RoboMaus - Kommentare

Alle Kommentare von RoboMaus

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    RoboMaus 07.02.2015, 14:51 Geändert 07.02.2015, 15:31

    Vor einiger Zeit hatte ich 'Serenity - Flucht in neue Welten' (2005) gesehen, der mir sehr gut gefallen hat (8,5 Punkte). Dass die Community die vorangegangene SF-Serie 'Firefly' (2002) noch besser bewertet als den Kinofilm, hat mich ermutigt, mir das auch anzusehen. In den Punkten Spannung, Action und Optik ist die Serie Lichtjahre entfernt vom Film, einzig die Pilotfolge kann da noch etwas mithalten. Was heraussticht, ist ein gewisser Witz und Charme der Space-Cowboys, die mit lockeren Sprüchen durch das All düsen und ständig die Ordnungsmacht 'Allianz' oder irgendwelche üblen Typen im Nacken haben. Im Vordergrund stehen aber die Beziehungen der Firefly-Crew untereinander, was mir im SF-Action-Zusammenhang weniger gefällt. Für meinen Geschmack insgesamt gerade noch unterhaltsam.

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      RoboMaus 05.02.2015, 22:56 Geändert 07.02.2015, 14:53

      Was will man mehr? Geile Mischung aus Action-Thriller und Komödie - spritzig, einfallsreich, niemals langweilig, mit etlichen versteckten Details und Anspielungen. Dazu ein gut aufgelegter Cast mit einem Christoph Waltz, der sich vom Chudnovsky zum Bloodnovsky wandelt. Der Herrscher der Unterwelt von L.A. hat nämlich nur das Problem, dass ihn niemand gruselig findet. Die CGI sitzt an den richtigen Stellen und sorgt für starke Auftritte, u.a. beim Aufmachen von zwei Bierflaschen durch das asiatische Kampfgenie, dem die Kronkorken davonsegeln. 'The Green Hornet' ist kaum als Superhelden-Film einzustufen - das Outfit ist abgespeckt (nur Augenmaske) und Superkräfte treten nicht auf, auch nicht CGI-verstärkt. Hier gibt es nichts ernstzunehmen - wer das versucht, wird eine Bruchlandung erleben. Zurücklehnen, Popcorn raus, Bier auf, Lachmuskeln ein letztes Mal entspannen - und los!

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        RoboMaus 04.02.2015, 22:43 Geändert 05.02.2015, 08:59

        Enthält SPOILER, die mir unumgänglich scheinen, um dieses sehenswerte Sozialdrama Anderen näherzubringen. Hätte ich gewusst, um was es hier wirklich geht, wäre ich mit einer anderen Einstellung an diesen Film gegangen und hätte nicht auf Dinge gewartet, die nie passieren. Eines vorweg: umgebracht wird hier keiner, auch wenn der Titel das suggeriert. 'Bang, Bang, You're Dead' ist ein reales Theaterstück zum Thema 'Mobbing an Schulen mit Amoklauf-Folge', das 1999 in einer Schule in Oregon ein paar Tage vor einem echten Amoklauf aufgeführt wurde. Im Film soll das Stück geprobt werden, doch die Schulleitung verbannt es, weil es als zu aufrührerisch gilt. Der Hauptdarsteller des Stücks, Trevor, der einen amoklaufenden Schüler darstellt, wird an der Schule von dumpfen Football-Boys massiv gemobbt, wie andere auch. Bei den Gemobbten stellen sich schnell Symptome wie Zurückgezogenheit, schlechte Noten usw. ein - das volle Programm. Diese Phase ist glaubhaft und überzeugend dargestellt, auch wie sich einige der gemobbten Jungs bewaffnen, um sich stark zu fühlen und letztlich zurückzuschlagen. Alles nimmt seinen unvermeidlichen Gang, doch der Film vermeidet die letzte Konsequenz, die man unterschwellig immer ahnt, ja, befürchtet. Anstatt zum Massaker, das Trevor zwar mitplant aber dann verhindert, kommt es doch noch zur Aufführung des Theaterstücks, weil die Schulleitung ihre Meinung ändert. Die dumpfen Football-Boys sind auch dabei und klatschen Beifall. Trevor, der sich kurz zuvor noch umbringen wollte und nur durch Zufall überlebt hat, scheint quasi über Nacht mental stabilisiert. Das Happy End ist nicht überzeugend, da eher kitschig und schlichtweg unmöglich. Gewiss nicht aus reisserischen Gründen, sondern um das zu Ende zu führen, was die ganze Zeit über vorbereitet wurde und folgen muss, hätte 'Bang, Bang, du bist tot' in einem Massaker enden müssen.

