Mr_Phil - Kommentare
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Alle Kommentare von Mr_Phil
Da hab ich bei meiner 1100. Filmbewertung mal etwas riskiert und bin in die Sneak gegangen. Gehofft habe ich auf 'Big Eyes' oder 'Der Babadook', serviert hingegen bekam ich diesen hier.
Soweit so gut. Gut? Nun ja, ein totaler Reinfall war es bestimmt nicht - ein würdiger Film für Bewertung 1100 war es aber leider auch nicht. Aber wen interessieren schon Zahlen.
Der selbstironische Aspekt des Films - war doch hoffentlich so gewollt, oder? - hat mir immerhin das ein oder andere Lachen ins Gesicht zaubern können, die Atmosphäre war größtenteils eines durchschnittlichen Horrorfilms angemessen und der Kinosaal wurde für 'sneaktypische' Verhältnisse von der Hälfte frühzeitig verlassen - gelungener Abend, oder nicht? Wenn man dann noch weiter den finanziellen Aspekt betrachtet und feststellt, dass mich das ganze Vergnügen nicht mal fünf Euro gekostet hat, gibt es wohl wenige Menschen, die nicht neidisch auf mich sind - 1. April hin oder her...
Auch ich habe vor der erneuten Sichtung - wie die überwiegende Mehrheit hier - in Erinnerung gehabt, dass bei diesem Film der erste Abschnitt rund um die Ausbildung der bessere gewesen sein müsste.
Jetzt, knapp 2 Stunden später, sehe ich das Ganze ein wenig differenzierter. Aber wieso?
Eines vorweg: die ersten 45 Minuten sind natürlich einmalig, darüber brauchen wir nicht zu diskutieren. Aber wieso fällt der zweite Abschnitt bei vielen gegenüber dem Ausbildungsteil so sehr ab? Und wieso um alles in der Welt wird dieser Film überhaupt so kategorisch in zwei Hälften unterteilt?
Fragen über Fragen auf die ich nach der erneuten Sichtung kaum Antworten habe, denn für mich stellt der Anfang lediglich eine Art der Vorbereitung dar - die Soldaten, wie auch der Zuschauer selbst, werden versucht, sich auf das Kriegsgeschehen vorzubereiten. Eine Vorbereitung, die - wie sich später herausstellen wird - von anfang an zum Scheitern verurteilt ist.
Weder die Soldaten noch wir konnten uns das Ausmaß des Krieges vorstellen. Sind zu Beginn noch einige Lacher zu verbuchen, werden sie spätestens dann im harten und brutalen Kriegsalltag, bei dem jeder zu jeder Zeit sein Leben verlieren könnte, verstummen.
Und das nenne ich mal perfekte Manipulation - durch diesen extremen Kontrast von Ausbildung zu realen Kriegsgeschehnissen wird die Härte und das Ausmaß nur noch verstärkt.
So kann man letztendlich sagen, dass der erste Teil unterhält - der zweite Teil hingegen bewegt einen und 'Full Metal Jacket' funktioniert somit nur in seiner Gesamtheit bzw. als Gesamtbetrachtung.
Wenn man bereits zu Beginn keinen richtigen Zugang zum Film bekommt, man sich hier und da über die äußerst seltsame Handlung wundern und die versprochene düstere Optik vergebens suchen muss - ja was soll denn daraus schon groß werden?
Richtig, ein eher sehr durchschnittlicher Film, bei dem ich die recht guten Kritiken nicht wirklich verstehe. Das kann Disney nämlich weitaus besser!
Schade eigentlich, denn diese Neuinterpretation hätte wirklich was werden können....zumindest hat die Grundidee gestimmt. Über die Art der Umsetzung lässt sich bestimmt streiten. Aber belassen wir es dabei - für einen verregneten Sonntag ist dieser Film vielleicht gerade so geeignet.
Sollte man sich aber vor Langeweile dabei ertappen, wie man vergebens versucht, die Regentropfen zu zählen, sollte sich spätestens dann überlegt werden, ob man den Fernseher vielleicht nicht lieber doch ausmacht.
