shortybuster - Kommentare

Alle Kommentare von shortybuster

  • 1
    • Im Vergleich zu seiner Figur in Inglourious Basterds spielt er hier nicht so aufgesetzt, um kool zu wirken. Diese unaufgeregte Lässigkeit als Cliff ist einfach ein Genuss.

      6
      • 8

        "[...] Nichtsdestotrotz schafft es Free Solo eindrucksvoll, den Menschen hinter dem Extremsportler vorzustellen und begreifbar zu machen. Wer möchte, kann die Gründe für seinen extremen Ehrgeiz und den Drang nach Perfektion in seiner Erziehung verorten. Während sein Vater ihn zum Klettern animierte, dann aber zu früh starb, um sein Talent mitzuerleben, pflegte seine Mutter ihm immer zu sagen, dass gut nicht genug sei. “Es geht immer um Spitzenleistung und Perfektion, so bin ich aufgewachsen”, sagt Alex an einer Stelle. Passend dazu besuchte er eine besonders leistungsorientierte Schule, wo er wie die anderen Kinder als eher eigenbrötlerischer Nerd einzig Wert auf gute Zensuren legte. [...]"

        5
        • 7 .5

          "[...] Der Rapper 2Pac, der 1996 unter tragischen Umständen zu Tode kam, etablierte während seiner Karriere das Akronym “Thug Life”. Die einzelnen Buchstaben stehen dabei als Abkürzung für “The Hate U Give Little Infants Fucks Everybody”. Diese politisch und moralisch aufgeladene Aussage ist nun die Grundidee von The Hate U Give. Tatsächlich wird 2Pacs Ausspruch mehrmals im Film erwähnt und von den Figuren interpretiert. Wenn schon die heranwachsenden (schwarzen) Kinder Hass und Gewalt durch die Gesellschaft und die Polizei erleben, so schlagen diese eigentlich Unschuldigen irgendwann zurück. Dabei trifft die Gewalt allerdings nicht nur ihre Unterdrücker, sondern eben alle, auch die eigenen Leute. [...]"

          8
          • 7 .5
            über Divines

            "[...] Vollkommen zu Recht räumte Regisseurin Houda Benyamina 2016 die Goldene Kamera für den “Besten Debütfilm” bei den Filmfestivalen in Cannes ab. Divines ist einer der eindringlichsten und wichtigsten Coming-of-Age-Filme seit Jahren. Denn er beschäftigt sich nicht nur mit den typischen pubertären Problemen des Erwachsenenwerdens, sondern liefert auch eine handfeste Gesellschaftskritik über abgehängte Bevölkerungsschichten und verlorene Kinder mit. Diese mag zwar altbekannt und in ihrer Erzählweise über Aufstieg und Fall durch viele Drogen- und Mafiafilme mittlerweile etwas abgegriffen sein. Nichtsdestotrotz ist diese Problematik in Deutschland und anderen Ländern heutzutage immer noch so aktuell wie eh und je. [...]"

            4
            • 4

              "[...] Was können wir noch von einer Grusel-Reihe erwarten, nachdem Mastermind und Schöpfer James Wan sich weitestgehend zurückgezogen hat und auch sein Vertrauter Leigh Whannell nicht mehr die Regie, sondern nur noch das Drehbuch übernimmt?

              Die Antwort lautet: unmotivierten Fan-Service! Denn es gilt: “the show must go on”, solange dieses Franchise weiterhin die Kassen klingeln lässt und Millionen abwirft. Künstlerisch betrachtet ist Insidious 4 – The Last Key eine Nullnummer. Altbekannte Muster wie die stilprägenden Jump Scares mit überlautem Tusch prasseln weiterhin gebetsmühlenartig auf den Zuschauer ein. Gehört man erstmal zu den etwas abgehärteteren Zuschauern, so fällt der Blick hinter diese Fassade fast ins Leere. Denn die narrative Verknüpfung dieser häufig platzierten Schockszenen ist ein uninspiriertes Ärgernis. Ständig laufen Figuren alleine durch das Setting, in diesem Fall das alte Familienhaus von Elise, um sich meist im Keller von irgendeiner Bedrohung in die Mangel nehmen zu lassen. Das schmeckt in seiner Eindimensionalität und Fließbandartigkeit schon stark nach Geisterbahn auf dem Rummelplatz. Die durchgetakteten Schreckmomente lassen vor allem Neueinsteiger in die Reihe nur noch vage erahnen, was dieses Franchise mal ausgezeichnet hat. [...]"

