Medienjournal - Kommentare

Alle Kommentare von Medienjournal

  • 6

    [...] Zugegeben, Leslye Headlands "Sleeping with Other People" hatte ich überhaupt nur wegen Alison Brie auf dem Schirm und Prime sei Dank musste ich nun nicht einmal darauf warten, dass die Blu-ray günstiger wird, um mich dem Streifen widmen zu können, doch sollte sich schnell herausstellen, dass der Film gar nicht mal so anders aufgebaut ist und funktioniert wie andere gängige Romantic Comedies, derweil man ihm anmerkt, dass er das gern wäre. Immerhin erfrischend ist dann doch der Umgang mit dem Thema Sex und hier sind dann auch einige knallige Sprüche in die ansonsten sehr überschaubar nach gängigem Schema inszenierte Handlung gebettet, wobei sowohl Jason Sudeikis als auch Alison mit ihren teils spleenigen Rollen gehörig Sympathiepunkte sammeln, was den Film letztlich auch davor bewahrt, in der völligen Belanglosigkeit zu versumpfen. [...]

    • 7

      [...] "Jude Law ist Dom Hemingway und du nicht." So steht es auf dem Cover des gleichnamigen Films und so ist es auch. Im Grunde handelt es sich hierbei nämlich um die Grundprämisse wie gleichermaßen das Alleinstellungsmerkmal des Films, denn ausgerechnet den Beau Jude Law als schmerbäuchigen, fluchenden, cholerischen und selbstverliebten Gangster zu besetzen mag nicht die naheliegendste Option sein, funktioniert aber erstaunlich gut, zumal Law sich die Rolle mehr als zu eigen macht, regelrecht Dom wird, wobei ihm unzweifelhaft die falschen Zähne, der Backenbart und die Extra-Kilos geholfen haben mögen, aber auch sonst geht er völlig in der ungewohnten Rolle auf und das muss er auch, denn wenn ein Film sich "Dom Hemingway" schimpft, dann hat die namensgebende Figur diesen gefälligst auch allein zu tragen, denn um niemand anderes als Dom geht es hier. So dienen schon die ersten paar Minuten einer wortreichen wie blumigen Huldigung an den eigenen Schwanz der treffenden Charakterisierung dieses Mensch gewordenen Unsympathen und sobald er nach wenigen Minuten auf die Menschheit losgelassen wird, meint man schon zu wissen, wo der Hammer hängt. [...]

      • 7 .5

        [...] Ein Film über das Leben des Brian Wilson hat ja für sich genommen schon einmal den enormen Vorteil, dass man mit einem unvergleichlich großartigen Soundtrack hantieren kann und fernab der eigentlichen Geschichte soll das auch schon der erste Punkt sein, den ich an "Love & Mercy" loben möchte, denn ungeachtet der eigentlichen Dramaturgie und all dem, was den Film als solchen ausmacht, ist er zum Bersten gefüllt mit all den bekannten Hits der Beach Boys und entsprechend mitreißend ist das Werk oftmals auch geraten, um schlussendlich beim Abspann in eine Live-Version des vom "echten" Brian Wilson vorgetragenen und titelgebenden Songs zu münden. Bis dahin allerdings liegen natürlich noch gute zwei Stunden Film vor einem und Regisseur Bill Pohlad – der sonst eher als Produzent von Filmen wie "12 Years a Slave" in Erscheinung tritt – geht den ungewöhnlichen Weg zweier ineinander verschachtelter Zeitebenen, so dass auch Brian Wilson selbst von gleich zwei Schauspielern verkörpert werden darf und die Geschichte sich sprunghaft zwischen den 60ern und 90ern hin und her bewegt. [...]

