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Alle Kommentare von MurmelTV
Ups. Das Prozedere ganz vergessen hinzuzufügen. Schnell mal behoben. Jetzt ist der Artikel dann auch vollständig.
#Horrorctober Teil 10/13
"I Tre volti della paura"
Meine erste Begegnung mit Mario Bava. Drei schicke Kurzfilme/Episoden werden dem Zuschauer hier geboten, drei kleiner aber feine Gruselgeschichten.
"Il telefono" ist eine schön anzusehende Hommage an den Telefonterror, die aber ohne nennenswerte Momente auskommen muss. Handwerklich einwandfrei, aber auch nichts großartig spannendes. Nicht ganz mein Fall, aber ok. (6/10)
"I Wurdalak" ist die längste Episode, welche zum Glück hervorragend gelungen ist. Das schaurige Setting, die wundervollen Aufnahmen und die famose Vampirgeschichte zeichnen diese kleine Perle aus. (8/10)
"La goccia d'acqua" bildet dann den krönenden Abschluss. Eine gruselige Geistergeschichte, die sich langsam aufbaut, um dann schockieren zu enden. Dieser Geist wird mich wohl noch etwas länger verfolgen. (7/10)
Mario Bavas Episodenfilm ist definitiv einen Blick wert für einen schaurigen Filmabend, denn hier lassen sich alle Geschichten sehen. Das liegt auch an den schauspielerischen Leistungen, welche stets zu überzeugen wissen und einem reibungslosen Score von Robert Nicolosi (hier sei angemerkt, dass ich die europäische Fassung geschaut habe und nicht die AIP Fassung mit musikalischer Untermalung von Les Baxter).
(http://www.moviepilot.de/liste/horroroctober-murmeltv)
Wes Craven Halloween Special Double Feature Teil 2/2
"The Hills Have Eyes"
Das Original. Auch hierbei handelt es sich für mich um eine Premiere und auch hier bereitete es mir große Freude, diesen Klassiker auf der großen Leinwand zu sehen - selbst wenn die audiovisuelle Qualität alles andere als gut war.
Ich kannte bis dato nur das Remake von Alexandre Ajas, demnach war mir das Setting und der Verlauf ungefähr bekannt. Wes Cravens Werk kommt dabei jedoch mit einer Menge mehr Charm um die Ecke. Die Wüstenbewohner werden klasse in Szene gesetzt und besonders Pluto (Michael Berryman) bleibt einem noch lange im Gedächtnis. Ansonsten sind auch hier wieder die Charaktere eher holzern und das Schauspiel lässt arg zu wünschen übrig. Da muss man schon ein Auge zudrücken und es mit Humor nehmen, um nicht genervt das Interesse zu verlieren. Die Handlung zieht sich leider an manchen Stellen und wird dann mit einem sehr abrupten Ende abgefertigt, dennoch ein wirklich guter Streifen.
Wes Craven Halloween Special Double Feature Teil 1/2
"A Nightmare on Elm Street"
Endlich war es für mich so weit. Endlich durfte ich Wes Cravens Kultklassiker sehen und dann sogar eine besondere Fassung (10 Sekunden länger als die DVD/Blu-ray Versionen) im Kino auf großer Leinwand.
Dieser Film funktioniert auch heute noch wunderbar. Die Effekte sind wunderbar handgemacht, Freddy Krueger ist eine geniale Figur und die Atmosphäre stimmt auch. Lediglich die Charaktere sind extrem hölzern, doch kann man das leicht verzeihen, wenn man es mit ein wenig Humor nimmt. Das ist kein Oscar-Kino sondern ein Film mit überschaubarem Budget, aber dafür mit viel Herzblut gemacht. Wunderbares Beispiel für den guten, alten 80er Jahre Horror.
Ist das Glas nun halbvoll oder halbleer?
Dieser Frage weicht Béla Tarr ganz geschickt aus, denn hier scheint das Glas ganz einfach immer leer zu sein. "Kárhozat" ist ein extrem depressives Werk. Die Atmosphäre ist stets düster und voller Verzweiflung - selbst in Szenen, die man sich eigentlich etwas fröhlicher vorstellt (zB den Sex oder eine Feier) - und ein lauter Regen plätschert unumgänglich vor sich hin. Dabei gibt es schöne Kamerafahrten und Bilder, die schwer zu beschreiben sind. Sie lassen den Dreck weder so schön erscheinen, wie es beispielsweise bei einem Tarkowski der Fall ist, noch zeugen sie von reiner Hässlichkeit. Es ist eine dubiose Mischung, die Tarr uns hier serviert, was es dem Zuschauer nicht gerade einfach macht, sich im Film zu verlieren. Hinzu kommt eine eher träge Handlung, die wahrlich nicht viel mit sich bringt.
