RoosterCogburn - Kommentare

Alle Kommentare von RoosterCogburn

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    Wenn einer eine Reise macht, hat er viel zu erzählen
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    Liebe Anna,
    nachdem ich Schweden verlasse habe bin ich im (fiktiven) norwegischen Dorf Ravensfjord angekommen. Hier hausen Männer des Nordens - die Wikinger. Wilde unbarmherzige Räuber und Plünderer ("Habt ihr nichts besseres zu tun als Unschuldige zu ermorden und Hab und Gut zu stehlen?" - "Wir brauchen doch Geld für unseren nächsten Raubzug!" - "Ein völlig kaputtes Argument!").
    Der junge Erik hat genug von diesem gewaltsamen Leben. Er zweifelt und macht sich Gedanken darüber, ob es nicht auch noch etwas anderes gibt als Äxte auf Gegner zu schmeißen. Laut der Dorfseherin (Ertha Kitt) muß er "His Masters Voice" finden - ein wundersames Horn. Deshalb ruft er einige Wikinger aus seinem Dorf zusammen um ihn zu begleiten ("Was ich will ist gefährlich. Vielleicht kommt niemand von uns zurück." - "Das wär endlich mal was neues." - "Das was ich will ist noch toller als Amerika entdecken, das kann von mir aus Columbus tun").
    Also habe ich mich den Nordmannen bei ihrem spektakulären Abenteuer angeschlossen. Die eigentliche Route heißt das Horn finden, dieses über den Rand der Welt nach Walhalla bringen und zurück in die Heimat der Wikinger. Doch um an das Horn zu kommen geht es erstmal nach Atlantis-West.

    Über die gelegentlich unnötigen Witze im typischen 80er Jahre Stil kann man bei dem Film hinwegsehen. Doch die umfangreiche wie sehenswerte Ausstattung, die ansprechende Verpackung überzeugt und macht Spaß. Freunde von unbeschwerten Humor sollten sich an die Komödie von Ex-Python Terry Jones herantrauen. Überdrehte Parodie auf das Abenteuergenre.

    Ich bin schon neugierig darauf was mich in Atlantis erwarten wird ...

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    • 6

      Wenn einer eine Reise macht, hat er eine Menge zu erzählen. Ich werde es weiter meinem lieben Reisetagebuch mitteilen. Zu Beginn meiner zweiten Reisewoche befinde ich mich noch immer in Schweden, also wird meine Reise von hier aus fortgesetzt. Liebes Reisetagebuch, mir geht es ganz schön auf den Puffer dich mit 'Reisetagebuch' anzureden. Deshalb wirst du von mir getauft.

      Liebe Anna,
      der in Deutschland bekannteste Krimi-Autor Schwedens dürfte wohl Henning Mankell sein. Also nehme ich mich einem schwedischen TV-Krimi an. Dieselbe Vorlage wurde ebenfallls unter "Die Rückkehr des Tanzlehrers" 2004 in einer deutsch-österreichischen Koproduktion als Zweiteiler verfilmt. Auch der ist mir bekannt. Generell ist es sowieso eine extrem starke Vorlage. Deshalb will ich mich darauf konzentrieren, welche der beiden bei mir einen stärkeren Eindruck hinterlassen hat. Es geht nach Sveg, Nordschweden. Wo der frühere Partner unseres Protagonisten grausam zu Tode gefoltert wurde.
      Der 2002 in Deutschland erschiene Erfolgsroman ist hier wesentlich komprimierter umgesetzt worden. Auch die Figurenzeichnung empfinde ich hier nicht ganz so gelungen wie in dem Zweiteiler. Logisch, dort hat man sich mit 2x 90 Minuten mehr Handlungsspielraum gegeben. Also Anna, wenn du keinen Bock auf nen Zweiteiler hast, die Charakterzeichnung am Arsch vorbeigeht und dich der Krimi effektiv bloß als Whodunnit interessiert, dann kannst du beruhigt zur Schwedenversion greifen. Das Drehbuch zu dem ursprünglich brisanten und atmosphärisch dichten Politkrimi schrieben die "Kommissar Beck"-Autoren Cecilia und Rolf Börjlind. Ich muß zugeben das mir die Hauptrolle des Ermittlers mit Jonas Karlsson als besser besetzt erscheint. In der anderen Umsetzung ist Tobias Moretti als schwedischer Inspektor zu sehen und wirkt doch etwas gewöhnungsbedürftig. Allerdings kann die schwedische Umsetzung in den Nebenrollen nicht mit so hochkarätiger Besetzung glänzen.

      Das war also die Schweden-Version desselben Stoffes. Mir hat der Zweiteiler als Gesamtpacket doch ein wenig besser gefallen. Wie auch immer. Die ollen Schweden müssen ja auch ihre eigenen Brötchen backen.