Würde man im Duden nach 'kitschig' suchen, sollte von nun an diese Neuauflage von 'Cinderella' aus dem Jahre 2015 als Definition vorfinden, denn besser wurde die Bedeutung des Wortes 'Kitsch' zuvor noch nie getroffen.
Muss es mir trotzdem unangenehm sein, dass ich diesen Film angenehm fande? Naja, ich glaube auch als männlicher Zuschauer - wohlgemerkt der einzige in einem komplett vollen Kinosaal - darf man eine Schwäche für Disney-Filme haben, denn vielleicht liegt genau in diesem extremen Kitsch die Stärke des Filmes.
Während andere Märchen nämlich versuchen von düster, über gezwungen witzig, bis hin zu stark dramatisch zu wirken, bleibt 'Cinderella' einfach seiner Linie treu.
Man schlägt also eine Richtung ein und behält diese konsequent bei und ist dadurch nicht wie sonst üblich - eben nicht nichts Halbes und nicht Ganzes, sondern ein in sich stimmiger, runder Film, der zwar hier und da ein wenig übertreibt - aber es handelt sich schließlich um ein Märchen. Da kann man das ja auch mal verzeihen, oder nicht?
Was ist denn hier eigentlich los? Nicht so wirklich auf dem Schirm gehabt und jetzt jagt einfach eine gute Bewertung die nächste...unglaublich.
Gibt es eigentlich einen bescheuerteren deutschen Zusatztitel als bei diesem hier?
Kennt ihr das, wenn ihr richtig Lust auf einen Film habt und dann auch noch genau das geliefert bekommt, was ihr euch erhofft habt?
Genau so ein Streifen war 'Speed' - ein kurzweiliger, zu keiner Zeit langweiliger, durch eine prise Humor aufgelockerter und cooler Actionfilm, der somit einfach hält was er verspricht.
Ich muss sogar sagen, dass er für einen typischen Actionfilm ernorm gute schauspielerische Leistungen, eine bemerkenswerte Kameraführung und einen eindringlichen Score zu bieten hat - für letzteres geht der Oscar damit auch völlig zurecht an 'Speed', denn dieser treibt den Film regelrecht an und lässt einem kaum eine Sekunde Zeit zum Verschnaufen.
Also einfach anschnallen, die Play-Taste drücken und den Film, ohne groß nachzudenken, genießen!
Da hatte ich dann doch irgendwie mehr erwartet. Manchmal hass ich meinen Optimismus, aber auch nur manchmal. Schade, dass 'manchmal' gestern Abend war, denn nach dem recht soliden ersten Teil hatte ich die Hoffnung, dass dieser dort weitermacht, wo 'I Spit on Your Grave' aufgehört hat. Fehlanzeige. Oder sagen wir es so - er versucht einfach EXAKT da weiterzumachen, also lediglich das Konzept aus dem Vorgänger zu kopieren. Kann klappen, muss es aber nicht.
Hier haben wir es mit dem klassischen Fall zu tun, wo es leider leider nicht hingehauen hat.
Oder hab ich die guten Szenen vielleicht einfach verpasst, als ich hier und da vor Langeweile kurz eingenickt bin? Ich weiß es nicht. Aber um ehrlich zu sein - ich will es auch gar nicht wissen, denn eine zweite Chance bekommt dieser Film ohnehin nicht.
Jeder Film, den ich schaue, beginnt bei einer neutralen Bewertung von 5 Punkten. Wieso 5 Punkte? Naja, aus dieser Ausgangslage hat jeder Film die gleiche Chance, zu einem Hassfilm oder zu einem Lieblingsfilm zu avancieren. Klingt fair, oder?
Sprich wenn sich ein Film keine großen Ausreißer nach unten erlaubt, sich aber auch genauso wenig von anderen Filmen differenzieren kann, bleibt es bei 5 Punkten - das Prädikat 'Geht so' passt also perfekt.
