natedb - Kommentare

Alle Kommentare von natedb

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    • 7

      Guy Ritchie vertraut ebenso wie im ersten Teil auf die Chemie zwischen Holmes/Watson, sehr gewinnend von Robert Downey Jr. und Jud Law verkörpert, sowie auf ein äußerst ansprechendes Setting und gelungen humorvoll inszenierten Actionsequenzen, welche einen andere Faktoren wie das verhältnismäßig mittelmäßige Drehbuch und teilweise nervige, weil übermäßig eingesetzte Zeitlupen á la Zack Snyder, vergessen lassen. Natürlich hat dieser Film hier seine kleineren Schwächen, ebenso wie der erste "Sherlock Holmes", die jedoch durch gut gelaunten Cast, Ausstattung und Tempo wieder wettgemacht werden. Kurzweilige, auf eigentümliche Art charmante, und in jedem Fall spaßige Unterhaltung für zwischendurch, die ihrem Vorgänger getrost das Wasser reichen kann.

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      • Finde es ärgerlich, dass "Game of Thrones" in den technischen Nebenkategorien verhältnismäßig leer ausgegangen ist (Kostüm, Szenenbild etc.). Wenigstens den Spezialeffekte-Emmy (verdientermaßen für die Drachen) :)
        Über die Hauptkategorien beklage ich mich allerdings nicht. Kenne die anderen Favoriten/Gewinner dafür zu wenig.

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        • 5

          Blöder Klamauk wie der erste "Johnny English", aber für die asiatische Killer-Oma gibts ein kleines Plus!

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          • 5

            Die erste Stunde gefiel mir sehr gut, Nicole Kidman als Etepetete-Fräulein und Hugh Jackman als verwahrloster Outback-Rowdy gaben ein humorvolles Zusammenspiel und der Film nutzte das Schwelgerische, Ausufernde - kurz: den Kitsch - zu seinen Gunsten. Großartige Bebilderung und ein träumerischer Score ließen "Australia" anfangs tatsächlich beinahe im Licht alter, vergangener Leinwandepen erstrahlen. Allerdings ist Baz Luhrmanns Odé an die eigene Heimat arg lang geraten und irgendwann können nicht einmal der immer spärlicher eingesetzte Humor, die schwülstige Musik und die romantische Lovestory den ersten Gähner weiter hinauszögern.
            Das bisschen Handlung und Australien-Kultur/Historie, welches um das Schmachtzentrum Kidman/Jackman herumkonstruiert wurde wirkt zu aufgesetzt und gekünstelt, als das es einen wirklich mitfiebern lässt.
            Zum Schluss macht es Luhrmann ähnlich wie Michael Bay einst bei "Pearl Harbor" und rüttelt den halb eingeschlafenen Zuschauer mit allerlei Bombast und Kriegsgetöse wieder wach. Insgesamt ist der Film eher für die durchschnittlichen Romantiker/Frauchens wirklich interessant, und obwohl ich gerade das nicht bin und mich vor solcher Sülze normalerweise ekel, war mir das erste Drittel Film durchaus sympathisch (besonders eine Szene mit den Kängurus blieb mir im Gedächtnis), weswegen ich "Australia" noch recht wohlwollend bewerte.

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            • 6

              Kurios: Fabian Backhaus alias "Hans Dampf" ist der Sohn meines Nachbarn. Direkt mal vorgemerkt :D

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              • 9

                Ich schließe mich dann mal wieder den Tarantino-Vergötterern an und adle dieses opulente, gewaltverherrlichende Rache-Epos als beispielloses, stilsicheres Meisterwerk mit den typisch markanten Dialogen, himmlischem Einsatz von Musik und einer phänomenalen Uma Thurman als Killer-Braut und Ein-Frau-Armee. Allein der bluttriefende, finale Höhepunkt mit der "Verrückten 88" ist legendär, die Bildkompositionen wunderschön bis grausam, eine Verstümmelungsorgie die einfach Spaß macht. Klar ist es moralisch fragwürdig, dass unser lieber Herr Quentin sich und uns selbst als Liebhaber von Splatterfesten enttarnt, aber sorry, es ist einfach geil...
                "Kill Bill" ist ein Kunstwerk, eine blutige, Ironie-triefende Party, die man sich nicht entgehen lassen sollte! Filmgewordene Eleganz und pure Coolness!

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                • 3

                  Mal die Pilotfolge aus Neugierde geguckt und meine Befürchtungen wurden bestätigt. Das ganze Zickentheater ist oberflächlicher, banaler Quatsch für pubertierende Mädchen. Die Schönen und Reichen können also auch weiterhin ohne mich intrigieren, völgeln und koksen.

