natedb - Kommentare

Alle Kommentare von natedb

  • Der Mann ist gut, sogar sehr gut. Nur schade, dass er ein wandelnder Spoiler ist.

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    • 7

      Atmosphärische, kurzweilige und auch durchaus spannende Wikinger-Action mit toller Ausstattung und hervorragend inszenierten Kämpfen. Der Beweis, dass auch sehr simpel gestrickte Filme gut unterhalten können, ohne das es zahlreicher Wendungen oder super-cleverem Schnickschnack bedarf. Und allein der epische Score von Jerry Goldsmith ist einen Blick auf dieses kleine Abenteuer wert!

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      • Die Musik von Ennio Morricone ist wundervoll, mit dem Film selbst konnte ich nicht soviel anfangen wie die meisten.

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        • Independece Day kann man in die Tonne kloppen, dann lieber TDAT oder Anonymous

          • 7

            Zweitsichtung.
            Ridley Scott kehrt zur Science-Fiction, seinen eigenen Wurzeln, zurück und präsentiert uns ein (indirektes) Prequel zum "Alien"-Franchise, welches zwar alles andere als perfekt ist, jedoch großartiges, bildgewaltiges Unterhaltungskino.
            Mit seinen letzten Blockbustern "Robin Hood" und "Königreich der Himmel" untertraf Ridley Scott die hohen Erwartungen von Kritikern und Publikum, doch mit "Prometheus" liefert er wieder Unterhaltungskino, wie man es von einem Regieprofi wie ihm erwarten darf und auch erwarten sollte.
            In langen Einstellungen gleitet die Kamera in der Eröffnungssequenz über das triste Erdland. Über einem gigantischen Wasserfall schwebt ein unheilvolles, scheibenförmiges Raumschiff, unten am Wasser steht ein menschenähnliches Geschöpf, schluckt eine Substanz und zerfällt im Wasser. Die DNA vermischt sich im Fluss - es ist die Entstehung allen Lebens auf der Erde.
            Die Idee, dass die Menschheit von einer fremden Spezies kreiert wurde ist keinesfalls neu, jedoch ist der Ausgangspunkt des Filmes deswegen noch lange nicht schlecht, im Gegenteil regt er damit zum Nachdenken an und gibt einen Grundton über "göttliche Wesen" und "Glauben" vor, der sich durch den ganzen Film zieht und ihm philosophische Nuancen verleiht.
            Nachdem die Wissenschaftler Shaw und Holloway eingeführt wurden, finden wir uns an Deck der Prometheus wider, einem Raumschiff welches Kurs auf eine Planetenkonstellation genommen hat, auf welcher außerirdisches Leben vermutet wird. Genau wie damals in "Alien" gibt Ridley Scott der Handlung Zeit in Fahrt zu kommen, überhetzt sich nicht in der Einleitung und gibt den Charakteren Zeit, was für heutige Produktionen diesen Ausmaßes fast schon unüblich geworden ist.
            Dabei kopiert er nicht seinen eigenen Stil des alten "Alien", sondern schafft eine von grundauf neue Atmosphäre, die weniger klaustrophobische, sondern eher epische Ausmaße annimmt, passend zur Grundbasis des Filmes "Die Wahrheit unserer Schöpfung".
            Das Drehbuch hätte intelligenter sein können, die Handlung und die meisten Protagonisten sind grob an Genre-Stereotypen orientiert, aber dies wird durch eine gekonnte, fesselnde Inszenierung, sowie einer starken Hauptdarstellerin (Noomi Rapace) wieder wettgemacht. Denn Ridley Scott begeht nicht den Fehler eine neue Ripley zu erschaffen, stattdessen schöpft er eine vollkommen andere weibliche Heldin, gutgläubiger, vielleicht nicht ganz so tough wie Sigourney Weaver, aber bestimmt nicht weniger clever.
            Wer "Prometheus" nicht mit der Erwartung angeht, einen fünften "Alien" präsentiert zu bekommen und sich auf eine vollkommen neue Geschichte einlässt, die zwar (wie Ridley Scott selbst sagte) Alien-DNA besitzt, aber etwas Eigenes darstellt, sollte nicht enttäuscht werden. Für mich einer der gelungensten (oder vielleicht sogar DER gelungenste!) neueren Science-Fiction-Filme der letzten Jahre.

