Medienjournal - Kommentare

Alle Kommentare von Medienjournal

  • 7 .5

    [...] Seit ich mit etwa dreizehn Jahren das erste Mal "Der Herr der Ringe" gelesen habe, bin ich ein großer Fan des Lebenswerkes von J.R.R. Tolkien und habe mir in weiterer Folge natürlich ebenso "Der Hobbit", "Das Silmarillion" und die "Nachrichten aus Mittelerde" zugelegt und schwebte im siebten Himmel, als seinerzeit Peter Jackson die ursprüngliche Buch-Trilogie auf die Leinwand brachte. Tatsächlich ist "Der Hobbit" sogar eines von wenigen Büchern, die ich deutlich mehr als einmal gelesen habe, wobei die letzte Lektüre nun auch schon wieder einige Jahre zurückliegt (muss ja, sonst hätte ich schließlich hier darüber berichtet), doch hinsichtlich der Verfilmung war ich sehr lange sehr skeptisch, auch, wenn man einmal die anfänglichen Querelen und den Regisseurs-Wechsel bedenkt und schlussendlich die Ausweitung der Chose auf insgesamt drei Filme, denn dass das der ursprüngliche Stoff nun nicht einmal annähernd hergibt, sollte wohl unbestritten sein. Damit erklärt sich auch, weshalb ich so lange gebraucht habe, mich Peter Jacksons nächster Trilogie zu widmen, denn während zumindest "Der Hobbit: Eine unerwartete Reise" vor Jahren schon einmal bei mir im Player gelandet ist (und ich es versäumt habe, darüber zu schreiben, bis es zu spät war, sprich, die Erinnerung verblasst), habe ich mir jüngst erst die beiden sich anschließenden Teile angesehen, dafür dann aber auch – wie hier – direkt im Extended Cut, den ich schon bei "Der Herr der Ringe" weitaus mehr geschätzt habe als die jeweiligen Kinofassungen. [...]

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    • 8 .5

      [...] Kriminalgeschichten im Halbwelt-Milieu bekannter Ortschaften oder Stadtteile wie hier in diesem Fall Brooklyn gibt es bekanntlich wie Sand am Meer und jeder Art und Ausprägung, weshalb ich lange Zeit auch "The Drop" – dessen Untertitel "Bargeld" man sich auch gerne hätte schenken können – nicht unbedingt für ungemein lohnens- und sehenswert gehalten habe, doch einer Empfehlung folgend habe ich dann zum Glück doch einen blick riskiert beziehungsweise mich im Vorfeld ein wenig über den Film informiert und tatsächlich gelangt der Film durch gleich mehrere Aspekte zu Alleinstellungsmerkmalen, die ihn aus der grauen Masse einschlägiger Produktionen herausheben, zumal er dahingehend eigentlich schon zum Pflichtprogramm gehört, dass es sich um die leider letzte Rolle des 2013 verstorbenen James Gandolfini handelt, der nicht nur mit seiner Paraderolle als Familienoberhaupt Tony in "Die Sopranons" unterstrichen hat, sich in besagtem Milieu von Kriminalität und Unterwelt mehr als wohl zu fühlen. Und zum Glück beschert ihm dieser von Michaël R. Roskam inszenierte Film einen würdigen Abschied und eine letzte Verbeugung. [...]

      • 7

        [...] Mit dem auf dem Cover gezogenen Vergleich, es handele sich bei "Imperium" um eine Verquickung aus "American History X" und "The Departed" fährt das Marketing prompt schwere Geschütze auf und so naheliegend der Vergleich speziell zu erstgenanntem Film auch sein mag, bewegt sich Ragussis Film in merklich anderen Fahrwassern und erreicht auch zu keinem Zeitpunkt die Qualität und Güte der herangezogenen Vergleichsfilme. Das muss er aber auch gar nicht, eröffnet er dafür einen lohnenswerten wie ungewohnten Blick auf die Strukturen faschistoider Bewegungen, denn wo man andernorts nur grenzwertig verblödete Glatzköpfe präsentiert bekommt, die stumpf Parolen in die Welt posaunen, präsentieren sich hier unterschiedlichste Gruppierungen, die sich teils auch untereinander spinnefeind sind und mit dem Weltbild der jeweils anderen Gruppierung herzlich wenig anzufangen wissen. [...]

