RoboMaus - Kommentare
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Alle Kommentare von RoboMaus
'Dirty Work' ist eine nette Komödie, die mich v.a. in der ersten Hälfte einige Male zum Lachen gebracht hat, mit einer passablen Story und sympathischen Schauspielern. Nichts, worüber man sich gross beschweren müsste, aber auch nichts Besonderes.
Auf der Suche nach guten Filmen im Bereich Mystery/Horror abseits des Mainstream hat mich 'Disappearance' positiv überrascht. Vorab ist klarzustellen, dass das wieder einmal kein Horror, sondern reines Mystery ist. Es gibt weder Monster noch Gore, und (SPOILER:) gestorben wird erst ganz am Ende, aber das ist eher Interpretationssache (SPOILER ENDE). Der Reihe nach: Zu Beginn bekommt man den Eindruck, dass das der x-te Film ist zum Thema 'Familie begibt sich in die Einöde, trifft auf den letzten Ort mit Tankstelle (an der es natürlich kein Benzin gibt), wird angewiesen nicht vom Weg abzuweichen, ignoriert das und kommt in die verlassene Stadt, wo merkwürdige Dinge vor sich gehen, und einer nach dem anderen wird massakriert'. Falsch gedacht. Nach der Ankunft in der verlassenen Stadt verlässt 'Disappearance' in wohltuender Weise den Pfad des 08/15 B-Movies und entwickelt eine subtile, permanente Bedrohung, von der man ständig befürchtet, dass sie unvermittelt zuschlägt. Dabei gibt es immer wieder Wendungen, die den Plot unvorhersehbar, interessant und streckenweise auch spannend machen. Das Ende hinterlässt einen mit drei Fragezeichen, aber die Interpretation von HallaFee zum älteren Kommi hier trifft es wohl auf den Punkt. Für die Story würde ich 8 Punkte geben, aber die Umsetzung ist nun einmal reines B-Movie und liegt eher bei 5 Punkten. Ein Remake mit einem 100 Millionen $-Budget hätte das Potential zu einem packenden Mysteryfilm.
Wow - mal etwas ganz anderes. Die Atmo muss man schon als revolutionär bezeichnen. Sie ermöglicht einem das Eintauchen in eine surreale, brutale Fantasiewelt, die auch Dali nicht besser hätte zeichnen können. Ich weiss nicht, ob ich wirklich immer mitbekommen habe, worum es gerade ging, aber das ist wohl nicht so wichtig. Auf jeden Fall ein Film, den man sich mehrmals anschauen kann, und wohl immer wieder Neues entdeckt.
'The Town' ist ein solides Gangsterdrama, bei dem es nicht langweilig wird. Gut inszenierte Überfallaktionen und Verfolgungsjagden wechseln sich mit ruhigeren Phasen ab, in denen das FBI den Tätern immer näher kommt. Nach dem Motto: 'der Krug geht solange zum Brunnen, bis er bricht' - ist wohl kaum gespoilert, denn das ist fast von Anfang an klar. Es geht eher um das 'wie'. Einiges erinnert an 'Heat', und Ben Affleck hat diesen Film sicher mehr als nur einmal gesehen. Hinter dem ordentlichen Plot steckt allerdings eine Story, die man bestenfalls als 08/15 bezeichnen kann, und daran krankt 'The Town' für meinen Geschmack. Das Meiste ist auch recht leicht vorhersehbar. Wen das nicht stört, der wird diesen Film sicherlich höher bewerten. Ich denke aber, dass Ben Affleck storytechnisch seinen grössten Nachholbedarf hat, und sich vielleicht auch noch ein paar mal 'The Changeling' oder 'American Gangster' anschauen sollte.
Wieder so ein Film, der seiner Einstufung in das Horrorgenre kaum gerecht wird. Eine ganze Stunde lang passiert so gut wie nichts in 'The Innkeepers' - der Zuschauer wird mit belanglosem Talk unter Hotelangestellten und den wenigen Hotelgästen gelangweilt. O.k., SPOILER: der Geist hat einmal Klavier gespielt und war für eine Sekunde zu sehen, SPOILER ENDE.
