Roldur - Kommentare
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Alle Kommentare von Roldur
Wie im Delirium schwankend zwischen Teen-Dramedy, Queer-Film, Verschwörungstheorien-Film und Apokalypse. Klingt ja schonmal gut. Doppelt gut, weil Gregg Araki dahintersteckt, der mir schließlich mit "Mysterious Skin" einen Lieblingsfilm bescherte. Das könnte was werden.
Nun mal grade heraus: "Kaboom" ist konsequentester Ultra-Trash. Was wir hier geboten bekommen ist jenseits von Gut und Böse, schlicht total jenseits jeder Reizüberflutungs-Schwelle. Klar, das ganze macht schon Spaß aber damit "Kaboom" wirklich überzeugen könnte müsste er weit besser inszeniert sein und weit weniger Fremdscham-Szenen bieten.
Der ganze übernatürliche Scheiß ist so unglaublich lächerlich in Szene gesetzt (hier und da mit Sicherheit auch beabsichtigt), dass es manchmal echt anstrengend ist alles auf den Trashfaktor abzuschieben. Auch sind lange nicht alle Darsteller durch die Bank gut besetzt, wirklich überzeugen kann eigentlich nur der Hauptdarsteller.
Aber mal ganz abgesehn von allen möglichen Kritikpunkten an diesem feinen, kleinen, total schwulen Hipsterfilmchen: Er macht einfach verdammt viel Spaß und darum gehts ja schließlich am Ende. Mal sehn was von Gregg Araki sonst noch so auf mich wartet.
Auch in seinen moderneren Zombie-Flicks versteht Altmeister George A. Romero es noch immer geschickt neue Aspekte der Apokalypse zu beleuchten. So klingt die Idee zunächst abgedroschen, erneut einen Film über den Ausbruch zu machen und das halt im Mockumentary-Stil. Schnell aber hinterfragt Romero das teils brüllend dämliche Verhalten seiner Hauptcharaktere und schafft es auch immer wieder eine fiese Mediensatire durchschimmern zu lassen. Aber leider eben immer nur kurz.
Was bleibt ist ein solide gemachter Zombiestreifen mit leicht erhöhtem Anspruch also. "Diary of the Dead" ist im Prinzip der "District 9" des Zombie-Genres: Netter Hintergedanke aber leider nicht konsequent genug umgesetzt. Zu sehr nerven die Hauptcharaktere, zu untalentiert sind die Jungdarsteller. Einzige Lichtblicke, der schottische/britische/wasauchimmer Professor mit Alkoholproblem und der Amish mit viel zu kurzer Screentime.
Aber am Ende ist das hier noch immer ein waschechter Romero und damit sicherlich nicht schlecht, sondern verdammt unterhaltsam mit einem echt bitterbösen Ende aber dennoch, da geht noch mehr. Hoffe ich.
Da war er nun. "Kick-Ass 2".
Ich bin ja mit den schlimmsten Befürchtungen herangegangen. Ein Sturm an negativer Kritik. Der Regisseur, der "The Fighters" verbrochen har. Ein wirklich exzellenter Comic, dessen Umsetzung mich nur enttäuschen kann.
Im Vergleich zum Comic bin ich natürlich enttäuscht, ja. Aber fuck yeah, der Film war gut!
Ich würde mich sogar so weit aus dem Fenster lehnen und sagen "Kick-Ass 2" übertrifft seinen Vorgänger. Vielleicht nicht visuell, vielleicht nicht von den Gags her. Aber in einem definitiv: In seiner bitteren Konsequenz.
In "Kick-Ass" wurde gemetzelt und geflucht was das Zeug hält ohne, dass der Hauptcharakter dafür je Konsequenzen zu spüren bekam, das ändert "Kick-Ass 2" auf brutalste Weise. An die unglaublich Boshaftigkeit der Vorlage kommt der Film dabei zwar zu keiner Sekunde an aber er überträgt diese Brutalität, als Superheld der echten Welt ausgesetzt zu sein weit besser als sein Vorgängerfilm.
