Schlopsi - Kommentare

Alle Kommentare von Schlopsi

  • 7

    Wie verhält man sich wenn man im Leben alles hatte und durch einen Fehler vor einem großen Scherbenhaufen steht? Der ehemals erfolgreiche Autoverkäufer Ben Kalmen scheint zumindest mit sich selbst im Reinen und schreitet erhobenen Hauptes weiter durchs Leben. Obwohl seine Ehe in die Brüche ging, er durch eine wirtschaftliche Dummheit seinen Job samt guten Ruf verlor und vor einer ärztlichen Diagnose flüchtend, schläft sich Michael Douglas durch die feuchtfröhliche Frauenwelt der um die 20 Jährigen und macht keinen Hehl daraus, solange die "Transaktion" stimmt. So vergeigt er noch die Möglichkeit auf ein lukratives Jobangebot, indem er mit der Tochter seiner verbindungsreichen "Freundin" vögelt.

    "Solitary Man" ist beileibe kein Film der einem Lebensweisheiten predigt. Er ist auch nicht unbedingt leichtfüßig, obwohl er seine witzigen Momente hat. Das liegt wohl an der Tragik der Figur Ben Kalmen, der mit Michael Douglas so dermaßen gegen den Strich besetzt ist und trotzdem passgenau sitzt. Er will einfach nicht erkennen, dass er keinerlei gute Aussichten hat und flieht. Zu anderen Frauen ins Bett, zum einzigen Freund den er noch "Freund" nennen kann. Überall hin, solange er seinen Lebensstil weiter durchziehen kann. Dabei wirft er mit Anmachsprüchen nur so um sich und mimt den erfolgreichen coolen Typen. Das er damit nicht allzulange über die Runden kommt wird ihm dabei wenn überhaupt nur langsam bewusst.
    Wie schon geschrieben darf Michael Douglas hier mal etwas anderes machen. Und das scheint ihm zu gefallen. Man verspürt Spaß dabei ihm beim Flirten zuzuschauen und doch gönnt man ihm das nichtmal richtig. Seine Naivität gehört bestraft, und das wird sie auch. Bis es so kommt wie es eben kommen muss.

    Die Handlung ist jetzt nichts weltbewegendes, wird dafür in knackig kurzer Laufzeit präsentiert. Das dem Zuschauer währenddessen auch keine Glückskeksweisheiten am laufenden Band entgegengeschleudert werden ist dabei ebenso dankend anzunehmen, wie die Tatsache dass sich der namhafte Cast kein Bein ausreißt. Denn auf diese Art und Weise kommen die Figuren natürlich rüber. Es wirkt zumindest an den wichtigen Stellen wie aus dem Leben gegriffen, was den Film zwar nicht überragend, aber doch sehenswert macht.

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    • "Outrage" war jetzt nicht gerade die Offenbarung die mir mein erster Kitano bot...

      • Irgendwie lachhaft den Hobbit bei visuelle Effekte stehen zu sehen.
        Insgesamt sind die Nominierungen sehr souverän gehalten. Freue mich besonders für The Grandmaster und die Jagd. Der Rest war ja fast schon abzusehen.

        • Mit der Liste gehe ich bis auf die Nominierung von Lone Ranger und Johnny Depp absolut konform. Der Film + Darsteller war nämlich tatsächlich gut. Aber gegen die Konkurrenz sollte er doch nichts zu befürchten haben. Oder? ...

          • 5

            Vor 7-8 Jahren wäre das vermutlich einer der Filme gewesen, die ich mit Freunden auf dem Schulhof getauscht hätte oder wir uns alle verabredet hätten, wenn die Eltern einen Abend mal nicht zuhause waren. Jeder stibitzt sich eine Flasche Bier aus dem heimischen Keller, die Partypizza ist schon längst bestellt und man fühlt sich einen Abend lang wie die größten. Und nicht nur so halbstark wie sonst.

