RoboMaus - Kommentare
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Alle Kommentare von RoboMaus
Nach dem starken Erstling ließ die Fortsetzung von 'Crocodile Dundee' (1986) nur zwei Jahre auf sich warten, doch wie so oft hat das nicht mehr die Frische und den Zug des Originals. Um Abwechslung zu bieten, führte Paul Hogan das Element eines Thrillers mit üblen Drogenhändlern ein. Ein Fehler, denn damit begibt er sich in ein Terrain, das nur schlecht zur Lockerheit der Komödie passt, die ihren Humor aus der Gegensätzlichkeit von amerikanischer und australischer Kultur zieht.
Die Drogentypen wirken zwar böse, aber die Auseinandersetzung mit Hogan ist meistens zu albern und unglaubwürdig, um die beabsichtigte Spannung zu erzeugen. Ernst kann man das nicht nehmen, aber witzig ist es nur selten, dafür umso vorhersehbarer.
'Crocodile Dundee II' punktet immer dann, wenn Hogan mit seinem schlitzohrigen Australier-Charme zuschlägt und in seiner Umgebung für Verwunderung und leichtes Chaos sorgt. Im Prinzip sind das die Elemente, die aus dem ersten Teil überlebt haben und aus der Fortsetzung noch einen "ganz guten" Film machen, vor allem in der besseren ersten Hälfte.
Dennoch war 'Crocodile Dundee II' im Nachhall des überragenden Erstlings ein Riesenerfolg im Kino und spielte bei nur 14 Mio. $ Produktionskosten allein in den USA 109 Mio. $ ein, weltweit sogar 240 Mio. $. Paul Hogan konnte sich danach zur Ruhe setzen und brauchte sich nicht mehr anstrengen - entsprechend wirkt der dritte Teil (2001), mit dem es steil bergab ging....
Außer 'Crocodile Dundee' kenne ich keinen Film, der so viele Genres vereint und sich in jedem mit solch überzeugender Leichtigkeit bewegt. Abenteuer, Komödie, Romantik, Drama - 'Crocodile Dundee' bedient sie alle mit Bravour und setzt noch einen Clash der Kulturen obendrauf, für den man allerdings den O-Ton verstehen muss. Etliche Situationen leben aus dem Kontrast der Neo-Kulturen Amerikas und Australiens, vor allem aus dem unterschiedlichen Englisch. Ein Genuss.
Die Charaktere sind zwar leicht überrissen dargestellt, aber vieles trifft die Sache im Kern. Wer einmal im australischen Outback in einer Kneipe war, wird die Authentizität erkennen, die hier zu Tage tritt. Doch auch die Szenen in New York, vor allem in den Bars und auf Parties, sind stark erdacht. Paul Hogan hat dafür das richtige Händchen, auch wie er Linda Kozlowski in diesen Plot einfließen lässt, die mit ihrer amerikanischen Herzlichkeit, der Naivität und dem Wahnsinnshintern, der Hogen die Backen blähen lässt, ein sympathischer Hingucker ist.
Natürlich ist die Story reichlich simpel und bietet an sich nichts Besonderes. Doch sie ist das ideale Gerüst für eine Reihe von Situationen, die interessant, witzig und charmant sind, auch nach dem fünften oder sechsten Mal - irgendwann hört man auf zu zählen....... Die Szene, worin Hogan die rote Jacke des Michael Jackson-Verschnitts, der ihn überfallen will, zerschlitzt, darf man wohl als Klassiker der Filmgeschichte bezeichnen (kaum zufällig ist sie auf dem MP-Standbild zum Trailer zu sehen):
Linda: "He's got a knive!!"
Paul: "That's not a knoive" ...und zieht sein riesiges Buschmesser hervor.....
Sehr sympathisch und nicht zuletzt deshalb sehr erfolgreich: bei nur 8,8 Mio. $ Produktionskosten spielte 'Crocodile Dundee' weltweit 328 Mio. $ ein - das ist nur schwer zu toppen.
Immerhin - 2 Übereinstimmungen mit meiner Liste ;-)
http://www.moviepilot.de/liste/robos-liste-mit-den-10-besten-regisseuren-robomaus
Erst war ich mir nicht sicher, aber bei der Kontrolle fiel es mir selber auf:
Es gibt sie tatsächlich, die Liste ohne Tarantino und Nolan....;-)
Mexikanischer Grenzer zum US-Grenzer "Ihr seid korrupt, wir sind korrupt, nur mit einem Unterschied: wir machen kein Geheimnis draus" - wie wahr :D
Das Highlight kommt gleich zu Beginn, als Mel Gibson mit seinem Auto durch den Grenzzaun zu Mexiko bricht und auf der anderen Seite landet, wo die US-Verfolger aufgeben müssen. Seine 2 Mio. $ Beute teilen sich die Mexikaner.....