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            • 4

              Als "Indie-Perle" und berührendes "Coming-of-Age-Filmchen" wurde er angepriesen. Also "Indie" ist er ja, ein bisschen zu sehr sogar für meinen Geschmack, denn der Stil wirkt hier zu keiner Zeit ehrlich oder glaubwürdig, vielmehr aufgesetzt und kalkuliert, absichtlich auf "komisch" getrimmt, um eine Tiefgründigkeit vorzugaukeln die nicht existiert. Die Handlung folgt keinem neuen Muster, was nicht weiter schlimm ist, allerdings ist der Film Drehbuchtechnisch und in seiner Charakterisierung zu gewollt, sodass ich den Protagonisten ihr vorgebliches Anderssein nicht abkaufte.
              Und obwohl ich eigentlich ein Fan von Melancholie bin, war mir auch die ganze "Oh,-die-ganze-Welt-scheint-unterzugehen,-aber-keiner-checkt-weshalb-also-#yolo#-Stimmung" zu rigoros umgesetzt und ließ mich infolgedessen relativ kalt.
              Gut gemeint ist der Film ja, Potential für ein gutes Drama birgt er auch, aber die Geschichte wirkte auf michzu gekünstelt tragikomisch und der Funke ist bei mir nicht übergesprungen, sodass ich "Submarine" im Großen und Ganzen als eher anstrengend empfand.