            Und heute?
            Tja, irgendwie hat sich über die Zeit ein schmaler Grat entwickelt, der mich zwischen gelungener Überzeichnung und dem kläglich gescheiterten Versuch cool rüberzukommen unterscheiden lässt.
            Dass „Dobermann“ damals unheimlich cool gewirkt haben muss, glaube ich gern. Denn der Film hat durchaus gelungene Szenen und Figuren. Sei es der eiskalte Priester oder Pitbull, der so unberechenbar ist und sich trotzdem rührend um seinen niedlichen Hundewelpen kümmert. Sei es die Szene mit dem Priester und der Handgranate oder wenn Tchéky Karyo einer Familie einen Besuch abstattet.
            Leider markieren die Dialoge den Knackpunkt, die so dermaßen in ihrer Qualität schwanken, da wünschte ich mir doch mehr beißenden Sarkasmus der aber ruhig unterschwelliger hätte ausfallen können. Leider wurde viel zu oft über das Ziel hinausgeschossen. So weiß ich beispielsweise nicht ob ich lachen oder weinen soll, wenn der sonst so knallharte badguy Tchéky Karyo mit englischen Popkulturreferenzen ankommt und in zutiefst angepisstem Ton ein „I’ll make their tattoos speak.“ raushaut. Vermutlich war das der Tropfen der das Fass zum Überlaufen brachte und ich mich innerlich vor peinlich berührtem lachen gekringelt habe.

            Aber immerhin hat man sich hier deutlich was getraut, das muss man dem Film lassen. Die Geschichte ist recht fesch, der Cast ist sehenswert und die Actioneinlagen sehen sauber aus. Alles wird maßlos übertrieben, Tabus werden am laufenden Band gebrochen. All das kommt stellenweise verdammt abgebrüht rüber oder manchmal einfach nur saublöd.

            Ob man sich für sowas begeistern kann, das muss letztlich jeder für sich selbst entscheiden.

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            • Ja verdammt! Das kann Depp nur gut tun und könnte endlich wieder ein Grund sein, für ihn ins Kino zu gehen.

              • Die Story klingt schon so... nee, ich sag's jetzt nicht.

                • 9

                  Fuuuuck!
                  Wie es mich vor Spannung in den Sitz gedrückt hat. Ich konnte nichtmal zur Wasserflasche greifen aus Angst etwas zu verpassen. Wahnsinn was Redford auf seine alten Tage nochmal abliefert. Dafür erntet er meinen vollsten Respekt.

                  Ein, zwei Mal dachte ich zwar "Eigentlich müsste er...", aber die meiste Zeit über habe ich voller Anspannung und mit dauergedrückten Daumen auf die Leinwand gestarrt und gehofft das "Our Man" es irgendwie schafft. Und dann das Ende... Da zog sich nochmal alles zusammen.
                  Verflucht guter Film, der ohne Umschweife auf den Punkt kommt.

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                  • 5 .5

                    http://www.youtube.com/watch?v=o9gK2fOq4MY

                    Hochgradig skurril und zwischen ständiger Depression und Situationskomik wandelnder Film, von dem ich absolut nicht weiß wie ich ihn einschätzen soll.
                    "Cheyenne - This must be the Place" nimmt sich enorm viel Zeit und kommt stellenweise kaum schneller als der dauerschlurfende Exrocker Cheyenne voran. Die Story ist recht verworren aber anfangs durchaus vielversprechend, weil man lange Zeit nicht weiß worauf der Film überhaupt hinaus will. Es werden viele Türen geöffnet hinter denen interessante Ansätze stecken. Sobald sich der Film jedoch ein Herz nimmt und sich für eine Richtung entscheidet, werden diese Türen wieder zugeschlagen, ohne das ihnen noch irgendwelche Beachtung entgegenkommt.
                    Soundtrack und Bildsprache sind durchwegs solide, aber was nützt das, wenn man mit dieser sehr langsamen und konfusen Erzählweise nicht warm werden will? Dazu kommt Sean Penn, der das abgehalfterte Make Up Gesicht zwar auf sehr eigene Art und Weise verkörpert, auf Dauer aber in seiner eigenen Monotonie ertrinkt. Auch wenn man hier und da wirklich schmunzeln dürfte, so ist das für gut gestreckte zwei Stunden Spieldauer schlicht unspektakulär.

                    Hier wurde so viel verschenkt, was ständig durch das handwerkliche auszugleichen versucht wurde. Und genau das ist das Dilemma. Der Film verliert sich, ohne auch nur die Bemühung anzustellen, in irgendeiner Form dagegen anzukämpfen.
                    Was bleibt ist ein Film, den ich jetzt niemandem uneingeschränkt empfehlen könnte und mich mit dem ein oder anderen Fragezeichen zuviel zurücklässt.

