natedb - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
The BondsmanThe Bondsman ist eine Actionserie aus dem Jahr 2025 von Grainger David mit Kevin Bacon und Jennifer Nettles.+24 Kommentare
-
AdolescenceAdolescence ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 von Stephen Graham und Jack Thorne mit Stephen Graham und Owen Cooper.+20 Kommentare
-
The White LotusThe White Lotus ist eine Drama aus dem Jahr 2021 von Mike White mit Jennifer Coolidge und Natasha Rothwell.+14 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
Ghost in the Shell II - Innocence320 Vormerkungen
-
Mission: Impossible 8 - The Final Reckoning177 Vormerkungen
-
From the World of John Wick: Ballerina151 Vormerkungen
Alle Kommentare von natedb
Dieses absolut brillante Coming-of-Age-Drama ist leider viel zu wenig bekannt!
Der Film versetzt einen prompt in die 60er und 70er Jahre zurück und schildert die emotionale Geschichte des jungen Zachary, welcher homosexuell ist und versucht sich in eine Gesellschaft einzugliedern, die ihn ablehnt, für die er anders ist. Sein Vater spürt bei ihm bereits früh, dass er nicht ist wie seine anderen Söhne und lässt ihn seine Abweisung an vielen Stellen auch deutlich spüren, doch es sind weder die Gesellschaft, noch der eigene Vater, gegen den sich Zacharys Persönlichkeit behaupten muss, sondern er selbst.
Der Film bietet neben einem vortrefflichem Soundtrack und einer sensibel erzählten Geschichte auch ein schönes Sittenbild der damaligen Zeit. Die unverbrauchten Darsteller sind allesamt fabelhaft und das Drama ist durchsetzt mit leisem, sehr angenehmem Humor. Die Charaktere und die Psychologie hinter der Handlung wirkt zu keiner Zeit unglaubwürdig und auch sonst ist die tragikomische Familiengeschichte und Selbstfindungs-Odyssee originell, gut durchdacht und mit viel Liebe zum Detail, als auch dramaturgisch vielfältig erzählt.
Ein liebenswertes, amüsantes, aber auch wehmütiges Meisterwerk über die schwierigste Phase unseres Lebens, facettenreich und wunderschön.
"Valerie - Eine Woche voller Wunder" ist ein surrealer, sinnlicher Bilderrausch ohne erkennbare Chronologie, denn die Ebenen von Traum, Realität und Albtraum zerfließen ineinander.
Valerie hat ihre erste Menstruation und wird eingeführt in eine Welt, in welcher es sich zwischen Keuschheit und Sünde zu entscheiden gilt, eine frauenfeindliche, diskriminierende Welt, in der das Wort des Mannes gilt, das Wort der Kirche.
Den ganzen Film über hat man das Gefühl, Valerie müsse sich fügen oder sie sei verloren. Sie wird hineingrissen in die Perversion, denn schon taucht der wolllüstige Priester auf. Er begehrt sie, will sie, wird harsch abgewiesen und rächt sich mit der Hexenverbrennung, einer schaurigen, krassen Szene, in welcher die Macht der Kirche über die Menschen demonstriert wird.
Sein Wort gilt gegen ihres, Lüge gegen Wahrheit.
Mit Symbolik und Metaphern wird das positive, hoffnungsspendende Bild der Kirche dekonstruiert, gleichgesetzt mit Vampiren und Monstern, dargestellt als der eigentliche Ursprung der Sünde. Im Gegensatz dazu sehen wir harmonische Bilder von sich küssenden Frauen, einem blumigen Wald. Ebenso ein heimlicher Geliebter, welcher Valerie auf ihrer Reise begleitet, ein Gehilfe in der Düsternis.
Valerie ist das Licht, die Reinheit und Unschuld, umgeben von Finsternis, Angst, Lust und Neid.
"Don´t reveal your secret" singen die Stimmen, denn dann wird alles gut.
Mit Sicherheit kann man den Film auch anders verstehen, fest steht, er bietet großen Interpretationsfreiraum und ist vielfältig auszulegen.
Es ist ein eigenartiger Horrorfilm, ein dunkles Märchen mit obskuren Gestalten, erotisch, auf inhaltlicher Ebene für die damalige Zeit wahrscheinlich sehr gewagt und kritisch, extrem und ein magisches, morbides Rätsel, in welchem man sich zur Gänze verlieren kann.
