Prechtl - Kommentare

Alle Kommentare von Prechtl

  • Ganz klar der Schuh des Manitu. (T)Raumschiff Surprise war in keinster Weise lustig, während ich seinen ersten Film heute noch mag.

    • 8

      Spannendes kleines Filmchen, bei dem besonders die schauspielerische Leistung von Billy Bob Thornton als Jacob herauszuheben ist. Er spielt den etwas einfach gestrickten und psychisch labilen Arbeitslosen wirklich hervorragend und überzeugend. Seinen Bruder in Spe Hank alias Bill Paxton fand ich auch sehr gelungen, wenn seine Figur auf Dauer nicht so nervig geworden wäre.
      Die Handlung wird konsequent durchgezogen und kann mit einem toll inszenierten Ende aufwarten, kommt jedoch um die eine oder andere Länge nicht herum, die jedoch von Billy Bob Thorntons tollem Spiel wieder ausgeglichen wird.

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      • Der O-Ton ist einfach besser; nicht nur Wortwitze bleiben auf der Strecke, sondern mir ging es einfach darum, dass man den Schauspieler reden hört und nicht einfach irgendeinen Synchronsprecher. Also wenn die Figur jetzt z.B. weint oder brüllt, macht es der Schauspieler selber und da geht dann in der Übersetzung die Authentizität verloren. Das erste Mal war aber Kill Bill, weil mein bester Freund ein Englischfreak ist und darauf bestand, ihn nicht auf Deutsch zu sehen.

        • 7

          Die beiden Geschwister David und Jennifer landen aus Versehen in Pleasantville, einer Serie aus den 50ern. Zu Beginn fällt vor allem Jennifer das Leben dort schwer: Nicht nur dass alles in schwarz-weiß gehalten ist sondern alle sind lieb und nett zueinander und als Paar ist Händchen halten schon das höchste der Gefühle. Ihr als aufgeklärte Jugendliche aus dem 21. Jahrhundert ist das jedoch zu wenig und kurzerhand bringt sie Themen wie Sex oder Rock’n’Roll nach Pleasantville, das sich von nun an zu verändern beginnt. David findet das gar nicht gut, da es ihm in dieser Welt gefällt, doch auch er kann sich der Revolution nicht erwehren. Nach und nach werden Gegenstände oder sogar Menschen farbig und es gibt sogar Regen oder Feuer, was vorher undenkbar gewesen wäre. Doch leider gibt es noch eine Gruppe von Alteingesessenen, die der Farbe und dem neuen Denken nichts abgewinnen können…

          Der Film ist gar nicht so belanglos wie er auf den ersten Blick scheint. Denn er konfrontiert einem mit Themen wie unerfüllte Sehnsüchte, Liebe und Diskriminierung. Man sieht wie die eine Gruppe farbig wird und Dinge an ihnen entdeckt, die ihr bisheriges Weltbild auf den Kopf stellen. Die andere Gruppe leidet darunter oder fühlt sich gestört und setzt alles daran, alles Neue und Andersartige zu verbieten.
          Und all das hat der Film in einem schönen Paket präsentiert, das durch eine tolle Optik (Schwarz-weiß mit Farbe gemischt) und guten Schauspielern glänzt. Tobey Maguire und Reese Witherspoon spielen ihre jugendlichen Rollen sehr glaubhaft, auch wenn sie schon etwas zu alt dafür wären.
          Spannung ist praktisch nicht vorhanden, aber der Film plätschert flüssig dahin, ohne dass man daran etwas aussetzen könnte.

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          • 7

            "Lars und die Frauen" ist ein wunderschöner Film über den unsicheren und verschlossenen Lars, der sich mit Vorliebe in seiner Wohnung verschanzt. Eines Tages jedoch stellt er seinem Bruder und dessen Frau seine Freundin aus Brasilien vor: eine lebensechte Gummipuppe namens Bianca. Wie sich herausstellt, versucht Lars mit dieser Puppe einige problematische Erinnerungen zu verarbeiten; er hält Bianca für real und liebt sie. Für seine Mitmenschen ist dies im ersten Moment natürlich ein Schock und sie machen Witze, aber sie erklären sich dazu bereit, mitzuspielen und Bianca wie einen Menschen zu behandeln.

