Schlopsi - Kommentare

Alle Kommentare von Schlopsi

  • Da saß ich gerade noch im Kino zu The World's End, checke vorher kurz meine Mails und bekomme aus heiterem Himmel ein dutzend Benachrichtigungen Philip Seymour Hoffman sei tot. Da brach schon eine kleine Welt zusammen.
    Auch wenn ich ihn nicht kannte, so lässt sich zumindest sagen, dass mit ihm ein ganz ganz großer seiner Zunft die Bühne verlassen hat. Mit einer solchen Leinwandpräsenz sind nur die wenigsten ausgestattet. Wie er aus fünf Minuten Screentime das Maximum rausgeholt hat und alle anderen schlicht alt aussehen ließ... Wie er einen perfiden Bösewicht so locker lässig und authentisch geben konnte...
    Viel zu gerne hätte ich ihn noch öfters gesehen. Denn Hoffman war IMMER einen Blick wert.

    Mein Beileid an die Verbliebenen und möge er in Frieden ruhen.

    13
    • "[...] aber hübsch anzusehen sind pervers-lange Zungen, die Blut auflecken, allemal."
      Herrlich!
      Alucard + Synchro von Thorsten Münchow = ♥

      1
      • 6

        "As Tears Go By" ist im Grunde ein wunderschöner Film. Die Bildkomposition, der Synthiesountrack, die (Liebes-)Geschichte, die Figuren...
        Aber das Gesamtpaket sieht nicht ganz so rosig aus und gleicht eher einer Berg und Talfahrt. Dabei fängt es so wunderbar an. Die in blaugetränkten ausladenden Bilder, untermalt von einem zu keiner Zeit aufdringlich werdenden Synthisound, eine ruhige Kamera. Das blau verschwindet, ehe ein freundlicher Gelbton die Führung übernimmt. Dann Stille. Ein Telefon klingelt. Der Schutzgelderpresser Wah quält sich nur mit Mühe aus dem Bett, schließlich soll seine entfernte Cousine aus Lantau zwecks eines Arztbesuchs zu Besuch kommen. „Ich habe eine Cousine?“
        Ja, die hat er. Und was für eine wird er sich noch denken.

        Der romantische Teil im Film wird mit filigranem Fingerspitzengefühl inszeniert. Es sieht wahrlich schön aus und gerade zum Ende hin spürt man diese Leidenschaft die in der Beziehung der beiden steckt. Wenn Wah im Bus zu seiner Geliebten fährt und im Hintergrund die chinesische Variante von „Take my breath away“ vor sich hinsäuselt (und nicht mehr aufhören will…). Wenn Wah die Entscheidung trifft, ob er gehen oder bleiben soll, dann trifft das genau dort, wo es soll. Nämlich ins Herz.
        Der Ganovenpart hingegen durchläuft einige Höhen und Tiefen und ist vergleichsweise schwach. Statt der Liebe geht es hier um Loyalität, wenn der lässig coole Ganove Wah für seinen hitzköpfigen Kumpel Fly der sich immer tiefer in den Mist reitet, oft genug den Kopf hinhalten muss. Aber er steht zu seinem „Bruder“, koste es was es wolle.
        Blautöne unterstreichen die dunklen Gassen Hongkongs, wenn es hier Action und Prügel hagelt. Das Tempo steigt, Gewalt und Geld regiert die Szene.
        Keine Ahnung woran es überhaupt lag, aber gerade im Mittelteil war mir die Umsetzung des Ganoventeils zu plump und stellenweise auf HK-typische Weise übertrieben dargestellt, auch wenn es an vielen anderern Stellen wieder gepasst hat. Lau agiert zwar richtig lässig und genau so wie man sich einen erfolgreichen Kleinganoven vorstellt, aber alles drumherum wirkte so halbgar. Dazu kam die unnötige zeitrafferähnliche Kameraeinstellung in den Kampfszenen, die mir überhaupt nicht zugesagt hat und Fly ist sowieso eine Nummer für sich. Alles dümpelt nach einem vielversprechenden Anfang nur so vor sich hin, ehe die letzte halbe Stunde den Zuschauer richtig zu packen weiß und zeigt, worin die klaren Stärken des Films liegen.
        Andy Lau und Maggie Cheung geben ein fabelhaftes Leinwandpaar ab, während Jacky Cheung mit seinem vereinzelt argen Overacting die Ruhe gekonnt zu stören weiß. Auch wenn er es im Film echt nicht leicht hat.

        „As Tears Go By“ ist sicherlich kein Film für jedermann und auch ganz sicher nicht perfekt. Sofern man sich jedoch mal nach etwas untypischem sehnt, könnte Wong Kar-Wais Debütfilm genau das richtige sein, um diesem Anspruch nahzukommen.