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        • 7

          [...] Als ausgewiesener Freund von Fantasy-Epen jedweder Art und Geschichten der griechischen Antike im Besonderen stand "Krieg der Götter" schon gefühlte Ewigkeiten auf meiner Watchlist, doch irgendwie ist nie was aus uns geworden und die Jahre zogen ins Land. Schließlich aber sollte das Schicksal mir gewogen sein und ich ergriff die Chance, mich Tarsem Singhs Version der alten Götter und Geschichten zu widmen und muss sagen, dass mich der Film trotz der vielen oft unverhohlen kritischen Worte erstaunlich gut zu unterhalten wusste, wobei ich zugeben muss, dass die krude Mischung, die hier offeriert wird, sicherlich nur ein eingeschränktes Zielpublikum ansprechen dürfte. So wurde vielerorts kritisiert, Singh –eigentlich natürlich viel eher die Drehbuchautoren Charley und Vlas Parlapanides – schere sich herzlich wenig um die griechische Mythologie und sei bei dem Versuch, den Geschichten eine Art Eigenständigkeit zu verleihen, übers Ziel hinausgeschossen und zumindest ein Stück weit kann ich mich diesem Tenor sogar anschließen, dahingehend nämlich, dass mir hier die Interpretation der Titanen so absolut überhaupt nicht zusagen wollte, denkt man schließlich allein bei dem Wort "Titan" an ungemein mächtige, auch physisch beeindruckende Wesenheiten und nicht an behutsam aufgemotzte Ork-Verschnitte, so dass in dieser Hinsicht der nur ein Jahr zuvor erschienene und thematisch artverwandte "Kampf der Titanen" den besseren Job macht. [...]

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          • 5 .5

            [...] Nachdem sich Cameron Crowe vor vielen Jahren mit "Almost Famous" in mein Herz gespielt und mit "Vanilla Sky" einen meiner Lieblingsfilme zu verantworten hat – auch wenn es sich zugegebenermaßen "nur" um ein Remake handelte – kam ich nicht umhin, mir nun endlich auch "Aloha: Die Chance auf Glück" anzusehen, auch wenn ich um die vielen schlechten Kritiken wusste und meine Erwartungen folglich schon im Vorfeld ein wenig gedämpft worden sind. Und ja, Crowes neuester Film hat seine Schwächen und kommt nicht einmal annähernd an seine filmischen Glanzmomente heran, doch dank sympathischer Darsteller hatte ich durchaus meinen Spaß und der Film seine Momente, doch krankt er mitunter sehr daran, so dermaßen viele Aspekte unter einen Hut bekommen zu wollen. [...]

            • 5

              [...] Als großer Fan von Guy Pearce hatte ich "Breathe In" schon länger auf der Agenda stehen und spätestens seit ich bei "The Amazing Spider-Man 2" ein paar kurze Blicke auf Felicity Jones werfen konnte, die mir bis dato nie aufgefallen ist (oder habe ich tatsächlich sonst noch keinen Film mit ihr gesehen?), war mein Interesse neuerlich angefacht und an einem dieser lauen Wochenendtage, die prädestiniert scheinen für derlei melancholische Dramen, landete die 2013er-Regiearbeit von Drake Doremus im Player, doch wollte sich leider zunächst kaum Faszination oder Interesse einstellen, beginnt der Film schließlich ausnehmend ruhig und unaufgeregt. Dessen ungeachtet wusste mich dann schließlich die Chemie zwischen Pearce‘ Figur des in der Midlife-Crisis steckenden Vaters Keith und der von Jones gespielten Austauschschülerin Sophie zu überzeugen und von dieser ungemein zaghaften und nuanciert geschilderten Annäherung ausgehend wird das Geschehen merklich interessanter, wenn man auch einräumen muss, dass der Plot, dass ein Lehrer was mit (s)einer Schülerin anfängt, hier nur dahingehend variiert wird, dass sie direkt im Haus des Lehrers untergebracht wird und die beiden sich nicht etwa zufällig im Klassenzimmer begegnen. [...]

              • 8
                über Macbeth

                [...] Lange Zeit schon wollte ich mich dieser neuesten, jüngsten, aktuellsten Interpretation des Shakespeare’schen Klassikers widmen und derweil der Stoff von "Macbeth" an sich hinlänglich bekannt ist, waren es zugegebenermaßen die Beteiligung von Michael Fassbender und Marion Cotillard, die mich hellhörig werden ließen, haben beide schließlich schon des Öfteren ihr wahnsinniges Talent unter Beweis gestellt und treten hier als Macbeth und Lady Macbeth in Erscheinung. Und ja, Justin Kurzel geht in seiner Interpretation des Stoffes einen eigenwilligen Weg, der es vielen Zuschauern schwer machen dürfte, sich in den Stoff hineinzuversetzen und der Geschichte zu folgen, sich von ihr einnehmen und faszinieren zu lassen, doch gerade diese ungewöhnlich offensive Unzugänglichkeit war es, die mir auch mit am meisten imponiert hat, denn Kurzel versucht nichts zu beschönigen und inszeniert die Tragödie bewusst rau und voller Fatalismus, derweil er sich beim gesprochenen Wort doch sehr an der Prosa Shakespeares orientiert, was allein schon eine ungewohnte Verquickung unterschiedlicher stilistischer Elemente ergibt, die mich mehr als einmal an Ralph Fiennes‘ "Coriolanus" hat denken lassen. [...]