Eine Story? Fehlanzeige, und selbst für Mystery wäre das noch viel zu träge (nichts gegen Mysteryfilme, die auch ihre Faszination haben, wenn sie gut gemacht sind). Gegen Ende kommt der Geist dann allmählich aus seinem Versteck, aber auch hier passiert nichts, was man nicht schon Dutzende Male in richtigen Horrofilmen weit früher im Plot gesehen hat. Ein wirklich einfallsloser, überflüssiger Genrebeitrag. Eigentlich, nein. Überhaupt kein Genrebeitrag. Eher etwas für Zeitgenossen, die sich schon beim Knarren einer Treppenstufe unter die Bettdecke verkriechen.
'Dirty' ist stark an 'Training Day' angelehnt, mit einem übel korrupten Bullen und seinem Partner, der die üblen Touren mehr oder weniger gezwungen mitmacht und Gewissensbisse hat. Das ist zwar wenig originell, wäre aber noch verzeihbar, wenn die Story nicht so mager und abstrus wäre, dass so etwas wie Spanung gar nicht erst aufkommen kann. Wohl um etwas Abwechslung zu bringen, wird der Streifen auch noch von einem Mysteryelement durchzogen (SPOILER:); ein vom üblen Bullen Ermordeter erscheint dem von Gewissensbissen geplagten Partner immer wieder in bestimmten Situationen (SPOILER ENDE). Langweilig und konfus.
Einer der besseren Found-Footage Horrorfilme. Anfangs bekommt man diesen Eindruck nicht, denn die erste Viertelstunde vergeht nur mit albernen, selbstgedrehten Urlaubsgeschichten von drei Freunden, die um die Welt Reisen. Da dachte ich schon, dass sich 'Afflicted' wesentlich steigern muss, wenn das noch etwas werden soll. Und das macht er! Stück für Stück erweist sich die wahre Dimension einer Verletzung, die Dinge geraten ausser Kontrolle, und die Eskalation lässt sich nicht mehr stoppen. Es wird bis zum Ende immer interessanter, spannender und heftiger, lässt einen streckenweise auch mitfiebern. Guter Tipp, Maniac :)
Erziehungsprobleme mit dem Resultat eines Genexperiments - ein tödlicher Mix aus Kitsch und Langeweile. Immerhin gibt es ein paar gelungene Szenen (SPOILER): Sehr witzig, wie Adrian Brody ('Der Pianist'!) von seiner Freundin beim Sex dem 'Genexperiment' erwischt wird; oder das Debakel bei der Aktionärsversammlung (SPOILER ENDE). Leider entschädigt das nicht annähernd für das Gefühl der verlorenen Zeit mit 'Splice'.
'The Purge - Anarchy' unterhält durch eine Aneinanderreihung von Mord/Abschlacht-Aktionen in den USA 2023, während der einen Nacht des Jahres, in der das erlaubt ist. Dazu kommt noch eine Einlage à la 'Running Man', die den Höhepunkt des flachen Spannungsbogens bildet. Eine Story ist so gut wie nicht vorhanden, die besten Ideen sind geklaut, der Plot ist Stückwerk, und man hangelt sich von einer Aktion zur nächsten. Darüber hinaus erahnt man so etwas wie Gesellschaftskritik, die allerdings auf Klischees aufgebaut ist und recht plump daherkommt. Die Grundaussage ist in etwa 'wenn die Regeln fallen, fällt auch die Moral' und kommt sicher grossartig bei denen an, für die das etwas Neues ist. Da schaue ich mir lieber zum dritten Mal 'Gladiator' an.
