natedb - Kommentare
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Alle Kommentare von natedb
Bester Film: Es war einmal in Amerika
Beste Rolle: Taxi Driver
"Midnight in Paris" gehört zu der Kategorie Filme, vor denen ich mich lange drücke und die mich schließlich doch noch vor den Bildschirm locken und fesseln können.
Warum ich diesen Film gemieden habe?
Weil Owen Wilson ein Platz in meiner ganz persönlichen und besonderen Sparte "abschreckender Schauspieler" neben Adam Sandler, Jackie Chan und Jim Carrey zukommt. Und wie ich es nicht bereue, trotz Jim Carrey aufgrund des verheißungsvollen Namens Peter Weir "Die Truman Show" geguckt zu haben, so bereue ich es genausowenig mich vom großen Namen "Woody Allen" zu diesem kleinen, feinen Filmchen bezirzen haben zu lassen.
Woody Allen inszeniert bescheiden, ohne großen Aufwand, und seine gemächlichen Filme leben von den scharfsinnigen Dialogen, als auch von ihren hinreißend guten Darstellern. So ist es auch dieses Mal und ich gebe zu, dass mich Owen Wilson dieses Mal mit angenehmer Zurückhaltung auf seine Seite zog. Vielleicht streiche ich ihn sogar von der Liste, denn der Kerl hat anscheinend doch was auf dem Kasten und wurde bisher von mir unterschätzt.
Auch sonst ist "Midnight in Paris" eine rundum gelungene, leicht verdauliche romantische Komödie mit Woody Allens typischen Merkmalen und sehr empfehlenswert!
"Pane e Tulipani"
Schade, dass meine 1250. Filmbewertung so unspektakulär sein musste.
Die kleine Indie-"Perle" ist seichte, unbeschwerte Unterhaltung, einfach gestrickt und leugnet es nicht einmal. Die Charaktere sind sympathisch, der Großteil der Schauspieler gut, besonders Bruno Ganz tut sich aus dem Ensemble hervor (und was für ein ausgezeichnetes Italienisch er spricht, ich als Muttersprachler darf das beurteilen!). Was zu Beginn jedoch sehr charismatisch und unbeschwert wirkt, stellt sich im Laufe des Films als ein bisschen unbeholfen heraus. Der Film plätschert ohne erkennbare Spannungskurve vor sich hin und lässt sich ein bisschen zuviel Zeit. Ich habe nichts gegen langsame Filme, im Gegenteil, ich genieße sie meistens sogar sehr, allerdings bieten diese dann auch in den meisten Fällen schöne Aufnahmen, perfektes Schauspiel oder markante Dialoge. Von Venedig selbst, der malerischen Lagunenstadt, sieht man hier nicht viel, nur verwinkelte Gassen und kleine Kanäle (was eventuell am schmalen Budget lag). Auch wenn mich der Film an manch einer Stelle schmunzeln ließ fehlte mir hier das gewisse Etwas, um mich an der Stange zu halten und letztendlich überwiegten bei mir leider die Gähner.
Auch wenn die Tulpen zu Anfang sehr schön und einladend wirkten, verwelkten sie leider ebenso schnell, was schade ist, denn charmant und nett gemeint ist "Pane e Tulipani" ja trotzdem, halt nur ein bisschen langweilig.
Steve Carrell, ohnehin der ewige Loser, darf diesmal eine andere Variante seines Verlierer-Daseins zeigen, mal nicht als 40-jährige Jungfrau oder kläglich scheiternder Geheimagent, sondern als verlassener Ehemann und zeigt uns eine seiner etwas ernsteren Seiten (wobei die Fremdscham auch hier nicht ganz fern liegt). Und das gelingt ihm neben den gut aufgelegten, pominent besetzten Nebendarstellern auch äußerst gut. Die Story selbst bietet zwar nicht unbedingt viele Überraschungen, diese jedoch sind äußerst gut platziert und verfehlen ihre Wirkung nicht.
