mikkean - Kommentare
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Alle Kommentare von mikkean
Sergio Leone sprengt nicht nur die Grenze der normalen Laufzeit, er wächst in allen filmischen Belangen über sich selbst hinaus. Ein Mammut-Werk, das damals schändlicherweise von den Oscars missachtet wurde. Hier wird der Begriff "Epos" vollkommen neu definiert, bitte nicht mehr nur im Nacht-Programm verstecken.
Braucht es wirklich viele Worte, um wahrhaft großem Kino gerecht zu werden?
Ein Haufen Hitmen und Möchtegern-Desperados werden in einen futuristischen Knast eingesperrt, um sich selbst auszuschalten. Dem Last Man Standing winkt die Gnade des Kartells und eine Menge Geld. Das nenn ich mal einen Plot. Christopher Lambert und Ice-T sind die Stars dieses B-/C-Films von Albert Pyun, der sich bestens ins Werk des Schnell-Filmers einreiht. Wer keinerlei Schmerz-Grenze hat, kann durchaus reinschauen. Dem Rest rate ich von diesem Videotheken-Futter ab.
Sir Anthony Hopkins sagte in einem Interview zur Veröffentlichung, dass er Drehbücher meist nur halb lese. Vielleicht hätte er "Bad Company" etwas mehr studieren sollen. Denn dieser Film ist eines dieser Bombast-Kaboom-Kasperle-Theater, wie sie Jerry Bruckheimer wohl von eingesperrten Affen am Fließband niederschreiben lässt. Da hilft auch die Präsenz eines so gestandenen Darstellers wenig. Aber na ja, immerhin heißt sein Partner und eigentlicher Star Chris Rock. Als Komiker find ich den Klasse, aber in diesem Film soll er nur möglichst lustig Witze reißen und einen besseren Eddie Murphy-Ersatz abliefern. Also eine sehr undankbare Rolle, die er nichtmal annähernd meistern will. Und dass dieser Film von Joel Schumacher verzapft wurde, scheint umso überraschender, denn es hätte auch ein gänzlich anderer Name überm End-Produkt prangen können. Pfiffige Agenten-Action-Komödien sehen jedenfalls anders aus.
Ein lange vergessener Abenteuer-Film von Frank Marshall. Wow, bei dem Hype, der damals um die Story gemacht wurde. Nur leider schwamm "Congo" seinerzeit auf der Michael Crichton-Welle nach "Jurassic Park." Das Dschungel-Abenteuer hingegen ist eher altbacken und die wirklichen Stars sind eh die putzig gemachten Gorillas. Außer Tim Curry, der immer wieder für einen Lacher gut ist. Ansonsten war "Congo" vielleicht ein ansehnlicher Hit an den Kassen, aber aus Dylan "Nip/Tuck" Walsh hat er keinen Star machen können. Und Bruce Campbell ist ja auch nur kurz zu sehen. Ganz unterhaltsam, aber ebenso schnell vergessen.
Argh, trotz großen Potentials ist "Chatroom" leider doch eine kleine Enttäuschung geworden. Die dunkle Story über Cyber-Mopping beginnt sehr vielversprechend, stolpert dann aber gegen Ende gewaltig wegen einer ungelenken Dramaturgie. Optisch macht die Aufarbeitung eines Bühnenstücks mächtig was her. Regisseur Hideo Nakata nutzt seine Gänsehaut-Erfahrung, um die virtuelle und die reale Welt zu inszenieren.
