RoboMaus - Kommentare
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Alle Kommentare von RoboMaus
Die Mutter eines 13jährigen Jungen hat Krebs und liegt im Sterben - er ist mit der Situation hoffnungslos überfordert und flüchtet in eine Phantasiewelt, worin ein beeindruckend animierter Baum zu ihm spricht. Die Erwachsenen, die sich um ihn kümmern, insbesondere seine Oma (stark: Sigourney Weaver), können ihn nicht erreichen......
Obwohl das (einzige) Fantasy-Element mit dem Baum passend gesetzt ist, ist 'A Monster Calls' (2016) eher ein Gefühlsdrama, das seine volle Wirkung nur entfalten kann, wenn es gelingt in die Welt des Jungen einzutauchen. Das funktioniert bei mir erst zum Ende hin - zuvor konnte ich mit den Geschichten, die der Baum dem Jungen erzählt (um ihn zur Akzeptanz der Situtation zu bringen) und den vielen metaphorischen Inhalten nur wenig anfangen. Es ist klar, wie das gemeint ist, kommt aber z.T. sehr weit hergeholt, damit zu ausschweifend und eher zu dick aufgetragen an. Im Englischen gibt dafür den schönen Begriff "armwaving".
Inhaltlich tritt die Story damit bis kurz vor dem Ende auf der Stelle: der Zustand des Jungen bleibt unverändert, die Probleme bleiben dieselben, und er ändert sein Verhalten zunächst auch nicht, nachdem er sämtliche Geschichten und metaphorischen Inhalte geschluckt hat.
.....und natürlich sind auch hier wieder die Extrem-Mobber am Werk, was heutzutage wohl in keinem Film fehlen darf, der mit Kindern und Jugendlichen zu tun hat. Als ob in unserer Gesellschaft hinter jeder Ecke die Mobber lauern, um den Stillen zusammenzutreten - das ist doch eher einfallslose Sozial-Stereotypie, um in Filmen Pseudodramatik zu schüren.
Der Film wird erst in dem Moment einnehmend, wo die Baum-Selbsttherapie dazu führt, dass der Junge seine Fesseln sprengt, aber da sind wir schon im letzten Viertel. Bis dahin ist das einigermaßen unterhaltend, kommt aber mit seiner berührenden Schlussphase doch noch auf ein "ganz gut".
'Re-Cycle' (2006) - wieder ein ambivalent bewerteter Film, bei dem sich die Geister scheiden und den man unmöglich im Vorfeld für sich entscheiden kann. Da hilft nur eins: anschauen.
Dem Anschein nach ein Horrorthriller, dem eine gute Idee zugrunde liegt: eine Autorin möchte eine Horrorstory schreiben - während sie am Text arbeitet, scheinen paranormale Zustände um sie herum real zu werden, wodurch sie selbst in ein Horrorszenario gerät. Was in der ersten halben Stunde an 'Die Mächte des Wahnsinns' (1995) von John Carpenter erinnert, wandelt sich plötzlich in ein surreales, traumartiges Szenario, das beinahe den gesamten Rest des Filmes einnimmt.
Dem Plot kommt nun die Handlung völlig abhanden, während sich die Protagonistin lediglich durch eine abstruse Selbstfindungswelt tastet und den Ausgang finden muss. Das ist zwar optisch gut gemacht und hat ein paar gute Ideen, aber in Abwesenheit einer Handlung kommt keine Spannung auf, und man fragt sich spätestens zur Mitte, was das Ganze eigentlich soll - das wird zwar zum Ende hin klar, macht es aber rückwirkend auch nicht interessanter.
Erschwerend kommt hinzu, dass der anfänglich subtile Horror immer mehr gewissen Fantasyelementen weicht. Wem diese Kombination zusagt, wie man sie vor allem von Guillermo del Toro kennt, mag hier ein Meisterwerk sehen, was ich durchaus nachvollziehen kann. Wer der Meinung ist, dass sich der Fantasy-Kram besser aus Horrorfilmen fernhalten sollte, könnte 'Re-Cycle' als ärgerlich empfinden, was sich ebenso verständlich in einigen Kommentaren andeutet.
Ich tendiere zu Letzterem, empfinde ihn aber noch als "geht so", weil er optisch stark ist und seine karge Story immerhin einem Sinn zuführt. Anschauen würde ich mir das aber nicht noch einmal.
1957: Amerika im Sputnik-Schock, womit sich der Titel 'October Sky‘ (1999) auf den abendlichen Himmel bezieht, an dem zu jener Zeit der erste Satellit zu sehen war. Ein bedrohliches Zeugnis sowjetischer Leistungsfähigkeit aus dem „Reich des Bösen“......
......was auch seine Faszination barg. Der damals 18jährige Jake Gyllenhaal alias High School-Schüler Homer Hickam ist begeistert und will selbst eine Rakete bauen. Ihn lässt die Idee trotz der Aussichtslosigkeit in seinem Kohlebergbau-Kaff und Fehlschlägen nicht mehr los. Von seinem Vater (stark: Chris Cooper) erntet er nur Verachtung, aber seine Lehrerin (Laura Dern) unterstützt ihn.
