Prechtl - Kommentare

Alle Kommentare von Prechtl

  • Hoffentlich wird Wolverine im kommenden Film mehr Tiefe gegeben. Immerhin war X-Men Origins Wolverine besser als X-Men 3, das ist ja schon mal was.

    • 9

      „No Country for old Men“ ist ein typisches Katz-und-Maus-Spiel, das zwar nicht mit teuren Spezialeffekten aufwartet, aber trotzdem eine große Spannung erzeugt. Mit diesem Film haben mir die Coen Brüder gezeigt, dass sie doch gute Filme machen können.

      Kurz: Im Film geht es um Llewelyn Moss, der am Schauplatz eines geplatzten Drogendeals zwei Millionen Dollar in einem Koffer findet. Er nimmt den Koffer an sich und wird daraufhin von Anton Chigurh gejagt, ein auf Llewelyn angesetzten Auftragskiller. Außerdem ist da noch ein Sheriff, der Llewelyn und seine Frau vor Chigurh beschützen möchte. Ein Katz-und-Maus-Spiel der besonderen Art beginnt…

      Ich halte es für bemerkenswert, dass sich die drei Hauptcharaktere – gespielt von Josh Brolin, Javier Bardem und Tommy Lee Jones – nie persönlich gegenüber stehen. Ein paar Mal sehen sie sich nur aus der Ferne oder telefonieren miteinander, aber sie stehen sich nie Angesicht zu Angesicht zu gegenüber. Und dass trotz dieser Tatsache eine solch beklemmende Stimmung aufgebaut wird, finde ich wirklich gut gemacht. Wir beobachten Llewelyn, wie er aus brenzligen Situationen vor Chigurh mit seinem Koffer flieht und es doch immer schafft, ihm eins auszuwischen. Zur selben Zeit sieht man Anton Chigurh dabei zu, wie er mit unschuldigen Passanten sein allzeit beliebtes Kopf-oder-Zahl-Spiel spielt (der Einsatz ist immer das Leben) und auf der Jagd nach dem Geldkoffer ist. Und dann wäre da noch Sheriff Bell, der wieder einen ganz anderen Blick auf das Geschehen hat. Er kann die Schritte von Anton und den Mexikanern nur erahnen und besitzt eigentlich gar nicht mehr den nötigen Ehrgeiz für diesen Fall, da er einfach schon zu alt dafür ist.

      Drei komplett verschiedene Charaktere, die aber doch ein harmonisches und tolles Zusammenspiel ergeben. Der Film ist ziemlich ruhig gehalten (bis auf diverse Schießereien) und spielt sich vorwiegend im kargen Ödland Texas‘ und in billigen Motels ab, was dem Film ein besonderes Flair gibt. So halte ich die ersten paar Minuten, als man mit Llewelyn Moss durch die Gegend zieht und den Schauplatz entdeckt, für ziemlich gut gelungen. Außerdem fand ich so ziemlich jede Stelle mit Anton Chigurh grandios. Er ist zwar ein Irrer, aber es macht trotzdem Spaß, ihm zuzuschauen.

      Am meisten gefiel mir Javier Bardems Darstellung des Bösewichts, für die er zu Recht mit dem Oscar als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet wurde. Er verkörperte Chigurh als einen unberechenbaren Menschen, bei dem man nie wusste, was er als nächstes tun würde.
      Josh Brolins Leistung als schweigsamer Llewelyn fand ich auch sehr gelungen, ebenso wie Tommy Lee Jones Leistung (auch wenn er meiner Meinung nach etwas zu wenig Spielzeit bekommen hat).

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      • 6

        Gerade eben habe ich auch diese Wissenslücke geschlossen und muss sagen... Der Film funktioniert auch nach 20 Jahren immer noch.
        Die Ghostbusters sind die drei erfolglose Parapsychologen Peter Venkman, Ray Stantz und Egon Spengler, die in New York eine Geisterjägerpraxis eröffnen. Und die drei sind denkbar verschieden: Peter ist eher der Extrovertierte, der nicht lange überlegt, sondern impulsiv handelt und sagt, was er sich denkt. Außerdem hat er eine Schwäche für Frauen und ist klar der Spaßmacher der Gruppe. Die anderen beiden sind eher ruhiger, aber nichtsdestotrotz waren sie auch für einige Lacher gut. Mir persönlich gefielen Ray und Egon fast besser als Peter, weil er schon ZU präsent war.
        Da ich nicht wusste, dass Sigourney Weaver mitspielte, war ich angenehm überrascht, als ich sie dann in der Rolle von Dana, die nicht vor Peters Flirtversuchen sicher ist.
        Fazit: Gute Komödie, die von ihrem Witz und Charme nichts eingebüßt hat und außerdem mit tollen Zitaten aufwarten kann. Die Spezialeffekte sehen heute natürlich lachhaft aus, kann man aber verschmerzen und gehört zum Film einfach dazu.