Am angenehmsten empfand ich jedoch die meistens recht subitle Form von Humor, die in diesem Film auftrat. In jedem Fall waren die Pointen weniger brachial als in so manch anderer Komödie der letzten Jahre und der Wortwitz hier sehr effektiv.
Es werden keine Klischees neu aufgerollt (und wenn doch, dann so, dass es kaum auffällt), keine Fäkalwitze gerissen, das Timing ist präzise, die Dialoge charmant und nicht unklug. Eine in sich durchaus gelungene Komödie, die allerdings auch Potenzial für mehr gehabt hätte, ihre kleinen Schwächen jedoch gut zu kaschieren weiß.
Was dieser Film transportiert und auf den Zuschauer überträgt ist weder das Elend der gezeigten Bergarbeiterverhältnisse in Nordengland, auch nicht die Verbitterung der Familien, die Not, der Hunger, die Tristesse - nein, es ist die Hoffnung auf ein besseres Leben. Und auch wenn der Film die politischen Hintergründe anspricht und nicht außen vor lässt, so erzählt "Billy Elliot" an erster Stelle die Geschichte eines Jungen, der einen Traum hat, einen Traum, der ihn aus der Trostlosigkeit hinausführen soll und für den er gegen alle Widerstände kämpft, gegen die Gepflogenheiten der Arbeiterklasse in die er hineingeboren wurde, gegen die eingeschränkten Ansichten seines eigenen Vaters und letztendlich gegen die eigene Hoffnungslosigkeit und den Unmut, von dem er ergriffen wurde.
Stephen Daldry präsentiert uns ein phänomenales, authentisches Drama, mit absolut sympathischen, großartigen Darstellern, allen voran der junge Jamie Bell, der seine Rolle unglaublich emotional verkörpert, ebenso wie Julie Walters als seine toughe Tanzlehrerin.
Es ist eine tragikomische, glaubhafte Geschichte, lustig, traurig, doch am Ende lässt sie einen mit einem zufriedenem Lächeln zurück, als auch mit der Gewissheit, dass es sich für seinen Traum zu kämpfen lohnt!
Schneewittchen und der Jägersmann machen einen auf "Herr der Ringe", oder versuchen es zumindest.
Rupert Sanders, der zuvor bei der Werbung tätig war, findet einen gekonnten, kühlen Look für diese Geschichte, spart nicht an Effekten und Schauwerten.
Was weniger gekonnt war, war das Casting. Ich will mich weder den Stewart-Bashern, noch den Bella-Lovers anschließen. Ich habe natürlich nichts gegen Kristen Stewart persönlich, aber:
Dass sich Charlize Theron im Film vor den Spiegel stellt, oder besser gesagt vor ein vergoldetes Gespensterding, welches ihr auf die berüchtigte Frage antwortet: "Spieglein, Spieglein an der Wand: Sag mir, wer ist die schönste im Land? Frau Königin das seid ihr, doch hinter den sieben Bergen, das Schneewittchen ist noch viel schöner als Ihr" Sorry, das geht gar nicht.
Ich weiß nicht welche Taube dem Castingverantwortlichem in die Augen gekackt hat, aber so kackendreist zu behaupten, Kristen Stewart sei schöner als Charlize Theron ist einfach nur lächerlich und eine freche LÜGE!!! Aber das war ja schon von vornherein klar, dass dieser Satz fallen würde und selbstverständlich wusste ich auch, dass Miss Stewart mit dem großen Kiefer das Schneewittchen ist.
Tut mir leid für dieses oberflächliche Gequatsche, aber das kann ich nicht so einfach stehenlassen. Da hätte ja sogar dieses Botox-Luder Megan Fox besser als Snow-White gepasst
Und auch wenn ich nichts gegen Kristen Stewart habe, muss ich ihren Kritikern leider beipflichten, denn neben ihrer äußerlichen Untauglichkeit für die Rolle verfügt sie auch einfach nicht über die angemessene Mimik und guckt den Film über immer recht monoton vor sich hin.
