MartinNolan - Kommentare
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Alle Kommentare von MartinNolan
Vomedy (vomit + Comedy)
Unaufhörlich tick sie die Zeitbombe in den Vorstädten Frankreichs. Eine explosive Kombination bestehend aus Perspektivlosigkeit, Armut und der Erkenntnis dieses Leben nicht ändern zu können gärt in vielen verlorenen Seelen, sodass Verzweiflung schnell in blinde Wut und in Hass mündet. Für die drei jungen Männer, die im Film „Hass“ im Fokus stehen, gibt es keinen Ausweg. Nur Tristesse und Langeweile bestimmen ihr Leben. Stellvertretend für eine ganze Schicht werden anhand dieser Figuren die Problematik und die Komplexität der Banileues offengelegt, für die es allem Anschein nach keine Lösung zu geben scheint. Immer weiter dreht sich die Gewaltspirale, ohne das ein Ende in Sicht erscheint.
In „Hass“ von Mathieu Kassovitz bekommt der Zuschauer einen Einblick in das Leben dreier junger Menschen in einem der Pariser Vorstädte. Eine 24 Stunden Momentaufnahme in der Kassovitz die Probleme und die Verbitterung dieser Menschen auf engstem Raum verdichtet zu einem schwarz-weiß Porträt, das den Verfall der Ordnung dokumentiert.
„Hass“ könnte demnach ein aufwühlendes Drama sein; ist es meiner Meinung aber nicht. Denn so orientierungslos die Protagonisten durch die Gegend ziehen, sie versuchen die Zeit zu vertreiben, dementsprechend wird die bebilderte Monotonie auch zum Programm. Will heißen, dass sich, ob nun bewusst oder unbewusst, doch einige Längen in „Hass“ befinden. Davon aber abgesehen sind sowohl die Inszenierung, als auch das Schauspiel mehr als gelungen.
„Hass“ ist ein im dokumentarischen Stile gehaltenes, sozialkritisches Drama, das eindrucksvoll und schonungslos die Situation einer verlorenen Bevölkerungsschicht darlegt, sowie das Auflehnen gegen ihr Schicksal prophezeit.
Wahrscheinlich wird mir „Hass“ nach einer zweiten Sichtung besser gefallen, was auch daran liegen wird, dass ich der deutschen Synchro den Rücken zeigen werde.
Eine im Grunde wüste, schräge und überkonstruierte deutsche RomCom mit vielerlei Slapstick und überzeichneten Figuren, die dabei dennoch, sei es den agierenden Schauspielern oder aber auch dem wunderbar verträumten Soundtrack zu zuschreiben, in harmloser, vergnüglicher Manier seinem entfernten Verwandten „Die Reifeprüfung“ folgt.
Was von Roberts Zimmermann Verwirrungen über die Liebe übrig bleibt, ist aber definitiv der Hotdog unten am Hafen.
Abgesehen von dem ironischem Unterton mit dem sich Billy Wilder dem großen Detektiven widmet und dies sich in Dialogen und Szene auch wiederfindet, vermag die Handlung nur geringfügig überzeugen. Da werden hier und da einige mysteriös anmutende Momente eingestreut, die Erzählung damit ins Unendliche ausgedehnt, um am Ende das gesamte Konstrukt abstrus und allzu grotesk zu beenden. Zum einen weiß so die Geschichte nicht zu fesseln, zum anderen ist sie schlicht und ergreifend zu lang geworden. Ganze zwei Stunden müssen vergehen bis der Abspann beginnt. Seltsamerweise hat man da recht wenig über das Privatleben des prominenten Kriminalisten erfahren als der Titel vielleicht einem weiß machen möchte.
Sicher ist, dass man „Das Privatleben des Sherlock Holmes“ nicht als Totalausfall bezeichnen kann, denn unterhaltsame und witzige Momente gibt es durchaus. Insgesamt jedoch handelt es sich hier um einen eher schwächeren Billy Wilder, den man des Interesses wegen, sei es für den Detektiven oder den Regisseur, ansehen kann, aber bestimmt nicht muss.