              7
              • 6

                "[...] Crazy Heart weiterzuempfehlen, ist eine zwiespältige Angelegenheit. Wer großartiges Schauspiel sucht und auch mit der häufig präsentierten Country-Musik etwas anfangen kann, wird sehr wahrscheinlich einiges aus dem Film für sich mitnehmen können. Crazy Heart hat auf jeden Fall Charakter und eine eigene Stimmung. Dennoch bleibt dieser Streifen letztlich seltsam unentschlossen und ideenlos, was die (Lebens-)Geschichte von Bad Blake angeht. [...]"

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                • 6 .5

                  "[...] Wie die Plotbeschreibung es bereits andeutet, benötigt Circle keine Anlaufzeit und geht direkt in die vollen. Ruckzuck ist klar, dass die Uhr unerbittlich runter tickt und nach Ablauf ein Todesopfer unausweichlich gefordert wird. Die teilnehmenden Personen können die Wahl eines Opfers zwar verweigern, in diesem Fall trifft es jedoch einen zufälligen Menschen – sterben muss also immer jemand. Aber wer hat es verdient, zu überleben?

                  Im Mittelpunkt von Circle steht natürlich nicht die einfache Handlung. Es ist vielmehr eine psychologische und anthropologische Studie über den Menschen. Menschen, die lügen, um ihre Haut zu retten, Menschen, die sich für andere einsetzen und zum Opfer bereit sind. Menschen, die durch gezielte Beeinflussung ihren Willen mit und gegen andere durchsetzen wollen. Intrige und Lüge, Maskerade und Schwindel im Augenblick des bevorstehenden Todes. All das präsentiert uns Circle und gibt uns damit jederzeit Stoff, um über uns selbst und die Gesellschaft nachzudenken.

                  Warum es ausgerechnet 50 Teilnehmer bedarf, bleibt unklar und entpuppt sich sogar als massives Hindernis. Denn natürlich besteht keine Möglichkeit, sich an diese Masse an Charakteren zu gewöhnen. Während der Anfang noch mit der Etablierung des Systems und ersten Interpretationen des Geschehens glänzt, hängt Circle im Mittelteil stark durch. Zu viele unbekannte Personen müssen dran glauben, bis sich eine halbwegs markante Gruppe herausgebildet hat, die eine längere dauernde Diskussion führt und damit die wichtigen Kernthemen des Films bespricht. Der Thrill entsteht einerseits daraus, dass die Figuren unter Zeitdruck immer wieder neue Lösungsansätze entwickeln, die nach und nach verworfen werden, wenn sie nichts taugen.

                  Andererseits fesselt Circle vor allem im Finale mit der Frage: Stoppt das mörderische System, wenn nur noch ein Mensch übrig ist? Und wer sollte der oder die letzte sein? Eine Frau? Ein Kind? [...]"

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                  • 6 .5

                    "[...] In Cannes gewann Ken Loach 2016 die Goldene Palme für den besten Film. Ich, Daniel Blake ist zweifelsfrei ein wichtiger Gesellschaftsfilm und politisch bedeutsamer Kommentar. Dass der Alt-Regisseur seine Botschaft jedoch schmuck- beziehungsweise schnörkellos inszeniert und abfilmt, dürfte nicht jedem Zuschauer schmecken. Letztlich ist die Handlung des Films eine bittere Pille, die wir hier ohne jede Süße schlucken müssen. Die guten Darsteller helfen uns dabei aber so weit, dass wir (auch ohne rührselige Musik oder hollywoodhafte Leidensmomente) tief ergriffen sein können. So bleibt unsere Brust bis zuletzt eng geschnürrt. Wir müssen selbst entscheiden, was wir aus dieser bedrückenden Gesellschaftsanalyse machen. [...]"

                    6
                    • 6 .5

                      "[...] Mit The Ritual beweist Regisseur David Bruckner, wie sich altbekannte Horrorstoffe auch im Jahre 2018 noch spannend und nervenaufreibend inszenieren lassen. Erst im letzten Drittel lenkt er seine auf einem Roman basierende Survivalgeschichte auf ausgetretene Pfade und erklärt deutlich zu viel. Dennoch ist diese ernsthaft erzählte und metaphorisch aufgeladene Geschichte um 4 gute Freunde sowohl eingefleischten Horrorfans als auch Gelegenheitsguckern sehr zu empfehlen [...]"