        6
        • 5 .5

          Eigentlich hat der Streifen alles was es für einen soliden Thriller braucht: Eine einigermaßen interessante Ausgangslage, eine nett unterkühlte Atmosphäre, ein bisschen Gewalt, und ein obligatorisches Katz-und-Maus-Spiel mit einigermaßen sympathischem Protagonisten, auch wenn Mikkelsen hier nicht sonderlich viel reißen kann.
          Was der Film allerdings auch hat: Diesen typisch verkorksten und psychopathischen Antagonisten, der mit dieser Art einfach nur nervt. Solche Figuren bringen einen innerlich eher zum lachen, als das von ihnen irgendeine Gefahr auszugehen scheint.
          Obwohl an manchen Stellen durchaus Spannung geboten wurde, konnte mich das alles nicht so mitreissen wie erhofft. Dann kam schließlich das Ende das an und für sich ganz nett war und auch der Creditsong von Ana Johnsson hat mich letzten Endes noch mit einem einigermaßen anständigen Gefühl aus dem Film entlassen.
          "Exit" ist zwar kein Totalausfall, wirklich gut ist er allerdings auch nicht. Fühlte sich eher wie nichts Halbes aber auch nichts Ganzes an.

          6
          • 1 .5
            über 13

            10 Minuten Spannung waren drin und das Ende kann man als gelungen bezeichnen. Ansonsten besteht "13" aus einer gähnenden Leere, die mit unzusammenhängenden, schwachsinnigen und unausgegorenen Ideen auszufüllen versucht wird.

            5
            • Schauspielerisch der Maschinist.
              Bei ihm muss ich aber jedes mal an seine tänzelnde "It's hip to be square"-Szene aus American Psycho denken. Das hat sich echt ins Hirn gebrannt.

              1
              • Danke für den grandiosen Start in den Tag. Die Sonne scheint und ich grinse dank des Artikels nur so vor mich hin.
                Starke Frau mit noch besserem Humor :)

                2
                • "O world, thy slippery turns! Friends now fast sworn,
                  Whose double bosoms seems to wear one heart,
                  Whose hours, whose bed, whose meal and exercise
                  Are still together, who twin, as 't were, in love
                  Unseparable, shall within this hour,
                  On a dissension of a doit, break out
                  To bitterest enmity: so, fellest foes,
                  Whose passions and whose plots have broke their sleep
                  To take the one the other, by some chance,
                  Some trick not worth an egg, shall grow dear friends
                  And interjoin their issues. So with me: —
                  My birthplace hate I, and my love's upon
                  This enemy town. — I'll enter: if he slay me,
                  He does fair justice; if he give me way,
                  I'll do his country service."

                  - Coriolanus ('Coriolanus', written by William Shakespeare)

                  Statt ‘nem Film gibt es heute mal ein paar Worte zum aktuellen Theaterstück “Coriolanus” des Donmar Warehouse in London. Aber da es im Kino übertragen wurde, können wir das doch durchgehen lassen, oder nicht? Zumal ich hoffe dass es mit der Besetzung irgendwann mal auf DVD veröffentlicht wird. Material haben sie ja jetzt. ;)

                  Was ein verrückter Tag. Da dachte ich doch glatt die Übertragung von "Coriolanus" wäre erst heute, respektive gestern Abend (30.01.). Gerade noch rechtzeitig(!) gemerkt und rasch in Richtung Bahnhof und dann gen Frankfurt gespurtet. In FFM dann erstmals schön die Orientierung verloren, ehe ich wen fragen konnte wie ich denn am besten zum Kino komme. "Da müssen sie erst mal den ganzen Weg zurücklaufen und die und die Bahn nehmen..." Scheiße, von da komme ich doch gerade (und die Uhr tickt und tickt...). Noch 10 Minuten... Die richtige U-Bahn gesucht, gefunden, die ich dann aber nur noch von hinten gesehen habe. Alternative gesucht und eingestiegen. Zwischendurch umsteigen. Tick tock…
                  Als ich dann um 19:58 endlich vorm Cinestar stand, erst mal voll verpeilt gefragt wo denn nu das Kino sei. "Da isses doch!" Umgedreht und ein peinliches danke rausgehauen. Typisch, da denkste es wäre so ein moderner hässlicher Bauklotz inmitten der altmodischen Stadt und dann sieht das Gebäude genauso altbacken aus, ohne auch nur ansatzweise aufzufallen... Fast noch im Kino verirrt (hey, ich war da noch nie!), den Sektempfang ignoriert und ins Kino gestürmt.
                  Auf die Minute genau dann auch endlich auf dem richtigen Platz gesessen und als erstes tief durchgeatmet. Und Schwupps, da ging es auch schon los. Erst ein wenig Interviewmaterial und dann das Stück.

                  Die Geschichte von Coriolanus war mir vorher nicht allzu bekannt. Klar, vom Namen her kennt man es, ist halt ein Stück von Shakespeare, die Verfilmung mit Ralph Fiennes und Gerard Butler wollte ich auch immer mal sehen. Viel mehr wusste ich jedoch nicht. Und dank dem vorhergehenden Stress war mein Englisch etwas blockiert, was sich im Verlauf jedoch glücklicherweise gelegt hat.

                  Was anfangs etwas ungewohnt erschien war die absolut kleine und unaufgeregte Bühne des Donmar Warehouses. Bis auf die Wand hinten mit einer Leiter, Stühlen und später zusätzlich noch ein mobiles Rednerpult gab es nichts, rein gar nichts auf der Bühne. Als zu Beginn des Stücks dann ein kleiner Junge (der junge Caius Martius) mit einem dicken Pinsel und roter Farbe ein riesiges Quadrat auf den Bühnenboden pinselte, war klar: Hier wird’s minimalistisch.
                  Mark Gatiss als Menenius, ein Freund Coriolanus‘, betritt die Bühne und erzählt vom Gleichnis des Magens und macht somit die Ausgangslage klar. Der Pleb Roms hungert, während die reichen Patrizier ihr Getreide horten. Dem Senat ist das vollkommen egal. […] Von hier ab lest ihr besser irgendwo eine Zusammenfassung des Stücks durch.

