Medienjournal - Kommentare
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Alle Kommentare von Medienjournal
[...] Nachdem ich mich kürzlich noch von der – ebenfalls aus Neuseeland stammenden – Vampir-Komödie "5 Zimmer Küche Sarg" habe unterhalten lassen, schien es mir nicht die schlechteste Idee, nun auch "Mega Time Squad" eine Chance zu geben. Denn auch wenn die Filme thematisch und inhaltlich nichts miteinander gemein haben mögen, handelt es sich eben in beiden Fällen um neuseeländische Komödien mit vergleichsweiser absurder Prämisse und nachdem der von Tim van Dammen ersonnene und inszenierte Film zumindest auch beim Fantasy Film Fest zu gefallen wusste, kann auch eine Sichtung vor dem heimischen Bildschirm nicht so verkehrt sein. Leider muss ich aber auch gleich vorwegschicken, dass die Chose meinen Erwartungen leider nicht gänzlich gerecht zu werden wusste, denn Aufmachung und Trailer ließen ein doch noch durchgeknallteres, peppigeres Werk erwarten, als es letztlich geworden ist. [...]
[...] Ursprünglich hatte ich ja geplant, der Syfy-Serie "Nightflyers" gleich nach ihrem Start bei Netflix eine Chance zu geben und dann die Serien-Adaption mit der zugrundeliegenden Novelle von vor beinahe vierzig Jahren zu vergleichen, die ich extra kürzlich noch gelesen habe, obwohl ich sie tatsächlich schon kannte. Nun stellte sich aber heraus, dass die Sichtung der Serie sich als regelrechte Qual entpuppt und ihr dürft es mir hoch anrechnen, hier tatsächlich sämtliche zehn Episoden durchgehalten zu haben, obwohl oder gerade weil an deren Ende nicht einmal ein Ende, sondern ein fieser Cliffhanger steht und man anscheinend gedenkt, die ohnehin schon magere Literaturvorlage noch über weitere Jahre – sprich Staffeln – zu strecken. Das kann man tun, gar keine Frage, und das, was die Autoren aus dem Stoff gemacht haben, bietet auch alle Möglichkeiten dazu, denn abgesehen von dem Titel, einigen Figurennamen und Eckdaten sowie der grundlegenden Prämisse haben Film und Serie herzlich wenig miteinander gemein. Das für sich genommen sagt natürlich nichts über die Qualität der Serienfassung aus, doch darauf möchte ich gerne nachfolgend konkret eingehen. [...]
[...] Rund drei Wochen ist es her, dass beim Streaming-Dienst von Amazon dessen Serie "The Tick" in die zweite Runde gegangen ist und obwohl ich mir vorgenommen hatte, mir den Genuss der Staffel einzuteilen – die diesmal übrigens komplett veröffentlicht worden ist, so dass man sich nicht "nur" mit einer Halbstaffel begnügen muss – habe ich letztendlich die diesmal zehn Episoden beinahe am Stück verschlugen und komme folglich auch jetzt schon dazu, meine Meinung zu der Chose niederzuschreiben. Leider muss ich sagen, dass die Show ihr Niveau nur zu Teilen hat halten können, denn was sich im ersten Jahr zu einem zunehmend aberwitzigen Reigen hochgeschraubt hat, kommt hier doch auffallend träge in die Gänge, so dass meinem Gefühl nach allein die erste Episode lediglich dazu dient, die Exposition der Figuren zu wiederholen und zu umreißen, wo sich wer gerade und warum befindet, derweil das einzig wichtige an der Folge sein dürfte, dass sie mit der Eröffnung endet, dass die Organisation A.E.G.I.S. (die sicher nicht von ungefähr teils frappierend an S.H.I.E.L.D. erinnert) in der Stadt eine Niederlassung eröffnet. [...]