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              • 6

                Aha.
                Das war er also, der ekelhafte, ultra-perverse Film mit Muschischleim, Analfissur, Periodenblut und co. Ehrlich gesagt finde ich es ein bisschen peinlich, dass so ein Film (oder von mir aus Buch) heutzutage noch solch krasse Kontroversen auszulösen vermag. Das darüber geredet wird ist ja klar, aber in solchen Ausmaßen? Gab es das nicht alles schonmal? Schlimmer? In den 70ern und 80ern? Whatever.
                Ja, "Feuchtgebiete" hält (zum größten Teil), was der Titel verspricht.
                Das Buch empfand ich als schlecht, inhaltlich vielleicht nicht unbedingt, aber aufgrund des eher beschränkten Schreibstils der Autorin habe ich es nicht über die ersten Seiten geschafft. Als Film funktioniert das allerdings besser, was ganz besonders an der unglaublich knuffigen Carla Juri liegt, die eigentlich so niedlich aussieht und als Helen echt versaute Sachen treibt... Stille Wasser sind tief.
                Sie reibt ihre Muschi gerne an den Klobrillen dreckiger, öffentlicher Toiletten. Sie steckt sich Gemüse in die Mumu und legt sie nach dem Masturbieren wieder brav zurück in den Kühlschrank, damit Mama und Papa kochen können. Sie wäscht sich nie da unten und lässt sich von einem Typen lecken, nachdem sie die Klobrillen-Nummer abgezogen hat und währenddessen Pommes isst. Sie träumt davon eine Pizza voller Sperma zu essen und und und. Dies, um nur ein paar Einzelheiten zu nennen...
                Ja! Das ist widerlich! Aber muss "widerlich" gleich "schlecht" oder gar "dumm" sein?
                "Antichrist" von Lars von Trier steht diesem Film in punkto Ekel in absolut Nichts nach, übertrifft ihn eigentlich sogar fast, nur, dass die beiden Filme natürlich vollkommen unterschiedliche Themen behandeln und in allen anderen Belangen wohl kaum zu vergleichen sind.
                Kurz: Sex und Ekel auf der Leinwand sind nichts Neues.
                "Feuchtgebiete" ist vielleicht nur in dem Sinne originell, dass Helen sich als Selbstexperiment gegen eine von "krankhafter Hygiene" beeinfussten Gesellschaft sieht und versucht mit ihrem Verhalten alle Sauberkeits-Konventionen auf den Kopf zu stellen, womit sie so manchen aus dem Konzept bringt. So dumm ist die Grundidee eigentlich nicht. Finde ich zumindest.
                Über die Umsetzung lässt sich streiten, denn die Teile des Filmes, in denen Helen sich selbst erkundet oder ihre Mitmenschen durch klare Offenheit verwirrt sind die spaßigsten. Was weniger interessiert, ist die ganze Scheidungs-Story der Eltern oder der Part mit dem Krankenpfleger Robin im Krankenhaus, denn damit stellt sich der Film selbst ein Bein und verursacht die ein oder andere Länge, die man natürlich besser vermieden hätte. Die Szenen mit Mami und Papi sind größtenteils überflüssig und langweilig, da hätte man Helen lieber weiter auf ihren ekligen Erkundungstouren zugeschaut.
                Wettgemacht wird dies wieder durch den eigentlich sehr liebenswerten, paradoxen Hauptcharakter, weil das was Helen tut für den Durchschnittsmenschen natürlich abstoßend ist. Aber ich konnte wirklich nicht anders als ein gewisses Amusement bei ihrem scheußlichem Treiben zu empfinden.
                Die ganzen Intimrasuren, Pobacken und Körperflüssigkeiten sind mit einer erfrischenden, kurzweiligen Leichtigkeit in Szene gesetzt worden und bei den ganzen skandalösen Momentchen vernachlässigt der Film nie seine eigentliche Protagonistin, welche wirklich sympathisch von der (verdienten) Newcomerin Carla Juri verkörpert wird.
                Als wirklich gut würde ich den Film nicht bezeichnen, dafür hat er zuviele Schwächen, aber als unterhaltsam, wobei ich mir bei den vielen entsetzten Aufschreien mehr erhofft hatte ;)

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                • Finde ich nicht gut, "True Blood" schienen nach Staffel 4 ohnehin die Ideen auszugehen. Sieben Staffeln sind außerdem völlig ausreichend. Besser jetzt aufhören, als wenn es in Staffel 7,8,9,10 noch platter zugeht.

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                  • ?

                    Trotz Lena Heady (♥) spare ich mir diesen kläglichen Versuch ein weiteres nutzloses Franchise ins Leben zu rufen. Darf gerne ohne mein Geld floppen.

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                    • 10

                      Von Ridley Scotts neueren Produktionen kann man halten was man will, aber daran lässt sich nicht rütteln: Mit seinen frühen, wegweisenden Werken "Alien" und "Blade Runner" hat er das Science-Fiction-Genre geprägt wie kein Zweiter (wenn man von Fritz Lang und dessen Überwerk "Metropolis" absieht).
                      Mit "Alien" schuf er einen alterslosen Film und setzte Maßstäbe in Sachen filmgewordener Beklemmung und Klaustrophobie - mit revolutionärem Setting und DEM Filmmonster schlechthin, sowie der ersten weiblichen, toughen Actionheldin Ripley, verkörpert von der einzigartigen Sigourney Weaver, für welche dieser Film den Beginn einer erfolgreichen Karriere markierte. Es entstand ein purer Kult, welcher ein Franchise nach sich zog, mit dem sich unter anderem James Cameron in die A-Liga Hollywoods katapultierte, sowie David Fincher, der mit dem dritten Teil der Alien-Saga seinen Durchbruch feierte.
                      Ridley Scotts Science-Fiction, welche sich mit "Blade Runner" noch in philosophische Gefilde wagte, ist hier noch sehr simpel, ein Kampf zwischen Mensch und einer überlegenen, fremdartigen Bestie. Dies funktioniert trotz den einfach gestrickten Grundplots deshalb so gut, weil in der langen Einleitung die Crew bekanntgemacht und eine extrem intensive, absolut vereinnahmende Atmosphäre aufgebaut wird, die sich sogar noch verdichtet, nachdem das Monster an Bord der "Nostromo" ist und beginnt die Crew systematisch auszuschalten.
                      Die Überraschungen, Wendungen und Schockmomente sind mit unglaublicher Präzision und perfektem Gefühl fürs Timing in Szene gesetzt worden, kein einziger Effekt ist deplatziert oder verfehlt seine angepeilte Wirkung.
                      Zitternd muss man mit ansehen wie alles eskaliert, bis nur noch Ripley und das Alien übrig sind und sich einen unvergesslichen Kampf auf Leben und Tod liefern.
                      Einer meiner liebsten Filme, markant und inspirierend, sowohl für "Horror" als auch "Science-Fiction", unvergleichlich und ohne Frage ein Meilenstein der Filmgeschichte.