Mag man vielleicht zu Beginn etwas skeptisch der allzu bekannten Körper-Tausch-Thematik gegenüberstehen, werden diese Zweifel im Laufe des Films vollends bestätigt. „Wie Ausgewechselt“ ist nämlich eine durch und durch vorhersehbare, einfallslose und ermüdend konventionelle 0815-Komödie, die der Idee des Körpertausches nicht mehr hinzuzufügen weiß, als vulgäre Witzchen und aufgesetzte moralische Predigen. Hätte man hier wenigstens den Mut besessen aus den altbewährten Gedanken zumindest im Ansatz etwas Neues zu kreieren, wäre es am Ende keine holzschnittartige, uninspirierte und überzeichnete Blödelklamotte geworden. So viel Potential der Tausch bietet, den Machern gelingt es bereits asphaltierte Wege wankend und stolpernd entlang zu schreiten. Es ist zwar kein wirklich unerträglicher Film, aber dennoch in jeglicher Hinsicht belanglos und schlicht und ergreifend langweilig.
Die filmische Umsetzung der gleichnamigen Serie aus den 60er Jahren, die mit allerlei Wendungen und temporeicher Inszenierung, recht unterhaltsam, wenn auch eher seicht, sich dem Westernsujet fröhlich bedient.
„47 Ronin“ verspricht große Gefühle, ganz gemäß der japanischen Legende um 47 Krieger, die nach Vergeltung sühnen. So kreist die Geschichte mit Keanu Reeves in der Hauptrolle um Rache, Liebe und Ehre. Ganz im Stile des Japano-Klischees wird hierbei mit einem Übermaß an Pathos und völlig verklärtem, glorifiziertem Ehrgehabe dem Zuschauer eine vollkommen vorhersehbare, spannungsarme und an manchen Stellen auch unfreiwillig komische, sich in CGI-Bildern verlierende Inszenierung geboten, in der Keanu Reeves als Außenseiter schlussendlich die stolzen Samurai, zu denen er nicht gehören darf, in jeder Hinsicht aussticht.
Mögen die Kampfszenen ja irgendwie unterhaltsam sein, bricht mit einem Male sofort erneut das erzwungene Pathos in das Geschehen ein. Was bei „Last Samurai“ beispielsweise noch im Rahmen des Erträglichen blieb und somit auch der Handlung dienlich war, unterläuft hier jedoch das mehr oder weniger aufwändige Geschehen. Dafür wurde sich zu einfach, zu plump einiger bekannter Versatzstücke bedient und diese einfallslos zusammengewürfelt. Intrigen, eine Liebesgeschichte, ein paar Kämpfe in einer farbenfrohen Umgebung; das alles dann unter schwerem Getrommel, macht eben noch kein packendes Epos.
„47 Ronin“ ist angesichts der zahllosen, überkonstruierten Dialogen und den eher unspektakulären Kämpfen weder Action- noch Trashliebhabern zu empfehlen und wird mit Sicherheit ein Flop werden.
Was am Ende von „47 Ronin“ nun bleibt, ist ein mehr schlecht als recht aufgemachtes Hollywood-Samurai-Sujet, das weder seinem Thema, noch dem angestrebten Unterhaltungswert gerecht wird.
Ein zwar mit elitärem Gedankengut, wie der glorifizierenden Darstellung von Ehre im Krieg abrechnender Film, der aber nicht tatsächlich an den Grundfesten der Institution „Militär“ oder „Krieg“ rüttelt. Ein Coming-of-Age-Film im militanten Gewand, das besonders vom Schauspiel seiner jungen Akteure lebt und weniger von der ausgefeilten Dramaturgie.
Kompromissloser und zynischer Abgesang auf das Leben eines gealterten, verbitterten Mannes, der getrieben von Hass und Ekel die westliche Zivilisation in seinen Gedanken vollkommen dekonstruiert. Ein verstärkt auf die Gedankengänge und die Ambivalenz von Gedanke und Tat fokussierter Film, der dementsprechend weniger Dialoge beinhält als kontinuierliche Hasstiraden des Protagonisten aus dem Off.
