Mr_Phil - Kommentare

Alle Kommentare von Mr_Phil

  • 6

    Vergleicht man Anchorman 2 mit seinem Vorgänger, wird man schnell feststellen, dass hier einiges besser gemacht wurde und so der Anschein erweckt wird, man bekäme einen besseren Film geboten. Doch wie so oft trügt auch hier der Schein.
    Inhaltlich hat man zwar eine ordentliche Schippe draufgelegt, die Geschichte wirkt dadurch nicht mehr ganz so erzwungen, wie es noch in Teil 1 ab und an der Fall war und auch der gewählte Stoff besitzt einen höheren Bezug zur jetzigen Zeit, was es einem wesentlich erleichtert, sich in die Geschichte hineinversetzen zu können. Jedoch entstehen hierdurch ungewollt Längen, die für meine Begriffe im ersten Teil nicht vorhanden waren. Dies ist allerdings kaum verwunderlich, da eine knappe halbe Stunde Laufzeit gegenüber dem Vorgänger hinzugefügt wurde und dies den Rahmen dieser Komödie dann doch ein wenig sprengt. Weniger wäre hier möglicherweise doch mehr gewesen.
    Des Weiteren scheint den Machern aufgefallen zu sein, dass Brick Tamland wohl als der unangefochtene Star aus dem Vorgänger anzusehen ist, was folglich dazu führte, dass ihm mehr Screen-Time zugute kam. Klingt auf dem Blatt Papier erstmal nach einem cleveren Schachzug, welcher den Film aufwerten muss. Leider wurde der Fokus dadurch während des Films teilweise zu sehr auf diesen einzelnen Charakter gelegt, was zwangsweise dazu führte, dass für die restlichen Protagonisten kaum eine Charakterzeichnung vorliegt. Und genau hier liegt der springende Punkt - während im ersten Teil noch die gesamten Darsteller für die Lacher verantwortlich waren, die Chemie aller total stimmig war und Brick Tamland demnach das i-Tüpfelchen darstellte, verflacht Anchorman 2 nun teilweise zu einer 'One-Man-Show', die längst nicht ausreichend ist, um das Publikum in selbiger Weise - wie es der Vorgänger noch schaffte - zu unterhalten. Der Film wirkt deshalb allgemein über weite Strecken einfach zu verkrampft, da Brick Tamland so oft wie möglich in Szene gesetzt werden musste - die 'Gagdichte' leidet leider hier erheblich darunter.
    Durch das ausufernde Finale rettet sich der Film nochmals und legt an Skurrilität zu - trotzdem bin ich der Meinung, dass der Vorgänger den unterhaltenderen Teil darstellt.

    1
    • Leider schreckt einige scheinbar der Name Tom Cruise ab - aber was haben denn die meisten mit diesem Mann? Gut, sein Scientology-Mist braucht keiner, aber was hat das mit seiner schauspielerischen Leistung zu tun?
      Ich finde ihn nämlich ganz und gar nicht so schlecht, wie er hier immer gemacht wird. Er ist zwar größtenteils bei "Mainstream-Kinofilmen" beteiligt - aber in diese vorgegebenen Rollen passt er einfach super hinein und liefert so überwiegend solide bis gute Leistungen ab. Zudem ist mir so ein Film allemal lieber als ein "Transformers 8" oder ein fünftes Remake, Sequel, Prequel oder wie auch immer.

