Pfizze
In Carl Theodor Dreyers Klassiker Die Passion der Jungfrau von Orléans beschreibt er den Untergang der französische Märtyrerin.
Víctor Erices Werk ist einer der letzten Filme, die noch unter Franco's Herrschaft gedreht wurden. Er fängt eine bedrückende Atmosphäre ein und ist im Jahre 1940 kurz nach Ende des Spanischen Bürgerkrieges in der spanischen Provinz angesiedelt.
Japanischer Film aus dem Jahre 1969 von Toshio Matsumoto. Adaption der Geschichte des König Ödipus, versetzt in die schwule Subkultur Tokios der 1960er.
Akira Kurosawa zählt zu den grössten Filmschaffenden aller Zeiten, er war der Kaiser des japanischen Kinos, ein Meister in allen Erzählklassen. Sein Spielfilm "High and Low" ist eines der schönsten Beispiele der modernen Art, taucht er hier doch voll ein ins Grossstadtleben und die Höhen und Tiefen, die sich da ausmachen lassen. Er erzählt von einem Grossaktionär, dessen Sohn gekidnappt wird und der eine exorbitante Summe für seine Freilassung bezahlen soll. In diesem Gegenwartsdrama ist seine visuelle Kunst besonders intensiv spürbar. Meisterlich inszeniert er seine Handlung sowohl in den Innen- wie den Aussenraum. Die Schauplätze sprechen für sich, erzählen ihre Geschichte. Kurosawa war auch ein Künstler der Arbeit in der Tiefe, was gerade in diesem Film beeindruckend zum Ausdruck kommt. Hier oben der reiche Besitzer, da unten der arme junge Schlucker. Um sie herum die Umstände einer knallharten Wirtschaft, in der Qualität immer weniger zählt und ein städtischer Humus, in dem einer unbemerkt draufgehen kann. Akira Kurosawa ist im Westen vor allem mit seinen historischen Filmen bekannt geworden. Aber er hat auch eine lange Reihe von gegenwärtigen Filmen gestaltet, und dieser gehört zu den eindrücklichsten Beispielen darunter. Er ist spannend wie ein guter Krimi, sozial engagiert wie ein Gesellschaftsdrama, kühn cadriert wie ein modernes Leinwandstück und hervorragend gespielt.
Alex fährt mit seiner Frau Vera und den beiden Kindern aufs Land, um mit ihnen in dem wunderschönen alten Haus seines Vaters einige erholsame Wochen zu verbringen. Sie gehen spazieren, treffen sich mit den Nachbarn und geben sich den Freuden des dörflichen Lebens hin. Doch die nach außen hin ungetrübte Familienidylle täuscht nicht darüber hinweg, dass auf dem Verhältnis zwischen Mann und Frau etwas Unausgesprochenes lastet. Eines Abends kommt es zur Sprache: Vera ist schwanger, doch Alex ist nicht der Vater des Kindes. Seine Welt bricht zusammen. Er muss eine Entscheidung treffen.
Im Roxy, einem Betonwürfel in Halle-Neustadt, hört man junge Menschen schreien: "Sieg Heil!" und "Jetzt geht's los!" Der Feind ist klar: Autonome, Ausländer, Zigeuner. Alles andere ist unklar: Alte Werte, Rechte, Pflichten, Vorbilder und Verbote sind umgeworfen und einer zweifelhaften Freiheit gewichen. Sie trinken an gegen die Ungewißheit, niemand will ein Verlierer sein. Und was wollen sie? Thomas Heise fragt nach. Ronny hat fünf Geschwister, er versucht den Dialog mit seinen Eltern, aber sie verstehen ihn nicht. Holli erzählt, wie er ein Rechter wurde und wie seine Mutter starb. Matthias ist der Jüngste, sein Traum wäre ein Harem und Konrad bäckt gern Kuchen. Das Klischee stimmt, und es stimmt nicht. Als Einzelpersonen sind sie nicht unsympathisch, in der Gruppe gefährlich.
Der Film handelt von der Prostituierten Cabiria, die trotz wiederkehrender Demütigungen durch und Enttäuschungen mit Männern nicht die Hoffnung verliert. Sie wird von ihrem Zuhälter ausgeraubt und fast getötet, von einem Schauspieler betrogen und von einem Buchhalter ausgenutzt, trotzdem schaut sie weiterhin positiv in die Zukunft und hofft, doch noch ein glückliches Leben finden zu können.
Der kritische DEFA-Film Der geteilte Himmel, basierend auf einer Geschichte von Christa Wolf, stellt eine junge Studentin vor die Entscheidung, ob sie eine Zukunft in der DDR hat.
