RoosterCogburn - Kommentare

Alle Kommentare von RoosterCogburn

  • 8

    Ein gutaussehender, beliebter Sportlehrer wird eines Tages bezichtigt, eine seiner Schülerinnen vergewaltigt zu haben. Als sich daraufhin noch ein weiteres Mädchen meldet, die von dem Vertrauenslehrer ebenfalls missbraucht worden sein soll, kommt es zum Gerichtsprozess.
    Bei dem erotischen Thriller denken einige zunächst an einen 08/15 Film mit den üblichen Klischees. Was zunächst wie ein intrigantes Spiel zweier berechnender Girlies aussieht, ist nur der Anfang eines teuflischen Komplotts. "Scream"-Queen Neve Campbell und Denise Richards als heißes aber ungleiches Paar. Und weil auch noch Matt Dillon und Kevin Bacon mitspielen und der Streifen vergnügt mit den Seh- und Rezeptionsgewohnheiten des Zuschauers spielt, ist er bis heute immer noch ein echter Kracher seines Genres. Und Bill Murray in seiner Nebenrolle als schmieriger Kleinanwalt ist ebenso brillant, wie die Hauptdarsteller.
    Die Handlung ist so dramatisch verstrickt und voll von überraschenden Wendungen, daß man sehr schwer vorhersehen kann, wie der Film endet. Letztlich kommt es nicht oft vor, dass ein Erotik-Thriller die Auflösung erst im Abspann liefert.

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    • 8

      Ja, es stimmt. Als Literaturverfilmung ist der Streifen nicht gelungen. Doch wenn man sich davon löst und den Film als Kloster-Entertainmaint sieht, dessen Drehbuch letztlich nicht mehr als eine Krimi-Adaption sein will, dann kann man von den Mönchen ausgezeichnet unterhalten werden.

      Der Klosterkrimi ist nicht so mehrschichtig wie seine Vorlage, kann aber mit Atmosphäre punkten und zwei guten Hauptdarstellern. Sean Connery und Christian Slater agieren hier als mittelalterliche Version von Holmes und Watson. Übrigens erzählt Adson genau wie Dr. Watson die Geschichte aus der Ich-Perspektive und das Connerys Figur von Baskerville heisst, ist auch kein Zufall. Die Detektivgeschichte funktioniert nach dem Whodunit-Prinzip, ebenso wie viele Holmes-Abenteuer nach Conan Doyle.
      Das Drehbuch des Films wurde um etliche Verzweigungen und Nebenlinien des Romans gekürzt. Man hat sich auf den erzählerischen Hauptstrang des Romans und das Verbrechen konzentriert. Dabei gehen zwar einige Erlebnisse mit von Baskerville, innere Auseinandersetzungen und theologische Fragestellungen, die Adson sich stellt, verloren aber die Grundstimmung kann der Film dennoch einfangen.
      Auch mit der weiteren Besetzung kann der Film punkten. Wie die Figur des buckeligen Salvatore, den der spätere "Hellboy"-Darsteller Ron Perlman einprägsam spielte. In der Handlung tauchen aber auch Personen auf, die tatsächlich existierten (wie man es von der Vorlage kennt). Wie z.B. Bernard Gui, der vorzüglich von F. Murray Abraham dargestellt wurde. Oder Michael von Cesenav, dargestellt vom inzwischen verstorbenen Leopoldo Trieste.

      Obwohl der Film kommerziell sehr erfolgreich und beim Publikum überwiegend positiv ankam, erhielt er damals überwiegend negative Kritiken. Die prestigeträchtige Verfilmung von Umberto Ecos Mittelalter-Thriller mit Jean-Jacques Annaud als Regisseur, war Bernd Eichinger's bis dahin ambitionierteste Projekt. Für mein Empfinden, eine gelungene und mehr als sehenswerte deutsch-französisch-italienische Ko-Produktion.

      Dafür, danke Bernd!