        • 8

          [...] Gute drei Jahre harrte die Blu-ray von "Anna Karenina" in der Schublade ihrer Sichtung und stellenweise glaubte ich, womöglich niemals Zeit und Muße zu finden, dieser dritten Literaturverfilmung von Joe Wright unter Mitwirkung von Keira Knightley (nach "Stolz und Vorurteil" und "Abbitte") meine Aufmerksamkeit zu schenken und entsprechend froh bin ich nun, dem im selben Maße eigenwillig wie auch einzigartig inszenierten Film eine Chance gegeben zu haben, denn Wright geht hier nicht den einfachen Weg, ein historisches Drama vor opulenter Kulisse zu inszenieren, sondern nimmt stattdessen das Wort "Kulisse" wörtlich und siedelt seine Variation des Tolstoi‘schen Klassikers gleich auf einer Theaterbühne an, wobei er ebenso den vorgelagerten Saal wie auch die Hinterzimmer zu nutzen versteht und seine Akteure bei sich verschiebenden Kulissen von einem Ort zum anderen schickt und manch großartige Plansequenz kreiert, auch wenn hier die Schnitte nicht unbedingt so geschickt verborgen werden wie beispielsweise bei "Birdman", doch tut das dem ungewöhnlichen Flair keinen Abbruch und mit entsprechend viel Verve und Faszination startet der Reigen um Liebe, Leid und Lust. [...]

          • 7 .5

            [...] Wie oft hat man schon in der einen oder anderen Form "Diese Geschichte beruht auf wahren Ereignissen" vor einem Film hat lesen können, um dann über den tatsächlichen Wahrheitsgehalt spekulieren zu können und dieses Spiel treibt "True Story" nun auf die Spitze und erhebt diesen Ausspruch gar zum Titel, zum Leitmotiv des Films an sich und spielt diesbezüglich recht gekonnt mit den Ansichten und Meinungen des Publikums, denn eine im Grunde unumstößliche Wahrheit wird hier ein ums andere Mal in Frage gestellt, wobei man in der Hinsicht nah an der Figur des Michael Finkel bleibt, von dem auch das gleichnamige Buch stammt, das wiederum natürlich ebenso auf einer wahren Begebenheit beruht, doch dieses Vexierspiel aus ineinander verschachtelten Vorlagen geht auf, wenn es auch den echten Michael Finkel schlussendlich nicht gerade im besten Licht erscheinen lässt. Überhaupt mag die Besetzung auf den ersten Blick irritierend sein, denn obwohl sowohl Hill als auch Franco ja durchaus ernst können, kennt man sie gemeinsam doch am ehesten aus "Das ist das Ende" und der ist ja nun ganz am anderen Ende des filmischen Spektrums angesiedelt. [...]

            • 7 .5

              [...] Es begann damit, dass ich auf dem Blog "Mind Palace" von "Wynonna Earp" las und nach anfänglicher Skepsis war mein Interesse geweckt. Einige Zeit sollte vergehen, bis die erste Serienstaffel auch bei Netflix auf meine Watchlist wandern sollte und eines Abends – auf der Suche nach nicht zu schwerer, gerne beiläufiger Unterhaltung – wollte ich der Serie eine Chance geben. Dennoch, die Skepsis überwog, denn dass hier eine Nachfahrin von Wyatt Earp auf Dämonenjagd geht mit einem magischen Colt, um all die Wiedergänger auszuschalten, die – nachdem sie von Wyatt zur Strecke gebracht worden sind – mit jedem Nachfahren ins Reich der Lebenden zurückkehren, das hört sich schon nach gehörigem Trash an, zumal ich auch erst später erfahren sollte, dass es tatsächlich eine Comic-Vorlage gibt, die ich zu meiner Schande (logischerweise) nicht kenne, doch könnte sich dies über kurz oder lang ja noch ändern. [...]

              • 5

                [...] Es kostete mich etwa zehn Minuten, bevor mich dieser Film an François Ozons "Swimming Pool" zu erinnern begann, bei dem es sich irritierenderweise nicht um ein Remake des beinahe gleichnamigen Films "Der Swimmingpool" handelt (auch wenn beide überaus viele Parallelen aufweisen), derweil nun Luca Guadagninos "A Bigger Splash" weit eher als Neuverfilmung gehandelt werden darf, wenn er sich auch diverse Abwandlungen gestattet. Die flirrende Hitze auf der sizilianischen Insel Pantelleria gibt dabei auch prompt den Ton an und wie sich das gehört, wird die Inselidylle alsbald durchbrochen, als die von Ralph Fiennes verkörperte Figur des Harry Hawkes nebst Tochter in Erscheinung treten, zumal Harry mit seiner wahnsinnig extrovertierten und exaltierten Art geradezu prädestiniert ist, Unfrieden zu stiften. So weit, so gut, beginnt der als Psycho-Thriller gehandelte Streifen eigentlich ziemlich vielversprechend und speziell Fiennes weiß mehr als einmal, beispielsweise während einer skurril-großartigen Tanzeinlage, die gesamte Szenerie zu dominieren und sich als unumstößliches Alpha-Tier zu positionieren. Dummerweise aber versanden ansonsten weite Teile des Films wenn schon nicht in purer Langeweile, so doch zumindest in relativer Belanglosigkeit, was in Anbetracht der Möglichkeiten sehr schade ist. [...]

