RoboMaus - Kommentare
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Alle Kommentare von RoboMaus
So richtig reizt mich nur 'Es' - Superhelden, Superaffen und Sternenkrieger haben mich noch nie besonders interessiert. Vom Rest bin ich mir fast sicher, dass ich drei von vier bereuen würde, d.h.: schlechter als 7/10 im Kino............... da heißt es erst mal abwarten, was die risikofreudigeren Moviepiloten posten :)
Jake Gyllenhaal zeigt einmal mehr, was er als Schauspieler leisten kann - grandios in einer Doppelrolle als Geschichtsprofessor, der in einem Film zufällig jemanden sieht, der ihm auf's Haar gleicht. Er macht sich auf die Suche nach seinem Doppelgänger.....
Die Story entfaltet sich gemächlich, wird aber von Minute zu Minute interessanter und baut eine knisternde Grundspannung auf. Die Art Film, dessen schleppendes Tempo die Wirkung des Mysteriösen, Unbekannten noch unterstreicht, denn man weiß lange nicht, was hier gespielt wird. Wer den Film nicht kennt, sollte am besten völlig unvorbereitet herangehen - je weniger man im Vorfeld weiß, desto besser, denn der Plot lebt von der Ungewißheit und dem Interesse an Aufdeckung, das er im Zuschauer induziert.
Auf die ersten zwei Drittel wird 'Enemy' somit stark aufgebaut, nur, um im letzten Drittel das Erreichte wieder zu verspielen.
SPOILER - UNBEDINGT ERST NACH "SPOILER ENDE" WEITERLESEN, WER DEN FILM NICHT KENNT!!
Um die Mitte beschlich mich allmählich dieser Gedanke, und ich hoffte danach inständig, dass die Handlung nicht auf die ausgetretene Schizo-Schiene schwenkt, doch leider, leider....... Warum derart einfallslos? Warum das, womit es andere schon vorher vergeigt haben: der vorhersehbare "Schizo-Twist"? Es wäre so viel interessanter, wenn der Doppelgänger echt wäre und man sich dazu eine starke Story in Richtung SF ausgedacht hätte, wie es sich an manchen Stellen andeutet. Das erweist sich jedoch nur als eine abstruse Spinnen-Symbolik, die Gyllenhaals krankem Hirn entspringt. Natürlich hat er sich alles nur ausgedacht, und die Story erklärt sich einmal mehr damit, dass der Protagonist nicht ganz dicht ist.
SPOILER ENDE
So fügt sich der Plot in seine vorgegebenen Bahnen und arbeitet den Rest spannungsfrei ab. Aus Enttäuschung wollte ich 'Enemy' 4 Punkte verpassen, aber das würde dem starken Aufbau und Gyllenhaals Leistung nicht gerecht. Mit einem konsequenten, nicht so billigen Finale wären es auf Anhieb 8-9 Punkte gewesen.
Auch der renommierte Cast um Johnny Depp kann die Komödie 'Mortdecai' nicht retten. Die flache Handlung um ein gestohlenes Gemälde ist reines Alibi, um Depp und seinen eisenharten Butler Paul Bettany von einer Kalamität in die nächste zu schicken. Den fehlenden Inhalt versucht man mit abstrusen Aktionen und einer Art exaltiertem Brit-Humor wettzumachen, der überhaupt nicht zündet. Daher, und vom Schauplatz London, sieht das zunächst nach einer Brit-Komödie aus, doch es ist tatsächlich eine US-Produktion. Dass die auch noch von Johnny Depp kommt, zeigt einmal mehr, dass Schauspieler besser in ihrem Metier bleiben sollten - nicht jeder ist ein Clint Eastwood.
Nach einer halben Stunde war das schon nicht mehr zu ertragen, so dass die gute, alte Vorlauftaste in Aktion treten durfte, um das Leiden abzukürzen. Doch es bleibt durchweg bei faden Sprüchen und einem Humor, der teilweise zum Fremdschämen für die Witzlosigkeit und das schwülstige Auftragen ist.
Johnny Depp, quo vadis?
Virginia, USA, 30er Jahre: die drei Bondurant-Brüder, stark besetzt mit Tom Hardy, Shia LaBeouf und Jason Clarke, sind dick in der Schnapsproduktion und widersetzen sich der Staatsautorität, bis ein Special Agent (Guy Pearce) mit brutalen Methoden auftaucht, der eine Spirale der Gewalt lostritt.....
Was auf dem Papier wie ein packendes Gangsterdrama klingt, erweist sich als zäher und dialoglastiger Plot, der sich ausgiebig in Milieu- und Charakterbeleuchtung tummelt. Die rudimentäre Handlung wird dabei immer wieder von Gewaltspitzen durchbrochen, wie übles Zurichten durch verprügeln, halsaufschlitzen, oder eierabschneiden, als ob das eine clever aufgezogene Story ersetzen könnte. Das Ganze ist eher ein einfallsloses Rachedrama nach dem Motto "Auge um Auge...." und hat nur marginal mit der Prohibition und Alkoholschmuggel zu tun.
Der Cast ist mit Gary Oldman, Mia Wasikowska und Jessica Chastain bis in die Nebenrollen stark besetzt, doch kann das nicht über die lahme Gangart und das nur gelegentliche Aufblitzen von Spannung hinweghelfen. Wenn auch gut gespielt, ist das für meinen Geschmack viel zu langatmig und ereignisarm, wobei Gewalt als wesentliches Stilmittel der Milieubeleuchtung eingesetzt wird. Ohne das Fundament einer Story wird das allerdings zum isolierten Selbstzweck, was lediglich die storytechnische und dramaturgische Einfallslosigkeit dieses Plots unterstreicht.