                    6
                    • 9 .5

                      http://www.youtube.com/watch?v=c78r4RZR8gM

                      Oh David Tennant, dieser Kerl… auch wenn einige seiner Episoden vergleichsweise schlecht waren, so hatte er mich schon innerhalb kürzester Zeit in der ersten Folge („Die Weihnachtsinvasion“) um den Finger gewickelt. Ich mein, hey, wie reagiert man den sonst auf sowas:

                      „And how am I gonna react when I see this? A great, big, threatening button. A great, big, threatening button which must not be pressed under any circumstances, am I right? […] I really don't know who I am. I don't know when to stop. So if I see a great, big, threatening button which should never ever ever be pressed, then I just want to do this.”
                      *drückt den Knopf*

                      Der Doctor der ununterbrochen quasseln kann, aber nie wirklich was erzählt. Ein quirliger und brillanter Mann, der daraus keinen Hehl macht und nur selten Gefühle zulässt, was er mehr zu überspielen versucht.
                      Was ich ein bisschen schade fand, war das genau diese Seite des verletzten Mannes nur so selten zum Zuge kam und wenn, dann fast immer nach demselben Schema ablief. Wirklich berührt hatte mich das alles erst ab Staffel 4, wo die Handlung etwas komplexer und überspannender wird. Sowas hätte ich mir wesentlich früher erhofft. Dazu kommt, dass der Twist mit Rose, die ich als einzige wohl nur sehr schwer ertragen konnte (sie erinnert mich einfach an eine Barbiepuppe. Wirklich jedes Mal), solang wie nur möglich breitgetreten wurde, dass es mir am Ende einfach nur noch gleichgültig war. Ein früherer Schlussstrich hätte da sichtlich gut getan. Dafür waren Freema Agyeman und Catherine Tate als Companions große klasse. Besonders Tate, als „aufgelöste Braut“ Donna Noble, mit ihrem verflucht losen Mundwerk hat mich regelmäßig von einem Lachkrampf zum nächsten gejagt. Ihr Abgang tat weh, wurde aber zum Glück noch etwas durch die finale Folge abgerundet.
                      Auch die wenigen Auftritte Elisabeth Sladens als ehemalige Begleiterin des Doctors Sarah Jane (samt K-9) waren fantastisch in Szene gesetzt und ich muss zugeben, dass ich doch leichten Appetit auf die alten Folgen bekommen habe.
                      Auch wenn ich nicht alle Folgen superduper finde und manche davon eine Staffel ziemlich runterziehen konnten, so wird dafür die ein oder andere mit Sicherheit in Erinnerung bleiben. Absolute Lieblingsfolge dürfte wohl „Das Mädchen im Kamin“ (S02E04) sein, die so ziemlich alles bietet, was man sich als Whovian wünschen kann. Dramatik, Komik, mysteriöse Gegner, etc. pp. Nicht minder schlecht ist die Folge „Die Feuer in Pompeij“ (S0402), die das Warten auf Peter Capaldi kurz unerträglich gemacht hat. Daneben hat es mir wohl die Doppelfolge „Tödliche Stille“ & „Wald der Toten“ (S04E08/09) angetan. Endlich kam es zum ersten Zusammentreffen River Songs mit dem Doktor, was alles andere als schön abläuft. Ach herrje, die Folge packt einen da wo es wehtut und lässt nicht los, genauso wenig wie die finale Doppelfolge. Denn genau dann wenn die Serie so perfekt läuft, wird mit einem großen Knall das Ende, bzw. die Regeneration, angekündigt. Dann, wenn man sich so richtig an die aktuelle Inkarnation des Doctors gewöhnt hat, wird man wieder rausgeworfen. Dafür aber mit einer absolut gelungenen Verabschiedung, die emotionaler kaum hätte sein können. Das ist an der Serie ein Fluch und Segen zugleich.
                      Insgesamt ist die komplette Aufmachung über die Jahre immer stilsicherer geworden und ab der 4. Staffel wurde endlich das erreicht, wo man sich vorher noch viel zu unsicher war. Der richtige Weg wurde meiner Meinung nach eingeschlagen und alle Komponenten (Drama, Komik, Seriosität und Co.) nahmen ordentlich zu und wurden ordentlich ausbalanciert, sodass mir bei ein paar Folgen durchaus das Wasser in den Augen stand. Das musste natürlich noch mit dem immer besser werdenden Soundtrack von Murray Gold untermauert werden. Denn der hat sich gar prächtig entwickelt und lässt hier fantastische und epische Tracks wie bspw „This is Gallifrey: Our Childhood, Our Home“ oder das leichtfüßige „The Girl in the Fireplace – I. Versailles“ durch die Boxen dröhnen und tänzeln. Und ganz nebenbei haben mich Neil Hannons „Song for Ten“ oder Yamit Mamos „My Angel Put the Devil in Me“ meine Synapsen zum Ausdruckstanz gebeten.
                      Das dieser Aspekt ab Staffel 5 NOCH besser wird, muss ich ja nicht sagen, oder?

