RoboMaus - Kommentare

Alle Kommentare von RoboMaus

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    RoboMaus 20.01.2015, 07:36 Geändert 20.01.2015, 07:38

    Tom Hanks als 30er-Jahre-Killer mit Herz. 'Road to Perdition' lebt eher von der Atmo und der Beziehung von Hanks zu seinem Sohn Michael, als von den typischen Gangster-Themen anderer Filme (Bandenkriege etc.). Sehr interessant und berührend, wie sich die beiden den Widrigkeiten zum Trotz durchschlagen und nicht unterkriegen lassen. Michael ist alles was ihm geblieben war, nachdem Hanks restliche Familie von seinen vorherigen Auftraggebern ausgelöscht und er zur persona non grata erklärt wurde. Die Jagd auf ihn und seinen Sohn ist aber der weniger überzeugende Teil des Plots. Er dürfte eigentlich keine Chance haben, doch die 'Bösen' sind einfach zu dumm, um auch nur auf die einfachste Idee zu kommen (SPOILER:) sie hätten z.B. nur an einer der Banken warten müssen, die er eine nach der anderen um das Mafia-Geld erleichtert hat. Dazu kommen einige Plotholes. Ein Schuss durchschlägt horizontal genau von hinten die Scheibe der 30er-Jahre Kutsche, tritt aber vorne nicht aus. Oder: nachdem er den einzig gefährlichen Killer im Hotel kampfunfähig gemacht hatte, liess er ihn einfach liegen, anstatt ihn standesgemäss wie alle anderen zu erledigen? Damit war das Ende leider schon vorhersehbar (SPOILER ENDE). Wenn auch als Gangster-Thriller nur bedingt tauglich, so doch auf andere Art ein schöner und sehenswerter Film.

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      RoboMaus 18.01.2015, 12:21 Geändert 18.01.2015, 12:22

      Ein interessanter, aber nur zum Ende hin spannender Oldschool-Thriller mit Michael Douglas, routiniert gemacht. Am besten hat mir der gut dargestellte Gegensatz amerikanischer und japanischer Werte gefallen, v.a. in der ersten Hälfte - zwar ein Lob, aber nicht gerade ein Kompliment für einen Film, der als Action-Thriller bezeichnet wird (Thriller-Drama trifft es eher). Das liegt auch an einigen Längen, die den Film auf insgesant zwei Stunden bringen. Bei dieser Story, die nun wirklich nichts Besonderes ist, wäre ein 90-100-minütiger Plot besser gewesen. 'Black Rain' rangiert für meinen Geschmack eher im unteren Bereich der Filme, die ich von Ridley Scott bisher gesehen habe, aber das ist immer noch Jammern auf hohem Niveau.

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      • 7 .5
        über 300

        Ein Film, der einerseits über eine einnehmende, düstere Atmo, starke Plot-Ideen und die Härte fasziniert, andererseits durch manchmal zu übertriebene, absurde Darstellung und die Komplett-CGI an Boden verliert. Auch der Fantasy-Aspekt der Perser-Krieger ist sehr gelungen und kommt wohl den Mystifizierungen der Antike recht nahe. Allerdings ist es einfach unmöglich, einen Speer mit dreieckiger Spitze vollständig durch einen Körper zu treiben und ihn dann wieder herauszuziehen. Einmal benutzt wäre es noch o.k., aber diese Szene ist bei '300' ein Standard-Stilmittel, das sich ständig wiederholt. Wenn die Schlachtszenen etwas realistischer und weniger absurd dargestellt wären, hätte das wenigstens auf mich einen grösseren Eindruck gemacht. Das gleiche gilt für die CGI - hier ist wirklich alles zu deutlich aus dem Computer (wahrscheinlich sogar die alle gleich aussehenden, super-muskulären Körper der Spartaner). Echte Landschaftsaufnahmen, wie man sie aus manchem bildgewaltigen Epos kennt, wären besser gewesen. Allerdings habe ich '300' schon zum dritten Mal gesehen und muss zugeben, dass er mich beim ersten Mal mehr beeindruckt hat. Vielleicht sollte man den nur einmal sehen, denn sonst achtet man unweigerlich mehr auf die Details, und das tut diesem Film nicht gut.