"Kárhozat" ist ein wirklich zäher Brocken und ich konnte mich nicht richtig mit dem Gezeigten identifizieren. Der Sog blieb aus und die zwei Stunden wurden zur Geduldsprobe, die einen nur selten belohnt. Leider werden die Atmosphäre und die sehr speziellen Bilder nicht von der Handlung getragen, bzw schaffen sie es nicht die Handlung zu tragen, welche doch sehr große Schwächen aufweist. Darüberhinaus empfand ich dann doch alles als zu depressiv und düster. Ich hoffe mal, dass seine weiteren Werke nicht genauso finster und hoffnungslos daherkommen, denn dieser Streifen war mir dann doch zu viel des "Guten".
"Sollte der nicht im Original laufen?", hörte ich einige Zuschauer leise vor mir tuscheln und auch ich war verwundert, als Greg Bryk alias William Orser anfängt mit seinem Partner Leland Jones (Stephen McHattie) Deutsch zu reden. Leicht irritiert dauert es einige Sekunden, bis ich dem Film wieder konzentriert folgen kann. "Hat der Film schon begonnen? Können wir noch rein?", höre ich hinter mir durch die Wand durch eine Frau in gebrochenem Deutsch sagen. Abgelenkt von der lauten Tür, die sich kurz darauf öffnet, verliere ich meine Konzentration abermals und erst, als sich die Frau zusammen mit ihrer Begleitung auf ihren Platz gesetzt hatten, konnte ich mich wieder sammeln. "Jetzt aber...", dachte ich mir, als plötzlich unser neues Pärchen im Saal anfängt laut zu lachen, sich ihre gerade erst abgelegten Jacken wieder anzieht, aufsteht und rasch den Saal verlässt. "Engländer, wusste ich's doch. Die Armen hatten sich bestimmt auf die OV-Vorstellung gefreut. Immerhin nehmen sie es mit Humor", bemitleide ich sie, während ich wieder den Anschluss zum Film verliere. Tür auf, Tür zu.
Nun aber zum Film selbst oder viel eher zu dem Teil von Film, den ich gesehen habe. A HISTORY OF VIOLENCE ist ein guter Thriller. Leider hört es hier schon auf. Der Thriller ist leider nicht mein liebstes Genre; zu viel gesehen und wirklich etwas Neues, das bekommt man eher selten zu Gesicht. Um mich dann aus den Socken zu hauen, muss ein Film schon so einiges mit sich bringen, doch leider fehlte mir hier meist der Zugang. Die Dialoge sind holzern (kann natürlich auch an der Synchro liegen), manche Szenen doch sehr banal. Mein liebstes Beispiel ist hier mal wieder die Darstellung des gemobbten Sohnes in der Schule. Zu häufig kann ich mich mit solchen Szenarien nicht anfreunden. Zu einfach gestrickt und in meinen Augen auch absolut unglaubhaft, dass unser Jack (Ashton Holmes) in solch bizarren Momenten fertig gemacht wird. Ich weiß nicht, wie man auf sowas kommt und warum solche absurden Szenarien immer wieder eingebaut werden. Weder auf meiner Schule, noch auf der Highschool, die ich besucht habe, habe ich sowas stupides erlebt. Mag Glück/Zufall sein, ich kann es mir aber beim besten Willen nicht vorstellen. Aber auch einige Szenen mit der Frau Edie Stall (Maria Bello) stießen mir bitter auf. Sie ist zwar eine wunderschöne, attraktive Frau, doch ihr Verhalten/Schauspiel war in manchen Situationen eher fragwürdig.