Klar gibt es da kleinere Probleme wie wirklich überflüssige Körperflüssigekeiten-Gags, ein semi-verkacktes Ende in der B-Note und einen leicht billigen Look aber alles in allem ist "Kick-Ass 2" ein toller Film, der näher an James Gunn's "Super" liegt als man glauben mag. Wenn man sich dann letztendlich in Teil 3 vielleicht traut auf alle Erwartungen zu scheißen und ähnlich auf die Kacke zu hauen wie "Super", dann, ja dann wird der Kinosessel versaut.
Toller, vollkommen fälschlicherweise zerrissener Film, der fast gänzlich überzeugt. Da habt ihr's.
Kassovitz nächster Film nach seinem Erfolg "La Haine" genießt im Allgemeinen, auch ausserhalb von Cannes, keine große Anerkennung. Schade eigentlich.
"Assassin(s)" ist eine ungewöhnliche, ruhige, wunderschön gefilmte Charakterstudie über einen alternden Killer, den Sog von Gewalt und quasi eine weniger romantisierte Version von "Léon - Der Profi", aber auch weniger spaßig.
Dass Michel Serrault auch jemand anderen spielen kann als Albin, die Quotenschwuppe, wurde mir bereits in den ersten Minuten klar, Serrault spielt unglaublich intensiv und trotz allem verleiht er seinem Charakter eine Verletzlichkeit, die so subtil und so unaufgesetzt ist, wie ich es selten, grade in dem Genre, erleben durfte.
Kassovitz macht seinen Job nicht nur als Regisseur gut, sondern auch als Hauptdarsteller und schweigt mit Gosling um die Wette, aber keine Angst, das kann er fast so gut wie uns Ryan.
Alles in allem ist "Assassin(s)" ein wirklich interessanter, bewegender Film, der leider mit einigen Längen zu kämpfen hat. Wer die aber übersteht bekommt hochkarätiges französisches Kino.
Neill Blomkamps zweite Regiearbeit "Elysium" ist, vorab gesagt, natürlich keine Revolution des Science-Ficiton-Genres.
Was "Elysium" aber ist: Ein wirklich unterhaltsamer, spannender und straighter Sci-Fi mit einer Prise Kitsch. Der Film ist einfach wunderbar in Szene gesetzt, vom total zerstören Los Angeles bis hin zur Schickmicki-Raumstation "Elysium" bleibt kein Auge trocken. Wenn Matt Damon durch die Slums stapft oder auf Brücken gegen Van der Merwe kämpft glänzt das ganze durch wirklich grandiose Optik.
Das Ganze gewürzt mit einem ordentlichen Gewaltgrad und einer netten, semi-sozialkritischen Storyline und einem ordentlich aufspielenden Matt Damon und schon ist Neill Blomkamps neuester Streich für mich ebenso gelungen wie zuletzt "District 9".
Was bleibt ist super Unterhaltung mit einem angenehmen, nicht wirklich nervendem Pseudo-Anspruch. Bitte bleib bei Sci-Fi Neill, das kannst du!
PS: Die Synchronstimme von der Foster war echt unter aller Sau!
Ganz entgegen der teils eher verhaltenen Kritiken war "Trance" für mich voll und ganz gelungen. Danny Boyles neues Regiewerk ist quasi ein "Inception" in cool.
James McAvoy und Vince Cassel, ganz zu schweigen von Rosario Dawson, geben einen enorm sympathischen und exzellent aufspielenden Cast ab, über den man echt nicht meckern kann.
In passend zum Thema fast schon hypnotischen Bildern, teilweise fast schon Noe-Style, erzählt Boyle seine Geschichte. Das ganze unterlegt mit einem wirklich treibendem wie wunderschönen Sountrack und der Film hat für mich gewonnen.
