McBabs - Kommentare
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Alle Kommentare von McBabs
McBabs' Filmkommentare, # 3943:
Punkte bekommt "Clock" von mir in erster Linie für die Thematik, die in Filmen bisher selten bearbeitet wurde und wenn, dann als Drama und keineswegs als Horrorfilm. Nun ja, ein richtiger Horrorfilm ist es im Grunde auch nicht, vielmehr ein Psychothriller, welcher atmosphärisch an Werke wie "A Cure for Wellness" oder "Rupture" erinnert - die Grenzen von Realität und Einbildung verschwimmt ständig und fordert das Publikum zum Miträtseln auf. Dabei kommt jedoch bisweilen der Eindruck auf, dass das Drehbuch nicht wirklich weiß, wo es hinsteuern möchte und die Spannungskurve verharrt nach einer Steigung nach dem ersten Drittel in einem unerträglichen mittleren Zustand, statt sich wenigstens auf und ab zu bewegen. Das Gesamtbild des Films konnte mich nicht überzeugen. Bei dem Thema wäre sicherlich mehr drin gewesen, den Machern fehlte m. E. eine klare Vision.
McBabs' Filmkommentare, # 3942:
Einfach gehaltene, witzige Komödie. Ein Hybrid aus "Bruce allmächtig" und "Per Anhalter durch die Galaxis", welcher allerdings weder an die humoristische Qualität des einen, noch an den nerdigen Sci-Fi-Faktor des anderen Films heranreicht. Die Handlung ist simpel gestrickt und entsprechend vorhersehbar (in der Grundstruktur überwiegend identisch mit Bruce Allmächtig) und irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass einem in der deutschen Synchro ein Haufen Wortwitz entgeht. Wohl für alle beteiligten Darstellerinnen und Darsteller nicht das Leuchtturmprohjekt im Portfolio, aber durchaus anschaubar. Bunte, unterhaltsame Comedy ohne jegliches Gewicht. Und natürlich mit einem sprechenden Hund.
McBabs' Filmkommentare, # 3941:
Mäßig spannender Search-for-Anything-Film, der eigentlich nur auf die bedrohliche Eiseskälte und die damit einhergehenden physiologischen und psychischen Belastungen setzt. Das ist weder besonders innovativ, noch in irgendeiner Weise bemerkenswert inszeniert. Ein uninspirierter TV-Thriller. Wem im Sommer zu warm ist, der kann sich hiermit immerhin etwas innere Abkühlung verschaffen - darüber hinaus ist "Frozen Money" aber dann doch nicht wirklich sehenswert.
McBabs' Filmkommentare, # 3940:
Kleine, ganz witzige Komödie im Milieu der dritten "Gastarbeiter-Generation", die sich stilistisch als Teenie-Tagtraum gibt und damit sehr typisch für die '00er ist. Die Darstellerriege ist sympathisch und, rückblickend betrachtet, diente der Film wohl für einige deutsche, heute renommierteren Schauspielerinnen und Schauspieler als Karrieresprungbrett. "Kebab Connection" ist ein kleiner Film-Snack für zwischendurch.
McBabs' Filmkommentare, # 3939:
Ein unheimlich nerviger Film. Eine dauerfluchende McCarthy als Agentenparodie. Überdreht, relativ vorhersehbar, semi-witzig. Gar nicht mein Ding.
McBabs' Filmkommentare, # 3938:
Hmm, hat mich nicht umgehauen. Hat man erstmal die völlig überdreht-wuselige Farborgie verdaut, bleibt inhaltlich gar nicht allzu viel übrig. Es geht mal wieder um Selbstfindung, Identität, aber auch kulturellen Separatismus. Für Pixar-Verhältnisse ist alles ein bisschen zu unkreativ: der familieninterne Konflikt ist in einem Satz erklärt, die Lovestory ganz nett, aber ohne wirklich große Momente. Der Funke will einfach nicht überspringen. Da fand ich sowohl "Soul" als auch "Alles steht Kopf" um Längen besser. Auch "Zoomania".