Bei '12 Years a Slave' haben wir es mit einem Film zu tun, der anscheinend die richtige Richtung einschlägt, diese aber nicht konsequent beibehält und auf halber Strecke halt macht. Folglich fiel es mir überhaupt nicht schwer, meine Punktzahl zu vergeben, da der Mittelwert aus 10 und 5 eben genau 7,5 beträgt. Ganz schön viele Zahlen, oder? Wer will es mir aber Übel nehmen, schließlich studiere ich einen naturwissenschaftlichen Studiengang.
Aber zurück zum Wesentlichen: wieso kann ich diese ganzen positiven Kritikerstimmen zu diesem 'Meisterwerk' nur bedingt nachvollziehen?
Der Film macht nämlich eigentlich eine ganze Menge richtig. Fängt man beim Schauspiel an, fällt schnell auf, dass wirklich jede Rolle herausragend besetzt ist und kaum eine Leistung hinten abfällt. Welcher Film kann das denn heutzutage noch von sich behaupten?
Ebenfalls die prinzipielle Umsetzung der bewegenden Geschichte des Sklaven Solomon Northup kann sich sehen lassen - Gewalt, Trauer und Hoffnungslosigkeit wurden dem Zuschauer selten so eindrucksvoll nahe gebracht. An vielen Stellen war ich zutiefst berührt und konnte richtig mit dem Hauptprotagonisten mitfühlen.
Was hat aber letztendlich dazu geführt, dass ich nicht mehr Punkte vergebe und der Film nur 'die Hälfte' des Zieles erreicht?
Stellt euch vor, ihr seht ein tolles Bild in einer Galerie. Ihr seid fasziniert und zutiefst angetan von dem, was ihr seht. Nach einiger Zeit geht ihr weiter. Ihr bleibt wieder bei einem Bild stehen, welches dem vorangegangen in fast nichts nachsteht, da es nahezu identisch aussieht. Ihr seid natürlich wieder fasziniert, aber nicht mehr ganz so angetan, wie noch zuvor - ihr habt schließlich den Eindruck, dass ihr das Bild schon mal gesehen habt. Wenn ihr dann zum nächsten Ausstellungsstück geht, erschleicht euch wieder das gleiche Gefühl, denn auch hier seht ihr nahezu eine Kopie der vorherigen Bilder. Wieder könnt ihr euch der Faszination hingeben - jedoch mit einem bitteren Beigeschmack, der immer mehr in den Vordergrund zu rücken scheint.
Spinnt diesen Gedankengang jetzt einfach mal 135 Minuten fort, und vergleicht es mit diesem Film: wir sehen hier nämlich über die gesamte Laufzeit im Prinzip immer die gleiche Handlung, nur an verschiedenen Orten - vergleichbar mit den Bildern, die fast immer gleich aussehen und lediglich an einem anderen Ort aufgehängt wurden. Natürlich wird die Handlung bzw. die Bilder an sich dadurch erstmal nicht schlechter - es fehlt aber einfach die Differenzierung und die Abwechslung. Sind die Szenen und die Handlung anfänglich nämlich noch einprägsam, werden sie, je länger der Film dauert, immer monotoner und die magische Wirkung entzieht sich einem.
Denn irgendwann erscheint einem selbst das schönste Bild, wenn man es bereits mehrfach mal gesehen hat, in einem anderen Licht - vielleicht immer noch in einem schönen, aber bestimmt nicht mehr in so einem leuchtenden, wie noch die anderen Male zuvor.
Wahnsinn. Er ist so ziemlich mein Lieblingsschauspieler und ich war bis eben nicht mal ein Fan von ihm hier auf moviepilot.....hab das irgendwann ganz gewaltig schleifen lassen. Leo, nimm es mir bitte nicht übel, denn wenn ich könnte, würde ich den Fan-Button hier mindestens 50 mal drücken! Wir sehen uns dann spätestens in 'The Revenant', du Alleskönner.
Recht frühzeitig macht der Film einem klar, welche Grundsätze er verfolgt - traue niemandem und verliere nie den Fokus auf das Wesentliche.