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                        • 6 .5

                          "[...] Auch wenn sie bis dato noch nicht in jedem Haushalt zu finden sind – Roboter, ob als körperlose Künstliche Intelligenz oder “Blechkasten” werden jetzt sowie in Zukunft einen immer stärkeren Platz in unserer Gesellschaft einnehmen. Nicht umsonst hat die Regierung in Deutschland die “Industrie 4.0” ausgerufen, bei der die Wirtschaft durch moderne Kommunikations- und Informationstechniken effizienter und vor allem zukunftsweisender gemacht werden soll.

                          Die bessere digitale Vernetzung und der zunehmende Gebrauch von intelligenten Maschinen befeuert aber zugleich auch eine gesellschaftliche Angst. Die Schöpfung übertrumpft ihren Schöpfer. Konkret auf die heutige Wirtschaft gemünzt heißt das zunächst: Die eigene Arbeit könnte in Zukunft von einer Maschinen übernommen werden.

                          In dem Sci-Fi-Thriller-Mix Westworld wurde die Macht der Roboter bereits vor einigen Jahrzehnten erkannt und als Dystopie mit fatalem Ausgang erzählt. Dieser faszinierende Film schaut damit in die Zukunft, gewissermaßen auch in unsere Gegenwart und erfährt durch seine visionäre Problematik eine erstaunliche Aktualität.

                          Nur scheinbar herrscht der Unterhaltungskonzern Delos über seine Roboterwelt. In der Nacht werden die Maschinen ausgeschaltet und etwaige defekte Exemplare repariert. Nichts darf die Illusion einer echten Welt für den Kunden beeinträchtigen. Doch nach dem ersten ernsthaften Zwischenfall entgleitet den weiß gekleideten Wissenschaftlern und Technikern die Kontrolle. In diesem Zusammenhang lässt Regisseur und Autor Crichton die entscheidenden Sätze des Films sprechen:

                          “We aren’t dealing with ordinary machines here. These are highly complicated pieces of equipment. Almost as complicated as living organisms. In some cases, they have been designed by other computers. We don’t know exactly how they work.” [...]"

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                          • 7

                            "[...] Coming Home – Sie kehren heim schafft es, die Schrecken des Vietnamkrieges greifbar zu machen, ohne eine einzige Kriegsszene zu zeigen. Die Darstellung der Kriegsversehrten im Lazarett ist ein erschütterndes und wirkungsvolles Denkmal für die vielen echten Opfer. Dabei unterhält der dreifach oscarprämierte Film aus heutiger Sicht nicht mehr so gut, wie er es wohl damals getan haben mag. Denn die vorhersehbare Geschichte verläuft über die stolze Spielzeit von gut 2 Stunden einfach zu gemächlich und eindimensional. Zudem konzentrieren die Autoren sich zu sehr darauf, eine Liebesgeschichte schnörkellos herunter zu erzählen, statt die emanzipatorische Entwicklung der Hauptfigur auszuarbeiten. Zweifellos besitzt der Film aber einen einnehmenden Charme dank der schillernden Darstellerriege von Jane Fonda über Jon Voight bis Bruce Dern. Die großartige Musik von Bob Dylan, den Beatles oder den Rolling Stones tut ihr Übriges. [...]"

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                            • 8 .5

                              "[...] Keine Gimmicks, keine billigen Twists – Regisseur und Autor Roar Uthaug schenkt uns mit Cold Prey einen geradlinigen Slasher, der viele Klischees und nervige Fehler seiner amerikanischen Vorbilder vermeidet. Durch seine geduldige Einführung der Charaktere und die lange Geheimhaltung des Killers erweist sich dieser norwegische Schlitzerfilm als kleiner, feiner Geheimtipp für alle Liebhaber des Horrorgenres. [...]"