Was mir hier geboten wurde war ein visuell wie storytechnisch wirklich überzeugender Film, der sich nahtlos in die Reihe der guten Boyle-Filme eingliedern darf. Wenn die Möglichkeit da ist übrigens unbedingt in Englisch gucken, die Synchronarbeit klang im Trailer eher verhalten
Alles in allem muss man zwar sagen, dass "Trance" nicht an das rauschhafte Erlebnis eines "Enter the Void" heranreichen kann, aber das will er auch garnicht. "Trance" überzeugt auf konventioneller Ebene, aber da überzeugt er, zumindest mich, voll und ganz.
Also, angucken bitte!
Hochkarätig besetzter Hollywood-Crime/Thriller von Joel Schumacher. Zunächst weiß "8mm" durch einen überraschend subtil spielenden Nicolas Cage zu überzeugen und fasziniert mit einem durchaus interressanten Thema.
Die gut gesetzten Spannungsmomente und die angenehme Entscheidung mal in einem groß produzierten Streifen nicht zimperlich vorzugehn, gehören auch definitiv zu den positiven Aspekten.
So überzeugt "8mm" über recht lange Zeit mit einem ordentlichen Cage, einem guten Joaquin Phoenix und einem herausragenden Peter Stormare, nudelt sich aber in der letzten halben Stunde so dermaßen ab, dass man es kaum glauben kann. Klischee über Klischee wird abgeklappert, bis zu einem wirklich deppertem Showdown nach dem Showdown, das alles gepaart mit einem sich dezent steigernden Overacting seitens Cage und einer recht undifferenzierten Auseinandersetzung mit der BDSM-Szene, zerstören leider einiges der Anfangs recht überzeugenden Packung.
So ist "8mm" letztendlich ein souverän gefilmter und gespielter Thriller, dem 'ne halbe Stunde vor Ende die Puste ausgeht.
Schade.
Spring Breakers und 127 Hours. Obergenial ;)
Die Bücher sind super! Wunschbesetzung wäre Colin Farell als Butler, der Statham wurde aber auch noch klargehn ;)
"And I seriously am so angry you think I read Twilight. "
Wirklich viel erwartet hab ich mir ja nicht. Klar, ich mag Colin Farrell wirklich sehr gerne und David Tennant ist ebenfalls ne coole sau, aber was soll man von Remakes schon groß erwarten? Was folgte?
Geiler Scheiß! Eine unglaublich unterhaltsame, erfrischend böse und wirklich temporeiche Schlachtplatte. Jeder, aber wirklich jeder spielt seine Rolle absolut überzeugend, die Bilder sind wenig originell, passen sich aber gut ein und der Gewaltgrad könnte schöner nicht sein. Dazu kommt noch, dass man hier wirklich die klassichen Vampirklischees ausfüllt und trotz allem modernem Wischiwaschi einen ziemlich klassischen Vampir schafft. An dieser Stelle sei kurz erwähnt, dass ich mir eigentlich keinen besseren Vampir als Colin Farrell vorstellen kann, der sieht ja schon in andren Filmen so aus.
Also, zusammengefasst haben wir hier einen modernen Vampirfilm, mit genug klassischen Vampirelementen, einiges an Gore und das ganze nimmt sich nicht allzu ernst. Klar, einige Momente sind teils exakt kopiert von anderen großartigen Vampirfilmen wie "From Dusk Till Dawn" , aber scheiß drauf, "Fright Night" kopiert verdammt spaßig.
Enorm unterhaltsamer, total unterschätzter Streifen!
Mit unerbittlicher Härte und hoffnungsloser Konsequenz zeichnet Regisseur Daniel Grou die wohl realistischste Rache-Story seit "Dead Mans Shoes".
Während der traumatisierte Vater des ermordeten Kindes grausame Rache nimmt bleibt kein Raum für Sympathien, es bleibt kein Raum Partei zu ergreifen. Das was bleibt ist Leere.
"7 Days" ist in kühlen, farbentsättigten Bildern erzählt und beinhaltet keinerlei Filmmusik. In dem unglaublich sachlichen und gefühlskalten Rahmen, in dem "7 Days" sich abspielt sind die Darsteller allesamt phänomenal.