"Was Kathryn Bigelow mit 'Gefährliche Brandung' (1991) und Patrick Swayze im Surfer-Milieu kann, das kann ich mit Sky-Diving und Wesley Snipes schon lange", dachte sich John Badham und machte vier Jahre später 'Drop Zone'. Praktischerweise tritt der 90er Abo-Bösewicht Gary Busey gleich in beiden Filmen auf.
Während man in 'Gefährliche Brandung' noch eine ansprechende Story beisteuerte, liegt der Fokus in 'Drop Zone' mehr auf dem Sky-Diving und seiner Ästhetik/Akrobatik: Fallschirm-auf-Fallschirm, Doppelring-Formation, usw........ das volle Luftprogramm. Das ist zwar hübsch anzusehen, vielleicht auch mehrmals für Leute, die an diesem Sport gefallen finden, doch ansonsten sieht es mager aus. Die Handlung ist Action-Stangenware und dient eher als Gerüst zum Anbringen der vielen Sky-Diving-Einlagen und diverser Schießereien.
Es reicht insgesamt für ordentliche Unterhaltung, doch mit einem Mal sollte es genug sein für Leute, die lieber mit beiden Beinen auf dem Boden stehen.
Die Ur-Version von Godzilla, dem japanischen Monster-Klassiker. Wieder ein Fall, bei dem die Bewertungen der Kommentare im Durchschnitt (etwa 7,5-8/10) weit über der Community liegen (5,8/10).
Gleich zu Beginn kommt eine herausragende Idee, die einen Bonuspunkt wert ist: während im Vorspann die japanischen Schrifttafeln durchziehen, ist anstelle der üblichen Musik lange nur der Godzilla-Sound zu hören: das dröhnende Stapfen und ein markerschütterndes Monstergebrüll. Für einen damaligen Kinobesucher muss allein das schon furchterregend gewesen sein - es beeindruckt noch heute in der richtigen Lautstärke........
........doch was folgt, beeindruckt weniger: selbst für die 50er ist 'Godzilla' nur ein B-Movie mit billigsten Effekten, die den über zwanzig Jahre älteren 'King Kong' (1933) wie ein tricktechnisches Meisterwerk aussehen lassen (was er für die 30er auch ist). In dreister Offensichtlichkeit werden Spielzeugautos und -hubschrauber in Szene gesetzt, von einem starren Hartgummi-Monster durch die Gegend geschubst. Selbst als etwa Zwölfjähriger in den Siebzigern hat mich das mehr an die Augsburger Puppenkiste erinnert, als an einen Monsterfilm. Das wirkt zwar unfreiwillig etwas komisch, aber nicht so, dass man darüber lachen könnte. Zudem ist auch die Handlung recht einfallslos, dramaturgisch schablonenhaft, was sich u.a. dadurch ausdrückt, dass man schamlos bei 'King Kong' kopiert (v.a. die Szene, worin er die S-Bahn auseinandernimmt).
Gewiss wird der Kommi bei den Fans dieser Seite keinen Beifall ernten, doch er dürfte ungefähr das spiegeln, was die Hälfte der Bewertenden denkt, die ihre Meinung nur in einer Zahl ausdrücken: wer sich 'Godzilla' (1954) anschaut, sollte im Nostalgiefeeling schwelgen und/oder dieser billigen Machart Unterhaltungswert abringen können, sonst wird es langweilig.
Eine schwarzhumorige Dramödie aus Deutschland, genauer gesagt: aus Bayern.
Im Voralpenland südlich von München wird die angeheiratete junge Bäuerin Sophie zur Alleinerbin, nachdem sich ihr Mann im Suff erschossen hat - sie bekommt es mit der bösen Schwiegermutter und deren Familie zu tun....
Die Story beginnt stark schwarzhumorig mit einigen gelungenen Situationen um die Hinterwäldler-Mentalität, doch nach dem ersten Drittel schwenkt der Plot in ein Kriminaldrama, worin sich ein Komplott gegen Sophie bildet, und sie ihren Kopf aus der Schlinge ziehen muss. Leider ist das vorhersehbar, nicht spannend und nicht mehr witzig, etwa auf dem Niveau des deutschen Durchschnittskrimis, wird aber zum Ende mit einer weiteren Nebengeschichte wieder interessant. Die anfängliche Dramödie ist immerhin klar über dem Durchschnitt und allein schon einen Blick in 'Die Gruberin' wert.
Unnötigerweise übernimmt sich der Plot, indem er zu viele Schauplätze einbaut. Es hätte gereicht, (SPOILER) die Erbgeschichte mit Sophie zu ihren Gunsten ausgehen zu lassen und den faulen Grundstücksdeal anzuschließen, wobei die üble Schwiegermutter und ihr Geflecht auffliegt. Die überflüssige und schwache Kriminalstory um Sophies angeblichen Mord an ihrem Mann, die den größten Anteil hat, hätte man weglassen sollen
(SPOILER ENDE).
Allerdings dürfte die große Mehrheit jenseits des Kartoffelhorizontes in Deutschland Probleme haben, hier mitzukommen. Selbst für jemanden wie mich aus dem sonnigen Nordbaden ist das manchmal grenzwertig zu verstehen.
