shortybuster - Kommentare
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Alle Kommentare von shortybuster
„[...] Die Maske basiert nur sehr lose auf dem wahren Leben von Rocky Dennis und bedient sich eher der Figur, um eine vertraut wirkende Außenseiter-Geschichte mit typischen Coming-of-Age-Themen zu mischen. Natürlich eckt Rocky an seiner neuen Schule und in allen Bereichen, in denen er neue Leute kennenlernt, an. Gerade unter den Mitschülern muss er sich nicht nur bestürzte Blicke gefallen lassen, sondern hört immer wieder den Vorwurf, er solle doch die (titelgebende) Maske abnehmen und sein echtes Gesicht zeigen. So verdeutlicht auch dieser Film, dass Menschen auf das Andersartige und Fremde schnell mit Ablehnung reagieren und Akzeptanz für viele eine echte Herausforderung darstellt.
Doch Bogdanovich lässt diese sozialen Reibungen nie in Boshaftigkeiten und plakative Zuspitzungen abrutschen. Gerade Rockys Mutter Rusty und die Bikerfreunde sehen den Menschen hinter der ungewöhnlichen Fassade und behandeln ihn wie jeden anderen auch. So vermitteln sie Rocky nicht den Eindruck, er müsse sich minderwertig oder bemitleidenswert fühlen. Zudem wahrt der Film einen positiven Grundton, indem er unaufgeregt und authentisch das Leben der Familie und seiner Hauptfigur darstellt. Am Rande schleicht sich allerdings das Gefühl ein, dass Rocky als schlagfertiger und hochbegabter Junge etwas zu geschönt dargestellt und narrativ in Watte gepackt wird. Das schmälert zwar nicht die Betroffenheit des Zuschauers, nimmt dem dramatischen Schicksal an der einen oder anderen Stelle aber etwas an emotionaler Wucht. [...]“
„[...] Während die Darstellung der Gruselsequenzen und Schockmomente weitestgehend in den üblichen Bahnen des Genres verläuft, aber zumindest ein befriedigendes Unterhaltungsniveau erreicht, liegt der Reiz und die Stärke von The Closet vielmehr in seiner dahinterliegenden Botschaft. So führt der Film einem schmerzhaft vor Augen, wie wichtig die Beziehung zwischen Eltern und ihren Kindern ist. Ausgehend davon, dass Kinder instinktiv sehr genau spüren, wenn ihre Eltern sie nicht wirklich lieben, sich bewusst oder unbewusst von ihnen distanzieren oder sie sogar offensichtlich schlecht behandeln, steigert sich The Closet über den Weg eines Dämonen- und Geisterfilms zu einem durchaus rührenden Lehrstück über die Wichtigkeit der Eltern-Kind- beziehungsweise Vater-Tochter-Beziehung.
Dass die unbefriedigende Auflösung eines Horrorfilms schon mal die ganze Seherfahrung überschatten und die letztendliche Bewertung verschlechtern kann, ist leider eine zu oft beobachtete Tatsache. In diesem Fall bleiben am Ende zumindest keine Fragen offen und auch der titelgebende Schrank erscheint alles andere als ein banaler Alltagsgegenstand. Besonders an einer entscheidenden Stelle, als sich die Türen des Schranks schließen, während die Kamera aus dem Inneren herausschaut, gesellt sich zum bisherigen Schauder über Dämonen und Geister auch der Schauder über menschliche Abgründe. So funktionieren doppelbödige Horrorfilme, die tatsächlich etwas zu sagen haben und ausdrücken möchten. [...]“
Die Horror-Gurke des Jahres.
„[...] Dicht an Clive Owens Seite durchlebt der Zuschauer die Geschichte von Children of Men, die mit ihren unangenehm authentischen Bildern, nacheinander vorbeiziehenden Landschaften und vielfältigen Schauplätzen wie eine Odyssee anmutet. Wohin die Reise von Theo und Kee führt, ist grob formuliert, aber auch die Hauptfiguren sind nicht vielmehr als bloße Fixpunkte für den Zuschauer, die im gesellschaftlichen und kriegerischen Tohuwabohu nur für Orientierung sorgen sollen.