      5
      • 9 .5

        Der folgende Kommentar ist als eine Art Plädoyer gegen die veränderten Sehgewohnheiten heutzutage anzusehen.
        Wenn man sich den Community-Durchschnitt von "The Assassination of Jesse James by the Coward Robert Ford" ansieht, muss man leider feststellen, dass er sich durch die Bewertung mit gerade einmal 7,0 unter die Sorte Filme einreihen muss, die als 'Ganz gut' bis vielleicht knapp 'Sehenswert' eingestuft und somit als gehobenen Durchschnittsfilm betitelt werden.
        Wenn ich hier lesen muss, dass viele diesen Film als einschläfernd oder langatmig empfinden, kann ich das nur bedingt nachvollziehen - es sei denn es handelt sich um Personen, die 'Pacific Rim' als neuen Lieblingsfilm feiern. Ich möchte hier keinem zu nahe treten, aber durch den übertriebenen Einsatz von CGI-Effekten im Laufe der letzen Jahre, scheint bei vielen der eigentliche Sinn, weshalb man Filme schaut, verloren gegangen zu sein. Es reicht scheinbar, 90-minütige Dauerbeschallung von der Stange zu liefern, ohne tieferen Sinn und Verstand. Aber hier bei diesem Film wird einem doch so viel mehr geboten und ich finde es aus diesem Grund schade, dass er scheinbar von einigen wegen genau dieser fehlenden Action, - oder ähnlich kurzweiligen - Sequenzen als langweilig abgetan wird.
        Ich möchte jetzt hier nur schnell gewisse Parallelen zu zwei anderen Filmen ziehen, bei denen mir nahezu identisches aufgefallen ist bzw. an die mich "The Assassination of Jesse James by the Coward Robert Ford" kurzzeitig erinnert hat. Das wäre zum einen "There Will Be Blood" und zum anderen "Magnolia".
        Vielleicht fragen sich nun einige, was die drei Werke miteinander gemeinsam haben. Ich möchte den Film mit diesen soeben genannten auch keinesfalls auf eine Stufe stellen, da beide für mich ausnahmslos zu den besten Filmen überhaupt zählen - jedoch sind eben gewisse Gemeinsamkeiten festzustellen.
        Zuerst möchte ich anführen, dass bei allen drei die reine Schauspielkunst und damit der eigentliche Grund, wieso Filme gedreht werden, primär im Vordergrund steht. Des Weiteren liegt bei allen eine ähnliche 'Atmosphäre' vor, die durch wenige Schnitte, langsames Erzähltempo, lange Kameraeinstellungen, intensive Dialoge, welche sich über mehrere Minuten erstrecken, und schlussendlich durch perfekte, nie zu aufdringliche musikalische Untermalung, erreicht wird. Und genau hier liegt das Problem: wir sind durch die jährlich unzählig erscheinende 'Blockbuster-Filme' gewöhnt worden, dass ständig etwas passieren, ständig etwas in die Luft fliegen oder ständig die 'Wackelkamera' zum Einsatz kommen muss. Ist dies, wie in diesem Film, nicht der Fall, wirkt es für viele unspektakulär. Aber muss es denn immer 'Knallen', damit wir uns unterhalten fühlen? Kann man nicht einfach mal den intelligenten Dialogen lauschen, sich der erdrückenden Atmosphäre hingeben oder der offenbarten Schauspielkunst die nötige Aufmerksamkeit schenken? Falls man dazu bereit ist, vereint dieser Film all das - und zwar so gut wie ich es zuletzt selten zusehen bekommen habe. Besonders in der letzten halben Stunde war es atmosphärisch so dicht erzählt, dass es für mich kaum auszuhalten war.
        Bereits vorher schon liegt eine gewisse Grundspannung in der Luft, die förmlich jede Minute hätte explodieren können.
        Zum Film selbst habe ich jetzt kaum etwas gesagt, da ich den Kommentar eher anderweitig genutzt habe - wer allerdings den Appell verstanden hat, wird trotzdem einen Eindruck darüber erhalten haben, was für einen Film ihn erwarten könnte.

        10
        • 'Scarface' wird bestimmt richtig gut. Al Pacino's schauspielerische Leistung zu erreichen oder gar zu übertreffen, sollte für jeden, der für die Rolle als 'Tony Montana' vorgesehen ist, ein leichtes Unterfangen darstellen.
          Die Tatsache, dass 'Scarface' eine Art Kultstatus genießt, lässt die Erfolgsaussichten dieses Projekt schier ins Unermessliche steigen, da jeder, der diesen Film liebt, mit wahnsinniger Vorfreude dem Remake entgegen blicken wird.
          Zudem fallen Hollywood bestimmt viele neue Filmideen ein und diese Neuverfilmung ist keinesfalls aus der Not heraus geboren, was die Chancen für einen riesigen Erfolg beinahe gewährleisten.
          Sehr freuen würde ich mich natürlich über viele CGI-Effekte, denn diese hätte der Film bitter nötig - er ist doch schließlich schon aus den 80ern.
          Schlussendlich wäre vielleicht noch zu erwähnen, dass es ja dann glücklicherweise nicht schon die dritte Verfilmung dieser Geschichte rund um den Mafiaboss darstellen würde. Also - auf ein gutes Gelingen!

          2
          • 10

            Fred: 'I like to remember things my own way.'
            Detective: 'What do you mean by that?'
            Fred: 'How I remember them. Not necessarily the way they happened.'
            Fast genauso könnte meine Antwort ausfallen, wenn mich jemand fragt, wie ich die Handlung von 'Lost Highway' in Erinnerung habe. Jeder wird hier nämlich seine eigenen Erfahrungen machen, seine eigene Interpretation aufstellen oder einfach völlig überfordert zurückgelassen werden während der Fahrt auf dem 'Lost Highway'. Wer inhaltlich wenig versteht, wird wenigstens von der Atmosphäre des Filmes und der selten so passenden musikalischen Untermalung beeindruckt werden. Wer sich auf mehr einlassen kann, dem wird ein düsterer, spannender und extrem verwirrender Psychothriller serviert, bei dem zu keiner Zeit völlig klar ist, welche Richtung als nächstes eingeschlagen wird. Explizite Filminhalte wiederzugeben macht wenig Sinn, denn kaum ein anderer Film lebt so von der 'Selbsterfahrung', denn für jeden wird dieses Erlebnis verschieden interpretiert werden. Am besten ist währenddessen nicht zuviel nachzudenken, sondern viel mehr die Eindrücke auf sich wirken zu lassen, denn so funktioniert der Film in seiner Gesamtheit wohl am eindringlichsten.