            Besonders rührend fand ich die Art, wie die Mitmenschen von Lars mit Bianca umgehen und sie wie einen von ihren behandeln. So bekommt Bianca unter anderem die Haare geschnitten, hilft im Krankenhaus oder liest den Kleinen aus einem Buch vor. Und als Bianca schließlich stirbt, kommen alle zum Begräbnis und stehen Lars bei, denn irgendwie haben sie alle Bianca in ihr Herz geschlossen.

            In der Hauptrolle sehen wir Ryan Gosling, der den schüchternen und verschlossenen Lars wirklich sehr gut darstellt und ihm eine gewisse sympathische Art verleiht. Aber auch der restliche Cast kann durch die Bank überzeugen. Und der gelungene Score und die Winteratmosphäre tun ihr übriges, um aus "Lars und die Frauen" einen wunderschönen Film zu machen.

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            • 7

              "Batmans Rückkehr" ist zwar nicht mehr so gut wie der Vorgänger, ist jedoch viel mystischer und atmosphärischer. Ein großes Lob an Tim Burton für die wunderschöne Darstellung von Gotham City. Besonders in den ersten Filmminuten bekommt man eine düstere aber schöne Stadt im Wintergewand präsentiert.

              Die Handlung ist denkbar einfach: Der skrupellose Millionär Max Shreck (Christopher Walken) möchte hinter dem Vorwand eines Kraftwerks ein riesengroßes Ding erbauen, das der Stadt Gotham City sämtliche Energie entziehen soll. Um dies zu erreichen schließt er sich mit dem Pinguin (Danny DeVito) zusammen, ein missgebildeter kleiner Mann, der in der Kanalisation aufgewachsen ist. Und natürlich setzt Bruce Wayne alias Batman (Michael Keaton) alles daran, die beiden an ihrem Vorhaben zu hindern.
              Soviel zur Story, die meiner Meinung nach jedoch nicht das Hauptaugenmerk des Films ist.

              Im Mittelpunkt stehen nämlich die Figuren. Am besten fand ich hier klar den Pinguin, eine sehr tragische Figur: Er kam missgebildet auf die Welt und wurde daraufhin von seinen Eltern in den Kanal geworfen, wo er von Pinguinen aufgezogen wurde. Die Sache mit seinen Eltern macht ihm schwer zu schaffen und er ist voller Bitterkeit, durch die er schließlich zum Bösewicht wurde.
              Michelle Pfeiffer als Selina Kyle bzw. Catwoman fand ich ebenfalls sehr gelungen. Eigentlich ist sie ein schüchternes Mauerblümchen, das ständig herumgeschubst wird, doch als sie von Max Shreck aus dem Fenster gestoßen wird, kommt ihr Alter Ego zum Vorschein.
              Und wie es nicht anders zu erwarten war, verlieben sich Selina und Bruce ineinander, während sie als Catwoman und Batman gegeneinander kämpfen. Hier mochte ich besonders die Szene auf dem Maskenball, als sie von der Identität des jeweils anderen erfahren.
              Michael Keaton als Batman ist wirklich grandios und gibt Batman etwas sehr Geheimnisvolles (was mir bei Christian Bales Darstellung etwas fehlt). Lediglich seine Bewegungen fand ich teilweise wirklich etwas unbeholfen.
              An Max Shreck konnte ich nicht besonders viel bemerken, außer dass Christoher Walken ein toller Schauspieler ist und es einmal mehr bewiesen hat.

              Trotz all dieser Lobesreden fehlte mir etwas die Spannung, da ich im Film doch manchmal ziemlich gelangweilt war. Trotzdem ein sehr gelungener Film.