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        • 8

          Achtung, könnte Spoiler beinhalten.

          „A Beautiful Mind“ ist ein außergewöhnlicher und beeindruckender Film über den Mathematiker und Einzelgänger John Nash. Der Film beginnt mit dem ersten Tag von Nash in Princeton und man erkennt sofort, dass er im Umgang mit seinen Mitmenschen alles andere als ein Genie ist. Er selbst sagt sogar, dass er Menschen nicht leiden kann. Am liebsten verbringt er seine Freizeit in seinem Zimmer und jagt seinen Ideen nach. Der einzige, mit dem er sich gut zu verstehen scheint, ist sein Zimmergenosse Charles Hernan.
          Als sich der Erfolg bei einer seiner zahllosen Berechnungen einstellt, fängt er an, für die amerikanische Regierung zu arbeiten, indem er sowjetische Codes entschlüsselt, die sich laut dem Regierungsbeamten William Parcher in Zeitungen befinden sollen.
          Zur selben Zeit lernt er die Studentin Alicia kennen – die beiden verlieben sich ineinander und heiraten schließlich. Eines Tages wird John von einem Psychologen abgeholt und man stellt fest, dass er an Schizophrenie leidet und die Figuren Charles, dessen Nichte Marcee und der Regierungsbeamte Parcher nur in seiner Vorstellung existieren.

          Auch als Zuschauer wurde man hinters Licht geführt. Die Figuren, die man die ganze Zeit wie John als real ansah, gibt es gar nicht. John sieht sie zwar nach wie vor, aber in der zweiten Hälfte des Filmes bekommt man das Bild zu sehen, das etwa seine Frau Alicia von diesen Figuren hat – nämlich gar keines, denn John starrt immer ins Leere, während er selbst die Person klar und deutlich vor sich sieht.

          Der Film bekam den Oscar unter anderem als bester Film und beste Hauptdarstellerin, nebenbei noch in den weiteren wichtigen Kategorien beste Regie und bestes adaptiertes Drehbuch. Der Cast ist äußerst überzeugend und authentisch, besonders Russell Crowe als John Nash und Jennifer Connelly in der Rolle von Johns Ehefrau spielen grandios. Beide stellen ihre Charaktere im Zeitraum von fünfzig Jahren dar und sehen dabei nie gekünstelt aus, dank der guten Maske. Russell hätte meiner Meinung nach auch den Oscar verdient, ging jedoch wegen der harten Konkurrenz leer aus. Besonders die Szenen in der Psychiatrie und das Leben danach fand ich grandios.
          Bei der Verleihung des Nobelpreises am Ende wurde mit der Liebesbezeugung vielleicht etwas zu dick aufgetragen, dies fällt jedoch angesichts des tollen restlichen Filmes nicht ins Gewicht.

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          • Biutiful hab ich zwar nicht im Kino gesehen, ist aber extrem deprimierend.

            • Natürlich geht der Sieg nach Mr. Bean, dessen Witz einfach nie alt und langweilig wird.

              • 6

                „Der Liebe verfallen“ ist ein typisches Liebesdrama, der vor allem ein Film für Frauen sein sollte. Im Film geht es um Frank (Robert de Niro) und Molly (Meryl Streep), die sich zufällig in einer Buchhandlung kennen lernen und auf Anhieb gut miteinander verstehen. Sie sind sich zwar bewusst, dass sie einander lieben, doch jeder von ihnen ist verheiratet und traut sich nicht, ihre jeweilige Beziehung aufzulösen.
                Die Handlung ist denkbar einfach und bereits nach den ersten Minuten weiß man, wie der Film ausgehen wird. Das macht aber nichts, da man so ziemlich jeden Liebesfilm mit etwas Erfahrung bei genannten Filmen nach ein paar Minuten durchschauen kann. Robert de Niro und Meryl Streep spielen gewohnt gut, auch wenn sie nicht unbedingt ihre Oscarleistungen abrufen können, was ich aber dem Film zuschreibe, der nicht dafür gedacht ist, große schauspielerische Leistungen zu präsentieren. In den Nebenrollen sind Harvey Keitel, Jane Kaczmarek (die jedem Malcolm-mittendrin-Fan ein Begriff sein sollte) und Dianne Wiest zu sehen.
                Ein Film für kalte Tage oder wenn man spontan Lust auf einen schönen Liebesfilm hat.