      5
      • 4
        • 1

          Wenn einer eine Reise macht, hat er eine Menge zu erzählen. Nach meiner Stippvisite in Dänemark bin ich nun in Schweden angekommen.

          Liebes Reisetagebuch,
          kennst du das auch? Manchmal gibt es Filme, deren Bewertungen einfach nicht stimmen. Die völlig zu unrecht in Vergessenheit geraten sind. Gelgentlich stösst man immer wieder auf derartige Perlen. Nur um eines klar zu machen, bei "Psalm 21" handelt es sich nicht um so einen Film. Dieses Machwerk ist einfach schlecht.

          In einem kleinem Dorf nicht unweit von Stockholm spielt sich hauptsächlich dieser spannungsfreie und völlig belanglose Film ab. Eigentlich ist diese Gegend hier für einen ordentlichen Gruselfilm wie geschaffen. Jedoch gelingt der Versuch mich mit dieser recht drögen Erzählung und dieser langweiligen Story zu fesseln, die sich letztendlich um DAS Kirchenklischee-Thema Nummer eins dreht, so gar nicht. Um ehrlich zu sein, liebes Reisetagebuch, ich finde den Präsentationsrahmen dafür falsch gewählt und unpassend. Mit einigen Schockeffekten wird versucht mich bei der Stange zu halten und davor zu bewahren, das ich hier nicht auf die Idee komme lieber zum Kühlschrank zu gehen (habe ich aber doch getan).
          Ich sollte meine Zeit besser verplempern und mir lieber einen der berüchtigten schwedischen Pornos reinziehen. Bei nem Fickfilm würde mich auch die Synchro nicht so stören. Da gibt es andere Schauwerte die ablenken. Ich bin normalerweise ein Freund der deutschen Synchronisation und halte viel von ihr. Aber dann bitte auch mit einem vernünftigen Dialogbuch und passenden Synchronsprechern. Hier wird jegliche Form von Atmosphäre in ihrer Wurzel dem Gar aus gemacht. Zum gruseln. Wahrscheinlich das einzig schaurige an diesem Machwerk.

          Weniger Horrorfilm, als vielmehr Drama, erzählt der Streifen vordergründig von verdrängten Kindheitserinnerungen und der folgenden Vergangenheitsbewältigung des Protagonisten in steriler Optik. Das Plädoyer am Ende des Films zeigt, dass der Regisseur den Film als Anklage gegen die protestantische Kirche konzipiert hat.

          Trotz guten Willens, ein Scheissfilm. Vom Konsum solcher Filmkost ist abzuraten. Da sieht man das nicht nur in Hollywood Blödsinn verzapft wird. - Im übrigen, der deutsche Zussatztitel stimmt. Eine Reise in die grausige Langeweile, in die furchtbare Ödnis, in das Verderben der Sinnlosigkeit.

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          • 7

            Wenn einer eine Reise macht, hat er eine Menge zu erzählen.

            Liebes Reisetagebuch,
            nach meinen norddeutschen Abenteuern habe ich mich in Richtung Skandinavien aufgemacht. Genauer gesagt, bin ich gestern in Dänemark angekommen. Da bin ich erst einmal einer berühmten, aber ziemlich dämlichen Panzerknacker-Bande über den Weg gelaufen. Mächtig gewaltig, die drei!

            Da hat die 12–jährige Ida ganz andere Probleme. Auch sie will den Tresor der angeblich sichersten Bank von Dänemark knacken. Ihr Vater war einst ein bekannter Bergsteiger, bis er bei einem Unfall fast ums Leben kam. Jetzt betreibt er eine Go-Kart-Bahn in Kopenhagen. Als Idas Vater schwer erkrankt und alle Kreditanträge der Mutter von den Banken abgelehnt werden, plant sie gemeinsam mit ihren Freunden einen Bruch um mit dem erbeuteten Geld die Operation ihres todkranken Vaters zu finanzieren. - Skandinavische Kinderfilme stechen durch ihre hervorragende Qualität allgemein hervor. Doch Kletter-Ida steigert das ohnehin hohe Qualitätspotential nochmals. Denn hier wurde ein sehr spannender abenteuerlicher Film inszeniert, dessen Actionsequenzen keinen Vergleich mit Heist-Movies aus Hollywood scheuen muss. Und dies wird mit einer durchaus ausführlichen Charakterstudie der Hauptprotagonistin Ida und ihrer Lebensumgebung kombiniert.

