Shorty06 - Kommentare

Alle Kommentare von Shorty06

  • Shorty06 27.09.2017, 14:49 Geändert 27.09.2017, 14:50

    Danke für diese Interpretation! Ich habe das Ende damals im Kino genau so verstanden, aber mit dieser Sichtweise war ich der einzige in meinem Freundeskreis. Für mich einer der besten Scorseses!

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      • Before Midnight. Fehlt aber leider in der Liste

        • Ich schaue dann lieber das meisterhafte "Jackie Brown" um 20.15 auf Arte!

          • Mein liebster Film bisher dieses Jahr war eindeutig "Before Midnight". Einziges Meisterwerk das ich dieses Jahr im Kino betrachten durfte!

            • Ich fand Blair Witch eigentlich ziemlich langweilig.

              • coole Liste! Dennis, die Nervensäge hab ich damals auch öfter mal geschaut.. gnihihi ^^

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                • Freu mich endlos auf beide. Beide Regisseure sind Genies und beide Filme scheinen das zu halten, was man sich von Werken Malicks und Andersons verspricht. Superb

                  • Echter Sex in einem Arthausfilm... das hat Von Trier eigentlich schon vor vielen Jahren in "Idioten" gebracht

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                    • ich wette ganz still und heimlich führt eigentlich QT Regie und der Film wird ganz großartig :D

                      • Love Exposure, der einzig wahre Film mit Überlänge <3

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                        • jo, ist ne ziemlich gute Liste :)

                          • wunderbare Rubrik! Eine super Neuerung, die beibehalten werden sollte!

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                              • Voll Bock auf die Spike Lee Version

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                                  The Fountain von Darren Aronofsky
                                  Ein Film über die grenzenlose Liebe, den aussichtslosen Kampf gegen den Tod, und den schmerzhaften Weg zu dessen Akzeptanz.
                                  The Fountain ist sicherlich Aronofskys persönlichster Film, derjenige in dem das meiste Herzblut steckt. Mit diesem Projekt ist er durch hoch und tiefs gegangen. Es war sein Jugendtraum diesen Film zu machen, umso härter traf es ihn, dass er seine Arbeit daran aufgrund studiobedingter Einwände und dem Ausstieg der Hauptdarsteller ursprünglich auf Eis gelegt wurde. Es hat dann schließlich beim zweiten Anlauf geklappt. Sein Wunschfilm war realisiert, nur um dann bei der Premiere gnadenlos ausgebuht zu werden und von einem Kritiker nach dem anderen einen Verriss zu ernten. Zu Unrecht. Ein wunderschöner Film, visuelll beeindruckend und emotional berührend.
                                  Es geht um den Wissenschaftler Tommy, dessen Frau Izzy an ihrer Krebserkrankung zu sterben droht. Manisch sucht er nach einem Heilmittel, und als er fast am Ziel ist, ist es doch zu spät? Oder?
                                  Die Erzählweise ist eine besondere: Uns wird Tommy's Weg zur Erleuchtung auf 3 unterschiedlichen Erzählebenen klargemacht. Zuerst einmal auf der Realitätsebene, in welcher wir seiner verzweifelten Suche nach einer Abwendung des Unabwendbaren folgen. Desweiteren auf einer inneren, gedanklichen Ebene, in der Tommy Izzy's Gedankengängen folgt und diese schlussendlich eigenständig in ihrem Sinne zu Ende führt. Und letztlich einer seelischen Bewusstseinsebene, in welcher Tommy den schmerzlichen Verlust Izzy's akzeptiert und somit die Erleuchtung erlangt, die Izzy bereits besaß.
                                  Großartiges Schauspiel der beiden Hauptdarsteller und ein wundervoller, nicht zu aufdringlicher Score von Clint Mansell komplettieren das tolle Buch, die wunderbaren Effekte aus den Petrischalen und Aronofsky's unverwechselbare Regie. Meisterhaft und zu Tränen rührend.