Aus den farblich drainierten Bildern des wahren Lebens tauchen fünf britische Kids in die virtuelle Welt des Internets ein. Die überfüllten Korridore mit ihrem wirren Trubel erinnern an "Shining", und bilden eine fantastische Bühne für die Ereignisse. Auch schauspielerisch überzeugt der Film vollends. Hier versammeln sich großartige Jung-Stars wie Aaron "Kick-Ass" Johnson, Imogen Poots aus "28 Weeks Later" oder Matthew Beard aus "An Education." Ihre Darstellungen sind sehr glaubhaft und locken den Zuschauer immer mehr an, dem Strudel beizuwohnen. Denn schon bald wandelt sich die Stimmung, schleicht sich eine sinistre Note in den sehr vertrauten Ton. Aber so viel will ich gar nicht verraten. Denn "Chatroom" offenbart seine wahre Absichten sehr gekonnt nach und nach. Hier wird ein perfide verwobenes Netz gesponnen, das dann doch etwas von seiner Spannung verpuffen lässt. Eben weil die Handlung auf einen Punkt hinausläuft, in dem sich die erzieherischen Absichten der Vorlage nicht leugnen lassen. Und eben da können tolle Darsteller und eine großartige Atmosphäre nur bedingt etwas entgegenwirken. Gerade das dürfte sich bei der End-Meinung der einzelnen Zuschauer leider sehr unterschiedlich auswirken. Deshalb sage ich unterm Strich, "Chatroom" ist keine gewöhnliche Thriller-Kost. Optisch klasse, mit unglaublicher Sog-Wirkung, die dann aber abfällt. ABER: Allemal sehenswert.
Die deutsche Synchron-Stimme spricht Bände: Richard Gere spielt einen dienst-müden, ausgelaugten Beamten, der seine "Herde" an Sexual-Straftätern mehr oder minder angemessen behandelt. Leider wirken seine Wut-Ausbrüche auf Deutsch eher peinlich. Was der eigentlich sehr guten Leistung des Haupt-Darstellers viel von ihrer Aussage-Kraft raubt. Denn Gere begibt sich sehr glaubhaft Jahre nach "Internal Affairs" ins Grenzland zwischen Gut und Böse. Auch seiner Partnerin Claire Danes hätte ich diesen Grad an Glaubwürdigkeit nicht unbedingt zugetraut. Leider war es das schon mit den positiven Vermerken. "The Flock" ist ein leidlich spannender Reißbrett-Thriller, bei dem die Story gerne mehr schockieren würde, als sie es wirklich zu leisten vermag. Beim Eintauchen in dunkle Abgründe findet die Tiefen-Psychologie sogar weit außerhalb des Nicht-Schwimmer-Beckens statt. So watet der Zuschauer nur durch trist und böse gestyltes Ambiente, ohne wirklich vom Sog erfasst zu werden, dem die Figuren ausgeliefert scheinen. Schade, von Regisseur Andrew Lau hätte ich nach "Infernal Affairs" und "Confessions Of Pain" mehr erwartet. Es gibt bessers.
Wow, Dan Akroyd in einem fast vergessenem Comedy-Frühwerk. Nur ein Jahr vor den "Ghostbusters" gab Akroyd die verklemmte Professoren-Jungfrau, der Gefallen an der hedonistischen Welt der sehr leichten Mädchen-Geschäfte gefallen findet (und an der Nanny Fran Drescher). Und plötzlich seine versteckten Talente in verschiedenen Rollen offenbart. Allen voran als Über-Pimp "Dr. Detroit", der die Stadt gehörig aufmischt. Kein Highlight wie die späteren Erfolge mit Dan Akroyd, aber immerhin eine irgendwie doch amüsante Nummern-Revue, in der sein Haupt-Darsteller sich gehörig amüsieren darf. Und die beigesteuerten Songs von Devo sind wie immer verlässlich klasse. Kann man sich mal geben, ist aber keine Pflicht.
Wow, Ellen Pampeo und William Baldwin sind die Stars in einem bemüht langweiligen Thriller, der mich kaum vom Einschlafen abhalten konnte. War das hier schon unterste C-Klasse oder mickriges TV-Niveau?
Nicht wundern, wenn ich diesen Film nochmals nachträglich hochstufen sollte. "Tucker and Dale vs. Evil" ist mein persönlicher Geheimtipp vom Fantasy Filmfest 2010. Und die wahrlich beste Horror-Komödie der letzten Jahre. Anstatt nur Film-Zitate und Klischees runter zu spulen, um eine flache Handlung zu kaschieren, setzt Regisseur Sid Craig dem Einerlei gekonnt die Krone auf. Genüsslich werden hier Hillbillies, Ketten-Sägen- und Axt-Mörder mit "Deliverance"-Anleihen als irrwitzige Steil-Vorlage genutzt. Zum Brüllen komisch, wie sich hier die beiden einfältigen und doch herzensguten Helden Tucker und Dale mit den leicht hysterischen College-Kids gegenübersehen. Ein famoses Missverständnis sorgt dafür, dass diese Kids durchdrehen und sich dabei grandios selbst die Lichter ausblasen. Aber wer glaubt schon einem blutverschmierten Hinterwäldler, der die Überreste eines armen Jungen aus dem Häcksler ziehen will? Und dann wandelt sich das ganze noch zur waschechten Helden-/Love-Story. Einfach göttlich dieser Film. Mit Tyler Labine und Alan Tudyk zudem hervorragend besetzt. Keine fade Splatter-Komödie, kein dämliches Gehabe - "Tucker and Dale vs. Evil" ist einer dieser Filme, die einfach nur rocken und trotzdem mit einem großartigen Konzept begeistern. Wirklich eine Glanzleistung.