Jedes mal nämlich, wenn man selbst mit diesen Grundsätzen bricht und glaubt, die Geschichte vermeintlich durchschaut zu haben, kommt eine weitere Wendung, eine weitere Täuschung und rückt die Story um die Trickbetrüger in ein neues Licht. Das mag vor allem im letzten Teil dann hier und da ein wenig über das vermeintliche Ziel hinausschießen - unterm Strich aber, wenn man nicht zu kleinkariert ist, was die hundertprozentige Nachvollziehbarkeit einzelner Handlungen betrifft, wird man doch erstaunlich gut unterhalten. Natürlich darf man hier nicht das 'große Ganze' hinterfragen, den Sinn und Zweck des Filmes komplett versuchen zu analysieren oder alles Gesagte auf die Goldwaage legen.
Der Fokus liegt hier nämlich weder auf moralisch wertvollen Fragestellungen, noch auf anspruchsvollen Themen, noch auf herausragenden Dialogen oder geschweige denn auf groß nennenswerten schauspielerischen Leistungen - das alles braucht dieser Film aber auch nicht. Er ist kurzweilig, nimmt sich nicht zu ernst und macht das, was er soll - unterhalten, ohne großen Anspruch oder Hintergedanken.
„Da steh ich nun, ich armer Tor,
und bin so klug als wie zuvor.“ (Johann Wolfgang von Goethe/Werk: Faust)
Wer damit ein Problem hat und immer ein Fazit/Resümee ziehen, ein Mehrwert aus dem Gesehen erhalten muss, wird hier bestimmt enttäuscht werden.
Wer aber für 100 Minuten die existenziellen Fragen der Menschheit zurückstellen kann, sollte einen Blick riskieren . Aber - ihr wisst Bescheid - immer schön auf das Wesentliche fokussiert bleiben.
Meine Blu-ray Mulholland Drive Limited Steelbook :O
Die letzten zwei Abende 'Brügge sehen...und sterben?' und diesen hier erneut angeschaut - und ohne Witz, es waren die besten Filmabende seit Ewigkeiten!
Martin McDonagh hat sich für mich mit diesen beiden Werken einen Legendenstatus erarbeitet, an den so schnell keiner herankommt. Wenn man sich alleine das Drehbuch für diesen Film ansieht, merkt man spätestens bei Zweitsichtung, dass hier jedes - aber auch wirklich JEDES - Rad ineinandergreift und einem unvergessliche 2 Stunden beschwert - skurrile Charaktere, rabenschwarzer Humor, der mich lachtechnisch teilweise an meine Grenzen gebracht hat, und ein Schauspielensemble vom Feinsten. Wenn ich hier jede Leistung einzeln würdigen müsste - ich würde wahrscheinlich morgen noch dasitzen.
Soviel sei aber verraten - man merkt einfach jedem an, dass das Ganze bei den Dreharbeiten eine Menge Spaß gemacht haben muss, denn hier liefert einfach jeder auf den Punkt ab.
Colin Farrell kann sowohl depressiven Killer als auch Alkoholiker perfekt spielen, selbst Christopher Walkens Wimpernschläge sind perfekt und steigern den Unterhaltungswert jeder einzelnen Szene, Sam Rockwell rockt - im wahrsten Sinne des Wortes, denn dieser Kerl wirkt wie entfesselt und auch Woody Harrelson nimmt man mal wieder die Rolle des fiesen Gangsters ab - auch wenn er bei genauerer Betrachtung gar nicht so hart ist, wie er immer vorgibt zu sein.
Nun ja, jetzt hab ich ja doch was über die Mitwirkenden sagen müssen. Aber herausragende Schauspielleistungen müssen eben annerkannt werden - genauso wie herausragende Filme. Einer davon ist definitiv dieser hier und es war sicher nicht das letzte Mal, dass ich diese 2 Filme gesehen hab. Vorfreude auf das nächste Mal kann also hiermit beginnen!
Wenn man es schafft, eine Filmreihe SO gut zu beenden - sollte man es dann nicht lieber einfach dabei belassen? Eine größere Gefahr, dass das Ganze in einem Flopp endet, gibt es wohl gar nicht.