Doch es folgt eine flache Story um ein Gefängnis mit eingeschlossenem Dorf, über das Kriminelle herrschen. Gibson freundet sich darin mit einem Jungen an, der die Gegebenheiten kennt, doch darüberhinaus passiert lange Zeit nichts in diesem Film.
Zur Mitte kommt 'Get the Gringo' zwar auf Touren, doch auch dann lebt der Plot mehr von seinen Tarantino/Rodriguez-mäßig inszenierten Action-Szenen mit einem Schuss zynischen Humors, als von einer clever aufgezogenen Handlung, die auch Spannung erzeugt. Teilweise wird es hanebüchen: Gibson verstopft den üblen Typen im Auto den Auspuff, damit es auf der Fahrt stehenbleibt - "zufällig" genau dort wartet er schon mit dem Präzisonsgewehr.....
Das Ganze wirkt zu sehr darauf konstruiert, bei austauschbaren Inhalten stilistisch wie die genannten Koryphäen des Genres zu wirken und erwirbt sich damit eher den Hauch des billigen Kopierens, auch wenn es handwerklich ordentlich gemacht ist.
Produktion & Drehbuch: Mel Gibson - ohne Zweifel ist er vor der Kamera talentierter als mit der Feder.
Verdammt, was war das denn wieder? Ein "Kultfilm" aus Deutschland, dessen Titel einem tatsächlich bekannt vorkommt - Uschi Glas und die 68er-Generation. Das Zeitalter unverdrossenen Diskutierens in den Kommunen und sonstwo.......
'Zur Sache, Schätzchen' ist ein reiner Lifestyle- und Zeitgeistfilm vom Ende der Sechziger Jahre in Deutschland, ähnlich wie 'American Graffiti' (1973) fünf Jahre später in den USA. Eine Handlung ist praktisch nicht existent - stattdessen füllt sich der Plot mit aneinandergereihten Situationen aus Skurrilem und Albernheiten, die ihn als "Komödie" ausweisen. Es gibt zwar wenige amüsante Ideen (v.a. die Ziege im Kinderwagen), doch zu 95 % besteht das aus Unterhaltungen um Belanglosigkeiten und Absurdes, die mit zunehmender Laufzeit immer schwerer zu ertragen sind. Das Ganze hat einen Anarcho-Touch, der jedoch kaum durch gelungene Aktionen glänzt, sondern vorwiegend durch das verbale Zelebrieren von konstruiert Bizarrem und witzloser Aufsässigkeit.
Wer mit ausgewalzten Sprüchen und Dialogen um nichts etwas anfangen kann, ist hier genau richtig. Falls nicht, ist der Abschaltknopf eine gute Alternative.
Ein Western mit den besten Voraussetzungen: Clint Eastwood und Shirley MacLaine in den Hauptollen, von Altmeister Don Siegel inszeniert und von Ennio Morricone mit dem passenden Score versehen. MacLaine tritt als Nonne auf, die von Eastwood vor drei Banditen gerettet wird - natürlich ist sie keine Nonne und macht ihm nur etwas vor, doch ihr gemeinsames Interesse daran, die französischen Besatzer Mexikos zu bekämpfen und auszunehmen, macht sie zu Komplizen....
Der Plot startet amüsant und unterhaltsam in der Auseinandersetzung und Annäherung der beiden, doch nach dem ersten Drittel geht ihm die Luft aus. Die Situationen werden in die Länge gezogen und ersetzen zunehmend das Vorgehen gegen die Franzosen (z.B., als Eastwood von Indianern mit einem Pfeil getroffen wird und MacLaine ihn herausziehen muss - das allein zieht sich auf über fünf Minunten....).
Das Zusammenspiel der beiden ist zwar stark, kann den Plot in Ermangelung einer ansprechenden Handlung bzw. daraus resultierender Spannung aber nicht alleine tragen. Erst in den letzten zwanzig Minuten gewinnt 'Two Mules for Sister Sara' an Fahrt und mündet in sein vorhersehbares, explosives Finale.
Kein Highlight, doch wer Eastwood und MacLaine mag, kann hier nichts falsch machen.