Es ist die Story des Underdogs, der sich nie kleinkriegen lässt, seiner Vision unbeirrt folgt und am Ende seinen Traum verwirklicht. Für den echten Hickam war das Jahr nach Sputnik, das im Film beleuchtet wird, tatsächlich der Auftakt einer Karriere, die ihn schließlich aus dem Kohlekaff zur NASA brachte. Gyllenhaal spielt den Enthusiasten großartig und schafft es, Begeisterung wie Enttäuschung an den Zuschauer zu bringen: man ist quasi mit am Start und wandert mit in den Knast, wenn seine Bastel-Rakete angeblich einen Waldbrand verursacht.
Als Nebenhandlung läuft ein Sozialdrama um den Bergbau, das zur Mitte den Plot in einer längeren Phase komplett übernimmt und für meinen Geschmack (auch abseits dieser Phase) zu viel Raum hat. Darin sacken Spannung und Interesse merklich ab, was aber im letzten Drittel mit einem berührenden Finale wieder wettgemacht wird.
Stark besetztes, erhebendes Feelgood-Kino mit True Story-Aspekt.
Halle Berry als Astronautin, die von der Weltraumbehörde in mysteriöse Vorgänge verwickelt wird....... Ich mag sie und (Achtung: jetzt wird geoutet) sie gefällt mir sogar als Catwoman. Auch in 'Extant' (2014-2015) finde ich sie überzeugend.
Doch die Handlung überzeugt weniger. Was anfangs noch einnehmend daherkommt, wandelt sich schnell zu immer abstruseren Inhalten, wobei der zähe Handungsfortschritt Langamtigkeit induziert. Die Abstände zwischen interessanten Ereignissen oder Erkenntnissen, die die Story voranbringen, werden immer größer, während der zunehmende Raum dazwischen mit Belanglosigkeiten aufgefüllt wird.
Am störendsten dabei ist dieser K.I.-Gefühlsschmarrn, inkarniert mit einem Roboterjungen, der in Berrys kinderloser Ehe als vollwertiger Sohn betrachtet wird, wobei der "Vater" praktischerweise sein Konstrukteur ist. Da wird es als selbstverständlich hingenommen, dass in regelmäßigen Abständen seine Haut angepasst und Gliedmaßen ausgestauscht werden müssen, weil er natürlich nicht wächst bzw. sichtbar altert.........
Irgendwo hört's doch auf, aber was macht man nicht alles aus Liebe *Ironie off*.
Schade um den starken Auftritt von Berry (dafür und für den interessanten Auftakt im Wesentlichen die 5 Punkte), doch ansonsten ist das fader Murks.
Der erste 'Skyline' (2010) war ein Alien-SF-Actioner so richtig nach meinem Geschmack (8,0), aber die Fortsetzung 'Beyond Skyline' (2017) ist davon weit entfernt. Immerhin, wie schon im Vorgänger geht es gleich in die Vollen und beeindruckt in der ersten halben Stunde mit einer schön düsteren und üblen Sequenz zur "Menschenverarbeitung" im Alien-Raumschiff. Optisch ist das wie im ersten Teil aufwändig gemacht, was beinahe schon einen edlen Eindruck erzeugt.
Danach sackt der Plot allerdings massiv ab, wird immer wirrer und versucht die kaum vorhandene Handlung mit hanebüchener Action, pseudo-wissenschaftlichem Blabla und einer Rettungsaktion um ein Baby zu ersetzen. Damit erhöht er jedoch nur den Trashfaktor, obwohl er versucht ernst bzw. bedrohlich zu wirken, wobei das Sahnehäubchen zum Ende lächerliche Martial Arts-Zweikämpfe Mensch-Alien sind. Die ab und zu zur Auflockerung eingestreuten Sprüche sind leider fast nur Rohrkrepierer.
Schade, dass man sich zu der durchaus anspruchsvollen Optik nichts inhaltlich entsprechendes ausgedacht hat - so wirkt das nach der ersten halben Stunde lediglich wie ein teurer produzierter Asylum-Film, was es auch nicht besser macht, dafür umso mehr langweilt.
'Prison' (1988) - ein vorgeblicher Horrorschocker im typischen 80er-Stil und einem damals 29jährigen Viggo Mortensen in einer tragenden Rolle. Natürlich in der erst 2015 auf BluRay erschienen Komplettfassung (103 min; in den gekürzten Versionen fehlen 5-6 min).
Ein zu unrecht auf dem elektrischen Stuhl Hingerichterer geistert durch eine Strafanstalt, die nach 20 Jahren reaktiviert wurde. Der damalige Henker ist nun Direktor, und der Geist will Rache - doch auch bei den Insassen ist er nicht zimperlich.....
Auch wenn einige den Film hier abfeiern, ist das, nüchtern betrachtet, ein langwieriges Unterfangen. Wie so oft im Genre passiert im ersten Drittel so gut wie nichts - es wird nur lang und breit die Reaktivierung des Knastes und das Leben darin gezeigt. Nachdem nun endlich eine Aktion des Geistes kommt, geht es weiter mit dem Knastalltag - von Suspense oder Horror keine Spur.
Die Essenz von 'Prison' liegt in der zweiten Hälfte, doch die Betonung auf Belanglosigkeiten in rudimentärer Handlung schafft es zu keinem Zeitpunkt, Spannung zu erzeugen. Seltene Gore-Einlagen, verpackt in ein paar gute Horror-Ideen (immerhin!), machen noch keinen guten Film. Nach zwei Dritteln wurde es so langweilig, dass ich nur noch dabeiblieb, um zu sehen wie es ausgeht, doch das Finale ist so enttäuschend wie der ganze Film.