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                      • Dein (übrigens sehr, sehr guter) Text hat mich in Bezug auf "Only God Forgives" eigentlich nur noch mehr verwirrt, als ich es ohnehin schon war :D In mir scheiden sich die Geister

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                        • Na, das ist doch mal ein "Biopic" auf das man hinfiebern darf ^^

                          • 8 .5

                            Mein erster Bergman - harte Kost.
                            Es wird beinahe dokumentarisch eingeführt, Liv Ullmann (großartig!) als Alma berichtet von ihrem Leben mit dem Küstler Johan, von ihrer gemeinsamen Existenz auf der Insel Baltrum, zurückgezogen, und letztendlich vom mysteriösen Verschwinden ihres Mannes.
                            Danach sieht man in einer langen Rückblende, wie sich das Verhältnis von Johan und Alma distanziert. Johan, dargestellt von Max von Sydow, wird mürrischer, zerknirschter, abweisender und scheint sich mehr und mehr in sich selbst zurückzuziehen.
                            "Wenn man jemanden liebt, wirklich liebt, dann beginnt man mit der Zeit zu denken wie er." sagt Alma, liest das Tagebuch ihres Mannes und wird in seinen sich anbahnenden Wahn hineingezogen. Hilflos muss sie mit ansehen, wie Johan ihr vor ihren Augen entgleitet, in seinen abstrusen Wahnvorstellungen verloren geht, angezogen von einer mysteriösen, einstigen Geliebten, umschwirrt von einer skurrilen Adelsfamilie.
                            Alma und er scheinen die verstörenden Visionen zu teilen, der Albtraum wird real, die Ebenen von Realität und Wahnsinn verschwimmen ineinander und vermischen sich zu einem Strudel aus Lust, Eifersucht und Angst - die inneren Dämonen werden Wirklichkeit und die Wirklichkeit erstirbt...
                            "Die Stunde des Wolfs" ist ein Meisterwerk des Surrealen und des klassischen Horrors, anspruchsvoll, wirr und absolut zu empfehlen. Hiernach bin ich auf jeden Fall gewillt mir weitere Bergman-Filme anzusehen, da dieser hier genau meinen Nerv getroffen hat.

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                            • Danke für deine berührenden, zauberhaften, magischen und vor allem alterslosen Filme!