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          RoboMaus 03.02.2015, 23:53 Geändert 16.11.2016, 10:51

          Auch Tarantino hat nicht nur Volltreffer. Seine Story sorgt zu Beginn für Interesse und wird unter seiner Regie von dem hervorragenden Cast gut umgesetzt. Bis hierhin ist die Welt in Ordnung - doch was passiert nach einer Stunde? Der Plot kommt ins Stocken und dreht sich nur noch um eine Geldübergabe, die in ein langatmiges Verwirrspiel ausartet. Es lässt sich nur schwer ausmachen, wer nun wen austrickst und wozu das alles eingefädelt wird. Langeweile macht sich breit. Nach einer weiteren Stunde wird zum Glück doch noch klar wer das Geld (zwischenzeitlich) gesichert hat, nachdem man dieselbe Szene aus drei verschiedenen Positionen sehen durfte. Nun kommt wieder etwas Fahrt in den Streifen, mit einem halbwegs einfallsreichen Finale. Die Story ist nicht schlecht, aber einfach zu mager für einen zweieinhalb Stunden Plot, und langweilt vor allem um die Mitte herum. Definitiv kein Film, den ich mir noch einmal ansehen würde.

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            RoboMaus 02.02.2015, 15:42 Geändert 02.02.2015, 17:28

            Gute Story, bei der zwar recht schnell klar ist, wer Tom Stall wirklich ist (das ist wohl nicht als Twist konzipiert, und man erkennt es auch am Titel), die ihre Würze aber daraus zieht, wie er der Situtation begegnet und dass ihn nun die Vergangenheit langsam aber sicher einholt. Bis auf die ersten, zu langatmig geratenen zwanzig Minuten ist der Plot durchgehend interessant, mit ein paar spannenden Highlights. Am besten hat mir Ed Harris gefallen, der eine hervorragende Figur als einäugiger, kompromissloser Mafioso macht.

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              Einer der besten Filme mit Sylvester Stallone, mit einem Plot, der ständig neue Richtungen einschlägt und dadurch nie vorhersehbar ist. Daneben läuft ein prickelndes Duell der beiden Killer, die sich ständig belauern und bei ihren Begegnungen immer ein Patt erreichen, bis auf das Ende natürlich. Die Action ist für Stallone-Verhältnisse reduziert, was aber zugunsten eines clever aufgebauten Plots geht, der in der letzten halben Stunde ordentlich Spannung erzeugt. Nichts tiefschürfendes, aber perfekte Unterhaltung, ausser man erwartet eine Sly-typische Ballerorgie.

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                Wahnsinns-Besetzung und 8.0 Punkte der Kritiker. Zum Langweiler 'The Conversation' hatte ich mir geistig einen Kommi zurechtelegt, der 100 % dem vor mir Letzten von cpt. chaos entspricht. Dem ist kaum etwas hinzuzufügen. Am interessantesten fand ich noch den jungen Harrison Ford, der in einer seiner ersten grösseren Rollen zu sehen ist (nach 'American Graffiti'). Das ist die knappen zwei Stunden aber auch nicht wert.

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                  RoboMaus 31.01.2015, 22:29 Geändert 02.02.2015, 08:41

                  Ein Abenteuer-Drama mit Klaus Kinski, dem Zorn Gottes, der als übler Konquistador im Dschungel Südamerikas einen Trupp anführt, um das Goldland El Dorado zu finden. Stoff für eine gute Story, die es leider nicht gibt. Der Plot ist ein reines Psycho-Drama, das fast nur auf einem Floss stattfindet. Kinski beherrscht seine Truppe und bringt mit seinen Ideen, geboren aus wahnsinnigem Ehrgeiz, einem nach dem anderen den Tod. Durchaus interessant, aber leider auch extrem zäh, beinahe schon statisch, und leider auch inkonsequent. (SPOILER:) Nachdem er endlich einen Indianer mit Goldschmuck aufgespürt hat, der ihm auch bereitwillig die Richtung zeigt, wo das Gold herkommt, wird absolut nichts unternommen? Und das bei der Suche nach El Dorado? Sicher lässt sich das mit einer passenden psychologischen Analyse der Situation erklären - für mich ist das ein ärgerliches Plothole, das dem Film eine gute Möglichkeit raubt, der Langatmigkeit wenigstens ein Bisschen entgegenzuwirken (SPOILER ENDE). Der Psycho-Ansatz ist nicht schlecht, und wem das gepaart mit der beklemmenden, aussichtslosen Atmo reicht, der wird hier mehr Punkte vergeben. Ansonsten überwiegt wohl die Langeweile.