Cowboy-Romantik im 21. Jahrhundert vor der Kulisse des rauhen Westens, wo Zigtausende von Wildpferden durch die Prärie streifen und sich fleißig vermehren. Damit sie nicht zur Plage werden, hat die US-Regierung etwa 50.000 dieser Mustangs eingefangen, für deren Unterhalt jährlich 43 Mio. $ aufgewendet werden, und was die Meinung polarisiert - im Film kommen Mustang-Schützer und -Fänger gleichermaßen zu Wort.
Vordergründig geht es jedoch um vier harte Jungs, die sechzehn abgerichtete Mustangs von der Grenze zu Mexiko nach Norden bis Kanada führen und das mit einigem Aufwand dokumentieren. Auf dem Trip stößt auch noch ein Esel dazu, der missmutig hinterhertrabt.
Das ist interessant gemacht und wird wegen der Schwierigkeiten und Erlebnisse nie langweilig, doch so richtig will der Funke von Freiheit und Abenteuer nicht überspringen. Vor allem hätte man inszenatorisch mehr herausholen können, um es beeindruckender zu gestalten. So erscheint 'Unbranded' über weite Strecken eher wie eine nüchterne Doku, worin die Kamera auf die Cowboys hält, wie sie ihre Mustangs durch die Landschaft führen. Manchmal fragt man sich, worin der Sinn gewisser Aktionen liegen soll, z.B., wenn die Tiere durch kaktusverseuchtes Gebiet geführt werden und mit schmerzhaften Stacheln übersäht sind (als ob es keinen anderen Weg gäbe), oder wenn sie einen kaum begehbaren Felshang hinaufgetrieben werden, wobei eins abstürzt.
Immerhin bekommt man einen Eindruck der Situation dieser prachtvollen Tiere in Nordamerika innerhalb eines ordentlich unterhaltenden Rahmens.
Simon Pegg mit einer RomCom...... positiv fällt auf, dass sie storytechnisch nicht den ausgetretenen Pfaden vieler im Ansatz immer gleich konstruierter RomComs folgt (z.B. die mit Jennifer Aniston). Doch die Umsetzung spricht mich über weite Strecken kaum an, und sie ist in meiner Wahrnehmung auch nicht witzig (bei insgesamt nur zwei oder drei Lachern kann man das wohl sagen).
Dafür tragen die auf Umwegen zusammenkommenden Hauptcharaktere, verkörpert von Simon Pegg und Lake Bell, deutlich neurotische Züge, was schon an Woody Allen-Filme erinnert. Der Plot kommt entsprechend dialoglastig und manchmal hektisch daher. Er hat aber einige gute, Charme-erfüllte Ideen, wie das Auftreten der beiden beim Bowling, und überzeugt in dieser Richtung auch mit Peggs Einsatz in den letzten zehn Minuten, was den Gesamteindruck noch ins "geht so" rettet.
Der deutsche Titel passt ausnahmsweise wie die Faust auf's Auge: 'Es ist kompliziert...!', für meinen Geschmack eher zu komplizierte Charaktere, vor allem zu neurotisch.
Es ist nicht so, dass ich eine ruhig vorgetragene Geschichte, die ihre Kraft nur aus sich selbst entfaltet und auf Effekthascherei verzichtet, nicht zu würdigen wüsste. Doch hier wird kaum etwas erzählt - es ist nur eine One Man-Show von Mark Strong, die mit wenigen, dafür hanebüchenen Inhalten aufgefüllt ist und sich über eineinhalb Stunden zieht wie ein Endlosgummi von der einen Ecke des Heimkinos in die andere.
Strong trat in vielen, z.T. sehr bekannten Filmen mit Nebenrollen auf, doch in 'Operation Mars' hat er eine alles dominierende Hauptrolle, für die er nichts weiter machen muss, als im Raumschiff zu sitzen, zu sinnieren und ein paarmal den Schraubenschlüssel anzusetzen.
Dabei hat er einen Apparat, der im Prinzip aus Erde Wasser machen kann, aber nicht einmal funktioniert (WTF?). Als ob man so einen Schrott mit einer zig Milliarden Dollar-Aktion ungetestet zum Mars bringt. Ärgerlich ist zudem, dass hier selbst die einfachsten Regeln der Raumfahrt mit Füßen getreten werden, z.B., dass Funksignale bei solcher Entfernung mit Minuten Verzögerung eintreffen, er sich aber munter mit Mission Control unterhält, als wäre man im Internet auf Skype. Damit etwas passiert, werden Problemchen konstruiert....
Dramaturgisch und inhaltlich ist 'Operation Mars' ein Desaster, das man mit einem Wort zusammenfassen kann: stinklangweilig.