Meine Sympathiepunkte gingen hingegen an die böse Königin, die unfassbar schöne Charlize Theron, die sich hier in einem fabelhaftem Kostüm (übrigens alle Oscar-nominiert) nach dem anderen präsentiert und in ihrer giftigen Rolle vollkommen aufgeht, was ein Augenschmaus!
Während Rupert Sanders seine dunkle Königin durch die extravagante Modeschau wandeln lässt und ihr weit mehr Beachtung zu schenken scheint als dem eigentlichen Fokus des Films, stößt er sein Schneewittchen in den dunklen Wald, wo es neben Thor in Jägersgestalt gegen irgendwelche Monster antreten darf.
Die Zwerge kommen natürlich auch noch, aber bis dahin ist der Film einem auch schon relativ egal geworden. An jeder Ecke wummst und bummst es und obwohl gefochten und getötet wird, bleibt das visuell gut umgesetzte Abenteuer jedoch sehr blutleer und langweilig.
Selbstverständlich fehlte es nicht an der notwendigen, finalen Schlacht, die optisch natürlich punkten konnte, aber zu dem Zeitpunkt hatte mich "Snow White and the Huntsman" bereits verloren.
Was mir in Erinnerung blieb waren Charlize Theron und der Song im Abspann von Florence and the Machine, der die böse Königin noch einmal schön untermalt hat. Der Rest war seelenlos und vergessenswert.
Audrey Tatou ist ganz niedlich und dieser liebevolle Zuckerwatte-Stil recht ansehnlich, wobei stellenweise auch ein bisschen nervig und zu gewollt, doch trotz stimmiger Musik langweilte mich die Amelie stellenweise doch arg. Obwohl die Darsteller ihr Bestes versuchen der Geschichte Konturen zu geben, bleibt es inhaltlich immer sehr bemüht, während Jean Pierre Jeunet seine Bonbons verschleudert. Um dem Film wirklich böse sein zu können ist er jedoch zu reizend verpackt.
"The Conjuring - Die Heimsuchung" oder auch einfach: Wie ich mich, als Horror-Fan, mal endlich wieder vor Angst einscheißen durfte (nicht zu wörtlich nehmen).
James Wan, der sich bereits mit seinen düsteren und durchaus gelungenen Horror-Reißern "Saw" und "Insidious" in meinem albernen Lieblings-Genre erfolgreich etabliert hat, setzt mit dem sehr simplen "The Conjuring" noch einen drauf und brachte den vielleicht gelungensten Horrorfilm der letzten Jahre raus.
"The Conjuring" ist nichts Neues, nichts Originelles, nichts Schlaues. Und doch schaffte es der Film mich komplett auf seine Seite zu ziehen, was ganz besonders den fabelhaften Schauspielern und der für dieses Genre unüblich guten Charakterisierung zu verdanken ist.
James Wan folgt den altbekannten Mustern und lässt die Angst schleichend kommen, bis sich alles in einem bahnbrechend spannendem Höhepunkt gipfelt und eskaliert. Die Schockeffekte sind bemerkenswert, die geisterhafte, dämonische Atmosphäre grandios und lobenswert ist auch, dass von CGI an nur sehr wenigen Stellen Gebrauch gemacht wurde, denn der Film verlässt sich fast nur aufs Handgemachte und verdient vielleicht gerade deswegen das große Plus.
Als man beispielsweise bei "Mama" die Mama in all ihrer animierten Hässlichkeit zu sehen bekommt, verwirkte der Film seine Subtilität und Spannung. Bei "The Conjuring" jedoch scheint alles echt zu sein, zum Greifen nahe.
Die Schockeffekte sind perfekt platziert, die extreme und in einer steilen Kurve ansteigende Spannung ließ mich kaum atmen, das Ganze wirkte auf mich zu keiner Zeit hanebüchen.
Ein zermürbender, alles richtig machender, sehr gut gespielter Haunted-House-Horror. Ein kleines, feines, bescheidenes Genre-Meisterwerk.
Fazit: Ich hab mich fast angepisst.
Schon bitter so ein Mega-Flop
Bester Film: Milk
Aber seinen größten Auftritt hatte er eindeutig in 127 Hours, Oscar-Nominierung war berechtigt
Clint Eastwood ist zwar ne coole Sau, keine Frage. Aber dieses Genre gehört John Wayne, ganz eindeutig!