            Mit 250.000 Zuschauern kletterte Ida in Dänemark sogar "Harry Potter" an der Kinokasse davon und setzte die Reihe erfolgreicher Mädchenfiguren in der Tradition von Pippi Langstrumpf und Ronja Räubertochter fort. Das höhere Produktionskosten nicht automatisch einen besseren Film machen, hat Hollywood mit seinem Remake eindrucksvoll bewiesen.

            "Kletter-Ida" ist ein herrlicher Film für die ganze Familie.

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            • 6

              Wenn einer eine Reise macht, hat er eine Menge zu erzählen.

              Liebes Reisetagebuch,
              nach meinen ausschweifenden Erfahrungen auf der Reeperbahn *Hicks* befinde ich mich nun etwa 30 km nördlich von Hamburg. In einer idyllischen Kleinstadt namens Barmstedt im Kreis Pinneberg.

              Die Firma BojeBuck Filmproduktion produzierte hier ihren ersten Langfilm. Kaum zu glauben das unter diesen Landeiern ein Filmteam werkelte. Auf der anderen Seite wieder logisch, kommt Detlev Buck doch selbst vom Land. Und wer sich seine Filme ansieht, erkennt sofort das Buck häufig die dörfliche norddeutsche Lebensart thematisiert. Mehr oder minder. Er karikiert sie eigentlich schon. Auf seine ganz eigentümliche, hintergründige Art. Aber immer humorvoll. Zusammen mit Hans-Erich Viet hat Detlev Buck hiermit einen wunderbar unaufgeregten Film inszeniert.
              Bei "Karniggels" geht es einmal quer durch den Garten. Der schüchterne Horst, Köppe genannt,verknallt sich während seines Besuches auf der Polizeischule in seine Mischülerin Nina. Anschließend schickt man ihn nicht in die große Stadt, sondern nach Barmstedt. Wo er in der Nähe aufwuchs. Von dem Ort sollte man sich keine falschen Vorstellungen machen. Wenn sich hier Fuchs und Hase gute Nacht sagen, dann ist das schon eine Wrestling-Veranstaltung. Dort wird er weder ernst genommen, noch entwickelt sich sein Beruf zu dem was er sich davon erhoffte. Stattdessen kommt es völlig anders.

              Ich kann Köppe, den guten Mann ja verstehen. Hat sich, was-weiß-ich von diesem Beruf erhofft. Ist schüchtern bis ins Mark. Verguckt sich gleich zweimal. Und effektiv legt er sich damit auf die Schnauze. Na bravo. Diese Gefühlsblockade die daraus entsteht, ist bestimmt furchtbar. Aber die zahlreichen Klischees, mit denen er sich hier als Polizist auseinanderzusetzen hat, die würden mir viel mehr auf den Sack gehen.
              Buck hat in dem Film auch kurz einen Cameo-Auftritt als Postbote. Übrigens, einige Teile des Films wurden in der Polizeidirektion für Aus- und Fortbildung im schleswig-holsteinischen Eutin gedreht.

              Jedenfalls kratzte ich hier langsam die Kurve. War ein schöner Tag, aber ich muss es nicht übertreiben mit der lakonischen Gemütlichkeit.

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              • 7

                Wenn einer eine Reise macht, hat er eine Menge zu erzählen.

                Liebes Reisetagebuch,
                nach meiner Abreise aus Hannover bin ich heute in der Hansestadt Hamburch gelandet. Eine Stadt, die schon oftmals als Filmkulisse diente. Und mich verschlägt es in das berühmte Vergnügungs- und Rotlichtviertel in St. Pauli. Die bekannte Reeperbahn. Dabei hab ich mir mal Gedanken darüber gemacht, warum die überhaupt so heißt? Für die Herstellung von Schiffstauen wurde eine lange, gerade Bahn von den Seilern, den so genannten Reepschlägern, benötigt (min 300 m Länge). Und wer schon mal da war kennt bestimmt auch die berühmte Davidwache, die bekannte Herbertstraße, das St.-Pauli-Theater oder die Große Freiheit.

                Reeperbahn night from dusk till dawn - könnte der Episodenfilm von Sönke Wortmann heißen. Das wäre treffender. Er spielt auf dem Kiez von der Dämmerung bis zum Morgengrauen. Witzig und knapp erzählt der Film die Geschichten ganz unterschiedlicher Menschen in einer einzigen Nacht. Innerhalb weniger Stunden kreuzen sich auf dem Hamburger Kiez diverse Schicksale. Alte Beziehungen gehen zu Bruch, neue werden geknüpft. Hoffnungen werden geweckt und enttäuscht. Die Liebe fällt unter die Menschen, der Tod holt sich seinen Teil. Mit einem Wort: Es geht ums Leben. So komisch und traurig, wie es nun mal ist. Das spielt sich irgendwo zwischen Kiezstudie, Verlierer-Tragödie und Outsider-Komödie ab, wenn man das Genre einordnen möchte. Ob das Geschehen einen repräsentativen Querschnitt durch die Nächte auf St. Pauli liefern kann, wage ich nicht zu beurteilen. Aber ich bezweifle es stark.
                Bei St.Pauli denkt man natürlich als erstes an die Reeperbahn. Auch Wortmann tat dies. Er bediente sich größenteils der plumpesten Klischees, die schon beinah an einen Dieter Wedel Film erinnern. Aber immerhin ist das Geschehen und Reigen von deutschen Stars ganz unterhaltsam. Wie Armin Rohdes Auftritt als Amokläufer oder Christian Redl, der oberharte Zuhälterkönig mit weichem Kern. Meiner Meinung nach muss nicht jeder Film einen tieferen Sinn ergeben.