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                    Michael Caine in einer Charakterrolle als Bewohner eines assozialen Viertels, in dem die Polizei die Kontrolle verloren hat. Jeder kennt ihn aus Nebenrollen der Dark Knight-Trilogie oder 'Now You See Me', doch hier ist er selbst am Abzug. Der Plot ist bewusst abgespeckt, beinahe schon hölzern und verzichtet auf Rasanz. Dadurch kommt die Wucht und Brutalität der Assos, aber auch von ihm selbst deutlicher zum Tragen. Allein schon die Eingangsszene im Found Footage-Stil (vom Motorrad aus gefilmt) haut einen um. 'Harry Brown' ist wie rohes Fleisch und frei von Gummiband-Einlagen oder sonstwie übersteigerter Action. Das wäre bei einem Mann, der offensichtlich schon über 70 ist, auch komplett daneben. Die Mittel, mit denen Caine den Assos den Garaus macht sind effizient und völlig ausreichend, und sorgen für einen interessanten und phasenweise spannenden Plot.

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                      Rein auf Optik & CGI getrimmte Fantasy-Action, Latex-Bräute und Superhelden inbegriffen. In einer parallelen Zeitschiene haben die Amerikaner mit Hilfe eines Mutanten doch noch den Vietnamkrieg gewonnen - über die Realität werden die wohl nie hinwegkommen. Anstatt wie jeder andere in einem Hochspannungsfeld ordentlich zu verbrutzeln, wurde ein versehentlich hineingeratener Wissenschaftler zum allmächtigen blauen Superhelden. Nun versucht er die Welt zu retten, indem er eine billige Energiequelle für alle findet, denn nur damit kann der drohende Atomkrieg mit den Soviets abgewendet werden. What a story, die einen volle 2 1/2 Stunden beglückt. ....und natürlich kommt man seit 'The Dark Knight' nicht mehr ohne Helden mit permanent-nervigem Tiefstimmen-Geflüster aus. Die beste Idee: Der Smiley-Krater auf dem Mars.

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                        RoboMaus 29.01.2015, 22:22 Geändert 29.01.2015, 22:24

                        Bruce Willis in einem Mystery-Drama der Extraklasse, doch die tragende Leistung kommt vom damals 11-jährigen Haley-Joel Osment (Kinderrolle in 'Forrest Gump'), für die er als zweitjüngster Schauspieler eine Oskar-Nominierung bekam. Die Story ist geschickt aufgebaut und von Anfang an sehr interessant. Sie beschäftigt so sehr, dass es trotz der durchweg ruhigen Inszenierung nie langweilig wird, vorausgesetzt man ist gewillt ihr zu folgen. Die Tatsachen verdichten sich nur allmählich, führen den Plot aber konsequent zur Lösung eines Problemes, das unlösbar erscheint und bei allen Beteiligten zur Verzweiflung führt. Nur wer über seinen Schatten springt und es schafft die eigene Doktrin für einen Moment auszublenden, kann die Wahrheit erkennen. Bruce Willis gelingt das im Film, und wahrscheinlich hätten wir alle weniger Schwierigkeiten, wenn uns das auch öfters gelänge.

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                          RoboMaus 29.01.2015, 14:27 Geändert 29.01.2015, 14:31

                          Starke Musikfilm-Parodie mit erstaunlich guten Songs - nimmt v.a. das Johnny Cash-Biopic 'Walk the Line', aber auch die Beatles, Bob Dylan und andere auf's Korn. Dazu stellenweise leicht grotesk, sogar mit Gore. Die Gags sind spontan und trocken, und etliche der Dialoge wirken wie Nonsense, der aber der Realität vielleicht näher kommt als das was dem Normalbürger sinnvoll erscheint.
                          Dewey in der Anfangsphase zu seiner Frau: "Es ist sehr unwahrscheinlich, dass ich jedesmal, wenn du ein Kind bekommst, da bin."
                          Später bei der Scheidung: "Nimm von mir aus die Kinder mit, aber keiner bekommt meinen Schimpansen."
                          Ein gelungener, witziger Blick in das überdrehte Leben eines Rockstars, obwohl der Plot am Ende ausbricht und auf die Rühr-/Kitschschiene entgleist. Etwas richtig Derbes wäre ein krönender Abschluss gewesen, aber man kann eben nicht alles haben.