            5
            • 8 .5
              über Matrix

              Ich glaube es gibt kaum einen Film, der sein betreffendes Genre so geprägt hat wie Matrix. Bedenkt man, dass bereits ziemlich genau 15 Jahre seit Kinostart vergangen sind, wird man schnell erstaunt feststellen müssen, dass Matrix zurecht als Vorreiter des modernen Kinos gehandelt wird.
              Die Effekte, mit welchen der Film aufwartet, sind schlicht wegweisend und revolutionär gewesen und beeinflussen auch noch heutige Werke immens. Genauer darauf eingehen möchte ich an dieser Stelle nicht, denn jeder muss diese Feuerwerk an bahnbrechenden Effekten selbst ansehen. Denn obwohl es gerade in der Filmtechnik unaufhörlich zu Fortschritten kommt und hier die Zeit normalerweise besonders ihre Spuren hinterlässt, ist Matrix auch für jetzige Sehgewohnheiten wahnsinnig beeindruckend. Ich mag mir überhaupt nicht vorstellen, wie das Genre - aus der heutigen Perspektive betrachtet - aussehen würde ohne diesen Film.
              Wer allerdings die Ansicht vertritt, Matrix verkomme dadurch zu einem bloßen Action-Streifen und ist somit lediglich auf den technischen Aspekt zu reduzieren, hat nicht richtig aufgepasst. Betrachtet man allein die tiefsinnigen Dialoge, die sich den kompletten Film über erstrecken, muss man eingestehen, dass sich Matrix nicht nur durch seine Effekte - wie beispielsweise den Bullet-Time-Effekt - definieren lässt. Die gesamte Story ist bis ins kleinste Detail ausgearbeitet worden - zu nennen sind hier zum Beispiel die der Geschichte entsprechend unterschiedlich gewählten Farbstiche des Bildes, die Auswahl der Namen der Protagonisten als Anlehnung an die griechische Mythologie oder die Querverweise auf andere Werke (z.b."follow the white rabbit" aus 'Alice's Adventures in Wonderland'). Zu keiner Zeit kommt das Gefühl auf, eine Szene wäre redundant oder füge sich nicht ins Gesamtkonzept ein.
              Ebenfalls die Grundidee, auf der die Handlung basiert, ist zu jeder Sekunde fesselnd und wirkt nie aufgesetzt oder unglaubwürdig, was durch die akribische Detailarbeit der Wachowski-Geschwister erreicht wird. Vor allem bei dieser Wahl der Thematik wäre nämlich die Gefahr besonders groß gewesen, dass die Story nicht glaubhaft erzählt wird. Glücklicherweise wurde diesbezüglich alles richtig gemacht und man bekommt eine Handlung geboten, die clever inszeniert wurde und tiefgründige Fragen aufwirft.
              Einen besseren Start in das neue Jahrtausend hätte man sich folglich aus filmischer Sicht nicht wünschen können und somit genießt Matrix völlig zurecht Kultstatus.

              6
              • 4 .5

                Anfangs war die Skepsis über die Notwendigkeit dieser neuen Spider-Man Reihe enorm hoch bei mir, doch bereits nach Teil 1 wurde diese widerlegt, denn das Reboot ist kein Abklatsch der alten Reihe, sondern viel mehr als eine Neuinterpretation der bisherigen Spider-Man Saga anzusehen.
                Der Fokus liegt meiner Meinung nach nämlich, wie bereits im ersten Teil, auf der Person Peter Parker und nicht mehr auf Spider-Man an sich, was als größter Unterschied zur bereits veröffentlichten Filmreihe auszumachen ist. Ich finde diese Interpretation sehr gelungen und sie wird auch konsequent eingehalten. Dadurch wird nämlich erreicht, dass die Geschichte um Peter Parker aus einer anderen Perspektive durchleuchtet und dadurch der Anschein geweckt wird, es handle sich um einen neuen Film. "The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro" schlägt nämlich - noch deutlicher als Teil 1 - eine andere Richtung ein und wartet so mit einigen Überraschung auf, was meiner anfänglichen Erwartungshaltung von den neuen Filmen gänzlich widersprach. Wer denkt, dass hier lediglich Tobey Maguire durch Andrew Garfield oder Kirsten Dunst durch Emma Stone ersetzt wird, irrt gewaltig. Deshalb sollte man möglichst unvoreingenommen an die Filme herangehen und nicht denken "Schon wieder ein Remake? Fällt Hollywood denn überhaupt nichts mehr ein?", sondern - ganz im Gegenteil - sich auf den Film einlassen, denn was man hier allein in Teil 2 an Effekten geboten bekommt, setzt neue Maßstäbe. Unglaubliche Kamerafahrten, perfekt inszenierte Action-Szenen und toll eingesetzte Slow-Motion-Sequenzen zeigen hier ganz deutlich, welch klasse Arbeit geleistet wurde. Auch das 3D kann hier vollends überzeugen, was dazu führte, dass ich endlich mal wieder aus dem Kinosaal hinausgegangen bin mit dem Gefühl, es habe sich gelohnt die 3D-Brille aufzusetzen. Die Action-Szenen machen zwar keinen großen Teil aus und mögen für den ein oder anderen zu kurz kommen - dennoch war ich zufrieden, denn wenn es dann mal soweit war, "entlud" sich wortwörtlich alles und ließ mich mit einem staunenden Gesicht zurück.
                Neben all den positiven Aspekten gibt es allerdings auch einen großen Kritikpunkt meinerseits. Wie bereits erwähnt, gefällt mir die neue Interpretation an sich. Allerdings verrennt sich die Story um Peter Parker ab einem gewissen Zeitpunkt zu sehr in sein Liebesleben. Dieses ständige Hin und Her mit Gwen und die vermehrt auftretenden, lang anhaltenden, zu nichts führenden Diskussionen mit ihr, trüben den Unterhaltungswert. Weniger wäre hier sicher mehr gewesen, denn dadurch hätten man beispielsweise mehr Zeit gehabt, um die Geschichte rund um Richard Parker genauer und ausführlicher zu durchleuchten - mehr Potenzial als die Liebesgeschichte zwischen Peter und Gwen hätte sie nämlich allemal gehabt.
                Abschließend bleibt aber festzuhalten, dass hier vieles richtig gemacht wurde, besonders im filmtechnischen Bereich und man deshalb gespannt sein darf, wie die dritte und somit letzte Verfilmung aussehen wird.