                Letztendlich recht trivial, jedoch unterhaltsam. Wie so vieles auf der Reeperbahn.

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                • 5

                  Recht netter Kurzfilm.
                  Erinnert das anfängliche Auftreten der Ice Cream-Twins an einen Mix aus "Spy Kids" und "Tomb Raider", wird der Inhalt zu einem Querschläger aus "Men in Black" und "Monster AG". Dabei behält Rodriguez immer brav die Schranken der zulässigen Formen des Family-Entertainments ein.

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                  • 9

                    Wenn einer eine Reise macht, hat er eine Menge zu erzählen. Ich werde es meinem lieben Reisetagebuch mitteilen ...

                    Warte, warte nur ein Weilchen, bald kommt Haarmann auch zu dir,
                    mit dem kleinen Hackebeilchen, macht er Hackefleisch aus dir.

                    Ausgangspunkt: Niedersachsens Hauptstadt. Hauptperson: der Werwolf von Hannover, Serienmörder Fritz Haarmann. Er bringt Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts in Hannover mindestens 24 Jungen und junge Männer im Alter zwischen 10 und 23 Jahren um – zum größten Teil Stricher. Er lädt sie zum Essen ein, durchbeißt ihnen die Kehle, trinkt zum Nachtisch von ihrem Blut, verkauft deren Kleider, und er soll auch Menschenfleisch selbst gegessen oder verkauft haben.
                    Der Film beschränkt sich auf einen einzigen, nicht näher benannten und spartanisch eingerichteten Raum als Kulisse, möglicherweise ein Verhörzimmer. Aus einer Aussage Haarmanns im Film geht hervor, dass die Befragung in Göttingen stattfindet. In diesem Raum wird Haarmann von Schultze, der Haarmanns Schuldfähigkeit beurteilen soll, in mehreren Sitzungen befragt und berichtet nüchtern, teils naiv-entrückt von seinen Taten.

                    Mit wenigen Mitteln gestaltete der Regisseur eine packende Inszenierung, in dem der Mensch Haarman in seiner Vielschichtigkeit und Widersprüchlichkeit gezeigt wird. Für Götz George, der nächsten Monat seinen 75. feiert, war die Rolle des Fritz Haarmann die bedeutendste Kinorolle seiner Laufbahn. Abseits des Mainstreams angelegt, lebt der Film besonders vom eindringlichen Schauspiel Georges, dem man jederzeit den irren Massenmörder abnimmt.

                    Ich selbst kenne zum Teil noch den Kinderreim. Früher dachte ich immer, das wäre ein nichtssagender Vers über den schwarzen Mann, eine Art Freddy Krüger - fiktiv eben. Aber mir er ging es mehr wie die Kinder der Elm Street. Irgendwann wurde mir als Teenie bewusst gemacht, wer der Mann aus dem Lied war. Er hat bei mir tatsächlich einst für schlaflose Nächte gesorgt, weil ich damals merkwürdige Assoziationen hatte. Wahrscheinlich hab ich mir in zu jungen Jahren "A Nightmare on Elm Street" reingezogen und befürchtet, es gab ihn doch - es gab ihn doch - es gab ihn doch. ^^

                    Nachdem ich die viel zu wenig beachtete Filmkulisse Hannover nun verlasse, mache ich mich innerhalb meiner Reise nun auf in Richtung Norddeutschland.

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                    • 8

                      Im Mittelpunkt der Romanverfilmung geht es darum, wie verschiedene Menschen durch die Begegnung mit dem Pferd Joey verändert werden.
                      War Horse setzt auf die Macht malerischer Bilder um Emotionen zu übertragen. Die epische Geschichte kommt dabei nur langsam ins Rollen, hat bei mir jedoch letztendlich funktioniert. Aufgrund der Handlung macht das Pferd, wie auch sein Besitzer, eine Reise durch. Handwerklich 1a und in tadellosen Bildern umgesetzt, gliedert sich die Story in verschiedene Abschnitte, die doch nur bedingt zusammenhängen. Dabei reicht die Verweildauer des Pferdes beim jeweiligen Besitzer nie, um eine tiefgreifende Figurenzeichnung vor zu nehmen. Doch das will man auch gar nicht. Das Pferd Joey dient als Symbolträger und steht für Hoffnung in schier unauswegbaren Situationen.