Der Klassiker von R.L.Stevenson, dessen Romanvorlage von 1883 inzwischen bereits über 30 Mal verfilmt wurde - ein Ausdruck der ungeheuren Faszination, die diese Abenteuergeschichte bis heute ausstrahlt. Das Bild vom Piraten des 17./18 Jh. mit Papagei, Holzbein, Augenklappe usw. geht im Wesentlichen auf Stevenson zurück. Ein Mann, ein Buch, die Schaffung eines weltweiten Piraten-Bildes, als Bell gerade erst das Telephon erfunden hatte - welch eine Leistung!
Die Verfilmung von 2011 mit Donald Sutherland als Kapitän Flint und Elijah "Frodo" Wood als Ben Gunn ist bis heute die letzte. Man merkt ihr den Einfluss des mega-erfolgreichen Seeräuber-Sequels 'Pirates of the Carribean' (ab 2003) deutlich an, vor allem bei Kostümierung, Schminke und Setting, wenn es auch nicht so oppulent ausfällt und man auf Fantasy-Elemente verzichtet.
Das Format ist als Fernseh-Zweiteiler mit einer Gesamtlaufzeit von drei Stunden angelegt. Für eine TV-Produktion ist vor allem der erste Teil ansprechend, keinesfalls billig inszeniert - die Geschichte wird schön erzählt, manchmal auch spannend, und reicht bis zur Ankunft auf der Insel (6,5/10).
Der zweite Teil lässt deutlich nach und versteigt sich in die Auseinandersetzungen auf der Insel, langwierig und unspannend in Szene gesetzt, wobei sich die Handlung weitgehend im Kreis dreht. Zum Ende wird es auch noch pathetisch. Wenig hilfreich sind dabei die Einblendungen des Schicksals der Daheimgebliebenen und hanebüchene Szenen (SPOILER) wie z.B. die Aktion des Jungen mit dem Piraten, den er zwingt, das Schiff an die Küste zu setzen (SPOILER ENDE). 4,0/10 für Teil 2.
Man wäre besser beraten gewesen, einen zwei Stunden-Film zu machen und vom zweiten Teil eine Stunde zu kürzen. So zieht es sich zunehmend bis zum Ende und verwässert den guten Eindruck nach dem ersten.
Schon in den Achtzigern war 'Chucky' eigentlich kein Horrorfilm - die erste Häflte ist nur ein banales Geplänkel um ein paar Aktionen mit Todesfolge, die die Puppe anzettelt, ohne selbst dabei aktiv sichtbar zu sein. Bis zur Mitte ist das einfallslos, vorhersehbar, weder interessant, noch spannend, noch witzig, und am allerwenigsten gruselig. Bis hierher 4,5/10.
Erst in der zweiten Hälfte wird es etwas derb-trashig-witzig mit ein paar guten Einlagen. Dabei überzeugt die Animation der Puppe und ihr Gesichtsausdruck, vor allem für die späten Achtziger. Obwohl die Handlung nach wie vor flach und vorhersehbar bleibt, macht es das interessanter und führt mit einigen Lachern zu einem sehenswerten Eindruck (7,0/10 für die zweite Hälfte).
Für Genrefans ist 'Chucky' allemal einen Blick wert, doch wenn ich den noch einmal sehe, dann nur ab der Mitte. Am besten mit ein paar Kumpels und einer Kiste Bier daneben.....
Sheryl Crow brachte in den 90ern einige starke, erfolgreiche Alben heraus. Wie so mancher Rockstar, der etwas auf sich hält, widmete sie sich auf dem Gipfel ihres (musikalischen) Erfolges der Schauspielerei - immerhin reichte es zu einem Kurzauftritt gleich zu Beginn als Opfer des Psychopathen Owen Wilson. Der Strahlemann ist hier in einer ungewohnt ernsten Rolle zu sehen.
Auf dem Papier sieht das wie ein interessanter Serienkiller-Thriller aus, doch spätestens nach dem ersten Drittel folgt die Ernüchterung: es ist beinahe eine reine Charakterbeleuchtung, die sich redlich bemüht, das Psychogramm eines Gestörten zu zeichnen, seine abstrusen Motive in perfekter Gewissenlosigkeit darzustellen. Wilson ist die ideale Besetzung, weil er mit seiner harmlos-freundlich wirkenden Art den größtmöglichen Kontrast des lieben Nachbarsjungen zum innewohnenden Monster bildet.
Auf seine Art ist der Film gut gemacht, doch leider kann ich kaum mehr Positives zu 'The Minus Man' sagen. Was als zwanzigminütige Einführung durchaus angebracht wäre, zieht sich auf den ganzen Film und offenbart eine storytechnische, dramaturgische Ödnis. Für meine Auffassung von Kino fehlen hier essentielle Elemente, die einen Film interessant machen - von daher 4,5 Punkte, obwohl er nicht schlecht ist. Wer sich in Charakterstudien vertiefen und allein daraus Unterhaltungswert beziehen kann, wird diesen Film wesentlich besser bewerten.