                3
                • 8

                  Es macht einfach jedes mal wieder Spaß diesen Film anzuschauen. Witzige Charaktere, die alle eine gewisse Eigendynamik mitbringen und so den Film fortwährend auf einem konstant hohen Niveau halten können, sind zwar hauptsächlich dafür verantwortlich, dass dieser Streifen genau ins Schwarze trifft - aber sind noch lange nicht alles, was ihn auszeichnet.
                  Die grandiosen, immer wiederkehrenden Wortwitze und Running Gags können einfach die ganze Spieldauer über überzeugen und helfen diesem Film dadurch enorm, sich von anderen platten und einfallslosen Komödien abzuheben. Die komplette Geschichte ist clever durchdacht und greift hier und da mal ein Ereignis aus dem vorhergegangen Storyverlauf auf und lässt die Leute, die genau aufgepasst haben, ihren Spaß daran haben.
                  Das Besondere allgemein ist allerdings die schmale Gratwanderung zwischen Komödie, Action, Kriminalfilm und Thriller. Bei kaum einem anderen Film habe ich bis jetzt eine derartig gute - und bis zum Äußersten ausgereizte - Zusammenführung dieser verschiedenen Genres gesehen. Es ist schlichtweg atemberaubend mit welcher Leichtigkeit dieses Kunststück gelingt und welch Vielfalt an Emotionen dadurch während der Laufzeit des Filmes hervorgerufen werden.
                  Gegen Ende - losgelöst von jeglichen Konventionen - erwarten den Zuschauer dann ein Finale, welches passender nicht hätte umgesetzt werden können und noch lange nachhallt.

                  4
                  • 7 .5

                    Binnen ein paar Tagen zweimal gesehen und ich muss festhalten: Der mit Abstand beste deutsche Film, den ich in der letzten Zeit geschaut habe!
                    Aber inwiefern ist dies als Maßeinheit für die wahre Qualität des Filmes zu sehen, wenn deutsche Produktionen meist hinter ausländischen Produktionen zurückbleiben?
                    Auch hier muss ich ein positives Fazit ziehen, denn dieser Film muss sich im direkten Vergleich keineswegs verstecken. Abgesehen von ein paar Stellen ist es meiner Meinung nach nämlich nicht auszumachen, ob es sich hier um eine inländische - oder ausländische Produktion handelt.
                    Hier wurde sich nämlich einiges getraut, über den Tellerrand hinaus geschaut und Elemente hineingebracht, welche ich so in dieser Form noch bei keinem anderen Film zuvor gesehen hatte. Wer dieses Werk gesehen hat, wird sicherlich wissen, welche Szenen ich hiermit explizit meine.
                    Fernab von jeglichen Stereotypen wird die Geschichte, welche in wenigen Sätzen wiedergegeben werden kann, mit verschiedensten Mitteln zu einem impulsiven und gleichzeitig fesselnden Erlebnis geformt.
                    Angefangen von den tollen Kamerafahrten, über die genialen Schnitte bis hin zum elektrisierenden Soundtrack, der einen förmlich in seinen Sessel drückt, vereint dieser Film alle Komponenten, die nötig sind, um ein wirklich kreatives und ambitioniertes Werk zu erschaffen. Die Story wird mit einem unglaublichen Tempo erzählt, dass kaum Zeit zum Luftholen bleibt. Zudem ist es interessant zu sehen und gleichzeitig sehr gut umgesetzt, wie bestimmte Handlungen die Zukunft beeinflussen - und in welchem Maße. Durch die verschiedenst ausgewählten Handlungsalternativen nämlich, treten immer neue Gegebenheiten auf und lassen den Zuschauer über den Ausgang der immer wieder ablaufenden 20-minütigen Sequenz im Unklaren, was den Reiz des Films ausmacht.
                    Ich hätte Lola auch noch ein weiteres Mal bei ihrem Lauf durch Berlin zuschauen können, da mich die Thematik, wessen sich der Film bedient, sehr interessiert. Wer sich ebenfalls manchmal die Frage stellt, was passiert wäre, wenn man sich anstelle der gewählten Alternative für eine andere entschieden hätte, sollte definitiv einen Blick auf diesen deutschen Vertreter riskieren.