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      • 5 .5

        Albern, aber ich find's komisch :)

        http://youtu.be/vL7N-FFhsWk

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        • 5

          Kings geniales Endzeit-Epos wird hier als zäh inszeniertes, blutleeres Drama präsentiert. Nur die ambitionierten Darsteller retten den Fernsehfilm über einige Längen vor der Langeweile. Der Kampf gegen die Katastrophe ist mit reichlich Pathos angereichert und lässt die nötige grauenhafte Atmosphäre oftmals vermissen. Das letzte Gefecht zwischen Gut und Böse wirkt wie eine Episoden-Aneinanderreihung, bevor sich alle nötigen Charaktere schlussendlich zusammen finden.
          Relativ solide TV-Miniserie nach der gleichnamigen Vorlage. Mehr nicht!

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          • Hier sind aber ein paar Patzer im Text passiert, liebe Ines.
            "Vor 13 Jahren löste Schimanski im Tatort seinen letzten Fall"? Der letzte Schimanski Tatort wurde 1991 ausgestrahlt, ist also etwas länger her. Und zwischen 1992 und 1996 trat Götz George überhaupt nicht als Horst Schimanski auf. Gegen Ende 1997 startete die eigenständige Filmreihe "Schimanski", die bereits 15 Filme zählt. Der letzte der Reihe wurde vor fünf Jahren (2008) gezeigt.

            Wie ist jetzt eigentlich die Frage?
            Mit den Tatort Ermittlern muß er es nicht aufnehmen, erhat seit Jahren eine eigene Filmreihe. Dieser Ansatz des Artikels ist schon etwas ... naja. Lass ich mal so stehen. Aber was halte ich denn davon, das er im hohen Alter nochmal den Schimanski gibt? Ist sschon okay. Mensch, das Publikum hat zugeschaut wie er mit 65, 66 und 69 noch Schimmi gespielt hat. Warum also keinen 74-jährigen Horst Schimanski?

            • 8

              Seine Frau hat ihn verlassen, er wurde suspendiert, ist dem Alkohol nicht abgeneigt und er ist wieder mal zur falschen Zeit am falschen Ort.
              Nachdem "Stirb langsam 2" mehr ein Plagiat des Erstlings war, habe ich mir damals von einer erneuten Fortsetzung nicht all zu viel versprochen. Doch für den dritten Teil kehrte John McTiernan, der bereits den ersten Teil inszenierte, auf den Regiestuhl zurück. Da schraube ich meine Ansprüche doch wieder ein wenig nach oben. Und sie werden im dritten McClane-Abenteuer mehr als erfüllt.
              Ein neue Stadt, ein neues Spiel - nach L.A. und Washington fällt McClane mit seiner Hilfsbereitschaft nun über New York her. Es ist regelrecht erholsam zu sehen, das McClane auch außerhalb der Weihnachtsfeiertage gegen das Verbrechen vorgeht. Und vor allem bei Tageslicht. Nun will auch noch ein scheinbar irrer Terrorist mit ihm Schnitzeljagd spielen und gibt ihm Anweisungen über das Telefon (das passiert in Anlehnung an das Kinderspiel "Simon says").
              McTiernan hat offensichtlich das bessere Gespür für Bösewichter: ähnlich wie in Teil 1 sorgt auch hier der brilliant diabolische Gegenspieler, erstklassig verkörpert von Jeremy Irons, für einen perfekt inszenierten Kampf zwischen Gut und Böse. Übrigens war Irons, nach Sean Connery und David Thewlis, die dritte Wahl. Dem gegenüber steht mit Bruce Willis und Samuel L. Jackson ein unfreiwilliges Duo in einer atemberaubenden Hetzjagd, das durch ganz New York gepeitscht wird. Aber McClane weiß was er macht.
              - "Relax, I know what I’m doing."
              - "Not even God knows what you’re doing, McClane."

              Wer auch die synchronisierte Fassung kennt, dem wird aufgefallen sein, das Bruce Willis nicht wie in den vorhergehenden Filmen von Manfred Lehmann gesprochen wird. Und das hier aus Jack (wie Rickman in deutschen Version hieß) dann doch Hans Gruber geworden ist. Auch McClanes "Yippie-ki-yay, motherfucker" hat es hier nicht in deutsche Synchro geschafft. Stattdessen heißt es "Happy Birthday, Schweinenase" :(
              Hier ist dann doch (mal wieder) die Originalfassung einfach schicker.