Im Gegensatz dazu gibt es noch Viggo Mortensen alias Tom Stall. Der gefiel mir richtig gut und sein Charakter ist dann auch schon der einzige, der mich im gesamten Film interessiert hat. Sein geniales Schauspiel und die klevere Idee der Schitzophrenie machen den Film zu etwas besonderen und heben ihn vom 0815-Thriller glücklicherweise ab. Hinzu kommen die drastisch konsequenten Gewaltsszenen, die sowohl schockieren aufgrund ihrer Härte, aber auch unterhalten, da sie so plötzlich passieren und besonders im Finale mit unerwartetem Humor auftrumpfen. Dennoch wird die Gewalt hier nicht beschönigt, falls das nun falsch herübergekommen ist.
David Cronenberg, weg vom Bodyhorror, bietet uns hier einen wirklich guten Thriller, mit einem noch besseren Viggo Mortensen, dessen Mimik und schauspielerischen Qualitäten diesen Film tragen. Sollte ich irgendwann noch einmal die Möglichkeit bekommen, mir diesen Film im Original anzuschauen, dann werde ich sie wahrnehmen. So bleibt erst einmal ein fader Beigeschmack.
Man-of-Steel-Bash. I like.
Nuri Bilge Ceylan. Ein Name, den man sich merken sollte und ein Regisseur, dessen Filme ich mir von nun an mit großer Freude annähern werde. "Once Upon a Time in Anatolia" ist gelinde gesagt ein Mammutfilm. Ein schlichter Krimi verpackt in unvergesslichen Szenen, dank grandioser Bilder und Charakteren, die fantastisch integriert und geschrieben sind, sodass diese 2 1/2 Stunden nur so an einem vorbeirasen.
Die Tatsache, dass man hier bereits von der ersten Sekunde an mühelos Vergleiche zum Meister Tarkowski höchstpersönlich ziehen kann, aufgrund einer Anfangssequenz, die an "Stalker" erinnert und das ganze auch noch so leicht aussehen lässt, ist eigentlich schon Huldigung genug. Da geht mir sofort das Herz auf und ich habe mich dabei erwischt, wie ich auf dem Sofa leise jubeln musste. Es werden also doch noch große Filme gedreht und ich kann nur hoffen, dass da noch viel mehr kommen wird.
Das war nun mein erster Film von Nuri Bilge Ceylan (ich schreibe den Namen noch einmal aus, damit man sich ihn besser einprägen kann) und ich kann es kaum erwarten, seine weiteren Werke zu entdecken. Definitiv einer DER Regisseure unserer heutigen Zeit, sofern er mich weiterhin so begeistern kann.
"Not Quite Hollywood" - Australisches Kino
"Not Quite Hollywood: The Wild, Untold Story of Ozploitation!"
Ein wunderbarer Einstieg in die Filmkultur einer fremden Welt. Das australische Kino ist absolut verrückt und wahnsinnig - so viel steht schon mal fest!
Hier wird die Geschichte des Films auf dem abgegrenzten Kontinent beleuchtet und von berühmten Regisseuren - so wohl aus Australien, als auch aus Hollywood (James Wan und Quentin Tarantino) - kommentiert. Besonders Tarantino merkt man an, was für ein großer Fan er von diesen Ozploitation-Filmen ist und wie stark er auch durch eben diese beeinflusst wurde. Übertriebene und verrückte Gewalt spielten dabei nämlich eine entscheidende Rolle. Generell wurde es immer abgedrehter, als endlich die übertriebene Zensur abgeschafft wurde und sich die Menschen mit ihren Filmen beliebig austoben konnten. Mit extrem viel Herzblut (wortwörtlich) widmete man sich so jedem Film und dabei entstanden Actionszenen, die bis heute so komplett abgefahren und durchgedreht sind, dass selbst einem Tarantino oftmals die Worte fehlen.
Es ist eine atemberaubende Geschichte und diese Dokumentation schafft es hervorragend, eben diese zu bebildern und dem Unwissenden nahe zu bringen. Selbst wenn sie auf manche Aspekte (für meinen Geschmack) zu wenig eingeht, so kann ich sie nur jedem empfehlen, der sich für Filme - und speziell das Machen von Filmen - interessiert. Eine wahre Wucht von Film und ich bin froh, dass man hier (genau wie die Australier selbst) kein Blatt vor den Mund nimmt, sondern alles so eindrücklich zeigt. Ohne FSK18 hätte das bestimmt nicht funktioniert.
