Rochus Wolff - Kommentare

Alle Kommentare von Rochus Wolff

  • 7 .5

    Riesenkäfer aus dem All (apparently) überfallen die Welt oder zumindest den Teil von ihr, den wir hier zu Gesicht bekommen; es gibt viel in Kokons eingesponnene Menschen, einige bizarre Mutanten und natürlich ein knospendes Liebespaar zu sehen. Ohne daß der Film große künstlerische Ansprüche stellen würde, ist das großes Gagakino, unterhaltsam und mit leidlich überzeugenden Käferdarstellern versehen.

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    • 5 .5

      Schwarz und lustig ist das schon, aber die Unglücksfälle, die das Leben des arbeitslosen Schauspielers Mark mit Leichen füllen, sind weder so haarsträubend komisch noch so dicht gesäht, daß man deshalb aus dem Lachen nicht mehr herauskäme. Im Gegenteil, dazwischen zieht sich die Handlung wie zähes Kaugummi, zumal nur allzu offensichtlich wird, auf welch hanebüchenen Prämissen die Handlungen der Protagonisten beruhen.

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      • 6

        Für Eltern ist ja schon die Vorstellung ein Alptraum, die eigenen Kinder könnten sich nur emotional von einem abwenden; daß sie gar Messer, Scheren und Hacken gegen uns erheben, läßt sich nicht einmal denken. So kommt die zögerliche Reaktion der Erwachsenen hier nicht unerwartet, als ihre kleinen Kinder, kaum im Schulalter, auf einmal zu blutdurstigen Monstren werden.

        • 6

          Largo Winch hat ein bißchen Sex, viel Action und reichlich Verschwörungsgeschehen; das ist eine massentaugliche, ohne Fehler, aber auch ohne bemerkenswerte Ideen und etwas vorhersehbar umgesetzte Abenteuergeschichte.

          • 7

            Hier geht es um Spionage und Gegenspionage, Aufklärung und Verwirrung. Eine Einheit des französischen Geheimdienstes will islamistische Anschläge in Frankreich verhindern, während eine Terrorgruppe mitten in Paris zuschlagen will. Wahrheit ist hier etwas, was die Akteure einander nur in sehr zurückhaltender Dosierung verabreichen, nach innen wie nach außen wird getäuscht und verborgen, während auf der Oberfläche die Schritte immer klar zu sein scheinen.

            • 7

              Der Film wandelt sich, sobald die Sonne untergegangen ist, zu einer fröhlichen Vampirjagdsplatterkomödie, das Ganze ist flott inszeniert, einigermaßen witzig und wirklich sehr erträglich. Und wenn die Vampirkörper dann mit Beilen, Pfählen und dergleichen final traktiert wurden, sondern sie in Fontänen eine weißlich-schleimige Substanz ab. Ob die nur nicht rot sein durfte, um einer harscheren Altersfreigabe zu entgehen, oder ob doch das hier unterschwellig immer präsente Sexuelle eine Rolle spielt?

              • 4 .5

                Der Film kann sich nicht so recht entscheiden, ob er eher James-Bond-Spektakel mit Gruppendynamik sein will oder doch lieber ein Familien- und Freundschaftsdrama in der Traditionslinie eines terrestrisch orientierten Star Wars.

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                • 7

                  Lars von Triers Antichrist ließ mit seinen expliziten Sex- und Gewaltdarstellungen die Gemüter auf den Filmfestspielen in Cannes hochkochen. Gelungen ist dem Regisseur ein wuchtiger, wirksamer, zwiespältiger Film.

