Rochus Wolff - Kommentare

Alle Kommentare von Rochus Wolff

  • 2

    Eine sehr wirre Variation auf Frankenstein, die mit Schmuddel und Brauntönen versucht, ein bißchen wie "Sieben" auszusehen. Die Grundidee mag recht hübsch sein, ist aber allenfalls eine leichte Variation auf die Idee des mad scientists, der in Frankenstein ja eh schon einen seiner Urväter hat. Ansonsten ein zusammengeklopptes Stück Zelluloid voller unausgegorener und undurchdachter Ideen, das dann abrupt abbricht.

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    • 6

      Trey Parker und Matt Stone machen sich hier schön respektlos über alles mögliche lustig - von friedensbewegten Schauspielern bis zu den waffenschwingenden Weltpolizisten. Die große Stärke des Films ist, daß man nie so recht weiß, über wen er sich gerade am meisten mokiert.

      Auch liegt natürlich viel Poesie darin, Marionetten dabei zuzusehen, wie sie sich gegenseitig in Stücke schießen und hacken. Trotzdem gibt es, hat man das Prinzip einmal kapiert, etliche Längen, die auch der zuweilen arg pubertäre Humor nicht zu überbrücken vermag.

      Höhepunkte sind aber natürlich Kim Jong-Ils wunderbarer "Ronery"-Song und die pathetisch-parodierte Rede der Hauptfigur kurz vor Schluß.

      • 7

        Das ist natürlich ein arg konventionell klassisch inszenierter Familienschmalz, bei dem den frisch ins 21. Jahrhundert filmsozialisierten Menschen schon Captain Picard in einer Nebenrolle als seltsam aufstoßen dürfte.

        Wenn man sich an all das gewöhnt hat, macht der Film aber aus leicht ironischer Perspektive großen Spaß, auch wenn die Wandlung des Grafen vom Griesgram zum guten Menschen allzu vorhersehbar ist. Ein Weihnachtsfilm eben, der standesgemäß mit einem versöhnlichen Christenfest in der großen Schloßhalle endet.

        Freundschaft, Familie, Herzensbildung.

        • 8 .5

          Einer der wenigen Filme, in denen ich Hugh Grant aushalte, wahrscheinlich, weil er im Ensemble ein bißchen verschwindet. Schmalzig-schmerzhafte Liebesgeschichten ohne Ende, und meiner Meinung nach gehören Frutti di mare in wirklich jedes Krippenspiel.

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          • 7 .5

            Man windet sich zuerst sehr lange und schämt sich fremd, daß es kracht; aber dann überrascht einen der Film mit einer wirklich hübschen Wendung, und am Schluß wird alles gut. Tränen fließen. Katharsis! Weihnachten!

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            • 2
              über Elektra

              Profikillerin Elektra Nachios wechselt die Seiten, als sie erfährt, dass sie als nächstes zwei Freunde ermorden soll. Die sich daran anschließenden Kampfszenen haben angeblich etwas mit dem Schicksal der ganzen Welt zu tun, sind aber schlecht inszeniert und retten die höchst undurchsichtige und hanebüchene Geschichte auch nicht.

              • 6

                der untertitel ist noch sehr komisch: a romantic comedy. with zombies. der film shaun of the dead selbst ist allerdings eher zum zombiefilm geraten, der irgendwie auch eine vermeintliche romanze zum thema hat (es wird nicht einmal geküßt) - eine komödie ist er nur am rande.

                6
                • 7
                  über RoboCop

                  seltsam, wie sehr man sich falsch an einen film erinnern kann. robocop ist weniger tumbe ballerei als eine deutliche kritik an der zunehmenden macht von konzernen.

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                    • 6 .5

                      nach dem schönen, spannenden ersten teil habe ich mir von diesem film doch ein wenig mehr versprochen.

                      • 6

                        in diesem japanischen horrorfilm darf man erschrecken, was das zeug hält - und wird auch noch, mal um mal, in die irre geführt. nicht wenige menschen dürften nach diesem film ihr handy abgemeldet haben.

                        • 7 .5

                          Es dominiert, und das ist angenehm, das kleine, stille, tiefe. regisseur volker koepp schließt mit diesem dokumentarfilm an herr zwilling und frau zuckermann an (den ich leider noch nicht kenne, der aber 1999 auch auf der berlinale gezeigt worden ist) und erzählt von menschen, die selbst oder deren vorfahren aus czernowitz, dem heutigen tscherniwzi, oder aus der bukowina stammen.

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                          • 3

                            auch aus büchern von bram stoker kann man schlechte filme machen (anscheinend sogar recht problemlos). "the lair of the white worm" läßt außerdem hugh grant als lord und nachfahre eines drachentöters ziemlich albern aussehen; außerdem hat sein männlicher mitspieler peter capaldi manchmal solche ähnlichkeit mit ihm, daß man gar nicht recht sicher ist, wer wer ist. aber egal.

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                            • 3 .5

                              Im Sequel zu The Transporter wird Frank Martin verdächtigt, an einer Entführung beteiligt gewesen zu sein. Das sollte eigentlich fetzen, aber der Film hinterläßt außer ein paar leise fallenden Federn nur heiße Luft.