(http://www.moviepilot.de/liste/not-quite-hollywood-australisches-kino-murmeltv)
Was für ein wunderschönes Kinoerlebnis. Eine einzige Karte konnte ich noch ergattern und mit großer Vorfreude platzte ich heute (nichtsahnend) in ein Treffen der Deutsch-Russischen-Gesellschaft, die sich heute "Moskau glaubt den Tränen nicht" auf der großen Leinwand anschauen wollte. Zwei Jahre hat unser Kino wohl um die Rechte gekämpft, diesen Klassiker ausstrahlen zu dürfen - so hieß es in der Anmoderation - und heute war es endlich so weit. In Russland ist dieses Werk ein bereits traditioneller Familienfilm, mit dem viele Kinder aufwachsen; der sie prägt. Ich für meinen Teil wusste das vorher nicht. Ich habe das russische Kino in den letzten Monaten einfach zu lieben gelernt und dank der positiven Rezensionen hier reservierte ich mir prompt noch eine Karte am äußersten Rand des Saales. Zu der Kaffee-/Tee-Pause mit russischem Gebäck habe ich dann auch nicht "nein" gesagt!
"Moskau glaubt den Tränen nicht" ist ein ganz und gar famoser Film. Er ist nüchtern erzählt, ist aber gespickt von einem angenehmen und nicht zu aufdringlichen Humor, der dafür sorgt, dass die 2 1/2 Stunden Laufzeit wie im Flug vergehen. Insbesondere die zweite Hälfte des Filmes ist unglaublich herrlich anzusehen und bietet sehr viele Lacher dank neuer grandiosen Figuren, die einem direkt ans Herz wachsen. Wo es im ersten Teil hauptsächlich um unsere drei Protagonistinnen im noch recht jungen Frauenalter geht und ihren unterschiedlichen Vorstellungen, sowie Hoffnungen einer Zukunft, zeigt uns der zweite Teil eben diese Zukunft und was aus den Vorstellungen/Hoffnungen geworden ist. Höhen und Tiefen des Lebens, Freude und Trauer, Zusammenhalt und Trennung und die Zeit, die einem davon zu rennen scheint.
Ein famoser Film, der die russische Mentalität und die Zeit der später 50er-Jahre hervorragend einfängt.
#Horrorctober Teil 8/13
"Honeymoon"
Die Geheimzutat für einen guten Horrorfilm? Ganz einfach: Keine billigen Jumpscares. Ich kann es nur immer wieder betonen. Wenn ein Film ganz ohne diesen stupiden Effekt auskommt, man durchgehend interessiert zuschaut, mitfiebert und sich gruselt, dank einer schaurigen Atmosphäre und glaubwürdigen Charakteren, dann macht er bereits so gut wie alles richtig.
Genau das trifft auf Leigh Janiaks Regiedebut zu. Wir haben ein sympathisches, frisch verheiratetes Pärchen, gespielt von Rose Leslie und Harry Treadaway, welches die Flitterwochen im romantischen Ferienhaus verbringen möchte. Die gute, alte Holzhütte im Wald, dieses mal mit Nachbarn und einem abgeschiedenen See. Die Chemie stimmt und Janiak schafft es mit viel Fingerspitzengefühl, die Atmosphäre stetig ins immer Mysteriösere zu steigern, um mit einem konsequenten Ende abzuschließen, welches auch zum Glück nicht alle Fragen beantwortet.
Ein handwerklich einwandfreier Film und ein wahrer Geheimtipp. Selbst wenn die Handlung an sich nicht wirklich Neues aufweist, so macht es dennoch unheimlich viel "Spaß", sich diesen Film anzugucken. Denn umgesetzt wird hier alles so, wie man es sich wünscht. Und noch einmal: Es gibt nicht einen einzigen Jumpscare, wie man sie heutzutage leider en masse findet. Chapeau!
(http://www.moviepilot.de/liste/horroroctober-murmeltv)
#Horrorctober Teil 7/13
"Lost River"
Lange habe ich mich auf Ryan Goslings Regiedebut gefreut und die Ernüchterung war groß, als der Film in Cannes zerrissen wurde und noch größer, als er in keinem Kino in meiner Nähe ausgestrahlt wurde. Somit musste ich bis zum Heimkino Release warten, bis ich endlich Goslings erste eigene Filmvision erleben durfte.