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                            RoboMaus 29.01.2015, 11:38 Geändert 29.01.2015, 11:39

                            Gilt als 'die' Doku zum Metal und beleuchtet wirklich etliche Facetten, von den Anfängen mit Black Sabbath zur Plethora der Metal-Stile zur Zeit der Doku (2005). Hinzu kommt der kulturelle Hintergrund, v.a. die Anschuldigungen, Metal sei u.a. verantwortlich für Gewalttaten Jugendlicher. Dazu gab es in den 80er Jahren in den USA sogar eine Komission, vor der Dee Snider (Sänger) von Twisted Sister auftrat um deren Konstrukte zu widerlegen, was gezeigt wird. Der Grundtenor des Films ist, dass Metal eher dazu beiträgt, eine latente oder potentielle Gewaltbereitschaft zu kanalisieren und als Ventil zu fungieren, mithin genau das Gegenteil der Anschuldigungen bewirkt. Das ist wohl näher an der Realität - ich mag Metal und kenne viele Metalfans, aber keinen, der durch irgendwelche Gewalttaten aufgefallen wäre. In Norwegen allerdings, wo es immer noch eine Anti-Christianisierungs-Bewegung gibt, treten etliche Black Metal Bands in diesem Rahmen auf, und deren Mitglieder zünden auch Kirchen an.
                            Weniger gefallen hat mir die Musik-Auswahl, gefühlt zu 2/3 aus dem Speed-/Trash-/Black-/Nu-Metalbereich. Nicht meine Richtung, aber wer sich hier heimisch fühlt, wird 'Metal - A Headbanger's Journey' vielleicht noch besser bewerten.

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                                Auch wenn ich mich nicht gerade als Fan von britischem Humor bezeichnen würde, fand ich hier Einiges zum Lachen. Keineswegs flach, mit überraschenden, witzigen Entwicklungen und spontan wirkenden Ideen. 'Death at a Funeral' ist durchweg unterhaltsam und wird mit zunehmender Dauer lustiger. Eine gelungene Komödie, die mit jedem Mal anschauen besser wird (das war meine zweite Sichtung).

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                                  RoboMaus 27.01.2015, 22:52 Geändert 28.10.2019, 11:25

                                  'I Saw the Devil' besteht nur aus dem Zweikampf eines Psychopathen mit einem Agenten, dessen Frau er abgemetzelt hat, wodurch der Agent selbst zum Psychopath wird. Der Agent pflanzt ihm einen Sender ein, verfolgt ihn und vermiest ihm seine Taten, wobei er ihn jedesmal übel zurichtet. Doch der Psychopath ist nicht dumm und schlägt zurück. Das ist schon die gesamte Story - selbst für einen Rachethriller etwas dünn. Entsprechend uninteressant und kaum spannend kommt der Plot voran. Dass dem Psychopathen mit einen Beintritt der Unterarm durchgebrochen wird, dieser aber am nächsten Tag schon wieder damit am Steuer seines Wagens sitzt, ist da nur Nebensache. Ebenso die komplette Vorhersehbarkeit. Wer aus regelmäßig wiederkehrenden Metzeleinlagen bzw. deren Vereitelung Unterhaltungswert beziehen kann, ist hier genau richtig. Wer Spannung durch einen clever aufgebauten Plot, oder gar etwas zum Mitdenken sucht, kann sich die zwei Stunden sparen.

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                                    RoboMaus 26.01.2015, 23:00 Geändert 27.01.2015, 13:15

                                    'Into the Wild' weckt Sehnsüchte, tiefe Sehnsüchte, die in uns schlummern. Er erzählt uns eine Geschichte, in der wir süsse Wahrheit erkennen und der wir verfallen wie Fliegen dem Honigtau. Er erinnert uns an die magischsten Momente in unserem Leben mit dem einen Satz: 'My life was more exciting when I had no money'. Er gibt uns in der kurzen Zeit, die er uns schenkt, das Gefühl zu leben oder irgendwann gelebt zu haben. Im Westen Pakistans, nahe dem Dreiländereck mit Iran und Afghanistan sass ich einmal an einen Felsen gelehnt und verbrachte meine Zeit damit, die Geräusche der auflebenden Halbwüste in der Abenddämmerung zu vernehmen. Davon zehre ich heute noch. Eigentlich sollte ich mein Notebook zuklappen und mich auf und davon machen........