Regisseur Alfonso Cuarón lässt uns diese aufgewühlte und zugleich trostlose Welt spüren, indem er mit langen, klug arrangierten Plansequenzen und sportlicher Kameraführung für eine angenehme Sogwirkung sorgt. Wir klammern uns an diese Figuren, die wir doch so wenig kennen, so wenig verstehen, denen wir aber doch jederzeit die Ernsthaftigkeit des Geschehens glauben. Cuaróns Film verlangt von uns, dass wir uns in diese verfremdete, gesellschaftlich sowie politisch durchwühlte Welt bestmöglich einleben, auch wenn sie uns dabei zu keiner Zeit helfend entgegenkommt. [...]“
„[...] Auch in 8 Mile dominiert die Gewalt unter den Figuren. Provokationen unter verfeindeten Cliquen und Crews arten zu handfesten Schlägereien aus. Dabei ist jederzeit der Abgrund zu spüren, der sich auftun könnte, wenn jemand eine Feuerwaffe zücken würde. In Sekundenbruchteilen wären einige Leben für immer dahin.
Gerade die Hip Hop Kultur bietet mit ihren Rap Battles allerdings ein probates Mittel zur Konfliktlösung. Schon bei westafrikanischen Stämmen gab es eine rituelle Form des Spottgedichts, bei dem sich verschiedene Gruppen gegenseitig möglichst kunstvoll erniedrigten, um sich so über die oder den anderen zu stellen. Dieses Ritual ging in die afroamerikanische Kultur als “dozens” bzw. “playing the dozens” über. Hierbei ging es darum, die Beleidigungen des Kontrahenten, meist auf die Mutter des Rivalen abzielend, noch einmal zu überbieten. Schließlich hielt dieser mündliche Wortsport Einzug in die Hip Hop Kultur. Und der große Vorteil eines nur verbalen Schlagabtauschs lag schnell auf der Hand: Statt sich gegenseitig körperlich weh zu tun, ernsthafte Verletzungen zu erleiden oder sogar sterben zu müssen, duellierte man sich mit Worten und ließ die Umstehenden darüber entscheiden, wer der bessere Künstler sei.
8 Mile zeigt in diesem Zusammenhang eindrucksvoll, dass Hip Hop mehr als nur eine Musikrichtung ist. Dahinter steckt eine Kultur, die sich bestimmte Umgangsformen und Werte wie Respekt vor dem anderen (und seiner Leistung) auf die Fahne geschrieben hat. [...]“
„[...] Dabei ist es wichtig zu betonen, dass sexuelle Übergriffe auch verbaler Natur sein können. So formt der Film behutsam aus Mosaikstücken das Gesamtbild eines frauenfeindlichen Klimas im Unternehmen, das sich durch alle Etagen des Nachrichtenriesens zieht. In solchen Momenten behält Roach seine weitestgehend neutrale und genau beobachtende Blickweise bei, als wäre sein Spielfilm dem Ethos einer echten Dokumentation verpflichtet.
Damit eröffnet er dem Zuschauer die Möglichkeit, die Szenen für sich selbst zu bewerten. Passend dazu sind die gezeigten Konfrontationen zwischen weiblichen und männlichen Kollegen teilweise so flüchtig und unscheinbar, dass man sie fast übersehen könnte. Doch der unverstellte, klare Blick der Kamera legt hier frei, wie erschreckend selbstverständlich Frauen auf ein bestimmtes Bild reduziert werden. Blonde Haare und lange Beine in kurzen Röcken sind das offensichtliche Erfolgskonzept bei Fox News für gute Einschaltquoten. Roger Ailes hat diese Marschrichtung vom Kopf des Unternehmens aus gewissermaßen kultiviert. Zudem lässt er es sich nicht nehmen, die Tauglichkeit seines weiblichen Personals, so auch Kayla, persönlich zu prüfen. [...]“
„[...] Wer nun erwartet, dass Shelton für sein Katz- und Mausspiel im Gefängnis gründlich recherchiert hat, um mit weiteren geschickten Finten, die Schlupflöcher und Schwachstellen im Rechtssystem aufzudecken, der fehlt bei Weitem. Das Geschehen mündet in eine brutale und stumpfsinnige Abrechnung mit allen damals auch nur am Rande beteiligten Staatsdienern bis hin zur Bürgermeisterin als repräsentativem Kopf des ganzen Apparats. Staatsanwalt Rice wird immer weiter genötigt, Absprachen mit Shelton zu treffen, weil dieser anscheinend überall und jederzeit Anschläge verüben kann. Auch hier zeigt sich: Rice soll gar keine Chance erhalten, über seine fragwürdige Verhandlungsbereitschaft mit Verbrechern nachzudenken, sondern nur noch gedemütigt und bestraft werden.