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          RoboMaus 14.01.2015, 19:30 Geändert 14.01.2015, 20:06

          Entmündigt. Entrechtet. Erniedrigt. Entmenschlicht.
          Die Rede ist von der Erziehung 'unzüchtiger' junger Frauen in einem katholischen Kloster im Irland der 50er Jahre. Ein Horrorfilm einer ganz eigenen Kategorie, denn er beschreibt das nackte Grauen, das gemäss dem Abspann unbarmherzige Realität bis in die 90er Jahre hinein war. Hier geht es 'nur' um ein Frauenkloster, nicht um Pädophilie, aber das macht letztlich kaum einen Unterschied: es hinterlässt gehirngewaschene oder andersartig zerstörte Seelen. Ein weiteres ganz düsteres Kapitel der jüngeren Geschichte der katholischen Kirche. Die letzte Szene rührt einen zu Tränen.

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            Ewan McGregor verursacht einen Bankencrash. Eine interessante Story, v.a., wenn man bedenkt, dass dieser Film von 1999 eine Geschichte von 1995 aufrollt. Dasselbe hat sich beim grossen Bankencrash Ende 2008 wiederholt, nur in viel grösserem Maßstab. Die Ursachen und Mechanismen sind allerdings immer dieselben und werden wohl auch dieselben bleiben: Gier, Erfolgsdruck, übermässiger Ehrgeiz. Das ist im Film gut dargestellt anhand einer plausiblen und wahren Story, die nie langweilt. Damals hat das wohl niemand als Warnsignal aufgefasst...

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              Val Kilmer im Drogensumpf. Die Story lässt einen lange darüber im Dunkeln, um was es hier wirklich geht (und was MP gleich in der ersten Zeile der Beschreibung spoilert). Es wird erst allmählich klar, dass Kilmer kein Durchschnittsjunkie ist, sondern gebildet und durch einen schweren Schicksalsschlag in die Gosse geraten. Sein einziges Ziel ist Rache an den Mördern seiner Frau. Der Weg dorthin ist im Plot allerdings nur schwer nachvollziehbar dargestellt und wirkt etwas überkonstruiert. 'The Salton Sea' wird nie spannend, ist aber interessant indem er zeigt was einer macht, der nichts mehr zu verlieren hat.

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                RoboMaus 12.01.2015, 22:35 Geändert 12.01.2015, 22:47

                Verfolgungsjagd im Dauerregen und steigenden Fluten.
                Wechselnde Fronten bis der Staudamm bricht.
                Wer Katastrophenfilme mag könnte das spannend finden. Mehr gibt es nämlich nicht, und eine Story ist auch nicht vorhanden. Es dreht sich nur darum, wer im Boot sitzt, wessen Waffe im Wasser noch funktioniert und wer am längsten die Luft unter Wasser anhalten kann. Die Dramaturgie kulminiert in Szenen, in denen die Guten gefangen oder angekettet sind und das Wasser eines vom Regen steigenden Flusses so schnell steigt wie man Bier in ein Glas füllt. Doch die Rettung naht immer..... Kaum interessant und trotz des vielen Wassers nicht mitreissend.

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                  'Dogtooth' ist ein Ausflug in den skurrilen/absurden Film, der mir wärmstens empfohlen wurde. Eine Familie mit drei Kindern, alle schon Anfang-Mitte zwanzig, lebt in einem Haus mit grossem Garten und Swimming Pool. Die Kinder wurden von Geburt an von der Aussenwelt abgeschottet und mit üblen Geschichten über die 'Gefahren da draussen' versorgt. Niemals würden Sie es wagen, die Grundstücksgrenze zu übertreten.... Im Grunde ist das ein gelungener Ansatz mit Potential für eine gute Story. Leider gibt es keine Story. Der Plot ist lediglich eine Aneinanderreihung von Banalitäten und dermassen langweilig, dass es schon beinahe schmerzt. Leider auch nicht witzig, dafür gibt es reichlich Szenen mit verklemmtem Sex. Eventuell interessant für Leute, die auf Softpornos oder Psychostudien stehen, oder das als Kritik an Eltern verstehen, die ihren Kindern aus Fanatismus das Leben vorenthalten. Irgendwo müssen die 8-10er Bewertungen ja herkommen. Aber, hey, geht das nicht auch ein bisschen interessanter?