[...] Schon seinerzeit beim Kinofilm – hierzulande als "Wer ist Hanna?" vertrieben – konnte man davon sprechen, dass allein die Prämisse der Handlung exakt der Stoff ist, aus dem Agentenfilme gemacht werden, denn der Aufhänger einer geheimen Einrichtung, die Kinder für ihre Zwecke "heranzüchtet" und erzieht, ein Mädchen, das mit ihrem Vater beinahe anderthalb Dekaden allein im Wald gelebt hat, das sind natürlich Dinge, die man erst einmal schlucken – sprich hinnehmen – muss, um mit der Geschichte von "Hanna" überhaupt warmwerden zu können, die nun, knapp acht Jahre nach dem theoretisch gleichnamigen Kinofilm, ihre Serien-Adaption spendiert bekommen hat. Natürlich könnte man diesen Schachzug seitens Amazon auch als schlichte Trittbrettfahrerei abtun, doch ist hier zumindest einer der seinerzeit verantwortlichen Drehbuchautoren – David Farr – mit an Bord und war wohl nicht so zufrieden mit der doch märchenhaft angehauchten Atmosphäre in dem von Joe Wright inszenierten Film. Vor allem aber bietet natürlich eine Serie deutlich mehr Zeit, Raum und Möglichkeiten, eine geschichtliche und charakterliche Entwicklung zu zeigen und um diese Chance wahrzunehmen, ist Farr nun eben als Serienschöpfer, Drehbuchautor der meisten Episoden und zuletzt ausführender Produzent an Bord, um seine Version der Geschichte zu erzählen. [...]
[...] Schon lange hatte ich mir vorgenommen, an dieser Stelle auch James Gunns‘ Spielfilm-Debüt "Slither" zu besprechen und habe folglich den 2006 entstandenen Film jüngst einer Wiederholungssichtung unterzogen, wobei ich direkt sagen muss, dass er mir auch diesmal wieder ungemein gut gefallen hat, denn auch wenn die schleimige Alien-Chose sicher nicht das Zeug zum Kult-Klassiker haben dürfte, gefällt dieser grobe B-Movie-Charme mit den schlechten Digitaleffekten und den ungleich gelungeneren Bodyhorror-Sequenzen immer wieder sehr, wenn man dem den grundsätzlich etwas abgewinnen kann natürlich. Dabei stürzt sich Gunn – hier auch als Drehbuchautor mit an Bord – gar nicht mal sofort und abrupt in sein munteres Treiben, sondern lässt dem Setting und den Figuren ausgiebig Zeit für eine adäquate Exposition, was sich spätestens in der zweiten Hälfte durchaus bezahlt macht, wenn eben nicht gesichtslose Massen unter den Einfluss des merkwürdigen Aliens gelangen, sondern eben sympathische, teils liebgewonnene Figuren, wobei der Fokus sicherlich ganz klar auf nur einer Handvoll Protagonisten liegt, die sich hier nach Leibeskräften der außerirdischen Invasion zu erwehren versuchen. [...]
[...] Wahrscheinlich waren es die sich langsam ausweitenden Entzugserscheinungen bezüglich "Mission: Impossible", die mich letztlich mit "Jack Reacher 2: Kein Weg zurück" zum zweiten Teil des im direkten Vergleich doch sehr stiefmütterlich behandelten Franchise mit Tom Cruise haben greifen lassen, nachdem ich den Vorgänger und somit Erstling ja durchaus solide und sehenswert eingestuft habe. Nun hatte ich da ja nun einmal auch den Vorteil, mit der zugrundeliegenden Buchreihe von Lee Child nicht vertraut zu sein und demnach hat es mich auch nicht gestört, dass Cruise in punkto Aussehen, Statur etc. wohl so gar nicht dem Roman-Vorbild entspricht, sich dafür aber dank markanter Manierismen und rabiater Vorgehensweise von seinem anderen Action-Alter-Ego Ethan Hunt abzusetzen wusste. Tatsächlich hätte ich nach dem mäßigen Erfolg des Erstlings auch gar nicht unbedingt daran geglaubt, dass hier noch ein zweiter Teil nachfolgen würde, doch vier Jahre später, demnach 2016, strafte mich das Erscheinen des heute besprochenen Films Lügen. [...]