Rüstige Martial Arts-Rentner nehmen eine harmlose Loser-Brillenschlange unter ihre Fittiche. Bei "Gallants" treffen nicht nur die Generationen aufeinander, hier wird sehr lustiger Klamauk mit echter Körper-Akrobatik verbunden. Da staunt neben der anfangs unfähigen Bohnen-Stange auch der Zuschauer. Und auch die Optik verweist mit den ganzen glorreichen Shaw-Hommagen an die Glanzzeit des Eastern, nur sind die Helden mittlerweile eben so alt wie das Jahrzehnt, in denen diese Filme entstanden. Der absolute Brüller jedoch ist der aus dem Koma erwachte Meister Law. Dieser hält sich nämlich immer noch für jung und baggert junge Frauen an und lebt sehr ausschweifend. Was für einen Plot sollte ich da wiedergeben? Da geht es eben um den unglücklichen Dojo, der inzwischen von den letzten beiden treuen Schülern als Teehaus geführt wird. Und dieses will der fiese Vermieter an sich reißen. Und ziemlich unbedarft platzt erwähnter Schwächling herein. Der sollte eigentlich als glücklose Versicherungs-Mensch intervenieren. Aber das ist bald schon alles unwichtig. "Gallants" ist aber keineswegs eine hirnlose Hau Drauf-Orgie, die unentwegt nur Entschuldigungen fürs Kämpfen sucht. Da baden auch keine Rentner in Nostalgie. Aber das sollte jeder mal mit eigenen Augen gesehen haben. Nicht nur für Freunde asiatischen Körper-Einsatzes ein abwechslungsreiches Vergnügen.
Die Handlung von "SPL" orientiert sich wie seine Haupt-Darsteller ganz klar an den 80er Jahren. Um einen kaltblütig brutalen Triaden-Boss endlich einbuchten zu können, verwischt auch ein beinhartes Ermittler-Team die Grenze zwischen Recht und Unrecht. Denn der Kopf der Truppe will nicht nur die Eltern seiner Zieh-Tochter rechen, in seinem Kopf wuchert ein Tumor. Dazu gesellt sich noch der unliebsame Neu-Zugang, der von der Vorgehensweise natürlich gar nicht begeistert ist. Und dann dominieren auch schon die unglaublichen Kampf-Einlagen, die mit zum Teil atemberaubend neuen Tricks und Kniffen verblüffen. Das ist alles recht hart und gnadenlos aufgezogen, aber dann stört auch der etwas zähe Mittelteil. Dort werden die persönlichen Hintergründe der Cops jenseits des Gesetzes herangetragen. Aber das ist schon etwas zwiespältig, denn immerhin haben die sich zuvor schon wenig sympathisch beim Zuschauer vorgestellt. Aber allzu lange hält das auch nicht an. Am besten, man verkraftet diese rührseligen Momente, die vor allem den beiden Todfeinden gut stehen, und konzentriert sich auf die Action. Denn die ist erste Sahne und verweist so manch dahergelaufenen Möchtegern-Klopper in die Schranken.