Schlechte Verlierer ^^
"The Hunger Games" wird hier teilweise ziemlich verrissen, aber da ich weder die Vorlage kenne, noch diesen "Battle Royale" mit dem dieser Film hier verglichen wird, stimme ich mal wieder einen positiven Ton nach den ganzen vernichtenden Kommentaren an.
Ob "The Hunger Games" sich nun an den Roman hält oder nicht, oder ob die wirklich interessante Grundidee von irgendeinem japanischen Film abgekupfert ist, ist mir an dieser Stelle einmal herzlichst egal, denn für mich war es eine erschreckend vorstellbare Dystopie auf den Voyerismus in unserer grottigen Medienwelt.
Wäre es das Dschungelcamp für hargesottene C- oder Z-Promis, Exkremente aus Shows wie Germanys Next Topmodel oder DSDS , dann wäre mir herzlichst egal, wer sich da gegenseitig zerfleischt.
Aber nein, es ist die wunderbare, wunderschöne Jennifer Lawrence die hier in einer Arena gegen 23 andere Teilnehmer um ihr Leben kämpfen muss, und was legt sie für eine phänomenale, starke Performance hin.
Obwohl das Ganze relativ vorhersehbar bleibt, besticht "The Hunger Games" durch eine aufreibende Atmosphäre, die einem trotz weniger Überraschungen die Schweißperlen auf die Stirn treibt. Mit für heutzutage verhältnismäßig wenig Aufwand, einem reduziertem Einsatz von CGI-Effekten und sehr talentierten Darstellern schuf Gary Ross ein beklemmendes Zukunftsbild unserer Event-geilen Gesellschaft. Ein, wie ich finde, sehr spannendes Abenteuer mit ethischen Hintergedanken.
Ob "The Hunger Games" sich mit Originalität brüsten kann oder nicht, so ist es, wie ich finde, einer der gelungensten Blockbuster der letzten Jahre, mit einer Leading-Lady, welche uns mit Charisma, Klugheit und schlichter Coolness auf ihre Seite zieht. Ich oute mich jetzt einfach mal als Voyer, denn ich will die Hunger-Spiele nochmal sehen ;)
Bin gespannt auf die Fortsetzung!
War das jetzt beknackter Quatsch gewesen oder ein wunderschön fotografiertes Märchen?
Für mich Letzteres.
"The Fall" ist gefühlvolles, opulentes Kino (nur leider durfte ich den Film nicht auf der Leinwand sondern im Fernsehen bewundern), welches mich allerdings weniger wegen der Fantastik berührt hat, sondern vielmehr aufgrund des wunderbaren Zusammenspiels der kleinen Catinca Utaru und dem absolut großartigen Lee Pace, deren kraftvolle Darstellungen mich am Ende sogar fast heulen ließen.
Zugegeben, die Mischung aus realem Drama und dem fantasievollen Märchen ist zu Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, was sicherlich dazu führt, dass sich nicht jeder mit diesem Film anfreunden kann. Aber gerade dieser sehr spezielle Zusatz gefiel mir gegen Ende ziemlich gut, besonders, als die vielen Parallelen zum wahren Geschehen deutlich wurden.
Ein extravagantes, wie ich finde sehr bewegendes Werk, optisch brillant, ungewöhnlich, ja einzigartig, und hinreißend gespielt.
Endlich mal wieder Witz statt Fremdscham :)
Diese Serie ist einfach nur richtig cranker, sicker shit.
Alleine der Vorspann, die Musik... Hypnotisch.
DIE Mystery-Serie überhaupt, albtraumhafte Visionen, Schwermut, Melancholie, Abstraktion, merkwürdiger Humor, Suspense! Einfach Lynch!
Eigentlich kann man sie kaum beschreiben, man muss sie sehen!
So wunderschön und einzigartig, dass es an Perversion grenzt.