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                              • 5

                                Dass das hier Trash ist war mir schon von vornherein klar, allerdings baut der Film gerade zu Anfang eine relativ gruselige Atmosphäre auf, welche bis zum Erscheinen der ersten Zombies auch gut funktioniert und bei Laune hält. Das Spektakel verläuft sich dann leider in schlecht animierte Zombie-Köter und so ein komisches Gen-Monster, welches so schlecht getrickst war, dass man dafür eigentlich noch ein paar Punkte weniger hätte vergeben sollen. Auch bei den Splatter-Einlagen weiß der Film nicht so recht wo es langgehen soll: einige Stellen sind schön blutig, andere wiederum unnötig verharmlost, was in einem Zombie-Film eigentlich ärgerlich ist.
                                Obwohl ich diesem billigen Schocker-Filmchen von Paul W. Anderson und Trash allgemein nicht viel abgewinnen kann, so war ich von der ersten bis zur letzten Minute komischerweise gut unterhalten und wenngleich der ganze Mist strunzdoof ist und das einzig Gute neben dem gelungenen Beginn die coole Michelle Rodriguez und die zugegeben mehr ansehnliche denn coole Milla Jovovich in ihrem albernen roten Kleidchen waren, kann man "Resident Evil" einen gewissen eigenen Charme nicht ganz absprechen.

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                                • 9

                                  Der wahrscheinlich untypischste Lynch besitzt nicht die üblichen Ingredenzien eines solchen. Es ist keine surreale Achterbahnfahrt durch einen Fiebertraum, keine Reise hinter die Kulissen friedlich scheinender Vorstädte oder in unsere innersten menschlichen Abgründe, nein, es ist eine sehr simple Geschichte über einen alten Mann, der sich auf seinem Rasenmäher aufmacht seinen 600km entfernt lebenden Bruder zu besuchen und sich nach jahrelangem Streit mit ihm zu versöhnen, nachdem dieser einen Schlaganfall erlitten hatte.
                                  Das klingt simpel, was es auch ist.
                                  Ich liebe Lynch und man spürt auch den Film über, dass er am Werke war, denn stilistisch hat der Film noch einige Merkmale Lynchs. Allerdings lebt der Film nicht von ausgefallenen Einfällen seines Regisseurs, denn Lynch weiß, dass hier kein großartiger Schnickschnack gefragt ist. Stattdessen lässt er seinen fantastischen Hauptdarsteller Richard Farnsworth die Rolle seines Lebens spielen, die des Alvin Straight.
                                  Dies ist eine Reflektion über das Leben, sowie die Beschreibung einer letzten, langen Reise. Ein Film der den nahenden Tod beschreibt, die letzten Atemzüge eines alten Mannes und gleichzeitig das Leben zelebriert, uns sagend: "Es sind die kleinen Dinge, die das Leben lebenswert machen."
                                  "The Straight Story" will nicht sinnieren, nicht weise sein, nicht belehren, tut dies alles aber trotzdem. Es wird uns nicht anhand von prätentiösen Monologen unter die Nase gerieben, uns werden keine Lebensweisheiten aufgehalst, es liegt einzig allein in Alvin Straights Augen, in seinem müden, gutmütigem Blick.
                                  Als Alvin Straight das Ziel seiner Reise erreicht, nachdem wir seine Geschichte kennen, die Schwierigkeiten und die schönen Momente seines Lebens, ist es schwer nicht emotional zu werden, obwohl die finale Szene bescheidener nicht sein könnte.
                                  Dieser Film wird in Lynchs Filmografie oftmals vergessen. Bestimmt nicht, weil er seinen Meisterwerken "Lost Highway" oder "Mulholland Drive" in etwas nachsteht, auch nicht weil er sich vollkommen von seinen anderen Filmen unterscheidet, sondern vielmehr, weil dies nicht David Lynchs Film ist, sondern Richard Farnsworths.

