Nospheratu99 - Kommentare

Alle Kommentare von Nospheratu99

  • 5

    >>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<

    Abstruse Fortsetzung der Terminator-Reihe.

    Der fünfte Teil der Saga um die bösen Maschinenwesen springt wild in den Zeiten umher und jagt unsere Helden in fast schon James-Bond-artiger Manier durch die Zeiten, wo sie konsequenter Weise für Action, Action und nochmals Action sorgen. Zu den verschiedenen Zeitebenen gab es noch Paralleluniversen und „Doppelpersonen“ zu bestaunen (also Szenen, in denen ein Mensch auf das jüngere Ich trifft).

    Laut Stephen Hawking ist das alles Quatsch. Seiner Theorie zufolge kann man ausschließlich in die Vergangenheit reisen (die Zukunft existiert ja noch nicht) und dort vorgenommene Handlungen haben keinen Einfluss auf die Gegenwart (es ist ja schon alles passiert und kann nicht mehr geändert werden). Sonst könnte es zu einem Paradoxon führen und das kann seiner Theorie zufolge nicht sein.

    Hawkins´ Theorie ist für diesen Film jedoch völlig egal, hier zählen der Fanservice und die Einnahmen. Man kann sich über die gesamte Laufzeit des Eindrucks nicht erwehren, dass die Inszenierung und Produktion auf statistischen Grundlagen basierten, die Auskunft darüber geben, wie viele Einnahmen ein solcher Film erzielen könne und er danach auch produziert wurde. Somit bleibt ein schaler Nachgeschmack, der die Sache ein wenig nach unten zieht.

    Dabei hatte Regisseur Alan Taylor bei der visuellen Umsetzung gar nicht mal so übel gearbeitet und hielt sich an den düsteren Grundton seiner Vorgänger. Dass Emilia Clarke nun mal in keiner Weise an Linda Hamilton heranreicht, kann man ihr ebenso wenig zum Vorwurf machen wie Lee Byung-hun, eben kein Robert Patrick zu sein. Schwarzenegger mühte sich nach Kräften, konnte aber nicht verheimlichen, dass die Jahre bei ihm ihre Spuren hinterlassen hatten. Doch zumindest versuchte er sich ein wenig an einer Selbstparodie, was auch gelang (der gruslig-komische Grinser, den er Reese zu Beginn zuwirft, war herrlich). Alle anderen ohne Fehl und Tadel, aber leider auch konturenlos. Die Synchro in Ordnung.

    Fazit: Ein lauwarmer Aufguss, nicht mehr und nicht weniger. Visuell war die Sache ja ganz gut umgesetzt, inhaltlich aber verworren und unausgegoren. Flache Charaktere und biedere Action ergänzten die mittelprächtige Sache, womit der Film zwar nicht gänzlich abstürzte, jedoch in keiner Weise aus der Flut von vielen anderen Zeitreise-Actionfilmen herausstach. Eine durchschnittliche fünf trägt der Sache Rechnung und eine Empfehlung sei für das geneigte Popcorn-Publikum schon ausgesprochen.

    11
    • 5 .5

      >>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<

      Starbesetzter Western mit bittersüßer Drama-Note.

      Es ist ja nicht so, dass Regisseur John Huston mit „Denen man nicht vergibt“ das Rad neu erfinden würde, doch immerhin befleißigte er sich einer dramatischen Grundstimmung um Liebe und Verrat. Die Figuren können einem schon leidtun, derart viel dramatisches Potential aushalten zu müssen. Auch wenn mir nicht alle Verhaltensweisen klar waren (warum etwa die Frauen derart heiratswütig waren, erschließt sich mir nicht so recht – beinah schien es, als wollten sie die Männer mit Waffengewalt vor den Altar schleifen) und der Rassismus wohl den Umständen geschuldet war, so machten die Motive der Figuren schon etwas her.

      Dazu hatte Huston ein durchwegs namhaftes Ensemble um sich geschart, das mit Audie Murphy, Kathrine Hepburn, John Saxon und Burt Lancaster ordentlich Starpower auffuhr. Saxon hätte ich in jung gar nicht erst erkannt und auch Murphy mit Bart musste ich erst in der Darstellerliste nachschlagen. Und sie machten ihre Sache gut und verkörperten ihre Protagonisten mit Hingabe und Glaubwürdigkeit. Auch die Synchronisation in Ordnung.

      Inhaltlich gab es die „üblichen“ Reibereien unter den Siedlern sowie das obligate Geballer auf Indianer, wobei natürlich jeder Schuss saß und die von Pferd gefallenen Toten wie durch Zauberhand wieder vom Schauplatz verschwanden. Die Figuren wurden geradlinig und unnachgiebig gezeigt, dazwischen eine heimliche Liebe, die letztlich in den Untergang führt. Ein paar schöne Landschaftsaufnahmen ergänzten die passable Darbietung und rundeten das Geschehen gut ab.

      Conclusio: Ein nicht schlecht erdachter, unter dem Strich aber generischer Western, der ordentlich Dramatik bietet und am Ende etwas im Pulverdampf untergeht. Huston schaffte einen passablen, jedoch ein wenig in den Usancen der Genres feststeckenden Western, der allein schon wegen der Besetzung sehenswert ist. Eine leicht überdurchschnittliche Bewertung trägt dem Ganzen gut Rechnung und auch eine Empfehlung sei für Western-Freunde ausgesprochen. Es erwartet sie zwar kein ausgemachtes Highlight, aber immerhin ein gut schaubarer Film.

      10
      • 6 .5

        >>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<

        Nette und herzerfrischende Komödie mit liebenswerten Figuren.

        Regisseur Armaud Lemort orgelt sich in „Voila, Papa“ durch beinahe die gesamte Palette der launigen Klaviatur und setzt uns neben Situationskomik auch Slapstick und Wortwitz vor. Dabei blieb er zumeist stilsicher und bis auf ein paar kleine, liebevoll verteilte Seitenhiebe auch weitgehend harmlos. Klar, die Psychoanalyse bekommt ebenso ihr Fett ab wie die Esoterik, dies jedoch wie gesagt ohne bösartigen Unterton. Rivalitäten zwischen den einzelnen Behandlungsmethoden (Gesprächstherapie vs. Hypnose) wurden lustvoll abgehandelt, nehmen aber wenig genug Raum ein um nicht zu nerven. Lediglich bei der Figur des Stephane (Rayane Bensetti) schießt Lemort ein wenig am Ziel vorbei und bringt die Figur mit einer Penetranz, die mir das Lachen vergehen ließ. Ansonsten hatte aber alles gutes Lachpotential.

        Christian Clavier gab uns den bourgeoisen Psycho-Onkel mit einer famosen Leichtigkeit, womit er recht viel aus der Figure herausholte. Sein Widerpart wider Willen, Baptiste Lecaplain, hatte jedoch eine ungleich schwierigere Aufgabe zu stemmen, löste diese aber mit Bravour und brachte den unsicheren und in seinen Problemen gefangenen Patienten mit stimmiger Konsequenz. Die Damen Claire Chuste und Christiana Reali mit nur wenig humorigem Potential, dafür aber hübsch und charmant. Alle anderen ohne Fehl und Tadel, lediglich der bereits angesprochene Bensetti fiel seiner Figur ein wenig zum Opfer. Die Synchronisation passend und gut.

        Viel lag auch an den stimmig ausgewählten und schön in Szene gesetzten Drehorten und Kulissen, diese verströmten eine nette und heimelige Atmosphäre. Sowohl die „Piraten-Bar“ als auch das Haus am Meer, in dem sich der Film größtenteils abspielte, machten etwas her und schufen ein bonvivantes Urlaubsfeeling, in dem sich das launige Potential gut entfalten konnte.

        Conclusio: Eine nette und ansprechende Feelgood-Komödie, die ein paar starke Szenen bietet und einen durchgehend zum Lachen bringt. Wirklich ernste Themen werden weitgehend vermieden und auch böse Zoten gab es keine. Somit kann man den stilvoll inszenierten und rundherum gut gelungenen Film durchaus empfehlen. Die sechseinhalb vergebe ich gerne, die Kinokarte hat mich gestern nicht gereut.

        11
        • 6

          >>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<

          Solider und mit Augenzwinkern präsentierter Teenie-Slasher der härteren Sorte.

          Eli Roths Film ist weder sonderlich innovativ (maskierter Mörder metzelt sich durch eine Kleinstadt) noch bietet er ein wie immer geartetes Alleinstellungsmerkmal. Dafür dreht er ordentlich an der Eskalationsschraube und setzt uns ein paar derbe Bluteffekte vor, die in ihrer fast schon manischen Ausprägung mehr skurril als erschütternd wirken (bei manchen Kills kann man sich eines innerlich aufkeimenden Kicherns nicht erwehren). Als Höhepunkt gibt es ein groteskes Erntedank-Essen mit einem ganz besonderen Hauptgang. Ein wenig Gesellschaftskritik wie dem alljährlich wiederkehrenden Shopping-Wahnsinn (der sich in unseren Breiten eher auf die Vorweihnachtszeit erstreckt, in den USA dürfte sich der ganze Irrsinn am „Black Friday“ nach Erntedank kumulieren) oder den auf Biegen und Brechen durchgezogenen Paraden gab es auch, dies jedoch nur am Rande.