                    7
                    • 7

                      Auch wenn dieser Film hier von manchen ziemlich schlecht bewertet wird, muss ich gestehen, dass ich ziemlich überrascht war. Ich hatte mich auf einen relativ langweiligen und mittelmäßigen Streifen eingestellt - und dazu noch mit Tom Cruise.
                      Allerdings sind die ersten Minuten schon derart atmosphärisch stark, dass einem ein guter Einstieg in die Geschichte gewährt wird. Auch im weiteren Verlauf kann der Film mit einigen guten Sequenzen aufwarten und wirkt dadurch nicht so steif wie manch andere Vertreter dieses Genre. Wohl dosierte Action, ab und an humorvolle Stellen und eine spannende Geschichte lassen den Film nahezu die gesamte Laufzeit über interessant erscheinen. Natürlich bedient sich der Film einiger Klischees, die vermeidbar gewesen wären aber das Filmvergnügen in erster Linie nicht schmälern.
                      Tom Cruise spielt seine Rolle solide aber ohne wirkliche Glanzpunkte zu setzen - allerdings finde ich diese in gewisser Weise unaufdringliche Darstellung passend und der Rolle entsprechend.
                      Einige Szenen sind außerordentlich gut gelungen und haben beim Zuschauen richtig Spaß gemacht und blieben mir auch noch länger im Gedächtnis. Dies ist unter anderem auch der Grund warum ich mit einem positiven Gefühl nach dem Abspann zurückblieb.
                      Manchmal beeinflusst die Erwartungshaltung das Filmvergnügen eben negativ - hier in diesem Fall war sie allerdings förderlich.

                      4
                      • 6

                        "Klassischer Fall von zu hoher Erwartungshaltung." So oder so ähnlich würde ich das Gefühl versuchen treffend zu umschreiben, mit welchem mich der Film nach dem Abspann zurückgelassen hatte - und das obwohl etliche Oscar-Nominierung (u.a. als bester Film) zu buche stehen, er sich sogar als Gewinner des Golden Globe Awards gegen den von mir hochgelobten "The Wolf of Wall Street" durchsetzten konnte und auch sonst durchweg positive Kritiken erhalten hat.
                        Meiner Meinung nach war das größte Problem, weshalb der Film mich nicht restlos zufrieden stellen konnte, die schwierig anzusehende erste Hälfte, welche schwer in die Gänge kommt. Kaum Spannung, fehlende Atmosphäre, falsch dosierter Soundtrack und zum Schluss noch die teilweise zu lang gewählten Kameraeinstellungen, die den Film unnötig langatmig wirken lassen. Schade, denn prinzipiell sind manche verwendeten Elemente genau richtig gewählt - als Beispiel wäre hier der Soundtrack zu erwähnen, der keinesfalls schlecht ist, sondern lediglich nicht auf den Punkt eingesetzt wird. Auch machen die Schauspieler natürlich ausnahmslos alle ihre Arbeit mehr als zufriedenstellend, alle schaffen es ihr volles Potenzial auszuschöpfen - die Handlung bleibt da aber leider größtenteils auf der Strecke. Man fühlt sich zwar nie gelangweilt, was den Wendungen und der lustigen Sequenzen der Geschichte geschuldet ist, aber trotzdem fehlt einem das gewisse Etwas, das Teilstück was den Film vom Rest abheben und damit mehr als nur ein Zusammentreffen der einzelnen Charakterdarsteller bedeuten würde - keineswegs ein schlechter Film und gerade wegen dieser beeindruckenden Darstellerleistungen und der gegen Ende hin doch zugegebenermaßen clever konstruierten Handlung sehenswert, allerdings tat er sich am Anfang richtig schwer, was ihm leider die volle Laufzeit über nachhängt.

                        8
                        • 7

                          Vor der erneuten Sichtung dieses Werkes konnte ich mich leider nicht mehr genau an alle Details erinnern, was aber wohl weniger an der Qualität sondern eher der Zeitspanne geschuldet war, die dazwischen lag - denn hier ist scheinbar etwas in Vergessenheit geraten, was meiner Meinung nach nie hätte passieren dürfen.
                          Tolle Dialoge, die einen wirklich ernsthaft zum nachdenken anregen, eine hochintelligente, spannend erzählte Geschichte, die nach und nach immer mehr aufdeckt und sich so bis zum Ende hin zu einem großen Gesamtkonstrukt entwickelt und - natürlich nicht zu vergessen - die perfekt gewählte Ausgangslage, die den Film mit seiner Thematik erst so richtig interessant werden lässt. Vor allem die Botschaft die hinter diesem Film steckt, finde ich bemerkenswert - näher darauf eingehen möchte ich an dieser Stelle allerdings nicht, denn dies sollte jeder für sich selbst entscheiden bzw. herausfinden, was die Intention dieses Werkes sein könnte.
                          Festzuhalten bleibt jedenfalls, dass hier ein wirklich ambitionierter Film entstanden ist, welcher Fragestellungen aufwirft und Themen aufgreift, über welche es sich lohnt - auch über die Laufzeit des Films hinaus - nachzudenken.
                          Besondere Bedeutung möchte ich noch dem Ausgang der Geschichte und die Art, wie darauf hingearbeitet wird, beimessen. Wenn dann gegen Ende alles auf die einzig logische, konsequente Folgerung der vorhergegangenen Ereignisse zusteuert, hatte ich Gänsehaut - und das ist wohl ein eindeutiges Indiz dafür, dass der Film seine volle Wirkung bei mir erzielt hat.