"Redline" ist ein japanischer Animations-Film ... Und wer jetzt schon sein Urteil gebildet hat. VERGESST ES! Dieser Film ist ein Trip, der normale Bewertungs-Kriterien so ziemlich plättet und mit dreifacher Licht-Geschwindigkeit drüber hinwegfegt. Die Handlung um das intergalaktische Rennen auf der "Redline" beschränkt sich wirklich nur auf das nötigste. Und wartet mit einer der durchgedrehtesten Riege an Figuren überhaupt auf. Namen wie Sweet JP, Cherry Boy Hunter, Gori Rider und Machine Head sprechen für sich. Auf dem Planeten Roboworld findet das Spektakel statt, nur ist die dortige Regierung darüber wenig glücklich. Prompt erklären sie die Renn-Fahrer zu feindlichen Eindringlingen und lassen so ziemlich sämtliche Artillerie bis Bio-Waffe auf sie los. Bühne frei für knapp 100 Minuten, die dem Zuschauer die Netzhaut ziemlich wegbrennen und das Gehirn überlasten wollen. Hier wird fast jede Minute zum Overkill. Ob sich da dutzende Raketen auf die Mobile stürzen oder krass Gegenschnitte das Seh-Gefühl durchrütteln. Insgesamt einfach ein irres Erlebnis dieser Film. Da stecken auch eine Menge Anspielungen und Huldigungen an anderen (Anime-)Klassikern drin. Aber auch ohne die macht das ganze wirklich Spass. Nicht jeder Animations-Film ist eben verkrampftes Kopf-Kino. Wahrlich eine echte Überraschung.
Der Bann des Folter-Kinos ist gebrochen! Mit "The Human Centipede" hat Tom Six ein garstiges Stück Horror-Kino abgeliefert, das sämtliche Möchtegern-Schocker der letzten Jahre echt vorführt. Was braucht es schon einen Folter-Keller, wenn der großartig überdrehte Dieter Laser als verrückter Chirurg eine neue Lebens-Form erschaffen will. Zwei unbedarfte amerikanische Touristinnen haben einen Platten und läuten ausgerechnet an seiner Tür. Da spricht der Grabstein mit der Inschrift "Mein lieber 3-Hund" Bände. Aber die beiden verstehen ja kein Deutsch. Bis zum unschönen Erwachen im eigenen Hobby-Labor läuft die Handlung wie nach einem gut geölten Uhrwerk gestellt ab. Dabei sorgen immer wieder kleine Details wie die Betäubungs-Pfeile im Po für einige erheiternde Lacher. Und Laser bestreitet den ganzen Film wie eine Mischung aus Kleine-Mädchen-Hosen-Schnüffler, Drogen-Freak auf Acid und Frankenstein gone mad ab. Eine echte Bereicherung des ewigen Klischees. Nach der vollführten OP, mit dem Japaner als Kopf-Stück, weiß Six wirklich das Optimum an Ekel und Schock aus der "Human Centipede" rauszuholen. Da stimmen auch die Effekte, bei dem mehr als bescheidenem Budget. Selbst geübten Horror-Freaks dürfte es wohlig in der Magen-Gegend werden, wenn da die hinteren Stücke "alles" schlucken müssen. Sicher, so ganz neu ist das alles in Sachen Wirkung und Horror nicht gerade, aber immerhin spielt sich hier auch mal wieder vieles im Kopf ab. Das kann ja nicht jeder Film von sich behaupten. Für Freunde der schmutzig-fiesen Horror-Unterhaltung auf jeden Fall ein Pflicht-Termin.
Es scheint, Jackie Chan hätte sich nach einigen weniger guten Filmen endlich wieder gefangen. Zumindest in seiner Heimat liefert er nach dem völlig überraschenden "Shinjuku Incident" gleich das nächste Spitzen-Werk. Die Verwandtschaft zum Klassiker "Little Big Man" ist dabei gar nicht so hochgegriffen. Als "Little Big Soldier" überlebt Jackie Chan sehr einfallsreich die großen Kriege, die Chinas Einigung vorangehen. Nach einem weiteren Gemetzel, bei dem gleich zwei Armeen ausgelöscht werden, fängt Chan's Figur ausgerechnet einen feindlichen General. Das ganze große Los, damit winkt dem Bauern doch Geld, Land und die Befreiung vom Wehrdienst. Was als launiges Männer-Abenteuer zwischen zwei ungleichen Typen beginnt, wandelt sich mitunter ohne viel Pathetik zur Reflexion über die Sinnlosigkeit des Schlachtens und die Frage, was wirkliche Ehre ausmacht. Dabei ist "Little Big Soldier" keineswegs ein politisch mühsamer Film. Zwischendurch ist genügend Platz für irrsinnige Akrobatik, bei der auch Chaplin Tribut gezollt wird und wirklich witzige Momente. Auch seinen Partnern lässt der Star Chan genügend Raum, um zu glänzen. Respekt dafür. Und beim starken, äußert bitteren Ende ist klar, dies ist einer von Chan's besten Streifen seit langem.