                  Zugegeben durch den quasi nicht vorhandenen Bühnenaufbau fiel das Stück enorm dialoglastig aus, weshalb ich gerade in der ersten Hälfte etwas mit der Sprache zu kämpfen hatte (der vorangegangene Stress tat sein übriges dazu). Auch wenn ich dem meisten folgen konnte, so hatte ich teils das Gefühl wichtige Schlüsselelemente zu verpassen. Nach einer Gewöhnungsphase ging es dann aber doch ganz gut.
                  Dadurch dass die Bühne so leergefegt ist, lernt man das schauspielerische Können der Akteure erst so richtig schätzen. Das Umfeld, welches sie allein mit ihrem Spiel, ihren Worten und einer Handvoll Stühle(!) kreieren ist einfach irre bemerkenswert. So findet man sich bspw. auf einem Schlachtfeld wieder, vor dem Senat der Stadt, auf einem Marktplatz oder gar im Haus des Feindes Coriolanus‘. Und das klappt, selbst wenn man beim Text nicht immer mitkommt. Dadurch bekommt das Stück auch diese gewisse persönliche Note. Nur in wenigen Moment tritt mal vereinzelt Langeweile zu Tage, aber dennoch starrt man wie gebannt auf die Leinwand. Auch kein Wunder, wenn plötzlich Mark Gatiss („Sherlock“), Birgitte Hjort Sørensen („Borgen), Deborah Findlay, Hadley Fraser, Mark Stanley („Game of Thrones“), noch ein paar andere und Tom fucking Hiddleston auf der Bühne stehen und dem Publikum eine Glanzleistung nach der anderen entgegen schleudern. Beeindruckend im Schauspiel, äußerst blutig wenn Coriolanus seinen Kampfgefährten die Tore Corioles öffnet, martialisch in der Kampfszene zwischen Coriolanus und Aufidius, seine Worte des Hasses und der Arroganz mit einer Wucht hinaus brüllend und einfach atemberaubend intensiv gibt sich das komplette Stück. Jeder einzelne reißt sich hier ein Bein aus. As wird gelacht, wenn Elliot Levey und Helen Schlesinger als hinterhältige und machtgeile Volkstribunen ihrem Unmut Luft machen , vllt. rollt hier und da mal eine Träne runter und es wird vor allem gestaunt. Allesamt spielen sie groß auf, aber an Tom Hiddleston kommt einfach keiner ran. Aber um mal kurz das kleine Fangirl in mir zum Schweigen zu bringen: Wie er auf einzigartige Weise diese Bühne beherrscht, da macht ihm keiner was vor. Dominierend in jeder einzelnen Szene, vermutlich ohne es selbst zu wissen, jedoch nie um seine Mitstreiter in den Hintergrund zu drängen. Intensiv und brutal wenn er seine Männer in die Schlacht führt, witzig und arrogant zugleich, wenn er dem gemeinen Volk die Stimmen abluchst um Konsul zu werden, verdammt sexy in der Duschszene nach der Schlacht (ein Seufzen hallte durch den Saal und die Hiddlesfangirls ganz vorne taten sich sichtlich schwer nicht loszukreischen…), emotional verletzt, mit Tränen in den Augen, wenn seine Familie im letzten Akt auf ihn trifft und seine Mutter ihn zur (Selbst)Aufgabe bittet. Auf der Bühne geht dieser Mann so richtig auf und spielt, als würde die von ihm verkörperte Figur dem Zuschauer etwas angehen. Es wird greifbar. Ihr wisst schon wie ich das meine. Im Grunde kann man dafür keine richtigen Worte finden, die einer solchen Leistung gerecht werden.
                  (Oder halt, wie hat es Independent in einem Review formuliert? „ "Tom Hiddleston has blazing stellar power…magnificent" „ !!!!!)

                  Kurzum: Das Stück hat eine höllisch gute Besetzung, die Geschichte ist spannend und intelligent, in wenigen Phasen der ersten Hälfte aber recht gestreckt. Die minimalistische Darbietung muss man mögen, mir als Theatermuffel hat es im Endeffekt jedoch sehr imponiert, zumal es deswegen auch sehr intim rüberkam. Vergleichbar mit einem Clubgig von einer großen Band. Die musikalische Untermalung hielt sich zwar sehr in Grenzen, war aber absolut passend und klang recht modern, gemischt mit militärisch anmutenden Paukenschlägen. Nichts weltbewegendes, den Sinn und Zweck jedoch vollkommen erfüllend. Ehrlichgesagt klang es sogar richtig gut.
                  Aber zugegeben, hätte Hiddleston nicht mitgemischt, hätte ich mir das Stück von vornherein gespart. Allerdings kann man stolz behaupten dass man mit ihm genau das bekommt, was man sich auch erhofft und er dem Stück seine eigene unwiderstehliche und einzigartige Note aufdrückt.
                  Bleibt nur zu hoffen das er und sein Talent auch in Zukunft weiterhin so gefördert wird, ohne dabei von der amerikanischen Traumfabrik geschluckt zu werden. Was mich angeht hat er sich absolute Narrenfreiheit verdient.