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              • 7

                Folgender Text könnte Spoiler beinhalten.
                "Gangs of New York" beschreibt ganz allgemein die Geschichte von Amsterdam Vallon, dessen Vater vom einflussreichen Metzger Bill Cutting getötet wurde. Der damals noch junge Amsterdam wird weggesperrt, kehrt aber nach 16 Jahren wieder zurück, um Rache zu nehmen.
                Soviel zur Handlung. Drumherum hat Scorsese noch allerlei andere Ereignisse rund um die Stadt New York eingebaut, wie etwa die Revolution im Jahre 1863 oder Präsident Lincolns Beschluss, Sklaven zu befreien und die damit zusammenhängenden Unruhen der Bevölkerung.
                Im Grunde fand ich die Handlung an sich interessant und spannend, doch leider haben sich auch viele unnötige Längen eingeschlichen. Gerade in der Mitte des Films, als Amsterdam Bill Cutting immer näher kommt, fand ich viele Stellen überflüssig. Und ab dem Zeitpunkt, als Bill wusste wer sein junger Freund war und ihn öffentlich brandmarkte, ging mir irgendwie alles zu schnell. Plötzlich war Amsterdam der Anführer der Dead Rabbits, ohne dass es vorher irgendein Anzeichen dafür gegeben hätte (bis auf die Tatsache, dass sein Vater früher der Anführer war). Außerdem war mir der Kampf zwischen Bill und Amsterdam zu unspektakulär.

                Aber nichtsdestotrotz ein guter Film, der sehr gut die Umstände in New York des 19. Jahrhunderts widerspiegelte und auch zeigte, wie die Menschen damals lebten. Ein großes Lob natürlich an Daniel Day-Lewis, der wieder einmal gezeigt hat, dass er ein Händchen für Bösewichte hat. Seine Darstellung des Bill Cutting ist wirklich grandios.
                Auch Leonardo DiCaprio und Cameron Diaz waren gut, gingen mir jedoch auf Dauer auf die Nerven.

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                • 8

                  "Let's get ready to rumble!"

                  Hercules ist zwar einer der schwächeren Disneyfilme und es fehlt ihm an dieser speziellen Magie, die für Disney bezeichnend ist. Das mag sein, aber dafür macht er mit seinen schrägen Charakteren und dem grandiosen Humor einiges wieder wett.
                  Erwähnenswert ist hier natürlich die Figur von Hades, dem ziemlich redegewandten und hinterhältigen Onkel von Hercules. Sprüche wie "Hat mir jemand die Haare gelöscht?" oder "Hades hat es!" sind einfach bezeichnend und immer für einen Lacher gut. Seine beiden Handlanger Pech und Schwefel sind ebenfalls lustig und bringen ebenfalls ein paar Sprüche.

                  Originell ist der Zeichenstil, der nur in diesem Film vorkommt. Die ganzen Schnörkel und Kreisel waren mir etwas zu hässlich, passt aber mittlerweile ganz gut dazu. Dieser Stil tanzt halt (wie der Mulan-Stil) aus der Reihe.
                  Für einen Disneyfilm typisch gibt es hier natürlich auch wieder Lieder, aber diese sind überhaupt nicht lästig wie in manchen anderen Filmen sondern wahre Ohrwürmer. Sie werden von den tollen Stimmen der Musen vorgetragen, aber auch Meg oder Hercules dürfen mal zum Einsatz kommen.

                  Fazit: Ein Zeichentrickfilm ohne disneytypische Magie, aber dafür umso mehr Humor und Herz.

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                  • Unfair, heute kommt das Spiel raus und ich hab kein Geld dazu :( Aber ich wünsche allen mal ein frohes Zocken, das Spiel wird sicher der Hammer!

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                    • 6

                      "Taxi Driver" ist ein Film, der bei mir erst bei der zweiten Sichtung funktionierte. Beim ersten Mal konnte ich nicht viel mit dem Film anfangen, da mir die Handlung zu langweilig und etwas zu langatmig geraten war und ich die Person Travis Bickle einfach nicht verstand. Doch beim zweiten Mal (im O-Ton!) ging mir plötzlich ein Licht auf und ich erkannte den Sinn hinter dem Film.