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                • 8

                  [...] Bereits seit den ersten Ankündigungen für die Verfilmung des als unverfilmbar geltenden Buches von J. G. Ballard war ich bereits Feuer und Flamme für "High-Rise" und der ausgesucht hochkarätige Cast tat hierbei sein Übriges, denn fernab seiner Paraderolle als Loki schien mir Tom Hiddleston doch eine mehr als stimmige Wahl, den frisch hinzugezogenen Doktor Laing zu verkörpern. Der steht aber gar nicht mal so sehr im Mittelpunkt der Erzählung, wie man sich das vielleicht anfänglich erwarten würde, denn auch, wenn er als Dreh- und Angelpunkt der Erzählung fungiert, taugt er in seiner wortkargen und undurchsichtigen Art doch kaum als Identifikationsfigur, derweil der Film selbst sich beinahe sämtlichen dramaturgischen Konzepten verweigert, die man für gang und gäbe hält, so dass die Verfilmung von Ben Wheatley auch auf formaler Ebene den Exzess zelebriert, den die "Handlung" vorzugeben scheint, womit die Buch-Adaption dem Freund eher generischer Geschichten durchaus vor den Kopf stoßen dürfte, denn auch wenn ein roter Faden zwar vorhanden ist, wird doch oft und häufig fernab seiner durchaus erkennbaren Pfade mäandert, was das Geschehen manchmal ein wenig zerfasert wirken lässt, andererseits aber die utopische Kopfgeburt des beinahe gänzlich autarken Hochhauses zu einem schier atmenden Organismus mutieren lässt, der weit mehr ist als die Summe seiner Wände, Zimmer und Stockwerke. [...]

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                  • 6 .5

                    [...] Aufmerksam geworden auf "iLove" bin ich zugegebenermaßen zunächst einmal aufgrund der Beteiligung von Sam Rockwell und kann nun im Nachgang behaupten, dass dies allein als Grund nicht reichen sollte, dem Film eine Chance zu geben, denn auch wenn der Film bis in die kleinsten rollen mit teils hochkarätigen Darstellern wie etwa auch Peter Dinklage gespickt sein mag, sind sie doch nur das Salz in der Suppe und geben dem Treiben ein wenig dringend benötigte Würze, wohingegen jeder für sich kaum die Gelegenheit bekommt, mehr aus seiner Rolle zu machen als den spleenigen Archetyp, den das Drehbuch im vorgibt. Das verwundert im Grunde aber überhaupt nicht, handelt es sich schließlich vorrangig um eine recht generische RomCom, die erwartungsgemäß stark auf die beiden Hauptfiguren fokussiert und alles Weitere bloße Staffage sein lässt, die lediglich zur Unterhaltung und Auflockerung beitragen darf. Macht so gesehen aber auch nicht viel, denn Justin Long, der mir ansonsten vorrangig aus kleineren Rollen wie etwa in "Die Lincoln-Verschwörung" bekannt ist und die wie schon in "Across the Universe" bezaubernde Evan Rachel Wood (die hier auch zumindest einmal kurz erneut ihr Gesangstalent unter Beweis stellen darf) verstehen es durchaus, den Film auch alleine zu stemmen. [...]

                    • 8

                      [...] Ich hätte "Crimson Peak" ja gerne noch weitaus mehr gemocht, als ich das sowieso schon tue, denn nicht nur bin ich großer Fan des filmischen Schaffens von Regisseur und Mit-Drehbuchautor Guillermo del Toro, sondern schätzte auch beispielsweise seine Vampir-Buch-Trilogie mit Chuck Hogan (hierzulande am ehesten unter "The Strain" bekannt), womit er erneut unter Beweis gestellt hat, sich klassischer Themen widmen zu können und ihnen dennoch einen frischen Anstrich zu verpassen. Hinsichtlich des Anstrichs trifft das nun auch unumwunden auf "Crimson Peak" zu, denn optisch und atmosphärisch dürfte dem Film so schnell nichts das Wasser abgraben können und insbesondere Allerdale Hall, das große Gruselschloss, dem der Film seinen Namen verdankt ist spürbar das Ergebnis einer Vielzahl kreativer Köpfe und man merkt dem Endergebnis an, dass man hier den vergleichsweise steinigen Weg gegangen ist, die Unheil verkündenden Gemäuer aufzubauen, statt sich auf computergenerierte Hintergründe zu verlassen, was die Geschehnisse dort noch weitaus bedrückender und greifbarer wirken lässt, als man sich dies erwarten würde. Allerdings ist es eben auch so, dass es gute vierzig Minuten dauert, bis man als Zuschauer gemeinsam mit Protagonistin Edith Cushing – von einer wie gewohnt wunderbar aufspielenden Mia Wasikowska verkörpert – das erste Mal das Foyer des Anwesens betritt und somit schon gut ein Drittel des Films vergangen ist, der leider mit jedem Moment der Erkenntnis hinsichtlich des Treibens der Geschwister Sharpe ein wenig mehr von seiner Faszination einbüßt. [...]