                  PS an die Theatermuffel: Es war jetzt auch nicht so extrem theatralisch, wie man es für ein Theaterstück vermutlich erwarten würde. Sprich diese darstellerischen Übertreibungen fielen gar nicht so auf, es wirkte vielmehr entspannt und bodenständig. Da fiel Gatiss mit seiner amüsanten und leicht überdrehten Art immer etwas aus der Rolle. Trotzdem hätte ich übelst Laune mit ihm mal einen trinken zu gehen. Scheinbar ein klasse Kerl und dazu noch verdammt locker. ;D

                  PPS: Auf Birgitte Hjort Sørensen (aktuell in „Borgen- Gefährliche Seilschaften“ zu sehen) solltet ihr in Zukunft ein Auge haben. Eine klasse Ausstrahlung hat die Frau.

                  5
                  • http://empireonline.bauercdn.com/images/news/temp/watch-tom-hiddleston-audition-to-play-thor-1.gif

                    http://empireonline.bauercdn.com/images/news/temp/watch-tom-hiddleston-audition-to-play-thor-2.gif

                    Die schwarze Mähne steht ihm doch wesentlich besser *sabber*

                    2
                    • 9

                      "Wieviel wiegt Liebe?"
                      "Wieviel wiegt Schuld?"
                      "Wieviel wiegt Rache?"

                      Da dachte ich doch glatt nach "Babel" würde ich mit Regisseur Iñárritu auf gar keinen Fall mehr warm. Wie falsch dieser Gedanke doch war, das zeigte sich mit seinem früheren Werk "21 Gramm".

                      "21 Gramm" ist ein Paradebeispiel für gedrückte Atmosphäre und psychische Tiefschläge, die den Zuschauer jedoch nicht daran ersticken lassen.
                      Die Geschichte die hier erzählt wird, erstreckt sich auf drei Familien, wie sie unterschiedlicher nicht sein können: Der herzkranke Paul Rivers (Sean Penn), die glücklich verheiratete Familienmutter Cristina (Naomi Watts) und der Ex-Sträfling aber nun zu Gott gefundene Jack Jordan (Benicio Del Torro). Mittels Vorwärtsblenden wird nach und nach klar, wie diese Personen in Verbindung stehen und das alles auf ein großes Unglück hinauslaufen wird.
                      Was ich an diesen Film so schätze liegt an Iñárritus Herangehensweise.
                      Er hat ein außerordentliches Gespür dafür, seinen Figuren genügend Raum zur Entwicklung einzuräumen, obwohl er sich auf drei unterschiedliche Figuren gleichermaßen konzentrieren muss. Mittels Vorwärtsblenden läutet er schon früh das Finale ein, bis kurz vor Schluss weiß man jedoch nicht, was wirklich auf einen zukommt. Auf dem Weg dahin legt er seinen Figuren ständig Steine in den Weg, welche zwar überwunden werden, aber nicht ohne seelische Wunden davonzutragen.
                      Die Atmosphäre ist schon zu Beginn gedrückt, ehe es im weiteren Verlauf schier unerträglich wird. Am Ende weiß man gar nicht, welches der drei Schicksale einen mehr mitnehmen soll, was neben der Regie ganz klar an den herausragenden Darstellern liegt. Die Rollen sind ihnen wie auf den Leib geschneidert, gerade del Torro kann mich als vom Glauben abgefallener Ex-Knasti auf herausragende Weise überzeugen. Wie er es schafft immer wieder aufs Neue aufzustehen… Auch wenn die anderen beiden Schicksale nicht im Geringsten erträglicher, wenngleich sogar noch schlimmer sind, so hat er mich am ehesten berührt. Hut ab, für diese Leistung.
                      Das trotz der ganzen psychischen Niederschläge genug Luft zum Atmen für den Zuschauer bleibt, ist nicht selbstverständlich. Ja, es wird förmlich in der vorherrschenden Depression gebadet, aber es gibt Pausen, in denen sich die gesammelte Anspannung etwas lockert und man wieder zum Luftholen kommt.

                      Sowas ist wichtig, denn sowas ist Leben. Sind das 21 Gramm?

                      „Wie viele Leben leben wir? Wie viele Tode sterben wir? […]“
                      - Nach diesem Film wird man sich innerlich eins davon abziehen.

                      15
                      • 8

                        Die verbale Version von Stirb Langsam.
                        Samuel L. Jackson und Kevin Spacey liefern sich ein packendes sprachliches Duell in diesem pikant gut besetzten Thriller. Gerade Jackson läuft hier zur Topform auf, immer am Overacting kratzend und doch so treffend, während Spacey gewohnt cool und smooth agiert.
                        Eine etwas kürzere Laufzeit hätte sicherlich gut getan, aber ansonsten ist "Verhandlungssache" ein typischer Nervenkitzler der 90er, der fast durchwegs auf hohem Niveau spielt. Und die schicken Actioneinlagen zwischendurch dürften selbst Dialogmuffel noch gut bei Stange halten.
                        Hachja, die coolen 90er-Actionstreifen...

                        10
                        • Yeah, sausympathische Antworten!