Die hat es dann auch gleich mal in sich. Erzählt wird eine märchenhafte Geschichte, die etwas an Alice in Wonderland erinnert, nur dass es hier ganz und gar kein Wonderland gibt, sondern einen verlassenen Ort in Detroit und einen mystisch dunklen Nachtclub. Die Location und das gesamte Setting sind absolut atemberaubend und einfach wunderbar aufgenommen, sodass man nur ins Staunen kommen kann. Die Ästhetik dieser Trostlosigkeit kommt stellenweise fast einem Tarkowski nahe - zumindest erinnerte es mich an seine russischen Werke. Selbstredend gibt es Szenen, die an andere große Regisseure erinnert, die Gosling stark beeinflusst haben, doch merkt man dem Film stets seine eigene, mystische Handschrift an.
Die Handlung rund um eine Familie, die ihre Heimat nicht verlassen will ist keinesfalls konventionell inszeniert. Hier gibt es auf den ersten Blick keinen typischen Handlungsablauf, keine klassischen Punkte, die man abarbeitet. Dennoch kommt zu keiner Sekunde Langeweile auf. Im Gegenteil, es entsteht ein Sog aus Bildern, Sound (genial) und Emotionen, dass man nicht nur durchgehend komplett im Film drin ist, sondern am Ende auch eine Struktur der Handlung vor Augen hat. Es erscheint alles wie aus einem Guss und das Finale, welches bewusst relativ abrupt endet, lässt den Zuschauer eiskalt alleine zurück, nur um anschließend - nach einem kurzen Abspann - die Lichter auszuschalten.
Ein beeindruckendes Regiedebut, welches völlig zu Unrecht in Cannes zerrissen wurde. Ich kann nur hoffen, dass sich Ryan Gosling davon nicht unterkriegen lässt und uns in Zukunft an weiteren seiner Visionen teilhaben lassen wird.
(http://www.moviepilot.de/liste/horroroctober-murmeltv)
PS: Ich habe die beiden Gremlin-Filme erst einmal aus der Liste herausgenommen und sowohl diesen, als auch einen weiteren Film ("Honeymoon") hinzugefügt. Der einfache Grund ist meine derzeitige Gemütslage.
#Horrorctober Teil 6/13
"Låt den rätte komma in"
Auch bei meiner zweiten Sichtung wurde ich von der kalten, ruhigen und konsequenten Machart des Films förmlich umgehauen. Was Tomas Alfredson hier inszeniert ist nicht weniger als überragend.
Im verschneiten Schweden erlebt man hier eine Coming-of-Age Geschichte zwischen einem Jungen und einer kleinen Vampirin, die süßer und blutiger kaum sein könnte. Eine verrückte Mischung, die wunderbar aufgeht, dank der famosen Bilder und einem wunderbaren Score.
Anschauen und genießen!
(http://www.moviepilot.de/liste/horroroctober-murmeltv)
Schlimmer als die vorherigen Teile wird's wohl nicht. Das lässt mich aufatmen, wenn ich dann ins Kino gezerrt werde von wilden Fanboys.
"Crimson Peak" ist ein wahrer Augenschmaus geworden. Hier stimmt so gut wie jede Einstellung, jedes Bild ist nahezu perfekt geworden. Selten hat man einen schöneren Film im Gothic-Stil gesehen. Man merkt, das Guillermo del Toro sein Handwerk diesbezüglich versteht. Leider hapert es hier jedoch an der Handlung oder viel eher an dessen Umsetzung. Selbst ein del Toro scheint nicht um den einen oder anderen lauten Jumpscare drum herum zu kommen, was besonders am Anfang des Filmes gehörig auf die Nerven geht. Zum Glück hält er sich danach wieder zurück und lässt den Zuschauer die famose Optik genießen. Nur beschleicht einem dann irgendwann das Gefühl, dass es doch noch mehr geben muss außer den Look und schnell bemerkt man, wie belanglos diese "moderne" Geistergeschichte ist. Lediglich an manchen Stellen vermag es der Film aufzublitzen und ein Zeichen von Kreativität macht sich breit, nur um dann hinter der nächsten Ecke zu verschwinden. Ganz im Sinne eines Gespenstes.