[...] Ungeachtet der doch mittelmäßigen Kritiken, was die Literatur-Verfilmung "Schneemann" nach dem gleichnamigen Roman von Jo Nesbø angeht, wollte ich mir doch mein eigenes Urteil bilden, denn allein gemessen an der eisigen Bedrohlichkeit und daraus resultierenden Atmosphäre, vor allem aber der ungemein hochkarätigen Besetzung – allen voran Michael Fassbender, der eigentlich nie enttäuscht – war für mich schnell klar, mir mein eigenes Urteil bilden zu wollen, denn viel zu oft schon haben mir Filme richtig gut gefallen, die bei den Kritikern allgemein eher durchgefallen sind. Hier nun muss ich aber leider in den allgemeinen Tenor einstimmen, denn so atmosphärisch sich der Reigen tatsächlich gibt, hält die Dramaturgie des Gezeigten doch nicht annähernd Schritt, was man freilich erst erkennt, nachdem die Geschichte so richtig in Gang gekommen ist. Die Einführung des Protagonisten Harry Hole geschieht dabei genauso lakonisch und wortkarg, wie man es sich erwarten würde, während sich Regisseur Tomas Alfredson redlich müht, ihm im weiteren Verlauf ein wenig Background angedeihen zu lassen, was aber nicht darüber hinweghilft und -täuscht, dass man es hier mit der Verfilmung des nunmehr siebten Romans um Harry Hole zu tun hat, so dass selbst ein Mime vom Schlag eines Fassbender hier ein wenig wie im luftleeren Raum zu agieren gezwungen und nicht in der Lage ist, die schwarzen Flecken wirklich zu füllen. [...]
[...] Bereits zwei Mal wusste mich Regisseur und Drehbuchautor Martin McDonagh zu begeistern, erstmals mit dem Überraschungs-Hit "Brügge sehen… und sterben?" und dann viele Jahre später – in meinem Fall 2013 – mit "7 Psychos", der mir persönlich sogar noch besser gefallen hat als McDonaghs Spielfilm-Debüt. In diese zwar kurze, aber dafür umso erlesenere Riege von Filmen reiht sich nun auch vorbehaltlos der nicht minder großartige "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri" ein, der gleichsam die Stärken der Vorgänger erneut betont, bei allen lakonischen Dialogen und schwarzhumorigen Einschüben aber ungleich bodenständiger daherkommt. Dabei kann und will der gebürtige Ire sich auch hier manch kleineren Exzess nicht sparen, was der ansonsten aber ungemein ruhigen Erzählweise enorm gut zu Gesicht steht, wenn die Geschehnisse sich unvermittelt zuzuspitzen beginnen. Vor allem aber gelingt es McDonagh hier, aus einer auf den ersten Blick ungemein simplen Prämisse im Verlauf von nicht einmal zwei Stunden einen Reigen zu erschaffen, an dessen Ende man sich unweigerlich fragen muss, wie man dorthin hat gelangen können. [...]
[...] Es ist schon erstaunlich, wie "Peppermint" beispielsweise in der IMDb gehandelt wird, denn dort ist entweder vom nächsten Kult-Action-Film, alternativ aber auch vom schlechtesten Film aller Zeiten die Rede, wobei ich für mich persönlich die Wahrheit wieder einmal irgendwo dazwischen verorten würde, denn auch wenn beide Positionen zugegebenermaßen radikal wirken, steckt doch in ihnen beiden ein Fünkchen Wahrheit. So ist der von Pierre Morel inszenierte Film nämlich als Revenge-Reißer durchaus unterhaltsam und kurzweilig, lädt aber auch nicht unbedingt dazu ein, länger über den Plot nachzudenken, denn dann türmen sich Ungereimtheiten auf Ungereimtheiten, was die gesamte Dramaturgie des Ganzen umfasst. Wer allerdings überzeugt und damit auch dieses Sammelsurium aus Versatzstücken und mehr oder minder einfallsreichen Szenen zusammenhält, ist Jennifer Garner als Racheengel Riley North, die fiese Gangster für den Mord an ihrer Familie büßen lassen will. [...]
[...] Bereits seit der ersten Ankündigung hatte ich mich bereits sehr auf "Unicorn Store" gefreut und das nicht nur, weil die wunderbare Brie Larson hier in Personalunion als Hauptdarstellerin und (Debüt-)Regisseurin in Erscheinung tritt, auch wenn das durchaus seinen Teil dazu beigesteuert haben mag, dass ich dem Erscheinen dieser fantastisch angehauchten Coming-of-Age-Perle bei Netflix mehr oder minder ausgeprägt entgegengefiebert habe. Und der Zeitpunkt ist zweifelsohne äußerst günstig, dieses bereits 2017 entstandene Werk nun auf die hiesige Streaming-Plattform zu bringen, nachdem nicht nur Brie Larson aufgrund von "Captain Marvel" ohnehin in aller Munde ist, derweil zudem auch noch Samuel L. Jackson an dem Projekt beteiligt gewesen ist, der sich also ebenfalls hier wie dort die Leinwand mit Larson teilt. Seine Rolle allerdings – darüber sollte man sich keine Illusionen machen – ist hier ausgesucht klein und umfasst in Summe nur wenige Leinwandminuten, zumal seine Figur des namenlosen Verkäufers nebst "Store" an sich und nicht zuletzt dem in Aussicht gestellten Einhorn im Grunde ein großes Bündel MacGuffins darstellt, die allesamt nur dazu dienen, Hauptfigur Kit zum Handeln zu bewegen. [...]