Ein auch auf inszenatorischer Ebene außergewöhnlicher, interessanter Film, der unabhängig seiner Wirkung auf den Zuschauer ohne jeden Zweifel seine Spuren hinterlassen wird.
Paul Rudd als sympathischer, naiver Freigeist schafft es angesichts einer eher überschaubaren Handlung, nebst Charakteren, der Erzählung stets dann zu helfen, wenn Leerlauf droht.
Unter sehnsuchtsvollen, irischen Klängen und einer ansehnlich fotografierten Küstenlandschaft erstreckt sich eine unterhaltsame, verschrobene Komödie, die ohne große Lacher auskommend, leichtfüßig über Freundschaft, Liebe und Tod erzählt, wobei einfühlsame Momente auch ihren Platz bekommen. Aufgewertet wird dies ohne jeden Zweifel von den tollen Darstellern. Wer sich mal nach einer hollywoodfernen Komödie sehnt, sollte mal die Bekanntschaft mit Ned Divine machen.
Wenn man bedenkt, wie viel Witz und Potential in der dystopischen Idee des Films steckt, dass die Menschen in ferner Zukunft derart verblödet sind, dass nicht einmal simpelste Logik mehr ihren Nährboden findet, ist es umso trauriger und enttäuschender, was schlussendlich aus „Idiocracy“ geworden ist. Viel zu sehr werden die ach-so-primitiven und dümmlichen Zukunftsmenschen zur Schau gestellt und im Grunde dem jetzigen Zuschauer das präsentiert, was späteren Generationen ebenso vorgeführt wird. Zudem wird der Grundgedanke nicht wirklich ausformuliert, sondern lediglich als Vorlage für eine konventionelle Komödie dienlich gemacht, die dadurch einen intellektuellen, kulturpessimistischen Überbau erhält. Denn zum einen wird nur die USA thematisiert, zum anderen scheint es neben den Primitivlingen auch noch „normale“ Menschen zu geben, sonst gäbe es beispielsweise keine Ingenieure und Fabrikanten ohne die es keine Autos, Fast-Food-Maschinen oder sonstige elektronische Errungenschaften gäbe. Hier hätte man sich auf jeden Fall weniger oberflächlich und intensiver mit den Möglichkeiten einer verblödeten Gesellschaft auseinandersetzten können, statt aus dem Grundgedanken ein dumm-fröhliches und auch im Grunde harmloses Spektakel zu inszenieren.
„Idiocracy“ fällt so mehr oder weniger dem anheim, was er glaubt zu kritisieren oder besser gesagt, was so manch ein Zuschauer denken könnte. Denn geboten wird kein zynischer Abgesang an die Zivilisation, sondern vielmehr ein Lobgesang auf einfache, kompromisslose Unterhaltung im kritischen, allzu dünnen Gewand.
Kaa
Die Truppe um den legendären, chauvinistischen, aber herzlichen Nachrichtensprecher Ron Burgundy ist zurück. Stand im Fokus der Blödeleien im Vorgänger der Sexismus der 70er, widmet sich die Fortsetzung dem Rassismus, sowie der fragwürdigen Entwicklung des Sensationsjournalismus. In diesem Rahmen also eingebettet dürfen sich die Figuren und ihre Eigenheiten nach Herzenslust austoben. Das ein oder andere Mal wird dabei zwar der humoristische Bogen überspannt werden, da dieses Skurrilitäten- und Slapstickfeuerwerk sich manchmal eben auch in überlangen Pointen zu verlieren scheint. Glücklicherweise geschieht dies aber nur ab und zu, und ist daher auch zu verzeihen, da die übrigen kuriosen Szenen, auch schon alleine auf Grund der Fülle, für reichlich Abwechslung sorgen.