                • 5 .5

                  [...] Mit der Sichtung der filmischen Adaption zu "Stolz und Vorurteil und Zombies" habe ich nun das Triumvirat an Veröffentlichungen abgedeckt und sowohl das Buch, die Graphic Novel und nun eben den Film konsumiert und es ist interessant, welch unterschiedliche Wege teils beschritten werden, um die doch hinlänglich bekannte Geschichte immer wieder neu zu erzählen. Hier nun müht sich Regisseur Burr Steers redlich, vergleichsweise nahe an der ursprünglichen Fassung von Jane Austen zu bleiben und peppt das Ganze recht behutsam mit ein paar Zombie-Brocken auf, doch ungeachtet dessen, dass das Produktions-Budget nicht allzu hoch gewesen sein mag, sehen manche Effekte schließlich doch ziemlich halbgar aus, misslingt Steers der Versuch doch größtenteils, die beiden Genres miteinander zu verknüpfen und ein unterhaltsames Mash-Up zu generieren, denn der satirische Ton der Buch-Vorlage von Seth Grahame-Smith geht hier meinem Gefühl nach beinahe gänzlich verloren und in nicht nur einer Szene nimmt sich das Geschehen hier erschreckend ernst, was natürlich einer bei dieser Kombi dringend erforderlichen Leichtfüßigkeit massiv entgegenwirkt. [...]

                  • 8

                    [...] Im Grunde hatte ich "Slow West" ja lediglich aufgrund der Beteiligung von Michael Fassbender auf dem Schirm, aber dass ich dieser Art Neo-Western nicht abgeneigt bin, zeigte ja schon meine Euphorie für beispielsweise "The Salvation", weshalb ich entsprechend gespannt war auf John Macleans Spielfilm-Regie und Drehbuch-Debüt mit dem nur allzu passenden Titel, denn ja, es geht westwärts und das langsam, durch den Wilden Westen. Entsprechend weiß man dem Grundsatz nach schon im Vorfeld, was einen erwartet und bekommt auch genau das geliefert, wenn ich auch nicht mit der offensiv vorangetriebenen Dekonstruktion des romantisch verklärten Weste(r)n gerechnet hätte, denn auch wenn man über zahlreiche wunderschöne Landschaftsaufnahmen stolpert, in denen Neuseeland ganz wunderbar das frühere Colorado zu doubeln versteht, hat es hier doch weder Duelle zu High-Noon oder einen aufrechten Sheriff, dafür lediglich allerhand durchtriebene, mehr oder weniger verkommene Gestalten und mittendrin einen romantisch ebenso verklärten Jüngling, der auf der Suche nach seiner Geliebten von Schottland aus ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten aufgebrochen ist und nun auf die harte Tour lernen darf, dass er mit seiner naiv-gutgläubigen Art auf diesem rauen Pflaster nicht allzu weit kommt. [...]

                    1
                    • 5

                      [...] Sicherlich hätte ich auch im Vorfeld wissen können, dass "Victor Frankenstein – Genie und Wahnsinn" nicht gerade überzeugend gerät und dem Willen zu möglichst moderner, CGI-lastiger, auf cool getrimmter Inszenierung zum Opfer fällt, doch mit Daniel Radcliffe und James McAvoy konnte ich nun auch nicht ewig einen Bogen um den Film machen, denn beide versprechen ja durchaus überzeugende darstellerische Leistungen und wissen mit Präsenz und Charisma zu punkten, weshalb zu hoffen blieb, dass dieses Darsteller-Duo dem Film zumindest noch ein wenig an Substanz hinzufügen dürfte. Leider aber verzetteln sich sowohl Drehbuchautor Max Landis, den ich kürzlich noch für "Dirk Gentlys holistische Detektei" gepriesen habe, sowie auch Regisseur Paul McGuigan – der immerhin jeweils zwei Folgen der ersten und zweiten Staffel "Sherlock" inszeniert hat – in vielerlei Hinsicht und scheinen nicht so recht zu wissen, was sie mit ihrer Interpretation des klassischen Themas eigentlich zu erreichen hofften. [...]