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                • 7

                  Ted Kramer (Dustin Hoffman), arbeitet in einer Werbeagentur und verbringt viel Zeit in der Arbeit. Zu viel, findet seine Frau Joanna (Meryl Streep), denn sie beschließt, ihn und ihren fünfjährigen Sohn zu verlassen. Ted sieht sich nun einer völlig neuen und Situation ausgesetzt; nicht nur, dass er in der Arbeit verantwortlich ist für einen millionenschweren Werbevertrag und 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche dafür sein Bestes geben soll. Jetzt kommt auch noch Billy dazu, der jeden Tag sein Frühstück und Abendessen braucht und zur Schule gebracht und wieder abgeholt werden muss. Diese Tatsache führt unweigerlich dazu, dass Ted häufig zu spät zur Arbeit oder zu wichtigen Präsentationen kommt. Sein Chef kann Ted zwar gut leiden, aber irgendwann ist er mit der Geduld am Ende und er entzieht ihm sein Projekt und entlässt ihn.
                  Zur selben Zeit, nach fast 15 Monaten, ist Joanna wieder aufgetaucht und will ihren Sohn zurück. Nun kämpfen Ted und Joanna gegeneinander um das Sorgerecht für Billy und gehen vor Gericht…

                  Kramer gegen Kramer ist eine wunderbare Geschichte über Liebe und Vergebung.
                  Liebe, weil sich Ted und sein Sohn erst näher kommen müssen, als sie sich der neuen Situation ausgesetzt sehen. Anfangs vermisst Billy seine Mutter furchtbar und wirft seinem Vater vor, nicht wie Joanna zu sein. Dies trifft Ted natürlich hart, da er Arbeit und Billy unter eine Haube bringen muss und unweigerlich das eine oder andere darunter leiden muss. Anfangs ist es noch Billy, der leidet, denn Ted ist noch zu sehr auf sein Projekt fixiert. Aber je besser sie sich verstehen, desto mehr Zeit verbringen sie miteinander und die Arbeit wird schließlich nur noch zweitrangig.
                  Und Vergebung, weil Ted am Ende einsieht, dass er nicht ganz unschuldig am Bruch zwischen ihm und Joanna ist und seine Fehler eingesteht. Die Wandlung, die er durchmachte, ist wirklich beachtenswert und man kann sagen, dass er ein besserer Mensch bzw. ein liebender Vater geworden ist.
                  Dustin Hoffman spielt hier gewohnt stark, auch wenn ich ihn in früheren Produktionen intensiver fand. Nichtsdestotrotz hat er für seine Leistung den Oscar für den besten Hauptdarsteller bekommen. Genau wie Meryl Streep, die als Joanna eine wahrlich oscarreife Leistung erbrachte. Ich möchte nicht zu viel spoilern, aber gerade während der Gerichtsverhandlung oder zu Schluss zeigt sie, was sie kann. Auch sie bekam den Oscar als beste Nebendarstellerin.
                  Obendrein bekam der Film noch den Oscar als bester Film, was ich als nennenswert empfinde. Der Film ist eine ziemlich leichte Kost und einfach ein schönes Familiendrama.

