natedb - Kommentare
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Alle Kommentare von natedb
Bis auf Werner Herzog (bäh) kann man damit arbeiten! ;)
"Alexandre Ajas Maniac" mit Elijah Wood als irrem Schaufensterpuppenrestaurator, der dem ausgefallenerem Hobby nachgeht flotte Weiber zu skalpieren, ist ein mehr oder weniger gelungener Versuch durch stilistische Innovation (auch wenn Ego-Perspektive nur bedingt neu ist) frischen Wind ins anstaubende und sich im Kreis drehende Genre zu bringen. Also dürfen wir die Schlachterei aus den Augen des Killers erleben und dies sorgt auch für den ein oder anderen großartigen Suspense-Moment, wobei die Charakterisierung durch dessen Augen schlussendlich eher irgendwie in die Hose ging. Psychologisch bleibt dieser Zirkus nämlich recht flach und ist auch in der Nebenhandlung mit der Schaufensterpuppen-fotografierenden Französin, die sich in den Maniac verguckt stellenweise sogar wirklich, wirklich albern! Aber sobald ein neues Opfer ins Visier gerückt ist, ist einem die fehlende Tiefe auch wieder vollkommen egal, denn bangend müssen wir ertragen wie "wir" als Psychopath die Verfolgung einer weiteren unschuldigen Frau aufnehmen. Als besonders großartige Spannungssequenz erwies sich die Jagd auf die Frau in der U-Bahn, welche schließlich auf einen (selbstverständlich) von jeglicher Zivilisation gemiedenen Parkplatz flieht und dort mutterseelenallein ihrem Ende entgegensieht.
Auch wenn die Ego-Kamera mitunter nervt, sind die Stellen auf die es ankommt durchaus fesselnd und in ihrer unverschleierten Brutalität auch abstoßend, was bei einem Slasher-Movie natürlich Sinn der Sache ist. Wenn man den ganzen Kram, in dem versucht wird uns das Motiv des Killers näherzubringen also mal großzügig ausklammert, ist "Maniac" auf seine Art schon auf verdorbene Weise unterhaltsam und zumindest in rein formaler Hinsicht eine kleine Empfehlung an Horror-Fans wert.
"American Mary" von den Soska Sisters glänzt gerade durch seine wirklich originelle Grundidee, die hier leiter nicht gänzlich ausgeschöpft wird, denn aus dem Thema Body-Modification hätte man in diesem Zusammenhang und dem bereits vorhandenen Storygrundgerüst einiges mehr herauszaubern können. So überzeugt die Bloody Mary zwar mit einer einnehmenden Hauptdarstellerin, der Plot selbst jedoch ist in sich nicht rund und der Film teilweise zu sprunghaft, dass man fast das Gefühl bekommt, es gäbe immer wieder Lücken zwischen manchen Szenen die am Schneidepult einfach vergessen wurden. Nichtsdestotrotz ein unterhaltsamer und wirklich unkonventioneller Genrefilm, der zwar nicht gerade vor Spannung strotzt, auf seine Art jedoch fesselt und dem ein ausgefeilteres Drehbuch mit einem weniger abruptem Schluss besser gestanden hätte.
Irgendwelche Disneygirls die einen auf badass machen und durch ein zu lang geratenes Dubstep-Musikvideo mit Alk, Koks und Hasch albern, in dem zufällig auch James Franco mit von der Partie ist. Keine Ahnung was Harmony Korine mir mit seinem polarisierendem "Spring Breakers" suggerieren will, ist mir aber auch herzlich egal, denn wenn das sein Abgesang auf den American Dream ist scheiße ich da gerne drauf! Wenn ich auf Dubstep abschranzendes, zugedröhntes Partypeople sehen will schalte ich MTV oder viva ein. So allerdings waren mir die Spring Breakers zu langweilig und zu anstrengend, da konnten auch die hundert Titten nichts dran ändern, die in regelmäßigem Abstand in die Linse gehalten wurden - nach der Hälfte war bei mir Ende im Gelände. Und jetzt erzählt mir nicht: "Das Beste kommt zum Schluss"...