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                                  • 8

                                    "Silver Linings" gab mir absolut alles, was ich von einer romantischen Komödie erwarte. Nicht, dass das Ganze super-originell und super-neu ist, aber dieser Film steht und fällt mit seinen Protagonisten, seinen Darstellern. Positiv anzumerken ist ebenfalls, dass sich der Handlungsbrei nicht in aufgesetzten und an den Haaren herbeigezogenen Hyper-Konflikten verläuft, sondern das alles auf einer sehr realistischen, absolut glaubwürdigen Ebene bleibt und eigentlich mehr als Drama denn Komödie daherkommt.
                                    Der Humor ist zumeist leise und subtil, auch weil dies keine Geschichte zum Lachen ist, sondern zum Schmunzeln und Mitfühlen.
                                    Das eigentlich Geniale an diesem Film ist nicht die (zugegeben vorhersehbare) Handlung, nicht die Dialoge, nein, es sind die mehr als nur liebenswerten Charaktere: Pat und Tiffany.
                                    Zwei verlorene Seelen, die ihren Platz auf der Welt verloren haben und im Laufe der Handlung gemeinsam einen Heilungsprozess durchmachen, der sensibler und berührender kaum sein könnte. Wie Bradley Cooper und Jennifer Lawrence diese fabelhaft geschriebenen Charaktere ins Leben rufen ist nicht nur beachtlich, es ist vielleicht sogar das erinnerungswürdigste Zusammenspiel eines Leinwandpaares der letzten Jahre. Die beiden sind auf Augenhöhe, ihre verletzten, hilflosen Blicke schmerzen mich und ihr Lächeln zaubert auch mir ein Lächeln ins Gesicht.
                                    Genauso hervorragend spielen die Nebendarsteller, Julia Stiles, Jacki Weaver und insbesondere Robert De Niro, dessen andere Filme aus dem letzten Jahrzehnt kaum erwähnenswert waren.
                                    Mir gefiel der Film von Anfang an gut, aber ich wusste erst das er mich hatte, als die finale Tanzszene von Pat und Tiffany begann. Mein Herz hüpfte, setzte aus (oder beides gleichzeitig) als die beiden auf die Tanzfläche schreiten. Dabei rückte der eigentliche Wettbewerb vollkommen in den Hintergrund, denn in diesem Moment gibt es nur Pat und Tiffany. Sie tanzen nicht um zu gewinnen, sie tanzen nicht für die Wette von Pats Vater, sie tanzen auch nicht für Pats Ex-Frau, nein, sie geben sich einander hin, tanzen um sich zu heilen, einander. Und was sich eigentlich so nach Hollywood-Klischee anhört kommt in "Silver Linings" mit einer so erfrischenden Natürlichkeit rüber, dass (ich gebe es zu) die Tränen nicht mehr fern waren. Für Momente wie diesen, in denen man so derartig mitfiebert, so mitgerissen ist oder sich einfach nur fallen lassen kann, ja, für ebendiese Momente existiert "Kino".