          Zu alledem pfiff Roth weitgehend auf Plausibilität und Nachvollziehbarkeit. Eigentlich sollte man sich den Streifen allein deswegen ein zweites Mal ansehen, um die Glaubwürdigkeit der Kills zu überprüfen (mitunter hatte ich das Gefühl, dass der Bösmops sich zweiteilen hätte müssen um alles unter einen Hut zu bringen), doch am Ende ist es eigentlich egal. Was bleibt, ist ein atmosphärisch dichter und durchgängig packender Slasher, der das entsprechende Publikum finden und zufrieden zurücklassen wird.

          Auch die rote Pampe kam ordentlich zum Einsatz. Wie es sich bei derartigen Filmen gehört, spritzte und blubberte das Filmblut tüchtig auf den Zuseher zu – ja, sogar zum Kochen brachte es Roth. Die Tötungen waren wie gesagt skurril und in keiner Weise ernst zu nehmen, machten aber durchgehend Laune. Die Effekte waren in bester Geschichten-aus-der-Gruft-Manier durch die Bank handgemacht und sahen weder fadenscheinig noch billig aus. Eben genau das, was der geneigte Splatter-Fan liebt und schätzt.

          Die Mimen kreischten sich brav durch die Szenerien und litten gekonnt. Zudem wurden auch passable Darstellungen geboten, die in keiner Szene Schwächen zeigten. Dass sich ein Star wie Patrick Dempsey zu einem Auftritt entschlossen hatte, tat der Sache gut. Die Synchronisation in Ordnung und zumindest nicht im Negativen auffällig.

          Fazit: Ein generischer und gut in Szene gesetzter Slasher, der sich hinter eigentlich keinem Genrekollegen verstecken muss. Natürlich bracht man nach Dingen wie Glaubwürdigkeit oder Nachvollziehbarkeit nicht fragen, aber das ist wie ich meine ebenso genretypisch wie der ausufernde Einsatz des Filmblutes. Nobles Wegschwenken der Kamera sucht man ebenso vergeblich, aber das würde das geneigte Publikum ohnehin nicht goutieren. Somit kann sich Roth auf die Fahnen heften, einen passablen und zur Sache gehenden Genrebeitrag abgeliefert zu haben und damit passte es schon. Empfehlenswert für das geneigte Publikum und mit einer soliden sechs denke ich gut bedient.

          14
          • 6 .5
            über Shinobi

            >>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<

            Bildgewaltige Japan-Historien-Fantasy auf Basis des Romeo-und-Julia-Themas.

            Die Geschichte hatte durchaus Hand und Fuß, zeigte sie doch neben ein paar visuell gut umgesetzten Martial-Arts-Kämpfen (dabei kamen Kämpfer mit übernatürlichen Fähigkeiten zum Einsatz) auch die Sinnlosigkeit der Auseinandersetzung. Am Ende gab es ein Liebespaar, das durch den Kampf alles verloren hatte, dafür konnte die Krieger-Kaste ihrem zerstörerischen Dasein abschwören und in Frieden leben.

            Das Motiv des verhinderten Liebespaares ist natürlich ein immer wieder dramatisches, und dieses wurde von Regisseur Ten Shimoyama auch gut umgesetzt. Indem er uns zwei den Traditionen verhafteten Protagonisten vorsetzte, die es nicht schafften, sich aus den Fesseln ihres Seins zu befreien und letztlich an ihren Wertvorstellungen scheiterten, gab er uns eine wertvolle Lektion auf den Weg. Das vermeintlich vorherbestimmte Schicksal ist keineswegs in Stein gemeißelt und kann mit entsprechend entschlossen vorgetragener Motivation auch selbst beeinflusst und umgeschrieben werden. Leider schafften unsere Liebenden dies nicht.

            Die Kämpfe sind natürlich unrealistisch bis dorthinaus, doch immerhin optisch ansprechend und jederzeit stilsicher in Szene gesetzt. Die Bewegungen verströmen eine durchchoreografierte Eleganz, die man in Eastern nicht alle Tage sieht. Gemeinsam mit einer betörenden Ausstattung liefert der Streifen eine gute und niveauvolle Vorstellung, die die Ästhetik großschreibt. Natürlich muss ein gewisses Faible für derartige Bilder vorhanden sein – wenn man jedoch darauf steht, dann kann man an „Shinobi“ durchaus Gefallen finden.

            Die Mimen steuerten das Ihre zum Gelingen des Filmes bei und brachten die Figuren mitunter ein wenig aufgesetzt, aber durchwegs zur Machart passend. Sie schoben ihre Motive und Antriebe eindrücklich und glaubwürdig vor sich her und erreichten damit eine gute Wirkung. Die Synchronisation immer wieder mit Schwächen, was aber wohl in der Natur der Sache liegt – asiatische Historien-Fantasy ist wohl weder für die Übersetzer, noch für die Sprecher eine leichte Aufgabe.

            Fazit: Ein gut schaubarer und trotz einer gewissen Patina immer noch visuell ansprechender Streifen, der sein Thema gut beackert. Handwerklich wurde gut gearbeitet und auch von Seiten der Meta-Ebene kann man nicht meckern. Eine solide sechseinhalb trägt dem Ganzen gut Rechnung und eine Empfehlung sei sowohl für das Fantasy- als auch das Martial-Arts-Publikum ausgesprochen.

            8
            • 6

              >>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<

              Seltsamer Film mit nicht uninteressanter Aussage.

              Womöglich gibt es ja mehr von ihnen als man glaubt: Menschen, die sich in einer gesichtslosen Wohnsiedlung gefangen fühlen; zusammengesperrt mit einem völlig entfremdeten Nachwuchs und einer sich zunehmend auflösenden Beziehung; Tag für Tag an einer de facto sinnlosen und anstrengenden Aufgabe arbeitend; und sich am Ende von alledem in einem Leichensack verschwinden sehen. Eine trostlose, sinnbefreite Existenz, die lediglich dazu dient, weitere sinn- und trostlose Existenzen hervorzubringen, an denen das Leben ebenso vorbeizieht wie an einem selber.

              Es ist eine ungute und zum Teil auch verstörende Betrachtung des menschlichen Daseins, das zu einer bloßen Existenz verkommen ist und das mit dem „Leben“ als Grundbegriff nicht viel gemein hat. Regisseur und Drehbuchautor Lorcan Finnegan setzt uns eine radikale Reduktion des Laufes der Dinge vor, die seltsam beginnt und immer schräger wird. Die knallharte Aufrechnung lebensfeindlicher Umstände sorgt für Unwohlsein und einem mehr als schalen Nachgeschmack. Dass man seinem und dem möglichen Dasein seiner Mitmenschen mit einer derartigen Anwiderung gegenüberstehen kann, macht betroffen und zugleich auch mitleidig. Schlimm, wenn das manche so sehen und auch verständlich, dass sie einen Ausbruch aus ihrem Gefängnis herbeisehnen.

              Finnegan lässt seine Figuren gekonnt sich immer tiefer im Dickicht der Abhängigkeiten verirren und das Leiden kontinuierlich anwachsen. Jesse Eisenberg und Imogen Poots larvierten ihre Figuren mit einer sympathischen Losgelöstheit durch den Streifen. Auf den ersten Blick gäbe es natürlich Vieles, das ich persönlich anders gemacht hätte, doch in der Situation selbst würde man womöglich ebenso den Weg des geringsten Widerstandes gehen wie die beiden. Unter dem Strich möchte ich von einer runden und einwandfreien Leistung sprechen und auch die Synchronisation passte soweit. Hervorheben möchte ich auch die herrlich schräge Darstellung von Jonathan Aris als seltsamer Immobilienverkäufer.

              Fazit: Ein verquerer und andersartiger Streifen, der in seiner eigenen Art und Umsetzung durchaus seine Berechtigung hat. Allein schon für die Radikalität, mit der Finnegan seine Themen beackert, möchte ich eine Empfehlung aussprechen – auch wenn der Streifen sicherlich nicht jedermanns Sache ist. Die solide sechs sei ihm jedoch zugestanden.

              11
              • 3 .5

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                Zähe und langatmige Arthouse-Mystery.

                Gleich zu Anfang fielen die seltsamen und gestelzt vorgetragenen Dialoge auf, mit denen sich unsere Protagonisten begegneten. Kaum eine Textzeile wurde ohne bedeutungsschwangeres Getue vorgetragen und auch das Verhalten des in Not geratenen Hilfesuchenden mutete eigenartig und auch übergriffig an. Trotzdem wurde von seiner Gastgeberin immer wieder seine Höflichkeit angesprochen und seine Freundlichkeit gelobt. In der Folge entwickelte sich ein langatmig vorgetragenes Katz-und-Maus-Spiel zwischen den beiden, das mit seiner eigenartigen Dynamik anfangs noch einigermaßen unterhalten konnte, im weiteren Verlauf jedoch anstrengend und ermüdend wirkte. Das zähe Zwiegespräch sollte wohl pfiffig und belauernd wirken, verfehlte seine Wirkung aber dann doch. Irgendwann in der Mitte dachte ich mir „Ok, seltsame Begegnung zweier Fremden, die offenbar mehr übereinander wissen als es der Zuseher tut – hab´s kapiert, jetzt bitte die Auflösung“.