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                  • 4

                    Die Darsteller hätten sich vielleicht vorher mal das Skript durchlesen, beziehungsweise den Regisseur abchecken müssen. Tatsache ist, dass es "Easy Virtue" trotz namhaften, exzellenten Schauspielern wie Colin Firth und Kristin Scott Thomas an Biss und Dramatik fehlt. Dialoge und Situationen werden nicht ausgeschöpft, alles bleibt oberflächlich, die Hintergründe werden angeschnitten, jedoch mit einer solchen Lustlosigkeit vorgetragen oder inszeniert, dass es belanglos wirkt. Die Charaktere werden einem von Minute zu Minute egaler. Ja, Kristin Scott Thomas mimt das Schwiegermonster, Colin Firth den sarkastischen, eigenbrödlerischen Vater und Jessica Biel das attraktive, moderne Rennfahrer-Flittchen, seiner Zeit voraus, das den ganzen rustikalen Spießerladen durcheinanderbringt.
                    Die Konversationen, die eigentlich spritzig und gewitzt wirken sollen, sind hölzern und die sehr wenigen Schmunzler wurden bei mir einzig und allein vom Ableben des kleinen Chihuahuas erzeugt.
                    In dieser Komödie fehlt eindeutig der Sprit. So ist es nur eine Aneinanderreihung von banalen Familiengesprächen, nicht besonders hitzigen Auseinandersetzungen bei denen es wenigstens unterschwellig hätte brodeln müssen und insgesamt betrachtet eine Verschwendung von guten Schauspielern für einen langweiligen Film ohne Pointen.

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                    • 9

                      (kleine Spoiler)
                      Ich kann mir selbst nicht ganz erklären, aus welchem Grund genau ich nun auf diese schrille Science-Fiction-Oper so sehr abfahre...
                      Tatsache ist: Es ist mir jedes Mal (bisher schon 7x gesehen) eine wahre Freude, diese schräge Story von der ersten bis zur letzten Sekunde mitzuverfolgen.
                      An was genau das liegt?
                      Vielleicht an Milla Jovovich, die kaum bekleidet an den Außenwänden futuristischer Wolkenkratzer entlang balanciert und sich urplötzlich in die Straßenschluchten fallen lässt, die Arme ausgebreitet wie zum Fliegen - ein surrealer, magischer Augenblick.
                      Möglicherweise ist es auch der eigenartige Score von Eric Serra, welcher diesem ohnehin schon äußerst sonderbarem Werk den perfekten Schliff zur Extravaganz verleiht.
                      Mit Sicherheit liegt es auch an Bruce Willis, der immer toughe Actionheld, hier als abgefuckter Taxifahrer der Zukunft, cool wie immer, eigentlich nur auf der Suche nach der großen Liebe, die in diesem Falle wortwörtlich vom Himmel fällt.
                      Oder ist es der unglaublich witzige Ian Holm als zerstreuter Priester?
                      Wer ganz besonders Spaß macht ist Gary Oldman, an dem ich mich sowieso immer erfreue, ein merkwürdiger Vogel in diesem Fall, ein sehr untypischer Schurke, eigentlich schon fast ein echter Loser, aber die Lacher sind auf seiner Seite (und sein Abgang ist ja wohl der kurioseste Fail und hätte den Darwin-Preis verdient).
                      Ist es die blaue Alien-Diva, die eine großartige Prügelszene, in welcher Milla Jovovich ein paar böse, hässliche Außerirdische vermöbelt, mit ihrer einzigartigen, zauberhaften Stimme untermalt?
                      Im Gegensatz zu den meisten störe ich mich nicht einmal an Ruby Rhod, die von so vielen als "nervig" betitelte Figur von Chris Tucker, im Gegenteil sogar!
                      Außerdem bin ich verliebt in "Lost in Paradise", das Weltraumkreuzfahrtschiff, sowie in das allgemeine Setting und die wunderbaren, nostalgischen Spezialeffekte und grotesken Kostüme.
                      Es gibt noch viel, viel mehr aufzuzählen, doch ich belasse es erstmal bei diesen Dingen und schließe damit ab, dass "Das fünfte Element" für mich zu den unterhaltsamsten, flottesten, witzigsten und charmantesten Filmen aller Zeiten gehört und zu der noch viel selteneren Sparte "Kann-ich-mir-immer-wieder-ansehen-ohne-das-es-öde-wird-Filme".
                      Ernstzunehmen ist dieses total alberne Spektakel natürlich nicht, aber wer sich drauf einlässt wird unfassbar viel Spaß haben!
                      POPPIG