Nichts gegen Absurditäten, einen Wolf im Stadtpark fangen und ihn mit eigenem Menstruationsblut abrichten (im Grunde die einzig wirklich gute Idee), oder wenn sich die Psycho-Probleme des Mädchens auf die Beziehung mit dem Wolf übertragen, gemeinsames Schlabbern von Wasser aus einem Syph-Tümpel inbegriffen. Kranker Symbolismus als Metapher für unsere Gesellschaft oder den mentalen Zustand gewisser Individuen, z.B. Leute, die mit ihrem Hund vögeln, oder was auch immer der geneigte Kenner des deutschen Arthaus hier herauslesen will: auf die intellektuellen Streckübungen kann ich verzichten.
Es ist schlicht und einfach die Form, die Kopfschütteln auslöst, dieses zähe, trockene, lahme Kino als Garant für unerträgliche Langeweile, wobei die abstruse Handlung kaum dazu angetan ist, Interesse zu wecken. Hier gibt es keine sympathischen, sondern nur bedauernswerte bis abstoßende Charaktere, keinen Identifikationspunkt, nur Dinge, mit denen ich im Film nichts anfangen kann.
Man sitzt fassungslos davor und denkt: "wie ist es möglich, dass solch eine Ausgeburt an absurder, witzloser Langeweile auch noch den Weg in das Kino findet?"
Zigtausende Kostüme und Komparsen, Tausende von Tieren - an Bombast fehlt es wahrlich nicht in der 56er-Verfilmung von Jules Vernes 'In 80 Tagen um die Welt'. Dieser Film ist deutlich ein Kind seiner Zeit, in der Machart an die Monumental-Geschichtsepen angelehnt, die damals groß in Mode waren. Dem entspricht auch die Laufzeit mit knapp drei Stunden.
Gibt das die Story her? Gewiss nicht. Der Plot ist mit vielen langgezogenen Einstellungen durchsetzt und entspricht über weite Strecken eher einer Reisedoku mit mehr oder weniger gelungenen Aufnahmen, vielleicht interessant für ein Publikum, das nicht wie heute für einen Wochenlohn irgendwo hinfliegen und sich exotische Dinge anschauen konnte, oder atemberaubende Naturdokus in HD auf den Fernseher bekam. Den Tiefpunkt erreicht das mit dem albernen, zehnminütigen(!) Stierkampf, den Passepartout ableisten muss. Abgesehen davon, dass das ein höchst fragwürdiger "Sport" ist, hat man wohl den harmlosesten Stier genommen, der aufzutreiben war. Entsprechend langweilt das und wirkt gefühlt wesentlich länger.
Hinzu kommt dieser angestaubte Humor und ein tragischer Sexismus, worin die Attraktion fremder Länder auf die dort verfügbaren Frauen und ihre Exotik reduziert wird (gleich zu Beginn mit Thomas Cook). Heute gibt es dafür den Begriff Sex-Tourismus mit all den üblen Auswirkungen auf die lokalen Verhältnisse - es ist selbst für einen 50er-Film verächtlich, so etwas auch noch offen Vorschub zu leisten.
Gewiss beeindruckt die farbenfrohe Exotik und Monumentalität, aber das allein reicht nicht für einen guten Film. Inhaltlich kommt die Story nur zäh voran, wird bestenfalls punktuell interessant oder spannend. Da ist selbst die Neuverfilmung (2004) von und mit Jackie Chan noch besser, die Jules Verne aber auch nur in Teilen gerecht wird.
Beide Eltern tot im Autounfall. Das Grauen überfällt den Teenager Ruby und ihren jüngeren Bruder aus heiterem Himmel. Sie kommen im Haus des Ehepaares Glass unter, Bekannte der Eltern - die führen irgendetwas im Schilde, was der Plot von Beginn an durchsickern lässt, ohne jedoch konkret zu werden.
Das bleibt bis über die Mitte so - es verdichten sich zwar die Anzeichen, dass etwas nicht stimmt, allerdings weiterhin nur vage, woraus sich ein Katz- und Mausspiel auf Sparflamme entwickelt. Ruby kommt hinter manche Ungereimtheiten, während die Glasses alles kaschieren oder mit lapidaren Erklärungen abtun. Damit gelingt von Anfang an eine solide Grundspannung, der aber eine kaum interessante, ereignisarme Handlung gegenübersteht.
Zur zweiten Hälfte hat der Zuschauer genug Hinweise bekommen, um sich auszumalen, wie es weitergehen und wie es enden wird (SPOILER: Herr Glass hat massive Geldprobleme, die Kids erben 4 Mio. $, Glass hat vermutlich beim Unfalltod der Eltern nachgeholfen und will den Kindern das Geld abnehmen, der Treuhänder verrät die Kinder an Glass;
SPOILER ENDE).
Inhaltlich ist das zu vorhersehbar und wenig attraktiv. 'The Glass House' lebt nur durch die Auseinandersetzung von Ruby und den Glasses, was sich auf eine Frage reduziert - wie gelingt es ihr, sie auszutricksen und sich und ihren Bruder zu befreien? Das nimmt das letzte Drittel in Anspruch und ist mit ein paar cleveren Ideen gut umgesetzt - leider kommt dieser Plot erst spät in die Gänge, doch besser spät als nie.
"Wer zum Teufel ist Rock Hudson?"
Selbst wer 1985 noch nie im Kino war, kannte seinen Namen spätestens dann, denn er war der erste Prominente, der an AIDS starb. Plötzlich hatte die Kunde dieser üblen Krankheit auch den Leser der Bildzeitung im hintersten Dorf erreicht......