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                                    • Wenn das der Uwe lesen würde, könnteste dir direkt ein paar Boxhandschuhe zulegen ;)
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                                        Diese Dänen machen mich echt fertig...
                                        Nicolas Winding Refns "Only God Forgives" ist einer der am schwierigsten zu bewertenden Filme, die ich mir jemals angesehen habe, denn ich weiß nicht ob ich dieses extreme Werk scheiße oder geil finden soll, ich kann mich einfach nicht entscheiden.
                                        Man sieht tonlose, in rotes Licht getauchte Bilder, Menschen die stumm über die Straße gehen, einsam auf Plätzen stehen und ausdruckslos ins Leere starren. Der König der Ausdruckslosigkeit ist Ryan Gosling, mit geballten Fäusten sieht er zu wie eine Prostituierte vor ihm auf dem Bett masturbiert, schweigend.
                                        Drei vor Testosteron platzende Muskelprotze stellen ihre gestählten Körper zur Schau. Rot. Rot durchzieht den ganzen Film. Die Frauen, abgesehen von Kristin Scott Thomas, sind Nebenfiguren, scheinen nur der Ästethik willen da zu sein.
                                        Bedeutungsschwangere Tonlosigkeit, dann plötzliche Geräusche die fremd erscheinen und nicht ins Gesamte passen.
                                        Ein Mann, seine Tochter wurde ermordet, er fleht um Gnade, still, seine Stimme ist abgeschaltet: Weinen ist verboten, sei ein Mann.
                                        Und immer wieder dieses Schwert, gehalten vom korrupten Polizisten. Kräftemessen zwischen ihm und Gosling, immer diese Blicke, ausdruckslos und doch so expressiv.
                                        Ein Rache-Epos ohne Helden, ohne Sieger, bildgewaltig und langsam.
                                        Was Refn mir mit diesem Film sagen will? Ich glaube gar nichts.
                                        Und gerade das ist der Punkt. Gerade weil der Film so simpel ist, ist er so schwierig.
                                        Die Handlung scheint fast inexistent, demonstriert einen schieren Machtkampf und bloße Vergeltung anhand von wenigen, aber sehr prägnanten Gewaltszenen und monoton wirkenden Zwischensequenzen in denen irgendwie gar nichts passiert, die aber trotzdem ganz schön anzusehen sind.
                                        Der Film ist eigentlich ziemlich dumm, übt aber trotzdem, oder vielleicht gerade dadurch eine ungeheure Faszination aus.
                                        Trotzdem glaube ich, dass wenn die großartig inszenierte Kristin Scott Thomas nicht gewesen wäre, der Film in meiner Punkte-Bewertung deutlich schlechter abgeschnitten hätte. Doch hier strahlt sie eine seltene Erhabenheit aus, ihre wenigen (wobei verhältnismäßig gesehen "vielen") Zeilen sitzen perfekt, ihre Ausstrahlung ist unbeschreiblich, ihre Bewegungen und wie diese eingefangen wurden wirken majestätisch. Eine extravagante Herrscherin, Mutter und auf eine kühle Art grausam.
                                        Insgesamt ist "Only God Forgives" ein extremes, eigentlich widerliches Werk, frauenfeindlich, brutal, narzisstisch und hohl, löst aber nichtdestotrotz eine merkwürdige Reihe von Emotionen aus, die mir beinahe unerklärlich scheinen.
                                        Ich weiß nicht genau was ich von diesem Film halten soll, aber das Prädikat "sehenswert" vergebe ich gerne für dieses einzigartige, komische, geheimnisvolle und oberflächliche Werk in dem eigentlich nichts passiert.
                                        Ja, ich glaube das war Kunst.

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                                        • Lieber "Valerie - eine Woche voller Wunder"!!! :)

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                                          • 4

                                            Ein bisschen mehr Terror hätte dieser Tale ganz gut getan. Sigourney Weaver sagt ihre schlecht geschriebenen Dialoge und Monologe ganz schön auf, Sam Neill wirkt affig und irgendwie deplatziert und Snow White hat 0 Charisma und Wiedererkennungswert, ich habe eigentlich jetzt schon vergessen wie die überhaupt aussah. Dazu wirkt der Film sehr kostengünstig produziert und stellenweise sogar echt billig, wobei das Make-Up von Sigourney Weaver in der Apfel-Szene sich echt sehen lassen kann!
                                            In etwa genauso blutleer und langweilig wie die Großer-Unterkiefer-Kristen-Stewart Variante.

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                                              Ich mag Erotikfilme normalerweise ganz gern (siehe "Die Träumer" oder "Im Reich der Sinne"), aber der hier war mir echt ein bisschen zu platt. Lesben-Ficki-Ficki in einem Hotelzimmer, um welches gekünstelte Dialoge herumkonstruiert wurden, damit es so aussieht als wäre das Ganze sehr tiefgründig. Was ein durchaus interessantes Kammerspiel hätte werden können wird somit zu dummer, sinnfreier Nackedei-Party degradiert... Und von Rom sieht man leider auch nichts.
                                              3 Punkte für das Cover.