                          "So sehr, dass ich jeden Monat ein Dauergast im Saturn meines Vertrauens bin."
                          - Kenn ich: "Ich will nur mal gucken ob die was neues da haben. Oh, den Film haben sie endlich runtergesetzt, dann kann ich den ja endlich mitnehmen." ;D

                          3
                          • 3 .5

                            Scheiße was war das denn für ein durchgeknallter Streifen?
                            Penn spielt grandios und er kann einem wirklich leid tun, wenn der Ärmste in diesem elenden Kaff von einer beschissenen Situation in die nächste schlittert.
                            Aber auf den Film an sich kam ich überhaupt nicht klar. Die tripähnlichen Sequenzen, die Kamera an sich, JLo und ein Großteil der Figuren, der Soundtrack, der sich auf widerliche Art ins Ohr bohren will... irgendwie hat mich das alles zusammen fast um den Verstand gebracht und innere Agressionen hervorgerufen, sodass ich den Film am liebsten richtig zerreißen würde. Schafft auch nicht jeder...
                            Sorry, aber "U-Turn" ist definitiv nicht meine Welt.

                            3
                            • 1.War
                              2. Transporter
                              3. Crank
                              4. Expendables
                              5. The Mechanic
                              6-X. der Rest.

                              (Bube, Dame, König GrAs steht noch aus)

                              • 8 .5

                                Nach der ersten Staffel bin ich doch angenehm überrascht wie gut diese gesplittete Erzählstruktur funktioniert. Die anfängliche Skepsis verzog sich recht schnell auch wenn ich mit manchen Figuren noch nicht so ganz warm geworden bin. Ich kann nicht sagen woran es liegt, aber allen voran mit Jack habe ich so meine Probleme. Hoffentlich legt sich das noch.

                                Anyway. 24 Stunden. Der US-Präsidentschaftskandidat, ein Attentatsplan und Jack Bauer, Agent der Counter Terrorist Unit und ein Maulwurf in der Anti Terror-Einheit. Das ist alles was es für eine spannende und wendungsreiche Actionserie braucht.
                                Noch hat sich dieser Kultstatus den die Serie unter Fans genießt bei mir nicht eingestellt. Unterhaltsam ist es dennoch. "24" ist temporeich, bietet zuweilen auch unvorhersehbare Wendungen und geht relativ konsequent vor. Die unterschiedlichen Erzählstränge fügen sich perfekt in die Handlung ein und werden nicht langweilig oder wirken gar fehl am Platze. Alles hat seine Ordnung und das man hin und wieder aus einer spannenden Situation rausgerissen wird finde ich nur in den seltensten Fällen störend. Dazu tragen die Figuren bei, für die sich ordentlich Zeit genommen wird. Das familiäre und politische Dilemma mit dem sich Senator Palmer rumschlagen muss wirkt authentisch, Dennis Haysberth wirkt ungemein sympathisch. Seine Frau weniger. Jacks Familie hingegen bietet immer so ein Auf und Ab, im Mittelteil fühlt man richtig mit ihnen mit, während man zum Ende hin den Kopf öfters mal gegen die Tischplatte hauen möchte. Das schiebe ich mal auf das Drehbuch, wenn Kim zum dritten oder sogar vierten Mal entführt wird, dann ist auch dieser Drops endgültig gelutscht und man kommt um ein "Echt jetzt?!" einfach nicht herum. Da kann sie noch so gut spielen, aber irgendwann störts dann halt doch, zumal manche Handlungen und Verhaltensmuster von ihr ziemlich bescheuert sind. Sie hat doch im Mittelteil gezeigt wie clever sie ist, stattdessen verfrachtet sie sich selbst immer wieder in die Grube. Aber egal.
                                Jack, joa, er hetzt halt von einem Punkt zum anderen, übt Gewalt aus und gibt den verzweifelten Kerl ganz gut. Nur manchmal habe ich so den Eindruck, das sein Part einer der uninteressanten ist. Zumindest verfolge ich die anderen Handlungsstränge etwas lieber, einfach weil es da nicht immer das selbe ist. Wie gesagt, hoffentlich legt sich diese Ablehnung im weiteren Verlauf der Serie noch.
                                Dann wäre da die CTU und ihr Maulwurf. Unglücklicherweise habe ich mir durch einen blöden Fehler zur Hälfte der Staffel das Finale nahezu komplett gespoilert, aber mein erster Riecher war der richtige. Man kommt in der Staffel recht schnell auf den Verräter, aber die Storyline konnte trotzdem sehr gut bei Laune halten, zumal man durch diverse Twists und Kamerakniffe immer wieder verunsichert wurde. Meine vorherrschende Ablehnung gegenüber Jacks Kollegen verschwand nach einigen Folgen, da kommt man erstaunlich gut rein. Das kann mitunter auch am charismatischen Xander Berkeley liegen, bei dem man gerade am Anfang keine Ahnung hat wie man ihn denn einschätzen sollte. Er ist einfach einer dieser Kerle aus der zweiten Reihe, die aus wenig Screentime eine maximale Leistung zaubern können.
                                Und bevor ich mich noch verplapper ist jetzt besser Schluss. Meine Favoriten habe ich jedenfalls gefunden.
                                Die Story ist gut bis sehr gut, tritt nicht zu sehr auf der Stelle und die ein oder andere Wende überrascht gerne mal. Es gibt zwar das ein oder andere Wehwehchen was es auszumerzen gilt und auch der Suchtfaktor hat sich noch nicht eingestellt, aber doch brennt die Frage wie es nach diesem starken Staffelfinale wohl weitergeht. Zumindest wurde hier in eine konsequente Richtung gegangen. Die Karten wurden jedenfalls komplett neu gemischt und ich schätze man darf gespannt sein und das bin ich auch.

