Rochus Wolff - Kommentare
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Alle Kommentare von Rochus Wolff
In der Fortsetzung des Tanzfilms "Step Up" wirbelt eine junge Straßentänzerin in einer elitären Schule Staub auf. Die Handlung von "Step Up to the Streets" ist aber nie etwas anderes als stereotyp.
Brad Andersons Film über ein Touristenpaar in der Transsibirischen Eisenbahn kann sich nicht so recht zwischen psychologischer Studie und Thriller entscheiden.
Daß Stephen Sondheim hierzulande nahezu unbekannt ist, sagt eigentlich schon alles über den Zustand des Genres Musical in Deutschland. Mit "Sweeney Todd" kann man immerhin erahnen, was möglich ist. Da muß das Musical nicht mehr nur witzig und getanzt sein, es kann auch böse und ganz und gar finster enden - dafür sind die Gefühle echt und tief und schwarz. Die Kamera verweilt lange bei Johnny Depp und Helena Bonham Carter, und was könnte sie klügeres tun?
Obwohl Story wie Figuren des Films durchaus packend und überzeugend sind - und glücklicherweise mit nicht zu viel Pathos beladen - läßt der Film insgesamt ein wenig kalt. Zu glatt, zu stilisiert ist dann doch das Ganze, auch wenn natürlich die Ästhetisierung Teil des Konzepts ist. Im Gegensatz zu den meisten Filmen, die politischen Widerstand in einer Actionhandlung thematisieren, sind sich hier die Charaktere wenigstens ihrer moralisch zwiespältigen Position stets bewußt. Und Natalie Portman sieht man sowieso gerne bei der Arbeit zu.
Irgendwann mittendrin stellt man fest, daß man es weniger mit einem Agentenfilm als mehr mit einem Anti-Agentenfilm zu tun hat. Das Leben der Geheimen ist halt doch eher traurig. Leider fehlt dem Film dann aber jenes Quentchen Spannung und Struktur, das ihn trotzdem interessant machen würde. Am Anfang ist's ganz spektakulär, und zwischendrin im Auto, aber das war's auch schon.
Das Beste: Daß die ersten fast zehn Minuten des Films praktisch nichts gesagt wird. Und trotzdem alles klar ist. Davor immerhin: Chapeau!
John Rambo liefert kein komplexes Bild der politischen Lage, sondern eine so klar in Gut und Böse aufgeteilte Welt, dass für Zweideutigkeiten kein Platz bleibt [...] War Rambo in den 1980er Jahren noch das fleischgewordene Selbstbewusstsein interventionalistischer amerikanischer Politik, bei aller Brutalität eben auch mit seinem ganzen Körper seiner Aufgabe hingegeben, ist er nunmehr nur noch ein Phantom. Eine unbesiegbare Ikone aus der Vergangenheit, die keine Hoffnung auf eine bessere Zukunft mehr bieten kann und so das Scheitern amerikanischer Selbstgewissheit in der realen Gegenwart nur umso deutlicher sichtbar macht.
Was hier politisch brisant daherkommt, ist natürlich nur Thriller-Dutzendware mit aufgesetzten globalen Konflikten, seltsam aktuell angesichts von "Atomwaffen auf dem Weg in den Uran". Solide ist das, aber letztlich nicht so spannend, daß man aus dem Sessel rutschen würde vor Weltvergessenheit.
Sean Penns Film über einen Aussteiger, der sich selbst und sein Glück in der Wildnis Alaskas sucht, geizt nicht mit wunderschönen Naturbildern und großartigen Schauspielern, aber auch nicht mit Pathos und Erlösungsmetaphorik.
Monsterkino von unten: Der neueste Streich von Produzent J.J. Abrams präsentiert vier junge New Yorker auf der Flucht vor einem Ungeheuer aus der Tiefe. Dabei wird Manhattan großflächig in Schutt und Asche gelegt, und die Kamera ist immer mittendrin.
Zu unglaubwürdig und stellenweise hölzern agieren die Schauspieler, zu vorhersehbar und platt erscheint der Plottwist am Ende des Films. Auch gebiert der unbedingte und eigentlich sehr erfreuliche Stilwille des Regisseurs bis dahin einige Manierismen, die spätestens im letzten Drittel, wenn die Handlung ernsthaft langweilt, die Sehnerven der Zuschauer allzu stark in Anspruch nehmen.
Das ist eine schön schwarze Komödie, deren MacherInnen die gleiche moralische Flexibilität an den Tag legen wie der Protagonist - was dem Film wirklich sehr gut tut. Denn ganz subtil legt er so die Mechanismen frei, nach denen Öffentlichkeitsarbeit im Dienste des Kapitalismus funktioniert. Trotzdem ist das alles in letzter Instanz ein wenig unbefriedigend, was nicht zuletzt daran liegt, daß einem die Figuren nie ans Herz wachsen: Sie bleiben alle oberflächliche gezeichnet, obwohl sie Tiefe ahnen lassen. Da wäre noch mehr drin gewesen. Darauf eine Zigarette.
Dieser Film ist wirklich schlecht. Sehr, sehr schlecht. Und langweilig. Und zu lang. Er ist vor allem fast überhaupt nicht komisch, obwohl er das penetrant zu behaupten versucht, und erst wenn ich das verdaut habe, gelingt es mir vielleicht einen wirklich vernünftigen Verriß zu verfassen. ... Den Athleten in Olympia geht dank Zaubertrank die Puste nicht so schnell aus wie diesem Film: Dünne, bis zum letzten Tropfen ausgequetschte Scherze reichen nicht aus, um die Realfilm-Adaption eines weiteren Asterix-Comics über viel zu lange zwei Stunden Laufzeit zu zerren.