Wo Guy Ritchie im guten ersten Teil von Sherlock Holmes (2009) noch eine ansprechende Story präsentierte, opfert er das nun dem ermüdenden Auftritt des nicht mehr komischen Zynikerduos Robert Downey Jr und Jude Law alias Holmes & Watson. Die rudimentäre Handlung dient nur noch der gegenseitigen Belagerung von Holmes und allen anderen Charakteren mittels mehr oder weniger geschliffener Dialoge, unterbrochen von gelegentlichen Prügeleien und immerhin gelungenen Actionszenen.
Das Ganze lebt in der Präsenz einer übergeordneten Alibi-Struktur um eine Verschwörung aus den einzelnen Situationen, die nur dann Unterhaltungswert abwerfen, wenn man gewillt ist, den zynischen Unterhaltungen und dia-/monologlastigen Schlussfolgerungen aus dem Nichts und in das Nichts, bzw. die nächste Situation zu folgen. Worum es hier geht, wer wen sucht, oder versucht, wen umzubringen, aus welchem Grund auch immer, wird schon vor der Mitte unwichtig.
'A Game of Shadows' hat wieder Ähnlichkeit mit früheren Werken von Guy Ritchie, indem es mehr in Richtung Style over Substance mit einer gewissen Art von Humor geht. Leider ist das, wie etliche andere Guy Ritchie-Filme, überhaupt nicht mein Fall.
Uninteressant.
Ist das nicht ein herrliches Bild auf dem Cover, das MP hier abbildet? Action-/Horror-Superstar der Achtziger, Kurt Russell, und die Achtziger-Paradezicke Goldie Hawn glücklich vereint....
....und Hawn spielt super: als ultra-zickige Millionärin, die an Arroganz nicht zu überbieten ist, trifft sie auf Russell, der sich als Zimmermann kaum über Wasser halten kann und gleich so richtig mit ihr zusammenrasselt *Applaus aus den niederen Rängen* :D
Natürlich finden die beiden zusammen, was 'Overboard' als RomCom kennzeichnet, aber dieser Plot hat noch mehr zu bieten.
Frische Situationskomik sorgt für etliche Lacher, und selbst die Story ist für eine RomCom einfallsreich. Auch Russell spielt stark, womit ihm das gelingt, was manchem Action-Kollegen jener Zeit lange versagt blieb: der überzeugende Sprung in die Komödie. Vielleicht liegt es auch daran, dass man bei Arnie und Sly Action-Elemente in die Komödien packte, was meistens nicht gut funktioniert hat (später aber doch, bei den großartigen 'Demolition Man', 1993 und 'True Lies', 1994). Russell startet dagegen aus der Rolle des Underdogs, der es Hawn mit List und Tücke heimzahlt....
'Overboard' zeigt, wie man mit starker, spontaner Situationskomik und einer ansprechenden Story punktet, ohne in den Topf des ausgetretenen Fäkalhumors greifen zu müssen - leider sind diese Zeiten vorbei.
Hmm... kein Platz für Salma Hayek?
...und wieder einmal verlor sich Robo in den endlosen Gängen des Arthaus....
Etliche Filme spielen mit dem Kannibalenthema, das im Zusammenhang mit Restaurants, oder wie hier, einem Metzger präsentiert wird. Dies hat durchaus Potential für eine Horrorkomödie, aber in 'Delicatessen' dient es nur als nebensächlicher Aufhänger für einen skurrilen, langatmigen Plot, der keinen Wert auf eine Story legt, dafür umso mehr auf stilgerechte Inszenenierung, bevorzugt gelb- und rotstichig.
Im Grunde ist dieser Plot nur eine Aneinanderreihung von mehr oder weniger gelungenen Ideen, die sich zwischen absurd, skurril und albern bewegen - Lacher gibt es keine, wenigstens nicht in meiner Wahrnehmung von Humor. Manchmal haben die Szenen einen gewissen Charme, der Laune macht (so wie das Paar, das auf dem Bett sitzend zum Takt der Musik die Federn zum Knarren bringt), doch so etwas kommt viel zu selten.
Weder gruselig, noch witzig, interessant oder gar spannend, auch wenn hin und wieder eine gute Idee erscheint.
Die Zukunft mit einer Gladiatoren-artigen Fernsehshow im Jahre 2019, weil 2017 die Weltwirtschaft kollabiert ist - damals schien das alles so weit weg....
Schon 1987 war 'Running Man' nur ein trashiger Abklatsch des Story-Konzeptes, das in Filmen wie 'Das Millionenspiel' (1970) oder 'Rollerball' (1975) vorgestellt wurde. Inhaltlich kommt man hier auf keinen grünen Zweig - es ist nur ein billig zusammengestöpselter Plot, der an allen Ecken und Enden droht auseinanderzufallen. Um wenigstens auf der Trash-Schiene zu überzeugen, müsste das aus den Situationen heraus witzig oder spannend sein, aber das ist es auch nicht - im Gegenteil, hier ist alles von Anfang bis Ende vorhersehbar, selbst im Detail.