Ein Kommentar zu diesem Meilenstein war schon lange überfällig, doch jetzt wo ich dabei bin, weiß ich gar nicht was ich zu dieser Serie schreiben soll, denn sie macht mich schlichtweg sprachlos.
Liebe
Wow
Ich bin wieder im Twin-Peaks-Fieber ♥
"Die Borgias - Sex. Macht. Mord. Amen." - was ein wenig nach italienischen Wanderhuren und co. klingt ist gar nicht mal soooo dämlich. In den ersten Folgen wird das Machtkonstrukt der Borgias errichtet und in den folgenden, leider etwas lahmenden Folgen, darf man zusehen, wie es aufrecht erhalten wird. Wie der Titel verrät geht es um Intrigen, Messerstechereien, nackige Menschen und um die zur damaligeren Zeit noch viel korruptere, zwielichtige Institution der Kirche.
Das ist meistens ganz interessant, manchmal aber auch nicht so sehr. Positiv an dem ganzen Intrigen-Theater ist die Besetzung, hervorheben darf man besonders Jeremy Irons und Francois Arnaud, sowie die gute Ausstattung und die Kostüme.
Neil Jordan wollte mit den Borgias wahrscheinlich an erfolgreiche Serien wie "The Tudors" anknüpfen und folgt auch deren Muster, allerdings kann das Niveau nie ganz erreicht werden.
Inzwischen wurden die Borgias aufgrund mangelnden Publikums abgesetzt, was nicht unbedingt verwunderlich ist, da der TV-Markt deutlich bessere Serien anbietet.
Halloween
(Mini-Spoiler)
Ein Mann, eine Woche - seine letzte Woche, und eine aufwühlende Reise hinter die Kulisse einer friedlichen, amerikanischen Vorstadt, wo Sam Mendes gekonnt den so umjubelten "American Dream" dekonstruiert.
Mit kühlen Bildern, die absolut großartige Momente einfangen, lässt Mendes die Fassade Stück für Stück zerbröckeln. Die Darsteller spielen allesamt auf den Punkt, Kevin Spacey als "Lester" ist superb in seiner Rolle des durchschnittlichen, amerikanischen Bürgers, der die Schnauze voll hat und die letzte Woche seines Lebens ans Eingemachte geht, sein Leben in die Hand nimmt und sich weder von den äußeren, kritischen Blicken beeinflussen oder beirren lässt. Ebenso gut verkörpert Annette Bening die verspießte, ehrgeizige Ehefrau, die um jeden Preis den Anschein der glücklichen Vorstadt-Familie aufrecht erhalten will und dabei gegen die Widerstände ihres Mannes, ihrer Tochter und ihren eigenen innersten Wünsche anzukämpfen hat.
Thora Birch und Wes Bentley sorgen für den leicht morbiden, romantischen Teil dieses großartigen Dramas und bewegen sich dabei fernab von jedwedem Kitsch oder Schwulst.
Dies ist im Grundkern eine doch sehr simple, aber wahre Geschichte über das Doppelleben das einjeder für sich führt, das Gesicht, dass man der Welt zeigt, und das wahre, im Verborgenen Liegende. Thomas Newman schuf die perfekte Musik-Untermalung, welche auf ihre Art zwar auch sehr einfach, jedoch gefühlvoll melancholisch ist und die Handlung wohl kaum treffender hätte unterstreichen können.
Ein Film, der in sich sehr still und leise ist und dabei, oder vielleicht gerade dadurch, sehr ausdrucksstark und aufrichtig.
Sam Mendes schuf magisch wirkende Szenen, wie beispeilsweise Mena Suvari an einer Decke mit Rosenblüten, oder die gefilmte Plastiktüte im Wind, ein so schlichter Augenblick, jedoch kaum in Worte zu fassen und auf seine Art und Weise wunderschön. Und letztendlich meine persönliche Lieblingsszene: Lester, der am Ende des Filmes Mena Suvari auf ihn wartend in seine Wohnzimmer vorfindet, während sie das eine Lied von Annie Lennox hört, welches den nicht fernliegenden Schluss von "American Beauty" kaum passender hätte betonen können:
"Dead man lying by the side of the road
With the daylight in his eyes
Don't let it bring you down
It's only castles burning
Find someone who's turning
And you will come around"
Ein in sich runder, perfekter Film - Meisterwerk!