                      Ob ich nun Tennant oder Smith lieber als Doktor sehe, kann ich gar nicht so recht sagen, weil beide mit je unterschiedlicher Herangehensweise das Beste aus der Rolle des Doctors rausholen. Womöglich sehe ich Smith lieber, da er meinen Einstieg gebildet hat und ich seine Staffeln im Komplettpaket einfach besser finde. Aber Tennant liegt wenn, dann nur Millimeter dahinter, denn als Doctor war er absolut brilliant. Im Vergleich sind es lediglich die vergleichsweise häufiger schwachen Scripts und der nicht enden wollende Twist um Rose, welche mich einfach nicht ganz so glücklich machen konnten. Aber genau das ist ja das tolle an der Serie: Es ist für jeden was Passendes dabei.

                      Es ist krass, wie sehr mich die Serie persönlich anspricht. Auch wenn aktuelle Serien wie Game of Thrones, Sherlock und wie sie alle heißen auf einem höheren Niveau spielen mögen und ich sie noch so gerne sehe, so hat es keine, ich wiederhole, keine andere Serie bisher geschafft, mich innerhalb kürzester Zeit so zu berühren und persönlich anzusprechen. (Mein Geldbeutel dankts, dutzende Fanshirts von qwertee und co, dürften bald eintrudeln…). Und meine Freunde danken es mir, dass ich diverse Sprüche wie „Allons-y!“ in mein Gesprächsrepertoir aufgenommen habe… Ich warte ja nur auf die passende Gelegenheit mal
                      „Don't blink. Don't even blink. Blink and you're dead. They are fast. Faster than you can believe. Don't turn your back, don't look away, and DON'T blink.” zu sagen. *hust* :D

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                      • Friend Request Pending (2012) -

                        Ein Kurzfilm über die Vorzüge und Tücken von Social Media Netzwerken welchen sich eine ältere Generation stellen muss, um sich erfolgreich für ein Date zu verabreden.
                        Sehr süß gemacht und das amüsante Zusammenspiel zwischen Judi Dench und Penny Rider ist einfach nur klasse anzusehen.

                        "I just say hi. Put the ball back in his court. Oh bugger. Might actually say hello? 'Hi' is a bit mid-nineties, isn't it?"

                        Hier anschauen:
                        http://www.youtube.com/watch?v=2z--2j6LStU

                        In einer kurzen Nebenrolle findet sich übrigens auch Tom Hiddleston.

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                        • Jedesmal wenn ich ihn in einer seiner unzähligen Nebenrollen sehe, muss ich ihn googlen, ehe mir wieder einfällt dass ich das schon das letzte mal gemacht habe. Ist doch wie verhext. Er spielte immer so unscheinbar in der zweiten Reihe und trotzdem fiel er immer wieder auf. Ganz besonders in "Eine Frage der Ehre".

                          Davon abgesehen erinnert er mich nicht nur optisch immer wieder an Russell Crowe...

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                          • 7 .5

                            Ach, irgendwie hängt mein Herz ja an diesen typischen Bauklötzchenthrillern aus den 90ern.
                            Brad Renfro spielt für seine erste Rolle verdammt gut und Susan Sarandon ist wie immer zum niederknien. Tommy Lee Jones hätte ruhig mehr Screentime bekommen können, aber auch so war es immer wieder schön ihm dabei zusehen zu dürfen, wie er von Sarandon den Marsch geblasen bekommt. Herrliche Angelegenheit, bei der ich auch gerne über die vielen Klischees der Handlung hinwegblicke. Und selbst wenn, so läuft dieser Film unter der Marke "Kann man sich immer mal wieder im Fernsehen anschauen, wenn er läuft".
                            Außerdem ist mir erst heute nach Jahren aufgefallen, wie bekannt der doch bis in die kleinste Nebenrolle besetzt ist. Upps.