              Teil 1 und 3 sind für mich (zumindest bisher) die gelungensten der Reihe - Temporeiche Kameraführung, dramatische Action und eine spannende Story, gepaart mit gut aufgelegten Darstellern und einer Portion Ironie erwarten den Kinofreund in dieser Fortsetzung des Franchise.

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              • 10

                The Shield - Season 4
                Der ehemalige Chef des "Käfig", Captain David Aceveda, ist in die Politik gegangen und sitzt nun im Stadtrat. Farmington wird nun von Monica Rawlins (Glenn Close) geführt. Die Mitglieder des Strike Teams finder zu Beginn dieser Season wieder zueinander. Vic's familiäre Probleme nehmen in der Nebenhandlung einen immer wichtigeren Stellenwert ein. Die neue Politik, die von Captain Rawling zu Beginn der Staffel angeschlagen wird, sorgt für Aufregung. Mit Aceveda im Stadtrat eröffnet sich ein neuer Strang um eine weitere Nebenahndlung zu eröffnen. Da die Probleme mit dem Strike Teeam und die Verdächtigungen noch nicht vom Tisch sind, hängt sich der rote Faden weiter daran auf.

                Für mich die beste Staffel von allen. Storymäßig wird alles bisherige auf die Spitze getrieben. Außerdem werden sowohl neue Charaktere eingeführt als auch, durch entsprechende Veränderungen bei der Figurenzeichnung, neue Handlungsstränge gezogen. Inszenatorisch und dramaturgisch, absolut erstklassig.

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                • Eine schöne Zitatensammlung. Auch wenn ich mich frage, wenn du DSDS als so hassenswert empfindest, woher du dann das Zitat kennst?

                  Und hiermit trage ich auch noch etwas zu deiner Sammlung bei ;)
                  "Ich möchte eine Welt, eine Welt in der Würmer und Insekten endlich wieder schmecken ... Ich möchte eine Welt, in der ich aus einer Toilette trinken kann, ohne Ausschlag zu kriegen." [Die nackte Kanone 2½]

                  • 5

                    Im Gegensatz zu meinen damaligen Erwartungen empfand ich diesen Manta Film damals als ziemlich gut. Und auch heute wirkt er noch sympathisch und bietet solide Genre-Kost. Natürlich erwartet mich ein platter Story-Plot und manchmal dämliche Dialoge, die Geschichte besitzt jedoch hübsche Einfälle und hat ihre Momente. Zumal bietet "Manta – Der Film" eine echte Alternative zum schwachen "Manta, Manta" mit Til Schweiger. Der Ruhrpott als Handlungsort, wird mit den richtigen Nebendarstelleern unterstrichen. Zu sehen sind Dieter Pfaff, Jochen Nickel, Ralf Richter und Jennifer Steffens. Sowie Trio-Schlagzeuger Peter Behrens, ZDF-Hitparade Moderator Dieter Thomas Heck und "Die singende Herrentorte" Helge Schneider. Kurzweilige Unterhaltung auf Stoßstangen-Niveau. Wer das mag, ist hier richtig. "Manta – Der Film" bietet auch kultige Musik aus den frühen 90ern in seinem Soundtrack u.a. sind Die Fantastischen Vier, SNAP!, Frank Zander und Matthias Reim zu hören. Mein Gott, was war damals für Zeug in den Charts.

                    Angenehme Schauspieler, eine anspechende Geschichte, flüchtige Gags bieten sorgenfreie Unterhaltung. Manchmal braucht man nicht mehr im Leben.

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                    • 1

                      Für "7th Heaven" vergibt der Christliche Bote die Höchstnote, volle fünf Dornenkronen. Ein Heiden Spaß für Liebhaber von Science-Fiction und Anhängern von Ursula von der Leyen, Trägerin der goldenen Plazenta am Band.