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                                      RoboMaus 26.01.2015, 16:38 Geändert 26.01.2015, 16:39
                                      über Warrior

                                      Eine völlig zerrüttete Familie, Alkohol und mentale Zurückgezogenheit aufgrund verheerender Kriegserlebnisse - da bedarf es schon (SPOILER:) eines Finals um die Weltmeisterschaft, dass sich die Brüder am Ende wieder im Arm liegen (SPOILER ENDE). Der Weg dorthin ist steinig. Die alten seelischen Verletzungen, vom früheren Alkoholismus des Vaters verursacht, brechen immer wieder auf, und die lange erwachsenen Söhne können es ihm immer noch nicht verzeihen. Doch der inzwischen trockene Vater kämpft um Vergebung - sein Kampf ist wohl ebenso hart wie der der Söhne im Ring. Der Plot steigert sich zum Ende, wie es sich für ein Drama gehört, das auf ein Finale hinausläuft, in dem das Schicksal aller entschieden wird. Ich befürchtete schon, dass es kitschig wird bzw. zu arg auf die Tränendrüse geht, aber das Finale umschifft diese Klippen und überzeugt. Insgesamt wirkt die Story auf mich aber nicht so einnehmend und mitreissend wie die thematisch ähnlichen Filme 'Million Dollar Baby' und 'Cinderella Man', aber diese Meisterwerke sind auch kaum zu toppen.

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                                        RoboMaus 25.01.2015, 19:25 Geändert 25.01.2015, 19:26
                                        über Wanted

                                        Nette Action, aber sonst hat 'Wanted' nicht viel zu bieten. Der Titel suggeriert eher einen Gangsterfilm oder clever ausgedachten Thriller, aber davon sind wir hier weit entfernt. Die Story ist Müll und die Action geht in Richtung Fantasy - aus dem Arm geschüttelte, angeschnittene Pistolenschüsse, ähnlich wie Messi einen Freistoss über die Mauer ins Netz zirkelt? Da bin ich leider nicht genug Fantasy-orientiert, um das gut oder beeindruckend zu finden. Einige Action-Szenen waren aber durchaus packend, v.a. die mit dem Zug in der Schlucht. Wenigstens passiert immer irgendetwas, so dass es nicht langweilig wird. ...und natürlich Angelina Jolie, die mir hier einen Bonuspunkt wert ist.

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                                          RoboMaus 25.01.2015, 11:08 Geändert 25.01.2015, 11:43

                                          Wahrlich finster. Ein starker Film mit der Dramaturgie eines Italo-Westerns im Inszenierstil von Tarantino, nur in den verschneiten Alpen anstatt in der staubigen Prärie. Ebenso ruhig wie wortkarg und konsequent entwickelt sich ein nie vorhersehbarer Plot mit ständig zunehmender Spannung. Andreas Prochsaska hat eine grandiose Story um Schuld & Vergeltung ersonnen und beim Meister sehr genau hingesehen, wie er sie umsetzten soll. Damit hat er alles richtig gemacht und hat einiges dazugelernt seit seinem eher mittelmässigen Alpen-Thriller 'In 3 Tagen bist du tot' (2006).

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                                              RoboMaus 24.01.2015, 10:05 Geändert 24.01.2015, 16:37

                                              Wer beim Team Besson/Reno an 'Der Profi' denkt, sollte diesen Gedanken hier schnellstens aufgeben. 'Le Grand Bleu' ist in Punkto Dramaturgie und Spannungsaufbau in etwa das Gegenteil. Die Atmo lebt von der Getragenheit schöner Aufnahmen von schroffen Mittelmeerküsten und der Weite der untermeerischen Welt. Die Story dreht sich um zwei charakterlich grundverschiedene Apnoe-Taucher, die sich seit der Kindheit kennen und zu Rivalen um den Tiefen-Weltrekord werden. Nebenher läuft eine subtile Liebesbeziehung des schüchternen Tauchers Jacques mit einer New Yorker Versicherungsagentin. Jacques grosse Leidenschaft sind Delphine, mit denen er immer wieder taucht und spielt. Mit diesen Themen strahlt der Film eine einnehmende Ruhe aus, und wer darin eintauchen kann, wird sicher ein Filmerlebnis haben. Mich hat 'Le Grand Bleu' leider nicht gepackt - für meinen Geschmack ist die Story einfach zu dünn und der Plot zu zäh, so dass phasenweise unweigerlich Langeweile aufkommt. Die 132 Minuten-Version empfand ich dann auch als völlig ausreichend.