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                  • 9

                    Aufarbeitung der eigenen Vergangenheit im großen Stil: Roman Polanski, selbst Opfer des Holocausts, hat mit dem Film „Der Pianist“ ein wahres Meisterwerk geschaffen. In eindrucksvollen und nachhallenden Bildern schildert er das Leben des Władysław Szpilman, ein angesehener Pianist aus Warschau. Als die Deutschen nach Polen kommen, muss er sich ihren Befehlen unterwerfen und darf von nun an nicht mehr ohne Judenstern außer Haus, in keine Parks mehr gehen und selbst die meisten Bars bleiben für Juden verwehrt.
                    1939 muss die Familie Szpilman in das berüchtigte Ghetto übersiedeln, wo sie zu tausenden zusammengepfercht leben müssen. Władek und sein Bruder versuchen, sich durch den Verkauf von Büchern über Wasser zu halten, doch in Zeiten des Hungers und der Armut gibt es nur wenige, die sich diesen Luxus leisten können. Als die Räumung des Ghettos und der Abtransport der Juden nach Treblinka bevorsteht, gelingt es Władek durch einen Bekannten, der Deportation zu entgehen und flieht schließlich aus dem Ghetto und ihm gelingt es, bei hilfsbereiten Polen unterzukommen.
                    Für mich war das Ansehen des Filmes ein einziger Genuss, da einfach alles von vorne bis hinten gestimmt hat. Die Bilder waren schockierend, aber stimmig und sehr authentisch. Das Leid wurde ebenso gut verdeutlicht wie die Ausweglosigkeit und die Hoffnungslosigkeit, als Władek und seiner Familie klar wurde, was die Deutschen mit ihnen vorhatten. Auch später, als er auf der Suche nach etwas Essbarem durch die zerbombte Stadt irrte, hat man immer vor Augen, dass die Hauptfigur jederzeit entdeckt und getötet werden könnte.
                    Das Schauspiel von Adrien Brody ist wirklich ein Genuss; er verkörpert die Figur des Władysław Szpilman einfach perfekt. Spielt er zu Beginn noch den stillen und etwas schweigsamen Pianisten, so zeigt sich im Fortlauf der Geschichte sein Überlebenswille und die Hartnäckigkeit, mit der er unermüdlich weiterzuleben versucht. Thomas Kretschmann als SS-Offizier Wilm Hosenfeld war für meinen Geschmack zu wenig präsent; mir wäre es lieber gewesen, sie hätten sich nach dem Krieg unter anderen Umständen wiedergetroffen, was ihnen jedoch verwehrt blieb.
                    Erwähnenswert ist noch der Score, besonders die Stelle, als Władek Wilm Hosenfeld die Ballade von Chopin vorspielt, ist einfach nur traumhaft. Władysław ist erschöpft, krank und ausgezehrt vom Hunger und schafft es trotzdem, dem Klavier solch wunderschöne Töne zu entlocken. Magisch!

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                    • 8

                      „Asphalt-Cowboy“ handelt von zwei Menschen, die sich in New York City treffen und von einem besseren Leben träumen. Der eine ist Joe Buck, ein einfältiger und naiver Bauernjunge aus Texas, der mit Vorliebe in Cowboyklamotten durch die Gegend läuft. Er ist von Texas nach New York gezogen, um dort als Gigolo zu arbeiten und den steinreichen, einsamen Frauen ihr Geld abzuknöpfen. Der andere ist Rico Rizzo, der von allen zu seinem Unmut jedoch nur „Ratso“ gerufen wird. Er ist ein Ganove, der von gestohlenem Essen lebt und in einem zum Abriss freigegebenen Haus wohnt. Sie lernen sich unter schlechten Umständen kennen, denn Ratso führt Joe in einen Hinterhalt und schuldet ihm noch Geld. Die beiden treffen sich bald wieder und beschließen, ein Team zu werden und durch die Kombination von Ratsos Köpfchen und Joes gutem Aussehen an Geld zu kommen – denn ihr großer Traum ist es, nach Miami zu gehen. Doch das Glück lässt auf sich warten und als der Winter kommt, wird Ratso auch noch schwer krank…

                      Eine schöne und bewegende Geschichte über zwei so verschiedene Männer die trotz der großen Unterschiede zueinander fanden. Obwohl ich Jon Voight nicht viel abgewinnen kann, kann er in der Rolle des ungebildeten Joe Buck überzeugen. Gelungen fand ich Dustin Hoffmans Darstellung des verkrüppelten Kleinkriminellen Rizzo. Beide waren für den Oscar als bester Hauptdarsteller nominiert, bekamen den Preis jedoch nicht. Der Film aber erhielt die Auszeichnung als bester Film und das völlig zu Recht.

                      „Asphalt-Cowboy“ zeigt ungeschönt das Leben in New York – die Armut auf der Straße, die wilden Drogenpartys der Reichen in den Clubs und verdeutlicht obendrein die Träume von sozialen Außenseitern nach einem schöneren und geordneten Leben, in dem man nicht dazu gezwungen ist, durch Diebstahl und Betrügereien an sein tägliches Brot zu kommen.