                      Über 11 Staffeln wurde in 243 Episoden der durchschnittliche, aufgeklärte, amerikanische TV-Zuschauer vom protestantischen Pastor Eric Camden und seiner Familie, in dessen herrlich einfache Welt eingeladen. Die Aaron Spelling Produktion lief erfolgreich beim prüden Volk. Es wundert nicht wirklich. Trotz Themen wie vorehelicher Sex, legale und illegale Drogen, Rassismus oder dem Irakkrieg, scheinen die Camdens und sämtliche Figuren in einer Scheinwelt zu leben. Oder sind vielleicht konstant selbst auf Droge. Soviel dämliches Dauergrinsen und Scheuklappen-Denken kenne ich aus keiner anderen Fernsehserie.
                      Die Serie ist nicht deshalb daneben, weil sie christliche Werte nahebringen will. Das man mich nicht falsch versteht. Das haben schon andere Film- und Fernsehproduktionen gemacht. Eben nur besser und nicht so propagandistisch. Hier wird eine beschissene heile Welt vorgelebt in der das schlimmste Verbrechen eine gestohlene Kaugummi-Packung ist. Die vorhin angesprochenen Themen (soweit ich das beurteilen kann) nehmen immer nur eine Randerscheinung ein. Bloss nicht zuviel Stress oder Aufklärung. Schwieriges wie Schwangerschaftsabbruch und Homosexualität (was das Thema Sex mit sich bringt) wird aussen vor gelassen und gar nicht thematisiert. Ist ja ne Familienserie und unsere Kinder sollen glauben das der Storch sie gebracht hat. Und nicht das der Reverend seine Frau bügelt. - Weltfremder, schmerzhafter, naiver Kitsch.

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                      • 4

                        Als Norddeutscher hab ich für den Bremer Tatort grundsätzlich etwas über. Ob es die Location ist oder das Ermittlerteam, keine Ahnung. Seit 15 Jahren ermitteln Lürsen/Stedefreund schon für die Bremer Kripo.
                        In diesem Tatort verschlägt es die beiden aus privaten Gründen auf eine Hochzeitsfeier. Aber mal ehrlich, wer würde denn schon mit seiner Vorgesetzten auf ner privaten Einladung bei einer solchen Feier auftauchen? Jedenfalls wird hier der Dorfgasthof samt Hochzeitsgesellschaft gekidnappt. Einer der beiden Geiselnehmer war lange im Knast und will nun die Wahrheit ans Licht führen. Dann wird der Vater des Bräutigams tot aufgefunden. Die Kidnapper können es nicht gewesen sein, das wird schnell klar. Alsobleiben nur die Gäste über.
                        "Hochzeitsnacht" will zwei Dinge, die er nicht zusammenbringt. Lakonischer Krimi und bedrohliches Kammerspiel. Diese Ansätze sind immer zu sehen, aber auch nicht mehr. Es wird eine Menge gesabbelt und erklärt ohne das jemals wirklich Spannung aufkommt. Es lohnt sich nicht immer einen Tatort aufzunehmen. War mir zu sehr larifari. Mal schauen, ob der 2te Bremer Tatort in dieser Saison ("Puppenspieler") mir besser gefällt.

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                        • 5
                          über Parkour

                          Auch wenn der Begriff "Parkour" einerseits die Trend-Sportart bezeichnet, so geht es hier wohl mehr darum die Hindernisse des Lebens zu überwinden. Das als Aufhänger der Protagonist Richie dann auch noch Parkour betreibt, kann man hier mehr als "MacGuffin" verstehen. Etwas was die Handlung vorantreibt, aber für diese selbst nicht weiter interessant ist. Es wird nur genutzt um die Dramaturgie aufrechtzuerhalten. Allerdings war es für mich der erste Film, der seinen MacGuffin so offensichtlich vor sich her trägt und sogar im Filmtitel verrät.
                          Leider hatte der Film auch genau deswegen seine erzählerischen Längen. Gerade in der Mitte. Aber die Story ist relativ gut konstruiert, die sportlichen Einsätze gut choreographiert. Insgesamt wenig orginell, aber durchaus ambitioniert in Szene gesetzt. Die Doppelbödigkeit der Handlung zum Ende und die Charakterisierung des Proletariats ist gelungen.
                          Mein Fazit: Aufgrund seiner Höhen und Tiefen - solider Durchschnitt.

