natedb - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
The BondsmanThe Bondsman ist eine Actionserie aus dem Jahr 2025 von Grainger David mit Kevin Bacon und Jennifer Nettles.+24 Kommentare
-
AdolescenceAdolescence ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 von Stephen Graham und Jack Thorne mit Stephen Graham und Owen Cooper.+20 Kommentare
-
The White LotusThe White Lotus ist eine Drama aus dem Jahr 2021 von Mike White mit Jennifer Coolidge und Natasha Rothwell.+14 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
Ghost in the Shell II - Innocence320 Vormerkungen
-
Mission: Impossible 8 - The Final Reckoning177 Vormerkungen
-
From the World of John Wick: Ballerina151 Vormerkungen
Alle Kommentare von natedb
Dass ich ein Faible für Gruselfilmchen und Thriller habe, dürften hier mittlerweile die meisten gemerkt haben. Keine Ahnung warum, aber ich liebe die Suspense und den Schreck der mir durch die Gliedmaßen fährt, die langsam ansteigende, schleichende Angst und das Kribbeln der Gänsehaut auf meinen Armen und im Nacken, wenn ein geisterhaftes Stöhnen durch die Spukhäuser geht und der rasselnde Wind gegen die Fenster peitscht.
Eine ungesunde Obsession, die mich leider schon ein paar Mal um den natürlichen Schlaf brachte. Naja, jeder hat halt seine Vorlieben.
Und "The Others" ist die perfekte Nahrung für meine!
Ein einsames, großes Haus auf der Kanalinsel Jersey, bevölkert von der labilen Grace - superb verkörpert von Nicole Kidman die hier eine unglaublich intensive, emotionale Performance gibt und beweist, dass sie zurecht in die A-Liga Hollywoods gehört - und ihren beiden lichtkranken Kindern, ebenfalls ungewöhnlich gute Jungdarsteller.
Als die neuen Dienstboten eintreffen, da die alten unter ungeklärten Umständen verschwanden, setzt sich eine seltsame Heimsuchung in Gang. Die Tochter erzählt von Menschen, die im Haus umherwandern. Seltsames Heulen in den dunklen Gängen des Hauses, Geräusche vom Dachboden.
Jemand ist da, der nicht da sein sollte. Etwas Fremdes.
Alejandro Amenabar platziert verhältnismäßig wenige, dafür jedoch perfekt sitzende Schockmomente und unglaublich beängstigende Szenen - allein die Puppenspielsequenz im weißen Kleid ist furchteinflößend -, vergisst dabei jedoch auch nicht die Psyche seiner Hauptdarstellerin, welche immer mehr dem Wahn zu verfallen und unter ihrem unertragbaren Dasein und ihrer Depression zu zerbrechen scheint.
Ebenso überragend wird hier mit den Elementen von Licht und Schatten gespielt, welche hier eine gigantische Rolle, wenn nicht sogar die Wichtigste, einnehmen und zu der enorm klaustrophobischen, in jedweder Hinsicht beklemmenden Atmosphäre beitragen, welche wirklich einmalig ist und untypisch erhaben.
Auch kreierte Alejandro Amenabar den Soundtrack selbst und bewirkt mit genialer Streichermusik, dass sich mir bei jeder Sichtung erneut die Nackenhaare aufrichten.
Die Kamera ist exzellent, der Film auf seine Art gemächlich, doch das Geheimnis um die Anderen überschattet die gesamte Handlung und erzeugt Ungewissheit und kaum stillbare Neugierde, die klassischste und effektivste Methode um Spannung zu generieren.
Das Finale ist verblüffend, dramatisch, ja - tragisch - und berührend zugleich. Ein Twist, der es verdient als solcher bezeichnet zu werden und eine der, in meinen Augen, überraschendsten Wendungen die mir je in einem Film die Kinnlade herunterklappen ließen.
Parallelen zum älteren "The Sixth Sense" sind vorhanden, doch für mich ist "The Others" was die Handlung, Charaktere und die Grundstimmung betrifft noch ein Stückchen gelungener. Eine Perle des Genrekinos, die ich mir immer wieder gerne ansehe und die jedes Mal das nervöse Kribbeln erzeugt, auf das ich leider so abfahre.