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                            • Moffat: “There would be little point in making as radical a change as we’ve made unless you’re going to go quite different with the Doctor. The last two Doctors have been brilliant, and have been your ‘good boyfriend’ Doctors. But the Doctor isn’t always like that. There is the sort of Tom Baker, Christopher Eccleston end of the spectrum, where he is mad and dangerous and difficult [...]
                              I think it was time for the show to flip around a bit. The new version of the show is quite old now. It’s very old… We need the kick-up-the-arse Doctor, in a way, to frighten you and make you think, oh, it’s a different show again.”

                              http://www.doctorwhohub.tv/?p=1432

                              "[...] who's a much older, fiercer, madder, less reliable Doctor [...]"

                              Oh das macht gerade so Lust auf Capaldi! Bin außerdem schon gespannt wie das Zusammenspiel von ihm und Jenna Coleman klappt und wohin es führt.

                              Und wo wir schon dabei sind: Staffel 9 wurde für 2015 ohne Unterbrechung bestätigt ♥

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                              • Auch wenn ich Prisoners null abgewinnen konnte, Deakins' Kameraarbeit war phänomenal. Den Preis gönne ich dem Film. Den technischen Rest kann Gravity bekommen, da gibts von mir gar keinen Widerspruch.

                                • 5 .5

                                  I'm blue dabadi dabada...
                                  McAvoy und besonders Strong sind zweifelsohne top und die Action ist bis auf eine Szene echt hipp, aber dann hörts leider auch schon auf.
                                  Die Story bleibt nichts weiter als ein laues Lüftchen im Gegenwind und die gefühlt immer dunkler werdenden Blaufilter gingen mir nach halber Laufzeit auf den Sender, Atmosphäre hin oder her.
                                  Würde ich wohl nur Genrefreunden empfehlen.

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                                  • 8

                                    http://www.youtube.com/watch?v=kgn8Eoh9aSY

                                    Ein ganz und gar leichtfüßiger Film, der einem seine Aussage zwar immer wieder ins Gesicht drückt, es aber mit einer Herzlichkeit und guten Laune tut, sodass man es ihm gar nicht übel nehmen kann.

                                    Wer kennt das nicht? Tagträume, die auf ewig nur Träume bleiben werden, ehe man nicht seinen inneren Schweinehund überwindet, um sich alsbald ins Abenteuer zu stürzen. Klar, es läuft nicht immer so wie man es sich wünscht, letztlich findet sich aber immer ein Weg ans Ziel. Nur wie der aussieht, das weiß man nie.
                                    Liegt darin nicht der gewisse Nervenkitzel? Das Abenteuer des Lebens? Es muss ja nicht mal sowas ausgefallenes wie bei Walter sein. Ein paar Stufen kleiner könnte sich das sicher jeder vorstellen. Und dennoch traut man sich viel zu selten. Schön dass man so etwas wenigstens auf der großen Leinwand bestaunen darf. Denn Ben Stiller liefert genau das mit seinem Film.
                                    Was mich aber wirklich umgehauen hat, war die Art und Weise, wie sie ihn wohl kaum einer zugetraut hätte. Zunächst hat er einen großartigen Cast für den Film zusammengetrommelt. Stiller habe ich wohl nie besser gesehen, Kristen Wiig ist so grundlegend sympathisch als Loveinterest, Adam Scott präsentiert das Chefarschloch schlechthin, Patton Oswalt als Todd peppt mit seinen Anrufen an Walter immer wieder alles ein bisschen auf, Shirley MacLaine als Mutti wie man es sich eben vorstellen würde und Sean Penn kommt mit seinem minimalistischen Spiel einer schauspielerischen Urgewalt gleich. Die Figuren sind so wohlplatziert, Ernst und Witz gehen Hand in Hand und alles befindet sich im Fluss, es kommt nie zum Stillstand. Und wem das noch nicht reicht: Die Bilder sind so richtig großes Kino, untermalt mit einem Soundtrack u.a. von Of Monsters & Men, der dezenter und passender nicht hätte sein können. Wer musste nicht innerlich in sich selbst rein grinsen, als Walter bspw. auf dem Longboard die Serpentinen auf Island runter rast oder Sean O’Connell auf dem Flieger dem Vulkan entgegenfliegt? Solche Bilder entfalten eine wunderschöne Wirkung und tragen zum positiven Grundgefühl des Films bei, das einem durchwegs erhalten bleibt und letzten Endes dazu führt, dass man mit einer verdammt guten Laune das Kino verlässt.