Lediglich im Action-Anteil und natürlich mit Arnie kann 'Running Man' aus einigen guten Ideen punkten, aber das allein ist zu wenig für einen starken Film. Ich wage die Prognose, dass, wenn anstelle von Arnie ein kaum bekannter Schauspieler diese Rolle gespielt hätte, der Film in der Versenkung verschwunden wäre.
Überraschung im Vampir-Business: was die Star-Truppe aus Altmeister Sam Neill, Ethan Hawke und Willem Dafoe unter den Spierig-Brüdern hier abliefert, kann sich durchaus sehen lassen. Im Unterschied zu den vielen stereotypen Genrevertretern setzt man weniger auf die üblichen Auseinandersetzungen in Form von Kloppereien und Geballer, sondern baut tatsächliche eine interessante, gut umgesetzte Story auf.
In 'Daybreakers' sind die Menschen die Underdogs, während die zu Vampiren mutierte Bevölkerung die Macht und das Militär hat. Doch die brauchen Blut, das langsam knapp wird, denn auch die in Blutfarmen versklavten Menschen können die wachsende Vampir-Bevölkerung nicht mehr versorgen....
Der Plot liefert dazu einige gute Ideen, u.a., dass eine noch üblere Inzuchtvariante von Vampiren entsteht, wenn sie sich aus Bluthunger gegenseitig aussaugen. Auch die Atmosphäre ist stylisch-düster gelungen. Leider versäumt man es, die guten Ideen konsequent weiterzuentwickeln und daraus Spannung zu erzeugen. Stattdessen verliert man sich nach der Mitte teilweise in Beziehungsangelegenheiten, kommt aber mit einem starken Finale zurück.
Einer der besseren Vampirfilme, auch nach der zweiten Sichtung.
*♡*LiKe My MuSiC*♡* 2017
Es ist wieder einmal das ultra-melancholische 'Calling You' von Jevetta Steele aus dem stimmungsvollen Film 'Out of Rosenheim' (1987).
Edit - im Soundtrack gibt es auch passend zur Stimmung eingestreute Klavierstücke von Bach. Das Ganze ist Melancholie pur :)
Die bisher letzte Adaption des Klassikers nach J.F. Coopers zeitnahem Roman von 1828 hat nun auch schon 25 Jahre auf dem Buckel - da wäre es Zeit für eine neue Version, die das wirkliche Wesen des Kolonialkrieges von Engländern und Franzosen im Nordamerika des mittleren 18. Jh. herausbringt.
Die vielen sehr guten Bewertungen ließen ein packendes 90er-Geschichtsepos erahnen, etwa in der Qualität von 'Braveheart' (1995) oder 'Gladiator' (Anfang 1999 produziert, aber erst 2000 erschienen). Doch davon ist "Der letzte Mohikaner" (1992) ein gutes Stück entfernt. Es fängt schon mit einer hanebüchenen Schlüsselszene an: ein Trupp englischer Soldaten bewacht eine Überbringung von zwei Frauen, die von Indianern angegriffen wird. Die Engländer werden niedergemacht, doch in höchster Not kommt Chingachgook mit zwei Gesellen, die im Alleingang die Horde feindlicher Indianer aufmischen..... wie in den billigen Western.
Im Verlauf geht es hauptsächlich um Intriegen, Verrat und Liebeleien, was natürlich von der Vorlage zu einem gewissen Grad vorgegeben ist - aber das kann man auch anders darstellen. Bei Michael Mann überwiegen das Pathos und der Schmalz.
Erst im letzten Drittel gewinnt der Plot an Fahrt und Dramatik, indem sich die lange vor sich hinköchelnden Ereignisse zuspitzen, doch das kommt reichlich spät - zwischendurch hatte ich schon das Interesse verloren. Immerhin entsteht dadurch noch ein "geht so" Gesamteindruck, der aber kaum zu einer weiteren Sichtung reichen wird.
Filme, die auf MP kaum einer kennt, interessant klingen und auf IMDb gut bewertet sind, haben Potential für einen Geheimtipp.
So auch 'Dancer, Texas' - dies ist kein Tanzfilm, sondern der Name eines Kaffs mit 81 Einwohnern, aus dem vier Highschool-Absolventen die Fliege machen wollen. Doch das ist leichter gesagt als getan: die übrige Bevölkerung möchte das Aussterben verhindern und versucht den Jungs die Abreise madig zu machen. Mancher muss dabei erkennen, zu welchen Werten er wirklich steht......