                Madolyn Smith und Malcom McDowell mühten sich nach Leibeskräften, konnten den Texten jedoch keine wie immer geartete Finesse entlocken. Ja, die Intention war erkennbar und die sich zuspitzenden Gespräche hatten eine gewisse Dynamik, trotzdem wirkte alles wie künstlich in die Länge gezogen und künstlich verwirrend gemacht. McDowell spielte gut mit seiner diabolischen Aura und konnte damit wenigstens stellenweise punkten. Smith als teils verängstigte, teils trotzig-selbstbewusste Gastgeberin brachte ihre Figur nuanciert und zumeist auf dem Punkt.

                Fazit: Ein Film, der an seinen eigenen Ansprüchen weitgehend scheitert. Trotz einer gar nicht mal so üblen Grundidee (die sich erst ganz am Ende als solche präsentiert) würde ich das cineastische Experiment als gescheitert ansehen. Vor der Auflösung gab es einfach zu viel Leerlauf und zu viel überkandideltes Gerede um einen durchgehend interessanten Film zu ergeben. Für die beiden Mimen und die nicht schlechte handwerkliche Machart lasse ich mal dreieinhalb Punkte da. Eine Empfehlung spreche ich auch nur mit Vorbehalt aus – wobei das auf meiner persönlichen Einschätzung beruht (und mich die ganze Chose halt einfach nicht gepackt hat).

                10
                • 7

                  >>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<

                  Lustige und gut anzusehende Serienstaffel.

                  Mir ist ja irgendwie unklar, warum hier auf MP die Folgen der ersten beiden Staffeln wie einzelne Filme angelegt sind (und ergo auch als solche zu bewerten), ab der 3. jedoch lediglich die Staffel selbst (die aus jeweils 3 Folgen besteht) als solche zu bewerten ist. Vielleicht hat es ja mit den Produktionsgrundlagen zu tun – eben dass die ersten sechs Folgen wie einzelne Filme gedreht wurden und erst, als der Erfolg sich eingestellt hatte, auf ein Serienformat umgeschwenkt wurde.

                  Von Seiten der Handlung würde es jedenfalls darauf hindeuten. Die ersten Folgen waren in sich abgeschlossen und wiesen nur wenige überbrückende Handlungsteile auf, während die drei Folgen der 3. Staffel von Seiten der Geschichte mehr Fortlaufendes beinhaltet. Insbesondere die Hochzeit Watsons und die Auseinandersetzung mit seiner Braut zog sich über die gesamten drei Folgen. Zwar wurden immer wieder auch Kriminalfälle gelöst, dies wirkte aber mehr als Nebenhandlung, der Fokus lag auf Watson und seiner Gattin.

                  Dies tat der Verve der Serie aber keinen Abbruch. Lediglich der Umstand, dass Macher Gatliss die Sache zu seiner Art Sitcom verkommen ließ, wollte mir nicht so recht passen. Mitunter wirkte es, als würde er seine Figuren und die Geschichten zugunsten schneller Lacher vernachlässigen und manchmal übertreibt er es auch mit den überraschenden Wendungen. Auch dass das Figurenensemble langsam aber stetig anwuchs, spricht für das Serienformat. Das war ja in vielen anderen Serien bereits zu beobachten: Wenn sich das launige Potential der Hauptfiguren auslutscht, dann werden bei Serien im Normalfall weitere Figuren dazugestellt. Dass am Ende sogar Moriarty wieder ins Boot geholt wurde, enttäuscht aus diesem Gesichtspunkt ein wenig - die Implementierung eines anderen, ebenbürtigen Widerparts wäre da meines Erachtens besser gewesen als diese Resteverwertung.

                  Cumberbatch und Freeman harmonierten wieder einmal gut miteinander und brachten die freundschaftlichen Kabbeleien wie immer glaubwürdig und gut. Vor allem die en passant gesetzten Pointen beherrscht Cumberbatch wirklich gut, so gesehen kratzt der „Dr. Strange“-Unsinn nicht einmal annähernd an seinem darstellerischen Potential. Dass man Holmes von einem knallharten Logiker zu einem liebenswerten Arschloch („Funktioneller Soziopath“) umgedeutet hatte, störte in diesem Zusammenhang weniger und passte eigentlich gar nicht mal so schlecht.

                  Fazit: Eine gute und irgendwie auch konsequente Fortführung der Filme als Serie, die lediglich durch die oben beschriebenen Schwächen ein wenig an Wirkung einbüßt. Es ist natürlich Geschmackssache, ob man einzelne, in sich abgeschlossene Fälle oder folgenübergreifende Handlung mehr mag – für mich ist sowohl das eine wie das andere gut. Lediglich das mitunter um schnelle Lacher heischende Drehbuch störte mich ein wenig, das zog die an sich gute Produktion ein wenig nach unten. Unter dem Strich aber durchaus sehens- und empfehlenswert.

                  9
                  • 4

                    >>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<

                    Schlecht gealterter Insekten-Horror.

                    Unsere durch Atommüll mutierten Riesen-Ameisen wurden hauptsächlich mit Mikro-Kameras gefilmt und ins Bild einkopiert. Manchmal kam auch ein Blue-Screen zum Einsatz. Die Fress-Szenen wurden mit Modellen gemacht. Das kam mal besser, mal weniger gut auf den Schirm, und war in eigentlich jeder Szene als das erkennbar, was es war: Ein matter Effekt in einem alten SciFi/Grusler. Interessanterweise erinnerten die Geräusche, die die sechsbeinigen Krabbler ausstießen, frappierend an jene von „Formicula“, was eine nette Referenz zu dem SciFi-Klassiker darstellte.

                    Außerdem sahen wir einen Haufen unsympathischer Figuren. Die einen agierten nach der damals schon hinlänglich bekannten Geiz-ist-Geil-Attitüde und einem unguten Egoismus, die anderen versuchten sich als skrupellose Geschäftsleute, die wertloses Land mit Biegen und Brechen unter die Leute bringen wollen. Dazu gab es gesellschaftliche Kritik am verantwortungslosen Umgang mit atomarem Abfall (klar, das musste ja sein). Einzig die Loser wurden sympathisch gezeigt, womit auch von Anfang an klar war, wer die Schlachterei überleben würde und wer nicht.

                    Inhaltlich war die Sache ebenfalls mau. Indem Regisseur Bert Gordon sich am Ende sogar an einem pfiffigen Ende versuchte (das leider von der Logik her eher in die Hose ging), konnte sein Streifen auch aus diesem Gesichtspunkt nicht wirklich überzeugen. Gut, dass er sich an einem Ameisen-typischen Verhalten versuchte, letzten Endes stand die Pheromon-bedingte Hörigkeit der Stadtbewohner aber auf ebenso wackligen Beinen wie der Rest.

                    Der Cast werkte sich brav durch den Streifen, hatte in der Chose jedoch nur bedingte Möglichkeiten. Heimlicher Star waren natürlich die Riesen-Ameisen, die wie gesagt jedoch nicht immer punkten konnten. Joan Collins immer Herrin der Lage, wo hingegen ihre Kollegen nicht immer sattelfest agierten. Gordon schien nach darstellendem Talent besetzt zu haben und ließ die blassesten Mimen zuerst aus seinem Film scheiden. Die Synchronisation mittelprächtig, jedoch zumindest mit keinen Totalausfällen.

                    Fazit: Ein damals wohl ansprechender, heutzutage nicht mehr überzeugender SciFi-Grusler. So gesehen würde ein Remake durchaus Sinn machen, mit ordentlich CGI könnte man aus diesem Stoff denke ich schon etwas herausholen. Mit dem Ende sollte man sich etwas überlegen, aber sonst könnte man die Geschichte durchaus brauchen. Langweilig war er nicht, aber eben optisch auf der Höhe der Zeit – man sah dem Ding sein Produktionsjahr (1977) an allen Ecken und Enden an. Eine Empfehlung gibt es daher lediglich für Horror-Nostalgiker und als Bewertung magere vier Punkte.

                    10
                    • 4 .5

                      >>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<

                      Generische und teils auch triviale Alien-Invasions-Nummer.

                      Nun ja, ein wenig Eigenständigkeit gab es schon: Indem Regisseur Chris Gorak seine Aliens unsichtbar sein ließ, stellte er seine Protagonisten vor ein wenig größere Herausforderungen als in sonstigen Produktionen. Die Erkennung der Außerirdischen war anders und deren Bekämpfung erfolgte mit anderen Waffen (eines Mikrowellen-Gewehrs).

                      Ansonsten haben wir die übliche Flucht-und-Überlebens-Action, die man bereits in Dutzenden anderen Filmen gesehen hat. Die Invasoren aus dem All haben nichts anderes vor als die Erde zu zerstören/erobern/auszubeuten (in unseren Fall waren sie hinter leitenden Metallen her) und die Menschen zu vernichten/versklaven/verspeisen (in diesem Fall zu pulverisieren). Das verlieh dem Film eine banale und nicht sonderlich einfallsreiche Note – auch wenn die Begleitumstände doch ein wenig anders waren. Und ja, der Spielort Moskau war auch mal was anderes – ansonsten spielen die Invasionen ja de facto IMMER in den USA, und das stellvertretend für die ganze Welt (was ein grundlegendes Selbstverständnis der Amerikaner zu sein scheint).

                      Leider gestaltete sich das Drehbuch nicht immer stilsicher und sattelfest. Es legte den Figuren mitunter seltsam anmutende Dialoge in den Mund, die in einigen Szenen ein wenig fehl am Platze wirkten. Ein wenig Pathos der russischen Verteidiger der Menschheit gab es auch zu hören, aber gut, warum sollten die anders sein als ihre amerikanischen Pendants aus anderen Filmen. Dazu arbeitete sich Gorak durch ein paar russische Stereotypen und fertig war die ein wenig gewollt wirkende Melange.