Sheltons psychologisch kaum untermauerte Maxime “Jeder muss zur Rechenschaft gezogen werden” präsentiert Gesetz der Rache leider so verfänglich, dass der Film sein Publikum leichtfertig zu Vergeltungsphantasien verführt. Damit greift Drehbuchautor Kurt Wimmer zu einer fragwürdigen Klaviatur, auf der häufig (Rape-and-)Revenge-Horrorfilme wie I Spit On Your Grave (2010) spielen, um ihre exzessive Gewalt moralisch zu unterfüttern. Während Butlers Charakter am Anfang noch als Strickpulli-tragender Beamtentyp wie die sprichwörtliche Unschuld vom Lande erscheint, entpuppt er sich im Späteren als das genaue und komplett überkonstruierte Gegenteil. Butler kann seine völlig überdrehte Wandlung nur noch mit Overacting darstellen, während Jamie Foxx häufig fassungslos ins Leere starren darf. Die finale Auflösung, wie Butlers Hauptfigur seinen Masterplan vom Knast aus durchführen könnte, dürfte viele Zuschauer nur belustigt den Kopf schütteln lassen. [...]“
Das muss neuer Rekord sein, so viele Werbeanzeigen in einen Artikel zu packen. Ich hab jetzt bestimmt 10 mal die gleiche T Shirt Werbung gesehen.
Übrigens machen die Anzeigen die Seite extrem langsam. Die Performance ist unterirdisch. Ihr könnt ja Einnahmen nun nicht über alles stellen. Das Keywordspamming finde ich darüber hinaus auch nicht leserfreundlich.
Wie wäre es mal mit einer anderen Marketingmasche als „Do the opposit“? Wird mittlerweile echt ermüdend, hier jeden Tag von den Headlines gezielt provoziert zu werden.
Team Enzo!
"[...] Eine gute halbe Stunde muss der Zuschauer mindestens warten, bis Brain Slasher so langsam Fahrt aufnimmt und sein Hauptsetting präsentiert. Durchhänger ergeben sich durch die monotone Inszenierweise zwar immer noch, aber die Höhlenwelt der Kriecher bietet doch genügend Grund zur Faszination. Die wenigen, aber aufwendig gestalteten Schauplätze begeistern vor allem durch ihre Details, wenn beispielsweise eine Kühlschranktür als Zimmertür und ein drehbarer Tischtennisschläger als Sichtschutz für den Türspion fungiert. Durch die sektenartige Gruppierung der Kriecher unter dem wahnsinnigen Anführer Seer ergibt sich zudem eine morbide Grundstimmung. In wiederkehrenden Ritualen werden Menschen als Opfergabe durch einen riesigen Fleischwolf gejagt. Dass alle im Anschluss gierig von dem roten Lebenssaft trinken, der über Schläuche in einem Becken gesammelt wird, ist dabei ein selbstverständlicher Bestandteil der Prozedur.
In diesem Zusammenhang feuert Steve Barnett immer wieder kleinere Goreszenen ab, ohne dass der Film in exzessivem Splatter wie bei Braindead ausartet. Wenn einer der Kriecher im Kampf mit Stover den Bauch aufgeschlitzt bekommt und das blutige Gekröse herauströpfelt, dann ist der Film endlich bei seiner Zielgruppe angekommen. Die handgemachten Effekte sind aus heutiger Sicht natürlich etwas antiquiert, Genrefans schätzen aber gerade diesen eigenwilligen Charme. Dass Seer noch weitere abartige Riten auf Lager hat, um auch den Fortbestand seines Kultes zu sichern, darf dann jeder selber erleben.
Mit dem Schlusspunkt zeigt Brain Slasher noch einmal deutlich, dass die Autoren reichlich von Filmen wie Cronenbergs Videodrome als auch Verhoevens Total Recall inspiriert wurden. Einerseits mag dies etwas zusammengeklaut wirken, andererseits folgt der Film damit dem Zeitgeist der 80er- und 90er-Jahre. Denn mit dem technologischen Fortschritt und dem Entstehen virtueller Welten erhielt auch eine philosophische Grundfrage eine Neuauflage: Was ist wirklich real und was davon kann ich überhaupt kontrollieren? [...]"