Kein Wunder, dass 'Prison' kaum bekannt ist und damals katastrophal floppte (nur 0,35 Mio. $ eingespielt, abgesetzt, und in Deutschland nie angelaufen). Leider nicht der erhoffte Geheimtipp, trotz Lobeshymnen, BluRay und ungekürzter Fassung.
Das konnte doch nur ein Märchen sein, was ich da eben gesehen habe, aber 'Eddie the Eagle' (2016) ist tatsächlich die Story des unerschütterlichen Briten Eddie Edwards, der bei den Olympischen Winterspielen 1988 im Skispringen antrat, weil er von kleinauf den Traum hatte, Olympionike zu werden. Das sind übrigens dieselben Winterspiele, bei denen die Jamaikaner im Bobfahren antraten, worüber 'Cool Runnings' (1993) gemacht wurde.
Während die Jamaikaner wenigsten Sprinter waren und ihren Bob in Rekordzeit anschieben konnten, hatte Edwards keinerlei Voraussetzungen, war nicht besonders sportlich und wurde nur von der Idee getrieben, teilzunehmen. Nachdem er in anderen Sportarten gescheitert war, versuchte er es im Alter von 22 Jahren mit Skispringen, ohne Trainer, ohne Chance, weil das niemand macht, der nicht schon mit 6 Jahren gesprungen ist.....
Da er nie aufgibt, findet er schließlich Unterstützung in Form eines dem Alkohol verfallenen ex-Springer-Asses, sehr stark verkörpert von Hugh Jackman, der ihn innerhalb eines Jahres(!) für die Mindestweite zur Teilnahme fit machte. Erwähnenswert im Cast ist auch eine immer noch blendend wirkende Iris Berben als Wirtin des Schanzen-Restaurants, die Edwards bei sich wohnen ließ. Alle super-sympathisch, natürlich auch Taron Egerton als Eddie, und am Ende sogar Christopher Walken als knorriger Coach, der einst Jackman trainierte.
Der Plot ist als Biopic angelegt und beleuchtet Eddies Traum von kleinauf, sowie seinen unbändigen Willen niemals aufzugeben, womit er seine Vision schließlich verwirklichte und damit in der Heimat trotz des letzten Platzes zum Volkshelden wurde. Sehr gut kommt heraus, wie der reine Wille die Angst überwindet, von solch einer Schanze überhaupt zu springen, sich sämtliche Knochen zu brechen, sich in die Hosen zu scheißen, wenn es die steilen Stufen auf dem letzten Stück zur Startbank nach oben geht. Niemand sonst könnte das machen ohne es quasi mit der Muttermilch eingesogen zu haben.
Edwards wurde vom Publikum mehr gefeiert als die "echten" Sportler, weil er den wahren olympischen Geist zeigte und dafür auch vom damaligen Überflieger Matti Nykänen bewundert wurde, was in einer grandiosen Szene mit den beiden am Ende zum Ausdruck kommt: wahre Größe, derart berührend, dass ihre Darstellung zumindest meinen Fernsehsessel geflutet hat.
Die besten Geschichten schreibt immer noch das wahre Leben, und das ist gewiss eine davon. Großartiges, erhebendes und emotionales Kino.
Die atemberaubende Michelle Pfeiffer im späten 80er-Look mit Alec Baldwin, Oliver Platt und Nancy Travis in einer Mafia-Dramödie: Pfeiffer dreht sich im Beziehungskarussell.....
Leider passiert in diesem Plot nichts von Belang - keine Aufreger, keine guten Plotideen und vor allem: kaum witzig. Die Handlung plätschert lediglich vor sich hin, liefert dennoch charmante Unterhaltung mit heutigen Stars in der Anfangszeit ihrer Karriere. Für Pfeiffer-Fans und Leute, die auf 80er-Settings stehen (die Frisuren - oh, Mann) könnte das interessant sein. Doch wer mehr sehen will als aufgedonnerte Frisuren und eine Michelle Pfeiffer, die vom liebesverwirrten Mafia-Boss gestalkt wird, könnte nach einem Mal genug haben.
'The Demon Hunter' (2016) - der bisher letzte Film von B-Horrorkomödien-Spezialist Mike Mendez ('Big Ass Spider', 2013; 'Lavalantula' 2014), dessen Werke bei mir durchweg in der Mittelmäßigkeit landen. So auch dieser Dämonen-Splatter mit einem soliden Dolph Lundgren.
Die Handlung darf man getrost als einfallslos bezeichnen, denn sie benutzt nur Genre--Versatzstücke aus Filmen wie 'Hänsel und Gretel' (2013), 'Van Helsing' (2004) oder 'Dämon' (1998) und kombiniert das mit z.T. handgemachtem Splatter, wie er in den 80er Jahren üblich war. Alles ist komplett vorhersehbar und es fehlen gute Plotideen, wodurch leider keine Spannung oder Grusel im Sinne eines Dämonenfilms aufkommt. Auch die Manifestation des Dämonen ist bescheiden, um es vorsichtig auszudrücken.