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                      • 7

                        So kann man also positiv überrascht werden.
                        Mal wieder beschloss ich mir alleine vorm Fernseher nen kleinen Horror-Kick für zwischendurch zu geben und gönnte mir "Die Frau in Schwarz" mit Daniel Radcliffe, welcher hier angemessen agiert, obwohl seine optische Erscheinung vielleicht noch ein wenig zu jung ist für die Rolle eines Vaters und Anwalts, der in einen furchtbaren Hokuspokus hineingerät.
                        Schade für meine Nerven, dass sich der Horror-Kick für zwischendurch mindestens als der Horror-Kick des Monats herausstellte, denn "Die Frau in Schwarz" ließ mich spätestens ab dem ersten Filmdrittel krampfhaft in meinem Sessel auf und abwippen, während ich immer wieder mal einen Blick hinter mich warf und mich vor meinen eigenen Gardinen fürchtete, oder besser gesagt vor dem, was da so alles Böses hinter lauern könnte.
                        Vor circa einem Jahr habe ich mir noch eingebildet extrem schwer zu schocken zu sein. Entweder das war eine Illusion, beziehungsweise meine persönliche Schwelle des Ertragbaren ist seit vorigem Jahr drastisch gesunken, oder aber "Die Frau in Schwarz" gehört gemeinsam mit den James-Wan-Reißern "The Conjuring" und "Insidious" zu den furchteinflößendsten Geisterfilmchen der letzten Jahre.
                        Tut euch selbst einen Gefallen: Seid klüger als ich es war und seht euch diesen hier NICHT alleine an!
                        Wenn es ein Film schafft über die (auch in diesem Falle) äußerst dünne Handlung hinwegzutäuschen, indem mit einer unglaublichen Geräuschkulisse und effektiver Kamera gearbeitet wird, dann verzeihe ich gut und gerne das Fehlen von Anspruch und Tiefe. "Die Frau in Schwarz" ist ganz simpel gestrickter Horror der alten Schule und versucht gar nicht erst einen Hehl aus seiner einfachen Story zu machen, nein, er nutzt vielmehr das düstere Ambiente, das Watt, die alten Gräber und das fürchterliche, alte Haus und spielt geschickt mit den Erwartungen des Zuschauers.
                        Wem sich hier nicht wenigstens dreimal die Nackenhaare aufstellen, der ist entweder der hartgesottenste, Horror-immunste Mensch der Welt, oder aber er hat die Augen geschlossen und hält sich gleichzeitig die Ohren zu.
                        "Die Frau in Schwarz" ist mit seinen Nebelschwaden, Puppen, grässlichen Fratzen und den traditionellen blöden, kleinen, gruseligen Kackbratzen eine einzige Ansammlung von Genre-Klischees und macht vielleicht genau aus diesem Grunde soviel Spaß!

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                        • 4

                          Fuchur ist keine weißhaarige, lange Wurst :(

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                          • "Ihr kennt mich vielleicht aus Französisch für Anfänger, Summertime Blues und Die Schatzinsel..." Bitte was???

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                            • ?

                              Josefine Preuß ist mir Horror genug.

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                                (Spoiler)
                                "In 7 Tagen erschuf Gott die Welt. Und in 7 Tagen habe ich meine zertrümmert."
                                Ach Gottchen...
                                Ja, das ist äußerst penetrante, naive Gutmenschen-Sülze mit einem total emotionalem, heulendem (Oh ja! Auch MÄNNER können weinen!) Will Smith, der seine Schuld am Tod von sieben Menschen nicht verwinden kann und es daher für äußerst notwendig hält sich für andere sieben Persönchen, deren Leben so unerträglich oder beinahe zuende ist, zu opfern und ihnen eine neue Existenz zu ermöglichen. Das ist ja ganz nett gemeint, aber während er seine guten Taten vollbringt hält er es auch noch für äußerst notwendig die schwer herzkranke Rosario Dawson zu umgarnen, sodass sie ihm zur Gänze verfällt und es noch umso mehr schmerzt, als er sich endlich umbringt, damit sein Herz an Stelle des ihren in ihr weiterschlagen kann und seine "Seele" in ihrem Körper fortlebt.
                                Also wer spätestens da nicht würgt, dem ist wohl nicht mehr zu helfen.
                                Dabei versucht der aalglatt inszenierte Film so unkitschig wie möglich zu sein, schildert diese hochdramatischen Ereignisse und Taten der Selbstlosigkeit mit depressiver Streichermucke und düsteren Pianoklängen, bei denen selbst ein James Horner neidisch geworden wäre. Bevor ich mir das nochmal antue ziehe ich mir lieber noch 10x Titanic rein!
                                Würde der Film wenigstens zugeben was er ist, wäre es vielleicht gar nicht mal so tragisch. Aber nein, er hält sich selbst für unglaublich anspruchsvoll und nimmt sich in jeder Sekunde bierernst, denkt er würde mit der großen Offenbarung zu Ende des Filmes die Mäuler aufklappen lassen und schocken, wobei eigentlich nach fünf Minuten Film schon klar war, wohin der Hase läuft.
                                Überkonstruierter, sentimentaler, inhaltlich/moralisch fragwürdiger, ungewollt melodramatischer, unerträglicher Edelkitsch - kurz: pseudodeeper Bullshit -, der nur existiert um alle kleinen Gangsta-Kiddies zum Heulen zu bringen, die Will Smith für den gigantischsten Star des neuen Jahrtausends halten und Filme wie "Das Streben nach Glück" als bewegende Meisterwerke adeln. Dann heult mal schön. Aber ohne mich.