                      • 9

                        [...] Man hat die Fans wahrhaft lange darben lassen, bis nach Absetzung der Serie 2007 – zugegebenermaßen waren die letzten Staffeln auch nicht mehr ganz auf dem Niveau der ersten Jahre – endlich die Ankündigung eines Revivals erfolgte, das – wie sollte es auch anders sein – natürlich bei Netflix erscheinen würde. Und während anfänglich die Rückkehr einzelner Figuren beziehungsweise Darsteller, insbesondere beispielsweise der mittlerweile auch im Kino enorm erfolgreichen Melissa McCarthy in der Schwebe stand, trafen nach und nach die Zusagen ein und schlussendlich schien gewiss, dass man in "Gilmore Girls: Ein neues Jahr" so ziemlich jede liebgewonnene Figur aus Stars Hollow und Umgebung wieder auf der Leinwand würde erblicken können, abgesehen natürlich von dem leider 2014 verstorbenen Edward Herrmann als Richard Gilmore, was zugegebenermaßen eine Lücke hinterlässt, die sich nur schwerlich füllen lässt, doch insbesondere die erste Folge "Winter" trägt dem mehr als Rechnung und schafft eine würdige Verabschiedung, die nicht zu sehr auf die Tränendrüse drückt und sich nahtlos in den Mikrokosmos des Seriengeschehens fügt. Davon aber einmal abgesehen muss ich doch zugeben, dass ich speziell noch in der Auftaktepisode ein wenig gefremdelt habe und ich nicht vom ersten Moment an warm wurde mit den bekannten Gestalten, die sich zwar überwiegend kaum verändert zu haben scheinen, doch die lange Abstinenz hinterlässt Spuren und ähnlich wie die jüngst zurückgekehrte Rory hat man den Rundgang durch Stars Hollow bitter nötig. Woran die dennoch durchaus überzeugende erste Folge aber wohl am meisten krankt, ist, dass sich noch kein klarer Plot erkennen lässt und auch das neue Konzept, dass jede Episode eine einzelne Jahreszeit, grob gesprochen also runde drei Monate umfasst, sich noch merkwürdig anfühlt und insbesondere Rory von Connecticut nach London und wieder zurückzuspringen scheint. [...]

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                        • 7

                          [...] Eigentlich wollte ich ja die erste Staffel des neuesten Netflix/Marvel-Serien-Sprosses "Luke Cage" in Windeseile durchgeschaut haben, um dann brandaktuell und ausführlich darüber berichten zu können. Mit der Sichtung immerhin hat es geklappt, mit der Rezension der Staffel wie man sieht nun eher nicht so, denn mittlerweile ist der dritte Serienableger des MCU (auf Netflix bezogen) schon einige Zeit verfügbar und es ist mir bis heute nicht gelungen, ein paar Zeilen dazu aufs digitale Papier zu bannen. Das mag mit meiner allgemeinen Ratlosigkeit zusammenhängen, denn ich bin mir nicht sicher, wie ich die Serie bewerten soll. Sicherlich hatte sie so ihre Momente und auch einige stimmige Einfälle, doch mochte sich beim besten Willen nicht dieselbe Faszination wie bei "Daredevil" oder "Jessica Jones" einstellen, die ich beide wirklich um Klassen besser und gelungener empfunden habe als diesen durchwachsenen Ausflug nach Harlem und das, obwohl die Macher hier die einmalige Chance hatten, auf eine bereits etablierte Figur zurückzugreifen, wurde der von Mike Colter verkörperte Luke Cage schließlich schon lang und breit in "Jessica Jones" in den Serienkosmos eingeführt. Umso mehr irritiert hier aber auch dessen Charakterwandel, denn gerade in den ersten Folgen gibt sich Luke ungemein verschlossen und propagiert das Credo des Einsamen Wolfes, was zwar sicherlich zur Figur passen mag und in Tradition der anderen Helden steht, die die ungleich düsterere Netflix-Realität so bewohnen, ihm speziell aber zu Beginn reichlich wenig Interaktionsmöglichkeiten bieten, so dass man das Gefühl hat, die namensgebende Titelfigur würde in den ersten paar Folgen gefühlt keine fünf Sätze von sich geben, was sie auch für den Zuschauer recht unnahbar erscheinen lässt. [...]