Der Film punktet jedoch mit einem stark und cool auftretenden Lundgren, der im Alleingang unterhält. Die Splatter-Einlagen sich auch nicht schlecht, so dass sich unter dem Strich noch akzeptable Unterhaltung für Genrefans ergibt. Lundgren-Fans und Gorehounds lassen in der Bewertung natürlich mehr liegen :)
Ein Psychothriller, der sich zum Ende leider selbst ad absurdum führt, leider. Denn er fängt sehr gut an, düster und unheimlich, baut mit seinem Satanismus-Thema einen hochinteressanten Plot auf. Ethan Hawke ermittelt in einer Kleinstadt in einem Fall von Missbrauch in der Familie, wobei eine Tochter (Emma Watson) ihren Vater anklagt, und der sich geständig zeigt. Je mehr Hawke sich in diesen Fall gräbt, desto größer wird das Ausmaß des Kultes, in den der halbe Ort verstrickt zu sein scheint - bis hin zur rituellen Opferung von Babies......
Was in der ersten Hälfte Spannung erzeugt und den Zuschauer gebannt an den Ermittlungen Hawkes kleben lässt, gerät etwas nach der Mitte ins Stocken. Die Handlung tritt auf der Stelle, erlebt im wahrsten Sinne des Wortes eine Regression und implodiert zum Ende ins dramaturgische Nichts. WTF?
'Regression' (2015) konnte mich in der ersten Hälfte packen und sah schon aus wie ein lange nicht mehr gesehener Suspense-Kracher, bevor er abfällt. Eigentlich sollte man den Autor dafür abwatschen, aber die Story hält sich angeblich an wahre Begebenheiten, die nunmal so abgelaufen sein sollen. Dann hätte er aber auch die vielen garantiert nicht so geschehenen Zutaten weglassen sollen, denn die sind es, die dem Film bis über die Mitte eine besondere Klasse verleihen.
Trotzdem ist das aus der Unterhaltungsperspektive insgesamt noch in Ordnung, wenn auch der Abgang einen faden Nachgeschmack hinterlässt, der wohl maßgebend bei etlichen enttäuschten Bewertungen ist.
Nachdem sich Mel Brooks mit dem starken 'Spaceballs' (1987) 'Star Wars' vornahm, erschien die längst überfällige Parodie auf 'Star Trek' (ab 1966) erst 1999 als 'Galaxy Quest', fährt aber um Genre-Koryphäe Sigourney Weaver mit Rickman, Rockwell & Allen einen beeindruckenden Cast auf.
Wie immer liegt es bei einem solchen Unterfangen am individuellen Humor und den Plotideen, ob das einschlägt oder nicht. Damit punktet 'Galaxy Quest' in der ersten Hälfte, wonach die Lacher und interessanten Situationen abnehmen und z.T. ins Alberne driften (vor allem in der Handlung um den Bösewicht). Das wirkt im Verlauf leider zu gewöhnlich und im Sinne einer Parodie zu zahnlos, um zu beeindrucken oder wirklich witzig zu sein. Für meinen Geschmack hätte das durchaus derber sein dürfen, doch auch so bietet 'Galaxy Quest' gelungene Unterhaltung, die wegen der stärkeren ersten Hälfte insgesamt noch einen ordentlichen Eindruck hinterlässt, aber nicht an 'Spaceballs' herankommt.
Ein durchgeknallter General mit dem vielsagenden Namen Jack D. Ripper umgeht den Präsidenten und schickt die US-Air Force mit Atombomben in die Sowjetunion, um sie dort auf ihre vorbestimmten Ziele zu werfen......
Kubrick thematisiert mit permanent-unterschwelligem Zynismus den kalten Krieg und die Gefahr des atomaren Wettrüstens, was die Aktualität bis heute nicht verloren hat. Der resultierende Subtext ist natürlich lobenswert und zurecht Bestandteil der Euphorie, die aus vielen Kommentaren spricht.
Die Dialoge setzen inhaltlich und in der Intonation vor allem auf Skurrilität, womit zunächst die Generäle dem US-Präsidenten, und danach der Präsident den Sowjets erklärt, dass die Situation eskaliert und unumkehrbar ist......... Um einen modernen Vergleich zu ziehen: das erinnert zu einem gewissen Grad an Wes Anderson-Filme.
Doch außer dem Stilmittel seiner skurril-zynischen Dialoge und dem Subtext hat 'Dr. Strangelove...' (1964) nichts zu bieten. Weder ist das witzig, zumindest nicht in meinem Humor, noch kann die so groteske wie rudimentäre Handlung das Interesse erhalten oder mit Aktionen wie den eingestreuten MG-Scharmützeln in irgendeiner Form unterhalten. Erschwerend kommt hinzu, dass ich über Peter Sellers noch nie lachen konnte - eher im Gegenteil.
Letztlich resultiert aus dieser eindimensionalen Stil-/Dialogfokussierung und meiner nicht vorhandenen Neigung zu gewollt absurden Unterhaltungen ein uninteressanter Film (=4,5 Punkte), der mit zunehmender Dauer eher nervt als unterhält. Einer weniger im Pflichtprogramm für Filmfans.......
Peter Hyams scheint in den 80ern vom Jupitermond Io fasziniert gewesen zu sein - gleich zwei SF-Filme lieferte er mit diesem Thema: den starken '2010 - Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen' (1984) und zuvor 'Outland' (1981).