Wenn über 40 MP-Freunde einen Film mit durchweg 6-10 bewerten, muss etwas dran sein. Dazu die Oscars für McConaughey und Leto, auch für die Tortur massiven Gewichtsverlustes - ähnlich wie Bale für 'The Machinist' (2004) zum wandelnden Haufen aus Haut und Knochen wurde, nahm McConaughey während der Dreharbeiten 25 kg ab, um als AIDS-Kranker authentisch zu wirken. Das unterstützt seine beachtliche Leistung, doch Jared Leto und Jennifer Garner überzeugen ebenso.
McConaughey durchschaut das korrupte System der Krankenhäuser und der Pharmaindustrie und findet mit dem richtigen Berater, den das System gechasst hat, eine ansprechende Medikation, die die AIDS-Symptome im Zaum hält. Sein Erfolg beschert ihm großen Zulauf und finanzielle Unabhängigkeit, während sich das Krankenhaus leert, doch die US-Behörden wollen ihn kaltstellen.....
Bis über die Mitte ist die Handlung interessant, sogar mitreißend, doch dann fängt sie an, sich im Kreis zu drehen: McConaughey organisiert Medikamente-Nachschub, die Behörden konfiszieren, während Leto wieder Drogen nimmt.....
(SPOILER): Dass Leto stirbt, nimmt zwar einen breiten Raum ein, doch wirkt das eher wie ein Soap-Aspekt (SPOILER ENDE), während die Handlung um den 'Dallas Buyers Club' zunehmend im Sande verläuft. Z.B. ist von seiner interessanten gerichtlichen Intervention gegen die US-Behörde erst ganz am Ende etwas zu sehen, und dann auch nur im Ergebnis.
Ein guter, ambitionierter Film, der es jedoch in der zweiten Hälfte versäumt, seine starken Ansätze weiter auszubauen und damit auch dramaturgisch zu punkten.
Achtung am Bahnsteig: die Türen schließen, aber nicht schnell genug für die Infizierte, die noch in den Zug hechtet. Es ist angerichtet.....
Die Zombie-Epidemie hat nun auch Südkorea erreicht, und das in beachtlicher Form. Die Zombies sind stark gespielt, schön blutrünstig. Bei den Nicht-Infizierten überzeugt vor allem das kleine Mädchen, das im Zentrum der Vorgänge steht und eine gefühlsbetonte Komponente darstellt.
Auf der anderen Seite steht eine Inszenierung der Auseinandersetzung mit den Zombies, die sich lediglich am Genreüblichen orientiert, wie man es schon Dutzende Male gesehen hat. Meistens sind die Aktionen komplett vorhersehbar, manchmal wird es hanebüchen. Schnelle, aggressive Zombies in Überzahl, die praktisch unverwundbar sind, mit bloßer Faust wegprügeln und sich durch ein verseuchtes Zugabteil kämpfen: nicht, dass man in so einem Film Logik erwarten würde, aber das geht zu sehr in Richtung billiger Trash und killt damit die Spannung.
Das größte Manko von 'Train to Busan' ist die lange Laufzeit von knapp zwei Stunden bei weitgehender Stereotypie in den Aktionen mit Zombies (obwohl auch ein paar gute Ideen dabei sind). Zum Ende zieht es sich entsprechend - da wäre man besser beraten gewesen, eine halbe Stunde im Schneideraum zu lassen.
Unter dem Strich bemerkt man inhaltlich gute Ansätze, einige gute Einfälle, aber insgesamt kaum etwas Neues an der Zombie-Front.
Das Naturschauspiel an der Grenze zu Kanada - sehr beeindruckend, auch im Winter, wenn sich ein Eisvorhang bildet (habe die Niagarafälle ein paarmal von der kanadischen Seite aus gesehen).
Die MP-Inhaltsangabe zu 'Niagara' besteht aus nur einem Satz und beschreibt, wie sich herausstellt, de facto den ganzen Film - inhaltlich ist das sehr, sehr mager, wie man es häufig beim Film Noir antrifft, dessen Stil hier eingesetzt wird. Marilyn Monroe, nicht weniger atemberaubend als die Wasserfälle, will ihren nervlich belasteten Mann durch ihren Liebhaber in den Fällen beseitigen lassen, was scheitert. Ihr Mann lässt alle glauben, dass er tot ist und kommt zurück, um sich zu rächen.....
Entsprechend der flachen Story ist der Handlungsfortschritt sehr zäh und schafft es erst im letzten Drittel, ein wenig Spannung aufzubauen. Dramaturgisch muss man es beinahe schon als unsinnig bezeichnen, dem Zuschauer postwendend zu offenbaren, dass der Totgeglaubte nicht tot ist. Damit beraubt er sich selbst des Potentials, daraus ein packendes Katz- und Mausspiel aufzuziehen. So erhält man nur eine vorhersehbare, uninteressante Kriminalstory. Das Beeindruckendste sind tatsächlich die Aufnahmen am Wasserfall, und natürlich die unvergessliche Marilyn Monroe, was den Film gerade noch in das "Geht so" hebt.
Das Erfolgs-Komikerduo aus 'Die Besucher' (1993), Christian Clavier und Jean Reno, abermals zusammen. Damals wie 2011 schrieb Clavier das Drehbuch - der Unterschied: hier führte er auch noch Regie und 18 Jahre gingen ins Land.....