"Das ist ROLLERGIRL! Zeig ein bisschen mehr Respekt!"
Wie Heather Graham auf ihren Rollern durch die farbprächtigen 70er/80er Sets flitzte sorgte bei mir für sehr viele Lacher und auch sonst ist Paul Thomas Andersons "Boogie Nights", welcher den Auf- und Abstieg des fiktiven und leicht beschränkten Schwanzwunders Dirk Digglers beschreibt, voll von humoristischen Elementen, die diese Darstellung des exzessiven Lebens vor und hinter den Kulissen der Erotikindustrie geglückt würzen.
Anderson entwarf hiermit ein meistens spaßiges Sittenportrait, unter welchem jedoch die Tragödie lauert und sich im letzten Drittel schließlich auch als solche entlarvt. "Boogie Nights" glänzt mit großartig skurrilen Szenen, beispielsweise dem verpatzten Koksdeal gegen Ende der in einer wilden Schießerei endet, bei der im Hintergrund Nenas "99 Luftballons" dröhnen - wunderbar absurd, dramatisch und eigenartigerweise auch witzig.
Anderson beweist schon hier ein gutes Händchen für Schauspielführung und das Erstellen von einprägsamen Sequenzen und markanten Charakteren. Neben Mark Wahlberg in der Hauptrolle als Mann mit dem langen Jonny glänzen vor allem Julianne Moore als verkokstes, aber dabei doch sehr liebenswertes, sensibles Sexluder und Burt Reynolds als narzisstischer, ehrgeiziger und berechnender Pornoregisseur mit großen Visionen.
Schon anfangs zieht "Boogie Nights" einen in das rauschende Partyleben hinein und wirft einen sofort in die Fänge eines angesagten Nachtclubs, wo man gar nicht anders kann als bei den ganzen verrückt gekleideten Menschen und Boney M´s "Sunny" erfreut mitzuwippen. Später auftretende, unerfreulichere Zwischenfälle wie eine Überdosis Koks werden nebenbei unter den Teppich gekehrt und trüben den Spaß an der Freude keineswegs, bis jedoch die eigentliche Leere hinter all dem Glitzer und dem Zeitkolorit hervortritt und das eigentliche Unglück der Protagonisten immer deutlicher wird.
Dies ist unterlegt mit fabelhaftem Soundtrack und einer ganzen Reihe außergewöhnlich gut ausgewählten Songs, die diesen Film nicht besser hätten unterstreichen können.
Abschließend ist "Boogie Nights" ein wirklich schönes Werk, überragend gespielt und mit einer perfekten Balance aus Drama und Komödie. Anderson bewegt sich mit seinem Drehbuch auf einem schmalen Grat zwischen Tiefsinn und Banalität, schafft aber einen guten Ausgleich und gibt seinen Charakteren den nötigen Raum und anhand seiner hervorragend geschriebenen Szenen den erforderlichen Charme, um nicht ins Oberflächliche abzugleiten. Und so verkommen die ganzen Titten und das Gerede übers Ficken nicht zu reinem Selbstzweck sondern vervollständigen einen in sich runden Kosmos aus Figuren und einmaligem Flair.
Eigentlich empfände ich "Boogie Nights" als Meisterwerk, allerdings ist der Film arg lang geraten und kann nicht über einige sich dehnende Abschnitte hinwegtäuschen, die im Endeffekt lieber nochmal vom Cutter bearbeitet worden wären, um den ein oder anderen Gähner meinerseits zu umgehen. Trotzdem ein wirklich einzigartiger, bewegender Film, den es sich anzusehen lohnt.