#Horrorctober Teil 5/13
"Pet Sematary"
Nicht umsonst gelten die 80er als die goldene Ära der Horrorfilme. Mary Lamberts Verfilmung des Stephen King's Stoffes merkt man besonders gegen Ende an, warum es als Klassiker unter vielen Leuten gilt.
Nach einem schönen Einstieg, in dem das Setting und die Charaktere grob vorgestellt werden, folgt ein eher langatmiger Mittelteil. Das liegt meist an der krassen Vorhersehbarkeit aller Ereignisse, selbst wenn sie dann immer recht ordentlich inszeniert werden. Zum Ende hin wird es dann immer besser. Die Geschichte über Rachels Schwester lässt einem die Nackenhaare hochstehen und das große Finale mit dem einst so süßen Gage wird man so schnell nicht wieder vergessen.
"Now I want to play with youu..hahaha!"
Insgesamt ein solider Horrorfilm, der natürlich weitaus mehr hätte sein können, aber dennoch gut unterhält.
(http://www.moviepilot.de/liste/horroroctober-murmeltv)
#Horrorctober Teil 4/13
"Frankenstein's Army"
Nach einer extrem langweiligen ersten Hälfte, die lediglich die lieblosen Charaktere vorstellt, welche einen weder interessieren, noch gut gespielt sind, nimmt dieser Film exponentiell an Fahrt auf, sodass man am Ende doch noch zufrieden vor der Leinwand sitzt.
Dennoch tut sich der Film selbst keinen Gefallen, dass er voll und ganz auf Found-Footage setzt. Wie viel besser der Streifen mit einer richtigen Kameraführung lässt sich nur erahnen, doch bin ich mir sehr sicher, dass man dann eine zumindest gute Atmosphäre hätte aufbauen können, denn eigentlich ist das Setting gar nicht so schlecht. Besonders wenn dann die vielen, wunderbar selbstgemachten Maschinen zu sehen sind. Bei den Schauspielern hapert es dann leider nicht nur am Talent, sondern auch am Drehbuch. Die Dialoge sind eher nervig und die Handlungen könnten stereotypischer nicht sein.
Die letzten gut 20 Minuten haben mir dann aber doch so sehr gefallen, dass ich hier nicht weniger als 5 Punkte geben kann. Uninteressant war er definitiv nicht und schlecht nur zum größten Teil, doch das Herzblut was hier drin steckt, ist einfach zu viel.
(http://www.moviepilot.de/liste/horroroctober-murmeltv)
"The Leftovers" wird wohl auch dieses Jahr wieder mein absoluter Geheimtipp in Sachen Serien werden.
Das ungewöhnlich andere Intro ist im Herzen angekommen und die zweite Folge ist ebenfalls grandios geworden. Besser kann es eigentlich kaum werden, weshalb ich hoffe, dass es so stark bleiben wird.
#Horrorctober Teil 3/13
"The Woman in Black"
Ein kleines Dorf, welches abstoßend auf Besucher reagiert und wo es auch noch spukt? Eigentlich genau mein Ding, besonders wenn das Setting der viktorianischen Zeit auch noch so wunderbar eingefangen wird.
Leider macht der Film abgesehen davon auch absolut nichts mehr richtig. Die Inszenierung ist ansonsten eine absolute Katastrophe. Unzählige Jump-Scares der absolut miesesten und nervigsten Sorte ruinieren das komplette Filmerlebnis. So macht es mir keinen Spaß und wer sich das ausgedacht hat, gehört von Frauen in Schwarz heimgesucht en masse.
Potential war da, wurde aber maßlos verschenkt, dank unfähiger Regie und mangelhafter Kreativität. Selten habe ich mich bei einem Film so sehr geärgert.
(http://www.moviepilot.de/liste/horroroctober-murmeltv)
#Horrorctober Teil 2/13
"Only Lovers Left Alive"
Ein sehr guter Film, der sich auch interessante Weise mit dem Thema "Vampire" auseinandersetzt, sich es aber stellenweise zu einfach macht, um gänzlich zu überzeugen. Dennoch weiß die Atmosphäre zu begeistert und es entsteht ein wunderbarer Sog aus Musik, Bild und leiser Philosophie, dem man sich gerne ergibt. Tom Hiddleston ist hervorragend und Tilda Swinton fantastisch gruselig als Vampirdame. Mia Wasikowskas Auftritt ist ebenfalls eines der kleinen Highlights des Films.