Weil in Thailand das Adoptionsgesetz vorschreibt, dass die zukünftigen Eltern verheiratet sind, wird Clavier eingespannt, um für die Freundin seiner lesbischen Schwester als Ehemann mit gefälschter Heiratsurkunde aufzutreten. Reno ist der Arzt vorort, der das Paar auf Eignung checken soll.
Die Story ist im Ansatz interessant und bietet gute Voraussetzungen für eine Komödie, in der allerlei passieren kann, doch Claviers Plot ist nicht besonders komisch. Ein paar Lacher und eine phasenweise amüsante Handlung, die genregemäß im oberflächlichen Bereich bleibt - es reicht für ansprechende Unterhaltung, aber noch einmal würde ich mir das nicht anschauen. Trotzdem, immer noch besser als die meisten Komödien aus deutschsprachigen Landen.
Eine Augenweide - allein schon die Eingangs-Kabarettnummer mit Marilyn Monroe und Jane Russell ist Filmgold. Die beiden strahlen eine unerhörte Wirkung aus und harmonieren den ganzen Film über prächtig; mehr Girlpower geht kaum. Da ist schon alles andere entschuldigt, das man diesem Film ankreiden könnte.
'Blondinen bevorzugt' bietet neben den starken Kabarett-Einlagen und dem Monroe-Klassiker 'Diamonds are a Girl's Best Friend' viel Witz, der sich vor allem aus der scheinbaren Naivität der Monroe ernährt - entwaffnende Lacher, die es in sich haben, einen ganz eigenen Humor repräsentieren und selbst heute nicht angestaubt wirken.
Dazu besitzen die Handlung und Aktionen der Girls eine wunderbare Frische - obwohl es so aussieht, dass Monroe vor lauter Gier nach Diamanten nicht bis drei zählen kann, haben sie das Heft in der Hand und kontrollieren die Situation, auch wenn es schlecht für sie läuft. Der Plot wirkt zwar oberflächlich sexistisch, wie ein neunzigminütiger Blondinenwitz, stellt dabei aber die Buddy-Frauenpower in den Vordergrund, an der alles andere abtropft. Im Grunde ist er auf seine Art näher an feministischen Zielen als Filme seit den siebziger Jahren, worin starke Frauen eher als Beißzangen dargestellt werden.
Monroe & Russell rocken, sind sympathisch, sehen umwerfend gut aus, und vor allem: sie unterhalten hervorragend.
......Tiffany ..........Colliers .........Black Star........ they deserve it all.
".....Fragmente..... Bruchstücke........ eines Menschen........ was habe ich falsch gemacht?" Diese Frage beschlich mich auch nach einiger Zeit, die ich mit 'Knight of Cups' verbrachte, als sich mein Denkvermögen allmählich in einen Scherbenhaufen verwandelte.
"Geh' mal unvorbereitet an diesen Malick", dachte ich und verzichtete auf den einführenden MP-Text oder das, was andere schreiben. Nach einer halben Stunde hat mein bemitleidenswertes, nach Sinn und Klarheit dürstendes Gehirn immer noch nicht verstanden, worum es hier gehen soll. Eine vage Eingebung sagte mir, dass Christian Bale etwas mit Natalie Portman anfangen will, oder umgekehrt. Im MP-Text, den ich schließlich konsultierte, erfährt man, dass Bale unzufrieden mit seiner erfolgreichen Business-Situation ist und Abwechslung sucht. Ach, so?
Bale: "Was hast du an?"
Portman: "Ein Kleid"
Bale: "Aus welchem Stoff"
Portman: "Woher soll ich das wissen? - Baumwolle, glaube ich"
Natalie Portman trägt vielleicht ein Kleid aus Baumwolle - das wollte ich schon immer wissen, und mit solcherlei Informationen gespeist werden aus dem Quell unerschöpflicher Intellektualität eines Malick-Filmes. Dabei öffnet der Dialog geschickt eine gedankliche Hintertür (es könnte auch Seide sein, oder vielleicht läuft Portman in einem Jutesack herum,....) und regt mit induziertem Zweifel den Denkprozess des Zuschauers an, woraus wiederum eine unerhörte Spannung entsteht. Ein wahrlich genialer Schachzug.
Es ist Arthaus in Perfektion: Eine Aneinanderreihung von mehr oder weniger eloquenten Sprüchen, die hehren Anspruch repräsentieren, aber inhaltlich kaum mehr als hohle Phrasen bringen. Natürlich von der unvermeidlichen Offstimme in wohliger Monotonität verkündet. Zwei Stunden lang.
"Finde das Licht im Osten, das dir vertraut ist. Aus der Kindheit. Der Mond, die Sterne - sie dienen dir, sie leiten dich auf deinem Weg. Das Leuchten in den Augen anderer. Die Perle."
Lass' mich raten, Malick: die verklärte Berufsbeschreibung eines Astronomen, der schon von klein auf durch ein Teleskop blickte? *Sarkasmus off, Ernst on*:
Das ist die wahre Kunst: sinnlose Sprüche, die wie Metaphern klingen, um die Sinnlosigkeit zu kaschieren, weil sie doch irgendeinen Sinn ergeben müssten - schließlich erwartet der geneigte Zuhörer sein intellektuelles Futter. Da ist jede, noch so an den Haaren herbeigezogene Interpretation recht - es geht um nichts weniger, als vor sich selbst zu rechtfertigen, solche Banalitäten gut zu finden und ihnen gehobenen Unterhaltungswert abzuringen.