Klar, Bollywood ist etwas völlig Eigenes und als Einblick in ebenjene fremde Filmkultur eignet sich dieser indische Klassiker natürlich ganz besonders gut, denn selbstverständlich wird hier in Übermaßen gesungen und getanzt und gelacht und geweint und geschnulzt, aber die Lebensweisheiten die man hier auf den Weg mitgegeben bekommt findet man auch in den Glückskeksen beim Chinesen um die Ecke und all das Lieben und Leiden ist wirklich so drastisch überzogen, dass es mich peinigte. Auf diese Art von Drama muss man wirklich abfahren, ich tu´s leider nicht - Ich habe nur eine Weile entsetzt zugeschaut, irgendwann die Augen geschlossen und schließlich umgeschaltet, bevor dieser peinlich rührselige Quark mein Hirn zerfressen und mich in den erlösenden Freitod treiben konnte.
Große Bilder machen noch lange keinen großen Film und streckenweise ist "World War Z" nicht nur etwas hölzern, sondern auch sehr stupide. Dennoch lassen sich die ein oder anderen spannenden Momente nicht leugnen und einige Actionsequenzen sind durchaus gelungen. Allerdings kann man Zombies und Blut nicht voneinander trennen. Beziehungsweise: Kann man schon, aber ohne ein bisschen Splatter isses langweilisch!
David Lynchs "The Elephant Man" ist ein zeitloser Film über Menschlichkeit in ihren erschreckendsten Ausmaßen. Oberflächlichkeit, Grausamkeit und ja, sogar Güte und Hoffnung. Ein - ich drücke es mal so aus - grauenvolles Werk, welches man sich wahrlich nicht gerne ansieht, leider aber bedeutend, immer aktuell und unvergleichlich bewegend. Bei John Merricks Phrase "I am not an elephant! I am not an animal! I am a human being! I am a man!" zieht sich mir jedes Mal der Magen zusammen.
Ein tragischer Klassiker, mit dem Lynch bewies, dass er nicht nur zu verschwurbelter Miserie sondern auch zu erhabenem Drama fähig ist und nebenbei John Hurts zweifellos beste Rolle - und das, obwohl man ihn selbst unter dem großartigen Make-Up nicht einmal wirklich sieht. Bitter und grandios!
"I am your number one fan"
Ein Satz, bei dem der Erfolgsautor Paul Sheldon nach seiner Begegnung mit der Krankenschwester Annie Wilkes noch oft zusammenzucken wird.
Rob Reiners "Misery", basierend auf dem gleichnamigen Roman von Horrormaster Stephen King, ist ein unvergleichliches Kammerspiel, in welchem James Caan und vor allem Kathy Bates eine neue Dimension der Schauspielerei erreichen.
Paul Sheldon, gerade den abschließenden Roman seiner erfolgreichen Buchserie "Misery" beendet, gerät bei der Rückfahrt von seiner Hütte in den Bergen in einen Schneesturm und befördert sich mit seinem Auto von der Straße. Schwer verletzt wird er von Annie Wilkes geborgen und in ein Zimmer ihres Hauses gebracht, wo sie ihn gesund pflegen möchte, bis die schneebedeckten Straßen wieder frei geworden sind. "Zufällig" entpuppt sich Wilkes nicht nur als anfangs fürsorgliche Krankenschwester, sondern auch als begeisterte Leserin seiner Bücher. Zum Dank für die Rettung gewährt Sheldon ihr einen Einblick in sein letztes Buch, doch je weiter Wilkes liest und je verzückter sie wird, umso größer wird Sheldons Furcht, denn am Ende des Romans lässt er die Protagonistin Misery sterben. Und als Annie Wilkes den Tod ihrer geliebten Heldin realisiert hat, entlarvt sie sich als eine Bestie von Frau.
Hilflos ans Bett gefesselt ist Paul Sheldon gezwungen mit anzusehen, wie sie sein Manuskript verbrennt und dazu zwingt einen neuen Roman zu schreiben, einen Roman, in dem Misery lebt.