Auf einer Io-Basis drehen scheinbar grundlos Leute durch, was ein Space Marshall (Sean Connery) untersucht - die Story kommt bekannt vor? Tatsächlich ist das von 'Solaris' (1972) abgekupfert. Allerdings ist der SF-Aspekt eher Kulisse: 'Outland' ist im Grunde ein klassischer Thriller, worin Connery durch Ermittlungsarbeit allmählich den Bösewichten auf die Spur kommt, die für gewisse üble Vorgänge verantwortlich sind. Natürlich schlafen die nicht.......
Es dauert in die zweite Hälfte, bis der Plot endlich in die Gänge kommt und etwas passiert, das über dialoglastige Recherchen und hanebüchene Kampfhandlungen hinausgeht (man achte auf Connery bei der Prügelei zur Mitte, wo er den Bösewicht niedergeschlagen hat, ihn aber nicht checkt und sich auch noch wegdreht(!) anstatt nachzusetzen, wonach der Bösewicht natürlich aufsteht und ein Messer greift........ wie soll mit so etwas Spannung aufkommen?). Auch wenn es in H2 interessanter wird, bleibt doch der zähe Handlungsfortschritt bestehen, wobei das mühselig aufgebaute Interesse wieder durch lange Unterhaltungen (die z.T. nur persönliche Beziehungen beleuchten) und Phasen inhaltlichen Leerlaufs torpediert wird.
Am meisten überzeugt Sean Connery, doch obwohl dieser Film aus den frühen 80ern stammt, wirkt er eher wie ein typisch langatmiger 70er-Thriller, der mehr auf Atmosphäre und langgezogene Einstellungen setzt, als auf Inhalte. Wer das abkann, mag hier gut unterhalten sein - in dieser Form kommt bei mir jedoch erst in der gut gemachten Schlussphase Spannung auf, was den bis dahin uninteressanten Eindruck doch noch in das "geht so" rettet.
Die Titelmelodie für alle Simpsons- UND Metal-Fans:
https://www.youtube.com/watch?v=uG43R7-sN6g&list=PLEEX8g2XtzsGv61U11HpoWt5JP18NHeve&index=142
Viel Spass, Robo
Was macht eigentlich...... Edward Furlong? Der John Connor-Teendarsteller aus 'Terminator 2' (1991) hatte danach kaum noch Erfolg und verdingt sich vorwiegend im Low Budget und Direct to DVD-Sektor. Immerhin bleibt er in 'Aftermath' (2012) der Endzeit-Thematik treu: der Atomkrieg wird Realität, löscht die Zivilisation aus. Am Tag des Angriffs wird man mit einer umherirrenden Familie abseits der Heimat Zeuge mehrerer Nuklear-Explosionen: wer überleben will, muss dringend in einen abgeschlossenen Schutzraum, um dem Fallout zu entgehen. Zwei Familien finden Unterschlupf in einem großangelegten Tornado-Bunker, darunter Furlong, worauf das Warten in der Ungewissheit und die frustgesteuerten Auseinandersetzungen folgen.....
Das ist anfangs einnehmend gemacht, wirkt vom Ablauf her realistisch, wobei vor allem das gegenseitige Misstrauen der plötzlich auf sich allein gestellten Menschen überzeugend herausgestellt wird. Doch leider verlegt man sich mit zwei Dritteln des Plots auf das Auskommen im Bunker und arbeitet im Wesentlichen stereotypes Sozialverhalten einer Gruppe auf engstem Raum ab. Das nimmt sämtlichen Wind aus den Segeln und fängt schon zur Mitte an zu langweilen, kommt aber in der letzten Viertelstunde mit einem brettstarken Finale zurück, das es allein wert wäre, sich 'Aftermath' anzuschauen.
Mithin ein ambivalenter Film, der am Anfang und Ende überzeugt, aber dazwischen langweilt. Wer zur Mitte ans Abstellen denkt, sollte eine halbe Stunde vorlaufen lassen - man verpasst nichts, aber es lohnt sich.
Wieder einmal überschwemmt eine Alien-Invasion unseren Planeten im B-Movie-Format. Leider ist die Story nur eine einfallslose Ansammlung von Versatzstücken aus anderen Filmen, vor allem 'Krieg der Welten' (2005), doch die Ausführung kann sich durchaus sehen lassen.
Dadurch entsteht immerhin noch kurzweilige und manchal sogar spannende Unterhaltung, die jedoch nur Genre-Fans schmecken dürfte. Wer Alien-Filme nur am Rande seines Spektrums hat und wem vor allem die Dialoge wichtig sind, sollte hiervon die Finger lassen, ansonsten reicht es zum einmal Durchrauschenlassen.
Der kalte Krieg aus den 70ern im zeitgenössischen Format - Don Siegels 'Telefon' (1977) beleuchtet die Furcht vor Unterwanderung durch die Sowjetunion und treibt die Methodik auf die Spitze. Über 50 Sowjet-Schläfer wurden in den 60ern gehirngewaschen und mutieren in den USA zum Hypnose-gesteuerte Attentäter, wenn sie einen bestimmten Satz hören. Ein unzufriedener Sowjet-Hardliner, dem die Entspannungspolitik nicht schmeckt, aktiviert einen nach dem anderen.....