'Insidious' wirkt in der ersten Hälfte wie der 1173ste Horrorfilm zum Thema 'Familie zieht in Haus mit üblem Geist, und es wird langsam immer schlimmer'. Das hat man einfach schon zu oft gesehen und trägt eher zur Langeweile als zum Aufbau von Spannung bei - wenigstens bei Leuten, die in diesem Genre zuhause sind. In der zweiten Hälfte kommt jedoch ein unerwarteter Innovationsschub, der die Geisterwelt geschickt mit der der Lebenden verbindet und den Film wesentlich interessanter macht. Dazu sind einige gute Schockmomente eingestreut, die die Spannung heben, auch ohne Gore (darauf hat man durchgängig verzichtet). Insgesamt wird 'Insidious' aufgrund der zweiten Hälfte sehenswert, aber einige Abstriche muss man trotzdem machen (SPOILER): warum ein Astralkörper beim Herausgehen an der Tür eine Lampe mitnehmen muss und diese ständig vor sich her trägt, ist kaum nachvollziehbar. Das nagt an der ansonsten eigentlich recht guten Atmo. Ebenso wenig nachvollziehbar ist der Twist am Ende: wenn die Geister und der Dämon schon einen Monat warten, bis die Verbindung von Daltons Geist zu seinem Körper endlich schwach genug wird um einzudringen und die ganze Story darauf aufgebaut ist, warum gelingt das dann innerhalb von Minuten beim 'frisch entschlüpften' Josh? (SPOILER ENDE) Wenn auch inhaltlich nicht schlüssig, so ist das Ende doch spannend und unterhaltsam. Irgendeine Erklärung wird sich auch noch finden lassen...:)
Als Thriller geht 'Sudden Impact' wohl kaum durch - dafür ist der Plot einfach zu vorsehbar, z.T. bis in die Details. Andererseits bekommt man genau das was man erwartet und kann kaum enttäuscht werden. Es ist ungefähr so wie bei McDonalds essen zu gehen, falls man das mag. Callahan eben - wenn sich hinter ihm nicht die Schurken stapeln, stimmt etwas nicht. Und wenn er seine 44er Magnum nicht auspackt, stimmt noch viel mehr nicht. Langweilig wird es kaum, und immerhin bietet der Film einige nette Einfälle, wie z.B. den vielzitierten furzenden Hund. Der Unterhaltungswert bezieht sich überwiegend aus Clint Eastwood's Performance, und auch hier aus einigen Details. Das Gesicht, das er macht, wenn er wieder von einem Vorgesetzten einen Anschiss bekommt, ist einfach unnachahmlich und allein fast schon die 1 3/4 Stunden wert, die man mit 'Sudden Impact' verbringt. Callahan makes my day.
Wieder einmal Denzel Washington und wieder einmal ein Agenten-Thriller. Eigentlich garantiert das Solides. Denzel verschafft sich hochbrisante Daten und wird verfolgt, weiter verfolgt, setzt sich ab, wird wieder verfolgt. Weit über die Mitte fragte ich mich, ob die Story noch einsetzt. Dann hat er endlich alle abgeschüttelt und taucht in einem verkommenen Vorort Kapstadts unter, wo sein Helfer und die Schurken unabhängig voneinander nach kurzer Zeit wieder auftauchen. Bei einem Profi, der mit allen Wassern gewaschen ist, ohne Nutzung von Handy, Kreditkarte, Chip unter der Haut, etc.? Die lapidare Antwort des Helfers: 'war doch leicht'. 'Safe House' bleibt vieles schuldig, nur keine Logiklöcher. Einer der schwächeren Filme mit Denzel Washington, aber man kann eben nicht immer Treffer landen.
Dass der Trend zu immer mehr CGI geht, auf Kosten von Story und Originalität, hat mich zuletzt bei einigen Werken gestört, z.B., die jüngsten Fortsetzungen von Resident Evil oder Star Trek. Bei Len Wisemans Remake von 'Total Recall' aber harmoniert die beeindruckende CGI mit starken Schauspielern und einer sehr guten Story (das war sie auch schon mit Arnie 1990). Die futuristischen CGI-Kulissen warten mit einer Reihe guter Ideen und vielen hübschen Details auf, die man wohl erst beim wiederholten Anschauen wahrnimmt (damit meine ich nicht die Frau mit den drei Titten, für die wohl keiner mehr als einen Anlauf braucht :). Das ist nicht von der Stange, sondern hier sassen Leute an ihren Rechnern, die mit viel Liebe zum Detail und Hang zum Originellen gearbeitet haben. Gäbe es einen Oskar für CGI, wäre hier ein Kandidat. Der Plot ist wie schon beim Original konsequent und schnörkellos geführt, und man bekommt nur selten eine Verschnaufpause. Dennoch ist man nie sicher, auf welcher Seite Colin Farrell alias Hauser nun wirklich steht und mit welcher der beiden Traumfrauen er am Ende davonzieht. Optisch in jeder Hinsicht überzeugend, interessant und spannend bis zum Schluss - was will man mehr? Natürlich, eine 3D-Version!
'The Saint' ist ein gelungener Mix aus Thriller und modernem Märchen, mit einem starken Val Kilmer als Verwandlungskünstler. Die Story um die kalte Fusion ist nicht so abstrus wie es scheint - das wurde schon einmal im Jahre 1989 lanciert, und die Welt hat es gerne geglaubt. Ein halbes Jahr später war aber nachgewiesen, dass es sich um schlampige Wissenschaft handelte.