Mit welcher Präzision Bates und Caan hier inszeniert werden, mit welch akribischen Details eine Spannung kreiert wird, die ihresgleichen sucht ist schlicht und ergreifend meisterhaft. "Misery" lebt von den unvergesslichen Darstellungen seiner Protagonisten und einer vollendeten Kameraführung, die eine Suspense erschafft auf die ein Alfred Hitchcock neidisch werden könnte.
Die Sequenzen, in welchen Sheldon sich aus dem Bett hievt und mit seinen zertrümmerten Beinen zur Tür kriecht um diese verschlossen vorzufinden, oder wie er im Rollstuhl Annie Wilkes Haus erkundet, sind nicht nur für ihn sondern auch für den Zuschauer schweißtreibend.
Und Kathy Bates... allein ihre Rolle ist irre gut geschrieben und wie sie diesen labilen, monströsen und gleichzeitig bemitleidenswerten Charakter zum Leben erweckt ist nicht nur beachtlich, es ist einer der größten Schauspielmomente! Ihr panischer Gesichtsausdruck als sie erkennt, dass Misery tot ist und sie betrogen, der Speichel der ihr aus dem Mund fließt und die umherrollenden Augen, ein abartiger, beängstigender Augenblick. Oder als sie frohlockend in Paul Sheldons Zimmer eilt und ihm ihr Hausschwein vorstellt und sich glücklich grunzend verabschiedet...
Nicht zu vergessen die "Metzger-Szene", die trotz Entschärfung angesichts der Vorlage womöglich eine der brutalsten, widerwärtigsten Sequenzen der Filmgeschichte ist, bei der sich alle neuen, sogenannten Torture-Porns sogar ne Scheibe abschneiden könnten...
Rob Reiners "Misery" ist ein unvergesslich spannendes Meisterwerk, superb geschrieben und umgesetzt, virtuos gespielt und meine persönliche heilige Kuh des Psychohorrors!
Mads Mikkelsen ist eh der King
Sperma im Bier, zerwichster Apfelkuchen, verfrühte Orgasmen, behinderte Sprüche, dämliche Typen, die flotte tschechische Austauschschülerin Nadia, ein legendärer Striptease, Dünnschiss auf dem Mädchenklo, der Sherminator, sinnlose Sauferei, notgeile Machos und dumme Kühe, eine versaute Flöte dudelnde Pute die ihr Instrument am liebsten mit der falschen Körperöffnung spielt und nicht zu vergessen: Stiflers Mum alias die MILF.
"American Pie" ist blöd, versaut, derbe, geschmacklos, absolut sinnfrei und pure Fremdscham - a classic. Auch wenn ich der Pubertät offiziell entwachsen bin - Love it, just love it!
Kurzweiliger Psychothriller mit zwei überragenden Darstellern, deren Spiel durch die hauptsächlichen Nahaufnahmen nur noch intensiviert wird. Mit ungeheurem Tempo und rapide steigender Spannung steuert der Film zielstrebig auf das verstörende Finale zu. Außerdem ist es bemerkenswert, dass "Hard Candy" von subtiler Brutalität lebt, denn man sieht an keiner Stelle echtes Blut, alles lebt von Andeutungen und dem schmerzverzerrtem, gepeingtem Ausdruck von Patrick Wilsons Gesicht. Obwohl die Idee originell ist und das Drehbuch intelligent geschrieben, war die formale Umsetzung nicht immer mein Fall, viele Szenen wirkten zwischen den ruhigeren Dialogpassagen zu hektisch und beinahe deplatziert, wo der Film doch hauptsächlich von den Expressionen seines Darstellerduos lebt. Keine "Action" mit wirrem Kameragewackel, sondern reine Suspense hätte mir besser gefallen - trotzdem gut und auch tatsächlich "hard"!
Abbitte :( :( :( :( :( :( :( :( :(
Ein Newcomer, ein vielversprechender noch dazu. Dieser Pro/Contra-Bohei um "Fifty Shades of Grey" ist mir relativ egal, aber unbekanntere Darsteller für einen Kommerz-Film zu besetzen zeugt von Mut und mit Sam Taylor Wood als Regisseurin bin ich sogar fast ein bisschen gespannt.