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                          • Wenn man die schauspielerische Leistung getrennt von der Qualität der hier aufgeführten Filme bewertet, kann es meiner Meinung nach nur 'The Machinist' sein - dicht gefolgt von 'American Psycho', 'Prestige' und 'Fighter'.
                            Finde die Batman-Trilogie natürlich super, allerdings ist Bale's Schauspielkunst in dieser Filmreihe nicht mit den soeben genannten zu vergleichen. Da für mich hier bei der Auswahl einzig und allein das Schauspiel im Vordergrund stand, konnte mich Batman aus dieser Sicht nicht genügend überzeugen.

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                            • Auch wenn ich erst 6 von diesen hier aufgeführten Filmen gesehen habe, ist diese Auswahl klasse :) Ich finde dieser Mann hat einfach eine gewisse Leichtigkeit in seinen Filmen, die wirklich bezeichnend und einzigartig ist.
                              Da 'Manhatten' bzw. 'Annie Hall' bei dir oben an der Spitze stehen, scheint unser Geschmack ziemlich ähnlich zu sein. Jetzt ärgere ich mich natürlich umso mehr, dass ich 'Blue Jasmine' im Kino verpasst habe, weil er bei dir ja so hoch im Kurs steht...

                              • 8 .5

                                Das Kinojahr 2014 hat zwar erst begonnen - trotzdem behaupte ich, dass ich hiermit einer der besten Filme dieses Jahres bereits gesehen habe!
                                Es war ein Filmerlebnis, welches einen die vollen 180 Minuten durchgehend zu unterhalten wusste. Wenn man meinen Gesichtsausdruck die gesamte Laufzeit über aufgenommen hätte, wäre mein andauerndes Grinsen und Lachen aufgefallen und nicht zu übersehen gewesen - es wurde einfach genau mein Geschmack getroffen und zwar wie schon lange von keinem Film mehr.
                                Hiermit reiht sich "The Wolf of Wall Street" meiner Meinung nach in die ganz großen Werke von Scorsese ein und das obwohl ich nicht mehr damit gerechnet hatte, dass er nochmal einen ähnlich herausragenden Film auf die Leinwand bringen könnte.
                                Nachdem ich den Trailer allerdings vorher mehrmals gesehen hatte, dachte ich mir bereits bzw. erweckte dieser die Hoffnung, dass dieser Streifen etwas ganz großes werden wird. Und ja, das wurde er! Inszenatorisch gesehen habe ich überhaupt keinen Kritikpunkt, die Geschichte wird super am Laufen gehalten und somit entstehen überhaupt keine Länge für den Zuschauer - wenn überhaupt dann war die letzte halbe Stunde ein klein bisschen zu lang geraten. Aber auch in dieser Sequenz wurde es geschafft weder Langeweile noch sonst etwas aufkommen zu lassen. Durchgehend hatte ich meinen Blick auf die Leinwand gerichtet und musste die soeben gesehenen Bilder nochmals Revue passieren lassen, weil es wirklich wieder mal ein Film war, der mich stark beeindruckt hatte. Ich bin mir sicher ich hätte J. Belfort noch etliche Stunden weiter zusehen können ohne einen Anflug von Langeweile zu verspüren.
                                Die Tendenz, dass Filme immer länger werden müssen, zeigt sich natürlich auch hier - allerdings finde ich die Länge hier keineswegs ein Nachteil wie bei manch anderen Vertreter dieser enorm langen Laufzeit. Ich glaube ich kann an einer Hand abzählen wie viele Filme, die die 150 Minuten Marke knacken, keine Längen aufweisen. Einer davon läuft gerade im Kino und sollte von jedem gesehen werden, der einfach mal 3 Stunden "Kino - so wie es sein sollte" serviert bekommen möchte!