„[...] Trotz seiner bedrückenden Thematik verzichtet auch Alles außer gewöhnlich nicht auf Humor und charmante, auflockernde Momente. Gerade wenn Malik in den verschiedenen Unterrichtsszenen versucht, seinem jungen, unerfahrenen Erziehernachwuchs die Flausen auszutreiben, geschieht dies in einer gut gewählten Bandbreite von lockeren, veräppelnden Sprüchen bis klaren pädagogischen Ansagen. Reda Kateb geht hier völlig in seiner durch und durch sympathischen Figur auf und stiehlt selbst Hollywood-Schwergewicht Vincent Cassel die Show. Sein Malik verkörpert genau die Art von Lehrperson, die sich wohl jeder Schüler insgeheim wünscht.
Cassel wiederum schraubt seine enorme Präsenz und Ausstrahlung überraschend stark herunter und fügt sich damit stimmig in das geerdete Sozialdrama ein. Dass sein Bruno am Ende des Tages noch versucht, Frauen zu daten, die er von Freunden und Bekannten empfohlen bekommt, ist ebenfalls eine wohlkalkulierte komödiantische Einlage. Denn Bruno ist viel zu sehr mit seinem Beruf verbandelt, um jemanden in sein Leben lassen zu können. Das wirklich lustige und zugleich menschlich tiefgreifende Highlight ist allerdings die Beziehung zwischen Bruno und seinem ehemaligen, mittlerweile erwachsenen Schützling Joseph, den der autistische Laiendarsteller Benjamin Lesieur verkörpert. Bruno möchte Joseph in einer Reparaturwerkstatt unterbringen und ihm so ein normales, geregeltes Leben ermöglichen. Das Problem? Joseph zieht gerne im Zug die Notbremse und möchte Menschen, die er mag, seine Socken zeigen oder seinen Kopf ungefragt auf ihre Schulter legen.
Was im Drehbuch als klarer Running Gag angelegt ist und gut funktioniert, gerät dennoch nicht ins Lächerliche. Denn Nakache und Toledano benutzen Humor gezielt als Vehikel, um dem Zuschauer leichtfüßig und anschaulich zu vermitteln, wie schwer es ist, einen Menschen mit Autismus in die Gesellschaft und das öffentliche Leben zu integrieren. Zumal nicht jeder Patient mit dieser Entwicklungsstörung die gleichen Eigenarten besitzt und einen individuellen Zugang erfordert. [...]“
Löscht euch.
„[...] The Strangers lebt also nicht unbedingt von dem, was passiert. Denn hier verbaut Bertino nur viele altbekannte Versatzstücke, die selten für wirkliche Überraschung sorgen. Vielmehr pocht die unbestimmte Angst im Kopf des Zuschauers, der sich ständig mit den Figuren fragt, was denn alles passieren könnte. Wie weit gehen die maskierten Fremden und was sind überhaupt ihre Motive? Bertino versteigt sich nicht in plumpen Psychologisierungen der Täter. The Strangers ist schlichtweg hart und fies, ohne für Verständnis zu sorgen. Das ist natürlich mutig und mag nicht jedem Zuschauer schmecken. In der heutigen Zeit, in der gerade Horrorfilme im Schlussdrittel zu Tode erklärt werden oder ein “Wie alles begann”-Prequel erhalten wie Leatherface, ist das eine willkommene Abwechslung. [...]“
"[...] Damit Für das Leben eines Freundes über seine durchaus stolze Lauflänge von 111 Minuten nicht zu eindimensional ausfällt, kommt mit der Journalistin M.J. (Jada Pinkett Smith) noch eine weitere Partei ins Spiel. Die Presse hat riesiges Interesse daran, Lewis’ Fall und Leidensgeschichte als Titelstory zu präsentieren. Doch Beth wehrt sich vehement gegen dieses mediale Ausschlachten, weil sie einen öffentlichen Eklat verhindern will.
Mit diesem als Nebenschauplatz etablierten Thema enttäuscht Für das Leben eines Freundes leider völlig, wie sich im weiteren Verlauf des Films herausstellt. Hier kommt den Autoren das zuvor bewiesene Fingerspitzengefühl in entscheidender Weise abhanden. Deshalb verliert das Drama gegen Ende deutlich an Biss und schießt am lange vorbereiteten Ziel vorbei. Dass eine Enthüllung im Schlussteil noch zu dramatischen Umwälzungen führt, komplettiert schließlich den Eindruck, dass sich der Film im letzten Drittel leider in zu vielen Unglaubwürdigkeiten verliert. [...]"
Warum sich ein so guter Schreiber wie Soul Reaver jetzt auch für solchen Clickbaitschrott vor den Karren spannen lässt, ist mir ein Rätsel.