Vor fünf oder sechs Jahren habe ich das gleichnamige Buch von Jan Guillou mit Begeisterung verschlungen und von dem, was mir davon in Erinnerung blieb, kann ich nur sagen: Bravo!
Die Verfilmung der Geschichte über den Jungen Erik Ponti, welcher sich nach brutalen Auseinandersetzungen in die Obhut eines streng regulierten Internats begeben muss, wurde getreu umgesetzt und beinhaltet sehr starke und, wie bei der Vorlage auch, sehr aufwühlende und eindringliche Szenen.
Erniedrigung und öffentliche Demütigung durch die Priviligertesten des Internats sind Tagesordnung und Normalität, die "Gesetze" streng und lassen kaum Spielraum zur Gegenwehr. Ausgerechnet Erik, der es sich eigentlich als Letzter erlauben könnte, will den Teufelskreis aus Gewalt und Sadismus brechen, und stellt sich alleine dem unfairen Kampf.
Dieser erbitterte Widerstand gegen Unrecht und Unterdrückung lebt von der hervorragenden, dabei sehr schlichten Inszenierung eines nervenaufreibenden Psychoduells, wobei Mikael Hafstrom genau an den richtigen Stellen groß ausholt und die Fäuste sprechen lässt.
Auch das Drehbuch wurde geschickt adaptiert, während die Darsteller durchweg überzeugen. Besonders gut gefiel mir Andreas Wilson in der Hauptrolle, der die Qualen denen er ausgesetzt wird und die Grausamkeiten die ihm widerfahren mit stiller Wut erträgt.
Ein ausgezeichneter Film über Faschismus und die Grenzen von Moralität, gut gespielt, unaufwendig gefilmt, aber dennoch äußerst intensiv und nahegehend.
Was ist der Film?
Abenteuer?
Gesellschaftskritik?
Thriller?
Nun, von allem ist etwas vorhanden, aber das Gesamte präsentiert sich sehr unentschlossen und hat besonders in der abstrusen zweiten Hälfte den ein oder anderen lächerlichen Moment. Neben einer ansprechenden, einzigartig schönen und auf merkwürdige Weise beklemmenden Atmosphäre verheddert sich Boyle ein wenig in seiner Thematik um die mysteriöse Kommune an einem scheinbar unentdeckten Ort. Dies ist auch dem stellenweise wirren Drehbuch geschuldet, wobei die guten Darsteller, einige spannende Momente und faszierende Bilder die Schwächen wieder ausgleichen.
John Carter bietet weder gute Action, noch überdurchschnittliche Spezialeffekte oder eine gute Story und zusätzlich einen wenig interessanten Helden, was zusammengenommen einen ziemlich öden Film macht. So langweiliger, unorigineller und seelenloser CGI-Quatsch, dass ich nicht einmal wirklich Lust habe noch viel mehr darüber zu schreiben.
Einfach lame.
Schwierig.
Ich kann mich damit brüsten die Vorlage zu kennen und das Buch zählt zu meinen Lieblingslektüren. Es war eine zermürbende Reflektion einer Mutter über die eigene Schuld am Verbrechen ihres Sohnes und eine fantastische Charakterzeichnung, sowohl von ihr, Eva, als auch vom Titel"helden": Kevin.
Mit Tilda Swinton hat sich Regisseurin Lynne Ramsay eine der großartigsten Darstellerinnen mit an Bord geholt und "verschwendet" sie für langatmige Einstellungen mit prätentiösem Schweigen, in welchen sie Swinton vor roter Farbe umherwandeln lässt.