"Notes on a scandal" ist ein Psychoduell von der feinsten Sorte, in dem die beiden Schauspielgöttinnen Judi Dench und Cate Blanchett großartig aufspielen! Besonders Judi Dench legt hier einen bedenkenswert furchteinflößenden Auftritt als vereinnahmende, einsame und verbitterte alte Frau hin und schafft es dabei sogar eine gequälte Form von Verständnis meinerseits für ihre traurige Figur aufzubringen, die sie so grandios verkörpert. Dabei ist das Drama nicht nur in seinen heftigen und emotionalen Szenen stark, sondern weiß auch die stilleren, sensiblen Momente sehr gut zu meistern.
Der Plot ist aufwühlend, intensiv und schwer verdaulich. Die Charaktere sind lebensnah, zu keiner Zeit erscheinen einem die Konflikte der Figuren aufgesetzt oder unglaubwürdig. Alles ist sehr schlicht inszeniert und der Film lebt praktisch nur von seinen kraftvollen Darstellungen und den schmerzlichen Dialogen, die jedoch eine enorme Spannung schaffen, auf die selbst Hitchcock neidisch werden könnte ;)
So ist das nun einmal mit der Erotik, sie ist verschrien und nicht unbedingt gern gesehen. Ich bringe einiges Verständnis für diejenigen auf, die "Im Reich der Sinne" hassen, ihn als obszön und selbstgefälliges Machwerk empfinden, denn ohne Frage ist dies womöglich eines der kontroversesten, provokantesten Werke die ich mir je angesehen habe.
Ich selbst halte mich weder für einen verklemmten Spießer, noch für einen Perversen der sich an Filmen wie diesem hier aufgeilt. Vielmehr sah ich mir diesen und auch andere Filme des umstrittenen Genres aus reiner Neugierde an, um mir selbst ein Bild machen zu können und um für mich selbst zu beurteilen, ob das Gezeigte einfach nur pure Provokation und Selbstzweck ist, oder ob sich hinter diesen Filmen etwas Tieferes verbirgt.
Erotik als Kunstform ist ein delikates Thema, besonders wenn es gleichzeitig noch um Obsession und krankhaftes Verlangen geht, welche Nagisa Oshima hier darzustellen versucht und was ihm in meinen Augen auch gelungen ist. Interessant finde ich hier den Ansatz, den Protagonisten keine wirklichen Konturen zu verleihen um sie uns als Charaktere näherzubringen, sondern sie lediglich dabei zu beobachten, wie sie ihre Triebe ausleben und dabei immer exzessiver werden und Grenzen überschreiten, die sie nach und nach in die Selbstzerstörung führen. Der Weg von der leidenschaftlichen Affäre zum lustvollen Tötungsakt mutet beinahe dokumentarisch an und beschränkt sich fast aufs "Wesentliche".
Den Film, welcher übrigens auf einer wahren Geschichte beruht, kann man getrost mit Pornografie gleichsetzen, doch die Ästethik und der Blick auf die hier Agierenden ist einzigartig und obwohl hier wahrhaftig Grenzen in Sachen Ekel überschritten werden, so erreicht "Im Reich der Sinne" für mich sowohl in visueller, als auch in emotionaler Hinsicht eine Ebene , die ich als "Kunst" zu betiteln wage.
"Mord und Margaritas" ist weder richtig spannend, noch so richtig lustig, aber irgendwie doch recht sympathisch, was ganz besonders den beiden Hauptdarstellern Pierce Brosnan und Greg Kinnear zu verdanken ist. Speziell Pierce Brosnan blüht als abgewrackter Auftragskiller in der Midlife-Crisis so richtig schön auf und brachte mich den ganzen Film über immer wieder zum schmunzeln.