                  • 7

                    'Sexykiller' ist alles andere als eine ernste Angelegenheit. Ohne je zu einem echten Metafilm werden zu wollen, wird hier in Anspielungen (es fängt gleich mit 'Scream' an) und Kritik das Slasher/Serienkiller-Subgenre geplündert und gelegentlich erweitert; und da der Großteil des Films von seiner Protagonistin im Rückblick erzählt wird, macht man sich auch um die Mörderin wenig Sorgen. Daß es zwischendrin ein paar unmotivierte Sprünge in der Perspektive gibt, daß generell die Erzählung etwas wirre Hüpfer macht: Geschenkt. ... In der zweiten Filmhälfte wird 'Sexykiller' dann etwas unversehens zur vollständigen Groteske, als ein anderes Horrorsubgenre mächtig in den Film einzieht und den Rest der Handlung in Bewegung versetzt. Da wird dann auch noch Peter Jackson Reverenz erwiesen, und ich saß so kopfschüttelnd da, daß ich mich allemal gut amüsierte.

                    • 8
                      über Bronson

                      'Bronson' ist also kein Psychogramm oder eine Lebensgeschichte, eher ein Rückblick aus der eigenen Wahrnehmung heraus. Immer wieder sieht man Bronson auf einer Bühne stehen, ein großes Publikum vor sich, das meistens schweigt und zwischendrin frenetisch applaudiert. Natürlich stand der Mann nie auf einer solchen Bühne, er ist Publikum und Star zugleich, die Bühne ist allein in seinem Kopf, er selbst ist sein bester Zuschauer, mehr braucht er nicht. ... Refn bleibt darin konsequent, Bronsons Lebensgeschichte keine Erklärung, Moral oder nur ein Resümée aufzuzwingen. Die Erzählung bleibt episodenhaft, wird immer wieder von Bronsons Off-Erzähler unterbrochen, von den Szenen auf der Bühne. Die Bildsprache ist offenbar erfolgreich an Stanley Kubrick geschult (Kameramann Larry Smith hat mehrfach für Kubrick gearbeitet), und auch in der Musik lehnt sich der Film insbesondere an 'A Clockwork Orange' an.

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                      • 6

                        Die Handlung, man ahnt es schon, spielt hier eher eine Nebenrolle, die großzügigen Lücken, Logiklöcher und Drehbuchrevisionseffekte wurden nicht weniger großzügig übersehen oder durch viel Wums übertüncht. Immerhin spektakelt es hinreichend vor sich hin, daß die einigermaßen knackigen 90 Minuten tatsächlich nicht sonderlich langweilen. Da stört es, so man willig ist, unterhalten zu werden, eben nur bedingt, daß die Spezialeffekte weniger an großes Kino als an ein Computerspiel gemahnen und daß der finale Plottwist natürlich keiner ist, sofern man vorher nicht komplett geschlafen hat.

                        • 5 .5

                          Der Humor hier speist sich nicht nur aus einer flachen Quelle: neben Wortwitz steht reiner, hemmungsloser Slapstick, ergänzt durch Situationskomik en gros (nicht immer der feinsinnigsten Sorte) und nicht zuletzt Brüche und Sprünge in den Figuren. Gut gefallen hat mir auch, wie der Film unterschiedliche Animationstechniken miteinander mischt, stärker und zu größerem Effekt als das in den Fernsehepisoden zu sehen ist.

                          • Nehmt Ihr bei Gelegenheit die dort noch fehlenden Filme vom FFF auch in die Datenbank auf? Ich habe z.B. 'Bronson' schon gesehen und würde ihn gerne lobpreisen. ;-)

                            • 6

                              Ein Film, der das Kämpfen so im Titel trägt wie Fighting, weckt gewisse Erwartungen an sein Thema und dessen Umsetzung; genretypisch wäre mit schwitzenden Männerkörpern und dramatischen Momenten der maskulinen Selbstfindung zu einpeitschender Musik zu rechnen. Wie Fighting solche Erwartungen und Genreelemente von den ersten Szenen an unterläuft, macht dann umso größere Freude.

                              • 3 .5

                                Große Überraschungen hat der Film nicht zu bieten. Er erzählt die klassische Geschichte davon, wie ein alter Mann einer jungen Frau verfällt und dabei in eine ihm fremde Welt und mehr und mehr zum Tolpatsch gerät; "aufgepeppt" wird die Handlung mit reichlich Dialogwitz und einem nicht eben kleinen Spritzer Misogynie.