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                                  "Ein mörderischer Sommer" lebt von seiner betörenden Hauptdarstellerin, der Augenweide Isabelle Adjani, eine sinnliche Schönheit, geheimnisvoll, manipulativ und zerstörerisch. Das was sie in sich trägt zehrt von ihr, ihrem Willen, ihrer Lust am Leben und verleiht ihr zeitgleich ihre bösartige Energie, macht sie zu einer tickenden Zeitbombe für sich und ihre Umwelt. Der Film hat durchaus seine Schwächen, aber das wird durch die flimmernden Sommerbilder, der spürbaren Hitze und der langsamen, bedrohlich aufkeimenden Spannung, sowie der prickelnden Erotik wieder wettgemacht.
                                  Dieser Film steht und fällt mit Isabelle Adjani, etwas anderes zu behaupten wäre eine dreiste Lüge. Kult, zurecht.

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                                  • Milliarde halte ich für unwahrscheinlich. Aber 800 Mio. +/- könnte zutreffen

                                    • Bester Film: Pulp Fiction (ohne Frage)
                                      Beste Rolle: The Sixth Sense

                                        • Ist doch schöner wenn um die Fickerei und ansehnlichen nackten Körper ein paar gute Handlungen herumkonstruiert wurden. Man hat sich halt weiterentwickelt seit "Deep Throat" :)

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                                            Das ging ja ganz schön in die Hose.
                                            Die Vorlage von Stephen King gehört schon nicht zu seinen guten Werken, da er sich in zahllosen Nebensächlichkeiten verheddert und mit einem zähen Finale enttäuscht, aber für eine Serie wie diese hätte das Buch dennoch einiges, gutes Material zu bieten gehabt. Nach Nils Arden Oplevs (Verblendung) guter Pilotfolge stürzt das Ding ab, das Chaos unter der Kuppel bleibt platt und sowohl interessante als auch nebensächliche, sowie belanglose Charaktere werden nur oberflächlich beleuchtet, während man Kings "Die Arena" scheinbar wahllos zerfleddert und einen Furz auf die Originalideen gibt. Das ganze Spektakel wird mit jeder Folge dümmer und banaler, die Figuren handeln teilweise bar jeder Vernunft, agieren unfassbar dämlich oder lösen blankes Unverständnis aus. Handwerklich und optisch sieht es zwar ein bisschen besser aus, aber inhaltlich und schauspielerisch wird es zunehmend alberner, weswegen ich nach einigen Folgen raus war. Besitzt die psychologische Tiefe von "Transformers", nur leider ohne soviel Action. Unterhaltungsfernsehen für uns, "den doofen Pöbel", geht heutzutage deutlich besser, wie Sender HBO und Konsorten bewiesen haben.

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                                                Mit "Funny Games U.S" verhält es sich genauso wie mit Gus Van Sants damaligem "Psycho"-Remake. Keiner versteht weshalb, keiner braucht es, keiner will es. Kurz: unnötig.

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                                                  über Saw

                                                  Mit "Saw" gab James Wan sein Debüt und lieferte einen geradlinigen Horrorthriller ab, der mit klugen Wendungen und dramaturgischer Raffinesse überrascht. Die Selbstverstümmelungen sind hier noch nicht so brachial wie in den Nachfolgern, was jedoch positiv ist, denn während die Fortsetzungen wohl nur von abschreckenden Ekelszenen leben, gibt es hier auch noch eine originelle Story mit rotem Faden, welche von sich aus her überzeugt und sich nicht mit brutalen Splattereinlagen profilieren und interessant machen muss. Kleinere Schwächen seien verziehen, "Saw" ist zurecht bekannt und der Regisseur entwickelte sich mit seinen Horror-Reißern "Insidious" und zuletzt "The Conjuring" weiter und perfektionierte, was er mit "Saw" begonnen hatte, womit er sich selbst zum wahrscheinlich vielversprechendsten Regisseur der letzten Jahre innerhalb dieses Genres gekrönt hat.