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                          • 6

                            Rund 1½ Jahre nach dem Kinostart zeigte uns Arte im letzten Monat den Film „Arschkalt“. Herbert Knaup macht als grantelnder Menschenfeind in dieser Komödie seiner Umwelt das Leben schwer.
                            Er vermeidet den Kontakt zu seinen Mitmenschen, und wenn es dazu kommt, hat er für sein Gegenüber nur Missachtung und Beleidigungen über. Ein echter Sympath eben. Und weil hier alles so dick aufgetragen ist - das mürrische Verhalten des Arschloches, der chaotische neue Beifahrer, die neue Vorgesetzte aus Holland, das sinnlose Philosophieren innerhalb der Tiefkühl-Ästhetik - genau deshalb ist „Arschkalt“ wieder lustig. Nicht so das ich mir den Arsch weg lache, aber der trockene Humor funktioniert bei mir ganz gut und hat mich entsprechend unterhalten.

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                            • 8

                              Eine einfache Geschichte, ein kleiner Raubüberfall, aus Geldnot eher als aus bloßer Habgier begangen, entwickelt schnell die Ausmaße einer Tragödie unter Kleinkriminellen. Als dramatischen Thriller erzählt Sidney Lumet die Geschichte vom unaufhaltsamen Niedergang zweier Brüder. Das Besondere ist die komplexe Erzählstruktur. Und genau das macht diesen Film ebenso unterhaltsam, wie die Besetzung den Filmfreund neugierig machen sollte. Abgesehen von Alt-Star Albert Finney und einer überraschend guten (und sexy) Marisa Tomei, ist die Präsenz von Philip Seymour Hoffman schwer zu überbieten. Von ihm wird Ethan Hawke glatt an die Wand gespielt, was nicht weiter wundert.

                              So simpel die Ausgangsidee klingt, so vielschichtig setzt Lumet die Story um. Der Film verwechselt nie Ursache und Wirkung mit Moral: es geht nicht ums Urteilen, sondern ums Darstellen. Spannung entsteht nicht aus dem Plot, sondern aus dem Mitfiebern mit den Figuren. "Schau, dass du im Himmel bist, bevor der Teufel mitkriegt, dass du tot bist." Es geht eben nie darum, ob etwas gut ist oder richtig, sondern nur darum, ob man damit durchkommt.

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                                Genauso heimlich, still und leise wie das ZDF "Sperling" mit Dieter Pfaff eingestellt hat, auf die gleiche Art zollten sie ihm Respekt auf ihrem Digitalsender ZNEO am letzte Freitag (08.03.13). In Gedenkem an Dieter Pfaff wurde die von ihm mitkreierte Figur wieder gezeigt.
                                Bei einer Abhöraktion kommen verschiedene Informationen zutage. Berlin scheint von einem Terroranschlag bedroht. Buch und Regie stammen diesmal aus einer Hand. Uwe Janson hat eine politische angehauchte, emotional intensive "Fenster-zum-Hof"-Variation entworfen. Erneut wurde ich daran erinnert, wie gute TV-Unterhaltung aus Deutschland aussehen kann. Wieder einmal ein Kommissar der leisen Töne. So wie ich Sperling gemocht habe.
                                Dieter Pfaff machte die Reihe selbst zu einem Highlight des deutschen Fersehkrimis. "Sperling und die kalte Angst" ist der letzte Fall des Kommissars, aber nicht die Krönung der Reihe.

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                                • 7

                                  Hier funktioniert der Western auf komödiantische Weise als Lebenshilfe. Oder soll es zumindest ^^

                                  Mitch (Billy Crystal) steckt mitten in der Midlife-Crisis und zu seinen Geburtstagen ist er sowieso immer mies drauf (etwas was ich nachvollziehen kann). Da bekommt er von seinen Kumpels einen Wochenendausflug geschenkt - Rinder treiben. Das ist doch mal was. Geführt werden sie von einem lebenden Ledergesicht mit Knopfaugen, vom erfahrenen Cowboy Curley ("Ich scheiss grössere Haufen als du!"). Der Ausflug entpuppt sich für die Drei, die in der alltäglichen Großstadt ihre Probleme haben, zu einem Selbstfindungstrip der besonderen Art. Meine Favoriten unter den anderen Großstadt-Cowboys sind die Brüder Ira und Barry, die Eiskrem-Hersteller (wohl Ben & Jerry’s entlehnt). Wunderbar die Szene in der einer immer das richtige Eis zu jeder Hauptspeise nennen muss :)

                                  Billy Crystal reitet mit Bruno Kirby und (herrlich!) Daniel Stern gen Westen. "Supergirl" Helen Slater unterstützt sie dabei, die Herde zu treiben. Die obercoole Sau in der Besetzung ist - wie soll es anders sein - Westernveteran Jack Palance.