[...] Bereits im Rahmen meiner Buchbesprechung zu "The Shape of Water" hatte ich seinerzeit erörtert, wie die Entstehungsgeschichte von Buch und Film zu betrachten ist und dass diese im Grunde parallel zueinander entstanden sind. In den bestmöglichen Genuss von "Shape of Water – Das Flüstern des Wassers" kommt man daher meines Erachtens tatsächlich, wenn man sich zunächst die literarische, dann die filmische Variante zu Gemüte führt, denn für einen rund zweistündigen Film musste hier natürlich einiges an Handlung verdichtet werden, derweil auch das Innenleben der Figuren – ihre Gedanken, Wünsche, Träume und Geheimnisse – hier nur unzureichend beleuchtet werden kann, derweil insbesondere die Nebenfiguren hier auch zuweilen zur Randnotiz verkommen, was sie wahrlich nicht verdient haben. Dessen aber einmal ungeachtet, gelingt dem versierten wie gefeierten Filmemacher Guillermo del Toro auch hier wieder, ein Märchen für Erwachsene zu erzählen, dessen liebevolle Machart in Kombination mit opulentem Produktions-Design schnell für sich einzunehmen versteht, während man insbesondere in den ersten Minuten meint, in einer morbiden Variante von "Die fabelhafte Welt der Amélie" gestrandet zu sein. [...]
[...] Neulich hatte ich es mit einem Film zu tun, der bei mir fortan als Paradebeispiel dafür gehandelt werden wird, wie ein Werk vom Produktionsstudio kaputtoptimiert werden kann, wenn dieses einer anderen Vision folgt als der Regisseur und Drehbuchautor. In beiden Fällen handelt es sich hier um Gee Malik Linton und ich kann nach Sichtung wirklich gut verstehen, weshalb er sich selbst nur unter dem Regie-Pseudonym Declan Dale genannt sehen wollte, denn "Exposed – Blutige Offenbarung" ist nicht nur einfach ein schlechter Film geworden, sondern ein Film, dem man seine Ambitionen noch anmerkt. Man erkennt, in welche Richtung die Geschichte hätte laufen können oder sollen, doch ungeachtet dieser Pläne war es anscheinend deutlich wichtiger, Keanu Reeves‘ Figur in den Vordergrund zu rücken, um so ein breiter aufgestelltes Zielpublikum zu erreichen, als es mit der eigentlichen Hauptdarstellerin möglich gewesen wäre. [...]
[...] Warum ich erst jetzt dazu gekommen bin, mir "Amerikanisches Idyll" anzuschauen, vermag ich selbst nicht ganz zu begreifen, denn immerhin handelt es sich um das Regie-Debüt des von mir hochgeschätzten Ewan McGregor, den ich nun – so viel sei vorausgeschickt – eben auch als Filmemacher ernst zu nehmen bereit bin, denn wenn auch (noch) nicht alles rund sein mag an seiner Literaturadaption des gleichnamigen Stoffes von Philip Roth, liefert er doch eine ungemein gelungene und vielschichtige Geschichte ab, deren emotionale Wucht sich insbesondere in der zweiten Hälfte zu entfalten versteht. Ansonsten ist die Geschichte aber natürlich auch hinsichtlich zeitgeschichtlichem Kontext hochinteressant und auch hier gelingt es McGregor, ein glaubhaftes Bild der damaligen Zeit zu vermitteln, das durch sporadisch eingestreute Archivaufnahmen noch veredelt wird. Vor allem aber gelingt es ihm, anhand der zugrundeliegenden Prämisse einen Film zu schaffen, der sich nur schwerlich einem konkreten Sujet zuordnen lassen könnte, denn auch wenn es im Kern ein Familien-Drama sein mag, werden diese doch überzeugend mit Mystery-, Thriller- und Historien-Aspekten verwoben. [...]