(SPOILER:) Hier setzt das Märchen von 'The Saint' ein, worin die Fusion gelingt und der Welt die unerschöpfliche Energiequelle bereitstellt, die alle (Energie-)Probleme löst (SPOILER ENDE). Der Thriller-Anteil ist 100 % Old School, mit dem bösen russischen Patriarchen, der über Leichen geht und die Macht an sich reissen will. Als Gegenspieler ein verwandlungsfähiger Held, der alle überlistet und in Gentleman-Manier jedem Kugelhagel entkommt, ohne selbst einen der Schurken zu töten. Am Ende bekommt er natürlich die Braut, aber das ist sowieso von Beginn an klar. Sehr unterhaltsam und nie langweilig. Wenn es doch nur kein Märchen wäre :)
DAS Filmdenkmal zu Kunst gegen Wahnsinn.
Mag ja sein für manche - es geht um den tieferen Sinn und den US-Militärwahn, der hier auf's Korn genommen wird. Aber meistens bleibt von einer Komödie nur ein fader Plot und ein Berg aus Langeweile, wenn es nichts zu lachen gibt. Humor ist bekanntlich Geschmackssache.
Entweder man wird wird 'August Rush' für infamen Kitsch halten, was noch durch die misslungene deutsche Übersetzung des Titels betont wird, oder man lässt sich von der Story und den überzeugenden Darstellern davontragen. Hätte ich den Film in einer anderen Stimmung oder, eher, in einer anderen Phase meines Lebens mit 2 Punkten abgestraft, so wie einige es machen? Vielleicht. Beinahe schon unvermeidbar sind Filme, die Gefühle ausdrücken, näher am Kitsch als andere, und die Grenze ist interpretativ fliessend. Ohne Zweifel hat 'August Rush' aber das Potential tief in die Gefühlswelt mancher Menschen einzudringen und dort eine wunderbare Stimmung zu hinterlassen. Bei mir hat er das geschafft. Die Story ist eindringlich erzählt, in keinem Moment langweilig und lässt einen mit durch die Höhen und Tiefen wandern. Der Score, und das ist wohl ein wesentlicher Punkt für einen Film in dem es um Musik geht, ist sehr gut. Das einzig Störende ist, dass das Paar der Hauptdarsteller Russell/Meyers den ganzen Film über unverändert aussieht, während zwischen Anfang und Schluss etwa 12 Jahre liegen. (SPOILER:) Es ist daher zunächst nicht einsichtig, dass Meyers der Vater von August Rush ist oder überhaupt sein könnte. Bis über die Mitte sah es deshalb so aus als ob Rush der junge Meyers sei (SPOILER ENDE). Ein kleines Opfer für ein erhebendes Erlebnis.
Allein die letzten 15 Minuten machen 'Re-Animator' sehenswert. Genialer 80er-Trash. Davor hat der Film allerdings zu deutlichen B-Movie-Charakter, der Plot ist mau und für meinen Geschmack zu lahm. Nicht so trashig-witzig wie 'Braindead', aber trotzdem für Genre-Fans ein Muss.
Allein die hervorragenden Leistungen von Denzel Washington und Ethan Hawke geben 'Training Day' eine besondere Note - das ist dann auch der Extrapunkt, der den Film auf 7 Punkte bringt. Ansonsten ist der Plot über Polizeikorruption nur 08/15, zwar solide gemacht, aber nur selten spannend. Auch beim zweiten Mal haben mich nur die Schauspieler überzeugt - es fehlt 'Training Day' etwas an Substanz.
Patrick Swayze kämpft mit einer Gruppe Rebellen versteckt im Wald gegen Soviets und Kubaner, die halb Amerika besetzt haben. Die Nato hat sich aufgelöst und keiner kommt zu Hilfe. Wohl nur auf dem Höhepunkt des kalten Krieges (1984) konnte man sich so eine Story ausdenken. Und natürlich das Pathos. Wenn man ausser Acht lässt, dass dieser Rahmen kompletter Unsinn ist, kommt durchaus ein gewisser Unterhaltungswert zum Vorschein. Das Überleben der Rebellengruppe und deren Vorstösse sind interessant genug, so dass 'Red Dawn' nie langweilig wird. Das war wohl die härteste Rolle, in der Patrick Swayze je gespielt hat.