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                                    The Fall von Tarsem Singh
                                    Ein modernes Märchen. Eine Geschichte, die in ihrer kindlichen Erzählweise klassischer nicht sein könnte, zu unserem Millenium allerdings dennoch passt wie die Faust aufs Auge. Tarsem Singh bewies mit The Fall, dass er nicht verlernt hat, wie Kindergeschichten herübergebracht werden müssen, vergisst dabei aber sein erwachsenes Publikum zu keinem Zeitpunkt.
                                    Die Geschichte handelt von einem Stuntman, der in den 1910er Jahren nach einem missglückten Stunt querschnittsgelähmt und unter Depressionen im Krankenhaus liegt und dort ein kleines Mädchen von fünf Jahren kennenlernt. Er beginnt zu erzählen, von maskierten Banditen, Mystikern, Sprengstoffexperten, einer Reise durch die ganze Welt, einem Bösen Gouverneur und der Liebe.
                                    Stellenweise wird es doch sehr wirr, doch der Fokus rückt immer wieder zurück auf das väterlich-freundschaftliche Verhältnis zwischen Roy dem Stuntman und Alexandria dem kleinen Mädchen. Beide Darsteller liefern tolle Darbietungen ab.
                                    Visuell ist The Fall wohl eines der schönsten Werke, die man auf der Leinwand erleben kann. Singh filmte unglaublich anzusehende Landschaften in 18 Ländern unserer Erde, jede Kameraeinstellung ein Gemälde. MTV-Videoclip Ästethik trifft wundervolle Kontraste und Renaissance-Baustile. Fast gänzlich ohne Computereffekte erschafft The Fall eine Atmosphäre, die mich in ihren Bann zog. Ein Paradebeispiel dafür, dass Film so viel mehr ist als eine dramatisch dargebotene Handlung.
                                    Man mag sagen dass The Fall ein klarer Fall von "Style over Substance" ist, was auch durchaus, wie im Gesamtwerk von Tarsem Singh, stimmen mag. Doch die Substanz bleibt hier nicht soweit zurück, dass man kleinere Schwächen nicht verzeihen könnte. Dafür ist The Fall einfach zu atemberaubend schön anzusehen.
                                    Und mit einer eindrucksvollen Schlussmontage fügte Tarsem Singh dem Ganzen noch eine Liebeserklärung an das frühe Kino und dessen wahre Helden an. Berührend und ehrenwert.

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                                      The Immortals von Tarsem Singh
                                      Nach dem wahrlich grandiosen "The Fall" bin ich mit relativ hohen Erwartungen ins Kino gegangen. Tarsem Singh ist ein fähiger Mann, soviel weiß ich. Meine Vorliebe für griechische Mythologie und gut inszenierte Sandalen-Action trug ihr übriges zur Vorfreude bei.
                                      Und ja, mir war bewusst, dass ich möglicherweise keine Story serviert bekomme, die zum Nachdenken anregt oder auch nur in irgendeiner Weise frischen Wind in das Genre der Antiken Action bringt. Doch was die werten Herren Drehbuchautoren hier abgeliefert haben ist, mit Verlaub gesagt, die reinste Grütze.
                                      Es geht um den jungen Krieger Theseus, der von Zeus auserwählt wurde, um den größenwahnsinnigen König Hyperion zu stoppen, welcher mithilfe des Aresbogens Griechenland unterjochen und nebenbei die Titanen befreien will. Das können die Götter natürlich nicht gut heißen.
                                      So weit, so Standard. Was das Ganze jedoch schwer erträglich macht, sind die wirklich unterirdischen Dialoge. Nicht selten kam es während der Vorstellung an Stellen zu kollektivem Gelächter, an denen dieses ganz sicher nicht geplant war. Pathetische Dialogzeilen in Mixtur mit überaus unterdurchschnittlichem Schauspiel (Mickey Rourke ausgenommen) ist eben nicht das, was man unter hochwertiger Unterhaltung versteht.
                                      Doch "The Immortals" hat auch seine Stärken. So sind die, überraschend selten vorkommenden, Actionsequenzen durchweg sehr ansehlich, auch wenn die ein oder andere Kameraeinstellung bereits aus "300" von Zack Snyder bekannt war. Auch die Landschaften wissen zu überzeugen. Die Kameratotalen von zerklüfteten Küstenlandschaften sind wirklich atemberaubend anzusehen. Doch auch hier gefiel mit "The Fall" besser, vielleicht weil dort nicht ganz so viel aus dem Computer stammte, und auch weil das 3D dort die Hintergründe nicht wie Pappmaschee aussehen lies.
                                      Nichts desto trotz kann man sich "The Immortals" ruhig mal geben. Kopf aus und berieseln lassen. Doch Tarsem Singh kann es besser, das weiß ich.

                                      • Once? The Notebook? True Romance? Garden State? Before Sunrise? The New World? Eternal Sunshine of the spotless Mind? Punch-Drunk Love?