McBabs' Filmkommentare, # 3937:
Den übrigen Kommentatoren kann man sich guten Gewissens eigentlich nur anschließen. "Across the Universe" ist ein vielschichtiges Filmmusical, mit grandiosen Darstellern und mitreißenden Performances. Wer die Musik der Beatles nicht liebt, tut es spätestens nach diesem Film. Obwohl ein (nachträgliches) Kind seiner Zeit, ist der Charakter des Films zeitlos: die ästhetische Bildsprache sucht ihresgleichen, Musik und Plot verschmelzen perfekt zu einer homogenen Einheit und dennoch erhält sich das episodische, was das Genre ausmacht. Zur vollen Punktzahl fehlt mir einfach der universelle Faktor, das "kann ich mir immer und immer wieder anschauen". Davon abgesehen: Ganz großes Kino, der Film sollte deutlich mehr Aufmerksamkeit erhalten.
McBabs' Filmkommentare, # 3936:
Sehr coole Symbiose aus Kiffer-Komödie und Drogendealer-Aufsteigerstory. Unpolitischer als "Barry Seal", weniger krass und dafür teeniefilm-mäßiger als "Blow". Auch wenn die meisten Figuren sehr blass bleiben, Ein Mix aus "Superbad" und "Wolf of Wall Street", gebaut auf Gras und einem mehr oder minder traurigen Familiendrama hintendran. Die Stimme aus dem Off könnte sich an der ein oder anderen Stelle auch mal zurücknehmen und etwas weniger erzählen. So erklärt sie ständig jedem, der gerade nicht aufgepasst hat, nochmals, was passiert ist und was bald passieren wird. Dennoch hat der Film mir großen Spaß bereitet. Getragen wurde er von Brown, Perlman und Yoo - die restlichen Figuren sind Füllmaterial.
McBabs' Filmkommentare, # 3935:
Cuaróns "Children of Men" ist leider wieder mal ein Beispiel für Filme, deren Idee mich aufhorchen, deren Umsetzung mich allerdings schnarchen lässt. Nicht, weil es ein schlechter Film ist, sondern weil ich mich dem Action- und Spannungsfaktor vieler Dystopien persönlich nichts anfangen kann. Mich interessiert quasi immer nur die gesamtgesellschaftliche Geschichte dahinter - hier die massenhafte Unfruchtbarkeit der Menschheit und wie es dazu kam und was es mit den Menschen macht - aber sobald es um den Überlebenskampf Einzelner geht und, mein persönlicher Albtraum, noch Verfolger und/oder Waffen ins Spiel kommen, geht mein Interesse einfach immer flöten. "Children of Men" kann von einer dicht gepackten Atmosphäre zehren und auf durchaus fähige Darstellerinnen und Darsteller bauen. Für mich ist aber die Erzählperspektive uninteressant, das Drehbuch verspielt meiner Meinung nach eine Menge Potenzial. Im Grunde hätte ich nach der Exposition abschalten können.
McBabs' Filmkommentare, # 3934:
Sicher kein Meisterwerk, aber hat mich gut unterhalten. Recht einfach gestrickt, nicht immer frei von Logikfehlern und überaus vorhersehbar - aber wie gesagt, er unterhält. Und manchmal ist das alles, was zählt.
McBabs' Filmkommentare, # 3933:
Für mich klafft hier leider ein großer Graben zwischen der technischen und der dramaturgischen Umsetzung. Aus technischer Sicht hebt sich der "Bob's Burgers"-Film ebenso positiv von der Hauptserie ab wie zu seiner Zeit der Simpsons-Film und entspricht damit zumindest optisch voll der erwarteten Kinoqualität. Zeichentrick in Spielfilmlänge muss schon mehr hermachen als 20-minütige TV-Episoden. Leider fehlt mir in der Story das Epische, was einen Filmableger rechtfertigen würde. Ein Erdloch und ein darauffolgendes Whodunit reicht mir da irgendwie nicht aus, zumal mich die musikalischen Einlagen mehr gestört denn bereichert haben. Sicher, das typische Apokalypse-Prinzip von Serien-Film-Adaptionen findet auch hier mehr oder weniger Anwendung - schließlich steht das Restaurant kurz vor dem Aus - aber auch diese Bedrohung geht irgendwie unter zwischen all den Ortswechseln und kleinen Twists. Für mich nur ein Beispiel für die These, dass nicht jede Zeichentrickserie ihren Zenit in einer Filmadaption finden muss.