                      • 7 .5

                        [...] Bei all den ernsten, hochdramatischen und düsteren Serien, die so ganz allgemein gesprochen mein Seriengewohnheiten dominieren, war es an der Zeit, nach eher leichtfüßiger Unterhaltung für zwischendurch zu schauen und nachdem ich immer mal wieder einzelne Episoden von "Chuck" im Fernsehen gesehen hatte, konnte ich bei der Komplettbox sämtlicher Staffeln nun schlussendlich auch nicht mehr "Nein" sagen und bereue den Kauf bisher in keiner Weise. Natürlich ist die Serie mittlerweile ein wenig in die Jahre gekommen, was sich speziell an Chucks Arbeitsplatz, der Computerabteilung "Nerd Herd" des fiktiven Elektromarkts "Buy More" bemerkbar macht, wurde die erste Staffel schließlich vor rund zehn Jahren ausgestrahlt, was dazu führt, dass sämtliche angepriesenen oder gehypten Elektroartikel mittlerweile alle längst veraltet sind, doch tut das dem Spaß an der Sache grundsätzlich keinen Abbruch, zumal man ohnehin darüber hinwegsehen muss, dass die Spezialeffekte wie auch so manche Action-Einlage in ihrer Umsetzung doch eher mäßig geraten sind. [...]

                        • 8

                          [...] Erst nach der Wiederholungssichtung der nunmehr fünften Staffel "Doctor Who" (der "neuen" Zählweise folgend) ist mir mit einem Blick auf das große Ganze und was da noch alles kommen mag richtig aufgefallen, wie sehr es sich doch im Grunde bei dieser Staffel um ein Reboot im Reboot handelt, denn auch wenn die Geschehnisse der ersten Folge "Fünf vor Zwölf" sich doch im Grunde minutiös an die finalen Einstellungen des Specials "Das Ende der Zeit 2" anschließen, wird man hier doch zum ersten Mal mit dem Umstand konfrontiert, sowohl einen neuen Doctor als auch eine neue Companion vorgesetzt zu bekommen, doch damit nicht genug, gaben sich in den vorangegangenen Staffeln allerhand aktuelle und frühere Companions, deren Freunde und Familien sowie Captain Jack Harkness die Klinke in die Hand, doch mit Beginn dieser Staffel nun braucht man nicht mehr mit Gastauftritten von Donna, Martha, Captain Jack oder Rose (in ihrem Fall von dem 2013er-Special "Der Tag des Doctors" abgesehen) zu rechnen und stattdessen beginnt mit der Einführung des elften Doctors nebst Amy Pond und deren Verlobten Rory eine gefühlt gänzlich neue Zeitrechnung, was die Staffel ideal für Quereinsteiger macht und vielleicht auch zu Teilen erklärt, warum insbesondere bei Netflix erst die Staffeln ab dieser verfügbar sind. [...]

                          • 8 .5

                            [...] Es fällt sehr, sehr schwer, über "Wayward Pines" zu schreiben, ohne dabei zu spoilern, was in diesem Fall tatsächlich fatal wäre wie ich finde, denn ich bin fest davon überzeugt, dass dieser Science-Fiction-Mystery-Thriller seine bestmögliche Wirkung gerade dann entfaltet, wenn man möglichst wenig, im besten Falle gar nichts über die Serie und deren Handlung weiß und sich einfach auf das Abenteuer einlässt. So war es auch bei mir, als ich eines Sonntags über die Serienstaffel bei Amazon Prime stolperte und so bei mir dachte, dass zehn Folgen ja überschaubar seien und ich also ruhig einen Blick riskieren könnte, was dann zur Folge hatte, dass ich die gesamte Serienstaffel – die ursprünglich auch als in sich geschlossene Miniserie konzipiert war und nachträglich recht überraschend seitens FOX für eine zweite Season verlängert worden ist – in einem Rutsch verschlungen habe und kaum mehr aus dem Staunen herauskam, weil ich wie gesagt absolut keine Ahnung hatte, in welche Richtung sich das Geschehen entwickeln würde und selbst die Genre-Verortung Science-Fiction im Vorfeld nicht gelesen hatte oder ihr zumindest keine Bedeutung beigemessen habe. Science-Fiction kann ja aber zum Glück vieles sein, weshalb ich nicht denke, mit dieser Anmerkung über Gebühr gespoilert zu haben. [...]