                                • 2 .5

                                  Seine Jungfräulichkeit an ein Playmate zu verlieren: Dieser Männertraum reicht für ein Pseudo-Roadmovie mit verhindertem Sex, schmerzhaftem Sex und seltsamem Frauenbild.

                                  • 8 .5

                                    Mit ambitionierter Montagetechnik, die Kamera stets dicht an der Hauptdarstellerin Ellen Page, gelingt Bruce McDonald ein eindringliches Porträt einer jungen Frau ohne Halt. Nach kurzer Gewöhnungszeit entwickelt der Rhythmus des Films seine Sogkraft.

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                                    • 5

                                      Holy Crap! Ansonsten flotter und noch frenetischer als der Vorgänger, und mindestens genauso meschugge.

                                      • 6 .5

                                        Wieder einmal kommt Leben ins Museum: Diesmal hat es Ben Stillers Larry Daley mit einer Riesenkrake, Al Capone und Napoléon Bonaparte zu tun. Und das sind noch die kleineren Probleme. Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass der mit computergenerierten Spezialeffekten gesättigte Film das große Lob der Wachsfigur singt. Immerhin hat sich Regisseur Shawn Levy nicht zu sehr auf den reinen Schauwert der zum Leben erweckten Museumsstücke verlassen, obwohl er dem Konzept sogar einige poetische Momente abringt.

                                        • 6

                                          Der Film braucht eine Weile, um in seinen Rhythmus zu finden, das sehr Episodenhafte, Fragmentarische wird er aber nie los. Am Anfang, während der Audition-Szenen, sind es immer nur Bruchstücke von Unterhaltungen und Selbstdarstellungen, die man zu sehen bekommt, später wird das eingängiger, nachdem sich auf der Handlungsebene die Beziehungskonstellationen gefunden und verfestigt haben. Trotzdem hat man hier das Gefühl, einem Ensemblefilm zuzusehen, der nie ganz zu einer Einheit zusammenwachsen will.

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                                          • 5 .5

                                            Blutiger Valentinstag kommt vergleichsweise zurückhaltend daher, auch darf man sich in Bezug auf Handlung und Effekte kaum Preziosen erwarten: Dies ist ein leidlich solider, leidlich spannender, aber keineswegs herausragender Slasher. Bemerkenswert ist allerdings der Vorspann des Films.

                                            • 6 .5

                                              Hübsche Satire auf Krieg als Medien- und Geschäftsereignis, die leider ab der Mitte gar nicht mehr funktionieren mag.

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                                              • 5

                                                Deutlich schwächer als die anderen Filme, abgenutzte Ideen und langweilige Story. Und sehr kurz natürlich.

                                                • 3 .5

                                                  Das Remake von Wes Cravens in Deutschland verbotenem Das letzte Haus links hält einen hohen Level an Gewalt, macht es sich aber mit seinen Figuren etwas zu einfach. Und gerade durch die so eindeutige Aufteilung der Protagonisten in Gut und Böse und dadurch, dass Brutalität von den allerersten Szenen an Bestandteil der Darstellung ist, offenbaren sich die ausführlichen Gewaltszenen, allen voran die langwierige, grausame und verstörende Vergewaltigung, als reine Schauwerte.

                                                  • 1

                                                    Blut spritzt bis in den Zuschauerraum: My Bloody Valentine 3D konzentriert sich auf seine Schauwerte in drei Dimensionen und hat ansonsten nur Schlachterei zu bieten. Die genauen Details der Handlung sind ebenso unwichtig wie die darin agierenden Figuren, deren Charaktere flach wie Pappfiguren bleiben; dafür wird zumindest in der ungeschnittenen Fassung reichlich der Tiefe der menschlichen Körper gefrönt. Das gerät rasch zur Nummernrevue, in der Regisseur Patrick Lussier auch immerzu die 3D-Effekte ausstellt. Diese sind in der Tat der einzige Grund, den Film zu sehen – so man denn eine Neigung zum einfallslosen, expliziten Splatterfilm hat.