.............und plötzlich wurde mir klar, dass Natalie Portman recht hat: Baumwolle, gewiss ist es Baumwolle............!
Allein dies inhaltlich leere, abgehackte Gesäusel der Offstimme(n) über die volle Laufzeit zu ertragen, ist eine Geduldsprobe, doch dazu noch dieser lahme Handlungsfortschritt und die flache Story um eine langweilige Beziehung - in Kombination steigert es diesen Film in die Unerträglichkeit.
"Was sind wir jetzt?" fragt die weibliche Stimme aus dem off, was jedoch unbeantwortet bleibt, während klassische Musik im Hintergrund dudelt (das soll wohl eine Anregung des geneigten Zuschauers sein, wobei er sich die Antwort selber geben muss - im Arthaus ist schließlich mitdenken angesagt). Na dann:
Am Arsch.
Oliver Stone trägt mit dem Cast zu 'Savages' dick auf und vereint Altstars (J. Travolta, S. Hayek, B. del Toro) mit Jungstars (A. Taylor-Johnson, E. Hirsch, T. Kitsch, B. Lively). Leider überträgt sich diese Ambition nicht auf den Film.
Die +2 Stunden-Story fühlt sich an wie schon hundert Mal gesehen: zwei unabhängige Produzenten edelster Gras-Qualität werden der Mafia ein Dorn im Auge, die einen Deal vorschlägt. Als die Jungs nicht spuren, entführt die Mafia deren gemeinsame Freundin.......... Dabei ist der Handlungsfortschritt zäh - allein die Einführung bis zum dritten Satz der MP-Beschreibung dauert eine Dreiviertelstunde. Da kann man sich ungefähr ausmalen, was bis hierher passiert: so gut wie nichts. Obwohl die Schauspieler ihrem Ruf gerecht werden und sich redlich mühen, bleibt es uninteressant und wird nie spannend.
Die Jungs entschließen sich den Spieß umzudrehen und ihre Freundin zu befreien - es scheint endlich interessant zu werden, aber man muss sich bis über die Mitte gedulden, bis etwas Nennenswertes geschieht. Doch anstatt durchzustarten, fällt der Plot wieder in seine zähe Gangart zurück, erschöpft sich in Dialoglastigkeit und Charakterbeleuchtung (v.a. zu Hayek). Lediglich die Neugier auf den eventuellen Erfolg der beiden, und wie sie es anstellen, hält einen bei der Stange. Letztendlich lohnt es sich nicht.
Inhaltlich flach und einfallslos - typisches "Style over Substance".
Edit - nach Zweitsichtung 9 Monate später wirkte er ansprechender, vor allem über die gut gemachten Gruseleinlagen. Es kommt eben immer auf die Stimmung an, und es hilft, wenn man mit den richtigen Erwartungen herangeht. Rauf von 4,5 nach 6,0.
"Vergeudete Zeit. So ein Bockmist" schreibt jemand zu 'Don't Knock Twice' - im Prinzip stimme ich dem zu. Es kommt auf die Perspektive des Betrachters an. Erwarte ich von einem Hexen-/Dämonengrusler eine clever aufgebaute, ansprechende Handlung? Dann bin ich, bis auf die letzten fünf Minuten, hier fehl am Platz.
Die Story ist sehr flach, plätschert meist in der Belanglosigkeit vor sich hin und wartet gelegentlich mit hanebüchenen Einlagen auf, wie z.B. (SPOILER): die Protagonistin hat ein Medaillon als Halskette, das im Moment der Enthüllung des wahren Sachverhaltes aufglüht und ein Zeichen in den Hals brennt - sie reißt es sich vor Schmerz ab und hält das glühende Objekt in der Hand, ohne zu zucken....
(SPOILER ENDE).
Die Szene ist symptomatisch für vieles, das hier passiert - Inhaltlich ist dieser Film schwach und unausgegoren.
'Don't Knock Twice' punktet jedoch mit seinen Gruselszenen, die gut gemacht sind. Sie wirken aufgrund des schwachen Plots wie isolierte Eindrücke, die die Qualität punktuell anheben, aber das Gesamtbild nur wenig verbessern. Unter dem Strich ist das für mein Empfinden zu wenig für einen überzeugenden Gruselfilm, der daher über weite Strecken langweilt.
Der große Kevin Spacey........... in einer flachen Gaunerkomödie.
Der damals kleine Collin Farrell....... in einer witzlosen Gaunerkomödie.
Der kurz aufspielende Christoph Waltz........ in einer belanglosen Gaunerkomödie.
Keiner der drei kann etwas dafür - es ist die Art von Humor, die hier propagiert wird. Spacey marschiert in die Bank, lässt ein paar coole Sprüche ab und marschiert unbehelligt mit dem Geld wieder heraus. Ha, ha. Hochspannung.
Keiner der "Gags" zündet, dafür entwickelt das sinnlose Geplapper mit der Zeit Nervpotential. So sicher wie ich in der zweiten Hälfte den Abschaltknopf fand, wird mancher diese Darbietung genial finden. Humor ist eben, wenn man lacht.
Sandra Bullock im Gothic Look - ein echter Hingucker. Als lockerer Charakter, der nicht allzuviel ernst nimmt, trifft sie Ben Affleck, der alles macht, um nur nicht über seinen Schatten springen zu müssen. Auf dem Weg zu seiner akribisch geplanten Hochzeit ist er jedoch höheren Kräften ausgesetzt, die ihn immer weiter von seinem Vorhaben entfernen und immer näher an Bullock heranbringen......