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                                                  Warum zur Hölle habe ich mir gerade diesen Film angetan?! Ich fühle mich wie ausgeschissen und als hätte mir Wladimir Klitschko ein paar Mal kräftig in die Magengrube geboxt...
                                                  Ich kann mir Horrorfilme, Blut und Gemetzel ansehen, aber womit ich ganz starke Probleme habe: Ungerechtigkeit.
                                                  Eins steht für mich fest: Die eben erfolgte Sichtung dieses absolut zermürbenden Filmes bleibt die Erste und die Letzte.
                                                  Das eine kleine, falsche Unterstellung/Aussage ein ganzes, oder am besten gleich mehrere Leben kräftig aus der Bahn werfen kann wurde bereits in "Abbitte" bewiesen. Hier ist schon wieder so eine kleine Kackbratze schuld (Tut mir Leid, ich weiß das Kind weiß nicht was es tut und was es sagt blabla, aber sowas REGT MICH EINFACH AUF!!!), die eine falsche Aussage über den gutherzigen Kindergärtner Lucas macht und diese paar kleinen Worte im Laufe der Handlung extremen Schaden an seiner Existenz anrichten. Er wird angeschuldigt sich sexuell an den Kindern vergangen zu haben und im Fortverlauf von Freunden und der Gesellschaft verstoßen. Alles was Freund war, ist nun Feind. Wohin er auch geht wird er angefeindet. Es beginnt subtil, argwöhnische Blicke, erste Kommentare, schließlich Handgreiflichkeiten, eingefangen von einer großartigen Kamera. Thomas Vinterberg setzt diesen Kampf um die eigene Würde superb um, wobei dieses wahnsinnig gut geschriebene Drama vor allem durch seine Darsteller lebt.
                                                  Für mich steht inzwischen außer Frage, dass Dänen Filmgottheiten sind!
                                                  Meine Fresse, was habe ich gelitten bei Mads Mikkelsens Spiel, dieser Mann verdient für seine nervenaufreibende Performance alle Filmpreise dieser Welt! Ebenso der Rest vom Cast, Schauspielgötter, allesamt!
                                                  Ein super-intensiver Film, grausam, ungerecht, bitter, grandios gespielt. Eigentlich müsste ich den Film an alle hier weiterempfehlen, aber der war einfach so krass, dass ich noch nicht so richtig weiß was ich darüber denken soll.
                                                  Also: Wer Bock hat sich scheiße zu fühlen, sollte sich dieses aufwühlende Meisterwerk ansehen! Viel Vergnügen dabei...
                                                  Kino kann einen manchmal schon echt fertig machen.

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                                                    Ich glaube ich mag Brügge nicht besonders. Die alten Häuser, der dörfliche Lebensstil, die Museen, die Menschen, alles irgendwie langweilig. Da kann ich Colin Farrell gut verstehen, als der sich fragt, was zur Hölle ihn in dieses Kaff verschlagen hat.
                                                    Auch sonst interessierte mich nicht wirklich, was da in Brügge so abging. Die Gemächlichkeit war mir zu überzogen, der Humor zu spärlich eingesetzt, die Handlung kam nicht in Fahrt, wobei man aus dem Drehbuch eine außerordentlich unterhaltsame Thriller-Komödie hätte hervorzaubern können. Leider kommt die ganze Sache nicht in die Pötte. Da kann selbst ein abgefuckter Colin Farrell oder ein freundlicher, angenehmer Brendan Gleeson nicht weiterhelfen. Gut gefallen hat mir hingegen der Part mit Ralph Fiennes als arrogantes, selbstgefälliges Arschloch - diese Telefongespräche waren einfach göttlich!
                                                    Eigentlich bin ich ein Freund von Langsamkeit, weswegen ich mir leider selbst nicht ganz erklären kann, was genau mir missfallen hat.
                                                    Als der Film endlich mal etwas Schwung bekam, war er allerdings auch schon vorbei.
                                                    Brügges Charme zog an mir vorüber und winkte mir nett zu, das wars aber auch schon.

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