Was den Film jedoch letztendlich ausmacht ist die Größe, eine so grausame Szenerie zu zeigen und dabei komplett auf ein entlastendes Moment zu verzichten. Genau so wie der Vater immer tiefer in ein bodenloses Loch fällt, so fallen wir als Zuschauer mit ihm.
Wo Vergeltung anfängt da gibt es kein Zurück mehr, das mag pathetisch klingen aber mir fällt kein Film ein, der mich mit so einem Unwohlsein zurückließ.
Dieser französische Rachefilm ist sicherlich kein einfach konsumierbares Exploitation-Filmchen und sonderlich unterhalten habe ich mich auch nicht gefühlt, das was der Film aber schafft ist das, was wenige Filme schaffen: Den Zuschauer zum Nachdenken anregen, ernsthaft.
Also bitte, wenn das nächste Bild auf Facebook geteilt/geliked wird das lauthals "Tod für Kinderschänder!!!!!!" verlangt, schaut "7 Days".
An sich ist Haunted-House-Horror abseits von "Paranormal Acitivity" ja echt was Schönes. In einigen Szenen kann "The Conjuring" auch durchaus glänzen und über den recht subtilen Spannungsaufbau kann ich an sich auch nicht meckern. Nein, auch die Darsteller sind ordentlich, Patrick Wilson mag ich ja sowieso. Was stört mich hier also?
Wie bereits im Vorfeld vielmals bekanntgegeben wurde bedient sich James Wan's neuer Film großzügig bei Genrevorbildern, sei es "Sixth Sense" , sei es "The Inkeepers", nichts wirkt wirklich originell.
Genau das gleiche Problem gibts leider auch mit den Schockeffekten, die scheinen allesamt aus dem großen "Horroralmanach" zu stammen, wirken durchgekaut, abgedroschen und schocken einfach nicht mehr. Der zehtausendste Geist auf verwackelten Aufnahmen, die hundertste knarzende Tür erschreckt mich einfach nicht mehr.
"The Conjuring" ist für Genre-Neuentdecker sicherlich super und ist mit seinem guten Spannungsaufbau auch eine schöne Alternative zu Oberschund wie "Paranormal Acitvity", aber für Horrorfans die hier tatsächlich den angekündigten "ÜBER-MEGA-SUPER"-gruseligen Film erwartet haben, sicher nichts.
Achja und: Die Kinderdarsteller nerven echt hart.
"Sightseers", mein zweiter Ben Wheatley, dennoch nicht halb so harter Tobak wie sein Baby "Kill List" und leider auch nicht ganz so gut, was aber nicht an fehlender Gewalt liegt, auch die gibts hier reichlich.
An sich ist "Sightseers" eine ziemlich gute Tragikkomödie, die es vortrefflich versteht enorm unsympathische Hauptcharaktere einzuführen, mit denen nahezu keine Identifikation möglich ist, das mag ich. Und trotz seines heiklen Killer-Pärchen Themas, ist "Sightseers" eher ein Film der leisen Töne, der mit seiner Beiläufigkeit unglaubliche Brutalitäten zu zeigen zuweilen sogar an dänische Komödien erinnert, auch das mag ich.
Was dann aber zur wirklich guten Komödie fehlt ist die Ausgewogenheit. Ich möchte in "Sightseers" zwar gerne wissen wie es weitergeht, dennoch entsteht zuweilen ein großes Loch im Spannungsaufbau (und das in nur 84 Min.) aufgrund der ständigen Wiederholung gleicher Abläufe.
Der Film ist sicherlich keine gewöhnliche Komödie und sicherlich angenehm gegen den Strich mit seiner "Zwei Rednecks wollen gerne Mickey und Mallory sein"-Attitüde aber dennoch ist es schmerzhaft, dass hier hätte so viel mehr draus werden können.
Ben Wheatley, du solltest dabei bleiben deine Drehbücher selbst zu schreiben und weiterhin solche Meisterwerke abliefern wie "Kill List", naja mir bleibt ja noch sein Neuester, "A Field in England".