„Anchorman 2 – Die Legende kehrt zurück“ macht genau dort weiter, wo einst die Geschichte um Ron Burgundy endete und treibt den dumm-blöden Spaß kontinuierlich auf die Spitze. Mit gekonnter Treffsicherheit politisch unkorrekt, anstößig und infantil. Wer aber mit dem ersten Teil seine Freude hatte, darf sich auch gerne die Rückkehr der Legende anschauen.
Im Gefängnis zu sein ist sicher nicht schön, schon gar nicht als Unschuldiger und schon gar nicht als deportierter Strafgefangener in Französisch-Guayana. Körperlich schwere Arbeit, erbarmungslose oder korrupte, hinterlistige Beamte, zahllose gefährliche und giftige Tiere – von der zermürbenden Hitze ganz zu schweigen. Eine Flucht scheint schwierig, aber nicht unmöglich, schon gar nicht, wenn man lebenslänglich an diesem gottverdammten Ort verbringen soll. „Papillion“ erzählt das Schicksal von Henri Charrière (Steve McQueen), von allen wegen seiner auffälligen Tätowierung auf der Brust nur Papillion genannt, und Louis Dega (Dustin Hoffman), die sich auf der Überfahrt nach Guayana kennenlernen.
Mit eindrucksvollen Bildern wird unter den wunderbaren Klängen von Jerry Goldsmith der Leidensweg zweier Männer entfaltet, die sich gemeinsam, wenn auch manchmal voneinander getrennt, den Widrigkeiten stellen, um in der Hölle zu überleben. Dabei wirkt dieser Film umso dramatischer und mitreißender durch das grandiose Schauspiel von Steve McQueen und Dustin Hoffman.
„Papillon“ ist ein aufwändig produziertes Gefängnisdrama, das, abgesehen von einigen Sequenzen, die man hätte getrost dem Schnitt zukommen lassen können, ein zwar mit Überlänge inszenierter, aber wunderbar besetzter Gefängnisfilm.
Werden die traumatischen Erlebnisse der Figuren nur angerissen, nur als ungeklärte Konflikte deklariert, die über allem zu schweben scheinen, wird schlussendlich diese emotionale Ebene über den sportlichen Wettkampf zu Ende erzählt, vielmehr sogar als metaphorische Katharsis episch stringent inszeniert. „Warrior“ fällt zwar, sicher auch dank seiner eher schemenhaften Charaktere, einem sentimentalen Pathos anheim und legt den Fokus auf die eindrucksvollen und auch spannenden Kämpfe, zu Gunsten einer feinsinnigen Ausformulierung seiner agierenden Personen.
Unterm Strich ist „Warrior“ ein simpel konstruiertes, etwas übertrieben expressives Sportlerdrama, mit spannungsgeladenen Kämpfen, dass auf einfacher Ebene grandios funktionieren mag, jedoch sich weitergehendenden Betrachtungen regelrecht verschränkt.
Trotz einiger Unstimmigkeiten bezüglich der Dramaturgie ist „ParaNorman“ eine liebenswerte, detailverliebte und durchweg unterhaltsame Horrorkomödie, die abwechslungsreich auf das moralisch konzipierte Ende vorbereitet.
Tragische und vulgär witzige Momente liegen so dicht in „Die Beschissenheit der Dinge“ beieinander, dass dieses Porträt einer Unterschicht-Familie niemals einseitig wird, seine Figuren nie zu bloßen Klischees degradiert werden. Eine in Zügen manchmal äußerst zynische und derbe, aber auch herzliche Tragikomödie, die wie eine Mischung aus „Flodder“ und Arthouse wirkt.