Meine Bewertung sagt es in einer Zahl: der Film ist nichts für mich. Trotz sympathischer Darsteller und der guten Grundidee springt hier kein Funke über. Es passiert nichts von Bedeutung, alles läuft nur über die Dialoge. Was sich als Dramödie ankündigt, bleibt ohne Lacher und verkauft seinen Humor allenfalls mit einem gelegentlichen Augenzwinkern. Auf der Dramaseite fehlt jeglicher Biss.
Das aus dramaturgischer Sicht einzig Interessante bildet die Frage, wer von den Jungs am Ende tatsächlich wegkommt, worauf manche Bewohner bereits Wetten abgeschlossen haben - so etwas ist ein Großereignis.......
Doch darauf muss man bis zum Ende durchhalten, und das zieht sich.
Ich bin mir sicher, dass die meisten User das besser bewerten als ich, der nunmal mit dialoglastigen, ereignisarmen Filmen, die sich überwiegend von Charakter- und Beziehungsbeleuchtung ernähren, nichts anfangen kann. Den Versuch war es wert.
"Der Rumba ist vertikaler Ausdruck horizontalen Verlangens"
Eines vorweg: ich bin ein Tanzmuffel und war darin schon immer ein hoffnungsloser Fall. .......und trotzdem......
......großartig - wie jeder Film, der mich packt, hat 'Shall we dance?' mindestens seine 8 Punkte. Doch was macht es aus? Was gibt diesem Film das Besondere, das außer Sterni und mich wohl kaum jemanden im MP-Freundeskreis dazu bewegt, eine Note in dieser Höhe zu zücken? Ja, die meisten werden in diesem Film nichts weiter erkennen als eine oberflächliche Schmonzette, die bestenfalls etwas erheiternd ist.
Hier stimmt vor allem die Chemie und das verspielt-sympathische Auftreten der nicht unbekannten Darstellerriege mit Richard Gere, Susan Sarandon, J.Lo., Omar "Riesenbaby" Benson Miller und Stanly "Prada" Tucci. Zu guter Letzt erscheint noch der unverkennbare Peter Gabriel im Score mit einer starken Nummer:
"The book of love has music in it, in fact, that is where it comes from" (https://www.youtube.com/watch?v=jM7a7-V1q64). Ich kenne viele seiner Alben und kann es kaum glauben, das dieser Song bisher an mir vorbeiging. Manchmal passt einfach alles.
Es macht Spaß, Gere auf seiner Odyssee zu begleiten, der aus reiner Lust an Neuem den Schritt in die Tanzschule wagt, zögernd auf der Treppe von einer schon betagten Tanzschülerin angerempelt wird, die ihm den nötigen Stoß gibt.
Dort sitzen gestandene Männer wie Hühner auf der Stange, fasziniert von der unnahbaren J.Lo., in der Erwartung, im Leben ein paar Schritte weiter zu kommen. Wie es sich für ein Feelgood-Movie gehört, kommen sie alle weiter, in ebenso humorvoller wie emotional ergreifender Form, was wohl der entscheidende Punkt ist. Auf mich wirken Geres Motive und Erlebnisse einnehmend, wie auch die der anderen und Susan Sarandons Sorgen um Gere, der plötzlich abends selten nach Hause kommt.
Letztlich überzeugt auch Stanley Tucci, der phantastisch als Tanz-Maniac auftritt (mit Latino-Perücke! XD) und in sympathischer Manier manche Kohlen aus dem Feuer holt - auch für sich selbst, indem er endlich aufhört zu versuchen anderen zu gefallen: "und Football kotzt mich an".
Will jemand tanzen?
Einigen war ein schwertschwingender Muskelprotz namens Arnold Schwarzenegger (alias Conan) bereits ein Begriff, doch so gut wie niemand kannte James Cameron, als die beiden 1984 das SF-Horror-Genre mit diesem Wahnsinnsbeitrag bereicherten. 'Terminator' schlug ein wie eine Bombe, und das in mehrerer Hinsicht.