In Inglourious Basterds schreibt Quentin Tarantino die Geschichte des Zweiten Weltkriegs neu und lässt jüdische Soldaten und Résistance-Mitglieder gegen Hitler und Christoph Waltz kämpfen.
Im Jargon der Unterwelt ist Chas Devlin ein "Performer", ein Gangster, der seine Gegner brutal einschüchtert. Turner ist ein zurückgezogen lebender Rock-Superstar. Als Chas Turner kennen lernt, prallen zwei völlig unterschiedliche Welten aufeinander, was ebenso exotischen wie explosiven Zündstoff liefert. James Fox und Mick Jagger zeigen als Chas und Turner unvergessliche darstellerische Leistungen in einem faszinierenden Spiel zwischen Illusion und Realität, Dekadenz und Untergang. Auf der Flucht versteckt sich Chas in Turners höhlenartigem Haus. Bald überschlagen sich die unheimlichen Ereignisse derart, dass alle Dämme brechen, traditionelle Rollen nicht mehr gelten und Chas sein Gefühl für die Realität völlig verliert. Wobei Turners experimentelle Selbstfindung ebenfalls in eine schockierende letzte Performance mündet.
Der 19jährige Soldat Aljoscha hat zwei feindliche Panzer bei einem Einzelkampf abgeschossen. Anstelle eines Ordens wünscht sich der junge Soldat einen Besuch bei der Mutter und erhält sechs Tage Heimaturlaub. Auf seinem weiten Weg durchs Hinterland nach Hause, begegnet er vielen, vom Krieg gezeichneten Menschen. Die tragischen Einzelschicksale eines schwer verwundeten Soldaten, einer untreuen Frau, eines hinterlistigen Wachsoldaten und eines strengen Offiziers bewegen seine noch jungenhafte Seele zutiefst. Während seiner Odyssee gen Heimat, lernt er aber auch die junge Schura kennen und erlebt mit ihr eine erste, zärtlichscheue Liebe. Als er endlich daheim angekommen ist, bleibt grade soviel Zeit seine Mutter zu umarmen, bevor er zurück an die Front gerufen wird. Es war das letzte Wiedersehen.
Mit dem in Cannes prämierten Jugenddrama Sie küßten und sie schlugen ihn begründete François Truffaut seine Karriere.
An einer deutschen Ballettschule geht die Schülerin Suzy in Suspiria einem dämonischen Geheimnis auf den Grund.
Rocky Sullivan geriet auf die schiefe Bahn, als er seinen Freund Jerry Connelly überredete, mit ihm einen Güterwagen auszurauben. Dabei wurde Rocky von Polizisten gefasst; Jerry, der schneller laufen konnte, entkam unerkannt, und Rocky nahm die Schuld allein auf sich. Nach seiner Entlassung aus einer Besserungsanstalt entwickelte sich Rocky zu einem gefürchteten Kriminellen und landete immer wieder hinter Gittern. Als er nach fünf Jahren Gefängnis mal wieder freikommt, muss er sich in Chicago mit dem korrupten Anwalt Frazier und dessen krimineller Organisation herumschlagen, weil sie ihm 100 000 Dollar aus einem früheren Beutezug vorenthalten wollen. Rocky kann Frazier und dessen Komplizen massiv unter Druck setzen, da er erfährt, wie viele Polizeibeamte und Politiker sie bestochen haben. Entschieden freundlicher ist sein Wiedersehen mit Jerry, der inzwischen Priester geworden ist und sich sehr um die so genannten "Dead End Kids" bemüht. Jerry will die gefährdeten Jugendlichen von der Straße wegbringen, und Rocky hilft ihm zunächst dabei; aber bald muss der engagierte Pater erkennen, dass Rocky mit seinem kriminellen Ruf für die jungen Menschen ein gefährliches Vorbild ist. Daraufhin wendet er sich gegen seinen einstigen Freund und dessen Gangster-Clique, und das hat dramatische Konsequenzen.
Im Gangster-Noir Der Teufel mit der weißen Weste beginnt Serge Reggiani an seinem Knastkumpanen Jean-Paul Belmondo zu zweifeln, denn dieser scheint gute Verbindungen zur Polizei zu pflegen.