Das eigentlich Interessante in dieser Verfilmung des bekannten Kinderbuchs "Die Rote Zora und ihre Bande" von Kurt Held ist die Dynamik innerhalb der Bande um das rothaarige Waisenmädchen. Alles andere gerät ein wenig sozialromantisch schlicht.
Im Nebel sind die Ungeheuer, im Supermarkt die Menschen. Was als Sozialstudie mit Monstren angelegt ist, wird erst mit dem fulminanten, radikalen, fürchterlichen Schluss zu einem wirklich bemerkenswerten Film.
Jon Turteltaub und Jerry Bruckheimer machen mal wieder richtig Krach und schicken die Familie Gates auf einen erneuten nationalen Selbstfindungstrip. Das ist lang und laut, auch sehr verspielt, aber nicht sehr interessant.
Sieht man einmal davon ab, daß Captivity bei aller handwerklichen Sicherheit (und gelegentlich hübsch absurden Spielereien des Soundtracks) dramaturgisch eher schwächelt, ist zumindest bemerkenswert, wie der Film mit seinen eigenen Mechanismen und der Repräsentation weiblicher Körper – und das heißt vor allem: dem Körper seiner Hauptdarstellerin – umgeht. ... Letztlich perpetuiert Captivity in seiner eigenen Ästhetik die Verfügbarkeit des weiblichen Körpers, die er vorgibt zu kritisieren: So geht Exploitationkino heute.
Colin und Greg Strause schicken einen Predator los, um die Alienhorde zu dezimieren, die die US-Kleinstadt Gunnison heimsucht. Es spritzen Blut, Säure und reichlich blaue Bohnen. Die meisten Figuren haben nur wenig Filmlebenszeit, bevor sie mit Krallen, Zähnen und anderen außerirdischen Unfreundlichkeiten Bekanntschaft machen.
Glaube, Liebe, Grazie, diese drei: Joss Whedon macht die Fortsetzung seiner Fernsehserie Firefly zu einer wunderschönen Parabel über die Freiheit und einem Loblied auf die Unterschiedlichkeit der Menschen. Und ein Science-Fiction-Film mit reichlich Action ist Serenity auch noch.
Dies ist wieder einer der Filme, bei denen ich nicht verstehe, warum Parker Posey in großen Filmen nur so seltsame Rollen bekommt. In "Blade: Trinity" ging es ja immerhin noch einigermaßen, aber hier? Ansonsten: sehr durchschnittliche Superheldengeschichte mit einem seltsamen computergenerierten Schleier über den Bildern.
Gerne setzt und stellt Anderson seine drei Hauptfiguren in Bildkompositionen, bei denen jede Farbe, jedes Detail genau bedacht und aufeinander abgestimmt ist... Den ruhigen, fast beengenden Aufnahmen im Inneren des Zugs setzt Anderson außerhalb des Zuges, in den Städten, Tempeln und auf dem Land, gerne schweifende, weite Kamerablicke gegenüber, als ließen sich in dieser Fremde tatsächlich so etwas wie Offenheit und neue Wege finden. Hier wird jedoch keineswegs dem Exotismus gefrönt, obwohl wirklich reichlich Gelegenheit dazu bestünde.
Ein clever gemachter Thriller ist das, der erst nach und nach offenlegt, was hier eigentlich warum gespielt wird und den Zuschauern immer nur minimal mehr verrät als den CIA-Oberen. Die eigentliche Handlung ist ganz ins Innere der CIA-Zentrale verlegt, wo sich die Überwacher selbst überwachen und bespitzeln - nichts ist, wie's scheint, alle haben so ihre eigene Agenda. Das spiegelt sehr schön, welches Durcheinander die Welt draußen bietet, wie unübersichtlich Politik aus der Sicht eines Geheimdienstes wahrscheinlich ist. Wenn man sich allerdings für Intrigen und Versteckspiele nicht begeistern kann, ist "Spy Game" wahrscheinlich eher fad, denn mit der üblichen patriotismusbeladenen Actioncoolness, die Agentenfilme sonst gerne heraushängen lassen, hat der Film aber auch gar nichts am Hut.
Eine weitere Computerspielverfilmung: Nur darf man den Auftragskiller Nr. 47 hier nicht selbst steuern. Stattdessen soll eine schöne Russin die Zuschauer in Bann halten.
Es geht ganz, ganz verkorkst los, mit handwerklichen Fehlern in Skript und Timing, und wird dann langsam besser - aber stellenweise bricht heftig das B-Budget in den Film ein. Logische Fehler laufen da frei rum, als wär's ein Streichelzoo, während die Berge im Hintergrund beeindruckend herumstehen, als wär' nix. Is' ja auch nix, nicht wirklich.
Das ist ein seltsam brüchiger, inkonsequenter Film, der eine Parallelwelt zur unseren in Szene setzt und dann auf einmal ignoriert, wie er auch seine Hauptfiguren ernst zu nehmen vorgibt, um sie dann nur noch wie stereotype Schachfiguren herumzubugsieren.
Perfect Creature hat eine hübsche Prämisse, zumal für einen Vampirfilm und bietet zum Schluß eine hübsch verdrehte Variation auf die heilige Familie, aber so richtig klug weiß der Film das nicht zu positionieren.
Oh je. Oh je.