Diese einfallslose Komödie kannte ich bisher noch gar nicht. Besser, es wäre dabei geblieben. Ein echt dämlicher Mix aus schlechten High School Witzen, Okkult-Klischees und einem riesigen Faktor an NERV. Der Original-Titel spricht Bände: "A Fate Totally Worse Than Death" erwartet jeden Zuschauer!!!
"I don't step on toes. I step on necks." - Der Beginn der famosen Chuck Norris-Zweitkarriere als Komiker. "Missing In Action III" ist vielleicht der beste Teil der ganzen Reihe, weil er eine halbwegs verträgliche Story liefert und der Legende um Norris einer Menge neues Futter beschert. Wenn's mal wieder länger dauert, darf's auch ein Norris sein.
Action-Bolide Chuck Norris holt seine Jungs aus der Gefangenen-Hölle. Meinen persönlichen Abzug für diesen Film, den ich im Fernsehen nur arg unvollständig sehen darf. Aber auch so ist er nicht gerade ein Meisterwerk.
Chuck Norris spielt Kriegs-Held und leistet seinen beinharten Beitrag zur Völker-Verständigung. Und er revidiert ganz nebenbei das Vietnam-Trauma mit vollem Körper-Einsatz. Bei "Missing In Action" kann man auch seinen Verstand schlafen schicken und die ganz ordentliche B-Action genießen. Ohne Durchzug ist es aber immer noch eine sehr fragwürdige Angelegenheit, die es tatsächlich zur Trilogie brachte.
"Delirious" zähle ich persönlich zu den besten Filmen mit John Candy. Als komatöser Soap Opera-Autor Jack findet sich Candy unverhofft in seinem eigenen Serien-Universum wider. Aber Glück im Unglück zum Dank, mit seiner Schreib-Ader kann er die Geschehnisse selber umschreiben. Das geht alles sehr aberwitzig über die Bühne und bietet neben "Soapdish" eine der schönsten Verball-Hornungen der täglichen Seifen-Unterhaltung. Richtig toll vor allem letztmals Raymond "Perry Mason" Burr als böser Familien-Magnat. Hier werden derart viele Klischees durch den Kakao gezogen, dass es eine wahre Freude ist, zuzuschauen. Das ist zwar insgesamt ein eher harmloser Seiten-Hieb, aber selten dürfen Autoren ihrer Vorstellung so richtig schön freien Lauf lassen. Da können auch Soap-Hasser ruhig mal einen Blick riskieren.
Man stelle sich vor, von der Güte-Klasse "unterirdisch" ginge es gleich noch mal ein paar dutzend weitere Stockwerke nach unten. So ungefähr fühlt sich "Highlander: The Source" an. Und das bei einem Regisseur wie Brett Leonard, der immerhin ein paar sehr gute B-Filme abgeliefert hat. Dieser erneute Aufguss wirkt irgendwie wie am Bodensatz des Möglichen realisiert, und genau das kam dabei heraus. Ein unglaublich miserabler Billigst-Fantasy-Film, der nur wegen seines einst großen Namens Interesse zu wecken vermag. Aber selbst dann nur gnadenlos enttäuscht. Ein echt grausiges Seh-Vergnügen.
Ganz gleich, welche Schnitt-Fassung von "Highlander: Endgame" ich mir auch ansehe, der Film ist einfach nur noch schlecht. Ziemlich grottig ist das Niveau, bei dem sich Adrian Paul von der Mattscheibe zum einzig wahren Christopher Lambert gesellt. Bei der Handlung rollen sich einem nur die Fuß-Nägel nach oben. Dazu kommt der sehr bescheidene Produktions-Standard, der den Film wie eine überlange Fernseh-Folge aussehen lässt. Im Gegensatz zu den Haupt-Figuren wird dieser Film keine Unsterblichkeit erlangen. Am besten gleich ganz weghacken.