[...] Kürzlich hatte ich ja den wunderbaren, mit Brie Larson formidabel besetzten und von Destin Daniel Cretton nicht minder formidabel inszenierten "Short Term 12" nachgeholt und lechzte nach mehr, weshalb es mir sehr zupass kam, dass der 2017 entstandene "Schloss aus Glas" nicht nur einerseits im Prime-Angebot von Amazon enthalten war, sondern eben auch Cretton und Larson einmal mehr zusammengeführt hat. Diesmal handelt es sich derweil um eine Buch-Verfilmung des autobiografischen Werkes der Journalistin Jeannette Wals, die in ihrem Bestseller "The Glass Castle" von ihrer umtriebigen Kindheit und Jugend berichtet, die maßgeblich von dem Freigeist und Querdenker Rex – seines Zeichens ihr Vater – geprägt worden ist. Und ebenjene Walls wird hier nun von Brie Larson verkörpert, bekommt anfänglich allerdings vergleichsweise wenig zu tun, denn Cretton entscheidet sich im vorliegenden Fall für eine nicht-chronologische Erzählweise und nach kurzer Einführung der "Gegenwarts-Jeannette" im Jahr 1989 springt die Geschichte zunächst zurück in deren Kindheit. [...]
[...] Nachdem mich – nun auch schon wieder vor einiger Zeit – der von dem Neuseeländer Taika Waititi inszenierte "Thor: Tag der Entscheidung" so über die Maßen positiv und vor allem komödiantisch überzeugt hat, wanderte recht schnell auch der von Waititi inszenierte "5 Zimmer Küche Sarg" auf meine persönliche Wunschliste, denn auch wenn ich nicht unbedingt riesiger Fan des Sub-Genres Mockumentary bin, sind Vampire in all ihrer Ausgestaltung schon weit eher mein Thema und augenzwinkernder Humor sowieso. Ein Glück, dass Erwartungshaltung und Realität sich manchmal so formidabel zu decken wissen, denn der 2014 entstandene Film bietet vom ersten Moment an genau das, was ich mir von ihm erwartet habe. Das liegt nicht unmaßgeblich eben auch an Taika Waititi, der neben seinem Posten als Regisseur und Drehbuchautor (den er sich in beiden Fällen mit Jemaine Clement teilt), auch als Dandy-Vampir Viago in Erscheinung tritt und erster Ansprechpartner für das Filmteam ist, die hier in der neuseeländischen Vampir-WG einen Dokumentarfilm zu drehen versuchen. Dabei ist die Film-Crew zum Glück weit mehr als nur Gimmick, um das Geschehen in Szene zu setzen, sondern wird auch immer wieder in die Handlung integriert, wenn Außenstehende sich irritiert erkundigen, was das denn mit den Kameras soll. [...]
[...] Der Ansatz von Regisseur und Drehbuchautor Sam Levinson in "Assassination Nation" ist klar erkennbar, einen aus dem Ruder laufenden Internet-Shitstorm in Analogie zu den damaligen Hexenverbrennungen zu setzen, weshalb er seine Geschichte natürlich auch in Salem stattfinden lässt, deren Gesellschaft binnen Wochenfrist gänzlich ins Chaos gleitet und zu Lynchmord und Selbstjustiz aufruft, während sich jeder selbst der nächste ist. Grundsätzlich ist das auch eine schöne Prämisse, nur scheint Levinson nicht so recht zu wissen, wie er das nun zu inszenieren gedenkt. So eröffnet der Streifen selbstbewusst-provokant mit so ziemlich jeder gängigen Trigger-Warnung und setzt diese in greller Schrift und schnittigen Bildern als aufmerksamkeitsheischendes Mode-Accesscoire in Szene, um hieran anschließend in epischer Breite ein auf hip, jung und modern getrimmtes Coming-of-Age-Drama zu erzählen, in dessen Zentrum die vier Freundinnen Lily, Em, Sarah und Bex stehen. Und die sind natürlich ausgewiesen internetaffin, selbstbewusst und provokant, ganz so, wie der Film gerne wäre, wenn er könnte, wie er wollte – oder so ähnlich. [...]