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                      • 7

                        „Source Code“ beginnt mit einem grandiosen Einstieg; wie der Hauptdarsteller selbst wird man erst einmal völlig überfordert in diese fremde Situation geworfen, ohne sich ein bisschen auszukennen. Erst nach und nach wird einem klar, was geschehen ist und was noch zu tun ist.
                        Jake Gyllenhaal schlüpft in die Rolle des Hubschrauberpiloten Colter Stevens, der sich in einem Zug wiederfindet und von fremden Personen umgeben ist. Wenige Minuten darauf explodiert im Zug eine Bombe und alle Menschen sterben. Doch Colter Stevens ist nicht gestorben – er erfährt, dass er dazu auserkoren ist, die letzten acht Minuten im Körper eines fremden Mannes zu erleben, mit dem Auftrag, die Bombe zu finden, die das Leben von allen Menschen im Zug ausgelöscht hat.
                        Nach dem tollen Einstieg fällt die Handlung des Films im Mittelteil leider etwas ab, besonders die ewigen Gespräche mit Goodwin fand ich ziemlich ermüdend. Dafür wurde man dafür entschädigt, wenn Colter Stevens weitere Entdeckungen machte und der Lösung des Rätsels immer näher kam.
                        Gyllenhaal spielt seine Rolle gut, aber nicht überragend, aber immerhin kann er in dieser Rolle beweisen, was er kann. Außerdem konnte mich Vera Farmiga als Colleen Goodwin überzeugen, die sich dem Befehl ihres Chefs widersetzt, um Colter Stevens zu helfen.
                        Fazit: Gutes Popcornkino, aber nichts Weltbewegendes.

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                        • 7

                          X-Men ist einfach mal ein Film, bei dem man wahlweise das Gehirn abschalten und den Film einfach genießen kann. Die Handlung sowie das Drehbuch sprühen nicht gerade vor Originalität – Experimente wurden hier eindeutig nicht eingegangen, viel eher handelt es sich um einen Film nach gewohntem Rezept mit erfolgreichem Ergebnis.
                          Es gab viele gelungene Szenen, von denen man aber nichts Außergewöhnliches erwarten darf, aber trotzdem irgendwie Spaß machen. Die Kämpfe sehen sehr gut aus und sind durch die verschiedenen Fähigkeiten der Mutanten abwechslungsreich gestaltet.
                          Und was darf bei einer Hollywoodproduktion nach Schema F nicht fehlen? Natürlich reichlich Teenagerkram, der sich aber zum Glück in Grenzen hält, da es in den folgenden Teilen noch mehr ausartet.
                          Von den Charakteren hat natürlich Wolverine die meiste Spielzeit bekommen und auf Dauer nervte mich sein andauernder Drang, sich immer in den Mittelpunkt stellen und den Helden spielen zu müssen. Nichtsdestotrotz war er mir noch der liebste X-Men, da die andern ziemlich blass blieben. Einzig Magneto und Professor X waren ein Augenschmaus im Vergleich zu den restlichen Charakteren.
                          Negativ aufgefallen sind mir außerdem die belanglosen Dialoge, die man noch etwas besser ausschmücken oder ihnen mehr Sinn hätte geben können.
                          Aber diese Kritikpunkte fallen nicht zu sehr ins Gewicht, weil man wirklich über 100 Minuten lang gut unterhalten wird.

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                          • 8

                            „Der Marathon Mann“ ist ein spannender Thriller, in dem es um Babe Levy geht, der mehr und mehr in eine Intrige rund um den ehemaligen KZ-Zahnarzt Christian Szell hineingezogen wird. Babe Levy ist eigentlich nur ein Student und Hobbyläufer und hat nichts mit den Geschäften seines großen Bruders Doc zu tun – bis er im Central Park von zwei Männern überfallen wird. Als dann auch noch sein großer Bruder erstochen wird und in seinen Armen stirbt, wird auch Babe bewusst, dass irgendetwas nicht stimmt. Fremde Männer dringen in seine Wohnung ein und bringen ihn zu Christian Szell, der ihn auf brutale Weise mit einem Zahnarztbohrer foltert und Informationen aus ihm herauszupressen versucht.