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                          • 7 .5

                            [...] Lange Zeit hatte ich McGs "Das gibt Ärger" zugegebenermaßen überhaupt nicht auf dem Schirm und auch wenn ich mich seinerzeit zum Kinostart zu einer Prognose habe hinreißen lassen, schien mir dies keiner dieser Filme zu sein, die man unbedingt gesehen haben muss, zumal der ehemalige Werbefilmer McG nun auch nicht unbedingt für anspruchsvolle Unterhaltung spricht und neben dem unsäglichen "Terminator: Die Erlösung" auch bei seinem derzeit noch jüngsten Spielfilmprojekt "3 Days to Kill" nur solide Durchschnittsware anzubieten hatte. Nun begab es sich aber in den letzten Jahren, dass mir sowohl Chris Pine ans Herz zu wachsen begann durch insbesondere so skurrile Rollen wie etwa in "Stretch", andererseits Tom Hardy sich gar zu einem meiner derzeitigen Lieblingsmimen zu mausern wusste, derweil ich ihn bis vor kurzem quasi überhaupt nicht auf dem Radar hatte. Langer Rede kurzer Sinn, fiel mir das gibt Ärger als absolutes Schnäppchen in die Hände und versprach für den fraglichen Abend genau die Art Unterhaltung, die zweckdienlich schien, den Tag entspannt ausklingen zu lassen und siehe da, war ich doch in meiner zu diesem Zeitpunkt vorherrschenden Gefühlslage mehr als angenehm überrascht von dem Streifen, der nun wirklich nicht das Rad neu erfindet, dank bestens aufgelegtem Cast und einigen herrlichen Einfällen aber überraschend gut zu unterhalten wusste. [...]

                            • 6 .5

                              [...] Nachdem ich jüngst erst mit "The Amazing-Spider Man 2" einen längst überfälligen zweiten Teil nachgeholt habe, war es ja schon recht naheliegend, mir nun auch endlich "R.E.D. 2" zu Gemüte zu führen, dessen Vorgänger ich nun vor beinahe fünf Jahren gesehen habe. Dabei spricht es sehr für den Film, dass ich mich trotz dieser langen Zeit recht bald heimisch gefühlt habe in dem drei Jahre nach dem ersten Teil veröffentlichten Nachfolger, der zudem mit einem Großteil des etablierten Casts zurückkehrt und diesen behutsam um einige bekannte Namen wie etwa Anthony Hopkins, Catherine Zeta-Jones und Byung Hun Lee erweitert. Dennoch muss man zugeben, dass der Plot des Films hier noch mehr an den Haaren herbeigezogen wirkt als schon beim ersten Teil und man keinen sonderlichen Wert auf dramaturgische Finesse legen sollte, um Spaß an dem Werk zu haben, das diesmal nicht von Robert Schwentke sondern Dean Parisot inszeniert worden ist, wobei immerhin das Drehbuch erneut von Jon und Erich Hoeber stammt, was man dahingehend durchaus bemerkt, dass die Figuren sich allesamt getreue ihres etablierten Habitus verhalten und man zu keinem Zeitpunkt das Gefühl bekäme, hier würde jemand out-of-character agieren. [...]

                              • 6

                                [...] Lange Zeit hatte ich mit mir gehadert, ob ich mir "The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro" überhaupt noch anschauen sollte, speziell nachdem bekannt geworden war, dass es den geplanten dritten Teil zugunsten des nächsten Reboots ja nun doch nicht geben würde und die Uhren stattdessen wieder zurückgedreht und mit Tom Holland im Rahmen des MCU der freundliche Spinnenmann neu an den Start gehen würde, aber natürlich auch, weil der Film von mehr als einer Seite ziemlich verrissen worden ist und mich auch schon "The Amazing Spider-Man" jetzt nicht gerade vom Hocker gehauen hat. Schlussendlich siegte dann aber doch die Neugier und Andrew Garfield hat mir als Spider-Man ja zumindest schon einmal besser gefallen als Tobey Maguire (auch wenn ich mit dieser Meinung anscheinend ziemlich allein dastehen dürfte) und auch als Tom Hollands Auftritt in "Captain America 3: Civil War", während schlussendlich Emma Stone das Totschlagargument zur Sichtung des Films dargestellt haben mag, wenn ich einmal so ehrlich sein darf. Und siehe da, irgendwie hatte in meinen Augen am Ende jeder ein bisschen recht, denn der zweite Ausflug mit Peter Parker macht durchaus Spaß, doch verstehe ich auch die Kritik und Schelte an dem Streifen, denn hier läuft sicherlich nicht alles rund und viele Plot-Versatzstücke wirken wie aus dem Superheldenfilm-Baukasten geklaubt und lässig aneinander geleimt, was die Chose schlussendlich auch einerseits ziemlich überladen, andererseits manchmal extrem uninspiriert wirken lässt. [...]