[...] Nach den "Bad Moms" kommen nun die "Bad Spies" mag man sich beim findigen Marketing gedacht und sich gegenseitig stolz auf die Schulter geklopft haben, bevor man den originär als "The Spy Who Dumped Me" betitelten Streifen kurzerhand "eingedeutscht" hat, was ja für sich genommen schon eine Unsitte darstellt, englische Titel durch andere englische Titel zu ersetzen. Immerhin teilen sich die Filme ja nun einmal mit Mila Kunis die Hauptdarstellerin, doch damit hören die inhaltlichen Gemeinsamkeiten freilich schon auf, wobei es zumindest (leider) eine qualitative Parallele gibt, denn die Inszenierung der Chose wirkt ähnlich durchwachsen wie das zweite "Abenteuer" der Bad Moms. So beginnt der Film mit einer schon irgendwie holprig scheinenden Verquickung aus Geheimagenten-Thriller-Action und zum Fremdschämen verleitenden RomCom-Gedöns, während das Geschehen zwischen Audreys Geburtstag in einer beliebigen, amerikanischen Kneipe und Drews Kampf ums Überleben hin und her pendelt, wobei es hier überraschend rabiat und auch blutig zur Sache geht. [...]
[...] Das Regie-Debüt des bekannten John Slattery hat ja unter anderem dadurch eine gewisse, traurige Berühmtheit erlangt, dass es sich um den letzten, von Philip Seymour Hoffman vollendeten Film vor dessen Ableben handelt, doch auch der Umstand, dass der Plot des Films auf dem gleichnamigen Roman von Pete Dexter fußt, hatte mich unlängst dazu verleitet, dieses Milieu-Drama in meine Sammlung aufzunehmen und letzthin zu begutachten. So sehr ich aber all die genannten Herren schätze, ganz zu schweigen von Christina Hendricks, die hier ebenfalls mit von der Partie ist, muss ich doch sagen, dass das Ergebnis eher ernüchternd ausfällt und mich nicht vollständig hat überzeugen können. Atmosphärisch mag "Leben und Sterben in God’s Pocket" gelungen sein und als Milieu-Studie tauglich, auch wenn es sich bei "God’s Pocket" um ein fiktives Arbeiterviertel handelt, doch darüber hinaus gibt sich der Reigen ausgemacht episodisch, was nicht grundsätzlich verkehrt sein mag, hier aber bei der Kürze von rund anderthalb Stunden dazu führt, dass keiner der Handlungsstränge vollends zur Entfaltung kommt. [...]
[...] Nachdem Brie Larson als "Captain Marvel" derzeit in aller Munde ist, wollte ich mich auch mal einem der (zumindest hierzulande) eher wenig beachteten Werke mit ihr widmen und habe mich jüngst an "Short Term 12 – Stille Helden" gewagt, der mich trotz seiner Kürze und dem überschaubaren Budget als feinfühliges und sensibles, akribisch gefilmtes und emotional geschildertes Indie-Drama ungemein zu berühren wusste. Das lag auch, aber nicht nur, eben an Brie Larson in einer regelrechten Ausnahmedarstellung, die hier in die Rolle der Betreuerin Grace alles an Schmerz und Optimismus legt, was man sich nur vorstellen kann. So ist der nach dem gleichnamigen Kurzfilm von 2008 entstandene Festival-Hit zwar ein Film der leisen Töne, geht allein seiner Thematik nach aber merklich an die Substanz, wenn man sich auf die vielen verkrachten Existenzen, die enttäuschten und unverstandenen Kinder und ihre heillos überforderten, aber immer auch zuversichtlichen Betreuer einlässt. [...]