Für all diejenigen unter euch, die sich nicht erklären können, wie ein Mann, der Filme wie beispielsweise 'Gran Torino' oder 'Million Dollar Baby' gedreht hat, so etwas abliefern kann - hier eine mögliche Erklärung:
Clint dachte sich wohl einfach - Ach, ich kann ja nicht immer nur gute Filme drehen, wird auf Dauer langweilig. Lass mal lieber einen lieblos inszenierten, unspannenden und ohne wirklichen Höhepunkt auskommenden Film drehen, der keinen roten Faden besitzt und eine Charakterzeichnung vorzuweisen hat, die nicht über primitiv, primitiver, Chris Kyle hinausgeht und lasst uns einfach sehen, ob ich auch damit Geld verdienen kann...challenge accepted.
Zu aller Enttäuschung ist ihm das vortrefflich gelungen. Aber da er um dieser Erkenntnis nun reichen geworden ist, kann er sich ja wieder den wichtigen Dingen des Lebens widmen - nämlich FILME drehen.
Muss das denn wirklich sein? Verstehe es ja, wenn man ein Reboot ansetzt, wenn das Original bereits viele viele Jahre zurückliegt. Aber hier liegt das Original doch gerade mal bisschen mehr als 10 Jahre zurück UND es gab inzwischen bereits eine Neuauflage? Wird das jetzt zur Lebensaufgabe gemacht, dass man jedes Jahr einen Spider-Man-Film im Kino anschauen kann?
Für viele Fans des ersten Teils gilt dieser hier als eine sehr große Enttäuschung. Und ja, um ehrlich zu sein, ist er das unter dem Strich vielleicht auch ein wenig - gemessen an dem Vorgänger!
Würde man diesen Film nämlich getrennt betrachten, quasi als eigenständigen Film und nicht mit der Bürde 'Sin City' belastet, wäre man möglicherweise etwas gnädiger bei der Bewertung. Aber durch genau diese enorme Erwartungshaltung aller Leute konnte der Film eigentlich nur floppen.
Zugegeben - er wirkt oftmals zu konstruiert, einfach zu aufgesetzt. Dazu kommt, dass die Coolness, die den ersten Teil so unglaublich bemerkenswert gemacht hat, hier nur selten bis gar nicht erreicht wird.
Aber musste er das denn bzw. konnte er das überhaupt schaffen? Wohl eher nicht.
Was bleibt sind dann eben einfach 100 Minuten, die durch die Optik erneut punkten können, nahezu die gesamte Laufzeit über in normalem Maße unterhalten - ohne groß Glanzpunkte zu setzen - und durch einen stärkeren ersten Teil, in dem der Fokus auf der 'Dame to Kill For' lag, zeigen, was möglich gewesen wäre, wenn man das Konzept konsequenter umgesetzt hätte. So verschenkte man nämlich Potential, da die Handlung zu früh in weniger interessante und weniger kreativ ausgedachte Einzelstories mündet.
Manchmal muss man sich eben mit weniger zufrieden geben - auch in einer Stadt mit dem Namen Sin City.
Einfach mal unbewusst und ohne Vorwissen den Fernseher angemacht, rumgezappt und dann bei diesem hier hängen geblieben. Hängen geblieben passt hier auf mehreren Ebenen und hat mich mal wieder schmerzhaft daran erinnert, warum ich das sonst nie so mache.
Hiermit darf sich dieser Film auch in meine Hassfilm-Liste einordnen - Glückwunsch!
Und dabei dachte ich eigentlich, dass Daniel der Zauberer der absolut schlechteste Film und nicht zu unterbieten ist. Dieser hier hat aber echt keine Mühen gescheut und sich mächtig ins Zeug gelegt, um mir meine Entscheidung dahingehend so schwer wie möglich zu machen. Respekt und danke dafür.