                                • 9

                                  [...] Gut Ding will Weile haben, und in dem Wissen, dass es sich bei "Midnight in Paris" wahrscheinlich um einen der besten Filme von Woody Allen der letzten paar Jahre handeln dürfte, hat es entsprechend lange gedauert, bis ich mich zu einer Sichtung habe durchringen können. Und tatsächlich sollte ich mit meiner Annahme Recht behalten, denn egal ob es sich um eine leichtfüßige Komödie oder um ein eher philosophisch-zynisches Werk des Altmeisters handelt, hat er doch schon immer Filme für und über Träumer gedreht und treibt diesen Umstand nun hier quasi auf die Spitze, derweil mir Owen Wilson lange schon nicht mehr so gut gefallen hat wie hier in seiner Rolle als entwaffnend naiver Schreiberling, der mir nichts dir nichts in das Paris der 20er-Jahre versetzt wird und abgesehen von einer kurzen, anfänglichen Irritation dran nichts merkwürdiges findet und Nacht um Nacht in die Goldenen Zwanziger zurückkehrt und sich dort mit Schriftstellergrößen Wie Fitzgerald und Hemingway und Künstlern wie Picasso oder auch Salvador Dali dem einstigen Nachtleben widmet, später gar sein Manuskript der Kulturkritikerin Gertrude Stein zuspielt, wodurch das Leben im Hier und Jetzt mit seiner bärbeißigen Verlobten Inez mehr und mehr ins Hintertreffen gerät. [...]

                                  • 8
                                    über Chappie

                                    [...] Bei unserem ersten Aufeinandertreffen haben Regisseur Neill Blomkamp und ich uns ja merklich auf dem falschen Fuß erwischt und ich konnte "Elysium", dem Nachfolger zu Blomkamps gefeiertem Erstlingswerk "District 9" kaum etwas abgewinnen, doch während das Debüt hier ebenfalls bereits seiner Sichtung harrt, beschloss ich, dem Filmemacher mit "Chappie" eine weitere Chance einzuräumen und siehe da, wusste mich der Streifen weitaus mehr und besser zu unterhalten als gedacht und erwartet, wobei ich zum Glück auch keinen der Trailer zum Film kannte, denn wie sich später herausstellen sollte, suggerieren die mal wieder einen gänzlich anderen Film, als man letztlich geboten bekommt, denn wer sich hier einen adrenalingeschwängerten Action-Blockbuster mit Effekte-Overkill und ohne Verschnaufpausen erwartet, wird sicherlich enttäuscht werden, wohingegen mich die oftmals an ein komödiantisch angehauchtes Drama erinnernde Geschichte eines im Zeitraffer erwachsen werdenden Roboters positiv überraschte und mich alsbald gar emotional abzuholen wusste, so lebendig erscheint Chappie bereits nach kurzer Zeit. [...]

                                    • 7 .5

                                      [...] Man würde ja meinen, irgendwann würde man der zahllosen einschlägigen Action-Werke mit Liam Neeson überdrüssig werden, doch während die "Taken"-Reihe vielversprechend gestartet hat und Neesons Siegeszug als Actionheld begründete, wusste sie mich in ihren weiteren Aufgüssen kaum noch zu begeistern, derweil Regisseur Jaume Collet-Serra nach "Unknown Identity" und "Non-Stop" bei seiner nunmehr dritten Zusammenarbeit mit Liam Neeson erneut unter Beweis stellt, dass man auch Filme desselben Genres produzieren kann, ohne ein ums andere Mal dieselben Verhaltensmuster zu wiederholen, so dass mich nun also auch "Run All Night" zu überzeugen wusste und einen wiederum gänzlich anderen Ansatz wählt als die genannten vorangegangenen Filme. Die Idee, einen früheren Mafia-Killer nach dessen Ausstieg erneut mit seiner Vergangenheit zu konfrontieren ist nun nicht gerade neu – Stichwort "John Wick" – und wird allenthalben gern als Plotaufhänger herangezogen, doch macht bekanntermaßen der Ton die Musik und der Ton hier weiß zu gefallen, zumal man die frühere, innige Freundschaft zwischen Neesons Figur Jimmy Conlon und dem von Ed Harris gespielten Shawn Maguire durchaus erfahrbar macht und dem Geschehen damit eine zusätzliche, persönliche wie gleichermaßen emotionale Note verleiht. [...]