[...] Gestern hatte das lange Warten endlich ein Ende und die dritte Staffel "Santa Clarita Diet" ging online, die mit ihren gerade mal zehn halbstündigen Episoden geradezu dazu einlädt, sie in einem Rutsch zu verschlingen, was ich dann auch gerne und mit viel Freude getan habe. Anfänglich – sprich mit der ersten Staffel – wusste mich die Serie ja noch nicht hundertprozentig abzuholen und bewegte sich doch noch sehr in den generischen Fahrwassern einer Zombie-Komödie, doch schon in der zweiten Staffel wusste sich die Serie gehörig zu emanzipieren und setzt diesen Siegeszug nun fort, auch wenn sie nicht allen Handlungssträngen die Aufmerksamkeit angedeihen lässt, die sie möglicherweise verdient hätten. Dadurch wirkt das muntere Treiben zwar zuweilen ein wenig überladen oder gar hektisch, aber das passt hier ausnahmsweise enorm gut zum Konzept der Show, die natürlich auch davon lebt, dass Joel und Sheila ein ums andere Mal vom Regen in die Traufe geraten, sich tagtäglich gegen immer neue Gefahren wappnen und mit allerlei absurdem Blödsinn konfrontiert werden. Die hohe Kunst hierbei ist es wiederum, dass selten etwas so kommt, wie man es sich erwarten würde und dementsprechend warten auch diese zehn neuen Episoden mit so einigen Überraschungen auf. [...]
[...] Ich muss ja zugeben, die von den Amazon Studios und dem britischen Sender ITV koproduzierte Miniserie "The Widow" im Vorfeld überhaupt nicht auf dem Schirm gehabt zu haben und entsprechend neugierig war ich prompt, als ich das erste Mal die Vorschau zu der Serie war, deren Hauptdarstellerin allein für mich natürlich schon beinahe zwingendes Argument für eine erste Inaugenscheinnahme war. Und ja, die Show ist schon sehr um ihre Titelheldin herum gestrickt worden, wie schon Cover und Titel verdeutlichen, so dass Kate Beckinsale mit objektiv viel zu perfektem Make-Up und stets ansprechend schwingender Mähne durch den Dschungel marodiert, was subjektiv natürlich sehr hübsch anzuschauen ist. Aufhänger für die Story ist und bleibt aber, dass hier die sich von der trauernden Witwe zur schlagkräftigen Badass-Lebensretterin wandelnde Georgia auf der verzweifelten Suche nach ihrem totgeglaubten Mann ist. Nichtsdestotrotz wäre das natürlich für eine immerhin achtteilige Serie etwas mager und so baut man eben noch die politischen Unruhen, die sozialen Missstände und das prekäre Thema Coltanabbau in den Plot des Ganzen, der sich darüber hinaus über Wales und den Kongo bis hin nach Rotterdam erstreckt, wo wir den blinden Ariel Helgason (Ólafur Darri Ólafsson) kennenlernen, der auf zunächst unklare Weise ebenfalls mit dem drei Jahre zurückliegenden Flugzeugabsturz in Verbindung steht. [...]
[...] Lange Zeit hatte ich die lediglich zwei Staffel umfassende Serie "Scream Queens" auf meiner persönlichen Agenda stehen, doch trotz Emma Roberts in der Hauptrolle hat es die Serie nie geschafft, hierzulande auf DVD oder Blu-ray veröffentlicht zu werden, weshalb ich mich umso mehr gefreut habe, als ich sie dann letztlich im Angebot von Amazon Prime Video entdeckt habe, wenn sie auch dort nicht zum kostenfrei verfügbaren Angebot gehört. Neben Roberts und dem zugrundeliegenden Thema der Serie, auf das ich gleich gerne noch eingehend zu sprechen kommen werde, gab es aber noch weitere Gründe, weshalb die Serie mich so nachhaltig interessiert hat. Bei den Serienschöpfern handelt es sich nämlich unter anderem um Brad Falchuk und Ryan Murphy und auch wenn die den meisten vorrangig durch "Glee" und/oder "American Horror Story" ein Begriff sein dürften, hat Murphy mich tatsächlich schon um die Jahrtausendwende herum begeistert, als er die leider ebenfalls nur kurzlebige Serie "Popular" ins Leben rief, die mit ihrem satirisch-überzeugenden Grundton schon lange vor ihrer Zeit in eine Kerbe schlug, die nun auch "Scream Queens" bedient, nur dass hier eben noch der Horror-Aspekt des Slasher-Genres hinzukommt, ganz davon zu schweigen, dass ich die ebenfalls von ihm stammende Serie "Nip/Tuck" die meiste Zeit auch ziemlich großartig fand. [...]