                                    „Und wann drückst du auf den Auslöser?“
                                    „Manchmal… gar nicht. Wenn ich einen Moment so schön finde, dann will ich ihn selbst erleben.“

                                    Wer hätte gedacht, dass Ben Stiller mal solch einen wunderbaren Film raushauen würde? Ich zunächst nicht, aber schon nach dem ersten Trailer wurde ich eines besseren belehrt.
                                    Chapeau dass dieses Niveau nahezu konstant gehalten werden konnte.

                                    PS: Vergleiche mit „Forrest Gump“ finde ich nur teilweise angebracht. Klar, das Prinzip ist in etwa das Gleiche, aber doch unterscheiden sich beide Filme genug voneinander. Das „Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“ keinerlei Ambitionen hegt dem Film in irgendeiner Art und Weise Konkurrenz zu machen, sollte einem nach dem Film klar sein. Denn dieser hier hat definitiv seinen eigenen Stil gefunden und brauch sich da nichts reinreden zu lassen.

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                                    • Epicness und Emotionen können sie sich sonstwo hinklemmen. Habe in einer Serie noch nie gesehen, wie man o.g. Aspekte mit Höchstgeschwindigkeit gegen eine Wand knallen lassen kann... Ich erinner nur mal eben an den Comic Con Trailer zur 4. Staffel. Eingehalten wurde da nichts. Rein gar nichts.

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                                      • Egal wie schlecht seine Filme noch werden mögen ('ne handvoll seiner letzten waren sogar noch ganz okay), ich werde ihm auch weiterhin die Treue halten. Auch wenn er sich nochmal aufraffen und wieder in eine anspruchsvollere Rolle schlüpfen sollte... Können tut er's, nur bitte bitte geb ihm doch einer nochmal die Chance das auch zu zeigen. So ein langanhaltender Karriereknick tut einfach weh.
                                        Anyway, alles gute Nic! Dank The Rock & Co. hast du bei mir eh einen Stein im Brett.

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                                          Es darf ja gerne mal flach sein, aber Pipi-Kaka-Witzchen am laufenden Band entgegengeschleudert zu bekommen kann die eigenen Nerven sehr schnell überspannen. Ein zwei einigermaßen amüsante Gags gabs tatsächlich und auch das Ende war nett. Im Großen und Ganzen war es jedoch so hohl, dass ich mich nicht mal mehr fremdschämen konnte ohne mich dafür schämen zu müssen, den Film überhaupt durchgehalten zu haben.
                                          Das (Film-)Jahr fängt ja mal richtig bescheiden an...

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                                          • 1 .5

                                            Oh, uhm... wow. Bin gerade ein wenig geflasht. Ich habe ja Stuss erwartet, aber das es so stinklangweiliger Stuss sein würde? Wow. Sowas hält man ja gar nicht für möglich.
                                            Ein Film über die römische Legion zur Zeit ihrer total verkappten Britannieninvasion muss kernig sein. Blutig geschnetzelt und verdammt roh. Wie "Centurion", genau solche Töne braucht es bei der Thematik.
                                            Und nicht so eine weichgespülte Scheiße, die mit Babyface Channing Tatum als kampferprobter Zenturio(!) so verfehlt wie nur irgend möglich besetzt wurde. Dazu gesellen sich schwache, kurze Kampfszenen, auf die man auch hätte verzichten können. Ach nee, dann hätte man das Thema ja komplett verfehlt...
                                            Und wenn du glaubst es kann nach 40 Minuten nicht noch langweiliger und vor allem spannungsärmer werden (höh, welche Spannung?!), dann irrst du. Dann geht die "Geschichte" (haha!) nämlich erst richtig los. Dass die Einheimischen natürlich noch als richtige Barabaren dargestellt werden müssen, darf selbstredend auch nicht fehlen.