Immer diese Cliffhanger...
Donal Noye halte ich schonmal für unwahrscheinlich, ein bisschen zu schmächtig der Kerl für den Baratheon Bad-Ass-Schmied
Aussagekräftiger Trailer (Y)
Bin aber trotzdem mal gespannt was Stehaufmännchen James Franco da gedreht hat.
Die Grundidee ist top, da will ich nicht dran rütteln und was an "Kill the Boss" auch eindeutig gelungen ist, das sind die "horrible bosses". Jennifer Aniston als versautes, geiles Luder macht einfach Spaß beim bloßen Zusehen, genauso Colin Farrell als behindertenfeindlicher Kokser, der leider ein bisschen zuwenig Filmzeit hat und von Kevin Spacey brauche ich wohl gar nicht erst anfangen... Der Typ ist Gott!
Was an "Kill the Boss" leider NICHT gelungen ist, sind die drei Luschen die jeden Tag von ihren Chefs zusammengefaltet oder gegen ihren Willen abgeleckt werden. Wie es in der typischen 0815-Komödie nunmal so ist, haben die drei Loser natürlich nur Scheiße im Hirn und machen selbstverständlich alles falsch, was man falsch machen kann. Obwohl dieser Aspekt inzwischen ziemlich abgenutzt ist, ließe sich das noch verkraften wenn das ganze Rumgealber und Rumgeschreie und Rumgepanike wenigstens lustig wäre, was es leider nicht ist. Zumindest amüsierte ich mich gut an einigen wirklich guten Stellen, wo Charlie Day beispielsweise Kevin Spacey mit der Spritze durchlöchert wie ein Irrer, das war köstlich! Leider hat der ganze Film viel zu wenige solcher Stellen zu bieten und verschoss die guten Zoten bereits im Trailer.
Wenn man den ganzen Film lang nur auf die Auftritte der Bosse wartet und sich stattdessen langweilt, weil man zusehen muss wie drei nicht besonders komische Vollidioten sich in die Scheiße reiten, dann hat irgendwas nicht richtig funktioniert. Das Drehbuch? Teilweise.
Allerdings gebe ich auch den Darstellern, ganz besonders Charlie Days hoffnungslosem Overacting, die Schuld. Es scheint irgendwie Mode geworden sein nervige Charaktere in Komödien einzubauen. Nur geht die Gleichung leider nicht immer auf, denn "nervig" heißt nicht unbedingt "lustig". Und Jason Sudeikis als hoffnungsloser Womanizer? Ich bitte euch... Hätte irgendwie besser gepasst wenn er und Jason Bateman die Rollen getauscht hätten.
Insgesamt hätte man hier aus der Grundidee einiges mehr an Dialogwitz und Pfeffer rausholen können, also klarer Fall von "Potential nicht ausgeschöpft". Streckenweise sehr witzig (Spacey, Farrell, Aniston), meistens allerdings Klischee (und das dann auch nciht so richtig...).
Wenn schon denn schon Leute, ganz oder gar nicht.
Mal wieder ein "Feel-Good-Movie" vom Trauerkloß Lars von Trier.
"Breaking the Waves" ist ein erschütterndes Drama voller Bitterkeit und Ungerechtigkeit, bei dem man sich die Haare rauft, denn es ist schmerzvoll zuzusehen, wie sich die naive aber dabei auch irgendwie liebenswerte Bess von ihrem geliebten Jan ins Verderben leiten lässt. Emily Watson ist superb, sie trägt den Film welcher in typischer Dogma-Manier daherkommt. Zwischen der Tristesse, der Trauer und der Verzweiflung findet von Trier äußerst poetische Momente, sinniert neben dem Gutglauben und Irrsinn auch noch über strenge Konventionen und den giftigen Einfluss von Religion.
Ein herausragendes Meisterwerk, schmerzhaft, tragisch, aber am Ende auch auf abstrakte Weise hoffnungsvoll. Kein Film den man sich gerne ansieht, allerdings einer, den man gesehen haben sollte!