                      Von den Effekten her gab es ebenfalls die „übliche“ CGI, die jedoch ganz gut und ohne den beinahe schon obligaten Bombast. Gorak blieb bodenständig und das machte in diesem Zusammenhang einen besseren Eindruck als es etwa ein Roland Emmerich getan hätte.

                      Die Darsteller mühten sich redlich und hatten damit zumeist auch Erfolg. Zumindest mochte man die Figuren im Laufe des Streifens immer mehr und stellte sich auf ihre Seite. Oskarreife sah ich keine, aber auch keine Totalausfälle. Die Synchronisation unauffällig und somit gut.

                      Fazit: Einer unter vielen. Mit ein paar netten Ideen versank der Streifen zumindest nicht völlig im Sumpf der Zweitklassigkeit, hatte aber deutlich zu wenig Innovationskraft um wirklich aus dem Heer vieler anderer Alien-Invasionen hervorzustechen. Für einmal schauen ok, letztlich aber zu wenig eindrücklich für höhere cineastische Weihen. Mit einer leicht unterdurchschnittlichen Bewertung ist er im Vergleich mit anderen Werken dieser Art gut bedient und eine Empfehlung sei für Teenie-Publikum, Genre-Einsteiger und Junggebliebene ausgesprochen.

                      9
                      • 2 .5
                        Nospheratu99 02.05.2025, 08:10 Geändert 02.05.2025, 13:26
                        über Madman

                        >>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<

                        Matter und generischer Slasher von der Stange.

                        „Madman“ sieht sich in der Tradition von „Halloween“ und „Freitag, der 13.“, reicht an diese jedoch in keiner Weise heran. Regisseur Joe Giannone hält sich nicht mit langen Vorreden auf und lässt seinen verrückten Axtmörder schon in der ersten Viertelstunde auf die Protagonisten los. Diese wurden kaum und wenn, dann eher unsympathisch charakterisiert, womit sie einem am Allerwertesten vorbeigehen und einem ihr Schicksal weitgehend egal ist. Die eindimensionale Handlung verdient diese Bezeichnung eigentlich nicht und dient lediglich als Feigenblatt für das Leiden und Sterben der Figuren.

                        Die Effekte waren blutig und eindringlich, jedoch immer als solche erkennbar. Bei den Axtmorden war ersichtlich, dass der verrückte Farmer lediglich Schaufensterpuppen enthauptete, dazu war die rote Suppe von so intensiv-knalliger Farbe, dass das nie im Leben Blut sein konnte. Einzig der Mord durch Erhängen hatte eine gewisse Wirkung und wurde zudem auch hingebungsvoll zelebriert. Überhaupt waren die Situationen ja ganz einfallsreich, aber wie gesagt einfach und eigentlich schlecht umgesetzt. Einen kleinen Bonus holte sich die Maskerade des titelgebenden Axtmörders ab - der gruslige, aber doch irgendwie coole Look mit den wirren weißen Haaren hatte etwas.

                        Die Mimen verbrannten in ihren de facto gar nicht konturierten Figuren und blieben durch die Bank blass und schwach. Nicht einmal glaubwürdiger Schrecken und/oder schmerzhaftes Leiden wurden kolportiert, womit viele Tötungsszenen unfreiwillig komisch daherkamen. Das verhagelte die Atmosphäre ein ums andere Mal und ließ den Streifen letztlich Schiffbruch erleiden. Wobei ich dem Cast jetzt keine Schuld geben möchte, an diesem lausigen Ding (gab es da überhaupt ein Drehbuch oder wurde improvisiert?) kann man eigentlich nur scheitern.

                        Fazit: Ein wohl zu Recht in der Versenkung verschwundener Streifen, der in eigentlich keiner Phase überzeugen kann. Die Chose fiel in eigentlich allen Belangen durch, lediglich der Einfallsreichtum der Kills und die Optik des Antagonisten können als kleine Pluspunkte herhalten. Dafür vergebe ich die zweieinhalb Punkte - mehr hat sich dieses Machwerk aber nun wirklich nicht verdient. Eine Empfehlung gibt es auch nur für die Trash-Fraktion, die wird wegen der immer wieder gebotenen unfreiwilligen Komik wohl die meiste Freude an dem Ding haben.

                        9
                        • 7

                          >>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<

                          Visionärer Slapstick mit hohem Unterhaltungswert.

                          Dass Charlie Chaplin keinesfalls der hirnlose Spaßmacher ist, als der er sich in seinen Anfängen generierte, zeigt er in diesem Film recht anschaulich. Hatte er bereits in „Der Tramp“ oder „Lichter der Großstadt“ gewisse sozialkritische Themen wie Vernachlässigung von Kindern oder das Prekariat aufgegriffen, so verdichtete er in „Moderne Zeiten“ mehrere gesellschaftliche (Fehl-)Entwicklungen. Wobei man aber auch sagen muss, dass 1936 die Zeiten eben schwer waren. Der große Börsencrash war gerade mal sieben Jahre her und die Gesellschaft fing gerade an, sich davon zu erholen. Einer sich langsam wieder prosperierenden Industrie und Wirtschaft stand ein immer noch relativ hohes Angebot an einfachen Arbeitern zur Verfügung, die mangels sozialer Absicherung entsprechend behandelt wurden. Und so manchen hatten die schweren Zeiten in die Kriminalität getrieben. Andere wiederum brannten an den damals neu aufgekommenen Fließbändern der Fabriken (diese waren damals von Henry Ford weiterentwickelt und massentauglich verbreitet worden) psychisch wie physisch völlig aus.

                          Natürlich gab es – bei aller geäußerten Sozialkritik – natürlich auch wieder allerlei Hampeleien und unterhaltsamen Slapstick zu sehen. Chaplin bewegte sich wieder mit seinem clownesken Gang inklusiver zu großer Schuhe fort, und auch eine zarte Romanze gab es zu sehen. Auch diese wurde - wie alles andere – ins Lächerliche gezogen.

                          Interessant finde ich ja, dass Chaplin so viel selbst gemacht hat. Er schrieb das Drehbuch (das bei einem Stummfilm wohl eher so eine Art Storyboard war), führte Regie und spielte die Hauptrolle – ja, sogar die Musik komponierte er selbst. Dazu bewies er ein feines Gespür für die zeitgeistigen Strömungen und natürlich auch die aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen. Obwohl der Tonfilm damals schon etabliert war, blieb Chaplin seinem angestammten Medium des Stummfilms treu, da er der Pantomime mehr Potential zugestand als dem gesprochenen Wort.

                          Gestern auf Arte war die digital restaurierte Fassung zu sehen, die eine herausragende Bild- und Tonqualität lieferte. Die Musik wurde von einem Orchester neu aufgenommen und auch die tonalen Effekte wurden erneuert.

                          Conclusio: Ein feines und hochinteressantes Stück Filmgeschichte, das man in gewissen Teilen gut und gerne auch auf heutige Zustände ummünzen kann. Die leichte Nonchalance nimmt der an sich ernsten Thematik ein wenig die Schärfe, womit man die Sache auch als waschechte Komödie konsumieren kann. Eine Empfehlung sei somit für alle wärmstens ausgesprochen und eine solide sieben trägt dem Ganzen auch gut Rechnung. Allein schon aus filmhistorischer Sicht sind die „Modernen Zeiten“ sehr interessant und wegen des lockeren Verve auch heutzutage immer noch gut schaubar.

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                            >>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<

                            Feuerwehrmann-Pathos mit spektakulärer Brand-Action.

                            Vor einiges Jahren besuchte ich anlässlich einer Reise in die USA auch die Paramount-Studios in Hollywood. Dort konnte man unter anderem auch die Kulissen des „Backdraft“-Filmes besichtigen und einige der pyrotechnischen Effekte bestaunen. Das meiste wurde mit Gas gemacht und obwohl die Besuchergruppe gut dreißig Meter von den Feuerlohen entfernt stand, waren die Temperaturen enorm. Die Hitze war so arg, dass ich das Gefühl hatte, meine Haare würden angesengt. Keine Ahnung, wie Kurt Russell, Scott Glenn, William Baldwin und Kollegen das aushielten – eine Herausforderung musste das auf jeden Fall gewesen sein.

                            Abseits der Feuer-Effekte sah man eine Menge an Berufspathos rund um Einsatz & Ehre und einen Film-Noir-artigen Kriminalfall. Ein wenig Bruderzwist und Familiendrama gab es auch zu bestaunen sowie die üblichen Beziehungsgeschichten, letztere jedoch nur am Rande. In der mit über zwei Stunden relativ üppig bemessenen Laufzeit gab es jedenfalls keine Längen, trotzdem wirkte die Handlung nie überfrachtet oder künstlich gestreckt. Regisseur Jon Howard bediente mehrere Felder und zeigte damit ein rundes und ausgewogenes Bild der beiden Hauptfiguren.

                            Eigentlicher Star des Films waren jedoch eindeutig die Feuer-Effekte, die dem Rest der Produktion weitgehend die Show stahlen. Diese waren wohl für Mensch und Material relativ anspruchsvoll, womit der Streifen latent Gefahr lief, zu einer reinen Effektorgie zu verkommen. Howard kratzte jedoch die Kurve und brachte seinen Film noch gut ins Ziel.