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                                                Okkultfrau: Willst du mich ficken?
                                                Johnny (knochentrocken): Ich dachte, das hätte ich gerade
                                                Okkultfrau flippt aus.... (SPOILER ENDE)
                                                Ab der Mitte merkt man jedoch, dass der Weg das Ziel ist und dass es hauptsächlich darum geht, wie Johnny Depp sich die drei Bücher bzw. deren Inhalt verschafft. Andere wollen das auch, wodurch es für ihn nicht ganz ungefährlich wird, aber das vermeidet nicht, dass die Story nach und nach ausdünnt und beginnt zu langweilen. Dass Ende ist dramaturgisch schwach und bleibt viel schuldig. Es beschleicht einen die Erkenntnis, dass sich volle zwei Stunden Ausharren dafür wohl nicht wirklich gelohnt haben.

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                                                  RoboMaus 23.01.2015, 08:15 Geändert 23.01.2015, 08:49

                                                  Amerika an einem seiner wundesten Punkte: Rassismus und der Cu-Clux-Clan. Um dieses Gerichtsdrama von Grisham umzusetzen, wurde für 'A Time to Kill' am Staraufgebot nicht gespart: Kevin Spacey, Samuel L. Jackson, Sandra Bullock, sowie Donald & Kiefer Sutherland. Der Plot ist sehr interessant und baut neben den Vorgängen im Gerichtssaal eine Story um den Cu-Clux-Clan auf, der zum Prozess in der Region re-aktiviert wird und Anschläge verübt. Dadurch gewinnt der Plot an Spannung und langweilt nicht durch überlange Verhandlungen oder Verhöre. Allerdings ist die Handlung um den Cu-Clux-Clan nicht schlüssig. (SPOILER:) Es ist z.B. kaum vorstellbar, dass jemand von einem Gebäude neben dem Gericht in der Menge einen Wachmann anschiesst und schwer verletzt, ohne, dass es irgendwelche Konsequenzen gibt. Und das, obwohl sogar das Militär zum Schutz des Prozesses aufgefahren wird. Ähnlich die Szene, in der sie die Anwältin alias Sandra Bullock schnappen und zum Sterben im Wald gefesselt zurücklassen, anstatt sie gleich umzubringen. Nicht einmal Mitglieder des Cu-Clux-Clans dürften so dumm sein, um sich nicht ausrechnen zu können, dass sie irgendjemand findet und sie den Haufen danach hinter Gitter bringt (SPOILER ENDE:). Das Ende ist leider recht kitschig geraten und wieder inkonsequent, da der sonst keinerlei Abschweifungen duldende Richter hier ein Schlussplädoyer zulässt, das technisch kaum etwas mit dem Fall an sich zu tun hat, sondern lediglich mit einer anderen Tatsache auf die Tränendrüse drückt. Trotz dieser Mängel ist 'A Time to Kill' ein sehenswerter Film, der eines der brennendsten Probleme Amerikas adäquat darstellt.

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                                                    RoboMaus 20.01.2015, 23:08 Geändert 09.06.2016, 08:44

                                                    Mit Gott gegen die Engländer! Ein mitreissendes Epos, grossartig inszeniert von Luc Besson, und eine Milla Jovovich mit ihrer wohl besten Leistung. Die wohlbekannte Geschichte der Jeanne d'Arc wird spannend und berührend umgesetzt, auch mit einer guten Härte in den Schlachtszenen. Milla Jovovich verkörpert den geborenen Führungscharakter und stellt glaubhaft dar, weshalb die gesamte spätmittelalterliche Armee Frankreichs diesem nicht einmal zwanzigjährigen Mädchen gefolgt ist. Ein Film, in den man eintauchen kann und der einen bis eine halbe Stunde vor Schluss nicht mehr loslässt. Dann folgt, was er am wenigsten verdient hat: eine fiktive und völlig überflüssige Entmystifizierung der Jeanne d'Arc während ihrer Gefangenschaft, gepaart mit göttlicher Läuterung. Was sollte das denn? Es bedarf doch wirklich keiner Diskusssion, aus welchem Antrieb heraus sie diese Leistung vollbrachte, oder was sie davon bereut hat. Fakt ist, dass sie durch Verrat in Gefangeschaft geriet und auf Betreiben der Engländer auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde. Dabei hätte es Luc Besson belassen sollen, ohne dieses pseudophilosophische Brimborium am Ende.

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