                      Ausgezeichnetes, berührendes, farbenfrohes Abenteuerdrama um die Freundschaft zwischen Mensch und Tier. Wer Filme mag wie Der schwarze Hengst, Sein Freund Jello oder Hidalgo, dem könnte auch dieser gefallen.

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                      • 6

                        Die New Yorker Jahre nach dem Ende der Beatles anhand von Aufzeichnungen, Konzertausschnitten und ein paar Songs. Zu sehen sind bisher unveröffentlichtes Material rebellischer Aktionen des Paares Lennon/Ono in N.Y. und zeigt dabei die politische und künstlerische Überzeugungen Lennons in der Post-Beatles-Ära. Auch Yoko Ono geht in einem langen Interview auf diese Zeit in ihrem Leben ein und knüpft an John Lennons Aussagen zu seinem Engagement und seinen politischen Überzeugungen an.

                        Für Musikinteressierte und Beatles-Liebhaber ist die Zeitzeugen-Doku sicher sehenswert. Hardcore Lennon-Fans wird sich nicht viel neues erschließen. Aber die Aufnahmen sind ein schönes Wiedersehen.

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                        • 1

                          Wenn im Cast Wesley Snipes, Zoë Bell, Ernie Hudson und Robert Davi quasi als DIE grossen Namen angepriesen werden, dann ist mir natürlich von vorne rein klar das ich mir ein B-Movie der Gegenwart reinballere. Nix schlimmes soweit. Und bei Bad Lieutenant-Regisseur Abel Ferrara kann man ja wohl noch hoffen, etwas halbwegs schmackhaftes serviert zu bekommen.
                          Stattdessen entpuppt sich dieser Actionfilm, um bei diesem Vergleich zu bleiben, als ein echt übler Schlangenfraß. Veraltete Zutaten werden zu einem lustlosen Einheitsbrei zusammen gepanscht, den man nicht mal den Schweinen vorwerfen möchte aus Angst die würden daran krepieren.

                          Langeweile dank eines ungewürzten, geschmacklosen Fast Food-Actioners.

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                          • 3

                            Um mit "Love Story" einen Vergleich herzustellen, er wirkt wie "Titanic" nur ohne Schiff, Eisberg und Katastrophe. Schauplatz ist demnach auch nicht der Nordatlantik, sondern eine x-beliebige US-Großstadt. Dafür aber mit genauso viel aufgesetzter Tragik. Letztendlich ein ziemlich fieser Chick-flick movie seiner Zeit, über den ich mich nicht einmal ärgern kann. War einfach nur stinklangweilig.

                            Mainstream-Schmachtfetzen der 70er, dem ich nichts abgewinnen kann.

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                            • 8

                              Herr Karlsson ist ein eigentümlicher Wicht - und das nicht nur, weil er einen Propeller auf dem Rücken hat. Obwohl selbst nicht grösser als ein Kind, ist er nach eigener Aussage ein "Mann in den besten Jahren". Wenn auch nicht bösartig, ist Karlsson oft selbstsüchtig, gierig, rechthaberisch und unzuverlässig. Sein Credo lautet: "Das stört keinen großen Geist." Er ist ein selbstbewusstes kleines Kerlchen, das jederzeit zu Scherzen und Schabernack aufgelegt ist. Der kleine Lillebror lernt den selbsternannten besten Dampfmaschinenaufpasser der Welt kennen und will ihn nicht mehr missen.

                              Inhaltlich ist der Film eng an die drei Karlsson-Bände angelehnt und ein Mordsspaß für alle Kinder und Junggebliebende. Der Stoff soll Kindern Mut machen, in einem Alltag voller Regeln auch mal die eigenen Grenzen auszutesten und nicht immer mit dem Strom zu schwimmen. Karlssons Lebensweisheiten sind phänomenal, seine Einfälle legendär und der Humor einmalig.

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                              • 7

                                Im Sinne von JackoXL's Reihe "verborgene Filmperlen auf moviepilot" stelle ich vor:
                                Im Original lautet der Name des Films "Jack the Bear", der deutsche VHS- / DVD-Titel "Jack, der Bär", "Mein Vater - Mein Freund" oder der alternative Fernsehtitel "My Dad - Ein ganz unglaublicher Vater".