Daher der passende Titel 'Forces of Nature' (die Übersetzung kann man, wie so oft, in die Tonne treten).
Als Running Gag trifft Affleck auf seiner Odyssee immer wieder Leute oder Paare, die zunächst einen glücklich verheirateten Eindruck machen, wobei es sich jedoch schnell erweist, dass sie gerade aus einer Ehe entkommen sind, mit ihrem Liebhaber unterwegs sind, oder vor gewaltigen Eheproblemen auf der Flucht sind, was ihn ins Grübeln bringt - variabel und einfallsreich.
Der Plot ist schwungvoll, interessant und hat immer wieder Lacher eingestreut, das Ganze mit einem starken Score unterlegt, kurz: genau das, was man von einer gelungenen Komödie erwartet. Zudem gibt es inhaltlich eine Reihe guter Ideen, unter anderem eine kunstvolle Szene, die aus einem Arthausfilm stammen könnte und worin Affleck & Bullock durch riesige blaue Regentropfen laufen - optisch sehr stark, ähnlich wie die mit den beiden auf dem Zugdach.
Das Überraschendste: Ben Affleck offenbart eine Bandbreite an Mimik, wie ich sie in keinem anderen Film bei ihm gesehen habe. Er hat nicht umsonst den Ruf des Mannes mit nur einem Gesichtsausdruck, doch hier setzt er seine Gefühlszustände überzeugend in Gestik und Mimik um. Wenn ich dagegen an 'To the Wonder' (2012) denke, kann ich kaum glauben, dass das derselbe Schauspieler ist.
Dazu gibt es einen gewohnt witzigen Steve Zahn.
'Forces of Nature' wird hier sehr unterschiedlich bewertet - vielleicht nicht jedermanns Humor, aber ich fühlte mich blendend unterhalten. Sandra rockt und macht Laune, doch die köstliche Szene mit Affleck in der Bar hat den Film zum Ende auf 8 Punkte gehievt :)
Die 35jährige Uma Thurman beginnt ein Verhältnis mit dem 27jährigen Bryan Greenberg - im Film wird der Altersunterschied auf 14 Jahre hochgezogen, um daraus eine Gewissensbisse-Beziehung zu konstruieren, obwohl man sieht, dass das kaum sein kann (ich hätte sogar auf höchstens 5 Jahre Unterschied getippt). Vielleicht ein geringes Manko, aber symptomatisch für 'Couchgeflüster'.
Auch die Handlung wirkt zu konstruiert - alles wird zum Psychiater (Meryl Streep) getragen und dort durchgekaut. Nach dem ersten Drittel findet Streep heraus, dass Thurmans Freund ihr Sohn ist, wobei Streep die Beziehung missbilligt und versucht, sie Thurman in den Sitzungen madig zu machen.....
Was auf dieser Couch geflüstert wird, ist leider alles andere als prickelnd, und vor allem: nicht witzig. Da die Handlung über die Mitte aus nichts weiter besteht, als die Darstellung der Beziehung Thurman-Greenberg, und keine Lacher bringt, steigt der Langweilfaktor exponentiell an. Immerhin macht das Zusammenspiel der beiden etwas Laune - eine aufstrebende Beziehung mit gutem Sex ist schon eine tolle Sache...........
Leider kann das den Film auch in der zweiten Hälfte nicht davor retten, in witzloser Dialoglastigkeit zu versinken. Eine Komödie, bei der es nichts zu lachen gibt? Per Definition uninteressant.
Hollywoodstars auf Bergwanderung.
Zwei Stunden, in denen bis weit über die Mitte nichts passiert, außer, dass Gyllenhaal, Brolin, Worthington, Knightley & Co sich von Camp zu Camp hangeln und einige den Gipfel erreichen. So unspektakulär wie dialoglastig - ganz wichtig ist das Satellitentelefon und der Kontakt nach Hause, sowie lange Besprechungen darüber, wie man es nun am besten anstellt, hochzukommen.
Beim Eispickel des Luis Trenker: das soll ein Bergdrama sein?! Keine Spannung, kein Witz, keine Action - mit einem Wort: langweilig. Erst im letzten Drittel fangen die Probleme an, doch obwohl das Szenario ein wahres Ereignis von 1996 nachstellt, wirkt es an vielen Stellen nicht überzeugend. Vor allem, wie schlecht die Profis organisiert sind, die seit Jahren diese Tour veranstalten. Die bekommen schon massive Schwierigkeiten, obwohl die äußeren Bedingungen bestens sind und heiter Sonnenschein herrscht. Da wird der Nachzügler noch schnell auf den Gipfel gebracht, obwohl die Zeit schon überschritten ist und er kaum Sauerstoff in der Flasche hat, der natürlich sofort aufgebraucht ist. Da zieht ein riesiger Sturm auf (immerhin die stärkste Szene), und trotz modernster Kommunikationsmittel mit Head Set bekommt man es auf dem Berg erst mit, wenn der Eiswind plötzlich ins Gesicht pfeift?
So uninteressant und unglaubwürdig, dass es zu keiner Phase Empathie oder Mitleid erzeugen konnte. Die Stars sollten besser gegen Roboter oder Aliens kämpfen, oder sich mit Stolz und Vorurteilen herumschlagen.