                            Wobei ihm aber auch ein bärenstarker Cast zur Verfügung stand. Dass sich ein Star wie Donald Sutherland mit einer relativ kleinen (aber durchaus interessanten und darstellerisch sicherlich reizvollen) Rolle zufriedengab, sagt schon einiges aus. Kurt Russell und William Baldwin gaben das gespaltene Brüderpaar stimmig und durchgehend glaubwürdig. Rebecca de Mornay und Jennifer Jason Leigh als Love Interests fast schon verschenkt und ohne größere Bedeutung für die Handlung. Scott Glenn wie immer eine Bank und stets Herr der Lage, ebenso wie ein groß aufspielender Robert de Niro. Beide schienen interessiert an ihren Rollen. Auch die Synchronisation in Ordnung - alle Darsteller hatten ihre üblichen Sprecher, die ihre Sache auch recht ordentlich machten.

                            Fazit: Ein gut schaubarer und spannender Genre-Mix, bei dem die Kriminalhandlung sowie das Familien- und Beziehungsdrama gleichermaßen beackert wurden. Der Berufspathos war merkbar, aber nicht klebrig intensiv inszeniert. Eine solide sechseinhalb trägt dem Ganzen gut Rechnung und eine Empfehlung sei für das anspruchsvollere Popcorn-Publikum jedenfalls ausgesprochen.

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                              Höhenangst in einer neuen Dimension.

                              Für meinereinen, der großen Höhen schon seit frühester Kindheit mit einigen Vorbehalten begegnet, ist der Film natürlich der blanke Horror. Regisseur Scott Mann schafft es, die unangenehme Atmosphäre der schwindelerregenden Höhe gut einzufangen. In einigen Szenen wähnt man sich tatsächlich auf diesem hohen und wackeligen Fernseh-Turm, womit er sein Setting auch ganz gut ausreizt. Die körperlichen Auswirkungen der Angst beginnen mit einem Druck unter dem Brustbein. Dieser wandert schließlich in die Bauchhöhle weiter und bereitet einem da ein flaues Gefühl. Schließlich manifestiert er sich im unteren Teil des Körpers, wo er die Schließmuskeln erschlaffen und den Hodensack sich unangenehm zusammenziehen lässt. Ich habe also eine gute Stunde mit verkrampfen Eiern dagesessen und den beiden doofen Tussis bei ihrem Überlebenskampf zugesehen.

                              Besonders der Grund, warum sie diesen maroden Metallhaufen erklommen haben, regte mich auf. Abenteuerlust oder echte Traumabewältigung hätte ich ja noch verstanden, doch dies alles für ein paar lumpige Klicks eines Vlogs auf sich zu nehmen, verstehe ich weniger. Dabei hätte gerade ich Verständnis dafür haben können, war ich doch in jüngeren Jahren bei einer Gruppe Urban Explorers dabei, die sich in unbekannte städtische Gefilde vorgewagt haben. Dabei haben wir es aber nie übertrieben, Sicherheit stand schon weit oben auf unserer Agenda. Trotzdem waren die Ausflüge in die unbekannten Gefilde der Stadt (und in Wien gibt es mit seiner zweitausendjährigen Geschichte schon einiges zu erkunden) immer eine tolle Sache.

                              Doch zurück zum Film und seinen beiden Darstellerinnen: Im Wesentlichen bestand der Cast aus Grace Caroline Currey und Virginia Gardner, der man in ihrer prekären Lage beim Überleben zusehen konnte. Sie versuchten sich in einem durchgehend intensiven Spiel und schafften es damit, die Befindlichkeiten der Figuren soweit so gut darzustellen. Ich denke, dass die Regieanweisungen soweit so gut umgesetzt wurden, somit ich ihnen eine gute Leistung attestieren kann. Die Synchro in Ordnung.

                              Conclusio: Ein simpler Film, der aus einer einfachen Grundidee relativ viel herausholt. Wirklich abgeholt hat mich das Ganze eigentlich nicht, aus handwerklicher Sicht wurde aber alles soweit richtig gemacht. Eine solide fünf ist die fast schon logische Folge, mit etwas mehr Zugang zum thematischen Inhalt hätte ich auch mehr vergeben. Die Social-Media-Kritik klingt ganz gut mit und damit hat die Sache auch eine Meta-Ebene.

                              PS. In Tirol, einem recht gebirgigen Bundesland Österreichs, hat man für derartige Fälle ein kerniges Sprichwort: „Wärscht nit aufig´stiegen, wärscht nit obig´follen“ Trifft es meiner Ansicht nach voll auf den Punkt und somit hielt sich mein Mitleid mit den beiden Mädels in relativ engen Grenzen.

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                                Beklemmendes Drama um Polizeigewalt.

                                Eigentlich geht es ja nicht um das vertauschte Kind, vielmehr haben wir hier eine Beschreibung der Zustände um die Polizei in Los Angeles vor etwa hundert Jahren. Laut der Ankündigung handelt es sich um einen realen Fall, in dem es sich die Behördenvertreter leicht machen wollten. Vertuschung von Fehlern und das Wahren des oberflächlichen Scheins eines funktionierenden Apparates waren wichtiger als die Wahrheit. Gut, dass es damals Leute gab, die diese Missstände nicht so einfach hinzunehmen bereit waren.

                                Den ganzen Film über fragte ich mich, wie ich in so einer Situation gehandelt hätte. Es ist für einen Mitteleuropäer im 21. Jahrhundert tatsächlich schwer vorstellbar, mitunter gibt es aber auch hierzulande Fälle, wo Behörden ungut in Familienangelegenheiten eingreifen. Vor einigen Jahren gab es in meinem Bekanntenkreis einen Fall, wo bei der Mutter eines Freundes Demenz diagnostiziert wurde. Plötzlich hatte die Familie einen sogenannten „Erwachsenenvertreter“ an der Backe, der in alle möglichen Familieninterna eingriff (vor allem in die finanziellen) und neben hohen Kosten auch einiges Ungemach verursachte. Es dauerte recht lange und ein paar Gerichtsverhandlungen, bis man den wieder los war… Mühsam. Der Bürger wird als geistig minderbemittelt und unfähig angesehen, seine Belange selbst regeln zu können. Am Ende wird man durch die Behörden bekämpft und als unlauter hingestellt.

                                Doch zurück zum Film und seinen Darstellern. Viel hing an der intensiven Performance von Angelina Jolie. Psychisch angeknackste Figuren scheinen ihr zu liegen. Selten sah ich eine derart eindrückliche Wirkung, die mit eigentlich wenigen, aber ausdrucksstarken Mitteln erreicht wurde. Lange, leere Blicke und unterschwellige Verzweiflung ließen ein gewisses Maß an Hoffnungslosigkeit erkennen. John Malkovich hatte dagegen so seine Schwierigkeiten, die möglicherweise auch darin lagen, dass ich ihn in zu vielen unterschwellig launigen Rollen gesehen hatte und er diesen Nimbus nicht ablegen konnte. Alle anderen mit ähnlicher Eindrücklichkeit wie Jolie, das kam wie aus einem Guss daher. Auch die Synchronisation bis in die kleinsten Nebenrollen sehr gut.

                                Fazit: Je mehr Filme ich von ihm sehe, desto lieber mag ich den Regisseur Eastwood als den Darsteller Eastwood. Auch hier liefert er eine beeindruckende Regieleistung ab und besticht mit einer guten Narration und feiner Machart. Für diesen Film spreche ich eine klare Empfehlung aus, und auch die siebeneinhalb vergebe ich guten Gewissens. Ein unguter und eindrücklicher Film, der zum Nachdenken anregt und dazu, sich nicht alles von Behörden gefallen zu lassen. Oftmals ist es eben nicht mehr als ein „gut gemeint“.

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                                • 5 .5

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                                  Netter Thriller für zwischendurch.

                                  Obgleich ich nicht glaube, dass „Drop“ einen Platz in den Annalen der abendländischen Film-Historie erhalten wird, kann man Regisseur Christopher Landon (der Sohnemann von Michael Landon?) zugestehen, aus einer einfachen Grundlage viel an Spannung herausgeholt zu haben. Dazu stattet er sein Kammerspiel (der Film spielt überwiegend in einem guten Restaurant im letzten Stock eines Hochhauses mit atemberaubendem Panorama) mit anheimelnden Farben aus und schafft damit schon mal eine gute Atmosphäre, die die seelischen Zustände der Protagonistin gut konterkariert. Die bedrohlichen und beunruhigenden Nachrichten, gepaart mit einer ernsthaften Bedrohung, nehmen stetig an Intensität zu und gipfeln in einer ultimativen Entscheidung. Landon zieht die Spannungsschraube stetig an und lässt unsere Heldin immer tiefer in den emotionalen Abgrund blicken. Interessante Nebenfiguren wie einen schwulen Kellner an seinem ersten Arbeitstag und eine toughe Barkeeperin runden die Sache wohltuend ab.

                                  Gut, dass Landon mit Meghann Fahy und Brandon Sklenar ein passabel agierendes Protagonistenpaar gefunden hatte, das harmonisch miteinander agierte. Vor allem Sklenar mimte den männlichen Teil gut. Man merkte, dass Henry seinen Ärger über das seltsame Verhalten Violets anfangs eher mühsam weglächelte - erst später schwante ihm, dass es da etwas anderes gab, das sie dazu trieb. Alle anderen ohne Fehl und Tadel, auch die Synchronisation auf hohem Niveau.