Brad Pitt irrt als Über-Familienvater durch ein völlig belangloses Zombieapokalypsennarrativ, das mit schnellen Schnitten und Effekten vielleicht trumpfen kann, nicht aber mit einer packenden Atmosphäre, was solch einem Film wohl oder übel das Genick brechen muss. Von der überkonstruierten Handlung mal abgesehen, die es Brad Pitt erst ermöglicht durch die zombieverseuchte Welt zu reisen, auf der Suche nach einer Lösung, während das Damoklesschwert seiner Familie über allem schwebt, werden dem Zuschauer einige Schauplätze und animierte Haufen Untoter präsentiert, die für sich allein stehend aber keinerlei Funktion erfüllen. Denn das Gefühl der wirklichen Bedrohung kommt zu keiner Zeit in „Wolrd War Z“ zu Stande. Viel zu abgeklärt, zu routiniert wird hierbei eine Zombiegeschichte erzählt, die zwar mit netten Bildern aufwarten kann, dabei aber völlig das Wesentliche vernachlässigt: Spannung!
Da können von mir aus noch so viele Untote aus der Dunkelheit auftauchen und vom Militär abgeschossen werden, wenn man aber als Zuschauer niemals um das Heil des Protagonisten besorgt ist, nützt die größte Zombiewelle nichts.
Wie bereits in „Ein Quantum Trost“ wird der Zuschauer mit schnellen Schnitten überhäuft, mit denen mühsam versucht wurde Tempo und Spannung in den Weltuntergangsfilm zu bringen, der aber letzten Endes mehr an der ach-so-bildgewaltigen Inszenierung scheitert, in der Figuren, abgesehenen vom Erlöser Brad Pitt, keinerlei Chancen haben sich zu entfalten. „World War Z“ ist somit ein hochstilisiertes, uninspiriertes Actionspektakel, das eindrucksvoll zeigt, wie eine Zombieapokalypse ohne Atmosphäre funktioniert, nämlich gar nicht.
Brügge sehen...und sterben?,
kann einem wirklich den Urlaub verderben.
Ein namenloser Mann auf einem Boot mitten im indischen Ozean und ein unglücklicher Zusammenstoß mit einem Container bilden die Ausgangssituation von „All Is Lost“. Keine Hintergrundinformationen, keine Nebendarsteller. Im Fokus stehen allein der Protagonist und sein Überlebenskampf.
„All Is Lost“ reduziert sich vollkommen auf die bedrohliche Atmosphäre allein auf hoher See zu sein. Bloß ein hilfloser Spielball der Wassermassen zu werden.
Fast schon in dokumentarischem Stil verfolgt der Zuschauer also nun, wie dieser unbekannte, ältere Mann wieder und wieder gegen neue Widrigkeiten bestehen muss. Dabei wird größtenteils auf eine musikalische Untermalung verzichtet. Nur das Knarren des Holzes und die unzähligen Geräusche des Wassers dienen als Kulisse, die auch nicht durch irgendwelche Monologe unterbrochen wird. Keine Gedankengänge aus dem Off, keine Selbstgespräche, nur äußerst selten ein Seufzen oder sogar ein einziges Wort, dass ansonsten zu hören ist.
Große Gefühle, nervenaufreibende Spannung, kurzum „All Is Lost“ als ein mitreißendes Überlebensdrama zu bezeichnen, wie beispielsweise einst „Cast Away“, wäre also ebenso unpassend, wie ein Segelboot ohne Segel.
Mit „All Is Lost“ inszeniert Regisseur und Drehbuchautor J.C. Chandor einen ambitioniert intensiven Überlebenskampf eines Mannes gegen die Urgewalt des Meeres. Wortkarg und bildgewaltig versucht dabei Robert Redford in der Hauptrolle dem Zuschauer das existentielle Ringen gegen den nassen Tod näher zu bringen. Was dabei merklich fehlt, ist das Interesse am Protagonisten, oder anders gesagt: Es fehlt eine emotionale Ebene.
Da man über die Figur nichts weiß, also keinerlei Anhaltspunkte bekommt, fiebert man nur halbherzig als Zuschauer mit und Szenen in den Schiffe vorbeifahren und der Protagonist unbeholfen mit seinen Armen hin und her wedelt, wirken so einfach nur lächerlich.
Was mich aber noch viel mehr störte und auch jetzt noch ärgert ist das happy-end-überladene, dem Titel in jeder Hinsicht widersprechende Ende, welches dem Film ohne jede Skrupel das Genick bricht.