Der Plot ist eigentlich sehr gut, hier und da sind sowohl charmante, kluge Einfälle, allerdings hätte das Produkt nach meinem Geschmack etwas mehr Biss haben müssen, um wirklich überdurchschnittlich zu sein.
So oder so, allemal sehenswert.
Jetzt tue ich sie mir also auch an, die Serie über einen Serienkiller der Serienkiller killt.
Die Grundidee ist so genial absurd, dass man eigentlich nur schmunzeln kann und der Kult, der sich um diese Serie gebildet hat erscheint mir nach den ersten 7 Folgen der ersten Staffel auch durchaus berechtigt.
Moralisch gesehen ist das ganze Gerüst natürlich ein bisschen wackelig, wobei ich finde, dass ein paar Dexters der guten alten Mutter Erde und ihren sündigen Bewohnern gar nicht mal so ungut tun würden ;)
Obwohl dem Zuschauer die dunkle Seite Dexters von Anfang an unter die Nase gerieben wurde, kann man gar nicht anders, als den emotionslosen, charmanten und etwas morbide wirkenden Serienkiller von nebenan lieb zu gewinnen, denn Michael C. Hall gelingt dieser schwierige Spagat von makaber/sympathisch unheimlich gut.
Zart besaitete Seelen sollten sich "Dexter" lieber nicht antun, denn an Blut und Leichen wurde hier nicht gespart.
Ansonsten bietet "Dexter" eigentlich alles, was das Herz begehrt: einen lebendigen Kosmos von Charakteren, eine wirklich raffiniert aufgebaute Handlung, schön viel schwarzen Humor und Spannung.
Terry Gilliam ist ein Guter, das steht für mich fest. Filme wie "Twelve Monkeys" oder "Brazil" haben mich schlichtweg begeistert, aber der Trubel um "Fear and Loathing in Las Vegas" ist mir persönlich ein wenig schleierhaft.
Dieser Film hier gehört ja zu der Kategorie Filme, von denen man sagt "Alter, den musst du dir unbedingt reinziehen wenn du dicht bist!". Diese Worte höre ich oft, in Zusammenhang mit vielen Filmen (meistens die ulkigen Werke von Tim Burton). Wenn ich diesen Ratschlag jedes Mal beherzigen und mir jeden einzelnen dieser abgespaceten Filmchen stoned oder hacke anschauen, würde ich wahrscheinlich schon in der Gosse hausen.
Nein, wenn ich mal nicht gerade dazu genötigt werde mir "Kindsköpfe" oder "New Moon" im Kino anzusehen, möchte ich Filme eigentlich lieber nüchtern sehen.
Und ganz nüchtern betrachtet ist "Fear and Loathing in Las Vegas" für mich schlicht und einfach unbeeindruckend und langweilig. Man sieht zu wie Johnny Depp und Benicio del Toro auf einem durchgehenden LSD/Kokain/Ecstacy/Hasch/Alkohol-Trip durch Las Vegas geistern, vollkommen druff irgendeine Scheiße bauen.
Cool.
Nein, eigentlich nicht.
Zu Beginn mag das ja noch ganz witzig sein, aber zwei Stunden lang zuzusehen wie sich zwei beknackte Vollpfosten zudröhnen ist irgendwann ermüdend.
Der Film ist selbstverständlich super-skurril, grotesk und halligalli, jedoch reichte meine (wie ich finde eigentlich gut ausgeprägte) Empathie nicht aus um irgendeine Bindung zu den Charakteren und ihr wirres Handeln aufzubauen.
Ich kenne die Vorlage nicht, habe aber gehört, dass es irgendwelche Bezüge zu Vietnam gibt und sowohl Buch als auch Film den Zeitgeist der 70er wiederspiegeln usw. Kann ja sein, ist mir aber irgendwie egal denn in Terry Gilliams Werk habe ich davon wenig bemerkt. Ich will niemandem mit diesem Kommentar ans Bein pinkeln, ist halt nur mein subjektiver Eindruck dieses Films und schlussendlich empfand ich ihn als nichtssagend und öde.
Diese Huldigungen an Lynch ♥
Lass uns Freunde sein! :D