                            Dieser Film ist für den Hauptdarsteller Dustin Hoffman ein sehr persönlicher Film, da er selbst Jude ist und im Film von einem Nazi gefoltert wird. In einem Interview sagte er einmal, dass das Ende ganz anders hätte ausgehen sollen; Levy hätte Szell erschießen müssen. Doch Dustin Hoffman weigerte sich, selbst zu einem Nazi zu werden und kaltblütig einen anderen Menschen zu ermorden. Auf seinen Wunsch hin wurde das Ende umgeschrieben – Szell findet seinen Tod, doch nicht durch Babes Waffe. Ich persönlich halte es für herausragend, dass Dustin Hoffman als jüdischer Schauspieler in diesem Film mitgewirkt hat, da es so eine persönliche Note bekommt.
                            Wie gewohnt zeigt sich Hoffman von seiner herausragenden Seite und spielt die Rolle des Babe Levy überzeugend. Besonders die berühmte Szene im Zahnarztstuhl finde ich sehr gut gemacht, Szell wird als grausamer Folterer überaus überzeugend von Laurence Olivier dargestellt, auch wenn ich Hoffmans Leistung besser fand. Auch das Ende des Filmes war sehr stark und tröstet über diverse Längen in der Mitte des Filmes hinweg.

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                            • Ich mag Superheldenverfilmungen, also immer her damit :)

                              • Endlich mal ein Landsmann, für den man sich als Ösi nicht schämen muss.

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                                • 5

                                  X-Men: Der letzte Widerstand ist mit Abstand der schwächste Teil der Trilogie. Während die ersten beiden Teile zwar an vorhersehbarer Handlung und schlecht gezeichneten Charakteren nur so strotzte, schaffte es dieser Film, die beiden doch noch zu toppen. Obwohl Wolverine schon immer die meiste Zeit in den Vorgängern bekommen hatte, war er hier schon ZU präsent; die Momente mit ihm und Jean wirkten auf mich ziemlich aufgesetzt und lieblos gemacht. Allgemein finde ich Hugh Jackman als Wolverine ziemlich unsympathisch und auch etwas fehlbesetzt, weil er in dieser Rolle überhaupt nicht zeigen kann, was er wirklich drauf hat.
                                  Das selbe gilt natürlich auch für Patrick Stewart als Professor X und Ian McKellen als Magneto, obwohl sie eine gewisse Eleganz versprühen und somit kleine Höhepunkte im Film darstellen.
                                  Und natürlich konnten sie es nicht lassen, die Probleme der pubiertierenden X-Men einzubauen, was mir persönlich ziemlich auf den Sack ging, weil es nur den Film künstlich in die Länge zog. Mir wäre es lieber gewesen, sie hätten etwas mehr über Jean oder auch Mystique eingebaut.
                                  Die Macher haben scheinbar jedes erdenkliche Klischee verwurstet und in diesen Film eingebaut, frei nach dem Motto "Hähä sie checken's eh nicht!"
                                  Stimmt, immerhin hat der Film weltweit über 400 Millionen Dollar eingespielt...

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                                  • 9

                                    Betty Anne Waters, eine Frau aus zerrüttetem Elternhaus, möchte unbedingt Anwältin werden, und das um jeden Preis. Dafür nimmt sie sogar Verluste wie die Trennung von ihrem Mann und sogar die ihrer beiden Söhne hin. Und warum? Weil sich ihr großer Bruder Kenny, zu dem sie eine besonders innige Verbindung pflegt, seit 18 Jahren unschuldig in Haft befindet. Und weil für die Justiz der Fall abgeschlossen ist und niemand auf die Unschuldsbezeugungen von Betty Anne hören will, nimmt sie die Sache selbst in die Hand.

                                    Diese Geschwisterliebe zwischen Betty Anne und Kenny ist einfach nur beneidenswert. Zu sehen, wie weit Betty Anne geht, um ihrem Bruder zu helfen, macht einen glücklich, aber auch traurig.
                                    Traurig deshalb, weil sie durch ihren Ehrgeiz und dem Bestreben nach Gerechtigkeit ihre Familie vernachlässigt und auch ansonsten keinerlei soziale Kontakte pflegen kann, da ihr Beruf, ihr Familienleben und das schwierige Studium jede Zeit dafür rauben. Lediglich die ebenfalls bereits ältere Jurastudentin Abra Rice findet einen Draht zu ihr und hilft ihr nach und nach, Beweise für die Unschuld Kennys zu sammeln.

                                    In Rückblenden wird die traurige Vergangenheit der Geschwister erzählt. Kenny fiel der Polizei schon immer unangenehm auf, vor allem weil sie sich als Kinder oft in fremde Häuser stahlen, um sich wie in einem richtigen Zuhause zu fühlen. Andererseits ist Kenny von ziemlich aufbrausender Natur und lässt sich nichts sagen, wodurch er oft in die eine oder andere Keilerei geraten ist. Die Rückblenden sind wirklich gut gemacht und verdeutlichen eindringlich, wie schlecht es den beiden Kindern damals ging und warum sie so sehr aneinander hängen. Dass diese Liebe auch nach 40 Jahren nicht abgenommen hat, ist wirklich bemerkenswert und beispiellos, wie ich finde.