                                Anfang der 70er. Jack und Dylan sind nach dem Tod ihrer Mutter mit ihrem Vater nach Oakland, Kalifornien gezogen. In die getrübte Familienidylle des Vaters und Fernsehmoderators John Leary bricht eines Tages das Böse in Gestalt eines faschistischen Nachbarn ein.
                                Ein starkes Familiendrama, dessen aufgesetzt wirkende Verwebung der Figur des Nachbarn Norman Strick (dargestellt durch Gary Sinise) völlig überflüssig und deplatziert wirkt. Diese effekthascherische Storyploterweiterung hat die Handlung nicht nötig. Ein Weiterentwicklung der Charaktere wäre angebrachter gewesen.

                                Ansonsten klare Empfehlung an alle Filmfreunde, die einen glänzend spielenden Danny DeVito als alleinerziehenden Vater erleben möchten. Unterhaltung zwischen Witz und Tragik.

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                                • 4

                                  Der neuseeländische Film ist mehr ein postapokalyptischer Endzeit-Streifen, denn ein typischer Sci-Fi-Movie der 80er. Über große Strecken kommt er ohne Spezialeffekte aus und arbeitet nur mit Atmosphäre. Leider empfand ich dies nicht als gelungen und kam bei mir nicht an. Leider hält sich der Film sehr lose an den Roman. Film und Buch beschäftigen sich mit der faszinierenden und gleichzeitig erschreckenden Ausgangsfrage, wie man sich als letzter Mensch auf Erden fühlen und verhalten würde.
                                  Der Protagonist Zac ist zunächst äußerst verstört und kann verständlicherweise nicht fassen, dass alles Leben sprichwörtlich über Nacht den Planeten verlassen haben soll. Das Resultat der totalen Vereinsamung und dadurch bedingten sozialen Desorientierung fallen aber immer stärker ins Gewicht. Die erste halbe Stunde ist stark, doch dann stößt Zac auf weitere Überlebenden.

                                  Die Geschichte selbst regt zum nachdenken über den Menschen selbst und das Menschliche in uns an. Der Film gibt zu wenig Interpretationsmöglichkeiten und mir gefällt die Weiterführung der Ausgangslage nicht. Die Adaption des Romans wollte viel und ich empfand sie nicht für gelungen. Es sollte hier mehr um die psychologisch-sozialen Auswirkungen des Ereignisses gehen. Das Alleinsein und die Hilflosigkeit, die Angst beim Treffen auf möglicherweise feindliche Überlebende u.ä.
                                  Dann aber diese Aufwerfung von philosophischen und moralischen Fragen ist dann doch etwas dicke. Nach dem Motto: Wenn ich dem einem Thema nicht genug Tiefe geben kann, schneid' ich einfach ein neues an.

                                  Für mich nicht nachvollziehbar, warum dieser Film in seinem Produktionsland so einen Kultstatus besitzt!

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                                  • "Erfolg misst sich in Hollywood an den Kinokassen."
                                    Erfolg misst sich in der ganzen Welt an Verkaufszahlen, an Umsatz. Beliebtheit und somit Popularität ist ein ganz anderes Thema. Dafür steht auch diese Liste nicht. Das ist jedem sofort klar der liest wo sich einprägsame Regiseure wie Francis Ford Coppola (Platz 98), Clint Eastwood (93), Martin Scorsese (85) und David Fincher (82) befinden. Dem gegenüber wird Teil 1 dieser Liste von Sylvester Stallone und Joel Schumacher (wen wunderts?) angeführt.

                                    Am meisten wundere ich mich hier allerdings über die eigentliche Autorin Nancy Meyers mit nur fünf Regiearbeiten soweit oben zu sehen.

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                                    • 8
                                      über Mulan

                                      Frei nach den Motiven einer mir unbekannten chinesischen Ballade, haben die WDS ihren 36. abendfüllenden Zeichentrickfilm auf das Publikum der ausgehenden 90er losgelassen. Wenige aber gute Songs (u.a. von Stevie Wonder oder Christina Aguilera). Eine optische Darstellung des Chinas im 5. Jahrhundert, die mit den naiven Vorstellungen eines unwissenden Europäers konform geht. Dazu die ausgereiftere Charakterisierung der Hauptfigur Mulan macht den Film auch für die Größeren interessant. Auch für Witz wird bei diesem Disney gesorgt. Die Nebenfiguren sorgen für gagreiches Entertainment. Besonders der kleine Mushu (toll gesprochen von Eddie Murphy) stiehlt allen die Show.
                                      Der formelhaften Vorstellung vom Reich der Mitte bezüglich deren Kultur sollte man lieber nicht so viel Beachtung schenken und das Happy End ist genauso selbstverständlich. Das etwas einfachere Design, der eher rundlichen Zeichenstil und die Nutzung der Wasserfarben für die Zeichnungen heben "Mulan" optisch angenehm vom üblichen Allerlei ab.