Ein altmodisches, rundes Meisterwerk und für mich jetzt schon ein Klassiker.
Ben Stiller mal anders. Bin gespannt!
"Looper" ist ein extrem spannender und raffiniert konstruierter Zeitreisethriller, welcher geschickt mit den verschiedenen Ebenen und Charakteren spielt und zu keinster Zeit, so empfand ich es zumindest, zu unschlüssig wirkt (Logik ist ja immer so ne Sache, besser nicht alles hinterfragen und Hirn ein bisschen relaxen). Bemerkenswert auch die wunderbare Kameraarbeit und der exzellent gefilmte Showdown. Joseph Gordon Lewitt profiliert sich gekonnt als Action-Star, wobei er neben der toughen und sowieso coolsten Sau der Welt - Bruce Willis - natürlich ein wenig verblasst.
Top!
Style, Schreie, literweise Blut, Zeitlupen, Missgestalten, Sixpacks und Pathos. Und Titten.
Das ist Sparta = albern, anstrengend, dumm, stellenweise aber auch äußerst erheiternd.
Der King
Wunderschöne, bläulich getünchte Bildkompositionen. Alain Delon - superb inszeniert, sein ständig monotoner Ausdruck stört nicht, denn seine Augen sprechen, ja, schreien in stiller Aggression und zeitgleich schweigen sie in morbider Ruhe. Geballter, purer Stil.
Das Verhör im Polizeipräsidium - Suspense pur. Ebenso großartig die Verfolgungsjagd durch die Metro. Ein Meisterwerk in Sachen Kameraführung, ganz ohne Zweifel!
Und allein wie Paris, die Stadt der Liebenden, so kalt und grau und trist inszeniert wurde, einzigartig!
Rein ästhetisch ist alles wunderbar und wundervoll, doch die ein oder andere Länge zwischendrin lässt sich nicht leugnen, dazu noch das (in meinen Augen) nichtssagende, viel zu abrupte Ende.
Trotzdem ein Klassiker, den man sich bei Gelegenheit mal anschauen sollte.
Manchmal hat man einfach das Bedürfnis sich den größten Scheiß anzusehen, den dieser unwürdige Planet je hervorgebracht hat. Und zu diesem Scheiß gehört selbstverständlich diese Perle des unterirdischen Kinos mit den Gebrüdern Fotzenknecht und anderen von jeglichem Talent befreiten Lakaien des deutschen Genrekinos in den Hauptrollen.
Jetzt kommt wahrscheinlich: Was hast du denn erwartet? Warum guckst du dir so einen Film an? Blablabla. Ja selbstverständlich war mir KLAR, was für ein grottiges Affentheater das hier ist, aber manchmal muss man sich so etwas einfach anschauen, damit man die guten Dinge im Leben ausreichend zu würdigen und zu schätzen weiß.
Fest steht, jeder Schimpanse hätte einen besseren Film drehen können als das, was einem hier dargeboten wird. Dieser Film gehört zu den traurigsten, bemitleidenswertesten, beschämendsten Ausgeburten der deutschen Filmlandschaft und müsste eigentlich als Monument der Torheit und des kläglichen Scheiterns in Filmmuseen zur Schau gestellt werden. Da bashen alle den armen Til Schweiger, aber im Gegensatz zu diesen erbärmlichen Wesen, die sich dazu erdreisten pubertierende (und da sie sich dieses Dings ansehen ohnehin schon sehr dumme) Mädchen ins Verderben der Geschmacklosigkeit zu stürzen und ihren IQ durch das bloße Zusehen noch viel weiter verringern (falls das überhaupt noch im Bereich des Möglichen liegt), ist Schweiger des "Bashens" sogar würdig, während dieser Film und alle daran Beteiligten es nicht einmal verdienen als "Hassfilm" oder "Hassobjekte" durchzugehen.
High ist das alles natürlich sehr witzig und ne glatte 8.