Auf Maniacs glühenden Kommi musste ich mir dann doch 'Masks' ausleihen. Das Hotel California der Schauspielschulen, mit Psychoterror bis man endlich zum perfekten Schauspieler wird. Vor allem zum Ende hin ein ansehnlicher Beitrag deutscher Horrorkunst, der mich über weite Strecken aber nicht so richtig gepackt hat. Obwohl einige Schockmomente vorhanden sind, wirkt der Plot bis eine halbe Stunde vor Schluss eher hölzern, und es kommt kaum Spannung auf. Gerade interessant genug, um nicht zu langweilen. Die letzte halbe Stunde ist aber gut gemacht, und nur dafür würde ich 7,5 Punkte geben. Insgesamt immer noch 'ganz gut'.
Es gibt wohl kaum einen Singer/Songwriter, der mit so simplen Songs soviel Ausdruck und Gefühl erzeugt. Das war es wohl auch, was 'Berlin' floppen liess: die traurige Thematik springt einen regelrecht an, und man versteht die Botschaft selbst mit nur geringen Englischkenntnissen. Kaum jemand wollte das hören, auch wenn die Musik sehr gut ist. Zum Glück hat Lou Reed nach über 30 Jahren noch dazu gefunden, eines seiner stärksten Alben live aufzuführen, was von Julian Schnabel beeindruckend festgehalten wurde. Von den drei Zugaben sticht 'Candy Says' heraus, von 'Antonio' äusserst gefühlvoll gesungen. Für mich ist dieser Song das eigentliche Highlight des Konzerts.
'American Mary' bringt bis über die Mitte eine wirklich gute Story, in der sie von der unbedarften Chirurgie-Studentin zum Zusammenflicken von Krimellen kommt, zum Rachenegel wird und dann zur Star-Chirurgin des Untergrundes avanciert. Interessant, ideenreich und schön bizarr, und bis hierhin 8 Punkte. Leider tritt der Plot danach ohne Highlights auf der Stelle und verliert jegliche Spannung bis zum mageren Ende. Schade um Mary.
Dass die Knarre in der Schublade liegt, wusste er dann doch noch....
8.0 Durchschnitt Community - ich wage es trotzdem mal:
'Memento' bietet vor allem eines: Nahrung fürs Gehirn. Die in der Zeit rückwärts gerichtete Story gleicht einem Puzzle, das der Zuschauer zu einem Weg zusammensetzen soll, auf dem das Ganze Sinn macht. Zumindest ist er eingeladen, es zu versuchen. Man ist ständig am Überlegen, wie die einzelnen Teile passen, und wenn man zu lange grübelt, verpasst man schon den nächsten Hinweis. Eigentlich denke ich den ganzen Tag über mehr oder weniger schwierige Aufgaben nach und löse sogar die Probleme anderer Leute. Vielleicht kommt es daher, dass mich 'Memento' in keiner Phase fasziniert und bereits nach einem Drittel eher gelangweilt hat. Sicherlich kein schlechter Film, und wer allein aus diesem sehr anspruchsvollen Plot den Unterhaltungswert bezieht, wird leicht 8 oder mehr Punkte vergeben. Ein gewisser Anspruch muss ein, aber für meinen Geschmack fehlen dazu einige Elemente, die Kino unterhaltsam machen.
Michael Douglas als amoklaufender Wutnickel. Die Story hat vor allem eines: Konsequenz, und sie erinnert einen an Dinge, die man immer wieder aus den Medien vernimmt. Während Douglas als ohnehin jähzörnig und unbeherrscht dargestellt wird, braucht es oft viel weniger 'Grundvoraussetzung', um aus einem Menschen, der sich in die Enge getriebenen fühlt, einen Amokläufer zu machen. Keine Minute langweilig, zieht der umherirrende Douglas den Zuschauer in einen Strudel aus Tragik und sinkender Hemmschwelle. Und, ja, (SPOILER:) er hätte wohl seine Frau und Tochter und sich selbst umgebracht, wie man es alle paar Monate in der Zeitung liest. Dass das nicht passiert, ist wohl die einzige Inkonsequenz im Film. Happy End geht vor, nur leider zu selten im richtigen Leben (SPOILER ENDE:).