                                  Vielleicht nicht jederman(n)s Ding, aber für mich, sehenswertes Unterhaltungskino der 90er.

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                                  • 4

                                    Wem kommt das bibbernde Blondchen hier bekannt vor? Genau. Das ist die Schnalle, die in "The Walking Dead" die jüngere Schwester aus Staffel 1 spielt. Warum fällt mir das auf? Weil sie mich in beiden Rollen ziemlich genervt hat. Was aber gar nicht an der Braut liegt, sondern an diesen klischee-gezeichneten Figuren. Allerdings macht die Zombie-Serie wesentlich mehr Spaß als dieser unterdurchschnittliche Überlebenskampf gegen die Gefahren eines - Achtung, Trommelwirbel - Sesselliftes !!!
                                    Da wir dank des Horrorfilms schon wissen, wie gefährlich das Fernsehen ist (Shocker, 1989) oder ein Auto sein kann (Christine, 1983), welche Gefahren ein Lift in sich birgt (Fahrstuhl des Grauens, 1983) und wie blutrünstig Softdrinkautomaten sein können (Rhea M. - Es begann ohne Warnung, 1986), gesellt sich in diese illustre Reihe nun auch der Sessellift.
                                    Leider nimmt sich "Frozen" viel zu ernst. Man kann bei dem B-Movie also nicht einmal von so etwas wie Trash sprechen. Er versucht anfangs sogar Authentizität vorzutäuschen. Dabei reicht es völlig, wenn die Story mich in ihrem Bann ziehen kann. Leider unterhält der Streifen nur unterdurchschnittlich bis ausreichend. Die erste halbe Stunde wird sehr zäh erzählt. Für den Mittelteil schafft es die angezogene Spannungsschraube mich bei der Stange zu halten. Im letzten Drittel werde ich wieder stark enttäuscht.

                                    Beim zuschauen, verhält sich mein Adrenalinpegel wie bei ähnlichen Survival-Horrorstreifen - vergleiche
                                    Kein Weg zurück (Deadfall Trail - 2009)
                                    The Cave (2005)
                                    Open Water (2003)

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                                      über Rabbits

                                      Das Grauen hat ein neues Gesicht, die die menschliche Vorstellungskraft übersteigen.
                                      Riesige, niedliche, flauschige Kaninchen sind auf frisches Menschenblut aus.
                                      Mümmelmonster greifen an!
                                      :D

                                      Und dieser Film existiert seit Jahren ohne meine Kenntnis. Das schärfste ist, das hier Janet Leigh und "Pille" DeForest Kelly mitspielen.

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                                        Muhaha-har-har

                                        Das legendäre US-Trashfilmstudio Troma präsentierte seinen Anhängern hier - neben ein wenig nackter Haut und kaum nennenswerter Gewalt - ein gigantisches, Soldaten zertrampelndes, nuklearverseuchtes und mutiertes Eichhörnchen. Mit dem nötigen Augenzwinkern kann man dem was abgewinnen.

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                                          Eine wunderbare Hommage an die B-Film Abenteuer-Serials der '30er und '40er Jahre. Wenn sich zwei Kino-Größen wie Steven Spielberg und George Lucas zusammen tun, dann kann dabei eigentlich nur Kino-Magie entstehen.
                                          Indiana Jones ist nämlich kein Übermensch, sondern ein Held der dank seiner Marotten zu einer Figur wird, mit der man sich auch als Otto-Normal-Verbraucher problemlos identifizieren kann - und dementsprechend umso mehr mitfiebert und auch mitleidet. Kaum auszumalen, wenn nicht Harrison Ford (den George Lucas anfangs ablehnte) sondern Nick Nolte (der die Rolle ablehnte) oder Tom Selleck (der bereits für Magnum verpflichtet wurde) den Indy gespielt hätten. Harrison Ford ist als Indy die Idealbesetzung und verkörpert den Archäologen mit einer ganz besonderen Hingabe.