Und deswegen... genau deswegen, muss man BigDi einfach lieb haben! :)
Die enorm böse 90er Variante von "Hangover". "Very Bad Things" lässt bei seiner Interpretation eines total eskalierenden Junggesellenabschieds keine Geschmacklosigkeit aus und inszeniert ein Blutbad und Tour de Force seitens Christian Slater, die sich gewaschen hat.
Was hier an Brutalität, schwarzem Humor und im Drogensektor abgefeiert wird stellt die Kinder-Variante "Hangover" wirklich in den Schatten, dazu kommt, dass "Very Bad Things" zusätzlich auch als Komödie wirklich ordentlich funktioniert.
Alles in allem wohl der einzige Film in dem mich Cameron Diaz jemals überzeugen konnte (was wohl auch daran liegen mag, dass hier wohl keine Gelegenheit ausgelassen wurde sie mit immer schlimmeren Situationen zu foltern).
"Very Bad Things" ist eine enorm spaßige Angelegenheit, die dennoch hätte besser klappen können, wären manche Szenen nicht bis zur Unkenntlichkeit durchexerziert worden und nicht jeder Streit der ungleichen Truppe von Junggesellen so nervtötend ausgedehnt gewesen. Mit etwas weniger Hektik und mehr Feingefühl hätte Regisseur Peter Berg hierraus ein richtiges Meisterwerk machen können, aber ganz abgesehn von diesen kleineren Kritikpunkten haben wir es hier mit einer wirklich gelungenen Komödie zu tun.
Also: Fick "Hangover", feier "Very Bad Things"!!
Unter Yakuzas gibt es keine Moral. Es gibt keine Bruderschaft, keine Ehre, keinen Zusammenhalt. Es gibt nur Macht, Blut und Geld.
Kitano entromantisiert hier gleich das ganze Yakuza-Genre und serviert mit unglaublicher Härte eine ganz und gar ungeschönte Gangster-Story. Raus aus dem immer freundlichen, immer zuvorkommenden Japan, hinein in eine Welt aus Verrat und Gier.
So viel mal dazu.
Nicht nur, dass "Outrage" ein ausgezeichneter Abgesang an ein ganzes Genre ist, er ist ganz abgesehen davon super gespielt (allen voran natürlich wie immer der halbgesichtige Kitano) und exzellent inszeniert.
Wer hier einen normalen Mafia-Thriller erwartet ist natürlich an der falschen Adresse. Viel mehr, als dass er eine überwältigende Geschichte erzählt, ist "Outrage" ein böser Kommentar, der bewusst Konventionen bricht.
Exekution über Exekution über Exekution und irgendwann fragt man sich, wo bleibt jetzt die Moral, wo bleibt das wohlige Gefühl, dass all dieses Blut für irgendwas Höheres, sei es das Ende eine Ränkespiels, vergossen wurde?
Der Film hat kein erbarmen, genausowenig wie die Handlung erbarmen mit ihren Darstellern hat, bis fast keine Möglichkeit mehr bleibt aus diesem Teufelskreis aus "Boss folgt Boss folgt Boss" auszubrechen.
Sicher mag der Film dem ein oder anderen keinen Spaß machen, sicher ist der Film an den falschen Erwartungen vieler einen neuen, "konventionellen" Takeshi Kitano zu bekommen zerbrochen, für mich war "Outrage" in seinem speziellen Genre eine ganz neue Erfahrung.
Das ist also der Beweis! Deutsche Comedy lebt noch!
Über die ein oder andere Fäkalie muss man hinwegsehen aber im Großen und Ganzen bekommt man hier ein so anarchische und wunderbar geschmacklose Tour durch Berlin geboten, dass es zum verlieben ist.
"Schwarze Schafe" ist so derb und so neben der Spur, wie ich es persönlich nie von einer deutschen Komödie erwartet hätte. Da gibts in den letzten Jahren wohl doch noch was gutes Deutsches neben "Oh Boy".
Wenn man die ein oder andere verpasste Pointe verschmerzen kann, bekommt man hier so wunderschön deutschen Humor geboten, ein Abgesang auf ewiges Spießertum, ein Stinkefinger an die ewig gleichen öffentlich-rechtlichen Produktion.