Dieses rot ist ja stellenweise gut eingesetzt, wird insgesamt aber zu häufig verwendet und nervte mich letztendlich sogar ein bisschen. Rot, rot, rot, rot, rot... Subtil geht anders. Auch lässt sie Tilda Swinton den Film über schweigen... Die wenigen Phrasen die sie hat sitzen, aber ein Buch, in welchem ein kontinuierlicher innerer Monolog stattfindet, mit solcher Reserviertheit umzusetzen halte ich nicht für einen besonders klugen Schachzug. Unter anderem, weil der wichtige Charakter des Franklin, hier dargestellt von John C. Reilly, kaum beleuchtet und nur angebrochen wird.
Statt also Tilda Swinton beim Autofahren, beim Dasitzen, beim Liegen und beim in die Kamera gucken zu filmen, hätte Ramsay sich ruhig etwas mehr Kevin und ganz besonders dem Ehemann widmen können.
Swinton macht beim in die Kamera gucken natürlich einen hervorragenden Job, was sollte man auch anderes erwarten? Es ist allergrößte Schauspielkunst, wie sie die Emotionen Evas mit wenigen Gesichtszügen und ihren Augen transportiert.
Doch wie bereits angedeutet ist der Film gerade dann am stärksten, wenn sich tatsächlich etwas tut. Nach dem schleppenden, zu kunstvoll inszenierten Anfang, welcher förmlich nach Aufmerksamkeit schreit, ist die zweite, gesprächigere Hälfte des Filmes sehr viel stärker.
Mit der Darstellung des Kevin bin ich nicht ganz zufrieden, sein Handeln wird im Film nicht gänzlich durchleuchtet und sein psychopathischer Charakter ungenügend wiedergegeben. Auch die Stelle, in welcher er sein Motiv ansatzweise im Fernsehen erklärt, ist undeutlich.
Ramsay fixiert sich zu sehr auf ihre Hauptdarstellerin, ihr doofes rot und ihr Zerschnippeln von guten Szenen, weswegen ich den Film angesichts der Vorlage für eher misslungen halte. Wenigstens hat Ramsay im Drehbuch gut aussortiert und die wichtigsten Szenen eingefügt. Ich hätte mir eine kompromisslosere, drastischere und meinetwegen auch längere Umsetzung gewünscht, in welcher Evas Umfeld besser beleuchtet wird.
Für Tilda Swintons bemerkenswerte Leistung, welche man keinesfalls übergehen sollte, bleibe ich in der Bewertung aber ausnahmsweise gutmütig.
Tilda Swinton zuzusehen, wie sie das dauerbesoffene, unsensible, abgewrackte Biest verkörpert ist einfach eine Freude und ihre Performance ließ mich besonders zu Anfang des Filmes einige Male laut auflachen. Wie diese Frau sich hier gibt ist einfach ein Grund zur Freude, denn sie beweist Mut zur Hässlichkeit, zum Ekelhaften und Grotesken. Langsam entwickelt sich die Handlung zu einem Roadmovie und gleichzeitig auch zu einem Thriller, der trotz seiner enormen Länge zu keiner Sekunde langweilt. Tolle Bilder, tolle Story, noch tollere Leading Lady in einer ihrer trotteligsten, hässlichsten und am besten geschriebensten Rollen, die sie superb mit Leben füllt. Einzig und allein das Ende ließ mich leicht unbefriedigt zurück, aber die restlichen 140 Minuten waren einfach herrlich witzig, absurd und herzerwärmend.
Ohne Michael Myers ist die Liste nicht vollständig. Punkt.
Aufgrund des sehr schlichten Stils und des erfrischend unkomplizierten Drehbuches, welches eine bodenständige Beziehung beschreibt, wirkt "Blue Valentine" im Großen und Ganzen sehr authentisch, nicht zuletzt aufgrund des überragenden Zusammenspiels von Gosling und Williams, welche hier beide eine nahegehende, intensive Leistung erbringen. In Rückblenden wird der Beginn ihrer Liebe zueinander geschildert, während der Eifer und das Glück im gegenwärtigen Zustand der Ehe im Trott des Alltags verloren ging. Zurück bleiben zwei triste Gestalten, Schatten ihrer selbst, die versuchen zu ergründen wie es so weit mit ihnen kommen konnte.