Tut mir Leid für diese harsche Ausdrucksweise, aber das ist einfach gemein! Ich bekomme schließlich auch kein Geld für das, was ich mittags auf dem Klo produziere. Naja, life is hard and unfair...
Auch wenn ich von Videospielverfilmungen generell nicht allzuviel halte, darf man mit Duncan Jones auf dem Regiestuhl gespannt sein!
Don´t mess with Smaug
(Spoiler)
"Why SO serious?"
Dieser Satz hat sich mittlerweile wahrscheinlich jedem fest ins Hirn gebrannt und Christopher Nolan hat ihn sich womöglich selbst mit einem Presslufthammer in den eigenen Schädel gemeißelt, so trocken (wie bei ihm üblich) der dunkle Ritter und die bösen Schergen daherkommen. Ab und zu weht ein Hauch von Sarkasmus vom Butler Alfred zum Zuschauer hinüber, aber ein bisschen weniger ernst hätte Gotham City gut getan.
Was "The Dark Knight" auszeichnet ist - ja, ich wiederhole prinzipiell nur was hier im Forum jeder sagt - Heath Ledger. Und auch wenn seine (vor)letzte, markante Rolle durch seinen plötzlichen, tragischen Tod noch viel legendärer gemacht wurde, ist es eine absolute Glanzleistung und eine der erinnerungswürdigsten Schauspielmomente des Kinojahres 2008.
Natürlich machen alle anderen Schauspieler hier ebenfalls einen guten Job, aber neben einem so grotesk aufspielenden Heath Ledger können sie eigentlich nur verblassen, ja, man wünscht sich beinahe, der Bösewicht möge seinen Wahnsinn und grenzenloses Chaos in Gotham verbreiten und Batman besiegt!
Christopher Nolan taucht die Story in düstere, depressive Bilder und gestaltete den damaligen Sommerblockbuster erstaunlich brutal und kompromisslos, untermalt von einem hämmernden Score von Spezi Hans Zimmer, welcher sich hier selbst übertraf. Auch die Handlung weiß durchaus zu überzeugen, obwohl man einigen Nebensächlichkeiten teilweise zuviel Beachtung schenkt und die Dinge unnötig in die Länge zieht (Harvey Dent alias Twoface zum Beispiel hätte man von mir aus ruhig weglassen können) - Gott sei Dank jedoch nicht so sehr wie beim dritten Teil, der arg überkonstruiert und überambitioniert daherkam. Gerade weil die Messlatte bei "Batman Begins" nicht zu hoch gesetzt war, funktioniert "The Dark Knight" äußerst gut, da alles nicht zu kalkuliert erscheint.
Was neben den absolut gelungenen Actionsequenzen noch zu erwähnen ist, sind intelligente, für derartige Filme unübliche Storykniffe, denn mit dem überraschenden Ableben von Batmans Herzblatt hätte wohl niemand gerechnet.
Letztendlich ist "The Dark Knight" ein in allen Belangen fesselnder, mehr als nur überzeugender Genrefilm, dem vielleicht ein bisschen mehr Witz und weniger Antidepressiva gut gestanden hätten, aber für den ein oder anderen fasziniernden Schockmoment sehe ich über diesen kleinen Mangel (vielleicht bin ich auch der Einzige der das so sieht) gerne hinweg. Heath Ledgers überragende Leistung katapultiert den Film zusätzlich über übliche Actionfilme hinaus und adelt ihn letztendlich als ein bombastisches Erlebnis und Action-Meisterwerk!
"Edward mit den Scherenhänden" ist Burtons bis dato nahegendster, am sensibelsten erzählter, laut eigener Aussage persönlichster Film, und das merkt man zu jeder Sekunde. Ein wunderschönes Werk über das Anderssein, Außenseiter sein, über Zugehörigkeit, Familie, Freundschaft und die Liebe. Und wie kann man die tolle, drollige Figur des Edward mit seinen traurigen Kulleraugen nicht ins Herz schließen? Dazu noch Danny Elfmans unglaubliche Filmmusik! Weisheit und kindliche Naivität aufs Schönste, Magischste vereint!
http://www.youtube.com/watch?v=VMfs1rlw4tc
Wer hier nicht heult ist doof.