Was am Schluss aus „All Is Lost“ geworden ist: „Gravity“ auf dem Wasser mit einem ebenso peinlich-kitschigen Ende.
Irgendwie scheint „Kick-Ass 2“ dem ganzen noch einen drauf setzen zu wollen. Die High-School-Episoden wirken noch überzogener und unfreiwillig komisch, im Grunde völlig unmotiviert und sowieso liegt der Fokus nur noch auf den Kampfszenen. Es ist zwar noch durchaus nett mit anzusehen, wie die Möchtegern-Superhelden gegen die Möchtegern-Bösewichte kämpfen, angeführt vom unbeholfenen Christopher Mintz-Plasse, doch will der verkrampfte Anschein dennoch nicht weichen. „Kick-Ass“ ist eine unterhaltsame, aber spürbar schwächere Fortsetzung, der es bestimmt keiner weiteren Fortführung bedarf.
Was anfangs vielleicht noch den Anschein einer augenzwinkernden Dekonstruktion sämtlicher Comicklischess im Wirklichkeitsbezugsgewand erwecken mag, kippt mit einem Male in eine furiose, abseits jeglicher Realität sich befindende Gewaltorgie à la Kill Bill. Vielleicht wird „Kick-Ass“ seiner vorher selbst auferlegten Prämisse nicht gerecht, oder Regisseur Matthew Vaughn kokettiert mit diesem gezielten Bruch auch nur mit dem Genre der Comicadaption. Fakt ist, dass „Kick-Ass“ bei aller Inkongruenz dennoch Freude bereitet.
Wäre mehr drin gewesen in der Grundidee eines als Superheld verkleideten Nerds, der sich todesmutig auf die gefährliche Straße des Verbrechens begibt?
Vielleicht!
Nichtsdestotrotz ist „Kick-Ass“ eine unterhaltsame, turbulent inszenierte Comicadaption, mit einem wunderbaren Cast, wie Score.
Eigentlich haben die Polizisten ein ruhiges und angenehmes Leben in dem kleinen, schwedischen Dorf Högboträsk. Nicht ein einziges Verbrechen ist zu verzeichnen, noch nicht einmal ein falsch geparktes Auto.
Warum also dann überhaupt eine Polizeiwache in Högboträsk?
Das fragt sich auch die Zentrale, welche die Auflösung des Reviers fordert. Doch plötzlich scheint das verschlafende Nest von einer Welle der Kriminalität heimgesucht zu werden.
„Kops“ wartet mit charmanten Figuren auf, die sich hilflos einer Maßnahme gegenübersehen, die ihre jetzige Existenz bedroht und sich auf ihre Art und Weise zu Wehr setzen. Mit allerlei schräger Situationen und Witz wird dabei eine zwar vorhersehbare, aber nichtsdestotrotz unterhaltsame Komödie inszeniert, die sehr kurzweilig eine einfache Geschichte erzählt. Fernab aller Blockbuster sicher mal ganz angenehm sich „Kops“ zur Abwechslung mal anzuschauen.
Vince Vaughn und Owen Wilson sympathisieren sich erneut durch eine Vielzahl an skurrilen und bierernsten Momenten, währenddessen leichtfüßig und nur selten überzogen die Balance zwischen einer Laissez-Faire-Mentalität und Leistungsdenken gehalten wird. Im Grunde könnte man „Prakti.Com“ als ein etwas kraftlos wirkenden „Oldschool“-Aufguss bezeichnen oder als überlanges Werbefilmchen für eine gewisse Suchmaschine. Letzten Endes ist „Prakti.Com“ eine eher durchwachsene, schwerfällige Komödie der Marke „Frat Pack“, die man sich sicher unter Umständen mal ansehen kann - beispielsweise an einem Sonntagnachmittag. Wer aber noch unvertraut sein sollte mit dem Namen „Frat Pack“, wird mit aller Wahrscheinlichkeit eine bessere Alternative finden.
Was vielleicht erwähnenswert ist sind die originellen Credits.