                                          Eine leicht verständliche Geschichte, die - ohne weitere Erläuterungen oder Begriffe - selbsterklärend ist. Die Handlung wird ausgelöst durch einen klassischen MacGuffin; die Story gepaart mit wilden Mix aus Übernatürlichen, Unglaubwürdigen und Humor; obendrauf eine gute Portion Nostalgie. Man merkt, hier waren wirkliche Macher am Werk, die das Biz verstanden haben.

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                                            Irgendwie ist die Kinderbuch-Reihe auch schlecht für eine Verfilmung geeignet. Da hätten sie lieber von Niebisch "Die Schule der kleinen Vampire" nehmen sollen.

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                                            • 7
                                              RoosterCogburn 09.03.2013, 10:30 Geändert 15.02.2015, 18:38

                                              Diesmal zeigt Scorsese die Welt der Unterschicht. Der Film spielt während des US-Bürgerkriegs und zeigt die Gegend rund um "Five Points", einen kleinen Platz im Süden der Lower East Side, in der Scorsese selbst aufwuchs (der im Film übrigens einen Cameo-Auftritt hat).

                                              Was alles in dem fast dreistündigen, episch breiten Film nebenbei angedeutet wird - eigentlich schade, das der Film dadurch schon beinah wieder ein wenig überfrachtet wirkt.
                                              a) Eine weitere dunkle Gründungsgeschichte Amerikas. Der Einwandererstaat Amerika, zeigt das Elend der Verhältnisse und das organisierte Verbrechen der Banden. b) Die menschliche Konstante Gewalt. Ein Bestandteil für große Dramen. c) Nimmt der Film eine Menge aktuelle Bezüge. Es geht um verschobene Wahlen, Korruption und die sinnlosen Straßenkämpfe zwischen den Banden.

                                              Mein Fazit: Scorsese's Film hat vor allem großartige Momente. Verherrlicht wird nichts, auch nicht die Gewalt. Aber mir ist es, verglichen mit dem was ich von ihm kenne, nicht rund genug. Der Film glänzt durch die Darstellung des dämonischen Daniel Day-Lewis und auch DiCaprio brauch sich nicht verstecken. Doch den 70er Jahre Stil, zu dem der Regisseur hier noch mal zurück gekehrt ist, muss ich mir nicht unbedingt mehr von ihm rein zimmern. Mir sind Inszenierungen wie "Casino", "The Aviator" oder "Goodfellas" sehr viel lieber.

                                              Hintergrundinfo: Erst mit "Gangs of New York" und den darauf folgenden drei Filmen (alle mit Leonardo DiCaprio) erreichte Scorsese den kommerziellen Höhepunkt seiner Karriere. Außerdem ging "Gangs of New York" mit zehn Nominierungen als großer Favorit ins Oscar-Rennen, wurde aber nicht mit einem einzigen ausgezeichnet.

                                              http://www.moviepilot.de/liste/oscar-nominations-and-winners-roostercogburn

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                                                Aus heutiger Sicht finde ich es irgendwie blöd, das ausgerechnet der Moderator in diesem Film zu sehen ist (Ingolf Lück), der am wenigsten Sendungen in sieben Jahren Formel Eins moderiert hat. Ein halbes Jahr nach erscheinen des Filmes moderierte bereits Stefanie Tücking die Sendung.
                                                Spider Murphy Gang-Sänger Günter Sigl und Die Toten Hosen mischen in Nebenauftritten auch mit. Was in den 50ern die Schlagerfilmchen und in den 60ern entsprechend leichte Kost mit Schlagersternchen war, derartiges gab es auch in den 80ern mit damaligen Popstars und-sternchen. Der Sinn war immer derselbe, für Nachhaltigkeit beim Publikum sorgen.
                                                Naja, die Ohrwürmer jener Zeit mag ich lieber. Aber es geht ...