"Der Mongole" macht es sich in vielerlei Hinsicht zu einfach, denn neben der prachtvollen Ausstattung und den für sich einnehmenden Bildern, gibt es leider einfach zu viele Lücken in der Handlung, denen es an Erklärung bedarf. Nicht nur, dass sich vier Fünftel des Filmes darum handeln wie ein Clan dem anderen die Frau oder das Pferd klaut, um zurückgestohlen zu werden, oder der Hauptcharakter Temudcin kämpft, versklavt wird, sich befreit, kämpft, nur um erneut versklavt zu werden... Nein, es werden auch noch wichtige Teile, wie beispielsweise die Zusammenführung sämtlicher Clans gegen Ende hin, komplett ausgelassen. So ist es also recht erstaunlich, dass Temudcin, erst ganz alleine und auf sich gestellt, in der nächsten Szene mit der Überschrift "zwei Jahre später" von 0 auf 100 plötzlich eine ganze Armee aufgestellt hat und seinem Erzfeind zur finalen Schlacht gegenübersteht.
Was opulent und vielversprechend beginnt, verläuft sich also in immer gleichen Handlungsmustern und Zeitsprüngen, was selbstverständlich die simpelste Methode war, um drehbuchtechnischen Schwierigkeiten aus dem Weg zu gehen - leider jedoch nicht die effektivste. Da sich viele Elemente außerdem immerzu wiederholen, verliert das Epos auch immer mehr an Reiz, und somit können nicht einmal großartige Aufnahmen, authentische Darsteller und solide inszenierte Kämpfe vor einer erdrückenden Langatmigkeit retten.
"Perfect Blue" ist mal wieder ein extrem abgefuckter Anime aus dem verrückten Lande Japan. Zugegeben, was das Optische angeht bin ich Miyazaki-verwöhnt und musste mich an die etwas schlichteren Animationen gewöhnen, allerdings war der Film erzähltechnisch extrem raffiniert aufgebaut und auch inhaltlich genau mein Ding! Denn nach spätestens der Hälfte der Laufzeit entpuppt sich "Perfect Blue" als doppelbödiges, kluges Verwirrspiel über Rollentausch, Schizophrenie und Identitäten, wobei er ebenso brutal und konsequent wie geistreich ist und den Zuschauer immer wieder in tiefste Konfusion stürzt, nur um eine Überraschung der nächsten folgen zu lassen und einen nach dem monströsem Finale mit heruntergeklapptem Kiefer vor dem Fernsehbildschirm zurücklässt. Absolut empfehlenswert für alle Fans von surrealem, verschwurbeltem, krankem Zeug, denn "Perfect Blue" ist ein wahnsinnig intensives, reißerisches Trickfilmerlebnis, Mindfuck inklusive!
Nun habe ich Appetit auf mehr und werde mir zu gegebener Zeit "Paprika" (ebenfalls von Satoshi Kon) antun!
"Die üblichen Verdächtigen" ist ein solide gemachter Heist-Movie, welcher neben seiner gut durchdachten Handlung ganz besonders von Kevin Spacey (eh Gott!) und dem nicht weniger schlechten Gabriel Byrne lebt. Aufgrund der überschwänglichen Lobeshymnen und exzellenten Bewertungen waren meine Erwartungen dementsprechend hoch, allerdings lässt sich das Ende für jene die gut aufpassen bereits früh erahnen, was die Spannung und den Unterhaltungsfaktor jedoch keinesfalls trübt. Sämtliche Verweise sind mit Präzision eingestreut worden, Nebensächlichkeiten, welche im Verlauf immer größeren Raum einnehmen. Singer weiß die wichtigen Details gekonnt zu inszenieren und gerade in dem Beobachten der kleinen Dinge liegt der Reiz dieses Filmes, denn wer unaufmerksam guckt, dem entgeht wahrscheinlich so einiges.