GAME OF THRONES & HERR DER RINGE ♥
Gut dich bei meinen MP-Freunden zu wissen :)
Hab nichts gegen Affleck, aber der eigentliche Film "Batman vs. Superman" klingt irgendwie schrottig ^^
Besser wärs gewesen, man hätte den dunklen Ritter nach Nolans Trilogie ne Weile ruhen lassen.
Ganz guter Stoff eigentlich, aber die deutsche Produktion macht trotz namhafter Besetzung ziemlich lahmen Murks draus. Die Ausstattung ist amerikanisches TV-Niveau, in Fernseh-Produktionen ist das ja noch okay, wer sowas allerdings auf der großen Leinwand zeigt, sollte es lieber gleich ganz bleiben lassen.
Johanna Wokalek als die "Päpstin" bleibt dabei zu jeder Zeit blass und schöpft ihre Rolle nicht aus, all die anderen Darsteller sind auch kaum erwähnenswert. Ziemlich schlecht war John Goodman, den ich eigentlich sehr mag, und der für unfreiwillig komische Momente sorgt, aber vielleicht hat er den ganzen Dreh auch nur mit Ironie genommen, nachdem er die billigen Pappkulissen um sich herum bemerkte.
Es gibt ein paar atmosphärisch dichte Szenen, die überzeugen - besonders zu Anfang, ab der Mitte des Films wird es jedoch einfach nur noch peinlich.
Von Sönke Wortmann halte ich ohnehin nicht viel, besser wäre es wohl gewesen, wenn Volker Schlöndorff den Film gemacht hätte wie geplant - mit Franka Potente in der Hauptrolle. Schade.
Huch, da kommt ja direkt der Nächste.
Na dann schonmal Hallelulja auf all die neuen/gleichen Diskussionen, die bald auf uns alle zukommen :D
Déjà-vu
(kleinere Spoiler)
Wer bei "The Sixth Sense" einen Horrorfilm erwartet liegt nicht ganz richtig, denn Horrorelemente beinhaltet der Film nur stellenweise. Vielmehr ist dieser Film ein Psychodrama, ein Thriller über einen Jungen der Dinge sieht, die nicht sein sollten und versucht seiner Gabe zu trotzen, bis er schließlich beginnt sie zu akzeptieren und anzunehmen.
Es ist fast eine Schande, dass man diesen Film inzwischen fast ausschließlich auf den wirklich erschreckenden finalen Twist reduziert, denn der Weg dorthin ist erfüllt von schleichendem, leisen Grusel, sowie absolut hinreißenden Szenen mit dem großartigen Haley Joel Osmet, welcher hier wahrlich eine beachtliche Leistung zeigt. Ebenso Bruce Willis in einer seiner wenigen, ernsthafteren Rollen, in welcher er absolut überzeugt. Oder auch Toni Collette als besorgte, überforderte Mutter, deren Gesichtsausdruck aus der Schlussszene, in welcher ihr Sohn ihr sein düsteres Geheimis eröffnet, sich fest in mein Gedächtnis gebrannt hat.
Man mag ja von M. Night. Shyamalan halten was man will, ich persönlich mochte nur noch seine Filme "Signs" und "Unbreakable" halbwegs gern, aber mit "The Sixth Sense" hat er einen wirklich intelligenten, als auch in der Charakterzeichnung äußerst feinfühligen Film geschaffen, der von der ersten bis zur letzten Minute fesselt und zugleich rührt, ohne dabei jemals aufdringlich zu sein.
Verdient! :)
"The Rocky Horror Picture Show" stellt ohne jeden Zweifel den Gipfel der Skurrilität dar, kaum ein Film ist bevölkert von so viel absurdem Volk wie dieser hier. Ein Narrenkäfig, sie hüpfen, sie klatschen, sie singen, sie tanzen, mittendrin der Imperator der Extravaganz: Tim Curry alias Dr. Fank N. Furter, der womöglich schrillste Charakter der Filmgeschichte, ein "sweet transvestite" und "hell of a lover".
In diesem Film scheint sich jede Form von Verrücktheit zu bündeln und spiegelt sich in Kostüm, Maske und den lebhaften, poppigen Songs wider, sowie in den genialen und impulsiv/planlos wirkenden Choreographien.
Eine bizarre Party und totaler, penetranter Trash (obwohl ich von solchem normalerweise kein Fan bin, mache ich hier mal eine Ausnahme)!