                      "Taxi Driver" ist ein sehr sozialkritischer Film. Wir befinden uns im Leben des Travis Bickle, ein 26-jähriger Taxifahrer, der an Schlafstörungen leidet und, wie er selber sagt, schon immer alleine war. Er lebt sozusagen für seinen Job und weiß sonst nicht viel mit seiner Freizeit anzufangen. In der Nacht fährt er die unbeliebten Nachtschichten bis in die dunkelsten Gegenden New Yorks. Dort sieht er Dealer, Mörder, Prostituierte, Drogensüchtige. Und er wünscht sich, dass etwas geschehen möge, damit all dieser Dreck ausgelöscht wird, damit die Straßen New Yorks wieder sauberer sind. Verschiedene Umstände bringen ihn dazu, sich eingehend mit dieser Theorie zu befassen und mit der Zeit steigert er sich immer mehr hinein - bis er sich Waffen zulegt und seinen Teil dazu beitragen will, New York zu säubern.

                      Das wohl faszinierendste Element in diesem Film ist wohl die Person des Travis Bickle, ein einsamer und unauffälliger Mann, dem man seine wahnwitzigen Ideale nicht ansehen würde. Durch den Schlafentzug fährt er 12-Stunden-Schichten und verdient jede Menge Geld, weiß aber damit nichts anderes anzufangen, als ins Pornokino zu gehen. Auch ansonsten fährt er ziellos durch die Stadt und entdeckt dabei eines Tages die junge Prostituierte Iris (Jodie Foster), der er helfen möchte.

                      Ich weiß wirklich nicht, ob Travis Bickle jetzt gut oder böse ist. Ja, er hat seine Eigenheiten und ist verrückt und hat Menschen getötet. Aber immerhin hat er es für eine gute Sache gemacht und wurde als Held gefeiert (auch wenn ich das nicht wirklich nachvollziehen kann). Ich glaube, das muss jeder für sich entscheiden.

                      An der Leistung von Robert de Niro gibt's wirklich absolut nichts zu meckern, immerhin ist dies seine Paraderolle und die wahrscheinlich beste seiner langen Karriere. Ein Oscar hätte bei ihm eigentlich locker drin sein müssen. Außerdem möchte ich ein Lob an Jodie Foster aussprechen, die mit zarten 13 Jahren diese Leistung vollbrachte und damit ihre große Karriere startete. Harvey Keitel ist als Zuhälter Sport auch mit von der Partie, allerdings in einer ziemlich kleinen Nebenrolle.

                      "Someday a real rain will come and wash all this scum off the streets."

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                      • Ich hab ihn einmal im Kino angesehen und einmal auf DVD und für mich reicht's jetzt erst mal für ein paar Jahre.

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                        • Och nö danke, den Trailer hab ich jetzt schon gefühlte 10 Mal allein im Kino gesehen ;)

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                            • Die Schauspielerin selber kenne ich zwar nicht, aber ihre Werbungen hab ich schon ziemlich oft gesehen... trotzdem nicht schuldig.

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                                über Milk

                                Leider konnte der Film meiner ziemlich hohen Erwartungshaltung nicht gerecht werden. Sean Penn spielt ohne Zweifel seine Rolle oscarreif und hat ihn wirklich verdient. Auch die anderen Schauspieler (James Franco, Emile Hirsch und Josh Brolin, nur um die bekanntesten zu nennen) spielten sehr gut und authentisch. Zeitweise hatte ich auch das Gefühl, die wahren Figuren vor mir zu haben und keine Schauspieler. Der Cast kann begeistern und durch die Bank überzeugen und Harvey Milks Geschichte bewegt wirklich.
                                Aber...
                                Aber leider wurde die ganze Geschichte zu fade präsentiert und ich fand das ganze Politikwischiwaschi mit der Zeit wirklich anstrengend. Zwar ist es schön anzusehen, wie Milk seine Ziele durchsetzen kann, doch mit der Zeit ging es nur noch von Wahlkampf zu Wahlkampf und das fand ich persönlich öde.