McBabs' Filmkommentare, # 3932:
Im Vergleich mit dem ersten Film fand ich "Die Unglaublichen 2" tatsächlich eher schwach. Insbesondere der actionreichere Superheldenteil hat mich eigentlich völlig kaltgelassen und machte auf mich mehr den Eindruck von seelenlosem Füllmaterial - vielleicht habe ich mittlerweile auch einfach zu hohe Erwartungen. Es handelt sich immerhin um einen Animationsfilm für die ganze Familie, der in erster Linie allen Spaß machen und keine intellektuelle, sozialkritische Parabel darstellen soll. Dennoch möchte ich den Film in drei anderen Aspekten in höchsten Tönen loben: Erstens bietet der Film 3D-Animation, wie man sie bis dato selten gesehen hat. Gleichzeitig konsequent den Pixar-Comicstil beizubehalten und trotzdem einen so hohen Grad an Realismus zu animieren, ist wirklich ein Ding! Zweitens haben die Drehbuchautoren neben der bunten Action ein durchaus feinsinniges Familiendrama verwirklicht und das war der Teil des Films, der mich am Ball hielt. Das ist ein ganz schöner Spagat und den im Animationsbereich so gut und ohne Holzhammer zu integrieren, verdient Respekt. Und drittens, wobei sich das von Punkt 2 nicht ganz klar trennen lässt: ich weiß nicht, wann ich in einem Animationsfilm zuletzt (wenn überhaupt mal) so authentische, vielschichtige Figuren gesehen habe, wobei Bob Parr ganz klar am stärksten ausgeprägt ist. Sehenswerter Film. Den ersten sollte man allerdings nach Möglichkeit bereits kennen.
McBabs' Filmkommentare, # 3931:
"Die schwarzen Brüder" ist ein sehr gelungenes historisches Jugenddrama, welches stilistisch m. E. sehr der modernen Interpretation von "Krabat" ähnelt. Betreffend das Schauspiel bewegt sich der Film jedoch eher noch im Bereich der Kinderfilme, wohlwollend im Übergang zum Jugendfilm - vergleichbar vielleicht mit Richard Claus' 2006er Interpretation des "Herrn der Diebe". Atmosphärisch bietet der Film jedoch bereits recht großes Kino und lehrreich ist er allemal - ist das Wissen um das Phänomen der Kaminfegerjungen doch heutzutage ziemlich dürftig. Bleibtreu spielt hier gar nicht mal eine so tragende Rolle, trägt jedoch mit seinem Namen sicherlich viel zur öffentlichen Wahrnehmung des Films bei. Das ist lobenswert, zumal er den Jungdarstellern zu keinem Zeitpunkt die Butter vom Brot nimmt. Guter, wertvoller Film. Der stilistisch besser als vieles ist, was das deutsche Fernsehen hervorbringt, aber auch noch ein gutes Stück vom internationalen Kino entfernt ist.
McBabs' Filmkommentare, # 3930:
Heftiger, und wirklich gut und authentisch gemachter Naziskin-Film, dessen zentraler Konflikt zwar recht vorhersehbar, aber dennoch unheimlich spannend inszeniert ist. "Romper Stomper" scheut keine Sekunde davor zurück, sich schamlos und massiv einer fragwürdigen Ästhetik der Gewalt zu bedienen und dürfte damit auch einer der von der reinen Bildlichkeit am härtesten verdaulichen Skinehad-Filme sein. Insgesamt ist das hier einfach eine runde Sache: Story, Flair, Soundtrack, Schauspiel - hier passt alles mal "wie Arsch auf Eimer"! Sicher nicht für jeden was, aber prinzipiell sehr sehenswert.