Stoff für einen spannenden Thriller, doch wir sind mit dieser interessanten Thematik im Siebziger-Kino, das seine gewohnten Tücken hat. Den Handlungsfortschritt als gemächlich zu bezeichnen, wäre noch untertrieben, wodurch keine Spannung aufkommt. Alles läuft genauso ab, wie es die Story im voraus suggeriert - keine Überraschungen, Finten, oder cleveren Einfälle. Die Aktionen sind von Siegel so inszeniert, dass man das Resultat kommen sieht, wobei die Ausführung ellenlang im Detail beleuchtet wird. So darf man z.B. mit Charles Bronson und Lee Remick nach der Abholung am Flughafen erst einmal drei Minuten spazierenfahren, wobei nichts passiert und nur Smalltalk ausgetauscht wird - so etwas macht mich wahnsinnig (nicht falsch verstehen: in einer Szene wäre das tolerierbar, aber der ganze Film ist so angelegt, wofür diese als Beispiel dient).
Langatmig, dialoglastig, ideenlos - selbst am Maßstab der Siebziger gemessen. Leider kann ich mit dieser Art von Kino überhaupt nichts anfangen. Inhaltlich ist das in Ordnung (dafür die Punkte), wird aber in dieser zähen Form ungenießbar.
Ein Psychothriller unter spanischer Federführung, stark besetzt mit Mark Strong in der Hauptrolle als "Mindscape-Detective" und Brian Cox als sein ex-Boss - das darf nicht ungesehen bleiben.......
Wieder einmal ist in der Zukunft das Auslesen von Erinnerungen möglich, was man mittlerweile so oft gesehen hat, dass es beinahe schon wie Realität klingt. Allerdings ist das kein wesentliches Element von 'Mindscape' (2013), sondern nur Mittel zum Zweck, ein perfides Psychospiel aufzuziehen. Im Sinne der Handlung ließe sich das auch durch Hypnose ersetzen.
Mark Strong gerät an eine Sechzehnjährige, die als Problemfall gilt und angeblich üble Dinge getan hat - er soll in ihren Erinnerungen den Grund für ihr Verhalten finden. Doch je mehr er gräbt, desto mehr gerät er in den Bann des Mädchens, das durch ihn ihre Unschuld beweisen will....... oder manipuliert sie ihn nur, um der Einweisung in ein Heim zu entgehen?
Diese Frage stellt sich den ganzen Plot über, wobei klugerweise die Katze erst kurz vor dem Ende aus dem Sack gelassen wird. Die Handlung wird sehr stark aufgebaut und zieht den Zuschauer in die sich schnell entfaltende Auseinandersetzung. Nach einem Drittel stand 'Mindscape' bei 8 Punkten, versäumt es dann aber nachzulegen. Dadurch lahmt der Handlungsfortschritt zusehens, wobei nur wenig Nennenswertes passiert. Das Ende ist akzeptabel, hätte aber durchaus intensiver, dramatischer und einfallsreicher ausfallen können.
Es fällt zum Ende auf, dass die Story ihre Prämissse des Erinnerungsauslesens ad absurdum führt, was zu einem unangenehmen Plothole führt (SPOILER, NICHT LESEN, WER DEN FILM NICHT KENNT UND NOCH SEHEN WILL): wenn es für Leute wie das Mädchen so einfach ist, die Erinnerungen zu manipulieren und dem Ausleser vorzuspielen was man will, macht die Methode von vorneherein keinen Sinn, bzw., es ist nicht nachvollziehbar, dass ausgerechnet sie der einzige Mensch sein sollte, bei dem das nicht funktioniert
(SPOILER ENDE).
Immerhin bleibt es durchgehend interessant und spannend genug, um aufmerksam am Ball zu bleiben, was auch am starken Mark Strong liegt. Daher noch ein sehenswerter Psychothriller, der jedoch einiges an Potential liegenlässt.
Harry Belafonte, inzwischen 91 Jahre alt, erhält mit 'Sing Your Song' (2011) seine hochverdiente Würdigung. Der farbige Sänger und Entertainer stand zeitlebens, bis heute, für aktives politisches Engagement gegen Rassismus und den kriegstreiberischen Wahnsinn der USA. Er musste hinnehmen, dass sein Freund, Martin Luther King, 1968 ermordet wurde und geriet immer wieder unter Druck, war aber nie einzuschüchtern und bot dem amerikanischen Rechtskonservatismus bei jeder Gelegenheit die Stirn.
In der Anfangsphase lässt man seine großen Hits und Show-Auftritte Revue passieren, mit denen er in den 50ern und 60ern weltweit bekannt wurde, die aber nicht den Fokus dieser Dokumentation bilden. Es geht eher um Zivilcourage, aufstehen gegen Unrecht und was man bewegen kann, wenn man sich nicht kleinkriegen lässt.
Wenn man Belafonte in den Interviews und Aktionen zur Zeit des Films sieht, erscheint es geradezu unglaublich, dass dieser Mann darin 84 Jahre alt ist. Er sieht eher aus wie 60 und macht einen so agilen wie sympathischen Eindruck. Hut ab - die Welt bräuchte mehr Menschen dieses Kalibers, denen die Energie nie auszugehen scheint.....
Paul Verhoeven? Ich konnte es nicht glauben und musste zweimal hinsehen, denn solch einen Film habe ich von dem Altmeister nicht erwartet.