Obwohl handwerklich gut gemacht, hätte Singer in vielen Belangen konsequenter sein können, denn rein stilistisch bleiben "Die üblichen Verdächtigen" relativ trocken. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau: Exzellent gespielter, intelligenter Genrefilm der den Großteil seiner Lorbeeren zurecht erntet und in allen Fällen zu fesseln und mit seinem endgültigen Twist zu faszinieren weiß.
"The Golden Bowl" ist ein großes Filmdrama, wie man es von James Ivory gewohnt ist, versehen mit prunkvoller Ausstattung und wie immer großartigen Kostümen. Der Fokus liegt, wie bei Ivory üblich, auf dem Adel, einigen Liebeleien und daraus resultierenden Komplikationen zwischen allen Agierenden. Obwohl die erste halbe Stunde äußerst schleppend verging, konnte ich mich umso mehr mit allem Folgendem anfreunden, denn nach dem zähen Anfang kamen die theatralischen Darbietungen und Dialoge in Fahrt und ich begann das präzise, wenn auch teilweise langatmig inszenierte Spektakel zu genießen. Selbstverständlich muss man solche Art von Melodramen mögen. Tut man dies, so ist man bei Ivory an sich immer gut aufgehoben. Sicherlich nicht sein bester Film, aber solide, wozu man aber auch sagen muss, dass mir die Vorlage von Henry James nicht bekannt ist, weswegen ich die Umsetzung in Bezug auf das Buch nicht genauer beurteilen kann.
Mein Liebster von Herrn Ivory ist ja noch immer die unbeschwertere Komödie "Zimmer mit Aussicht".
Zum zweiten Mal gesehen und inzwischen schäme ich mich sogar ein bisschen meiner anfänglichen Euphorie. Keine Ahnung, warum der Film das erste Mal bei mir so einen göttlichen Eindruck hinterließ, aber die zweite Sichtung entpuppte sich recht schnell als sehr ernüchternd.
Am treffendsten könnte man es so beschreiben: "Cloud Atlas" steht sich selbst im Weg.
Dass das gesamte Projekt zu den Ambitoniertesten der letzten Jahre gehört, lässt sich wohl kaum abstreiten, allerdings unterschätzt und überschätzt der Film seine Zuschauer gleichermaßen. Die zerschnibbelten Episoden störten mich nicht einmal so sehr, wobei es stellenweise doch schon arg schwierig war, dem durchgehend unlinearen Handlungsverlauf zu folgen und die Parallelen und Zeitwechsel ausnahmslos nachzuvollziehen - dies auch der Grund, weshalb eine Zweitsichtung erforderlich war, da mich dieses Werk beim ersten Mal Sehen zwar überwältigt, allerdings auch überfordert von zahlreichen Eindrücken, zurückließ.
Worüber ich mich beim zweiten Mal mehr ärgerte, waren die sich immer wiederholenden, ominösen Phrasen "Alles ist verbunden", "Unser Leben gehört nicht uns allein..." "Blablablupp". Ja, ja. Ein Mensch mit durchschnittlicher Intelligenz kapiert das schon von alleine, das muss einem nicht hundert Mal reingewürgt werden, untermalt von epischer Musik. Diese ganzen Voice-Overs empfand ich dann doch schon als ziemlich lästig und dachte mir teilweise wirklich, ob man mich ernsthaft verarschen wolle mit diesem esoterischen Gelaber. Das alles verbunden ist, ist ja wohl klar, schließlich sind sämtliche Hinweise auf Parallelen vorhanden und es ist daher auch kein Akt der Unmöglichkeit, sich einiges selbst zusammenzureimen.
Insgesamt hätte ich es im Nachhinein auch für besser gehalten, der Film hätte die sechs zerschnittenen Kurzfilme einfach chronologisch gezeigt, wäre sowohl simpler für den Cutter, als auch für das Publikum gewesen.
Außerdem lassen sich einige Logiklöcher nicht ignorieren. Beispiel: Kapitel "Sonmi 451" Jim Sturgess alias irgendein Rebell läuft mit Sonmi über so ein Metallding, das sie zwischen zwei futuristischen Wolkenkratzern verbindet. Sie werden dabei angeschossen und der Rebell fällt in die Straßenschluchten. Später taucht er aber plötzlich wieder auf und befreit Sonmi aus der Gefangenschaft. Frage: Wie hat er das überlebt?