                            • 7 .5

                              [...] Lange Zeit bin ich um "Helix" herumscharwenzelt und war mir nicht sicher, ob mich Thema und Setting zu packen wissen würden, doch nachdem ich in letzter Zeit einige Syfy-Produktionen gesehen habe, nachdem "Dominion" das Eis hat brechen können, musste ich nun auch bei diesem Virus-Thriller letztlich einen Blick riskieren, da die Neugier obsiegte und ja, ich fühlte mich vom ersten Moment an tatsächlich sehr gut unterhalten, auch wenn die Serie sicherlich in vielen Belangen ein Konglomerat aus weithin bekannten Versatzstücken darstellt und abgesehen davon, herrlich an den Haaren herbeigezogene Plotwendungen zu verbauen, wahrlich keine Innovationspresie gewinnen dürfte. Das macht aber gar nicht einmal so viel aus, wenn man dem Genre denn grundsätzlich zugetan ist, denn was hier dafür über die Maßen passt ist die Atmosphäre, oft beklemmend und klaustrophobisch, meistenteils im wörtlichen Sinne eisig und – ebenfalls kein neuer Kniff, aber formidabel umgesetzt – oft ausgerechnet in den drastischsten und schockierendsten Szenen mit beschaulicher Fahrstuhlmusik und Varianten von Easy Listening unterlegt, was der Morbidität in dem Fall mehr als zuträglich ist. [...]

                              • 6

                                [...] Nachdem "Colombiana" lange Zeit unbeachtet auf meiner Watch-List vor sich hinvegetiert hat, wurde es doch langsam allerhöchste Zeit, dem Streifen eine Chance zu geben, denn nicht nur bin ich immer noch auf der unermüdlichen Suche nach von Luc Besson geschriebenen Drehbüchern, die mehr als nur leidlich zu überzeugen wissen, war es doch auch vorrangig Zoë Saldana, der ich in den vergangenen Jahren mehrfach begegnet bin und die ich mal in einer knallharten Actionrolle sehen wollte. Nun hätte ich mir ja denken können, dass es Luc Besson auch hier nicht gelingt, mich vollends zu überzeugen, derweil Regisseur Olivier Megaton mit seinen beiden "Taken"-Teilen nun auch nicht gerade mein Herz im Sturm erobert hat, aber was soll’s dachte ich, hat dieser Film hier schließlich nicht den schlechtesten Ruf und könnte durchaus zu unterhalten wissen. Wie das aber eben immer so ist mit den Hoffnungen und Wünschen, können diese leicht enttäuscht werden und vielleicht hatte ich meine Erwartungshaltung wenn auch unbewusst bereits wieder zu hoch geschraubt, doch so richtig zünden konnte der Actioner bei mir nicht und sollte letztlich gar schlechter abschneiden als Neesons finaler Ausflug als Bryan Mills in "Taken 3". [...]

                                • 7 .5

                                  [...] Im Vorfeld habe ich tatsächlich viel Negatives oder zumindest Neutrales, selten etwas Positives zu "Auge um Auge – Out of the Furnace" gelesen und daher Kauf und Sichtung ein ums andere Mal vor mir hergeschoben, doch auf lange Sicht kam ich natürlich um einen Film, der eine solch illustre Schar an Stars versammelt, nicht herum und in dem Wissen, dass ausgerechnet Filme, die von vielen als zu langatmig, zu stockend, zu enttäuschend abgetan werden, bei mir des Öfteren zu zünden wissen, war ich doch guter Dinge vor der Sichtung und sollte tatsächlich nicht enttäuscht werden, denn es stimmt zwar, dass Regisseur Scott Cooper nicht nur zu Beginn mehrfach spürbar auf die Bremse drückt und der Erzählung etwas Getragenes verleiht, was sicherlich überhaupt nicht notgetan hätte, doch wirkt das Geschehen in seiner geradlinigen und unaufgeregten Art auch oft beinahe unangenehm authentisch, was dem Film, der gleichermaßen Milieu-Studie der 2.500 Seelen-Gemeinde Braddock, Pennsylvania sein möchte, ein ganz eigenes Flair und eine unangepasste, gegen den Strom gerichtete Attitüde verleiht, die mir doch oft zu imponieren wusste. [...]