Also anschnallen und festhalten, macht euch gefasst auf wunderschönstes Schwarz-Weiß, wie immer, natürlich auch mit Tom Schilling.
Was für ein surrealer, total abgefuckter Alptraum.
"Kill List" ist eine unglaublich böse Reise tief in das schwärzeste Innere eines Killers. Was anfängt wie ein typischer britischer Genrefilm driftet schnell ab in eine Odysee aus Angst und Gewalt. Was Realität ist und was lediglich Jays Einbildung entspringt ist nie klar und genau das macht auch den Reiz aus.
Mich hat der Film bereits nach kürzster Zeit in seinen Bann gezogen und nicht mehr losgelassen, für mich ist "Kill List" das, was dem britischen Independent-Film seit "Dead Mans Shoes" nicht mehr beschert wurde, ein wirklich durch und durch überzeugender Film.
Vielleicht diesmal keine Milieu-Studie, vielleicht auch kein wirklich realitischer Film, aber eine enorm beeindruckende Impression davon, was Gewalt in einem normalen Leben ausrichten kann und wie tief Angst eigentlich geht.
Man mag mir jetzt nachsagen, dass ich hier zu viel reininterpretiere aber ich bleibe hier wirklich beeindruckt zurück. Großartiger Britfilm.
Dazu sei vielleicht noch gesagt, dass die Darsteller ebenfalls überzeugen, lediglich die Kamera hier und da etwas hypernervös ist. Unbedingt anschauen!
Spring Breakers war toll <3
Alan Smithee wäre doch super! :)
Was ist das erste was mir in den Sinn kommt wenn ich so an "Footsoldier" zurückdenke? Mein Gott, wie prollig.
Nein, klar, Prolliges kann sehr viel Spaß machen, zuletzt so passiert bei "Scarface" aber "Footsoldier" tut das hoch hinaus wollen einfach nicht gut.
Eine Geschichte über ein ziemliches Nichts in einer Art Londoner Mafia, aus dem Nichts wird und der hin und wieder jemanden verprügelt, foltert oder tötet.
Dazu kommt noch dieser unglaublich billige Look wie bei einer 08/15 Van Damme Direct-to-DVD Produktion.
Die recht guten Darsteller, die kompromisslose Brutaltiät und einige recht spannende Szenen machen Footsoldier durchaus noch genießbar aber heben ihn sicherlich nicht auf das Niveau, welches er erreichen will. "Footsoldier" ist kein "GoodFellas", kein "Pate" und kein "Scarface", sondern der kleine, englische und leicht zurückgebliebene Bruder all dieser Größen. Das kann Spaß machen, mich hat das ganze eher so semi begeistert.
Achja, Pizzabote will ich jetzt sicherlich auch nicht mehr werden... und Teil 2 muss ich auch nicht zwangsläufig sehn. Schade, England.
Da kam jetzt aber was auf mich zu, womit ich nicht gerechnet hatte. Trotz dem dicken B-Movie-Stempel, ein oder zwei ernsthaft klischeehaften Momenten und einigen Schnitzern bei den Schauspielern ist "The Collector" ein fieser, kleiner Slasher hart an der Grenze zum Torture-Porn geworden.
Die grundsätzlich stark an "Saw" erinnernde Geschichte spielt ihre stärken aus und nutzt die Bühne für ein wirklich durchdachtes, hochspannendes Splatterfest.
Der Collector als Antagonist gibt eine gute Figur ab und lehrt allein mit seiner Präsenz schon das Fürchten.
Desweiteren zeichnet sich der Film auch durch seine wirklich kranke Atmosphäre aus. Von Sublimalbildern, hier auch wirklich effektvoll eingesetzt, im Vorspann bis hin zur Lichtkomposition im Haus sowie den wirklich schönen Aufnahmen der fallengespickten Räume von oben.
Unter den Direct-To-DVD Horrorfilmen ist "The Collector" damit für mich eindeutig der King und wird von mir ganz klar an jeden Fan des leider auch stark vermüllten Genres empfohlen, hier haben wir einen kleinen, wirklich düsteren Lichtblick.