                                      • 6 .5

                                        [...] Spätestens seit "Spotlight" war meine Faszination für brisante, auf realen Begebenheiten beruhenden Reportergeschichten neu entflammt und so hatte ich alsbald auch "Kill the Messenger" auf dem Schirm, der noch dazu mit Jeremy Renner – der nicht erst seit seinen Auftritten als Hawkeye in den Marvel-Filmen zu überzeugen weiß – hochkarätig besetzt schien und mit den Machenschaften der CIA bezüglich der Unterstützung nicaraguanischer Contra-Rebellen und der Billigung und Forcierung von Kokainhandel auf amerikanischem Territorium auch eine interessante, vielschichtige Geschichte zu bieten hatte. Der Film beginnt auch durchaus vielversprechend und hat in vielen Punkten spannende Ansätze und überzeugende Einzelszenen zu bieten, während Renner als Inkarnation des 2004 verstorbenen Gary Webb, dessen Ableben trotz zwei (!) Kopfschüssen als Suizid eingestuft worden ist, eine durchaus gute Figur macht, wobei der Plot sich allerdings zusehends in den verschiedenen Aspekten des Films verrennt und alsbald keine klare Linie mehr findet und somit weit hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt. [...]

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                                        • 4 .5

                                          [...] Reißerisch prangt es bereits auf dem Cover des Direct-to-DVD-Release 'Rage', dass es sich hierbei um "Travoltas '96 Hours – Taken'" handele. Nun ja, gut für den Film und schlecht für Travolta oder anders herum, denn vergleichen lassen sich beide Filme in Art und Güte nicht wirklich und haben lediglich das Rachethema gemein, was zu dem Schluss führt, dass Travoltas Vergeltungs-Chose nicht annähernd so zu packen weiß wie Neesons Rachefeldzug oder aber auch, dass es um Travoltas Karriere (noch) schlechter bestellt ist als befürchtet. Richtig davon ist beides zu Teilen, denn selten habe ich einen generischeren, überraschungsärmeren Film gesehen, der so konsequent wie uninspiriert die klassischen Versatzstücke einer solchen Story aneinanderreiht und dabei kaum Alleinstellungsmerkmale, geschweige denn so etwas wie Spannung entwickelt. Von der riesigen Explosion auf dem Cover ist somit im fertigen Film natürlich auch nichts zu sehen, wie man das vom Marketing solcher tendenziell als Rohrkrepierer gehandelten Produktionen gewöhnt ist. [...]

                                          • 8 .5

                                            [...] Nun habe ich also auch die Wiederholungssichtung der vierten Staffel "Doctor Who" beendet und wieder einmal gemerkt, dass ich mit Donna Noble als Companion doch vergleichsweise wenig anfangen kann, auch wenn das viele sicher anders sehen werden, denn auch wenn sie, weit mehr als das bei beispielsweise Martha Jones der Fall gewesen ist, dem Doctor durchaus das Wasser reichen und ihm Paroli bieten kann, ist sie mir doch oft zu schrill und hysterisch, als dass ich wirklich mit ihr warm werden würde, was nicht heißen soll, dass ich die Figur nicht grundsätzlich sympathisch finde, doch zu meinen Lieblingen wird sie leider nie gehören, doch krankt die Staffel in meinen Augen zunächst einmal an einer zwar immer noch sehenswerten, unterhaltsamen und einfallsreichen Mittelmäßigkeit, denn angefangen mit dem 2007er-Weihnachtsspecial "Reise der Verdammten" inklusive durchaus spaßigem Gastauftritt von Kylie Minogue wusste mich keine der Folgen so richtig mitzureißen oder zu begeistern, wobei ausgerechnet die gar nicht mal so außergewöhnliche Episode "Der Doctorvater" für mich ein kleiner Lichtblick war, was aber mehr daran gelegen haben dürfte, dass mir Gast-Star Georgia Moffett, die hier als Tochter des Doctors in Erscheinung tritt und im wahren Leben mit David Tennant verheiratet ist, so gefallen hat, derweil die sich anschließende Folge "Das Einhorn und die Wespe" für mich gar den absoluten Tiefpunkt der Staffel darstellt, ungeachtet der Tatsache, dass der Doctor nebst Begleiterin hier Agatha Christie begegnet. [...]