                                  • 8 .5

                                    [...] Nachdem meine Erstsichtung von "Planet der Affen: Prevolution" noch nicht allzu lange zurückliegt, kam ich nun in den Genuss, mir dessen Nachfolger "Planet der Affen: Revolution" quasi im direkten Nachgang und ohne die dreijährige Pause, die eigentlich zwischen Filmen gelegen hat, ansehen zu können, war aber zugegebenermaßen auch skeptisch, inwieweit es gelingen würde, den Überraschungserfolg, intelligentes, emotionales und dennoch bombastisches Blockbuster-Kino in Personalunion auf die Leinwand zu zaubern, wiederholen können würde, zumal Rupert Wyatt hier den Regieposten zugunsten von Matt Reeves aufgegeben hat, der mir vorrangig durch seine Arbeit an "Cloverfield" ein Begriff war. Das sich hier schon eine falsche Annahme verbirgt, wurde mir dann alsbald auch klar, denn für das Drehbuch zeichnen erneut Rick Jaffa und Amanda Silver verantwortlich, auch wenn hier noch Mark Bomback hinzugekommen ist, aus dessen Feder beispielsweise der doch sehr mäßige "Deception" stammt. Als würde der Film diesem Umstand Rechnung tragen, reicht der zweite Teil der Prequel-Reihe um den ursprünglichen "Planet der Affen" auch nicht ganz an seinen Vorgänger heran, kommt ihm aber zumindest nahe und bleibt dem dort transportierten Geist mehr als treu, auch wenn in der Filmhandlung ebenfalls einige Zeit vergangen ist. [...]

                                    • 6

                                      [...] Ich erinnere mich noch gut daran, wie viel Aufhebens seinerzeit um Evan Goldbergs und Seth Rogens "The Interview" gemacht worden ist, was natürlich hauptsächlich auf den Umstand zurückzuführen war, dass man ausgerechnet Nordkoreas Diktator Kim Jong-un aufs Korn zu nehmen plante, der sich entsprechend ungehalten zeigte, derweil der Film ja noch von einigen Krisen und Attacken mehr umweht worden ist, was ihn schon im Vorfeld der Veröffentlichung größer und wichtiger wirken ließ als er es verdient hätte, denn in direkter Nachfolge zu "Das ist das Ende" entstanden, schlägt der Film in Sachen Humor und Anspruch in eine sehr ähnliche Kerbe und ist weit davon entfernt, die markige und bitterböse Satire zu sein, als die er gehandelt wird, geschweige denn, einen ernstzunehmenden Kommentar zur weltpolitischen Lage machen zu können oder auch nur zu wollen, denn einmal mehr regiert doch weitaus offensiver der Fäkalhumor, den James Franco und Seth Rogen hier erneut als klassisches Buddy-Duo gewohnt schmerzbefreit auf die Leinwand bringen. [...]

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                                      • 8 .5

                                        [...] Nach Nicolas Winding Refns weithin gefeiertem "Drive" und dessen Nachfolgefilm "Only God Forgives", der ja schon wieder einige Zuschauer mit seiner exzentrischen, wortkargen und überstilisiert-brutalen Inszenierung verprellt haben dürfte, kam der dänische Regisseur und Drehbuchautor Mitte 2016 mit seinem neuesten Werk "The Neon Demon" daher, verzichtete diesmal auf die Beteiligung von Ryan Gosling und setzte stattdessen Jungstar Elle Fanning in den Fokus der Erzählung, derweil sich die Geschichten tatsächlich wieder einmal in vielen Punkten ähneln, vor allem aber die Machart und Handschrift des künstlerisch ambitionierten Filmemachers wieder mehr als deutlich zutage treten, während sein dritter Ausflug gen Amerika nun wie der exakte Mittelweg zwischen beiden vorangegangenen Werken wirkt, zumindest ein Stück weit weniger wortkarg daherkommt und sich immerhin in der zweiten Hälfte um eine fortlaufende Handlung bemüht, während die gesamte Mär sich ansonsten natürlich auch hier wieder aus einer ganzen Schar irritierender, verstörender, albtraumhafter und surrealer Szenen zusammensetzt, womit wir uns hier wieder ein Stück weit in Richtung Arthouse bewegen, ohne der Unzugänglichkeit von "Only God Forgives" zu verfallen. [...]