Aus den Siebzigern war man Endzeitfilme gewohnt, deren Zukunftsszenario hauptsächlich darin bestand, ein düsteres Bild der vom Menschen zerstörten Umwelt zu zeichnen, was in der Regel eher langatmig inszeniert wurde. 'Terminator' ist das genaue Gegenteil des Siebziger-SF-Kinos. Dieses Werk zeichnet eine Zukunft, in der künstliche Intelligenz die Macht übernommen hat und sie physisch in Maschinen ausdrückt, zum einzigen Zwecke konstruiert, die Menschen von der Erde auszuradieren. Obwohl die Tricktechnick gegenüber den Siebzigern nicht weit vorangeschritten war (i.S.v. CGI), zeichnen die Sequenzen aus der Zukunft eine derart düstere und bedrohliche Endzeit-Atmosphäre, wie sie in keinem Film zuvor zu sehen war. Das erzeugt von Beginn an eine Faszination, die auch nach über dreißig Jahren ungebrochen ist.
Auf diesem Fundament entwickelt sich eine packende Story, worin die Maschinen der Zukunft auf unerwarteten menschlichen Widerstand stoßen und den Terminator durch die Zeit zurückschicken, um die Mutter des Anführers John Connor zu töten, d.h., seine Geburt zu verhindern. Arnie als seelenlose Killermaschine, die eine permanente Bedrohung erzeugt, ist dabei von Anfang an einnehmend und wird noch um die Dimension des angsteinflößenden Robotor-Skeletts bereichert, das nach und nach zum Vorschein kommt. Auch Linda Hamiltons Leistung als Sarah Connor, die dem Terminator die Stirn bietet und zurückschlägt, ist herausragend in Bezug auf die von ihr verkörperte Angst, Panik und Anspannung.
Das Ganze vermischt sich mit einem wohlgesetzten Action-Anteil, den Cameron geschickt einbringt, um auch damit die Spannungsschraube immer weiter anzuziehen, was klassisch zum Ende hin kulminiert. Dramaturgisch ist dieser Plot perfekt gestaltet.
Obwohl die Mittel für einen technisch starken SF-Horrofilm eher bescheiden waren (6 Mio. $), schaffte es Cameron, einen für diese Zeit optisch überzeugenden Film zu machen, was aber nur Beiwerk zu einer absorbierend umgesetzten Story ist, die den Zuschauer bis zum Ende fesselt. Dass diese Klasse zum überwiegenden Teil darin begründet liegt, und nicht in der Tricktechnick, ist wohl der Hauptgrund, weshalb 'Terminator' auch heute noch zu einem der besten Filme im Genre zählt.
Qualität vergeht nie.
Martin Lawrences Overacting und Fließband-Gerede muss man mögen, um in den 'Diamantencop' einzusteigen. Für mein Empfinden trägt er manchmal zu dick auf, bleibt aber insgesamt noch im Rahmen akzeptabler Unterhaltung und wirkt vor allem sympathisch.
Die Story ist interessant - nach einem geplatzten Raub versteckt er einen Riesendiamanten im Lüftungssschacht eines Rohbaus, der nach 2 Jahren Knastaufenthalt zu einem Polizeigebäude wurde. Um sich einzuschleichen, schafft er es, sich als Polizist auszugeben und zum Superbullen zu werden - wie immer bei Action-Komödien, sollte man besser nichts hinterfragen......
Aus den Kalamitäten und dem "Cop-Talent" des mit allen Wassern gewaschenen Kriminellen erwächst eine durchwachsene Situationskomik - ein paar Lacher sind dabei, doch das wirklich gut zu finden hängt hauptsächlich vom individuellen Humor ab. Für mich keine schlechte Unterhaltung, aber einmal reicht.
'Dick & Jane' ist eine Tragikomödie, die mich vor allem auf der Schiene des Unglücks, das über Jim Carrey und seine Frau Téa Leoni hereinbricht, berührt hat. Gewiss soll das auf seine Art witzig wirken, zeichnet aber recht genau, wenn auch überrissen, den Weg von Leuten nach, die im guten Glauben an ihre Mitmenschen und ohne eigenens Verschulden auf der Straße landen.
So hat mich vor allem die erste Hälfte betroffen gemacht, worin es für die beiden unaufhaltsam bergab geht und sie ihrem Kind eine heile Welt vorzuspielen versuchen, bis sich auch das nicht aufrechterhalten lässt. Sehr traurig, auch, dass der einzige Ausweg darin besteht, kriminell zu werden.
Damit dreht Carrey den Spieß um, was für ein paar Lacher sorgt, doch besonders einfallsreich oder witzig kam mir diese Bonny & Clyde-Verbrämung nicht vor. Anstatt auf alberne Jim Carrey-Einlagen zu setzen, hätte man den bis zur Mitte gelungenen Plot weiter vertiefen und zu einem wirklichen Sozialdrama machen sollen. Dann könnten die echten Lacher wie gnadenlos sitzender Galgenhumor wirken und besser zur Geltung kommen.