Also ich finde die Comic-Verfilmungen um Welten besser als die Real-Verfilmungen. Diese kommen nämlich eher wie ein schlechter Witz daher: mittelmäßige bis unterdurchschnittliche schauspielerische Leistung, wenig bis gar kein Charme und man hat einfach immer das Gefühl, man schaue einen Film, bei dem versucht wurde, die Produktionskosten auf ein krasses Minimum zu drücken. Weniger ist manchmal mehr - hier allerdings nicht.
Dieser Moment, wenn du eigentlich mal wieder einen guten Horrorfilm sehen willst und 'The Shining' von Kubrick im Hinterkopf hast, von einem Freund dann allerdings den dir bis dato noch unbekannten 'Ein Tödlicher Anruf' empfohlen bekommst.....
Ausgang der Geschichte - siehe rechts oben.
Soll ich jetzt sauer auf meinen Freund für seine Empfehlung oder eher sauer auf mich sein, da ich einen Film 'The Shining' vorgezogen habe?
Und von wem bekomme ich jetzt überhaupt meine verschwendete Lebenszeit zurück?
Kennt ihr das, wenn euch Filme irgendwo ganz tief im Herzen berühren?
Kennt ihr das, wenn euch Filme nachdenklich machen, ohne dass ihr genau wisst, wieso das überhaupt so ist?
Kennt ihr das, wenn Filme eigentlich keine außergewöhnlich spannende Handlung vorzuweisen haben, euch aber trotzdem die ganze Laufzeit über fesseln?
Wenn ihr mich fragt, wieso 'Boyhood' genau SO ein Film sein sollte, werde ich euch keinen Grund dafür nennen können - manchmal reicht es aber auch einfach aus zu wissen, DASS es so ist, ohne zu wissen WARUM es so ist.
Manchmal braucht es nämlich keine verworrene Handlung, keine Mörder, keine unvorhersehbaren Wendungen, keine Verfolgungsjagden, welche in einem Herzschlagfinale enden - manchmal genügt es, die Welt schlichtweg in ihrer Einfachheit zu porträtieren. Genau das macht 'Boyhood' - nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Ich denke der Film lebt dabei insgesamt sehr von seiner unaufdringlichen, ruhigen und einfach in Szene gesetzten Geschichte, welche einen selbst auf die Reise in vergangene Zeit mitnehmen, in Erinnerung schwelgen und einem letztendlich bewusst werden lassen kann, was der Kern eines jeden menschlichen Daseins ist - nämlich zu leben.
Dieses Leben wird hier mit all seinen Hürden und Hindernissen, mit all seinen zu bewältigenden Aufgaben dargestellt - ganz genau so, wie es nun mal ist, ohne zu über - oder untertreiben, ohne Dinge schön zu reden, ohne Wichtiges auszulassen.
Und genau das ist das Entscheidende - durch diese Authentizität nämlich, kann sich jeder mit dem Hauptcharakter oder jeglich vorkommenden Personen identifizieren, da auf dem gezeigten Lebensweg - früher oder später - Parallelen zum eigenen Leben gezogen werden können, welche einem ein breites Lächeln ins Gesicht zaubern lassen.
Und in genau diesen Momenten schafft der Film etwas, was nur wenige Filme schaffen - er trifft einen genau ins Herz. Kino in Reinform.
Wer gerne Filme sieht, welche in einem bestimmten Punkt A beginnen, in einem bestimmten Punkt B enden und diesen dann noch möglichst geradlinig - also ohne groß abzuschweifen - erreichen, sollte einen großen Bogen um dieses Werk machen, denn hier ist zu keiner Zeit wirklich offensichtlich, auf welche einzigartige Reise uns Paul Thomas Anderson diesmal mitnimmt.
Die Welt, die hier während der gesamten Laufzeit erschaffen wird, lässt sich nämlich nicht einfach so im Vorbeigehen erkunden - nein, sie muss langsam aufgebaut werden, um ihre volle Wirkung zu entfalten. Dafür benötigt es nun mal Zeit und fordert eine fast vergessene Eigenschaft von uns allen - Aufmerksamkeit. Denn diese scheint in einem Zeitalter, wo sonst Action-Spektakel größtenteils auf der Tagesordnung stehen, fast zur Nebensache geworden zu sein, weshalb es für mich auch nicht verwunderlich war, dass der Kinosaal bei meinem Besuch von manchen frühzeitig verlassen wurde.