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                                        • unglaublich schlechte Liste... sorry, aber is so

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                                          • Rhethorisch vielleicht nicht der gewandteste, aber seine Filme haben es in sich. Ganz toll!

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                                              • Bullshit Film... zurecht auf meiner Hass-Liste

                                                • Ich fand Carlito's Way immer besser

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                                                    über Hass

                                                    La Haine von Mathieu Kassovitz
                                                    Aus aktuellem Anlass nochmal gesehen. Und was soll man sagen? Passender denn je. Ein absolutes Meisterwerk. Kassovitz portraitiert die pariser Vorstadtjugend in den 90ern. Geplagt von Verbrechen, ignoriert von Politikern, belächelt vom städtischen Bildungsbürgertum und getriezt von der Staatsgewalt. Geleitet von blindem Hass.
                                                    Die Perspektivlosigkeit entlädt sich in mehreren Tagen andauernden Ausschreitungen als 1993 ein 16-jähriger bei einem Polizeiverhör, angekettet an einen Heizungskörper, mit einem Schuss in die Schläfe getötet wird. Reale Aufnahmen der Straßenkämpfe stimmen uns in den Film ein, der 24 Stunden im Leben dreier Jungendlicher zeigt.
                                                    Kassovitz begleitet die drei Freunde Said, Vinz und Hubert durch die Tristesse der Banlieu. Ziellos wirren sie am Tag nach den Unruhen umher. Sie wissen scheinbar nicht wohin, und nicht was sie tun sollen. Perfekt eingefangen in schwarz-weißen Bildern fühlen wir quasi mit unseren drei Protagonisten mit. Mal erzürnt und ungestüm wie Vinz, mal ruhig und nachdenklich wie Hubert, mal locker und mit loser Zunge wie Said. Doch es schwebt immer etwas bedrückendes mit. Etwas was nicht leicht in Worte zu fassen ist. Ein weiteres Unglück scheint sich anzubahnen. Denn "bis hierhin lief es noch ganz gut, bis hierhin lief es noch ganz gut, bis hierhin lief es noch ganz gut." Doch was zählt ist nicht der Fall, sondern die Landung.
                                                    Ganz eindeutig beeinflusst von Spike Lee's "Do the right thing" gelingt Kassovitz ein beeindruckendes, weil echtes Gesellschaftsportrait, das kritisiert und verstört. Dabei schwankt der Film in seinem sehr szenisch verlaufendem Ablauf mal heiter, mal lehrreich, mal äußerst metaphorisch. Die Szene in der Kunstgallerie hat mir in ihrem starken Kontrast zwischen Haute-Socialité und Straßen-Charisma einfach nur ein Lächeln auf die Lippen gezaubert. Ich habe mich an meinen Freundeskreis, welcher ebenfalls sehr differenziert ist, erinnert gefühlt.Machos mit großen Klappen inmitten gut situierter Bildungsbürger. Der Toiletten-Monolog des alten Mannes ist wohl eine der größten Szenen die das europäische Kino jemals hervorgebracht hat. So vielschichtig und in ihrer Gelassenheit so emotional. Da blieb selbst den drei Protagonisten die Sprache weg. "Warum hat er uns das erzählt?".
                                                    Es fällt sehr schwer mit den drei Jungs zu sympathisieren, sind sie doch einfach nicht zu bändigen. Sie wirken ignorant und scheren sich nicht um Regeln. Sie sind, vorallem Vinz, tickende Zeitbomben. Doch im Grunde fehlt es ihnen nur an einer klaren Richtung, einer leitenden Hand, an die sie sich wenden können.
                                                    Es wäre sehr naiv anzunehmen, dass es derartige Probleme nur in Pariser Vorstädten oder New Yorker Ghettos gäbe. London lehrt uns das. Und auch bei uns ist Integration ein längst vergessenes, oder verdrängtes, Hobby geworden. "Es war am Anfang cool, doch dann schwanden schnell die Glücksgefühle, denn neben hohle-Phrasen-dreschen kamen auch die Rütli-Schulen. Die Kids die störten, sie haben nicht ins Konzept gepasst. Wenn du 100 Gramm Integration versprichst, aber nur 15 Gramm
                                                    Integration vertickst, fühlen sie sich gelinkt und machen halt in Paris Vorstädte platt."
                                                    Großes Kino. "Baise la Police".

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