So bleibt es letztlich eine Frage des Humors, wie man diesen Film bewertet. Ich finde ihn unterhaltsam und manchmal witzig, aber vor allem in der zweiten Hälfte zu seicht.
Ein untypischer Guy Ritchie - zum Glück, denn mit Filmen wie 'Snatch' (2000) oder 'Revolver' (2005), gekennzeichnet durch seinen speziellen Humor, Dialoge/Off-Kommentare, rudimentäre Handlung und manchmal arthauslastigen Inszenierstil, kann ich nur wenig anfangen.
Seine Interpretation von 'Sherlock Holmes' überzeugt dagegen im ersten Drittel mit einer brillianten Charakterzeichnung des antagonistischen Paares Holmes & Watson, stark verkörpert von Robert Downey Jr und Jude Law. Holmes wird als genialer, exaltierter Kopf dargestellt, durch seine extreme Kombinationsgabe der Polizei und den Kriminellen weit überlegen, sogar beim Prügeln. Dadurch entsteht aber auch eine mangelnde soziale Komponente, was Holmes zum Verhängnis wird (sehr stark in der Szene mit Watsons Freundin, die Holmes auseinandernimmt: "aber sie insistiert...." XD).
Auch die Story um den Meister des Okkulten, der selbst für einen Sherlock Holmes eine Herausforderung ist, wird stark eingeführt. Doch im Verlauf zieht sich Ritchie inhaltlich zurück und fokussiert stattdessen auf die Beziehungen von Holmes zu den ihn umgebenden Charakteren (Watson, der Okkult-Bösewicht und eine Frau, die Holmes nahesteht). Das nimmt viel an Drive und Spannung aus dem Plot, der für den kargen Inhalt mit vollen zwei Stunden zu lang läuft und sich zudem mit zu vielen albernen Prügelszenen füllt.
Ritchie wäre besser beraten gewesen, die Handlung zu straffen und auf eine halbe Stunde Beziehungsbeleuchtung zu verzichten. Doch auch so bleibt ein interessanter, sehenswerter Film, der vor allem im ersten Drittel Laune macht.
Wahre Größe.
Über achtzig Jahre lang wurden die römischen Imperatoren nach Fähigkeit vom Vorgänger ernannt, wodurch Rom zu ungeahnter Macht, Stabilität und Reichtum kam. Doch mit Commodus folgte seinem Vater ein Monster auf den Thron, und die Geschichte wiederholte sich, wie einst bei Nero über ein Jahrhundert zuvor. Ähnlich wie Nero sich für einen großen Künstler hielt und die Leier vor einem bedauernswerten Publikum zupfte, trat Commodus tatsächlich als Gladiator auf.
Wie Ridley Scott sich des Themas annahm, ist an Wucht und Intensität kaum zu überbieten. 'Gladiator' ist zwar im Jahre 2000 erschienen, atmet aber aus jeder Pore den Geist der Neunziger - tatsächlich wurde der Film Jan.-Mai 1999 gedreht, kam aber erst ein Jahr später in die Kinos: https://en.wikipedia.org/wiki/Gladiator_(2000_film).
Es gelang Scott, mit großartiger Erzählkunst und überwältigender Inszenierung diese unerhörte Nähe zum Zuschauer zu gewinnen, die man von Filmen wie 'Braveheart' (1995) kennt. Dazu trägt nicht unerheblich der erhebende Score von Hans Zimmer bei, und natürlich die grandiose Leistung von Russell Crowe in einer seiner besten Rollen - er verkörpert 100 % glaubhaft den römischen Tribun Maximus mit Haltung, Aussehen, Gesichtsausdruck und Handeln.
Auch bei Story, Dramaturgie und Spannung stimmt einfach alles - es wird keine Minute langweilig, weil man immer wissen will, was als nächstes kommt........ und es kommt immer mehr, wobei der Höhepunkt mit dem denkwürdigen ersten Auftritt im Colosseum erreicht wird. Doch schon zu Beginn, mit einer Schlacht gegen die Germanen, zieht Scott die Spannungsschraube derart an, dass sie bereits zu diesem frühen Zeitpunkt für einen Moment das Ende des Gewindes erreicht. Der Zuschauer wird nicht in diesen Film geführt, er wird hineinkatapultiert.
Packende und mitreißende Filme, in den Neunzigern geboren und mit 'Gladiator' zum würdigen Ende dieser außergewöhnlichen Dekade gebracht: auch dafür vergoss ich ein paar Tränen, als Crowe regungslos im Staub liegend eine Ära beendet hatte.