1938 im faschistischen Italien: Marcello Clerici, geachteter Professor der Philosophie, hat sich mit der schönen, aber geistig schlichten Giulia verlobt. Er ist davon überzeugt, dass er als 13-Jähriger einen Mann erschossen hat, der ihn zu verführen versuchte, und wird seitdem von Schuldgefühlen geplagt. Clerici ist ein überzeugter Faschist geworden und bietet dem faschistischen Geheimdienst an, seinen ehemaligen Professor Quadri zu beschatten, der jetzt als engagierter Antifaschist in Paris lebt. Der Geheimdienst gibt Clerici den Auftrag, Quadri zu ermorden. In Paris besucht Clerici mit seiner Verlobten Quadri und verliebt sich sofort in dessen junge Frau Anna. Entsetzt muss er erleben, dass Anna versucht, seine Frau zu verführen, und ihn als faschistischen Spion entlarvt. Indem er den beiden Frauen vorschlägt, sich zu zweit Paris anzuschauen, bereitet Clerici das Attentat auf Quadri vor. Doch Anna bleibt bei ihrem Ehemann. In seinem Auto sitzend, beobachtet Clerici, wie Quadri und Anna von faschistischen Agenten ermordet werden. Im Juli 1943, als in Rom die Bevölkerung den Sturz des faschistischen Regimesfeiert, vollzieht Clerici als echter Konformist einen erneuten Gesinnungswandel: Er schließt sich den siegreichen Antifaschisten an und diffamiert öffentlich den Mann, der ihn für Mussolinis Partei gewonnen hatte.
Wer bespitzelt die Spitzel?: In Der Dialog, von Francis Ford Coppola, hegt Abhörspezialist Gene Hackman zunehmend paranoider werdend den Verdacht, selbst Ziel einer Abhöraktion zu sein.
In Synecdoche, New York, dem Regiedebüt des oscarprämierten Drehbuchautors Charlie Kaufman, versucht Philip Seymour Hoffman als neurotischer Theaterregisseur, sein Leben in einem größenwahnsinnigen Theaterstück auf die Bühne zu bringen.
Auf der Suche nach dem großen Glück wandert der Kleinganove und Straßensänger Bruno S. kurz nach seiner erneuten Entlassung aus dem Berliner Gefängnis samt Streuner-Freundin Eva und Nachbar Scheitz nach Amerika aus. Das ungewöhnliche Trio will auf der anderen Seite vom großen Ozean sein Glück versuchen. In einem gemütlich warmen 21 Meter langen Wohnwagen in Wisconsin finden sie es, doch es ist nicht von langer Dauer. Nach Zahlungsschwierigkeiten wird der Wohnwagen versteigert und der Traum zerplatzt. Zu allem Unglück wird Stroszek auch noch von Eva verlassen. Wird die Glückssuche im Fiasko enden?
Charles Tatum hatte einst eine große Karriere vor sich, doch er ist bei allen großen Zeitungen inzwischen gefeuert worden und arbeitet nun als kleiner Reporter bei einer Lokalzeitung. Als er eines Tages erfährt, daß in einem nahegelegenen Bergwerk ein Mann verschüttet wurde, macht er sich sofort auf den Weg dorthin und berichtet exclusiv von dem Unfall, wobei er alle Möglichkeiten ausnutzt, um aus dem tragischen Unfall eine große Story zu machen, die ihm die letzte Chance eröffnen soll, doch noch ein großer Vertreter seines Gewerbes zu werden.
Auf holprigen Straßen fährt Alice mit ihrem Sohn im voll gepackten Kombi einem neuen Leben entgegen. Mit Alice lebt hier nicht mehr beweist Regisseur Martin Scorsese, dass er sich im ländlichen Südwesten ebenso zu Hause fühlt wie in den urbanen Straßenschluchten des Big Apple, die sein filmisches Markenzeichen sind. Er inszeniert Alices vorsichtige, aber erfahrungsreiche Odyssee ganz ohne falsches Pathos und inspiriert ihre Filmpartner Kris Kristofferson, Alfred Lutter, Jodie Foster, Harvey Keitel, Vic Tayback und Diane Ladd zu kongenialen Auftritten. Noch nie haben Sie über das wirkliche Leben derart gelacht und ernsthaft nachgedacht. Und gelebt schon gar nicht.
Auf einer holprigen, staubigen Straße fährt ein Mann, der sich in einem tiefen Erdloch umbringen möchte. Er ist auf der Suche nach einem Helfer, der ihm gegen Bezahlung nach seinem Tod die letzte Ehre erweisen und ein paar Schaufeln Sand auf ihn werfen soll. Er bittet einen jungen kurdischen Soldaten und einen Theologiestudenten, doch beide lehnen sein Anliegen ab. Ein älterer Museumswärter erinnert den Lebensmüden an die schönen Momente des Alltags, an mondklare Nächte, Vogelgesang und den Geschmack von Kirschen.
Geplagt von Selbstzweifeln reist ein Auftragskiller in Blast of Silence – Explosion des Schweigens nach New York um einen Gangsterboss umzulegen. Bald steht aber auch er selbst auf der Abschussliste.
Was würdet ihr denken, wenn einer eurer Arbeitskollegen jeden Abend einem seiner Vorgesetzten seine Wohnung überlässt, damit dieser sich zum privaten Stelldichein mit einer Geliebten treffen kann?