Dies sind nervige Details, die lieber hätten vermieden werden sollen.
Und auch die rein inhaltlichen Parallelen und Fragen, die der film aufwirft.
Dieses Muttermal, welches im ganzen Film immer wieder auftaucht. Erst sieht man es am Popo von Ben Wishhaw, ein paar Dekaden später am Hals von Halle Berry, irgendwann in der Zukunft ist es am Leib von Sonmi - Hä? Ist Halle Berry also die Reinkarnation von Ben Wishhaw, welcher Komponist war, und Sonmi die von Halle Berry? Obwohl Halle Berry zur Zeit des unerfolgreichen Komponisten irgendeine blonde Jüdin mimt und Ben Wishhaw die paar Jahrzehnte später einen Plattenladenbesitzer, während Halle Berry mit dem Muttermal am Hals in seinen Laden reinspaziert? Ich weiß nicht ob man das verstehen kann oder verstehen soll, aber ich für meinen Teil verstehs zumindest nicht! Allgemein scheinen mir diese ganzen Make-Up-Verwandlungen irgendwie sinnfrei, auch wenn die Darsteller mit ihren neuen Gesichtern oft ganz witzig aussehen - Hugh Grant als Kannibale zum Beispiel erkennt man kaum.
Auch die Episoden sind ein Fall für sich. Während mir die Episode um Jim Broadbent und dem Altenheim mit Abstand am besten gefiel, unter anderem auch aufgrund Tom Hanks großartigem Auftritt als brutaler Schriftsteller, empfand ich andere Episoden als unnötig (Südpazifik 1849) oder extrem albern bis unfreiwillig komisch (nach der Apokalypse).
"Cloud Atlas" ist also insgesamt ein, rein optisch betrachtet, opulentes Werk geworden, dass sich inhaltlich aber zu ernst nimmt und zu engstirnig versucht anspruchsvoll zu sein, sich dabei aber zwischen seinen eigenen Filmstilen nicht entscheiden kann und einen letztendlich unentschlossenen Eindruck macht.
Als filmisches Experiment natürlich interessant und größtenteils auch unterhaltsam, als Gesamtpaket allerdings zu kalkuliert/forciert, konstruiert, in den schlimmsten Augenblicken sogar kitschig und daher eher missglückt.
Sehr spaßiger, unaufwändig gedrehter Musikfilm mit größtenteils unbekannten, aber dafür guten Schauspielern und einer Menge geilen souligen Songs. Auch sehr interessant und authentisch, wie die sozialen Verhältnisse des damaligen Dublins dargestellt sind. Ein Film, den man gerne ins Herz schließt.
Zu den ganzen Remakes fällt mir inzwischen nur noch eins ein: Warum Filme neudrehen, die in sich abgeschlossen, vielleicht sogar perfekt waren? Warum nicht Filme neudrehen, die Potenzial gehabt hätten, im Endeffekt aber mittelmäßig bis schlecht sind?
Auslands-Oscar hin oder her, dass mir dieser Film so gut gefallen würde hätte ich im Leben nicht gedacht. Es passiert mir leider immer seltener, dass mich ein Film von der ersten bis zur letzten Sekunde voll und ganz für sich einnimmt, mich fesselt, mich mitfiebern lässt, mich nicht loslässt, mich emotional berührt. All das hat "In ihren Augen" geschafft.
Denn "In ihren Augen" schafft es auf mehr als nur gelungene, intensive Weise Liebesdrama und Thriller zu verknüpfen - ein Spagat, der nur wenigen Genrefilmen gelingt, denn oft werden die persönlichen Hintergründe und das Privatleben der Charaktere in Thrillern nur angeschnitten und zu Nebensächlichkeiten degradiert. Oder aber sie wirken aufgesetzt, unpassend hineinkonstruiert und völlig deplatziert. Nicht in diesem Fall, denn selten habe ich eine Beziehungsgeschichte auf so gekonnte Art in eine Kriminalgeschichte verweben, man möchte fast sagen verschmelzen sehen.