                                Als gute und leichte Unterhaltungskost geht die erste Staffel von "24" vollkommen klar.

                                PS: Damals, als eine Werbepause nur gut 4 Minuten dauerte... ;)

                                3
                                • 8 .5

                                  Aus den Chroniken eines leidenden Serienjunkies Nr. 385:

                                  Warum sympathisiert man IMMER mit den Personen die
                                  a) eine kurze Lebensspanne haben
                                  b) Dreck am Stecken haben
                                  c) oder noch besser beides zusammen
                                  ?

                                  Okay, hier war es ja doch recht offensichtlich, aber man ey. Sowas können die doch nicht bringen.
                                  Das beste ist dann noch zusätzlich feststellen zu müssen, dass genau diese/r Darsteller/in ansonsten nur in irgendwelchem 0815-Stoff spielte oder schlimmer noch, kaum irgendwo auftritt.
                                  Verdammich...

                                  4
                                  • Jetzt hast du mich neugierig gemacht! Definitiv vorgemerkt.

                                    • 6

                                      Mit dem Finale von Breaking Bad im vergangenen Jahr verlor die Film- & Serienwelt DEN Antihelden mit dem sie mitfiebern konnte. Nicht ganz ein halbes Jahr später präsentiert Martin Scorsese mit Jordan Belfort, dem Wolf der Wall Street, erneut einen geldgeilen und raffgierigen Kerl, der sich zwar auf andere Weise, aber mindestens genauso gut wie Walter White ans Publikum anzubiedern scheint. Für ein, zwei Monate kann sich die Welt also erneut an den Vorzügen von Geld und Drogen im Überfluss erfreuen.

                                      Statt Meth zu kochen werden hier jedoch arme Schweine um ihr Geld gebracht, Prollopartys im Megastil gefeiert, Nutten, Edelprostituierte, Stewardessen, und generell alles was auf zwei Beinen unterwegs ist gefickt, Drogen gesnifft, geraucht oder geschluckt, das Geld förmlich zum Fenster rausgeworfen. Gerade in der ersten Hälfte des Films wird so dermaßen über die Stränge geschlagen, wie man es nur selten erlebt. Wenn es sich nicht gerade in over-the-top-sphärenmäßigen Höhen bewegt, dann ist das alles tatsächlich verflucht unterhaltsam anzusehen.
                                      Nicht mehr und nicht weniger.
                                      Aber zugegeben: Mit dieser hohen Gagdichte, die auch tatsächlich zünden(!), hatte ich wahrlich nicht gerechnet. Ich weiß immer noch nicht welche Szene ich genialer finden soll, Naomis Röckchen oder Belforts Lemmonkick… Darstellertechnisch gibt es eigentlich auch kaum was zu meckern, außer dass sich DiCaprio hier und da vielleicht einen Tacken zu kameraverliebt gezeigt hat. Zwar wächst er wiedermal über sich hinaus, aber das Strecken nach dem Goldjungen wurde stellenweise doch überdeutlich. Von seinem komödiantischen Talent konnte er mich dennoch überzeugen, da will man mal nicht päpstlicher als der Papst sein.

                                      Dank Martin Scorseses handwerklich astreiner Inszenierung fühlt man sich als sei man bei den regelmäßigen Exzessen mittendrin statt nur dabei. Jedoch wird dabei stets eine Distanz gewahrt und Neutralität gegenüber Belfort und anderen Beteiligten aufgebaut. Es wird nicht geurteilt und auch der erhobene Zeigefinger am Ende bleibt dem Zuschauer erspart. Ob das nun richtig oder falsch ist, bleibt also dem Zuschauer überlassen. Und an einigen Kommentaren erkennt man die unterschiedlichen Meinungen zu diesem Punkt überdeutlich.
                                      Gerade ab so ziemlich genau der zweiten Hälfte habe ich vor lauter leeren Phrasen und unspektakulärem sturen Abspulen des Programms gegen das Einschlafen ankämpfen müssen. Bis auf ein zwei wirklich gelungene Slapstickeinlagen blieb da so gut wie nichts hängen, mit einem Schlag war alles Spektakuläre wie weggefegt und es zog sich wie Kaugummi in die Länge. Die ohnehin recht dünne Story bewegt sich ab hier auf noch dünnerem Eis und es wird nur spärlich versucht mehr rauszuholen, als es eigentlich möglich wäre.
                                      Hier findet sich dann auch der Schwachpunkt des Films, der aufgrund der fehlenden Exzesse bloßgestellt wird.
                                      Für mich ist Belfort den ganzen Film über die Gleichgültigkeit in spe und so empfand ich auch seine Figur an sich: Unerheblich, farblos und schlichtweg uninteressant. Er stagniert in seiner Position des Arschlochs, mitunter weil sich dem Film über keinerlei Bindung zu ihm entwickelt. Das führt wiederum dazu, dass es mir vollkommen egal sein kann, ob er am Ende nun verknackt wird oder nicht. Er wird zum Arschloch, er ist ein Arschloch, er bleibt ein Arschloch und dann kommt der vermeintlich fatale Sturz. Es wird generell zu keiner einzigen Person eine wirkliche Beziehung aufgebaut, wodurch auch Donnies Aktion am Ende eine vollkommen verschenkte Angelegenheit bleibt, die von mir mit nichts als einem Schulterzucken hingenommen wird. Die Figuren bleiben so starr wie sie sind, man könnte meinen undramatisch, das festgelegte Programm wird gnadenlos runtergerattert. Gerade im Hinblick auf die wirklich starken schauspielerischen Leistungen könnte man deshalb schnell an den Begriff "Verschwendung" denken.
                                      Man macht nun mal nur solange mit wie es interessant bleibt, ehe man dann mit absoluter Gleichgültigkeit das Ende erlebt. Und genau darin sehe ich die enorme Schwäche des WOLFs.