Entweder man steht voll drauf, oder man findet es ziemlich scheiße, etwas dazwischen ist hier fast nicht möglich.
Sieht aus, als würde meine über alles geliebte Naomi Watts demnächst ein paar hoch dotierte Filmpreise einsacken ♥ must see
Nun ja. Wäre er der neue Batman-Regisseur geworden hätte die ganze Sache nochmal anders ausgesehen...
Roman Polanski, der Meister der Klaustrophobie, sperrt seine vier auf Krawall gebürsteten Protagonisten in eine Wohnung und das Ergebnis ist tatsächlich das titelgebende, verbale Gemetzel auf höchstem rhetorischem Niveau. Es ist einfach herrlich mit anzusehen wie die Fassade der Anstandsdamen- und Herren, die sich eigentlich nur treffen um eine Lösung für den Streit ihrer Kinder auszudiskutieren, bröckelt und der ganze verdrängte Frust überschäumt.
Mit einem solch raffinierten Drehbuch und vier Top-Schauspielern wie Kate Winslet, Jodie Foster, Christoph Waltz und John C. Reilly brauchte Roman Polanski wahrscheinlich gar nicht mehr soviel zu tun, wobei man sagen muss, dass neben den hervorragenden Darstellern auch die Kameraarbeit exzellent ist und enorm zum Tempo des Filmes beiträgt, denn die Zeit vergeht wie im Fluge. Man möchte kaum glauben, dass das eskalierende Gefetze plötzlich vorbei ist, denn man hätte am liebsten noch eine ganze weitere Stunde zugesehen und zugehört, wie die erniedrigte Jodie Foster heulend ihren cholerischen Ehemann beklagt, oder der Workalholic Christoph Waltz sein von der besoffenen Kate Winslet im Tulpenwasser ertränktes, "lebenswichtiges" Handy betrauert.
So geht Komödie!
Style over substance
Der große Twist in Abbitte :(
Nicht so schlecht wie befürchtet, nicht so gut wie erhofft, aber trotzdem noch weit entfernt von einem kompletten Fiasko.
Unter Matthew Vaughns Regie wurde der erste "Kick Ass" bereits zu einer Art Kult-Film, erinnerte in seinen besten Momenten beinahe an Tarantino und schaffte es mit viel schwarzem, trockenem Humor und einer Menge Blut eine große Fangemeinde zu gewinnen.
Jeff Wadlow benutzt in etwa die selben Ingredienzien, nur von allem halt ein bisschen mehr. Mehr Brutalität und Schlägerei, mehr Emotionenen, mehr Titten, noch skurrilere Charaktere und zusätzlich ein bisschen Fäkalhumor, so ziemlich alles aus Teil 1 wird noch einmal kräftig ausgelutscht. Das ist die meiste Zeit über zwar effektiv, teilweise jedoch auch zu gewollt und übertrieben, denn im ersten "Kick Ass" wurde bei den ganzen Übertreibungen noch eine gewisse Balance gehalten. Diese gerät in Teil 2 leider etwas aus dem Gleichgewicht...
Halb so wild, der Mummenschanz ist zwar überladen, unterhält aber allemal und die Darsteller sind noch immer mit Herzblut dabei, weswegen ich die kitschigen und stellenweise unausgereiften Stellen verschmerzen kann. Gut gefallen hat mir Jim Carrey, dessen Leinwandzeit jedoch leider recht kurz war.
Wer den ersten Teil mochte, darf mit heruntergeschraubten Erwartungen ruhig mal einen Blick riskieren.
Sehr, sehr guter und zudem wichtiger Artikel!
By the way: Ich freue mich soooooo sehr auf Nymphomaniac *_* hahaha
Ein unterhaltsames, erfrischendes kleines Roadmovie made in Germany mit sympathischen Charakteren und ganz guten Darstellern. Besonders die Landschaftsaufnahmen zu Mitte des Films in den Alpen sind sehr gut gelungen. Allerdings fehlt dem tragikomischen Drama teilweise der Tiefgang und auch die Charakterentwicklung läuft ein bisschen zu schnell und unglaubwürdig ab, was besonders beim Vater (Heino Ferch) zu beobachten ist, der sich innerhalb von zwei oder drei Tagen Reise und Suche nach dem Sohn vom uneinsichtigen Rabenpapa zum versöhnlichen Gutmenschen wandelt.