                                            1 geschlagenen Punkt gibt es für Jamie Bell, der mir richtig leid tut in so einer Grütze mitgespielt zu haben, und den restlichen halben Punkt gibts für den Deserteur, der dreimal so viel Charme eines gestandenen Soldaten versprühen konnte, als naja, ihr wisst schon wer.
                                            Statt euch diesen lahmarschigen Dreck anzutun, schaut besser in "Centurion" mit Michael Fassbender rein. Der zeigt wie es richtig geht.

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                                            Wer sich für das Thema der römischen Invasion Britanniens interessiert und Büchern nicht abgeneigt ist, dem lege ich viel lieber die Adler-Reihe von Simon Scarrow ans Herz. SO und nicht anders hätte das nämlich aussehen müssen.
                                            Warum verfilmt man die eigentlich nicht? Es gibt einfach viel zu wenig (gescheite) Filme über die römische Legion...

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                                            • 7

                                              Wie ein Buch, welches man sich wegen eines Themas kauft, einmal drin rumblättert und es sich dann mit dem Vorsatz ins Regal stellt, es irgendwann mal komplett zu lesen.
                                              Was aus diesem Vorsatz wird weiß ja eh jeder. Aber hauptsache man hat mal kurz durchgeschaut.
                                              TPBTP, ein Film bei dem ich mich richtig geärgert hatte ihn nicht im Kino sehen zu können und es nun endlich nachgeholt habe. Die Erwartungen waren hoch, am Ende zu hoch wie es sich herausstellen sollte.
                                              Filme die ungewollt den gewissen Anspruch in gewissem Maße kunstvoll zu erscheinen, ob absichtlich oder durch einen Hype ausgelöst, haben meistens das Problem wie eingangs beschrieben. Sie sind nett. Nicht mehr, nicht weniger. Sie leiten stilvoll ein, und stürzen gegen Ende, oder wie hier im Mittelteil, gnadenlos ab, das Interesse ist schließlich weg. Aber hauptsache man hat mal reingeschaut. Ob man es nochmal tut, tja wer weiß.
                                              Dass die Geschichte, unterteilt in drei Akte, eine vor allem heutzutage ungewohnte (theatralische) Erzählstruktur bietet ist löblich. Interessant sogar. Nur was nützt mir das, wenn der Mittelteil uninteressant und der dritte Akt so konstruiert wie nur irgendwie möglich erscheint? Das Feingefühl geht flöten, alles wird auf Biegen und Brechen auf einfühlsam und zusammenpassen getrimmt, was bei mir aber kaum zünden konnte/wollte.
                                              Neben dem Zwang der Story an sich, steht und fällt der Film mit seinen Figuren. Ich mag Gosling mit seinem Waschbärblick nicht. Überhaupt nicht. Aber hier hat es gepasst. Sein Part gefiel mir sogar mit Abstand am besten. Bradley Cooper, von mir sehr geschätzt, geht im direkten Vergleich komplett unter, was wahrscheinlich an seiner unsäglichen Rolle gelegen hat. Seine Figur und die Entwicklung die er durchmacht konnte ich ihm zu kaum einem Zeitpunkt abkaufen, im Gegensatz zu Gosling schien er einfach vollkommen uninteressant, unsympathisch und lediglich wie eine Brücke die den ersten mit dem dritten Teil verbindet. Gerade bei einem solchen charakterbezogenen Film bedeutet das für gewöhnlich das Todesurteil. Zum Glück ist es hier nur ein sehr tiefer Durchhänger, denn wenn im dritten und finalen Akt Dane DeHaan endlich ans Steuer darf, geht’s mit dem Film gottseidank nochmal bergauf. Er muss sich gegenüber einem dummdämlichen weißen Wannabeghettokid und gegen den Höhepunkt des konstruierten Plotgerüsts behaupten und schafft dies mit Bravour. Was der Junge hier abzieht rettet den Film vor der Klassifizierung des absoluten Durchschnitts. Auch das Ende an sich kann mit seiner Machart durchweg überzeugen und zeigt, dass das vorangegangene nicht gänzlich umsonst war.
                                              Insgesamt bleibt ein durchwachsener Eindruck. Einerseits ist es ja schön und gut dass alles miteinander verwoben wird. Vollkommen legitim. Aber an der Umsetzung der Geschichte hat‘s dann doch mächtig gehapert. Dabei war alles Notwendige da, gerade wenn man sich auf die handwerklichen Aspekte beruft. Denn allein die hoffnungslose, triste Bildsprache und der wunderbare Soundtrack (The Boss!) vermochten Bände zu sprechen.