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                    RoboMaus 12.01.2015, 14:17 Geändert 12.01.2015, 14:25

                    Scarlett Johansson als männermeuchelnde Ausserirdische. Selten habe ich so einen ambivalenten Film gesehen. Das erste Drittel ist sehr interessant, originell und etwas skurril, somit die ideale Einführung zu einem hochkarätigen SF-Film. Es werden einige Fragen aufgeworfen, deren Beantwortung und Fortsetzung man im Verlauf erwartet oder erhofft (SPOILER: z.B., was mit den eingesunkenen Opfern passiert, wozu die umgebracht werden, ob doch noch jemand nach ihnen sucht und die Ausserirdische evtl. in Bedrängnis kommt, wo das alles stattfindet, was es mit dem Raumschiff auf sich hat, das am Anfang kurz zu sehen ist, etc., SPOILER ENDE). Leider bleibt es bei der Hoffnung. Die Story, die man im ersten Drittel erahnt, findet nie statt, und in der Folge sieht man Scarlett nur noch im Auto durch die Gegend fahren oder zu Fuss durch Ortschaften oder den Wald schlendernd. Es wird noch etwas gevögelt (oder es wird zumindest versucht) und am Ende (SPOILER:) lässt sie sich widerstandslos im Wald verbrennen (SPOILER ENDE). Langweiliger und enttäuschender geht es kaum nach dem vielversprechenden Anfang. Evtl. für Leute geeignet, die gerne getragene und absurde Filme sehen, bei denen man nichts versteht, und darin alles Mögliche hineininterpretieren. Nach dem Motto: auch der anscheinenden Sinnlosigkeit kann man noch einen Sinn verleihen.

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                    • 6 .5

                      Lebenszeit als Währung. Eine Idee, die ebenso perfide ist wie innovativ im SF-Genre. Der Plot von 'In Time' started entsprechend interessant und setzt die Idee gut um. Etwa ab der Mitte wandelt er sich jedoch in eine reine Verfolgungsjagd, in der ein Pärchen aus Outlaw und Reichen-Tochter der Zeitpolizei immer wieder entkommt und (SPOILER:) bei hanebüchenen Einbrüchen Zeiteinheiten stielt, um sie in Robin Hood-Manier unter das Volk zu bringen (SPOILER ENDE). Leider nehmen 'mit der Zeit' auch die Logiklöcher zu, durch die Spannung & Interesse auf Nimmerwiedersehen verschwinden. (SPOILER:) Nachdem die Helden eine Million Jahre geklaut und unter das Volk gebracht haben, waren auf der eigenen Uhr nur noch ein paar Stunden? Auch ein Robin Hood kann niemanden retten, wenn er selbst tot ist....(SPOILER ENDE). Schade, mit dem Niveau der ersten Hälfte hätte der Film bei mir 7,5-8 Punkte, insgesamt ist er nur besserer Durchschnitt.

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                        über Aviator

                        Chef-Mechaniker: 'Ich will's nur sagen: wir haben schon über 200.000 Dollar für die Umbauten ausgegeben'
                        DiCaprio: 'Scheiss drauf'
                        Eine riesige Summe im Jahr 1927. Ich liebe Filme über Visionäre, die von allen Seiten gesagt bekommen, dass ihre Idee nie funktionieren würde, die aber nie aufgeben und es am Ende allen zeigen. Die Idee war es in jedem Fall wert - scheiss auf's Geld und die Neider. Leonardo DiCaprio verkörpert das Flugtechnik-Genie Howard Hughes in brillianter Form.
                        Man baut mit.
                        Man fliegt mit.
                        Man leidet mit.
                        Man stürzt mit ab.
                        Man erhebt sich mit, wo jeder andere schon aufgeben hätte.
                        Einer der wenigen Filme, die auch über Epos-Länge nie langatmig wirken. Das gelingt nur wenigen - Scorsese, DiCaprio und das Werk von Howard Hughes haben es geschafft.