McBabs' Filmkommentare, # 3929:
Ganz nette Doku über eine coole Band aus sympathischen Musikern. Ist spaßig anzuschauen, geht aber sicher nicht in die Geschichte des Genres Musikdokumentation ein. Dafür ist sie schlicht und einfach zu belanglos.
McBabs' Filmkommentare, # 3928:
Nachbarschaftsstreit extrem. Der zweite Film von Neil LaBute, den ich sehe, bestätigt meinen Eindruck von ihm als Regisseur: er inszeniert interessante Ideen, kämpft aber mit sehr mittelmäßigen Drehbüchern. "Lakeview Terrace" verfängt sich in zu vielen Themen, von Rassismus bis Autorität und behandelt schlussendlich alle unzufriedenstellend. Auch ist nicht ganz klar, in welchem Genre man sich hier eigentlich bewegt - hat bisschen was von "Das Fenster zum Hof". Patrick Wilson und Samuel L. Jackson bescheren dem Film die ökonomisch notwendige Aufmerksamkeit, sind aber eigentlich zuviel des Guten. In der Gesamtschau handelt es sich um einen durchschnittlichen Suspense-Thriller, der nicht aus der Masse heraussticht, aber durchaus zu unterhalten versteht. Letzteres dürfte allerdings vor allem auf den Darsteller Jackson zurückzuführen sein.
McBabs' Filmkommentare, # 3927:
Anspruchsvoller Film, für dessen Verständnis und historisch-politische Einordnung ein wenig (viel) Vorwissen nicht gerade schädlich sein dürfte. Die unterschiedlichen Perspektiven und Zeitebenen erschaffen gemeinsam ein hohes Spannungsniveau, welches jedoch permanente Aufmerksamkeit erfordert, um den Geschehnissen folgen zu können. Zwischen völkerrechtlicher Juristerei und politischen Intrigen wird hier ein Netz von Tatsachen und Behauptungen gestrickt, das der Komplexität der Realität vermutlich sehr nahe kommt. Starke Produktion mit fähigen Darstellern, die sich hier gut beweisen konnten. Foster bringt m. E. allerdings eine der schwächeren Leistungen des Films auf die Leinwand.
McBabs' Filmkommentare, # 3926:
Puh, hier muss man schon ein ausgeprägtes Faible für Werwölfe haben, um an diesem Film echten Gefallen finden zu können. "Red Riding Hood" konnte mich weder durch Drehbuch noch durch Schauspiel und erst recht nicht durch Setting & Ausstattung überzeugen. Unterdurchschnittliches B-Movie mit mäßig wirksamem Horrormärchen-Flair.
McBabs' Filmkommentare, # 3925:
Dieser Film ist schon eine krasse Erfahrung, viel weniger wegen des Inhalts, der natürlich auch nichts für Zartbesaitete ist, als vielmehr auf Grund der völlig über Bord geworfenen formalen Konventionen. "Natural Born Killers" ist ein Fiebertraum zwischen experimentellem Musikvideo, Lovestory und provokanter Gesellschaftskritik. Woody Harrelson war hier m. E. noch weit von seinem Zenit entfernt, trägt aber dennoch einen großen Teil des Films durch seine markante Persönlichkeit. Nichtsdestotrotz ist der Film nicht unbedingt ein Leinwandgenuss, wirkt angestaubt und die Sichtung ist wirklich mühsam für Augen, Ohren und Hirn. Aber eben auch einen Blick wert!
McBabs' Filmkommentare, # 3924:
War irgendwie nichts Halbes und nichts Ganzes. Aus technischer Perspektive sicherlich gut gemacht, aber das Drehbuch stoppt dort, wo es eigentlich interessant wird. Was bleibt, ist ein mittelmäßiger Slasher mit recht ansehnlichen Kill-Szenen, der eindeutig gerne mehr wäre, als er ist. Da wollte jemand einen ordentlichen Horror-Thriller erzählen, produzierte aber einen Rohrkrepierer.