Ein glaubwürdiger Film, auf unaufdringliche Art sogar romantisch und ohne Pathos erzählt. Sehr empfehlenswert!
"Thurn mutmaßt, dass die Kritiker, welche „ihre Häme in die MacBooks oder Vaios getippt haben“, bei ihrer Arbeit nicht einmal ansatzweise so viel Spaß gehabt hätten, wie er und seine Crew."
Da irrt er. Es gibt nichts Schöneres auf der Welt als etwas zu verreißen!
Solange Til keinen Sprechtext hat, kann er von mir aus als Schläger durchgehen.
"10 Things I Hate About You" verlegt Shakespears Widerspenstige Zähmung ins poppige Ambiente einer amerikanischen High School, in der es drunter und drüber geht.
Ausnahmsweise geht die Rechnung mit den Klischees, welche der Film versucht zu seinen Gunsten zu drehen, auf. Alles ist so überdreht und übertrieben das es lustig ist, die Dialoge sprühen vor Sarkasmus und Ironie und sind außergewöhnlich gewitzt, was in diesem Genre ja eher selten ist.
Die Darsteller sind allesamt charmant - keine kleinen austauschbaren "Gossip Girl" Models, die irgendwelchen Modemagazinen entsprungen zu sein scheinen, sondern ausnahmsweise mal echte Teens mit Macken und Charakter. Und auch welche, die nicht wie bei anderen Highschool-Filmchen üblich in der Jauchegrube des Vergessens landeten, sondern spätere Top-Schauspieler wie Joseph Gordon Lewitt, Heath Ledger und Julia Stiles.
Unvergesslich Heath Ledgers Gesangsauftritt mit Musikkapelle im Stadion... "I love you baby...", Joseph Gordon Lewitts trauriger Dackelblick als seine Angebetete mit dem strunzdoofen Lackaffen flirtet oder die hundsgemeine Abrissparty im bonzigen Anwesen eines Golf spielenden Schnösels, die mit reichlich Tequila, einem schmerzenden Tabledance und liebäugelnder Kotzerei endet. Den besten Job macht hier meiner Ansicht nach Julia Stiles, die als (anfangs) ichbezogene, Giftschleudernde Bestie mit dem weichen Kern die Lacher eindeutig auf ihrer Seite hat.
Eine liebevoll inszenierte, hinreißend gespielte und in jeglicher Hinsicht sympathische Komödie mit Tempo und Kurzweil, die mein auf eher trübseliges Zeug stehende Herz im Sturm eroberte und die ich mir immer wieder gerne ansehe. Klein aber fein!
So unglaublich locker und gekünstelt unverklemmt und "hach wir sind ja so ungezwungen und unkompliziert und drehen jedes Klischee zu unseren Gunsten, damit wir ja nicht kitschig sind", obwohl wir kitschig sind. Die besoffene Hippiemutter, der coole Schwule von nebenan und die obligatorische Krankheit für den ernsten Touch dürfen natürlich auch nicht fehlen, jaja. Fertig ist die Rom-Com, die so fröhlich und unvoreingenommen mit Stereotypen hantiert und sich damit selbst ein Bein stellt. Am schlimmsten ist es allerdings in den kurzen Momenten, in denen Justin Timberlake anfängt beim freundschaftlichen Liebesakt zu singen... Come on!
Das Ganze ist ja hin und wieder ganz süß und nett gemeint, Mila Kunis schaut man sowieso gerne zu, aber neben dem ganzen 0815-Zeug mangelt es diesem Vertreter des albernen "Wir-bringen-frustrierte-Hausfrauen-Mitte-40-zum-heulen-und-klären-kleine-Teenagermädchen-über-die-Wirren-der-Liebe-auf"-Genres an Witz und esprit. Leider langweilig.