„[...] Zu Beginn des neuen Jahrtausends war das Horror-Genre übersättigt mit Slasherfilmen, die ihren Höhepunkt schon in den 1980er-Jahren gefeiert hatten, aber durch Wes Cravens Scream (1996) noch einmal erfolgreich wiederbelebt wurden. In der Folge erschienen unzählige Nachahmungen, die meist aber nur wie ein Jahrzehnt zuvor auf einfache Schauwerte in Form von blutigen Kills setzten, anstatt eine clevere Metaebene zu eröffnen. So kam Jeepers Creepers 2001 genau richtig, um den oft vermissten frischen Wind im festgefahrenen Genre zu verbreiten.
Der von Victor Salva geschriebene und gedrehte Film führt uns weg aus dem Schulsetting mit seinen pubertierenden Teenager-Cliquen und den üblichen Liebeleien. Stattdessen landen die bewusst als Geschwisterpaar konzipierten Hauptfiguren Trish und Darry auf den staubigen Landstraßen des amerikanischen Hinterlandes mit seinen nicht enden wollenden Feldern und heruntergekommenen Farmhäusern. Im Notfall ist hier weit und breit keine Hilfe zu finden. Folgerichtig konfrontiert Salva seine Figuren ohne Vorwarnung mit einem verrosteten Truck, dessen verdunkelte Fenster keinen Blick ins Innere gewähren. Als die beiden wenig später den Fahrer dieses unheimlichen Gefährts zu Gesicht bekommen, ist das Mysterium perfekt. Eine dunkle Gestalt mit Schlapphut und wallendem Mantel reicht, um die alptraumhafte Phantasie des Zuschauers und des Geschwisterpaars gleichermaßen zu beflügeln. [...]“
Leider überfällig (aber besser als nie), ich dachte Moviepilot hat mittlerweile die Ressourcen, um so große technische Entwicklungen früher mitzugehen. Google hat sich schon vor längerer Zeit klar zum Thema Mobile First geäußert.
"[...] Evans kompromissloser Actionreißer begeistert mit brilliant choreographierten Martial-Arts-Kämpfen, wuchtigen Feuergefechten und einer lebensbedrohlichen Kammerspiel-Atmosphäre. Fans von asiatischer Kampfkunst und geradliniger Action kommen daher voll auf ihre Kosten und müssen The Raid unbedingt gesehen haben. Wer neben diesem Gemetzel auch eine spannende Story und eine tiefgründigere Figurenzeichnung erwartet, wird sich leider relativ schnell an dem Spektakel satt gesehen haben. The Raid zielt also konsequent auf eine spezielle Zuschauerschaft, die diesem Film über die Jahre den Kultfilm-Stempel aufdrücken dürfte. [...]"
Wie kann man heutzutage tatsächlich noch so einen Film produzieren und wer guckt sich das ernsthaft an?
"[...] Um die Beziehung der beiden Hauptfiguren zu entwickeln, arbeitet das Drehbuch mit einfach gestrickten Gegensätzen. Stella, aus deren Blickwinkel das meiste erzählt wird, ist ein Kontrollfreak. Sie ordnet ihr verbleibendes Leben in der Klinik komplett der Krankheit unter. Jede Tablette und jede Maßnahme ist perfekt, wie ärztlich vorgesehen, getimet. So sperrt sich das junge Mädchen selbst in ein enges Korsett. Dass sie nahezu über alles auf YouTube berichtet, ist übrigens ein zeitgemäßes Element, dass aber nicht über den Status eines Gimmicks hinauskommt. So zeigt sich nie, ob Stella damit eine größere Community erreicht und was genau sie für sich aus dieser permanenten Berichterstattung zieht.
So kommt es unweigerlich zur Konfrontation mit dem etwas aufsässigen Neuankömmling Will. Denn dieser möchte sich nicht so ganz in den beschwerlichen Klinikalltag fügen, sondern lieber jede noch zur Verfügung stehende Sekunde seines Lebens genießen. So mischt er Stellas durchgetaktetes Leben auf, ehe er ein Stück weit von seiner Ignoranz und sie von ihrem Kontrollzwang abweicht. Ist der erste Unmut bei Stella über Wills Verhalten erst verflogen, entspringt schnell eine ziemlich typische und oft gesehene Liebesgeschichte nach dem sprichwörtlichen Motiv “wir waren eben jung und verliebt”. Etwas Mut zum Risiko beziehungsweise Leichtsinnigkeit vermischt sich mit dem unbändigen Drang, den wild wuchernden Gefühlen nachzugehen. Über allem steht der nur allzu nachvollziehbare Gedanke, sich ein Stück vom Leben zurückzuholen und nicht alles von der Krankheit dominieren zu lassen. [...]"