Als Bewunderer seiner früheren Werke ist es mir aber nach einmaliger Sichtung kaum möglich, eine detaillierte und vollends überzeugende Meinung zu diesem neuen Spielfilm zu bilden, da sich auch hier mit Sicherheit unheimlich viel Potenzial nach erneuter Sichtung offenbaren könnte - so ging es mir nämlich auch schon mit 'There Will Be Blood', der inzwischen dem perfekten Film für mich am nächsten kommt.
Trotzdem, so viel steht fest, liefert Paul Thomas Anderson bei 'Inherent Vice' wieder in gewohnter Manier ab - angefangen vom fantastischen Score, über die schauspielerischen Leistungen bis hin zum einmalig eingefangenen Zeitgeist der 70er, fällt es mir schwer überhaupt Kritikpunkte zu finden - falls es denn welche gibt.
Eines sei aber gesagt: Wer bereits schwer Zugang zu seinem letzten Film 'The Master' gefunden hat, wird es hier noch einmal deutlich schwerer haben, denn was sich im vorherigen Werk angedeutet hat, findet hier seine Vollendung.
Szenen, die sich über vielleicht 10 Minuten erstrecken und bei der die Handlung nahezu zum Erliegen kommt.
Szenen, in denen der Fortschritt der Geschichte in den Hintergrund gerückt wird und man sich einfach nur treiben lassen muss.
Szenen, die schwerfällig wirken aber im Nachhinein doch so viel aussagen und einen bei erneuter Reflexion völlig überwältigt zurücklassen.
Diese ganzen Szenen führen letztendlich auch dazu, dass man selbst einem rauschähnlichen Zustand erliegt, aus dem es kaum ein Entkommen gibt.
Und wenn es dann vereinzelt diese Momente gibt, wo man vielleicht meinen könnte, der Film verliere sich, wird die Geschichte durch verschiedene Situationskomik aufgelockert und spendet neue Kraft, um der wirren Handlung die absolut notwendige, volle Aufmerksamkeit zu schenken.
Wie bereits erwähnt, ist der Film dadurch mit Sicherheit nicht für jedermann geeignet, da es sehr stark auf die Sehgewohnheiten ankommt.
Wer sich auf diesen Trip allerdings einlassen kann, wird wieder einen außergewöhnlichen Film eines außergewöhnlichen Regisseurs bestaunen dürfen - und die meisten wissen ja bei dem Namen bereits, dass ein gewisser Anspruch hier Programm ist.
Um Gottes willen....wie ist es nur möglich, dass eine solche Produktion durchgewunken wird und es tatsächlich bis zur Veröffentlichung kommt? Weiß nicht ob ich lachen oder weinen soll.
Da sieht man mal wieder, was mit minimalistischen Mitteln geschaffen werden kann und welche Botschaft dadurch vermittelt wird. Der Film kann meiner Meinung nach nämlich als Sinnbild für unsere bestehende Gesellschaft angesehen werden, da wir alle im gleichen Boot sitzen und somit in ständiger Wechselwirkung mit unserer Umwelt stehen.
Jede Handlung hat nämlich eine Gegenhandlung zur Folge - actio et reactio. Und solange diesen Grundsatz nicht jeder Einzelne von uns verstanden hat, wird sich leider auf lange Sicht ein Ungleichgewicht einstellen, an dem die Menschen früher oder später zerbrechen werden bzw. es kein eigenständiges Entkommen mehr gibt - wie es auch in diesem Kurzfilm schön geschildert wird.
Jeder ist ein Stück weit selbst dafür verantwortlich, dass sich alles die Waage hält und somit erträglich ist - für jedermann. Das sollte bei allen Handlungsalternativen nämlich mit berücksichtigt werden. Egoismus hilft da niemandem - nicht mal einem selbst.