Back to the roots soll es im dritten "Highlander" gehen. Aber verlorenen Boden mag auch dieser Aufguss nicht wieder gutzumachen. Andrew Morahan hat auch beim Musik-Video gelernt, aber er seine Erzählweise reicht nicht annähernd an die seines Regie-Vorgängers. Überhaupt wirkt beinahe jedes Detail an "Highlander III" seltsam billig oder gnadenlos veraltet. Mario Van Peebles gibt einfach keinen guten Gegner ab, das Skript ist nicht nur löchrig, sondern hat auch uninspiriert vom Original abgeschrieben. Der deutsche Untertitel "Die Legende" wirkt da wie ein schlechter Witz. Immerhin der letzte Vertreter der Serie, der sich noch nach Kino anfühlte. Wenn auch nach wenig gelungenem.
Der Highlander Connor MacLeod rettet die Welt vor dem UV-Tod. Seine Herkunft wird als Wiedergeburt eines Außerirdischen vom Planeten Zeist offenbart, dazu noch dieses sinnlos aufgebauschte cyberpunk-hafte Setting. Die ursprüngliche Kino-Version von "Highlander II" gehört sicherlich zum schlimmsten, was von einem großen Studio je verbrochen wurde. Und ich frage mich, mit wie viel Geld sich Sean Connery für diesen Sci-Fi-Fantasy-Schmarrn bezahlen ließ. Auch wenn Micheal Ironside und Virginia Madsen ihre Sache jeweils ganz gut machen, die Story ist und bleibt eine grundlos übertriebene Peinlichkeit, die allenfalls von den handwerklichen Fähigkeiten von Russell Mulcahy etwas ansehnliches eingeflösst bekommt. Dabei liest sich die Geschichte hinter den Kulissen wie ein gutes Buch. Von den Produzenten arg torpediert, verließ der Regisseur sogar vorzeitig die Welt-Uraufführung. Ihm verdanken wir schließlich die erste revidierte Schnitt-Fassung, die jegliches Zeist-Brimborium zur vor-sintflutlichen Hoch-Kultur umformt. Und auch dort die unnötigen Laser-Waffen rausnimmt. Das wäre auch für mich ein Grund, diesem vermurksten zweiten Teil eine neue Chance zu geben. Vielleicht wird der Name "Highlander" ja dort aus dem schändlichen Dreck ins erfreuliche Mittel-Maß gerettet. Die Ur-Fassung ist und bleibt ein sinn-freies Unterfangen, dass den Niedergang einer kultig-originellen Idee einläutete.
In vielerlei Hinsicht ist "Highlander" eine der schönsten 80's-Wundertüten. Die Idee mal etwas vollkommen neues, ein Musik-Video-Regisseur, der viele ungewohnte Kniffe einbringt und einige der besten Songs von Queen. Christopher Lambert spielt hier mit eindringlichem Silberblick, und darf ich es sagen, einzigartiger Aura, die Rolle seines Lebens. So wie auch sein Gegenspieler Clancy Brown, der einen der Über-Schurken der Film-Geschichte abgibt. Sean Connery veredelt das ganze noch. Autor Gregory Widen schuf mit seiner Vorlage ein immer wieder faszinierendes Fantasy-Epos, welches von Russel Mulcahy sowohl rasant, als auch imposant inszeniert wurde. MacLeod's Streifzug durch die Jahrhunderte besitzt den nötigen Ernst, um die Geschichte glaubwürdig werden zu lassen. Und spart selbst nicht an lustigen Einfällen. Fü mich natürlich immer noch am interessantesten, ist die Tatsache, dass "Highlander" eine neuartige Mythologie und Story etabliert, die zufriedenstellend erläutert und abgeschlossen wird. Wie seine Hauptfigur auch, bewährt sich dieser Film locker gegen den Zahn der Zeit. So wie auch die Songs von Queen, für die sich diese Band nochmals richtig ins Zeug legte und Balladen und Rocker mit (in-)direktem Story-Bezug fabrizierte. Da ergeben Bilder und Musik noch eine rauschhafte Symbiose, anstatt dass, wie heute, nur irgendwie populäre Songs zur Nach-Vertonung rangekarrt werden. Auch nach beinahe einem Viertel-Jahrhundert wirkt der erste und beste "Highlander" immer noch frisch und durchweg großartig. Der Kult-Status ist hier mehr als verdient.