Aus unseren Landen ist man zumindest deutlich Schlimmeres gewohnt und "Vincent will meer" ist immerhin gut gemeint, lustig, ein bisschen rührend und sympathischer als die ganzen Schweiger/Schweighöfer-Ausgeburten.
(Spoiler)
BAH!
Da hab ich doch eben in der Werbung tatsächlich auf RTL2 geschaltet und was sehe ich da? Ich weiß gerade gar nicht genau wo ich anfangen soll, denn ich hatte schon einmal einen Kommentar zu diesem Scheißfilm geschrieben, aber es juckt mich gerade in den Fingern und nachdem ich mir noch einmal sprachlos ein oder zwei Minuten dieses hirnrissigen Etwas angesehen habe, muss ich einfach nochmal einen draufsetzen.
Keine Ahnung, wer so Etwas schreibt.
Keine Ahnung, wer so Etwas dann auch noch kauft.
Keine Ahnung, wer so Etwas kauft UND dann auch noch verfilmt.
Ah doch, es war Edward Zwick.
Als ich mir diesen Film vor zwei oder drei Jahren das erste Mal ansah, wusste ich im Nachhinein gar nicht mehr, wie ich diese 128 Minuten vor der Glotze durchhalten konnte, denn ich war eigentlich schon ab der zehnten Minute in wortloses Entsetzen gehüllt. Eventuell lag es daran, dass ich mir "Legenden der Leidenschaft" auf DVD geholt hatte und etwas für mein Geld haben wollte (ein fataler Fehler bis zum Ende durchgehalten zu haben). Es scheint, als wäre das Wort "Kitsch" geradezu für diesen Film erfunden worden. Jeder Charakter in diesem Film ist nervig, jeden wünschte ich mir aus dem Film, und im Laufe der Handlung wurden mir diese Wünsche sogar erfüllt, denn eine Tragödie folgte der nächsten.
Kurz: ungefähr jeder stirbt.
Das ist ja eigentlich ganz schön, weil die ganzen Protagonisten wie schon erwähnt ziemliche Aufreger sind (ganz besonders Julia Ormond als "Ich-weiß-nicht-was-ich-will-Flittchen"), aber wie das dann auch in Szene gesetzt ist... Diese unglaublich schwülstige Streicher Musik von Titanic-Komponist James Horner, die schwelgerischen, Oscar-gekrönten Aufnahmen von John Toll, welche die ganze Miserie leider nicht erträglicher machen sondern sogar verschlimmern, die grauenhaften Schreie von Brad Pitt, als sein Liebchen verreckt (oder seinE LiebchEN? Ich weiß es nicht mehr, ich glaube es waren sogar zwei oder drei). Die Leute betrügen sich, belügen sich, sie haben Schlaganfälle, sie verraten sich, sie lieben sich, sie leiden, sie schreien, sie heulen, sie reiten, sie lachen, sie sterben... ach, alles ist so furchtbar ungerecht und das Leben ist eine einzige hoffnungslose Katastrophe, fast so schlimm wie der Film selbst.
Den Schauspielern mache ich nur einen indirekten Vorwurf, sie tun ihr Bestes unter einem so untalentieren Regisseur wie Edward Zwick (der später auch den Letzten Samurai mit allerlei Zeitlupen-Schnickschnack und Pathos in den Sand setzte), allerdings hätten sie sich denken können, dass die Zeit für langatmige, eklige Leinwandepen á la "Vom Winde Verweht" vorüber war.
Was einem hier serviert wird ist möchtegern-altbackenes, verdorbenes Gemisch ohne Substanz und Hirn, mit absolut lächerlichen Dialogen und aufgesetzt wirkenden Konflikten und dabei auch noch vollkommen humorlos inszeniert (wobei, das nehme ich halb zurück, unfreiwillige Komik ist nämlich vorhanden). So einen krampfhaft aufgeblasenen Quatsch, der sich selbst auch noch so bierernst nimmt, habe ich wirklich (fast) noch nie gesehen! Wäre den Machern wenigstens bewusst, was sie da für einen peinlichen Quark zeigen, wäre es vielleicht ertragbarer, aber nein, sie lassen ihren Schönling Brad Pitt bis zum bitteren Ende sein überdramatisiertes Leben voller "Leidenschaft" leben, bis er endlich von diesem Scheiß-Grizzly gefressen wird, welchem anscheinend voll die symbolische Bedeutung zukommt. Ach, Symbolik, labert nicht, das ist alles absolut schwachsinnige, ultra-emotionale Kacke.