                                10
                                • 8 .5
                                  über Stoker

                                  Beeindruckend. Wirklich beeindruckend.
                                  Diese Ästhetik dieses Films - ich bin sprachlos. Wie gekonnt einzelne Szenen miteinander verknüpft werden, die Überblendungen, die perfekten Schnitte, die Szenenübergänge, das Spiel mit den Farben/Schatten, der dazu passende Soundtrack - einfach alles ist ein purer Genuss für die Augen und bringt mich kaum aus dem Staunen heraus.
                                  Der Film wird insgesamt sehr ruhig erzählt und es wird sehr viel Wert auf Details gelegt, was ihm aber aufgrund der herausragenden Kameraarbeit zugute kommt.
                                  Die Handlung wird teilweise durch Rückblendungen vorangetrieben und lässt den Film über weite Strecken dadurch nicht-linear vorkommen - ein gutes Mittel um die Aufmerksamkeit des Zuschauers aufrecht zu erhalten, da der Film eher weniger versucht mit einer komplexen Story zu punkten. Vielmehr versucht Chan-wook Park den Zuschauer visuell in seinen Bann zu ziehen - und das klappt hervorragend!
                                  Wie dann aber im letzten Drittel die Geschichte letztendlich "aufgelöst" wird und somit mehr in Fahrt kommt, ist einfach nur grandios in Szene gesetzt. Die Verschmelzung der einzelnen Handlungsstränge zu einem in sich schlüssigem Ganzen - richtig toll anzusehen!
                                  Besonders hervorheben möchte ich noch die Verknüpfung von Anfang und Ende des Films. Noch nie wurde ich so stark darauf aufmerksam gemacht, wie Bilder in ein anderes Licht gerückt werden können, wenn entscheidende Details fehlen bzw. diese einfach zum vorherigen Zeitpunkt verschieden wahrgenommen werden.
                                  Ich lege diesen Film also wirklich jedem ans Herz, der das Medium Film auch als eine Art Kunst zu schätzen weiß.

                                  8
                                  • 7

                                    Ein wirklich gut gelungener Horrorstreifen mit der ein oder anderen so nicht zu erwartenden Wendung.
                                    Was anfänglich noch als ein ruhiger und unscheinbarer Film daherkommt, entwickelt sich immer mehr und mehr zu einem echten Horror-Szenario, bei dem man bis zum Ende mitfiebert.

                                    Die durchweg guten schauspielerischen Leistungen - für diese Genre nicht immer typisch - und die immer mehr an Fahrt gewinnende Story können fast auf ganzer Linie überzeugen. Einziger Kritikpunkt hierbei ist vielleicht, dass die ein oder andere Denkweise/Handlungen einzelner Protagonisten mit zunehmender Spielzeit ein wenig naiv herüberkommt angesichts der sich anhäufenden Ereignisse.
                                    Zudem noch positiv aufgefallen ist mir, dass viel mit den Erwartungen des Zuschauers gespielt wird - nicht immer wenn man einen 'Schocker' erwartet, kommt tatsächlich auch einer.
                                    Da es aber kein klassischer Horrorfilm sondern eher in die Richtung 'Thriller' meiner Meinung nach geht, muss man hier gewisse Abstriche machen, da hierfür, vorallem in der ersten Hälfte des Films, die nötige Spannung fehlt und der Unterhaltungswert ein wenig zu kurz kommen.
                                    Die letzte halbe Stunde - und besonders die alles entscheidende Szene - machen dann allerdings richtig Spaß und lassen einen mit einem positiven Gefühl zurück.

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                                    • 6 .5

                                      Insgesamt ein wirklich solider Film.
                                      Über weite Strecken ist es wirklich spannend der Interaktion der Überlebenden des Flugzeugabsturzes zu folgen. Zudem ist eine durchgehend anhaltende düstere Atmosphäre dafür verantwortlich, dass der Film selten seinen Reiz verliert, auch wenn die Handlung manchmal ins Stocken gerät.
                                      Ein inszenatorisch richtig gut gestalteter Schluss werten den Film letztendlich nochmal auf!

                                      "Once more into the fray.
                                      Into the last good fight I'll ever know.
                                      Live and die on this day.
                                      Live and die on this day."

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                                      • 3 .5

                                        Mit Abstand der schwächste der Trilogie und meiner Meinung nach auch der unnötigste.
                                        Höchstens Durchschnittskino - abgesehen von einer ganz netten Wendung in etwa der Mitte des Films - mehr aber auch nicht.
                                        Sogar dieses typische 'Hangover-feeling', was die Vorgänger ausmachte, habe ich komplett vermisst.
                                        Schade, aber so ist das scheinbar wenn man immer eine Fortsetzung der Fortsetzung drehen muss.

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                                        • 7 .5

                                          In manchen Filmen empfindet man die Off-Stimme als nervig, überflüssig oder auch unpassend. Aber hier ist sie so treffend wie selten.
                                          Tolle Bilder und schöne Kameraaufnahme lassen die eigentlich recht überschaubare Handlung trotzdem als vollkommen ausreichend erscheinen.
                                          Wirklich eine kleine Perle wenn man sich auf einen eher unkonventionellen Film einlassen kann, da es mit Sicherheit auch genügend Leute gibt die ihn als weniger gelungen empfinden werden.
                                          Für mich allerdings ist er vorallem wegen der interessanten Thematik als sehr sehenswert einzustufen.