                                  „Drop“ ist ein wunderbares Besipiel dafür, dass es zum Spannungsaufbau keine ausufernde Gewalt oder Action braucht, eine pfiffige Idee und deren gekonnte Umsetzung reichen mitunter vollends aus. Trotz einer immer gleichbleibenden Kulisse baut Landon seine Geschichte geschickt auf und erreicht damit eine erstaunlich gute Wirkung. Kleiner Tipp am Rande: Dem geneigten Kinobesucher sei geraten, sich lieber eine Reihe weiter nach hinten zu setzen, widrigenfalls er die manchmal etwas zu kurz eingeblendeten Textnachrichten nicht zur Gänze zu lesen vermag.

                                  Fazit: Ein gut angetragener sowie optisch und narrativ gut in Szene gesetzter Thriller, der jetzt zwar kein absolutes Leckerli der Kinematografie darstellt, an dem sich so manch einer sicherlich gut delektieren kann (die satte 10 mit Herz der lieben Christine Wesp halte ich so gesehen nicht für übertrieben – kann mir schon vorstellen, dass sich jemand von der Idee und der Umsetzung so begeistert zeigt). Von mir gibt es gerne Überdurchschnittliches, auch wenn ich damit das Gefühl habe, die an sich gute handwerkliche Machart ein wenig unter Wert zu schlagen. Eine Empfehlung kann ich aber reinen Gewissens aussprechen.

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                                    Unterhaltsame Manga-Adaption.

                                    Eben las ich, dass die Handlung und Charaktere zum Manga ein wenig abgeändert wurden. Da ich dieses aber nicht kenne, machte mir das nichts aus und ich konnte mich dem Sehvergnügen ungehindert hingeben. Ganz zu Beginn fiel schon auf, dass die Sache für deutlich jüngeres Publikum als meinereinen gemacht war. Trotzdem konnte ich mich von der Machart und der Grundaussage gut unterhalten lassen. Die gegen Ende vermehrt zu Tage tretenden philosophischen Ansätze (Egoismus Vs. Gemeinwohltätiges Handeln) wurden zwar in einer gewissen Länge, jedoch ohne Penetranz abgehandelt, womit diese gar nicht mal so übel daherkamen. Dass der Dämon angesichts der Gutherzigkeit seiner Herrin sogar menschliche Regungen zeigte, sorgte für einen wohltuenden Abschluss.

                                    Natürlich traf die auf das Teenie-Publikum zugeschnittene Inszenierung nicht immer meinen Geschmack. Manche Dialoge und Handlungsteile wirkten simplifiziert und mitunter auch infantil, dennoch hielten die stilsichere Optik und die interessanten Figuren meinen Finger immer relativ weit weg vom Ausschalt-Knopf. Die ausufernde Dummheit anderer Produktionen wurde gottlob umschifft, womit ich mich mit dem Gebotenen durchaus anfreunden konnte. Dazu setzten uns die Macher ein paar zwar durch und durch unrealistische, aber immerhin fetzige Kampfszenen vor, die das Geschehen ganz gut ergänzten. Auch die Symbolsprache und die visuellen Eindrücke wussten zu gefallen, auch wenn diese nur wenig subtil in Szene gesetzt waren.

                                    Die Darsteller werkten sich mit Feuereifer durch die Szenerien und füllten die stereotypen Figuren mit Leben. Hiro Mitsushima als eine Art japansicher Sherlock Holmes inklusive selektivem Beschützerinstinkt charmant und jederzeit Herr der Lage. Er und Ajame Göriki harmonierten bestens und gaben uns ein nettes Protagonistenpaar. Ab und an ließen sie sogar die Funken sprühen, was der Performance zusätzlichen Verve bescherte. Die nonchalant agierenden Antagonisten agierten mit ebensolchem Engagement wirkten zwar nicht ausufernd bedrohlich, jedoch immerhin mit stilsicherem Auftreten. Alle anderen ohne Fehl und Tadel, leider mitunter lediglich mittelprächtig synchronisiert. Vor allem bei den Nebenfiguren hatte man nicht immer ein gutes Händchen, da ging schon einiges daneben.

                                    Fazit: Nichts Besonderes, aber immerhin zwei Stunden nette und leichtfüßige Fantasy-Unterhaltung made in Fernost. Mal eine Abwechslung zur „üblichen“ chinesischen Historien-Fantasy und ohne dessen mitunter gräulich dummen Humor. Eine gewisse Affinität zu derartigen Stoffen und Filmen sollte schon vorhanden sein, dann kann junges und junggebliebenes Publikum schon seine Freude an der Realverfilmung haben.

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                                      über Morty

                                      >>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<

                                      Mittelprächtiger B-Horror mit interessanten Ansätzen.

                                      Die Grundidee fand ich gar nicht mal so übel. Ein von einem angehenden Gehirndoktor veranstaltetes psychotherapeutisches Bootcamp, in dem de facto zufällig anwesende Normalos von tiefsitzenden Ängsten befreit werden sollen, läuft durch eine Fluch-beladene Holzpuppe einigermaßen aus dem Ruder. Das Thema der von innen nach außen dringenden Ängste, die sich in den Taten des zum Leben erwachten Schaufenster-Aufstellers manifestierten und die Protagonisten vor einige Herausforderungen stellte, machte vor allem im zweiten Teil durchaus etwas her. Davor gab es eine relativ lange Einführungsphase, die leider matt und blass blieb und sich etwas in die Länge zog.

                                      Leider gereichte die relativ altbackene Optik dem Film nicht eben zur Zierde, da sah man dem Streifen seine dreißig Lenze schon stark an. Zudem leisteten sich das Drehbuch und die Figurenzeichnung ein paar Schnitzer, vor allem die aufgedrehte Art Troys mitunter an der Grenze zum Fremdscham. Auch der Weihnachtsonkel war von der Grundidee her nett erdacht, machte in letzter Instanz aber einen eher mauen Eindruck. Unter dem Strich hatten die verschiedenen menschlichen Verwicklungen aber durchaus ihre Berechtigung.

                                      Geschauspielert war es halbwegs passabel, wenngleich auch manche Mimen ihren Figuren ein wenig zum Opfer fielen. Darin Heames etwa schlichtweg überfordert, bekam leider kein Bein auf die Erde. Auch Vince Edwards mit Problemen. Eddie Bowz dafür passend, ebenso wie Ann Turkel und Heather Medway. Alle anderen zumindest nicht im Negativen auffällig - ein diesmal vor der Kamera agierender Wes Craven hatte hier eine kleinere Rolle inne und agierte in Ordnung. Die Synchronisation mit nicht immer guten Leistungen, vor allem die kleineren Rollen mitunter grauenvoll gesprochen.

                                      Fazit: Nach der ersten halben Stunde hätte ich bestenfalls eine schwache Zwei vergeben, die letzte halbe Stunde riss es dann wieder raus und hob die Geschichte zumindest auf Durchschnitt. Thematisch und inhaltlich ist das Ding aber nicht uninteressant – am Ende hatte ich das Gefühl, dass da ein wenig mehr herauszuholen gewesen wäre, Regisseur Vince Robert allerdings an einer zu wenig durchdachten Figurenzeichnung und an der mangelnden schauspielerischen Power seines Casts scheiterte. Trotzdem möchte ich mit Durchschnitt bewerten und eine Empfehlung aussprechen. „Morty“ ist zumindest kein dumpfer B-Reißer, der seine Inhaltsleere mit Blut- und Schockeffekten zu kompensieren sucht.

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                                        über Ring 2

                                        >>>Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<

                                        Matte Fortsetzung einer mauen Verfilmung.

                                        Der zweite Teil des japanischen Erfolgsfilms setzt etwa eine Woche nach den Ereignissen um das mysteriöse Videoband an. Hier versucht eine Schülerin des vom Geist ermordeten Professors hinter das Geheimnis des Tapes zu kommen. Dazu bedient sie sich der Hilfe eines Reporters und eines Wissenschaftlers. Es folgt eine langatmige und ereignisarme Aufarbeitung der Hintergrundgeschichte um das Mädchen mit den besonderen Fähigkeiten. Dabei werden auch wissenschaftliche Methoden zum Einsatz gebracht, die die drei Hauptfiguren in ihrer Suche unterstützen. Letzten Endes soll der Geist besänftigt und der Fluch gebrochen werden.

                                        Zumindest mühte sich Regisseur Hideo Nakata um eine ansehnliche Optik und eine mysteriöse Atmosphäre, was in Ansätzen auch gelang. Auch wenn der Handlungsfaden reichlich dünn gesponnen war und die Narration oftmals auf der Stelle trat, sorgte Nakata mit langen Einstellungen und bedeutungsvollen Pausen für Stimmung. Er tappte keineswegs in die Erregungs-Falle und verzichtete ebenso auf billige Jumpscares wie auf ausufernde Bluteffekte. Allein schon deswegen fiel der Streifen keineswegs durch, riss mich aber mangels inhaltlicher Substanz auch zu keinen Jubelchören hin.

                                        Die Darsteller sorgten für glaubwürdige Figuren inmitten einer unglaubwürdigen Handlung und hielten sich deutlich über B-Film-Niveau. Der asiatische Habitus ist für einen Mitteleuropäer mitunter schwer einzuschätzen und so kann ich eigentlich nicht sagen, ob die Darstellung der Figuren realistisch war oder nicht. Sicherlich hat man den richtigen Ton aber getroffen, auch wenn das Verhalten und der Umgang untereinander fremdartig wirkte. Die Synchronisation in Ordnung und zumindest nicht im Negativen auffällig.