                                            • 8

                                              [...] Kaum hat die von Jonathan Nolan ersonnene TV-Serie "Person of Interest" nach fünf Staffeln und insgesamt 103 Episoden ihr Ende gefunden, komme ich auch schon dazu, mich zumindest der ersten Staffel zu widmen, auch wenn ich zugeben muss, dass es vorrangig das Wissen darum war, dass Amy Acker ab der zweiten beziehungsweise spätestens dritten Staffel fester Teil des Casts sein würde und so dachte ich, schaust du dir mal die läppischen 23 Episoden an. Und direkt vorab, waren die gar nicht einmal so läppisch, vor allem aber auch besser als erwartet, denn ich bin ja nun bekanntermaßen kein Freund von Procedurals und nachdem ich mir ein ebensolches erwartet hatte, war ich doch recht erstaunt, wie viele sich durchziehende Handlungsfäden die Serie letztlich besitzt, auch wenn sich manche davon erst im Laufe der Staffel offenbaren und ganz allgemeine noch recht zaghaft fortgeführt werden. Nichtsdestotrotz ist das in meinen Augen ein ganz großes Plus und scheint in den folgenden Staffeln ja wohl noch an Bedeutung zu gewinnen. [...]

                                              • 3
                                                über Havoc

                                                [...] Was hätte "Havoc" für ein interessanter Film werden können, eine abgründige wie triste, aber auch kompromisslose Milieustudie, ein Coming-of-Age-Film der besonderen Art, ein Drama, nein, eine Tragödie, eine Momentaufnahme und ein wenig Zeitgeist. Geworden ist er nichts davon, nicht einmal annähernd, denn obwohl der Film gerade in der Rückschau betrachtet ziemlich hochkarätig besetzt ist und einige später zu Weltstars gewordene Darsteller vereint, krankt der Film doch arg an einem wirklichkeitsfremden und nur allzu platten Drehbuch, dem auch die gekünstelt auf jung, hip und vulgär getrimmte Sprache alles andere als gut zu Gesicht steht, zumal der Film Klischee an Klischee reiht, eine ganze Horde stereotyper Figuren ins Feld schickt und keine davon nur annähernd näher beleuchtet, also gerne Ensemble-Film sein möchte, sich dann aber doch auf die grenzwertig unsympathischen wie naiven Freundinnen Allison und Emily konzentriert, verkörpert von Anne Hathaway und Bijou Phillips, die den Film trotz überschaubarer Laufzeit von nicht einmal neunzig Minuten kaum zu schultern verstehen. [...]

                                                • 5 .5

                                                  [...] Nach meiner jüngst erfolgten Wiederholungssichtung von "Wasabi – Ein Bulle in Japan" steht für mich unumstößlich fest, dass der zu Beginn des Jahrtausends von Gérard Krawczyk nach einem Drehbuch von Luc Besson inszenierte Streifen zu der Kategorie der extrem schlecht gealterten Filme gezählt werden darf, denn in meiner Erinnerung hatte ich die Chose zu einem ungemein unterhaltsamen und witzigen Filmvergnügen hochstilisiert, doch ob es daran gelegen haben mag, dass mein Humor vor mehr als zehn Jahren ein gänzlich anderer war oder mir der Film schlichtweg mangels Alternativen oder Vergleichsmaterial so sehr gefallen hat, wage ich nicht zu bestimmen. Fakt ist aber, dass das kaum neunzigminütige Treiben mich zu keinem Zeitpunkt so richtig abzuholen wusste und weder vor Witz oder Esprit sprüht, noch mit der gewollt überzogenen, im Kontext aber sogar sehr selten zutage tretenden Action so richtig zu punkten wusste. [...]

                                                  • 8

                                                    [...] Nun bin ich also auch endlich dazu gekommen, mich dem vielgepriesenen "John Wick" zu widmen, der von vielen ja gerne als Comeback von Keanu Reeves bezeichnet und gefeiert wird und grundsätzlich kann ich mich dieser Meinung durchaus anschließen, denn auch wenn die Story des Films doch merklich im Hintertreffen steht und hier ohne Zweifel das Credo von "Style over Substance" regiert, fühlte ich mich doch über die Dauer der rund hundertminütigen Action-Chose ausnehmend gut unterhalten, was aber noch nicht einmal vorrangig an den Action-Szenen selbst gelegen hat, die zwar allesamt ausnehmend stylisch choreografiert sind, nun aber auch nicht unbedingt vor Innovationen gestrotzt haben, sondern vielmehr daran, wie viel Wert Drehbuchautor Derek Kolstad darauf gelegt zu haben scheint, für den Film eine Art Parallelwelt zum echten New York zu konstruieren, denn allein störende Polizisten sucht man hier vergeblich und die Unterwelt spielt nach ihren eigenen Regeln, allen voran im Hotel Continental, in dem große Teile des Geschehens ablaufen und das seinen eigenen Gesetzen unterworfen scheint und nur Eingeweihten den Zutritt zu den eher zwielichtigen Bereichen des Reiches gestattet. [...]