                                    Hilary Swank hat mir in der Rolle sehr gut gefallen, ebenso Sam Rockwell, der Darsteller von Kenny. Der restliche Cast fiel positiv auf, besonders Juliette Lewis als Trinkerin fand ich originell.

                                    Ich fand es erschreckend, dass es überall auf der Welt hunderte von Menschen gibt, die unschuldig im Gefängnis sitzen, einfach weil sie vielleicht zur falschen Zeit am falschen Ort waren oder durch einen Fehler der Justiz. Viele dieser Menschen verbringen ihr ganzes Leben im Gefängnis oder werden sogar hingerichtet – für eine Tat, die sie nie begangen haben.

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                                    • Von den meisten Filmen hab ich noch nie was gehört!

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                                        Ich bin schon mit einer gewissen negativen Erwartungshaltung an diesen Film herangegangen und sah meine Meinung in den ersten paar Minuten bestätigt. Ich hatte das Gefühl, alles schon einmal gesehen zu haben und fragte mich, warum Disney immer noch diese dummen Animationsfilme produziert und nicht mehr so tolle Zeichentrickfilme wie damals.
                                        Aber siehe da, "Despicable me" wurde doch noch zu einem passablen Pixar Film. Die Hauptfigur Gru sprüht zwar nicht gerade vor Sympathie und ist ein ziemlich mürrischer Zeitgenosse, aber mit dem Einzug der drei Kinder Agnes, Edith und Margo scheint er sich von Grund auf zu ändern und eine warme Seite an ihm wird sichtbar. Es ist einfach nur schön, wenn man dabei zusieht, wie Gru den drei Mädchen eine Gutenachtgeschichte aus einem (selbstgeschriebenen!) Buch vorliest und ihnen anschließend einen Kuss gibt.
                                        Aber trotzdem ist der Film nicht mehr als durchschnittlich, denn dafür hat mir einfach zu viel gefehlt.

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                                          "Brügge sehen... und sterben?" ist ein ungewöhnlicher und orgineller Film, mit dem ich anfangs, zugegeben, nicht besonders viel anfangen konnte, doch mit der Zeit zog er mich mehr und mehr in seinen Bann. Die Handlung ist genauso erfrischend wie der Schauplatz Brügge in Belgien oder auch die Schauspieler und die von ihnen dargestellten Figuren. Am meisten gefiel mir jedoch Colin Farrells Schauspiel, von dem ich bisher nur mäßige Filme gesehen habe und dieser gehört wohl zu seinen besseren Leistungen.
                                          Der einzige Kritikpunk ist, dass er ziemlich schwer in die Gänge kommt, aber dafür wird man dann mit der letzten halben Stunde des Films für die Geduld belohnt.

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                                            Grundsätzlich hab ich ja nichts gegen Sandra Bullock und auch nichts gegen gefühlvolle Biografien, auch wenn es sich hier um eine Sportbiografie handelt. Diese hier ist zwar auch gut und teilweise wirklich ergreifend, aber irgendwie sprang der Funke nicht ganz über. Quinton Aarons Darstellung der traurigen Figur Michael "Big Mike" Oher gefällt und auch Sandra Bullock weiß zu überzeugen, immerhin hat sie den Oscar bekommen. Der Cast allgemein braucht sich in keiner Weise zu verstecken, die Handlung passt, die Gefühle auch - aber irgendetwas hat gefehlt, zumindest ging es mir so. Vielleicht hätte ich mir noch etwas mehr über die Vergangenheit von Michael gewünscht, um das Ganze authentischer zu gestalten.