[...] Es hat jetzt zwar eine gute Woche seit Kinostart gedauert, bis auch ich mir "Captain Marvel" auf der großen Leinwand ansehen konnte, aber für mich zumindest hat sich das Warten gelohnt, gleichwohl ich durchaus mit gemischten Gefühlen an die Sache herangegangen bin, nachdem der Film im Internet ja bereits die Gemüter erhitzt und wahlweise als Frauenpower-Hurra-Film, alternativ als MenAreTrash-Inkarnation gehandelt wird. Wahr ist natürlich keines von beidem und auch wenn es nun einmal Fakt ist, dass es sich um den ersten Superheldenfilm des MCU handelt, in dem eine weibliche Rolle den Hauptpart übernimmt, deute ich für meinen Teil da nicht mehr hinein, als dass nun eben die Geschichte der namensgebenden Heldin prestigeträchtig hochgezogen werden soll, um sie in "Avengers: Endgame" stimmungsvoll in Szene setzen zu können. Und natürlich kann man sich fragen, warum man nicht viel früher einen Film um diese Figur gestrickt hat, natürlich kann man sich über leichte Ungereimtheiten in der Chronologie des Marvel Cinematic Universe echauffieren oder sich daran aufhängen, dass Nick Fury zum humorigen Sidekick degradiert wird und es irritiert, dass er diese ach so mächtige Heldin nicht viel früher zur Hilfe gerufen hat (neben der Einführung der Heldin ist freilich zentrales Element des Films, wie Fury an den Pager gelangt, denn man in der Post-Credit-Scene von "Avengers: Infinity War" zu sehen bekommen hat), doch ändert das – für mich – nichts an der Tatsache, dass den beiden Regisseuren mit dem 21. Beitrag ein extrem unterhaltsamer wie abwechslungsreicher, inszenatorisch durchweg überzeugender Film gelungen ist. [...]
[...] Es ist schon immer etwas irritierend, wenn ein Film es hierzulande nicht einmal schafft, gleichermaßen auf DVD und Blu-ray veröffentlicht zu werden, weshalb ich im Fall von "The Driftless Area" auch lange habe warten müssen, bis dieser bei Amazon Video im Angebot war, um ihn zumindest in der bestmöglichen Qualität erleben zu können und eben nicht auf die DVD ausweichen zu müssen, was mir insbesondere dahingehend schwer gefallen ist, dass hier mit Zooey Deschanel und Anton Yelchin gleich zwei Darsteller vertreten sind, die ich mir zugegebenermaßen in so ziemlich jeder Art von Film ansehen würde. Das kommt speziell diesem Werk hier im Übrigen sehr zupass, denn nicht nur anhand der eigenwilligen wie irritierenden Inszenierung, die um so manchen Zeitsprung und ineinander verschachtelte Erzählstränge nicht verlegen ist, war mir schnell klar, dass dieser Film doch durchaus ein sehr spezielles Publikum ansprechen dürfte und bei der breiten Masse sang- und klanglos untergeht, was zumindest ein Stück weit die lieblose Veröffentlichungspolitik erklärt. [...]
[...] Ich habe ja durchaus ein gewisses Faible für dystopische Geschichten aller Art und so war es nur eine Frage der Zeit, bis auch "What Happened to Monday?" bei mir im Player landen würde, zumal hier gleich zwei großartig vielversprechende Prämissen aufeinandertreffen, denn nicht nur die gar nicht mal so realitätsfremd scheinende Ein-Kind-Politik (die ja durchaus reale Vorbilder hat) entwirft ein faszinierendes wie erschreckendes Zukunfts-Szenario, nein, auch die siebenfache Besetzung von Noomi Rapace als Monday, Tuesday und so weiter lässt nicht von ungefähr schnell an "Orphan Black" denken, wo Tatiana Maslany eine nicht minder fordernde wie formidable Leistung in zahllosen Rollen zum Besten gibt. In deren Fußstapfen fühlt sich Rapace dann auch schnell sichtlich wohl, auch wenn die differierende Gestaltung der Siebenlinge hier doch ein wenig rudimentärer und plakativer geraten ist, aber schließlich hat man hier auch gerade einmal zwei Stunden Zeit, um die gesamten Settman-Siebenlinge vorzustellen und zu charakterisieren und da kann es im Tumult recht nützlich sein, dass eine jede von ihnen ihren persönlichen Kleidungsstil und oftmals eine andere Haarfarbe besitzt, während alle sieben sich freilich für ihre wöchentlichen "Ausflüge" dieselbe Perücke und dasselbe Make-Up teilen und eben nur innerhalb der eigenen vier Wände sie selbst sein können. [...]