Psycho-Thriller (MP) liegen durchaus in meinem Interesse, aber 'Elle' (2016) hat kaum etwas von einem Thriller - eher schon ist das ein zähes, dialoglastiges Psychodrama, das hauptsächlich Isabelle Hupperts Charakter und die Beziehung zu den Personen in ihrer Umgebung beleuchtet, dabei aber nur eine rudimentäre Handlung entwickelt. Nach einer Stunde hat man mitbekommen, dass sie eine knallharte Geschäftsfrau ist, die keine Kompromisse macht und anscheinend unter Wahnvorstellungen leidet, welche an sexuelle Phantasien gekoppelt sind, wobei sie ab und zu von einem schwarzmaskierten Vergewaltiger "besucht" wird. Zudem bekommt sie geheimnisvolle Nachrichten sexueller Natur.
Weit gekommen.......
Ansonsten passiert hier kaum etwas von Belang - die einzige Frage ist, ob den Vergewaltiger doch etwas Reales umgibt und Huppert ihn sich evtl. nicht einbildet, obwohl der Plot den Zuschauer auf die Paranoia-Fährte führen will. Leider ist der Weg auf den vollen (und überflüssigen) zwei Stunden zur Auflösung inhaltlich sehr dünn und unspannend, dafür umso mehr mit unnützem Geschwätz gespickt, so dass ich mental irgendwann in H2 ausstieg. Etwas müder, wäre ich sicher eingeschlafen........
Gewiss, eine starke Leistung der 63jährigen Isabelle Huppert (dafür die Punkte), die für ihr Alter wirklich gut aussieht und auch in den Nacktszenen überzeugt, aber das allein macht zumindest bei mir noch keinen guten Film.
Von den Kritikern hochgelobt, zwei Golden Globes und zahlreiche andere Preise, aber ein Flop an den Kassen - wie so oft, ist hier nur eine bestimmte Schicht des Publikums zufrieden, die vor allem in Feuilletons und Film-Foren den Ton angibt, während sich die schweigende Mehrheit langweilt.
Eine "Komödie" mit Owen & Luke Wilson in jungen Jahren.....
'Durchgeknallt' (1996) erscheint nach Genre, Story, Titel und Besetzung interessant, doch als sich nach einer halben Stunde noch kein Lacher einstellen wollte, sondern nur ein skurriles Treiben zu vernehmen war, das krampfhaft komisch wirken will und damit langweilt, kamen ernste Zweifel auf. Ein Blick auf den Regisseur schafft Klarheit (man muss halt immer genau hinsehen, gell Robo?): von Wes Anderson kann ich bislang nur einem Film etwas abgewinnen (Moonrise Kingdom, 2012), ansonsten ist diese Dialoglastigkeit im Kabinett des Skurrilen absolut nicht meins. Gemerkt? Das war die freundliche Umschreibung für "unerträgliches Gelaber"......
Erschwerend kommt hier dazu, dass selbst manche Wes Anderson-Befürworter das Handtuch werfen - da ist meine Position natürlich aussichtslos. Entsprechend war das schon nach einem Drittel nicht mehr zu ertragen, wonach die Vorlauftaste ihren Dienst antreten musste. Doch wie befürchtet kommt hier nichts, das nicht schon nach fünf Minuten wieder nervt.
Eine Doku zum Deep / Dark / Hidden Web, was alles dasselbe meint. Allerdings geht es hier weniger um das Dark Web selbst, bzw. wie es sich organisiert, sondern um eine spezielle Plattform, die sich darin zum Marktplatz für Waffen und Drogen, sogar Auftragsmorde entwickelt hatte und von den US-Behörden ausgenommen wurde. Ihr Name: Silk Road.
Während die erste Hälfte ansprechend beleuchtet, wie das funktioniert und was dort gemacht wird, geht es in der zweiten Hälfte beinahe nur noch um den Rechtsanspruch und den Prozesss gegen den selbsternannten Administrator Ross Ulbricht, den sich die Behörden greifen konnten, sowie um das der Doku nach widerrechtliche Auffinden und Abschalten der Server auf Island.
Der Grundtenor ist, dass die US-Behörden dabei illegal vorgegangen seien und dass die Gerichtsverhandlung gegenüber Ulbricht eine Farce war - er wurde zu lebenslanger Haft verurteilt, wohl, um ein Exempel zu statuieren. Mir scheint das recht einseitig pro-Dark Web, v.a., wenn auch noch ein Heroinverkäufer zu Wort kommt, der beteuert, dass er seinen Stoff nur an ausgewählte und gecheckte Kunden verkauft, die angeblich wissen, wie man damit umgeht. Derart große Verantwortung und Weitsicht mag auf den einen Händler vielleicht zutreffen, dürfte aber kaum typisch sein - wie sonst überall auch, geht es doch in erster Linie um Profit, und hier auch noch im kriminellen Milieu.....
An einigen der pro-Dark Web-Argumente mag wirklich etwas dran sein (z.B.: reduziert die Drogenkriminalität auf den Straßen), aber kann es sich eine Gesellschaft leisten, sich auf diese Weise unterwandern zu lassen? Ich meine: nein, und nichts dagegen zu unternehmen, käme de facto einer Legalisierung des unkontrollierten Handels mit harten Drogen, Waffen aller Art, Auftragsmorden usw. gleich.
Der reine Fan-Service - da kann das noch so schlecht sein, Hauptsache, die Fans rennen ins Kino. Die Spice Girls waren auf dem Gipfel ihrer Popularität, als 'Spice World' (1997) entstand. Ich mochte sie, aber das ging nicht so weit, dass ich mir den Streifen im Kino reingezogen hätte.