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                        • 5

                          Eigentlich kein schlechter Horrorfilm - wenn man vorher noch keinen gesehen hat. Der unnötig komplizierte Plot geizt nicht mit Gruselelementen, ist aber nicht so interessant wie der erste Teil, und auch kaum spannend. Zu deutlich treten zum Ende hin die von Klassikern geklauten Ideen in den Vordergrund ('Shining' mit dem gnadenlos wahnsinnigen Jack Nicholson und 'Die Körperfresser kommen' mit dem beklemmenden Fingerzeig von Donald Sutherland). Falls einer nicht weiss was ich meine, sollte er sich die Originale dringend einmal ansehen. Den dritten Teil werde ich mir wohl nicht mehr geben, ausser er bekommt von Maniac 'nen 10er :)

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                          • 7 .5

                            Der böse Klaus Kinski - wirklich wie geschaffen für die Schurkenrolle in Italo-Western. Das allein ist schon einen Bonuspunkt wert. Allerdings wirkt der Plot streckenweise eher wie die simple, leicht vorhersehbare und kaum spannende Rächerstory. Ausser am Ende - das ist wirklich bretthart und noch einen Extrapunkt wert. Insgesamt ist 'Leichen pflastern seinen Weg' aber doch ein Stück entfernt von den Filmen, die das Sub-Genre zurecht ganz nach vorne gebracht haben, wie 'Django' (auch von Sergio Corbucci) oder die Klassiker von Sergio Leone.

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                              RoboMaus 10.01.2015, 11:19 Geändert 16.11.2016, 11:11

                              Nailujs schöner Kommi hat mir Appetit gemacht. Es ist nicht so, dass mir ruhige Filme nicht gefallen, aber bei diesem hier konnte ich nach etwa einer Stunde der vollen knapp 3 Stunden immer noch nicht nachvollziehen, worum es eigentlich geht. Da der Ausblick auf weitere 2 Stunden nicht gerade ermutigend war und der Film mich auch sonst kaum ansprechen konnte, habe ich mich schweren Herzens für den Abschaltknopf entschieden.

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                                RoboMaus 09.01.2015, 18:37 Geändert 09.01.2015, 18:38

                                'Mach dir keine Sorgen - Gott macht die Babies und steckt sie in deinen Bauch. Du wirst rechtzeitig gewarnt.' Die letzten Worte aus der Idylle eines Dorfes in Vietnam bevor ein nicht enden wollender Krieg mit dem Einmarsch der Franzosen 1953 dieses Land überzog. Niemand warnte sie davor. Die Amerikaner setzten diesen Krieg in den sechziger Jahren fort und schafften ein zunehmend zerrissenes Land. Darum dreht sich diese Geschichte. Oliver Stones 'Heaven & Earth' ist dennoch kaum ein Kriegsdrama, sondern eher ein Drama um das Schicksal der Vietnamesin Le Ly vor dem Hintergrund des Krieges, das zunächst mit beeindruckender Atmo aus epischen Bildern aufwartet. Die erste Phase des Films ist stark inszeniert und wirkt über den Einfluss des Krieges auf ein Dorf zwischen den Fronten der Vietkong und der Amerikaner sehr bewegend, stellenweise brutal, aber auch einfühlsam. Das ändert sich, als Le Ly nach Saigon kommt, sich durchschlägt und schliesslich Tommy Lee Jones kennenlert, der sie mit nach Amerika nimmt. Dem Plot kommt in dieser Phase zwar der Biss abhanden, er ist aber noch recht interessant durch den kulturellen Kontrast, den Le Ly anfangs durchlebt, bis sie sich aklimatisiert und in Amerika Fuss gefasst hat. Die letzte halbe Stunde verliert sich leider in Beziehungsgeschichten und -problemen und wird stellenweise kitschig. Insgesamt immer noch ein sehenswerter Film - bis zur Mitte hätte ich 8,5 Punkte vergeben.

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                                • 6 .5
                                  RoboMaus 09.01.2015, 15:04 Geändert 26.06.2018, 17:33
                                  über Timecop

                                  Ein Zeitreise-Actionthriller mit J.-C. van Damme. Über die Logik brauchen wir uns hier nicht unterhalten - die bekommen die anspruchsvolleren Zeitreise-Filme auch nicht in den Griff. An 'Timecop' ist aber auch nichts Besonderes oder gar Innovatives. Die Bösen sind gut organisiert, aber nicht gut genug um van Damme aus dem Weg zu räumen, der sie dafür im Alleingang fertigmacht und natürlich das Zeitgefüge rettet. Auch hier ist alles wie gehabt, und von daher eigentlich ein 5,5 Punkte-Film. Der Extrapunkt kommt von einem konsequenten und schnörkellosen Plot, der stellenweise auch Spannung erzeugt - langweilig wird es hier nie. Ein Punkt, der 'Timecop' manch anderen, anspruchsvolleren Filmen aus diesem Bereich voraus hat. Es ist aber auch der Einzige.