Das ist mal ein Film, der es wortwörtlich verdient hat mein "HASS-Film" zu sein.
Man soll ja tolerant sein und andere Geschmäcker respektieren, aber in Bezug auf diesen Film fällt es mir echt schwer andere, positviere Meinungen zu akzeptieren.
Der ist einfach nur PFUI!
Und jetzt, nachdem ich meiner Aggression freien Lauf gelassen habe, wünsche ich allen eine Gute Nacht :)
Einen kleinen Mitleidspunkt für diesen unnormal schlechten Film.
10 ♥ dafür:
http://www.youtube.com/watch?v=U-7s_yeQuDg
"Apocalypto" ist einer der wenigen Filme, bei denen mir vom bloßen Zugucken der Schweiß ausbrach.
Keine Ahnung, inwiefern da diese Rassismus-Diskussion reinpasst, die sich hier in den anderen Kommentaren breitmacht, vielleicht bin ich aber auch einfach nur ein bisschen zu dumm um die wahre Kernaussage des Filmes zu erkennen, whatever.
Den Einfall alles in Original-Maya-Sprache gedreht zu haben finde ich ziemlich genial und gibt gleichzeitig eine Authentizität vor, die der Film wahrscheinlich gar nicht besitzt, aber in diesem Fall ist der Placebo-Effekt schon ziemlich gelungen.
Dass Mel Gibson ein kranker Spast ist, der es liebt sich in Gewaltexzessen zu suhlen, braucht man gar nicht zu hinterfragen. Bereits seit "Braveheart", oder spätestens "Die Passion Christi" sollte eigentlich klar sein, dass dieser Mensch einen kleinen Dachschaden hat. Ob das nun ganz schlimm ist oder nicht, liegt wohl im Auge des Betrachters. Für mich steht zumindest fest, dass Mel Gibson mit Sicherheit nicht der Einzige ist, dem der Hintern wegen ein paar Splatter-Einlagen in seinen Filmen versohlt werden müsste. Was ist mit Nicolas Winding Refn? Achso, stimmt ja, wenn die Filme hypnotisch sind und Arthouse-mäßig daherkommen ist das natürlich okay das Blut spritzen zu lassen (nicht, dass ich N.W.R damit kritisieren will, denn dafür bin ich nicht vertraut genug mit seiner Arbeit). Und es ist ja nicht so, dass Gibson den Splatter überhaupt erfunden hätte.
Selbstverständlich kann man nun anhand des persönlichen Hintergrundes des Regisseurs "Apocalypto" irgendwelche albernen Rassen-Diskriminierungs-Sachen andichten, die mir jedoch aus dem Zusammenhang gerissen scheinen und mit dem eigentlichen Film selbst nicht mehr viel zu tun haben, oder unnötig hineininterpretiert wurden.
Ich glaube nicht, dass "Apocalypto" viel mehr sein will als das, was er vorgibt zu sein: Nämlich ein bildgewaltiges, nervenaufreibendes, einfach gestricktes Abenteuer.
Ob Mel Gibson nun ein Rassist ist, oder sich an Gewalt aufgeilt ist mir an dieser Stelle also herzlichst egal, denn bei all diesen Vorwürfen muss man ihm eines lassen: Der Mann versteht sein Handwerk.
Die Intuition des Mannes ist unglaublich, die Bilder mit denen er uns in den tiefsten, dichtesten Dschungel entführt sind drastisch, aber gleichzeitig auch von einzigartiger Schönheit und Opulenz. Um seine Dschungel-Safari baut er eine sehr simple Story, die einen mitfiebern und mitleiden lässt. Spätestens in der Pyramidenstadt der Maya ist man vollkommen gefangen von der brutalen, fremden Welt, in die man geführt wurde.
Ausufernd, gewaltig, blutig und absolut faszinierend!