McBabs' Filmkommentare, # 3923:
Ein sehr seltsamer Film mit vielen heute überaus bekannten Gesichtern. Die Story erschien mir etwas undurchsichtig, was aber unter anderem daran liegen dürfte, dass mir die Siebziger fremd sind. Dafür hat "Der Eissturm" einen ganz eigenen Stil, der mich etwas an "American Beauty" erinnert - ruhig, aber fesselnd, gleichsam witzig wie tragisch. Sehenswert, aber mir fällt es schwer, in Worte zu fassen, weshalb.
McBabs' Filmkommentare, # 3922:
Lange Zeit rätselt man hier, worin die Reise der Handlung eigentlich gehen soll. Nicolas Cage als Wettermann irgendwo in der Midlife-Crisis schwadroniert aus dem Off in Leierstimme selbstmitleidig und nihilistisch-hoffnungslos über sein aus seiner Sicht klägliches Dasein. Unterbrochen wird das ganze durch Dialogszenen, welche die eigens wahrgenommene Jämmerlichkeit praktisch noch unterstreichen soll. Erinnert von der rastlosen, pausenlos pseudophilosophisch reflektierenden Umherlauferei an den Arthouse-Film "Knight of Cups" - ist aber schlussendlich im Gegensatz dazu sehenswert. "The Weather Man" punktet mit einer Fülle an manchmal schwarzem, in jedem Fall aber feinsinnigen Humor. Die Geschichte dreht sich um unterschiedlich geartete Selbstakzeptanz und Identitätsfindung, um die Fragen "Wer bin ich eigentlich? Wer will ich sein?" und "Wo stehe ich in Relation zu meiner Umwelt?" Der Film ist grau, trostlos, aber irgendwie auch fesselnd und sehr sympathisch. Ein bisschen sowas wie eine "Loser-Story" für Erwachsene. Und bekanntlich gehören die zu den schönsten Feelgood-Filmen.
McBabs' Filmkommentare, # 3921:
Gute Alternative für diejenigen, denen der neuere "A Star is Born" zu liebeslastig und musical-artig ist. Irgendwie klischeehaft, so ein umherziehender Alkoholiker-Countrysänger, aber sehr gut gespielt. Das Drehbuch könnte manchmal ruhig ein bisschen mehr aufdrehen, das Spannungsniveau verharrt lange Zeit lethargisch auf einer Ebene. Einen erfolgreichen Film zu drehen, bei der die Hauptfigur ein ziemlicher Unsympath ist, muss man erstmal drehen können.
McBabs' Filmkommentare, # 3920:
War mir persönlich zu actionlastig, dabei war der Anfang recht vielversprechend. Das interessanteste am Drehbuch, nämlich der innere Konflikt um die eigene Unsterblichkeit, gerät viel zu schnell in den Hintergrund und wird negativ überschattet von Martial-Arts-inspirierten Kampfszenen. In meinen Augen ein Fanservice, der sich irgendwo zwischen Origin- und den X-Men-Filmen zu platzieren versucht, dabei jedoch mehr zweitklassigen Spin-Off-Charme versprüht, als ein wertvolles und womöglich unentbehrliches Franchise-Fragment zu sein.
McBabs' Filmkommentare, # 3919:
Del Toros "Pinocchio"-Interpretation ist krass. Es handelt sich hier absolut nicht um eine bloße Neuauflage der weithin bekannten Geschichte um den hölzernen Jungen in einem neuen Animationsstil (der übrigens ziemlich creepy daherkommt), vielmehr ist es eine Neuinterpretation und massive Erweiterung der Idee dahinter. Del Toro nimmt sich kritischer Themen an und verpasst dem Märchen einen extrem düsteren Touch - auch wenn Pinocchio selbst das nie wirklich mitzubekommen scheint, ist er doch der König der Naivität. Angefangen bei familiären Verlusten im ersten Weltkrieg über Trauer und soziale Isolation inklusive Alkoholismus über Faschismus und massive Gewalt bis hin zu existenziellen Krisen und dem Tod selbst fungiert das Pinocchio-Märchen hier als Vehikel für eine fantastisch-finstere Reise durch die Unwägbarkeiten und die unschönsten Ecken des Daseins. Unheimlich sehenswert, aber schwer verdaulich.