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                                  • 7 .5
                                    RoboMaus 09.01.2015, 08:16 Geändert 09.01.2015, 08:34

                                    Die Amerikaner und der Krieg. Es waren wohl Filme wie 'The Thin Red Line', die in ihrer Summe den Krieg so nah an die amerikanische Öffentlichkeit trugen, dass sich der Einsatz von Bodentruppen nicht mehr verkaufen liess und die Entscheidungsträger diesen Gedanken heutzutage scheuen wie der Teufel das Weihwasser. Kein Sieg der Vernunft, sondern einer der Medien. Der Film bringt einem die Unmenschlichkeit des Krieges nahe, sehr nahe, auch vermittelt durch die abschweifenden Gedanken der Soldaten, die in ruhigen Momenten reflektiert werden. Ebenso brutal wie episch und getragen. Es gibt praktisch keine Story, sondern der Plot lebt aus der Dramaturgie des Angriffs, des Todes und der Ruhe, die immer wieder einkehrt. V.a. die Kampfszenen sind unterstützt von einem sehr clever aufbereiteten Score, der die Schüsse, Explosionen und Schreie so auf die Boxen verteilt, dass man das Gefühl bekommt im Zentrum des Geschehens zu sein und der Bedrohung kaum ausweichen kann - unbedingt im Heimkino ansehen. Ich habe mich vor einigen Jahren schon einmal an diesem 2 ¾ Stunden-Werk versucht, bin aber gescheitert, vielleicht weil ich zu müde war. Auch jetzt empfinde ich den Plot eher als anstrengend, denn unterhaltend, aber vielleicht muss das so sein. Wer an diesen Film herangeht sollte u.U. eine Portion guten Willens und Stehvermögen mitbringen.

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                                      Eine der 10 besten Komödien aller Zeiten? Wohl nur für den, der über diese Art aufgesetzten Humor lachen kann. Ist wie immer Geschmackssache - meiner ist es nicht, und dann wird es schon schwer, das zu ertragen.

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                                        Nach 'Der mit dem Wolf tanzt' ist 'Mr. Brooks' wohl der beste Film mit Kevin Kostner in der Hauprolle. Originell, interessant und........böse, wie es Plus unten hervorhebt. Endlich einmal eine Story, in der der schizophrene Charakter eines Psychopathen nicht als Twist benutzt wird, sondern von Anfang an klar in den Raum gestellt ist, und der Plot darauf aufbaut. Die Psychopathen-Thematik wird hier nicht benutzt, um eine abstruse oder überkonstruierte Story zu entfalten, sondern der Plot geht konsequent durch jede Nuance seines Verhaltens und macht 'Appetit' auf das, was wohl als Nächstes kommt. Kostner spielt hervorragend - man nimmt ihm die Rolle des Psychopathen, der mit sich selbst kämpft, aber gleichzeitig mit beiden Beinen im Familien- und Geschäftsleben steht, ohne Abstriche ab. Seine Performance ist so gut wie der Charakter, den er spielt und mit dem er verschmilzt. Einziger Kritikpunkt sind einige Längen, die an manchen Stellen die Fahrt aus dem Film nehmen. Auf 90 Minuten gebracht (d.h., eine halbe Stunde weniger), hätte er wenigstens bei mir eine noch bessere Bewertung bekommen.

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                                          RoboMaus 08.01.2015, 06:39 Geändert 08.01.2015, 06:44

                                          Zu Anfang ist diese Komödie witzig und spontan - (SPOILER:) sehr stark in der Szene als Danny DeVito entnervt beim Militär ankommt und auch noch das Sofa unter ihm zusammenbricht (SPOILER ENDE). Doch was geschieht nach 20 Minuten? Die Lacher gehen aus und die Story wabert um das Klassenzimmer mit den schlimmsten Dumpfbacken der Kaserne. Die werden unter Danny alias Mr. Bill natürlich alle Shakespeare-Fans. Nebenher läuft noch der Drill der Rekruten, und sogar Mr. Bill darf einmal am Hochstand absteigen, wobei er sich zwar recht ängstlich anstellt, aber von witzig ist das noch weit entfernt. Uninteressant bis auf die ersten 20 Minuten, für die es noch einen Punkt drauf gibt.