"[...] Ein unverhoffter, kometenhafter Aufstieg eines Underdogs im Sport ist der Stoff, aus dem nicht nur viele Träume sind, sondern auch viele Hollywoodfilme wie Unbesiegbar mit Mark Wahlberg. Der Film verwendet nahezu alle dieser typischen Versatzstücke des Genres. Ist das schon zu kritisieren? Schließlich erzählt Regisseur und Drehbuchautor Stephen Merchant hier eine reale Geschichte nach. Die Antwort hierfür liegt beim Zuschauer selbst. Denn wie so oft biegt sich auch dieses Biopic seine Vorlage ein Stück weit zurecht und blendet nicht nur Erfolge von Saraya auf ihrem Weg in die WWE aus, sondern verschweigt auch Rückschläge.
Stattdessen liegt der Fokus auf der sprichwörtlichen einmaligen Lebenschance: Besteht Saraya das Try-out-Bootcamp unter dem (hinzugedichteten) Ausbilder Hutch Morgan, kämpft sie zukünftig in der WWE-Liga. Falls sie scheitert, zerschlägt sich ihr Traum für immer und sie kehrt zurück in ihre englische Heimat. Aus dieser gewollten Zuspitzung entwickelt sich dann die altbekannte Dramaturgie um einen Sportler, der zu sich selbst finden muss, um alle Hindernisse zu überwinden. [...]"
Küchenpsychologie - The Movie oder Kapitalismuskritik jetzt...aber hey das ist immer noch Gotham und nicht New York und Phoenix spielt das natürlich herausragend. Phillips ist kein Genie, aber die Inszenierung liefert tolle Bilder.
Der Teufel trägt Prada in der TV-Branche - witzig, charmant, anrührend, etwas gewollt zeitkritisch und vorhersehbar, aber auf jeden Fall absolut grandios gespielt von Emma Thompson.
"[...] Border kombiniert Regisseur Ali Abbasi verschiedene Genres zu einem ungewöhnlichen und stellenweise irritierenden Gesamtwerk. Vor allem die Fantasy-Komponente ist ein Kernelement des Films, da sie die wahre Identität von Tina und einige wichtige Plotelemente umfasst. Ihren Ursprung haben die dargestellten Motive in der skandinavischen Mythologie, auf die aus Spoilergründen hier nicht genauer eingegangen werden soll. Grundsätzlich dominiert in Border das Drama einer einsamen, nicht so recht in die Gesellschaft passenden Frau, die sehr unter ihrem unansehnlichen Erscheinungsbild leidet. Eine gewisse Eintönigkeit und Hoffnungslosigkeit liegt in Tinas Pendeln zwischen Job und Zuhause, die sich ebenso auf den Zuschauer übertragen.
Gleichzeitig sorgt ihre besondere Begabung mit dem Geruchssinn für etwas Spannung. Eine der Zollkontrollen entwickelt sich sogar zur polizeilichen Fahndung nach einem Kinderpornoring, bei dem Tina als Trumpf der Ermittler ausgespielt wird. Diese immer wieder eingestreute Polizeiarbeit erscheint lange Zeit, wie auch Tinas auffällige Liebe für die Natur, undurchsichtig und vor allem in seinem Zweck unklar. Erst mit der Annäherung von Tina und Vore, woraus eine echte Romanze entsteht, führt Border einige Fäden zusammen. Diese Beziehung entwickelt sich für Tina zu einem regelrechten Erweckungserlebnis, das sie nicht nur Liebe und Leidenschaft spüren lässt. Fortan sieht sie sich selbst mit anderen Augen und beginnt, vieles zu hinterfragen, was ihre persönliche Lebensgeschichte anbelangt.
Border kreist im Wesentlichen um das politisch aktuelle Thema der Identität und Zugehörigkeit zu einer Gruppe. So wird Tina erkennen, dass sie eine falsche Identität gelebt und in gewissem Maße auch anerzogen bekommen hat. Die sexuelle Erfahrung mit Vore ist dabei ein Baustein von Tinas Umorientierung und neuen Ausrichtung. Dabei wirft der Film vor allem im Schlussabschnitt schwerwiegende moralische Fragen auf, welche Identität nun gut oder schlecht, welches Handeln angemessen oder doch verwerflich ist. [...]"