                                      Dramatik, Abenteuer und Amüsement - der letzte ausgezeichnete Zeichentrickfilm aus den Walt-Disney-Studios.

                                      [Keine Kinoproduktion nach Mulan, die als „Walt Disney Meisterwerke“ vermarktet wurde, gelang es wieder an dessen Qualität heran zu kommen.]

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                                        "Sneakers" ist mit seiner Riege von Alt-Stars und der altbackenen Inszenierung ein Old-School Caper-Movie - ob er will oder nicht. Vor allem aus heutiger Sicht.

                                        Trotzdem schafft es der Film, mit Beschwingtheit und süffisanter Eleganz, mich passend zu unterhalten. Eine einmalige Besetzung und herrliche Charaktere trösten über die teils absurd wirkenden High-Tech Spielereien hinweg. Im tollen Cast fallen neben bekannten Namen wie Redford, Poitier, Kingsley oder Aykroyd, vor allem der Kleinauftritt von James Earl Jones auf und die Rolle von David Strathairn als Whistler (außerdem ist River Phoenix in seiner vorletzten Kinorolle vor seinem Tod zu sehen). Der Film wollte in der damaligen Gegenwart darüber hinweg täuschen, das er klassische Zutaten eines Thrillers neu gemixt hat und in einer andere Verpackung steckte. So wirkte er teils als Pseudo-Hacker-Thriller. Aus heutiger Sicht ist ihm dieser kleine Makel nicht mehr übel zu nehmen. Ein nicht all zu ernst zunehmender Film, bei dem man mehr als einmal ein Auge zu drücken sollte.

                                        Witzige Charaktere begeistern in einem neu zusammen genähten High-Tech-Thriller-Anzug, der wirkt wie bereits getragen. Und bei getragenen Anzügen bekommt man die Falten nie ganz raus gebügelt. Aber selbst in der 2nd-Hand-Abteilung gibt es gelegentlich fesche Sachen :)

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                                        • 9

                                          John Sturges' erster filmischer Streich zum berühmten Gunfight am O.K. Corral, der hier als Filmhöhepunkt angelegt ist. Mit einem edlen Burt Lancaster als "guten" Earp, begleitet vom fantastisch spielenden Kirk Douglas in der Rolle des zwielichtigen Doc Holiday. Bei den Gebrüdern Earp ist auch DeForest Kelley, bekannt als "Pille" McCoy, mit dabei. Dem gegenüber stehen die Clantons, unter denen auch der junge Dennis Hopper zu finden ist.

                                          Klassischer Western, dessen fünfminütiges Shootout der Legende fröhnt. Trotz seiner Härte geht es dem Film nicht um Fakten oder Realismus. Sondern um eine spannend erzählte Story mit Hollywoodstars, die fesselt.

                                          Empfehlung für Westerninteressierte und Must-See für Genre-Geeks!

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                                          • über Biopic

                                            Hier noch ein paar sehenswerte Tipps für deine Liste:
                                            Lust for Life (1956)
                                            Lawrence of Arabia (1962)
                                            Raging Bull (1980)
                                            Out of Africa (1985)
                                            Ed Wood (1994)

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                                              Nach langer Zeit präsentiert Tarantino mal wieder eine gerade zu lineare Storyline. Was bei einer Western-Hommage sowohl angebracht als auch erholsam erscheint. Die Geschichte von Django Unchained wird vor allem durch Rache angetrieben. Wie man es schon von einigen anderen Tarantinos kennt und es auch im Western-Genre weit verbreitet ist.
                                              Es gibt eine Menge Unflätigkeiten, Kraftausdrücke und Brutalität. Es gibt Kraftmeieren und Gewalt, die Spaß machen. Und es gibt ein Wiedersehen mit Schauspielern, die wir schon aus anderen Tarantino-Filmen kennen (Samuel L. Jackson, Michael Parks, Zoë Bell und Christoph Waltz).

                                              Django Unchained ist voller Anspielungen, Bezüge und Referenzen auf eine Reihe bekannter Filme des Genres und ihrer Macher. Nicht nur der Titel gebende Django wird rezitiert. Der Film erinnert mich in einigen Szenarien auch an Die Grausamen, Zwei Companeros oder Leichen pflastern seinen Weg. Ebenso hört man auch bei der Musikauswahl bekannte Soundtracks einiger Italowestern wie Ein Fressen für die Geier, Der Tod ritt dienstags oder Die rechte und die linke Hand des Teufels.
                                              An der Debatte, ob der Film nur eine Ansammlung von unverschämten Versatzstücken ist oder nicht, möchte ich mich gar nicht beteiligen. Zu Quentin Tarantinos Stil gehört nun einmal, das er seine Vorbilder rezitiert und in seinen Filmen einbaut. Puristen kritisieren dies. Ich will nur unterhalten werden und das hat Tarantino endlich mal wieder geschafft.