                                      Witzig ist der Film allemal, das lässt sich nun mal nicht leugnen. Aber gerade die verdammt unspektakuläre, viel zu lange zweite Hälfte und die flache Struktur des Films welche hier offengelegt wird, werden ihm hier zum Verhängnis. Für den selbsternannten Wolf ist das nicht bissig genug.

                                      7
                                      • 6 .5

                                        „Auf die Knie, aber tout de fucking suite!"

                                        Die kleine Prise schwarzen Humors für zwischendurch. Es lässt sich nicht leugnen das alles schon mal dagewesen ist und alles im Vergleich mit anderen Genrekollegen recht harmlos vonstattengeht. Aber so manche Skurrilität die hier geboten wird ist einfach zu herrlich in Szene gesetzt (Poolhalle!), die Idee mit dem Offsprecher ist mal was anderes und dank Jim Broadbent gehen die Mundwinkel automatisch nach oben. Die Sprüche wirkten zwar manchmal zu gewollt, unterhaltsam war die Sache aber allemal.

                                        7
                                        • Wem da nicht das Wasser im Munde zusammenläuft... Hoffe doch sehr das es genauso temporeich wie die zweite Hälfte der ersten Staffel wird. Und dem Trailer nach zu schließen will ich nicht länger warten müssen.

                                          1
                                          • 0 .5

                                            Von dem Shit den die Macher genommen haben müssen hätte ich auch gerne ein paar Tüten.
                                            Der Film fängt schon so schlecht an, dazu kommt der vermeintliche Protagonist welcher die Ausstrahlung eines Steins mit Schlackerohren (Oh Pierce, dein Schauspieltalent hast du leider nicht an Sohnemann weitergegeben) besitzt, während man sich bei einer anderen ständig fragen muss, ob es wirklich so schwer ist so doof zu spielen, bzw. zu sein. Dann geht der Film in die Richtung einer schrecklich misslungenen Parodie, ehe er sich auf den Höhe... ähh, absoluten Tiefpunkt zu bewegt. Auf übelst sinnfreie zickzack Weise mit Flashbacks, nein -forwards natürlich.
                                            Wirklich, ich habe keinen Blassen was der Film überhaupt aussagen will. Vllt. irgend so einen Metascheiß, der auf der xten Ebene eine kleinstmenge Sinn ergibt, wenn man ohnehin schon vor lauter Sinnlosigkeit im Delirium schwirrt. Ach nee, das war ein anderer Film...

                                            Nochmal zusammengefasst falls ihr den tatsächlich sehen wollt:
                                            Effekte mies, talentfreie Darsteller, schwache Kampfchoreos, Logiklöcher par excellence, grausiges Kameragefuchtel, ein verschenkter JCVD mit geilem Abgang (nicht), unzusammenhängende und absolut sinnbefreite Storyline, absolut abgefuckter Quatsch meets gequirlten shit, usw. usf.

                                            Also: LASST DIE FINGER WEG (außer ihr seid total stoned, besoffen oder in ähnlichem Zustand. Am besten alles zur gleichen Zeit.) und schaltet lieber Tele 5 an!

                                            10
                                            • 7

                                              Wer auch immer glaubt er sei viel zu oft im Kino oder dies ständig von seinen Freunden vorgehalten bekommt, der sehe sich ganz entspannt mal diese kleine Doku an.

                                              http://vimeo.com/65855103

                                              Siehste? Bist doch gar nicht so schlimm wie du vielleicht denkst.

                                              Auch wenn die Kerls vermutlich zehnmal so viele Filme innerhalb weniger Jahre im Kino sehen, wie du oder ich wohl im ganzen Leben, so kann ich sie wenigstens mit vollstem Mitleid betrachten. Denn ich kann das wenigstens mit Genuss, während es bei ihnen zu einer extremen Form des Konsumierens ohne diesen besonderen "Kick" ausgeartet zu sein scheint. Wie eine Liste die akkribisch abgearbeitet werden -muss-.
                                              "Cinemania" ist eine interessante Doku die diese fünf Extremfälle ins Licht rückt und unterschiedliche Formen ihres "Wahns"/Zwangs, was auch immer vollkommen wertungsfrei zeigt. Dabei ist es krass zu sehen wie Jack bspw. noch alles "mitbekommt", während Roberta, die wohl extremste aus der ganzen Truppe, sämtliche filmischen Memorablia egal welcher Form gleich fünffach in ihrer Bude lagert.

                                              10
                                              • 6

                                                Kurze Info: Den alten Serienblock von Doctor Who habe ich nie gesehen. Daher beschränken sich sämtliche Kenntnisse nur auf die neue Serie.