                              • 8 .5
                                über Bug

                                Lasst viele Käfer bei mir sein: William Friedkin gelingt ein klaustrophobisches Kammerstück über paranoide Wahnvorstellungen mit zwei grandiosen Hauptdarstellern.

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                                • 8 .5
                                  über Paprika

                                  Japanisches Animationskino ist, Shrek hin, Ratatouille her, immer noch das vielleicht visuell waghalsigste, phantasiereichste, das man im Kino zu sehen bekommt. Paprika ist dafür ein Musterbeispiel: Die Geschichte fragt nach den Grenzen zwischen Realität und Traum, die Bilder nutzen das für ein opulentes Feuerwerk von Ideen und Referenzen. Atemberaubend.

                                  • 9

                                    Die einzige Art und Weise, wie dieser Film den Kopf gefährdet, sind die Kameraeinstellungen: Das Bild steht immer leicht schief, mal so, mal so, sodass man ganz schön aufpassen muss mit der Halsmuskulatur. Ansonsten ist das ein witziger, intelligenter Verschwörungsfilm mit einer großartigen Parker Posey in der Hauptrolle, der Lust macht auf mehr Filme mit ihr und mehr Filme von Regisseur Hal Hartley.

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                                    • 9

                                      Kein normaler Mensch hätte so lange noch keinen Sex gehabt, wenn’s am Willen nicht fehlt und man so eloquent und witzig ist. Das ist vielleicht der einzige Fehler dieser überraschend feinsinnigen Komödie, die gar nicht so sexzentriert daherkommt, wie der Titel suggeriert.

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                                      • 8

                                        Kein Mensch redet so schnell, kein Paar mit solcher Geschwindigkeit wie diese zwei: Julie Delpy und Adam Goldberg sind ein französisch-amerikanisches Liebespaar, das auf dem Rückweg in die USA bei ihren Eltern in Paris Station macht. Die Konfrontation des Hypochonders mit den früheren Liebhabern seiner Partnerin führt zu hochkomischen und hochnotpeinlichen Situationen. Delpys Debüt als Regisseurin ist eine furiose Mischung aus den besten Traditionen europäischen und amerikanischen Independentkinos.

                                        • 9

                                          Zwar ist Napoleon Dynamite im engeren Sinne kein Liebesfilm, aber ein großartiger Film über Außenseiter an einer amerikanischen Provinz-Highschool, der sich nie auf die verlogene Alles-wird-gut-Mentalität gewöhnlicher Highschoolfilme herablässt und seinen wirklich bemerkenswerten Helden nie der Lächerlichkeit aussetzt, obwohl das wahrlich kein Problem wäre. Ein Muss für alle sozial inkompatiblen Nerds.

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                                          • 2

                                            Beim ersten Versuch mußte ich den Film nach ein paar Minuten ausschalten: zuviel pathetische Prügelei schon gleich am Anfang. Beim zweiten Mal haben wir durchgehalten, aber es wurde auch nicht wirklich besser. Vielleicht verstehe ich nur einfach von Hollywood inszenierte Gründungsmythen nicht. Oder Leonardo diCaprio geht mir auf den Keks. Oder sowas. Oscars gab es dafür? Auweia. Ein verdorbener Abend.

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                                            • 0

                                              Ein Abzählreim als Actionfilm, in dessen ersten gefühlten fünfzehn Minuten sämliche interessanten Figuren aus dem Spiel geschossen, gebissen oder sonstwie massakriert werden, bis für die nächsten gefühlten zwei Stunden nur noch eine leider recht nichtssagende Heldin und zwei Spezies ausdrucksloser Monster übrig geblieben sind. Die tatsächliche Zeitverteilung ist natürlich ein wenig anders, aber Alien vs. Predator beweist, daß man einen Film nicht nur machen sollte, um das gleichnamige Videospiel rechtfertigen zu können. Und die Alien-Filme haben einen solchen Abschluß wahrhaft nicht verdient.

                                              • 7 .5

                                                Vielleicht der unromantischste Liebesfilm aller Zeiten, und ohne jede Kopflastigkeit eine Ansammlung sehr, sehr schräger Situationen und Momente, die sich im Hirn festhaken und da auch nicht mehr rausgehen. Für Rosa von Praunheim war die unterm Weihnachtsbaum verschenkte Bettwurst das Sprungbrett zu seiner weiteren Karriere. Einfach unwahrscheinlich.

                                                • 8 .5

                                                  Diese schwarze Komödie zerlegt die Traumwelt der Miss-Wahlen schon in der Provinz – hundertfach böser und tausendfach besser als so weichgespülte Unterhaltungsmaschinen wie Miss Undercover. Und Kirstie Alley ist hier mindestens so schön durchgeknallt wie vielleicht im wirklichen Leben.

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                                                  • 8 .5

                                                    Na, ißt noch jemand Viktoriabarsch? Leider ja, und das ist nur einer der Gründe, warum dieser Film zum Bildungskanon gehören sollte. Er bewegt sich in langsamen Kreisbewegungen um die Folgen herum, die die Ansiedlung des Barsches im afrikanischen Viktoriasee hatte, und mehr und mehr wird er zum Lehrstück darüber, wie Kapitalismus und Globalisierung funktionieren.

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