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                                                    Ich bin sauer.
                                                    Meine Fingernägel sind im Arsch und wofür?
                                                    Da denkt man mal, man sieht endlich einen Horrorfilm mit Konsequenz und enormer Spannung und dann DAS.
                                                    Der Beginn ist grandios, Slasherfans kommen hier auf ihre Kosten und das ganze Gemetzel ist kompromisslos und absolut nervenaufreibend. Gefallen hat mir auch die weibliche Heldin, zumindest bis zum Schluss.
                                                    Diesen grandiosen Auftakt zerstört der Film mit seinem mehr als nur deplatziertem Finale. Nein, ein Film muss nicht zwingend intelligent sein um zu unterhalten und zu fesseln. Intelligent GEMACHT, ja. Aber ich erwarte keine Mindfucks oder Puzzles, manchmal will man ja auch etwas für das schlichte Gemüt und sich beim Zusehen nicht anstrengen. Anstrengen muss man sich bei "High Tension" sowieso nicht, aber die ach so große Wendung, die natürlich unbedingt erforderlich war und die Tradition fortführt die von "The Sixth Sense" und Konsorten begonnen wurde, ist sowas von an den Haaren herbeigezogen und unlogisch, dass der gesamte Film im Nachhinein wie ein Witz wirkt, bei dem die Pointe einfach nicht gezündet hat.
                                                    WARUM? Warum, frage ich mich!
                                                    Warum muss man einen Film so zerstören! "High Tension" war gerade wegen seiner anfänglichen, unverhohlenen Einfachheit so verstörend und intensiv. Ein Mann dringt des nachts in ein abgelegenes Familienhaus ein und beginnt ein blutiges Gemetzel, das seinesgleichen sucht. Dieses ist brutal. Allerdings ist es keine billige Brutalität, sondern äußerst clever inszeniert und es wird gekonnt mit den Erwartungen gespielt und getrickst. Man denkt gar nicht darüber nach, dass das Gezeigte im eigentlichen Sinne dämlich ist, denn man kaut bereits auf den Fingernägeln (zumindest ich, schlechte Gewohnheit, i know...) und ist vollkommen drin.
                                                    Und dann kommt da so ein scheißdummer Twist der einfach ALLES kapputt macht.
                                                    Ist "Halloween" von John Carpenter anspruchsvoll? Ganz sicher nicht. Hat Jaime Lee Curtis plötzlich das Messer in der Hand und erkennt anhand von Flashbacks, dass sie Michael Myers ist? NEIN!
                                                    Und trotzdem funktioniert der Film!
                                                    Genauso gut hätte "High Tension" auch funktioniert, wäre da nicht der herkömmliche Twist, der neuerdings immer in Filmen dieser Art eingebaut wird. Selbstverständlich ist dieser dann auch noch Klischee bis zum Gehtnichtmehr, à la "Es war alles nur ein Traum"...
                                                    Bis zum Ende hätte ich dem Film lockere 8/10 Punkten gegeben, aber das Finale regt mich auf und hinterlässt einen mehr als nur bitteren Nachgeschmack. Wäre es geradlinig weitergegangen - die lesbische Frau, welche eigentlich cool und tough ist, killt den Killer und rettet ihre Freundin vor der Schlachtung - hätte er diese Punkte auch bekommen, wohlverdient.
                                                    Aber nein, es stellt sich heraus, dass die lesbische Freundin der Killer IST! Ohhh was für ein Scheiß! Damit wollte sich "High Tension" wahrscheinlich vor bösen Kritiken retten. Horror kann man ja sowieso leicht verreißen, weil alles immer nach Schema F abläuft, aber wenn man etwas super Originelles einbaut, womit natürlich gar keiner gerechnet hätte, dann finden die meisten Leute den Film gar nicht mehr so dumm, denn nein, sie wurden überrascht und Überraschungen sind schlau und gut.
                                                    Nur schade, dass die schlaue Überraschung sich nicht mit den vorher gezeigten zwei Dritteln des Filmes abstimmen lässt, was sich am Ende als nicht nur überraschend, sondern auch als ganz schön blöd und undurchdacht herausstellt.
                                                    Logik lässt grüßen.
                                                    Ich bin genervt. Sauer und genervt.

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