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                                                  Für mich war die ZDFkultur/3sat Talkshow "Roche & Böhmermann" nichts innovatives. Aber dadurch wie sie sich präsentierte zumindest recht unterhaltsam. In ihrem Raumschiff der Orion-Klasse verließen sie die Gegenwart, um in der Ferseh-Galaxie der 70er Jahre zu landen. Ich habe mir den Piloten, die komplette erste Staffel und ein, zwei Folgen aus Staffel 2 bei youtube gegeben (was man nicht alles im web schaut, während eine Erkältung auskuriert wird). Der Entertainmentfaktor geht von Sendung zu Sendung weit auseinander, weil in der Mitte der ersten Staffel einige echt belanglos sind.
                                                  Das Format scheint in ihrer optischen Form minimiert und erinnert schwer an vergangene Tage. Ebenso das provokativ geraucht und Alkohol konsumiert wurde. Alles scheint belanglos und ohne Vorbereitung (wie die Moderatoren es auch immer deutlich in der Sendung betonen). Aber natürlich werden sich die Mods und die Produzenten vorher Gedanken gemacht haben und völlige Impro ist das nicht (wie man deutlich sieht). Aber egal, denn der "Talk" ist durchaus mal etwas anderes als so manch andere, politisch korrekte Schnarchnasen des Talkshowgenres. Das die Sendung als Highlight des Jahres 2012 gesehen wird verwundert mich nicht (sogar Nominierung für den Grimme-Preis). Da viele Kritiker inzwischen schon in ZDFneo das neue MTV und in ZDFkultur den Nachfolger des Innovationssender VIVA sehen ...

                                                  Zumindest die illustre Gästeliste u.a. Das Bo, Henryk M. Broder, Lena Meyer-Landrut, Die Ärzte, Samy Deluxe, Markus Lanz sorgen - wie woanders auch - für den nötigen Unterhaltungswert. Denn Charlotte Roche und Jan Böhmermann stellten vorwiegend sich selbst in den Mittelpunkt, wenn ihnen das Gesabbel der Gäste nicht mehr passte. Das mag mal unterhaltend sein, kommt bedingt witzig rüber und ist mit Sicherheit unkonventionell. Doch ständig wirkt so ein Verhalten penetrant unhöflich und provozierend.
                                                  Man muss wohl auch irgendwie etwas für die Rollen - und nichts anderes spielen Charlotte Roche und Jan Böhmermann hier - der beiden über haben. Die pseudo-intelle(c)ktuelle Bumsbuch-Autorin und der Klassenkasper aus dem Radio.
                                                  Wer will soll sich im Netz sein eigenes Bild machen. Das Gesamtkonzept würde ich mir nicht dauernd, sprich wenn es wöchentlich im Fernsehen liefe, geben. Dazu ist die Show nicht gut / unterhaltsam genug. Im Web kann man sich das mal geben.

                                                  Übrigens fiel mir auf, das die Reihe von Folge zu Folge bei youtube.de erheblich weniger viewer hat - und weniger likes. Mag sein, das die Show bei den Kritikern der Hit war. Bei den Zuschauern offensichtlich nicht.

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                                                    Gerade die Genre-Liebhaber spalten sich, damals wie heute, in zwei Lager. Die einen, sehen hier nur eine alberne, nervige, anspruchlose und peinliche Produktion von Luc Besson. Die anderen können sich von dem Sci-Fi-Vergnügen unterhalten lassen.

                                                    Bei dem europäischen Film sind Handlung und Logik pure Nebensache. In einer Galaxie voll freakiger Bewohner stellt sich ein launig spielender Bruce Willis dem Unterwürfigen des Bösen, Gary Oldman. Das fünfte Element Milla Jovovich wird auf der darstellerischen Seite begleitet von Ian Holm und Chris Tucker gibt die sabbelnde Nerv-Tucke (quasi der Jar Jar Binks des Luc Besson). Wer bei solchen Voraussetzungen wirklich Ernsthaftigkeit o.ä. erwartet, der meint auch das "Flash Gordon" eine Dystopie ist.

                                                    Mein Fazit: Ein logikfreier Zitateklau, der sein ganzes Augenmerk auf Optik legt (hi, hi - das musste sein bei der Vorlage). Bei der schrillen 90er Sci-Fi Space-Opera stellt Luc Besson erstmals unter Beweis, das es ihm liegt, sinnfreies Entertainment auf die Leinwand zu bannen.

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