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                                              RoboMaus 07.01.2015, 09:50 Geändert 07.01.2015, 12:02

                                              Vier Handlungsstränge - oder waren es fünf? Episodenfilme waren noch nie mein Ding, und auch ‚L.A.Crash‘ fand ich eher langweilig. Aber nachdem gleich zwei meiner MP-Freunde hintereinander an 'Magnolia' 10er-Kommis verteilt haben, musste ich den einfach ansehen. Wenigstens kann keiner sagen, ich wäre nicht willig. Wahrscheinlich bleibt es mir für den Rest meines Lebens verschlossen, was andere an Filmen finden, bei denen man fast schon Buch führen müsste, um die dünnen Stories auseinanderzuhalten, die einem hier präsentiert werden. Oder leide ich vielleicht an Gedächnisschwäche? Oder geht es darum, nicht mitzukommen und der Plot lebt nur von Minute zu Minute? Immerhin, Tom Cruise als durchgeknallter Sex-Guru, der im Verlauf von der Journalistin auseinandergenommen wird, ist recht amüsant. Ebenso wie der hübsch skurrile Krötenregen, den P.T. Anderson wohl bei Magritte/Dali gesehen hat (bei ihm sind es Fische). Die restlichen Handlungsstränge sind für meinen Geschmack schlichtweg uninteressant, manche zu hektisch (das Gekreische). Dazu kommt dieser Reue-Kitsch zum Ende hin, untermalt vom Song ‚It’s not going to stop‘. Dass die Welt nicht perfekt ist, war mir schon vorher klar, ebenso, dass es grauenhafte Zeitgenossen gibt, die ihre Kinder vergewaltigen. Doch für diese Message brauche ich keinen dreistündigen Langweiler. Sorry, Friends, for this one but opposites attract.

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                                                RoboMaus 06.01.2015, 22:58 Geändert 14.01.2017, 08:30

                                                Es ist schon ein Weilchen her, seit ich den letzten Musketier-Film gesehen habe - da war es Zeit für eine zeitgemässe Version. Und das mit Christoph Waltz (herausragend zwei Jahre zuvor bei Tarantino) sowie der Action-Queen Milla Jovovich, bekannt als Gummiband-Talent in Filmen wie 'Resident Evil 5' oder 'Ultraviolett'. In 'Die drei Musketiere' hat sie zum Glück nur eine Schurken-Metzel-Einlage und zeigt, dass sie auch eine Schauspielerin ist. Die Story ist wie gehabt und die Namen auch, aber irgendwie will der Funke trotz massivem technischem Aufwand nicht überspringen. Oder vielleicht deswegen? An den Schauspielern liegt es nicht - wohl eher daran, dass an dem Film kaum etwas 'echt' ist, sondern das meiste zu deutlich aus dem Rechner stammt, selbst die Statisten. Das beisst sich mit einer Thematik, die eigentlich Charme, Herz und Todesmut im 17. Jahrhundert umsetzen will. Hier wäre weniger sicher mehr gewesen.

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                                                  Wahrscheinlich war es von Vorteil, dass ich die Original-Version gesehen habe - wer die DVD hat und Englisch kann, sollte diesen Kanal wählen. Ein typischer Film für die Familie, aber guten Gewissens kann ich mir den wirklich nur einmal ansehen.

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                                                    Den Callahan-Blick hat er immer noch drauf, wenn Clint Eastwood von Autoritätspersonen eine Abfuhr bekommt. Eines von vielen netten Details in 'Space Cowboys', der Alte-Männer-Riege im Weltraum, die mit Herz, Charme und Witz punktet und in diesen Belangen den 'Expendables' deutlich überlegen ist. Wer den Film 'Der Stoff aus dem die Helden sind' ('The Right Stuff', 1983) gesehen hat, wird das Wortspiel erkennen, das die Presse im Film benutzt: 'The Ripe Stuff'.
                                                    'Space Cowboys' ist zur Abwechslung nichts Tiefschürfendes unter den späteren Werken von Eastwood, sondern einfach Unterhaltung, die Spass macht.

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