                                                Es wundert mich kein Stück das dieser filmische Versuch die britische Kultserie Doctor Who nach 7 Jahren zu reanimieren, damals so kläglich scheiterte und eine Neuauflage der Serie (vorerst) abgelehnt wurde. Dabei kann man es nichteinmal der 8. Inkarnation des Doctors oder seines Companions ankreiden. Paul McGann und Daphne Ashbrook bilden nämlich ein vollkommen amüsantes Gespann und haben deutlich Spaß an der Sache. Astreine Verkörperung des Doctors, schade das es für die beiden bei nur diesem einen Auftritt in voller Länge bleiben sollte. Aber das, was hier absolut schief läuft und das merkt man schon früh, ist dieser verflixte Versuch der Amerikanisierung der Serie. Da nimmt man bspw. für die Rolle des Antagonisten den B-/C-Schauspieler Eric Roberts (den ich ohnehin immer als sehr unangenehm empfinde) und lässt soviele typisch amerikanische Dinge einfließen, die einfach nicht zu der Serie passen. Da fängts schon an mit dem Jungen aus Chinatown(?) der von Gangmitgliedern verfolgt wird, die dann mit ihren MPs wild in der Gegend rumballern. Aus welchem Land also die Finanzierung des Projekts größtenteils stammen dürfte sollte somit recht schnell klar sein. Zusätzlich wirkt alles ein bisschen zu sehr auf Trash getrimmt, die Story bietet nur bedingt einen Mehrwehrt. Immerzu wird von der tollen Welt da draußen erzählt. Super Sache, dann hätte man auch ruhig den ein oder anderen Aspekt dessen sichtbar einfließen lassen können, statt sich so sehr auf diese recht simple, langweilige und irdische 0815-Story mit dem Master zu versteifen.
                                                Vom einen gabs zu viel, vom anderen zu wenig. Der Doctor und seine Begleiterin kann das gerade noch retten. Für Whovians dürfte der Film interessant sein, für den Nichtkenner der Serie hingegen wird das hier wie ein wahres Trashfest erscheinen.
                                                Keine Ahnung ob meine Ansprüche nach Konsum der neuen Staffeln davon beeinträchtigt sind, aber herrje. Wäre die Serie so weiterverlaufen, ich hätte wohl nie eingeschalten... Zum Glück hat sich die BBC erst Jahre später ein Herz gefasst und die Serie neu aufgelegt. Mit angenehm britischen Flair, wohlgemerkt.

                                                17 Jahre später durfte McGann dann nochmal in die Rolle schlüpfen, wenn auch nur für die Mini-Episode "The Night of the Doctor". War trotzdem schön ihn wieder zu sehen.

                                                6
                                                • 6

                                                  Irgendwas hat der Film ja, auch wenn er sich selbst immer wieder auf fast schon verzweifelte Weise ein Bein stellt.
                                                  Der Found Footagelook im Semi-Dokumentarstil schaut echt schnieke aus, zumal hier keine fürchterliche Wackelkamera in Dauerrotation für Kotzreize sorgt. Zum andern ist es der nüchterne Erzählstil, der nicht auf Action gedrillt ist. Dadurch kann sich eine Spannung entfalten, welche sich auf einem sehr sehr subtilen Level bewegt. Leider gibt es immer wieder Momente, in denen dieses ohnehin schon poröse Spannungsgerüst eingerissen wird. So mögen die chronologischen Sprünge zwar alles aufpeppen, wirken aber nie so recht bündig. Manche hätte ich wohl anders angeordnet, manche wiederum weggelassen oder ausgebaut. Da ging so manches Potenzial baden.
                                                  Dafür gab es wiederum wunderbare Momente, in denen der Film sein angestrebtes Hard SF-Ding gnadenlos durchzieht. Da werden menschliche und technische Entscheidungen getroffen, die nicht immer nach dem Motto Friede Freude Eierkuchen ablaufen und so eine Mission nicht als Ritt in den Sonnenuntergang zeigen. Auf die obligatorisch theatralischen Dialoge wurde in diesen Fällen zum Glück verzichtet. Aber dann muss der Film mit dieser einen Szene (Probenentnahme) kommen, die so stur vorhersehbar und klischeebeladen wie nur irgendmöglich abläuft...
                                                  Ach Mensch, warum merkt man sowas denn nicht? Sowas ist wie eine Abrissbirne für sämtliche aufgebaute Dramatik und kann gar nicht anders als für Kopfschnütteln sorgen. Vielleicht lag es auch nur an der Darstellerin, mit der ich im Gegensatz zum Rest ohnehin nicht so zurecht kam. Aber diese Szene... Tz.

                                                  Beim Ende bleibe ich auch zwiegespalten zurück. Die Antwort auf die Frage ob man wirklich so weit hätte gehen sollen, bleibt in Anbetracht der gesamten Aufmachung des Films doch fraglich. War mir persönlich nicht konsequent durchgezogen und zu effekthascherisch. Schade, denn gerade dieses unterschwellige "Was ist das?" war eine der interessanten Stützen von "Europa Report".

                                                  6
                                                  • Letztes Jahre noch drum gedrückt, aber bei den großen Clous verlässt mich mein Glück eh immer. Na mal schauen, vielleicht finde ich ja einen entbehrlichen Film und mache diesmal mit :)