An dieser Girl-Truppe kam damals kaum jemand vorbei, und vermutlich drängelten sich die Stars sogar, um mit ihren Cameo- und Kurzauftritten mitzumachen: Bob Hoskins, Roger Moore, Elton John, Meat Loaf, Bob Geldof, Elvis Costello. Vermutlich wußten sie aber nicht, worauf sie sich da einließen.......
Dass der Film unter Schlefaz auf Tele5 läuft, sagt schon alles: fünf Mädels, die keine Ahnung vom Schauspiel haben, springen munter durch die Gegend und käuen ein Skript wieder, das wohl ein arbeitsloser Autor nebenher auf dem Klo geschrieben hat. Eigentlich ist es weniger die Schuld der Spice Girls, dass der Film schlecht ist, sondern es liegt recht deutlich an den dämlichen Dialogen und Rohrkrepierer-Gags.
Daher leider mehr zum Fremdschämen als witzig, aber dennoch machen die Girls irgendwie Laune und sorgen für gerade noch akzeptable Unterhaltung - ich mag sie immer noch :-)
Matt Damon alias Jason Bourne will wieder einmal wissen, wie er zur Killermaschine wurde und, als Novum(!), welche Rolle sein Vater dabei gespielt hat - dieser doch recht simple Sachverhalt dient als Aufhänger für zwei Stunden Verfolgungsjagd im gewohnten Strickmuster: der menschenverachtende CIA-Verantwortliche, überzeugend verkörpert von Tommy Lee Jones, will ihn mit viel High Tech und noch mehr Agents auslöschen, aber Bourne ist eben schlauer als alle zusammen und....... wie das abläuft kann sich jeder selbst zusammenreimen.
Immerhin wird man zwei Stunden schnörkellos unterhalten, und mehr muss es im Grunde nicht sein. Aber wenn darüber hinaus so gut wie gar nichts mehr kommt, ist es eben auch nur Mittelmaß oder bestenfalls knapp darüber.
Vorhersage 8,0 - schön wär's gewesen, doch der packende SF-Film blieb leider aus. Stattdessen erlebt man einen Spielberg, der sich zeitgemäß in die CGI-Orgie begibt - etwa drei Viertel von 'Ready Player One' (2018) sind komplett animiert, im Rest tauchen auch echte Menschen auf. Im Grunde keine Überraschung, dreht es sich doch um ein absorbierendes Online-Spiel, das so attraktiv ist, dass die Gesellschaft danach süchtig wurde. Das liegt zwar in der Zukunft von 2045, steigert aber nur den heutigen Zustand, wie man ihn z.B. aus 'World of Warcraft' kennt. Sehr ähnlich ist auch das Spiel im Film aufgebaut.
Der Clou: der verstorbene Design-Guru hat Hinweise hinterlassen, die demjenigen, der sie findet und sich als würdig erweist, die Kontrolle über das Spiel und ein Milliardenimperium vermachen ('Charlie und die Schokoladenfabrik' lässt aus 2005 grüßen). So machen sich diverse Gruppen und Einzelkämpfer ans Werk, was zunächst recht ansehnlich daherkommt, vor allem wegen den vielen Reminiszenzen an die 70er und 80er. Denn der Guru liebte die Musik und Kultur jener Zeit, und nur wer sich damit auskennt, kann der Auflösung näherkommen.
Bis zur Mitte macht das Laune und kulminiert mit der 'Shining'-Sequenz (7,5 bis hierher). Doch danach haben die Reminiszenzen kaum noch Bedeutung, und der Plot dreht sich in Richtung Fantasy mit magischer Kugel, Zauberformel und dem üblichen Brimborium, wobei der Avatar des Gurus wie Merlin der Zauberer aussieht.....
Der Handlung unterliegt auch noch eine Marvel-artige Gut-Böse-Stereotypie, wobei die Bösen auf der Real-Ebene technisch weit überlegen sind und die Guten wie immer aus aussichtloser Position gegenankämpfen. Weil die Bösen natürlich gierig und dumm sind, machen sie Fehler, die die schlauen Guten nutzen, was im gewohnten Hin und Her mündet, bis die Guten am Ende gewinnen (kein Spoiler, denn das ist sonnenklar). Es ist wirklich immer dasselbe, daher im Verlauf vorhersehbar und null Spannung.
Leider zieht sich der Plot in dieser storytechnischen Einfallslosigkeit und im Fantasy-Modus durch H2, um auf seine zweieinviertel Stunden Überlänge zu kommen - anstelle des gebannten Blicks zur Leinwand wird es langweilig und es häuft sich nur der Blick zur Uhr (4,0 für H2). Da hilft auch das 3D nicht, denn es ist so einfallslos wie der Inhalt: bis auf eine oder zwei harmlos-magere Szenen gibt es keine Popouts, überhaupt nichts, das den Zuschauer im Sessel kitzelt - der Raumeffekt eröffnet sich erst ab der Leinwandebene, als ob man durch ein Fenster sieht. Dafür brauche ich kein 3D.
Ohne seine Reminiszenzen wäre der Film uninteressant - nur damit rettet er sich insgesamt noch in das "ganz gut" (6,0). Erstaunlich, dass dieser Eindruck sogar auch von meinem 17jährigen Begleiter kommt, der nur einen kleinen Teil davon erkannt hat.
Riesenaufwand bei weitgehender inhaltlicher Leere - selbst bei Spielberg.....