Der Film behandelt neben dem vordergründigen Mordfall, Korruption und Ungerechtigkeit auch noch Themen wie verpasste Gelegenheiten, ungesagte Worte, unerfüllte Liebe und innere Leere, auf spannendste, packendste Art miteinander verknüpft.
Neben den ausnahmslos großartigen Schauspielern, allen voran Hauptdarsteller Ricardo Darin und Hauptdarstellerin Soledad Villamil schafft es die durchweg präzise, innovative Inszenierung die Geschehnisse und Emotionen greifbar für den Zuschauer zu transportieren. Besonders bemerkenswert und erinnerungswürdig ist die superb gefilmte Szene im Fußballstadion, ohne erkennbare Schnitte und ein Moment, der mich entsinnen ließ, was wahre Spannung bedeutet.
Auch die Nebencharaktere sind außerordentlich gut ausgearbeitet, man will kaum glauben, dass der Film in nur 129 Minuten schafft, was einige Serien nichtmal nach einer gesamten Staffel hinkriegen.
Schicksale, ohne Pathos dargestellt, bitter, grausam, ehrlich. Juan José Campanella hat ein Meisterwerk geschaffen, einen eindringlichen, intelligenten Film der mich nachdenklich gestimmt hat, bewegt hat und mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird - das kann ich mit ziemlicher Sicherheit behaupten!
Ich warte lieber auf mein Franchise: Möge Smaug kommen :)
Auch wenn dieser Thriller besonders im Mittelteil etwas lahmt überzeugt er vor allem durch die beiden sehr guten Hauptdarstellerinnen Bridget Fonda und ganz besonders Jennifer Jason Leigh, welche den Spagat zwischen sympathischer, sensibler Mitbewohnerin zur labilen, manischen Bestie mit Bravour meistert. Auch die wunderschönen Innenkulissen, welche meisterlich fotografiert und in Szene gesetzt sind, tragen zur einzigartigen Atmosphäre des Films bei. Kleinere dramaturgische Schwächen seien verziehen - ein gelungener, insgesamt spannender Film mit guter Suspense.
"Ghost World" ist eine absolut überzeugende Charakterstudie und Satire, ein Drama über Orientierungslosigkeit und die Suche nach dem eigenen Platz in der Welt, welches sich gerade durch seine schlichte Inszenierung und Bebilderung hervorhebt und interessant macht. Neben starken, kecken Dialogen überzeugt dieser sensible Film auch durch seine brillanten Darsteller, allen voran die Hauptdarstellerin Thora Birch, welche als freches, gelangweiltes Gör ohne Ziele und Ambitionen aufblüht. Ebenso Steve Buscemi in einer seiner, wie ich finde, stärksten Rollen als vereinsamter Plattensammler und - man könnte sagen "professioneller" - Loser.
Melancholisch, nachdenklich, intelligent und feinfühlig geschrieben als auch gespielt, durchsetzt mit frechem Humor und einer Menge Sarkasmus - ein verträumter, tiefsinniger Film über das Anderssein und Erwachsenwerden. Eigen. Schön.
Hab ihn bisher in eher wenigen Rollen gesehen, in Erinnerung geblieben ist er mir jedoch mit seiner kleinen Nebenrolle in "Milk". Hat zumindest ein Charaktergesicht und schauspielerisches Potenzial und Talent!
Mittelmäßiger Schauspieler mit einer überwiegend mittelmäßigen (I Robot, I am Legend, Streben nach Glück) bis schlechten (Independence Day, Wild Wild West, Sieben Leben, After Earth 3) Filmografie (Staatsfeind Nr. 1 und Hitch sind aber ok).
Gibt schlimmere Kassenmagneten (Sandler zum Beispiel).
An den Höhepunkt von Staffel 3 kommt so schnell nichts mehr ran. Aber Staffel 4 wird auch ein paar nette Schocks zu bieten haben ;)