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                                        • 6 .5

                                          [...] Mit der Sichtung von "Equals – Euch gehört die Zukunft" habe ich nun also Drake Doremus‘ inoffiziell als Liebesfilm-Trilogie geführte Filmreihe beendet, die sich nach dessen Aussage der Liebe der Vergangenheit ("Like Crazy"), der Gegenwart ("Breathe In") und nun im vorliegenden Fall eben der Zukunft gewidmet hat, wobei Doremus diesmal tatsächlich auf seine Muse Felicity Jones verzichtet und Kristen Stewart deren Part zugeschustert hat, derweil es wohl auch des Regisseurs ausdrücklicher Wunsch war, dass sie und Nicholas Hoult die Hauptrollen in seinem Film übernehmen und nun, nachdem ich ihn gesehen habe, verstehe ich warum, denn tatsächlich entfaltet sich zwischen den beiden eine ungeheure Chemie, so dass sie nicht nur jeder für sich, sondern speziell auch gemeinsam zu überzeugen wissen. Vor allem aber handelt es sich zunächst um eine Chemie der besonderen Art, eine Anziehungskraft, die sich in kleinsten Gesten und zögerlichsten Blicken niederschlägt, denn in dieser Zukunft gilt Emotion mittlerweile als "Krankheit" und wurde dem Grunde nach erfolgreich ausgemerzt, wobei sich die Zahl der Rückfälligen, die Zahl der "Erkrankten" zu häufen beginnt. [...]

                                          • 5

                                            [...] Lange Zeit schon hatte ich den damals noch unter seinem Originaltitel "Shangri-La Suite" gelisteten "Kill the King" auf dem Schirm, was im Grunde nur an Emily Browning und der knappen, aber vielversprechend skurril wirkenden Inhaltsangabe in der IMDb lag, doch sollten buchstäblich Jahre vergehen, bis es der Film schlussendlich zu mir nach Hause und in den Blu-ray-Player schaffen sollte. Schön wäre es jetzt, den hinlänglich bekannten Spruch "Gut Ding will Weile haben" anbringen zu können, doch ist der Film mit seinen knapp unter neunzig Minuten Spielzeit leider gar nicht mal so gelungen, wie ich mir das erhofft hätte, wobei ich ihm andererseits eine gewisse Faszination sicherlich nicht absprechen möchte. Dabei beginnt der Film durchaus vielversprechend mit einleitendem Off-Kommentar – im Original von Burt Reynolds gesprochen – und einer bewusst grobkörnigen Kamera, die ein vielversprechendes 70er-Jahre-B-oder-C-Movie-Flair etabliert, womit der Film mich schnell zu packen wusste, doch entpuppt sich schnell vieles als allzu gediegenes Stilmittel, um eine leider mehr als halbgare Geschichte zu transportieren, der es an Tiefe wie Empathie mangelt. [...]

                                            • 9

                                              [...] Eigentlich wollte ich "Brooklyn – Eine Liebe zwischen zwei Welten" (dessen pathetischen Untertitel man sich mal wieder hätte sparen können) bereits zum Kinostart seinerzeit sehen, doch wie es das Leben eben so wollte, wurde daraus mal wieder nichts, doch nun, mehr als ein Jahr später, habe ich es endlich geschafft, den Film nachzuholen und das Warten hat sich gelohnt, waren die Vorschusslorbeeren schließlich mehr als berechtigt. Dabei erzählt der Film eine im Grunde sehr überschaubare, weitestgehend auch überraschungsarme Geschichte ohne großartige Aufgeregtheit, aufgesetzte Dramatik oder übertriebenes Pathos, was sich aber mitunter als eine der Stärken der von Nick Hornby adaptierten Geschichte – basierend auf dem gleichnamigen Roman von Colm Tóibín – entpuppt, denn ihm gelingt das feinfühlig und intim skizzierte Portrait einer jungen Irin und Auswanderin, das von Fernweh und Heimweh, Selbstbestimmung und Erwachsenwerden handelt, mehr noch als all das aber von dem Begriff und dem Gefühl von Heimat, dass Protagonistin Eilis Lacey in der Fremde zu ergründen sucht. [...]