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                                              Endlich wieder eine gelungene Comicverfilmung mit Herz.
                                              Im Mittelpunkt des Filmes steht der Loser und fälschlicherweise als schwul geltender Junge Dave Lizewski, der eines Tages beschließt, sich an seinen Helden Superman und Batman ein Beispiel zu nehmen und sich dem Kampf gegen das Verbrechen zu widmen.
                                              Die Handlung hat mich schon vor der Sichtung des Filmes begeistert, einfach weil ein unscheinbarer Nerd versucht, etwas Gutes zu tun und anderen Leuten vor Verbrechen bewahren möchte. Es ist, wie er es gesagt hat: Wenn man sieht, wie jemand auf der Straße verprügelt wird, wünschen wir uns, ihm helfen zu können, tun es aber nicht. Aber warum? Wahrscheinlich aus Angst, selbst in die Keilerei hineingezogen und am Ende sogar getötet zu werden. Und da kommt Kick-Ass ins Spiel: Er verfügt über keinerlei Superkräfte und möchte trotzdem etwas bewirken.
                                              Alles in dem Film wirkt stimmig: die Anlehnungen an Superheldencomics oder –filme, die Musik, die Darsteller. Besonders Aaron Johnson und Chloë Moretz haben mir gefallen, einfach weil die beiden einen so großen Kontrast bilden.
                                              Fazit: Guter Film, der super zum immer wieder ansehen geeignet ist.

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                                              • Einmal gesehen und nie wieder. Das ist mir als Frau sogar zu schmalzig!

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                                                  Raging Bull ist ein ungeschönter Bericht über den Untergang eines Mannes, dessen Paranoia und Selbstsucht ihn schlussendlich in den Ruin getrieben haben. Die Kämpfe werden wirklich real und brutal dargestellt, besonders sein letzter Kampf hat mir sehr imponiert. Robert de Niro hat wirklich Erstaunliches geleistet, immerhin musste er 27 Kilogramm zulegen, um seine Figur nach dem Untergang authentisch darstellen zu können - seine Leistung wurde zu Recht mit den Oscar als bester Hauptdarsteller belohnt.

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                                                    Rain Man ist ein wunderschöner Film über zwei Brüder, die unterschiedlicher nicht sein können.
                                                    Als Charlie nach dem Tod seines Vaters erfährt, dass er einen Bruder hat, der 3 Millionen von seinem Vater geerbt hat, beschließt er, ihn zu entführen und so die Hälfte des Geldes zu bekommen. Zu Beginn ist Raymond noch ein Mittel zum Zweck und Charlie hat für seine ungewöhnlichen Gewohnheiten und Extras nur sehr wenig Verständnis. Erst als sie auf dem Weg nach Los Angeles beginnen, sämtliche Flughäfen und Highways zu meiden und ihre Reise künstlich in die Länge gezogen wird, lernen sie sich besser kennen und Charlie erfährt auch mehr über Rays Krankheit. Raymond lebt in seiner eigenen Welt und kann nur schwer Beziehungen zu anderen Menschen aufbauen, doch sein Gehirn ist hoch funktionsfähig. Er kann irrwitzige Zahlen zusammenrechnen oder weiß auf einen Blick, wie viele Zahnstocher sich auf dem Boden befinden. Auch sorgt er dafür, dass Ray seinen aus Wallbrook gewohnten Tagesablauf nicht durcheinander bringt; dazu zählen Fischstäbchen und Götterspeise am Mittwoch, die zahlreichen Fernsehshows und die Nachtruhe um 11 Uhr.

                                                    Man merkt nach und nach, wie sich die Brüder immer mehr annähern. Charlies Schroffheit und Unverständnis für die Lage seines Bruders wechselt sich immer mehr in Vertrautheit und Freundschaft, während Raymond ebenfalls auftaut beginnt, Dinge aus der Vergangenheit zu erzählen. Es ist wirklich rührend, wie sehr die beiden am Ende zusammenschweißen und vor allem, wie sehr sich Charlie Babbit zum Guten verändert hat. Besonders die Tanzszene auf dem Hotelzimmer in Las Vegas sowie die vertraute Geste bei der Sitzung gegen Ende des Filmes bleiben in Erinnerung.

                                                    Ganz besonders möchte ich die hervorragende Leistung der Hauptdarsteller loben. Dustin Hoffman wurde mit diesem Film zu meinem absoluten Lieblingsschauspieler. Er hat sich wirklich sehr gut auf diese Rolle vorbereitet, unter anderem war er in diversen Kliniken und hat sich mit Autisten unterhalten. Den Oscar hat er wirklich verdient bekommen. Aber auch Tom Cruise gefiel mir in der Rolle von Charlie, auch wenn ich sonst kein Fan von ihm bin.

                                                    Abschließend kann ich nur sagen, dass dieser Film zu meinen absoluten Lieblingsfilmen gehört, da er gefühlvoll, einfühlsam und mit tollen Darstellern erzählt wird.

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