PS. Die deutsche Version ist übrigens gekürzt - also zur Uncut greifen ;)
Sucker Punch - Extendet Cut, BluRay und ein langer, gemütlicher Abend voller Zeit. Ich habe mir erhofft, dass ich die angebliche Doppelbödigkeit und die vermeintlich intelligente und interessante Erklärung dahinter erkenne und das wäre es letztendlich fast gewesen das mir den Spaß verdorben hat.
Meiner Meinung nach ist Snyder einfach kein meisterhafter Storywriter. "Watchmen" hatte eben den Vorteil, dass er eben nicht von ihm geschrieben war.
Was Snyder aber kann, das ist das visuelle. Ob man den "Märchenfilter" und die übertriebene Zeitlupe nun mag oder nicht ist Geschmackssache, hier mochte ich es. Snyder genießt das Spektakel und verwirklicht seinen feuchten Teenagertraum, dass er sich grundsätzlich zu ernst nimmt und neben wirklich feinem Trash noch glaubt eine unglaublich tiefgründige Story erzählen zu müssen trübt das Bild leider etwas. Schulmädchen die gegen Riesensamurais kämpfen, um die Wette tanzen und sich mit fetten Köchen anlegen. In einem Delirium aus dem abfeiern der eigenen Blödheit steckt auch eine wirklich ehrliche Ader, sozusagen das Eingestehen des inneren Michael Bay.
Ohne gute Stories wird das mit dem Snyder einfach nicht wirklich was, aber wenn Trash so astrein dargeboten wird und man merkt wie sich der Regisseur bei jeder Explosion ein Ein-Mann-Bundeswehrzelt baut, dann hat das schon was ziemlich spaßiges.
Klar, "Sucker Punch" wird sich zumindest für mich nicht als cineastisches Meisterwerk ins Gedächtnis brennen, dennoch möchte ich von diesem super inszenierten Blödelfilmchen mit tollem Soundtrack nicht abraten. Ist Trash der sich viel zu ernst nimmt nicht eigentlich der wahre Trash? War echt in Ordnung das Ding, die Zeit fühlt sich nicht wirklich verschwendet an. Das nächste Mal den Trash einfach noch konsequenter durchziehen dann läuft das (oder einfach wieder 'nen guten Storywriter engagieren, statt selbst zu dilettieren).
Sieht toll aus :)
Als Ganzes ist "Shortbus" als Film für "Sexuelle Befreiung" oder das Bild einer "Gesellschaft nach 9/11" eher untauglich, dennoch hat "Shortbus" einige andere Qualitäten, die ich sicher nicht missen möchte. Nie wurde bisher so warmherzig und offen mit Sexualität umgegangen. Ich kenne Hardcore-Szenen mit wirklich expliziter Darstellung von Sex tatsächlich im Independent/Normalen-Kino nur als abschreckend bzw. auf irgendeine Art und weise schockierend.
Hier wird das vermeintlich eigenartige normal und vollkommen akzeptabel. Der Film geht so liebevoll mit seinen doch recht klischeehaften Figuren um, dass man sich von dieser unglaublichen Wärme nur mitreissen lassen kann.
Klar, der Mittelteil plätschert etwas vor sich hin aber der gesamte Film besteht aus so viel Leidenschaft und so viel Liebe zum Detail.
"Shortbus" ist wie ein wirklich gut gemeintes und doch leicht stümperhaftes Bild, ich mag es trotz all seiner Fehler total gern, einfach weil ein Film noch nie so wunderschön an das Thema Sexualität herangegangen ist. Ein weniger scharfzüngiger, expliziterer Woody Allen, der dennoch so farbenfroh und sympathisch ist wie sein großes Vorbild.
"Shortbus" erzählt dramatische Geschichten, dennoch wird er für mich wohl zukünftlich zu gern gesehener, leichter Abendunterhaltung werden wie "Vicky Christina Barcelona". Das nenn ich wirklich einen "Feel-Good-Film" wie er mir gefällt ♥.