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                                • Hat die Twilight Saga dann endlich mal ein Ende? Oder kommt da noch ein 5. Teil?

                                  • Na toll, jetzt hätte ich fast gewonnen und dann holt sich der Gegner sämtliche Karten zurück :/

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                                    • Ich kann mich daran erinnern, dass der Trailer zu Planet der Affen Prevolution ziemlich irreführend war und eine ganz andere Handlung als im Film präsentiert wurde.

                                      • Das ist einer jener Filme, an die ich mich irgendwie nicht herantraue, weil sie irgendwie zu groß sind. Aber vielleicht hole ich den Film irgendwann mal nach.

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                                        • 6

                                          "Die Reifeprüfung" galt vor über 40 Jahren noch als revolutionär und machte Dustin Hoffman über Nacht zum Star. Obwohl ich den Film nicht als Offenbarung ansehe (dazu wurde ich einfach ein paar Jahrzehnte zu spät geboren), fand ich den Film sehr gut gemacht. Er beinhaltet ein paar denkwürdige Szenen, die bis heute noch parodiert werden (etwa die Hochzeit gegen Ende des Films).
                                          Der Cast fiel positiv auf, jedoch stechen nur die Hauptfiguren Benjamin Braddock, Mrs. Robinson und ihre Tochter Elaine aus der Masse hervor. Besonders Benjamin und Mrs. Robinson fand ich sehr gelungen, auch wenn ihr Techtelmechtel ziemlich unglaubwürdig wirkt. Ganz anders fand ich aber die Beziehung von Benjamin und Elaine - meiner Meinung nach geben sie ein glaubwürdiges Paar ab.
                                          Zu Beginn des Films konnte mich die Filmmusik noch begeistern, doch spätestens nach dem fünften Mal "Scarborough Fair" wurde es mir zu eintönig. Versteht mich nicht falsch, die Lieder sind wirklich klasse, aber ein bisschen mehr Abwechslung wäre schön gewesen.

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                                          • Ich gebe ihm einen Punkt. Meinen Geschmack hat er leider überhaupt nicht getroffen und ich war froh, als er vorbei war.

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                                              „Dog Day Afternoon“ ist ein Film aus dem Jahre 1975, der die wahre Geschichte einer Geiselnahme in einer Bank in Manhattan aus der Sicht der Räuber behandelt.
                                              Der folgende Text könnte Spoiler beinhalten!

                                              Die zwei Männer Sonny (Al Pacino) und Sal (John Cazale) beschließen eines schönen und heißen Tages, in eine Bank hineinzuspazieren und nebenbei das gesamte Geld aus dem Tresorraum zu kassieren. Doch schon nach den ersten paar Augenblicken sieht man, dass die beiden, was Banküberfälle betrifft, noch richtige Greenhorns sind und sich allerlei unnötige Fehler erlauben. Sie erfahren, dass gerade eben das Geld von der Bank abgeholt wurde und sich nur noch läppische 1100 Dollar im Safe befinden. Daraufhin durchsucht Sonny sämtliche Kassen der Bank und verbrennt noch das Scheckbuch in einem Mülleimer. Ein Mann auf der gegenüberliegenden Straßenseite wird auf den Rauch aufmerksam und ruft die Polizei. Eine zwölfstündige Geiselnahme beginnt.

                                              Die spannenden Elemente in diesem Film sind die Geiselnahme an sich, die Interaktion mit der Polizei und die Interaktion zu den Geiseln, zu denen sie ein friedliches Verhältnis haben. Natürlich wird zu Beginn noch ordentlich Stress gemacht, um sich den nötigen Respekt zu verschaffen, aber die Angestellten merken bald, dass Sonny gar kein übler Typ ist. Während der zwölf Stunden, die sie gemeinsam im stickigen Bankgebäude verbringen, pflegen sie ein friedliches und freundliches Verhältnis zueinander.
                                              Im Laufe des Films werden Sonnys Motive für den Banküberfall klar: Er ist in einer Beziehung mit dem transsexuellen Leon, der sich gerne eine Geschlechtsumwandlung wünscht und so eine Operation ist nicht gerade billig. Man sieht also, dass er das Verbrechen nicht aus Habgier sondern aus Liebe für seinen Mann begeht.
                                              Ganz anders ist da schon sein Komplize Sal (gespielt von John Cazale): Dieser ist nicht ganz so zimperlich wie Sonny und würde ohne weiteres die Geiseln töten, wenn sich kein anderer Ausweg ergäbe, während Sonny dies zu verhindern versucht.