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                                          • 5 .5

                                            Wenn diese langatmige erste Hälfte nicht gewesen wäre. .
                                            Mit zunehmender Dauer des Filmes verliert man nämlich immer mehr das Interesse, da es nahezu eine Stunde lang mehr oder weniger nur einen Protagonisten/Schauplatz gibt und man sich immer mehr die Frage stellt wohin das alles führen soll.
                                            Wenn es diesen guten Schluss nicht geben würde, wäre dieses Werk wohl sehr ärgerlich, da man trotz der kurzen Laufzeit immer mit Langeweile zu kämpfen hat. Dazu kommen noch einige filmtechnisch gesehen - wollen wir es mal nett ausdrücken - weniger gelungene Szenen.
                                            Alles in allem rettet das Ende den Film dann aber doch noch!

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                                            • 6 .5

                                              Endlich mal wieder ein guter Horrorfilm. Als ich den Trailer das erste mal sah, hatte ich direkt das Gefühl, dass dieser Film gut werden könnte. Aber leider wird man in diesem Genre zu oft enttäuscht, weshalb es meiner Meinung nach zu den Schwächsten gehört und ich deshalb eine gewisse Skepsis an den Tag lege.
                                              Aber ein Glück gibt es sie noch - diese Filme, die einen vom Gegenteil überzeugen können. Auf den Punkt getroffene Schocker, durchweg gute schauspielerische Leistung und eine derartig dichte Atmosphäre wie ich sie schon lange nicht mehr bei einem Horrorfilm erlebt habe.
                                              Das einzige was mir ein Dorn im Auge ist - ein weiterer Teil ist scheinbar geplant. Hoffen wir einfach, dass dieser Film nicht der Anfang einer nächsten Horrorreihe ist, die kein Ende finden mag! Dies hätte er nämlich nicht verdient.

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                                              • Leider den Start der Reise verpasst, hatte ganz schön was vor mir :)
                                                Aber ein ganz großes Lob an dein Projekt, ich finde es klasse wie du die ganzen Geschichten geschrieben hast. Eine war besser als die andere, vorallem wenn ich die Filme dann noch kannte machte es mir besonders viel Spaß deine Tagebucheinträge zu lesen. Ich bewundere deine Kreativität in höchsten Maßen und bin gespannt wie lange und an welche Orte der Welt dich deine Reise noch führen wird. Eins ist auf jedenfalls sicher, ich bin mental bei dir und unterstütze dich, damit du mir ja den Weg wieder nach Hause findest :)

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                                                • 9

                                                  Die Abschlussrede war das wohl ergreifendste was ich jemals gesehen habe und im Kontext der Zeit einfach nur mutig und dadurch vollkommen zurecht einer der größten Worte der Filmgeschichte. Mehr kann und will ich hierzu einfach nicht sagen. Danke, Herr Chaplin!

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                                                  • 9

                                                    Wow. Noch 20 Minuten nach Ende des Filmes sitze ich in meinem Sessel und versuche das Gesehene zu reflektieren.
                                                    Ich hatte aufgrund meiner hohen Vorhersage (9,0) natürlich große Erwartungen an den Film und dachte nicht, das diese erfüllt oder gar übertroffen werden würden. Aber ich wurde eines besseren belehrt.
                                                    Was man hier über die gesamte Spielzeit gezeigt bekommt ist einfach grandios. Selten habe ich eine so gute und detaillierte Charakterzeichnung gesehen wie in diesem Werk. Die ungewöhnlich lange Dauer des Filmes mit seinen knapp 200 Minuten kommt ihm, entgegen meiner Befürchtungen, sogar zu Gute. Es wird sich genug Zeit genommen, um alle Charaktere genau zu durchleuchten, ohne das man jeglichen Anflug von Langeweile verspürt.
                                                    Die Idee, dass man zur Verteidigung des Dorfes die Hilfe von sieben Samurai hinzuzieht, ist einfach total toll inszeniert und phänomenal umgesetzt. Man hofft richtig mit den armen Bauern mit, das sich freiwillige und hilfsbereite Männer für dieses Unterfangen finden lassen.

                                                    Wenn es dann im zweiten Teil langsam auf den eigentlichen Kampf zugeht, verfügt der Film über einen perfekten Spannungsbogen und man kann die Augen kaum vom Fernseher lassen. Man identifiziert sich mit jedem Einzelnen der Betroffenen und hofft, dass die Schlacht gewonnen wird - ohne große Verluste, da man sie alle mit der Zeit kennen und lieben gelernt hat.
                                                    Der Soundtrack schenkt diesem Mammutwerk die nötige Atmosphäre und rundet dieses Meisterwerk gekonnt ab - Kino in Reinform.
                                                    Einziger Kritikpunkt meinerseits bleibt, dass es mir - aber das liegt wohl eher an meinen bisherigen Sehgewohnheiten - anfangs sehr schwer fiel, Bild und Untertitel gleichermaßen Beachtung zu schenken, da es mein erster Film war, den ich mit Untertitel schauen musste. Mit andauernder Spielzeit rückte dieses Problem aber immer mehr in den Hintergrund, da speziell bei den Kampfszenen recht wenig gesprochen wurde.
                                                    Somit kann ich mich vor diesem Meilenstein nur verneigen und vergebe völlig zurecht fast die Höchstpunktzahl.

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