                                              Für mich der erste herausragende Film, den Quentin Tarantino in diesem Jahrtausend inszeniert hat!

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                                              • 6

                                                "Joan Lui - Eines Tages werde ich kommen und es wird Montag sein" Die Welt ist verkommen, doch nicht von Gott verlassen. Im Jahre 1985 nach Christi Geburt sendet der Herr wieder einen Sohn herab. Eines Montags taucht er in einer italienischen Stadt auf - Joan Lui. Charismatisch, musikalisch begabt, in der Lage, aus der Szenerie eines brutalen Überfalls ein sponantes Happening mit Gesang und Tanz zu machen, und generell mit der gesellschaftlichen Gesamtsituation unzufrieden. Was die Menschheit so in den letzten knapp 2000 Jahren angestellt hat, findet sein Wohlgefallen nicht. Trotzdem oder deswegen wird Joan in Nullkommanix zum Popstar, dessen Singles sich wie geschnitten Brot verkaufen.
                                                Sein Name: Joan Lui (Adriano Celentano). Sein Beruf: Rocksänger. Seine Berufung: den Menschen erneut die Botschaft des Heils zu verkünden… Was der Autor, Regisseur, Komponist, Cutter und Hauptdarsteller Celentano hier anrichtet, ist egoman, ungewöhnlich und äußerst schrill. "Joan Lui" ist ein absolutes Ego-Projekt von Adriano Celentano. Storymäßig ist "Joan Lui" natürlich nichts anderes als eine sich vage an den Stationen des Neuen Testaments orientierende Mär über die Rückkehr des Gottessohns im 20. Jahrhundert im Gewande eines Popstars - eine in den 80er Jahren absolut passende Metapher, da muss man Celentano beipflichten.
                                                Allerdings macht der Schnitt (wie gesagt, dafür war auch Celentano verantwortlich) einiges zu nichte. Ganz abgesehen davon, daß die Montagestrategie von Video-Clips wohl nicht bedenkenlos auf Filme übertragen werden kann, ist die schönste, kitschige Dekoration nichts wert, wenn die Montage uns nicht gestattet, uns auf sie einzulassen.

                                                Der Fazit des Marshalls: Ein sehr ambitioniertes Musical von Celentano, das mir an für sich gut gefiel. Leider übernahm sich das italienische Allround-Talent und trug selbst dazu bei, das die Umsetzung nur mittelmäßig wurde.

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                                                  Das Töchterchen kommt aus Rom zurück und ist inzwischen eine junge Frau und verlobt. Überrumpelt von den Ereignissen wird schon ein Hochzeitsplaner bestellt (köstlich Martin Short!), der dem geplagten Vater George das letzte Hemd auszieht. Die Hochzeitstorte kostet $1.200,00 – voller Neid über das prallgefüllte Bankkonto des zukünftigen Schwiegervaters stürzt George kopfüber in dessen Luxuspool, die Hochzeitsagentur baut sein Haus für die Trauung komplett um, und 500 Gäste haben bereits zugesagt.
                                                  Steve Martin und Diane Keaton als leidgeprüfte Brauteltern im Remake des gleichnamigen Klassikers (1950) mit Spencer Tracy, Joan Bennett und Elizabeth Taylor.
                                                  Der Filmklassiker wird gelungen in die Gegenwart der 90er adaptiert. Der Storyplot ist noch genauso spießig und erzkonservativ wie die Vorlage. Aber ich gebe zu, das es Spaß mir macht, wenn ich Steve Martin am Rande des Nevenzusammenbruchs leiden sehe.

                                                  Herzerwärmendes Rührstück zwischen Lustpiel und Romantik. Solch heile Familienwelt gab es selbst vor 50 Jahren nicht. Trotzdem unterhaltsam.

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                                                  • Wagner wäre heute 200 geworden ...

                                                    Wo du auch bist, Richy.
                                                    Danke für den Lohengrin, die Nibelungen, Tristan und Isolde, deine Version des Tannhäusers, Parsifal, deine nachhaltigen Neuerungen und deiner besonderen Ausdrucksfähigkeit.
                                                    Deine Bewunderer denken an dich und halten Spinner wie Justin Bieber für genauso sinnvoll, wie eingefleischte Vegetarierer die einem Sojawurst als Einlage (und Bockwurstersatz!) im Eintopf verkaufen wollen.

                                                    Happy Birthday, Digga!

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