                                              • 8

                                                [...] Seit gestern läuft die sehr lose auf der gleichnamigen Autobiografie von Sophia Amoruso basierende erste Staffel der Serie "Girlboss" auf Netflix und falls ihr euch gefragt haben solltet, wie ich den gestrigen Abend verbracht habe, wisst ihr es nun, denn kurz nach Mitternacht war ich mit der dreizehn Folgen umfassenden Staffel durch und fühlte mich doch in Gänze herrlich gut unterhalten. Mehr denn je ist es aber hier natürlich eine Frage der Erwartungshaltung, ob man der Serie etwas abgewinnen kann oder nicht, denn ich für meinen Teil ging völlig unbefangen an die Chose heran und habe hauptsächlich wegen des vielversprechend frischen Trailers und Britt Robertson zugeschaltet, musste mich gar von meiner Freundin belehren lassen, dass es ein Buch gleichen Namens gibt, dass wohl speziell in der Social Media-Szene ziemlich gehypt wird, so dass ich die Serie auch als das genießen konnte, was sie allem Anschein nach sein möchte, nämlich eine locker-flockig-inszenierte, um schmissige Sprüche und übertriebene Darstellungen nicht verlegenes Comedy-Format mit ganz leichtem Schlag in Richtung Dramedy. [...]

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                                                • 9

                                                  [...] Es hat ein wenig gedauert, bis "The Revenant – Der Rückkehrer" und ich zueinander gefunden haben und in Anbetracht dessen, dass ich mir Iñárritus Vorgängerfilm "Birdman" auch erst in etwa zu der Zeit angesehen habe, als "The Revenant" die hiesigen Kinos erreichte, wundert es mich fast ein wenig, dass der Ausnahmeregisseur, den ich bereits seit seinen Anfängen mit "Amores Perros" kenne und schätze, nicht bereits mit einem Nachfolgeprojekt in den Startlöchern steht. Nachdem nun aber selbst mein Vater den Film bereits gesehen und mir im Nachgang wärmstens empfohlen hatte, kam ich ja um eine schnellstmögliche Sichtung nicht mehr herum und widmete mich keinen Tag später diesem gut zweieinhalbstündigen Survival-Epos, das – so viel kann ich jetzt auch sagen – Leo verdientermaßen endlich den lange überfälligen Oscar eingebracht hat. Neben dem Herrn DiCaprio aber ist es die Natur, die hier alsbald zum zweiten Hauptdarsteller avanciert und das Geschehen überhaupt erst so eindrücklich umrahmt, wie es hier der Fall ist, wobei in Anbetracht der naturbelassenen Schauplätze in dieser Hinsicht ein großes Lob auf den bereits bei Birdman beteiligten Kameramann Emmanuel Lubezki ausgesprochen werden darf und muss. [...]

                                                  • 5 .5

                                                    [...] Okay, klar, J.K. Simmons ist ne coole Socke, gar keine Frage, derweil ich Emile Hirsch allerspätestens seit "Killer Joe" ebenfalls sehr schätze und dementsprechend hätte "The Runaround – Die Nachtschwärmer" ein kurzweiliger und unterhaltsamer Streifen werden können, eine zutiefst ungewöhnliche Buddy-Komödie wie sie im Buche steht, denn das Schema geht ja eigentlich bei entsprechenden Grundzutaten beinahe immer mehr oder minder gut auf und Simmons und Hirsch sind ja nun auch nicht gerade das übliche Gespann, doch liegt die Betonung eben leider auf dem "hätte", denn so richtig funktionieren möchte der Film nicht und so ist ausnahmsweise auch der unnötig verkomplizierte "deutsche" Titel diesmal näher an der Wahrheit als das simple "All Nighter" im Original, denn nicht nur die Gags laufen immer nach demselben Schema ab und gehen meist auf Kosten des verlotterten Martin (Hirsch), nein, auch der Plot der Chose wartet bei einer Laufzeit von gerade einmal 86 Minuten mit erschreckend viel Aufwärmphase und Leerlauf auf und gönnt sich zudem noch ein ausgiebiges Outro, so dass in der Summe leider herzlich wenig Komödie übrigbleibt, doch andere Genres weiß der Streifen leider ebenso wenig zu bedienen, was ihn schon ziemlich enttäuschend macht. [...]