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                                              • 7 .5

                                                Fein, geschmeidig und bestimmt, wie ein gut geöltes Schweizer Uhrwerk wird uns hier ein Drama allererster Güte serviert. Das Tempo gemächlich, nie auf der Stelle tretend, sondern immer im gleichen Takt voranschreitend, untermalt zusätzlich zur kunstgetränkten Atmosphäre das grundliegende Mysterium des Films.
                                                Es geht um einen Mann der Kunst. Er, ein Auktionator (grandios: Geoffrey Rush), kennt sich ob seines Berufs mit den verschiedensten Kunststilen aus, kann ihre zugrundeliegenden Intentionen erkennen, in Worte fassen, Fälschungen auf den ersten Blick erkennen und doch...
                                                ...will ich gar nicht zuviel verraten.
                                                Auch wenn "The Best Offer" so ungemein langsam abläuft, ist es zum einen die gesamte Bildästethik, welche mit ihrer dem Sujet entsprechenden Farbgebung eine ungemeine Sogwirkung entwickelt und das Thema der Kunst so unterschwellig miteinfließen lässt, und zum anderen die Geschichte an sich, so geheimnisvoll, ja gar etwas mysteriös, was einen nicht loslassen will, ehe man das famose Ende erreicht hat.
                                                Ein Film auf den man sich einlassen muss, am Ende aber reichlich belohnt wird.

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                                                • 6 .5

                                                  Grundsätzlich schicker Hochglanz-Hokuspokus, aber diese "schneller, weiter, lauter"-Mentalität wirkte auf mich vorallem gegen Ende ziemlich beschwerlich. Die Auflösung vermochte zugegebenermaßen zu überraschen, war im Endeffekt jedoch platt geraten, wenngleich sogar ein wenig ärgerlich. Immerhin dürfte man die Person zu keiner Sekunde verdächtigt haben. Hat ja auch was gutes.
                                                  Aber sei's drum: Der Film bietet durchwegs temporeiche Unterhaltung mit solidem Cast. Und Morgan Freeman darf ein weiteres Mysterium aufklären (oder so ähnlich).
                                                  Kann man sich durchaus mal ansehen, wenn man auf der Couch rumlümmelt und man gerade keine Alternative hat.

                                                  PS: Welcher Zuschauer hatte am Anfang eigentlich eine andere Karte als die Frau gewählt? Nettes Gimmick, das muss ich dem Film lassen (auch wenn das entsprechende Motiv alles andere als suggestiv ins Bewusstsein eingehämmert wird).

                                                  10
                                                  • 2 .5

                                                    Ich vergesse immer wieder meinen Grundsatz: Stimmt die Frise bei Cage nicht, dann kann der Film ja nur furchtbar schlecht sein. Vielleicht lag es diesmal zusätzlich noch am Bart.

                                                    "Pakt der Rache" ist Langeweile höchsten Grades, die wie auf 3 Stunden überstrecktes Möchtegernthrillerkino macht und am Ende steht man lediglich vor einem großen Häufchen Elend.
                                                    Auch wenn die Thematik im kernigen Kern höchstaktuell ist, wurde sie durch ultrastereotype Charaktere, die nebenbei bemerkt extrem wandlungsfähig sein können, Logiklöcher so tief wie der Grand Canyon und einer Spannungskurve, die so schnell in die Höhe steigen kann wie es einem zum Tod durch Betonklotz an den Beinen und ab in den See verurteilten armen Schwein möglich ist, sowas von totgeritten und zum Springturnier verdonnert, was übrigens genauso wenig Spaß macht, wie solche sinnlosen Schachtelsätze hier zu lesen.
                                                    Keiner der Darsteller kann hier auch nur im Ansatz was retten, alle wirken sie demotiviert und/oder fehl am Platz. So habe ich mich spätestens ab der Hälfte dann auch gefühlt.

                                                    Nach dem recht sympathischen "Stolen" und "Frozen Ground" ist mit dem Streifen hier wieder Talfahrt im Cageland angesagt.

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