                                        Fazit: Eine Fortsetzung, die das Niveau des Vorgängers nicht ganz halten konnte. Dieser hatte mich im Vergleich mit dem amerikanischen Remake ohnehin schon nicht so recht begeistert und auch die Fortsetzung hatte einen schweren Stand bei mir. Trotzdem möchte ich nicht definitiv abraten, mit etwas Affinität zu asiatischen Filmen kann man schon seine Freude daran haben. Eine matte vier ist allerdings das Äußerste, was ich mir dazu abringen kann.

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                                          >>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<

                                          Routiniert inszenierte Slasher aus heimischen Landen.

                                          Eigentlich war es lediglich eine Frage der Zeit, bis auch hierzulande eine Blutoper nach amerikanischem Vorbild in Szene gesetzt werden würde. 2006 war es schließlich so weit: Andreas Prohaska nahm sich des Genres an und präsentierte uns ruppig-gepflegten Grusel aus dem Salzkammergut. Dabei bot er uns neben ein paar – wie es sich für das Genre gehört - fiesen Gewaltspitzen auch schönen Lokalkolorit und heimischen Zungenschlag. Wobei es sich nicht durchgängig als die original regionale Redeweise präsentierte; bestenfalls eher als eine Art oberösterreichischer Salondialekt. So wie die Leute in Echt dort untereinander reden, würde man jenseits des Weißwurstäquators womöglich tatsächlich nur Bahnhof verstehen. Und das, was Andreas Kiendl und Karl Fischer so von sich gaben, war gepflegte Wiener Spreche.

                                          Die Handlung bot weder umwerfend Neues, noch Figuren abseits der Klischees. Die klassische Matura-Clique, die das Bestehen ausgelassen feiert, wurde stark an amerikanischen Stereotypen angelehnt und lediglich heimisch adaptiert. Das kam gar nicht mal so schlecht daher, auch wenn die dortige Jugend wohl nicht in dieser Art agieren würde (auch vor Corona). Inhaltlich lehnte man sich an „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“ an und legte den Ereignissen einen in der Vergangenheit passierten Unfall zu Grunde.

                                          Optisch orientierte sich Prohaska an den regionalen Gegebenheiten und setzte uns keineswegs nur glattgebügelte Bilder vor. Visuell konnte man jedenfalls nicht meckern, die Patina war manchmal dicker, mal nur gering merkbar. Er bewies ein gutes Gefühl für stimmungsvolle Kulissen und atmosphärische Drehorte. Das verlieh seinem Film ein authentisches Flair, auf dem sich die Handlung gut entfalten konnte. Die wenigen Gewaltspitzen waren wie gesagt fies und blutig, wie man es in einem solchen Film auch erwartet.

                                          Zudem stand Prohaska ein bärenstarkes Ensemble zur Verfügung. Sabrina Reiter avancierte mit dem Streifen zu einem Filmsternchen made in Austria und auch so manch anderer nutzte die Chance. Laurence Rupps und Andreas Kiendls Karrieren erfuhren einen Schub, den sie bis heute noch gut nutzen konnten. Susi Stach und Karl Fischer waren davor bereits arrivierte Darsteller der heimischen Szene, erstere fungierte in diesem Streifen als Unterstützung der Youngsters. Alles in allen wurde solide und gute Schauspielkunst geboten.

                                          Fazit: Ein toller Genrebeitrag, der seine FSK-Einstufung zu Recht trägt und die heimische Filmlandschaft enorm bereichert. Die regionale Machart kam gut daher und wenn in D der eine oder andere Sprachschwierigkeiten hat, kann ich das verstehen – für mich hob dieser Umstand die Produktion jedoch sehr wohltuend von anderen ab. Schon allein daher vergebe ich die acht Punkte gerne.

                                          PS. Sollte einer der MPiloten mal in der Ecke urlauben: Haltet euch von Ebensee und Gmunden fern, das wahre Goodie dort ist Traunkirchen. Zwar etwas teurer, aber kleinteiliger und authentischer. Hat jedenfalls mehr Atmosphäre zu bieten als die großen Orte.

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                                          • 6 .5

                                            >>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<

                                            Herrliche und effektvolle Heldengeschichte.

                                            Für das Erscheinungsjahr wirken die Spezialeffekte tatsächlich sehr gut. Es sind hauptsächlich ins Bild einkopierte Stop-Motion-Effekte, die das Seherlebnis zu einer runden Sache machen. Die Geschichte musste dafür zwar ein wenig in den Hintergrund treten, dennoch war der gute Jason weit davon entfernt, zu einem inhaltsleeren Effektspektakel zu verkommen (wie es bei den heutigen Superhelden-Filmen leider allzu oft passiert).

                                            Auffällig war das ein wenig abrupte und unmotiviert gesetzte Ende. Ob der gute Jason nun sein Reich zurückerhalten hatte oder nicht, lässt sich anhand der Inszenierung nicht zweifelsfrei klären. Das selige Lächeln, mit dem er die Heimreise antrat, lässt natürlich darauf schließen. Dennoch bleibt ein gewisser Restzweifel, ob es nicht doch der Anwesenheit von Medea gedankt war und er über seiner Verliebtheit das Reich nicht etwa vergessen hatte. Naja, immerhin hatte die Medusa dem Sohn des Übeltäters den Garaus gemacht und somit würde den lieben Griechen ja fast nichts anderes übrigbleiben, als ihn als den neuen Herrscher zu akzeptieren (widrigenfalls das Reich ja führerlos gewesen wäre).

                                            Doch bis es so weit war, hatte der abenteuerlustige Antik-Held noch ein paar Abenteuer zu bestehen. Unter den strengen Augen von Zeus und Hera nahm er es mit der Medusa, Harpiyen und Talos auf (gab es da nicht mal eine gleichnamige Mumie?). Seine Mitstreiter erwiesen sich dabei mitunter als nicht gerade hilfreich („Herakles, du hast meinen Befehl missachtet“ – „Ich weiß“), letztendlich ging aber alles erwartungsgemäß gut aus.

                                            Die Darsteller werkten sich mit sichtlichem Vergnügen durch den Film und versprühten Charme und Lebendigkeit. Diese Freude am Tun geht einem in heutigen Produktionen mitunter schmerzlich ab und so sorgte die Performance von Todd Armstrong und Co für ein wohliges und rundes Seherlebnis. Auch die Synchronisation passte soweit und war auf der Höhe der Zeit.

                                            Fazit: Wer auf phantastische Sandalenfilme steht, wird mit dem lieben Jason und seinen Argonauten seine Freude haben. Einziger Wermutstropfen war das abgehackte Ende, da hätte man mit wenigstens ein paar Szenen den guten Ausgang seiner Unternehmung zeigen können. Ansonsten ist „Jason und die Argonauten“ aber ein warmer und anheimelnder klassischer Antik-Abenteuerfilm auf hohem damaligem Niveau. Auch heute immer noch gut schaubar und somit auch empfehlenswert.

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                                            • 7 .5

                                              >>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<

                                              Japanischer Arthouse mit mehreren Interpretationsmöglichkeiten.

                                              Derartig abstrakt wirkende Stoffe kann man auf vielerlei Arten lesen. Nach dem Studium der Inhaltsangabe dachte ich zuerst an eine Art Liebesfilm, da die Frau am Ende schwanger wird und der Mann danach seine Fluchtversuche aufgibt. Jetzt, da ich den Film gesehen habe, sehe ich das nicht mehr so. Der Mann war - so wie ich das mitbekommen habe - definitiv nicht in die Frau verliebt und ging mit ihr lediglich eine Zweckgemeinschaft ein.

                                              Am Ehesten erscheint mir die Handlung eine Allegorie auf die gesellschaftlichen Zustände nach der Niederlage im zweiten Weltkrieg. Möglicherweise fühlte sich das japanische Volk wie der Mann in der Geschichte. Dieser begab sich aus einer Notlage heraus und im Vertrauen auf die Hilfsbereitschaft der Dorfbewohner in eine Art Gefangenschaft. Um zu überleben ist er gezwungen, sinnlose und, wie sich später herausstellt, moralisch bedenkliche Arbeiten auszuführen. Als Gegenleistung für die harte Arbeit des Sandschaufelns erhalten die beiden lediglich kleine Rationen von Nahrung und Wasser. Sein einziger ernsthafter Fluchtversuch endet kläglich im Treibsand, aus dem er von den Dorfbewohnern gerettet werden muss. In seinem verzweifelten Ersuchen nach wenigstens einem kleinen Urlaub aus seiner Gefangenschaft ist er bereit, sich und die Frau vor den Dorfbewohnern zu erniedrigen. Nachdem er erkannt hat, dass aus Tokio keine Hilfe kommen wird und sich ihm die Möglichkeit auftut, selbst Wasser zu akquirieren (also seine Situation ein wenig erträglicher wird), resigniert er und ergibt sich seinem Schicksal.

                                              Möglicherweise empfand das japanische Volk seine Situation in solch einer Art und Weise. Die Dorfbewohner stehen dabei für die anderen Staaten, die Japan unterdrücken und ausbeuten. Unklar ist mir dabei jedoch die Rolle der Frau. Sie scheint in diesem Sandloch ja durchaus eine Art Heimat gefunden zu haben – jedenfalls ist sie nicht bereit, zusammen mit dem Mann zu fliehen und will ihn eher zum Bleiben animieren. Sie will, dass er ihr bei der Arbeit hilft und bietet ihm als Lockmittel für sein Bleiben sexuelle Verfügbarkeit (sie ist jung und attraktiv, Anm). Selbst angesichts der schmerzhaften und möglicherweise zum Tod führenden Bauchhöhlenschwangerschaft ist ihr widerstandsloser Abtransport lediglich die Folge ihrer körperlichen Schwächung.