Mit Jim Jarmusch sollte ich mich mal auseinandersetzen.
(http://www.moviepilot.de/liste/horroroctober-murmeltv)
Da wurde ich doch positiv überrascht. Aus dem Buch holt Ridley Scott doch noch das bestmögliche raus. Zwar macht er seine Sache besser, als in den letzten Jahren, doch bei alter Stärke ist er noch lange nicht. Hoffen wir mal, dass es nur an der Vorlage liegt und sein nächster Streich uns alle aus den Socken hauen wird.
Matt Damon funktioniert wunderbar und gegen der Befürchtungen, dass er nicht so gelassen und locker rüberkommt, wie es im Buch der Fall ist, kann man hier ruhig aufatmen. Das ging mir nämlich so. Zwar wächst er einem nicht ganz so ans Herz, wie im Buch (was logisch ist), aber da passt schon alles.
Die anderen Figuren sind dagegen eher blass, was auch nicht weiter schlimm ist, da es hier hauptsächlich eh um unseren Mark Watney geht. Für Buchleser ist das aber alles komplett ausreichend.
Der Soundtrack wurde (zum Glück) super eingebaut, denn genau wie ich es mir erhofft hatte, gibt es hier ständig einen Seitenhieb Watneys gegen Lewis' Discomusik. Auch den Abspann sollte man sich hier noch anhören.
Die Handlung kann man nun als "Cast Away" auf dem Mars beschreiben. Klingt vielleicht spannend, ist es aber nicht. Hier hätte man (fern vom Buch) doch bitte einiges anders lösen können. So schlaucht man sich konsequent durch die Handlung und handelt die kleinen Probleme Watneys eins nach dem anderen ab. Das geschieht auch relativ lieb- und belanglos. Hier mal eine Explosion, hier ein wenig Kot, dort eine weitere Explosion, weiter geht's mit der Kommunikation. Hier fehlt für meinen Geschmack einfach etwas. Man könne zum Beispiel mehr auf die Psyche Watneys eingehen, der ganz alleine auf einem weit entfernten Planeten um sein Leben kämpfen muss. Man könnte den Mars etwas mehr beleuchten, der hier eher an eine große Wöste mit einigen Felsen erinnert, als an einen extrem gefährlichen Ort (die recht kurzen Sandstürme mal außen vor gelassen). Ich verlange keine philosophisch/psychischen Ausmaße eines Tarkowskis, aber zumindest etwas mehr als ein Abklappern der Ereignisse. Am Ende stimmen dann zumindest die Bilder (der "Seiltanz" war wunderbar) und ich bin froh, dass Scott zumindest ein par wenige Aufnahmen nach dem Ereignisse gezeigt hat. Diese fehlten im Buch komplett, wenn ich mich recht entsinne.
Am Ende bleibt ein durchaus guter Film, der aber auch mehr hätte sein können als ein weiterer Blockbuster mit Feel-Good-Stimmung. Aber das Geld war es immerhin wert und anschauen sollte man ihn sich. Zumindest das eine Mal im Kino.
Ein super Auftakt! So kann es dann gerne weitergehen. Selbst an das eigenartige, neue Intro habe ich mich bereits gewöhnt, denn ich habe wieder das "Leftovers-Fieber".
PS: Wird es hierzu kein "Wir schauen..." geben, wie bei der ersten Staffel?
#Horrorctober Teil 1/13
"Alexandre Ajas Maniac"
Ein gelungener Einstieg in dieses kleine aber feine Community-Event. Auch bei meiner zweiten Sichtung dieses Remakes von Franck Khalfoun wurde ich wieder glänzend unterhalten. Elijah Wood als gestörter Serienkiller ist hervorragend, wenn er mal wieder auf Frauenjagd ist, begleitet von wunderbaren 80er Jahre Synthie Pop. Lediglich bei der Bebilderung fehlte es mir an Kreativität. Hätte man besonders bei den Morden ein wenig mehr Giallo-Atmosphäre eingebaut, hätte es ein kleines Meisterwerk werden können. So ist leider nicht alles nach meinem Geschmack, wodurch es dennoch ein guter Horrorstreifen bleibt.