                                              Die Highlights des Films sind klar die Außenszenen, als Sonny vor dem Bankgebäude mit dem Detective Sergeant Moretti diskutiert. Neben zig Polizisten sind außerdem ein ganzer Haufen Leute vom Fernsehen und auch zahlreiche Zivilisten vor Ort, für die er nach dem legendären Ausruf „Attica! Attica“ so etwas wie ein Held ist und er wird jedes Mal lautstark bejubelt, wenn er die Bank verlässt.
                                              Außerdem fand ich die lange Szene, in der sich Sonny mit Leon am Telefon unterhält, sehr gelungen, vor allem weil sie zu einem großen Teil improvisiert wurde. Ich habe mir den ganzen Film im O-Ton angesehen und war deshalb umso mehr beeindruckt.

                                              Al Pacino spielt ausgezeichnet, auch der restliche Cast überzeugt durchgehend. Beim Telefonat hat mir auch Chris Sarandon gefallen. Lediglich von John Cazale hätte ich mir etwas mehr Präsenz gewünscht, denn meistens saß oder stand er nur im Abseits und trug seinen gewohnten traurigen Blick zur Schau.

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                                              • Ich kann mir vorstellen, dass Javier Bardem auch hier als Bösewicht glänzen wird.

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                                                  über Heat

                                                  „Heat“ ist ein guter und äußerst packender Thriller, der das typische Katz-und-Maus-Spiel zwischen Cop und Gangster ausbaut und um zahlreiche Facetten erweitert.
                                                  Die Handlung ist spannend inszeniert, ohne Längen oder gar unnötige Charaktere. Jede Szene und jede Person in der Handlung sitzt perfekt. Außerdem lässt der Film überhaupt keine Langeweile aufkommen.
                                                  Dies wird neben der packenden Handlung unter anderem durch den beispiellosen Cast bewirkt, der mit vielen namhaften Schauspielern aufwarten kann. Neben Robert de Niro und Al Pacino in den Hauptrollen kann man auch weitere bekannte Schauspieler wie Val Kilmer, Jon Voight, Tom Sizemore, Amy Brenneman oder die noch junge Natalie Portman bewundern.
                                                  Ohne Zweifel stellen die Szenen, in denen Robert de Niro und Al Pacino gemeinsam zu sehen sind, die Höhepunkte des Films dar. Sie sind zwar Feinde, aber beim Treffen im Café scheinen sie Respekt füreinander zu empfinden, ja vielleicht sogar etwas Verständnis für die Lage des anderen.

                                                  Beide spielen gewohnt grandios; Robert de Niro kann als Neil McCauley sowohl in den ruhigen Szenen mit Eady als auch als knallharter Gangster überzeugen, der über Leichen gehen würde. Jedoch fand ich die Darstellung seines Gegners durch Al Pacino noch ein bisschen besser, da er in diesem Film zur Höchstform aufläuft.
                                                  Die Schusswechsel sind wirklich sehr gut und authentisch gemacht, aber besonders der große Showdown gegen Ende des Films hat es mir angetan, da hier die Spannung klar den Höhepunkt erreicht.

                                                  Spoiler!
                                                  Außerdem fand ich das Ende wirklich grandios, als Henna McCauleys Hand hielt, während dieser starb. Eine wirklich berührende Szene. Da findet man es glatt schade, dass die beiden auf verschiedenen Seiten kämpfen mussten.

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                                                  • Ich dachte der Film wäre gut? Meine Vorhersage steht jedenfalls auf 8.0...

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