                                              Eine andere Lesart ist das menschliche Akzeptieren selbst schwierigster Lebenssituationen und das Hineinwachsen in die Hoffnungslosigkeit. Der Mann zerbricht in der Gefangenschaft und angesichts der widrigen und moralisch verkommenen Umstände. Sein Wesen reduziert sich auf ganz kleine und auf den ersten Blick unbedeutende Dinge wie der selbständigen Akquise von Wasser. Die zu Anfang verfolgten großen Zielen (wissenschaftliche Bedeutung in der Zoologie zu erlangen) verlieren angesichts der lebensfeindlichen Umstände völlig ihre Bedeutung. Das Verbrennen seiner Exponate zeigt die Abkehr von seinen Träumen.

                                              Die Handlung ist stark verklausuliert und voll bildhafter und metaphorischer Symbolik. Sie kann nicht als sie selbst gelesen werden, sondern steht für eine Situation, über die sich der Zuseher selbst klar werden muss. Somit ist „Die Frau in den Dünen“ ein sperriger, herausfordernder Film, der zum Nachdenken anregt. Jeden Tag möchte ich das definitiv nicht sehen, aber letztens im Nostalgiekino hat es für mich ganz gut gepasst. Eine Empfehlung gibt es somit nur für das geneigte Arthouse-Publikum, für alle anderen werden das wohl zwei lange Stunden.

                                              Die Leistung der Mimen einzuschätzen ist schwer. Einerseits haben wir es hier mit einem nicht alltäglichen Film zu tun, der auch nicht alltäglichen darstellerischen Einsatz verlangt; andererseits ist der Umgang der Japaner untereinander für einen Europäer mitunter schwer nachzuvollziehen. Manchmal habe ich das Gefühl, sie drücken partnerschaftliche und auch freundschaftliche Emotionen ganz anders aus als hierzulande, was die Darstellungen einzuschätzen doch etwas schwer macht. Die Synchronisation jedenfalls in Ordnung.

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                                              • 4 .5
                                                Nospheratu99 18.04.2025, 08:18 Geändert 18.04.2025, 09:01

                                                >>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<

                                                Szenische Abbildung des Kinderbuch-Klassikers.

                                                Dass in einem gerade mal 9 Minuten dauernden Film nicht alle Aspekte des phantasiereichen Werks umgesetzt werden können, sollte eigentlich schon vor der Sichtung klar sein. Der Streifen stellt auch lediglich einen Auszug der prägnantesten Stellen dar und kommt eher wie eine nur lose zusammenhängende Abfolge der wichtigsten Szenen daher.

                                                Tricktechnisch arbeitete Regisseur Percy Stowe mit Doppelbelichtungen, die mitunter nicht wirklich stimmig wirkten und oftmals leider nicht passten. In der Schrumpfungs-Szene etwa wirkte May Clark, (die Darstellerin der Alice) durchscheinend wie ein Geist, womit der Effekt nicht überzeugte. George Melies hatte die Doppelbelichtungen damals schon optisch deutlich besser umgesetzt (etwa 1901 in „Der Mann mit dem Gummikopf“).

                                                Dafür waren die Kostüme allerliebst, vor allem der Hase und der Hutmacher nett anzusehen. Die Spielkarten-Armee wie in einem Theaterstück, die darstellenden Kinder trugen die überdimensionalen Karten wie lebende Werbeschilder.

                                                Alles in allem kam die Produktion nicht an jene von Film-Pionier Melies heran und blieb inhaltlich wie tricktechnisch unter den damaligen Möglichkeiten. Filmhistorisch interessierte Seher können gerne mal einen Blick riskieren, bei 9 Minuten Laufzeit ist eigentlich nichts verhackt. Der Film galt lange Zeit als verschollen und wurde aus verschiedenen wiedergefundenen Kopien mühsam restauriert. Es gibt ihn mit netter Klaviermusik-Untermalung auf Youtube zu sehen.

                                                Letztendlich bleibt die Frage nach einer Bewertung. Tja, das ist bei so einem Filmchen natürlich nicht leicht. Nach heutigen Sehgewohnheiten eigentlich eine glatte Null, doch das würde der Produktion wohl nicht gerecht werden. Aus damaliger Sicht stellt Stowes Film womöglich eine der besseren und aufwändigeren Produktionen dar, die jedoch nicht restlos überzeugen konnte. Eine leicht unterdurchschnittliche Bewertung kommt denke ich hin, auch wenn die Menschen damals wohl schon ihre Freude mit dem Streifen hatten und womöglich deutlich besser bewertet hätten.

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                                                • 6 .5
                                                  über Die Kur

                                                  >>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<

                                                  Netter und durchgehend lustiger Slapstick.

                                                  Dass Charlie Chaplin aus allem eine Farce machen muss, ist denke ich hinlänglich bekannt. So auch hier, da mischt er mit einem Koffer Hochprozentigem eine ganze Kuranstalt auf (in der er eigentlich von seiner Trunksucht geheilt werden sollte). Das sorgt für so manchen alkoholbedingt unterhaltsamen Jux und Tollerei, eben wie man es von der Slapstick-Ikone kennt. Allein schon die Drehtür ist stilbildend für so einige komische Filmszenen – oft kopiert, nie erreicht. Aber auch so manch andere Komponente der Heilanstalt wird für Chaplins launige Hampelei zweckentfremdet. So gesehen kann man „Die Kur“ für ein paar Lacher zwischendurch gerne empfehlen - es gibt sie in guter Bildqualität und mit entsprechender Musik- und Geräuschkulisse unterlegt auf Youtube.

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                                                  • 4 .5
                                                    über Spasmo

                                                    >>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<

                                                    Abgehobener Mystery-Thriller mit Arthouse-Einschlägen.

                                                    Gleich zu Anfang fiel die gestelzte Redeweise der Figuren und deren eigentlich unzusammenhängende Dialoge auf. Das mag ein probates Stilmittel sein, um eine rätselhafte Stimmung zu schaffen, in dieser Ausprägung hatte es beim mir jedoch lediglich ausufernde Verwirrung zur Folge. Ich wähnte mich alsbaldigst in einer jener seltsamen und avantgardistischen Inszenierungen, aus denen man eigentlich nie so recht schlau wird. Fast eine geschlagene Stunde dauerte es bis zum Erreichen eines halbwegs klaren Zugangs, letzten Endes wurde es mit psychischen Problemen und einem perfiden Plan erklärt, den Protagonisten in den endgültigen Wahnsinn zu treiben. Auf dem Wege dahin taten sich aber kratergroße Logiklöcher auf, die dann später mit einem lapidaren, sich zersetzenden Geisteszustand des Helden erklärt wurde (eine Auflösung, die ja einiges an unglaubwürdigen Wendungen zuvor zulässt).

                                                    Die ästhetisch stilvolle Inszenierung Umberto Lenzis machte da nur wenig wett – wenn die Handlung derart verquer und verklausuliert ist, dass man sich auch mit bestem Willen keinen Reim darauf machen kann (und nicht einmal der Ratefuchs in einem genug Nahrung bekommt, dass er sich zu Luftsprüngen hinreißen lässt), dann erlahmt das Interesse bald. Nach einer knappen Stunde wurde langsam klar, wohin die Reise gehen könnte, doch bis dahin gab es viel Leerlauf und inhaltliche Wirrnis.

                                                    Die Mimen waren unter diesem Gesichtspunkt nur schwer einzuschätzen – da ich aber denke, dass die Regieanweisungen soweit so gut umgesetzt wurden, will ich hier keine Kritik üben. An diesem überkandidelten Drehbuch und der sich selbst überhöhenden Inszenierung wären denke ich so manche Burgschauspieler gescheitert. Zumindest setzte uns Lenzi schöne Menschen und passend gecastete Typen vor, womit man hier eigentlich nicht meckern konnte. Auch die Synchronisation passte soweit.

                                                    Fazit: Ein sperriger und sich wie eine Auster verschließender Streifen, der beim dafür empfänglichen Publikum sicherlich gut ankommt, für mich – bei aller Liebe zu mysteriösen Stoffen – jedoch leidlich wenig bereithielt. Lenzi spannte mich viel zu lange auf die inhaltsleere Folter, als dass ich zufrieden aus dem Streifen herausgehen konnte. Ein paar stilvolle Drehorte und schöne Frauen waren einfach zu wenig, um mich nachhaltig begeistern zu können. Eine leicht unterdurchschnittliche Bewertung kommt für mich hin (auch wenn das damit verknüpfte Urteil "Uninteressant" für diesen Film etwas hart ist) und eine Empfehlung gibt es ausschließlich für das Arthouse-Publikum.

                                                    PS. In „Spasmo“ spielte der damals internationale Filmstar Robert Hoffmann, ein gebürtiger Salzburger, die Hauptrolle. Anders als ähnlich agierende Darsteller wie Helmut Berger und Klaus Kinski schaffte er es jedoch nicht in mein persönliches Film-Universum. Werde sein Wirken in der Filmlandschaft vielleicht mal nachholen…

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