(http://www.moviepilot.de/liste/horroroctober-murmeltv)
Andrei Tarkowski - (nicht mehr ganz so) Chronologische Werkschau - Teil 6
"Stalker"
Ich bin sprachlos und weiß auch nicht so recht, was ich nun schreiben soll. Ich denke mal, dass es einen richtigen Kommentar erst nach mehreren Sichtungen geben wird.
Eines steht schon mal fest: Ich liebe Tarkovskis Filme. "Stalker" ist dabei (bisher) mein persönlicher Höhepunkt seines Schaffens. Die Art und Weise, wie er es schafft, das Wunderschöne im Hässlichen festzuhalten und auf die Leinwand zu bringen, lässt mich nur mit heruntergelassener Kinnlade in Ehrfurcht erstarren. Drei Stunden sitze ich dann wie ein kleines Kind mit einem Funkeln in den Augen da und kriege nicht genug von diesen Bildern, dieser Welt und ertappe mich mehrfach dabei, wie ich innerliche hoffe, dass dieser Film noch lange nicht vorbei ist. Nur um dann letztendlich im Zimmer aufzuwachen.
Hinzu kommt eine Geschichte, die zunächst wie ein Abenteuer klingt, sich dann aber zu einem psychologischen, sowie philosophischen Trip entwickelt, gespickt mit Dialogen, die einen unweigerlich zum Nachdenken anregen. Dabei nimmt sich Tarkovski wie immer die ganz großen Themen vor und gemeinsam mit unseren drei Protagonisten diskutiert man dann plötzlich über den Sinn des Lebens und der Suche nach der großen Wahrheit.
Komplex, zu keiner Minute langatmig, atemberaubend! Ich muss meine anderen 10er Bewertungen wohl noch einmal überdenken, denn neben Tarkovski wirkt wie immer alles klein und nichtig.
Was ist nur los mit mir? 6/10 für einen Pixar-Film?!
Ich bin vorhin doch etwas geknickt aus dem Kino gegangen, nachdem ich "Alles steht Kopf" - der Name gerade irgendwie passend - gesehen hatte. Mein Vorfreude war groß und die Erwartungen gigantisch. Immerhin geht es hier um den neuen Pixar(!) Film!
Es fing an mit dem Kurzfilm "Lava", den ich für absolut fürchterlich hielt. Nichts mehr mit Feingefühl und subtilen Humor, weshalb ich die Vorgänger so genossen habe. Stattdessen ein grässliches Lied und eine absolut belanglose Liebesschnulze. Da helfen Vulkane als Protagonisten auch nicht weiter.
Mit diesem widerlichen Beigeschmack stieg ich in den Film ein. Meine Stimmung war also bereits leicht gesunken, doch zum Glück konnte es ja nur besser werden. Das wurde es auch, doch leider nicht in dem Maße, wie ich es mir erhofft hatte. Die Charaktere werden in Rekordzeit eingeführt, genauso wie das Grundrezept des Filmes: Wir sind in dem Kopf eines Kindes. Nun sind wir auch wahrscheinlich schon bei meinem Hauptproblem angekommen: Die Charaktere. Ich konnte damit nichts anfangen. Das war mir alles viel zu oberflächlich und meist sogar plump. Hinzu kommt, dass alle Charaktere ebenfalls (dank des Grundprinzips) eindimensional sind, wodurch ich beim besten Willen keine Bindung herstellen konnte. Weder zu den "Gefühlstrollen", noch zu Riley. Mir war relativ egal, was da nun mit den Protagonisten passiert. Da helfen auch die tollen Ideen und lustigen Momente nicht.
Davon gibt es dann zum Glück aber einige. Hier hat sich Pixar mal wieder austoben können. Immer wieder gibt es einzelne, klevere Szenen, die einen schmunzeln oder gar lachen lassen.
Doch bleibt dabei (leider) meist ein fahler Beigeschmack, da die Geschichte im Großen und Ganzen nicht zu überzeugen weiß.
Vielleicht habe ich einen schlechten Tag für einen Disney-Film erwischt. Ja, einen Disney-Film, denn so fühlte es sich an. Nur ohne Lieder und Nostalgie.
Und vielleicht lag es auch an der deutschen Synchro, denn ich musste mich häufig dabei ertappen, wie ich bei "Freude"/"Joy" an Amy Poehler dachten musste, da die Rolle mich doch sehr an Leslie Knope erinnert hat.