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                              • 5 .5

                                "[...] Das offensichtliche zuerst: Zombieserien und -filme sind mittlerweile durch “The Walking Dead” sowie andere Formate im Mainstream angekommen und erfreuen sich großer Beliebtheit. The Night Eats the World, der Debütfilm von Dominique Rocher, trifft daher durchaus den Zeitgeist und befriedigt den Bedarf der Zuschauer. Im Vergleich mit den bekannten Vertretern des Genres fällt dieser französische Film jedoch etwas ab. Sein langsamer Aufbau, der Sams dröges Alltagsleben zeigt, und die üblichen abgekauten Versatzstücke fordern viel Sitzfleisch vom Zuschauer. Auch wenn Horror-Fans sicherlich schlechtere Zombiefilme kennen, so bleibt nach den 90 Minuten Laufzeit nur eine knappe handvoll Szenen im Gedächtnis. Die gesellschaftskritische Botschaft hinter den Zombies ist zwar nicht übermäßig originell, aber so gut verpackt, dass The Night Eats the World letztendlich im soliden Mittelfeld der Bewertungsskala landet. [...]"

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                                • 7 .5
                                  über Roads

                                  Nach seinem triumphalen Husarenritt Victoria meldet sich Sebastian Schipper so zurück, wie man ihn kennt. Was heißt eigentlich Freundschaft? Wie entsteht sie? Wann sind Menschen, die sich annähern, Freunde? Wieder mal bedeutungsschwere Musik (The Notwist) trägt ihren Teil dazu bei, dass Roads ein intensives emotionales Roadmovie ist. Die Flüchtlingskrise als aktueller Hintergrund wird weich, also ohne Schreckensbilder eingebunden und sensibilisiert so den Zuschauer für das Thema, ohne mit dem Zeigefinger zu predigen. Das ist alles nicht sonderlich neu, nicht überraschend, aber auf der Gefühlsebene trifft Schipper erneut voll ins Schwarze. Der kleine intime Höhepunkt des Films am Ende ist dann nur folgerichtig und sorgt für ein erfüllendes Feel-Good. Kino kann so schön sein.

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                                  • 4
                                    über Zama

                                    "[...] Regisseurin und Drehbuchautorin Lucrecia Martel, die für ihren Film auf den Roman des Argentiniers Antonio di Benedetto aus den 1950er-Jahren zurückgreifen kann, lässt kein gutes Haar an der Kolonisation Argentiniens durch die Spanier. Das große Vorhaben, den Eingeborenen die Zivilisation zu bringen – in Zama ist davon nichts zu sehen oder gar zu spüren. Im Gegenteil: Die Eingeborenen werden wie Sklaven gehalten und für niedere Dienste missbraucht. Es ist eine erdrückende Herrschaft. Gleichzeitig siechen die Spanier selbst in diesem fremden Land. Die aufgesetzten Perücken hängen schief, entblößen mehr echtes Haar darunter, als sie es tun sollten und die Eroberer sind von Cholera und anderen Krankheiten geplagt. Bezeichnend in seiner Absurdität, wie weit Realität und Anspruch in dieser Sache auseinanderliegen, ist eine Dialogszene zwischen Zama und dem amtierenden Gouverneur, in der ein Lama durchs Haus stapft und schließlich auch ganz nah an die Figuren heranrückt. [...]"

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                                    • 6
                                      über Cargo

                                      "[...] Cargo ist nicht der große Wurf, der dem Zombiegenre einen neuen Impuls geben kann. Dafür ist das Genre einerseits zu festgefahren. Andererseits fokussiert sich Cargo vor allem auf die Emotionalität seiner Geschichte und die besondere Atmosphäre im australischen Outback. Die schlampig geschriebene Story ist da nur ein simples Vehikel, um von A nach B zu kommen. Die gute Leistung von Martin Freeman, die eigentümliche Stimmung des Films und die kluge Botschaft im Hintergrund reichen aber allemal, um einen weitestgehend unterhaltsamen Filmabend zu verbringen. [...]"

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                                      • 6 .5

                                        "[...] Die Serie leistet insgesamt keine reine Glorifizierung des dargestellten Gangmilieus, obwohl natürlich dicke Knarren, harte Typen und Prügeleien in fast jeder Szene auftreten und erst einmal für mächtig Eindruck sorgen. Unterlegt mit wirklich starken, brachialen Hip-Hop-Beats und Raps ist 4 Blocks in erster Linie natürlich ein 1A-typischer Jungstraum. Dennoch lassen uns die einzelnen Folgen auch sehen, wie Ehefrauen oder Freundinnen gegen ihre Männer aufbegehren, um den unantastbaren Status ihrer Geliebten endlich einmal in Frage zu stellen. Zudem entstehen Freundschaften und respektvolle Beziehungen zwischen scheinbar unterschiedlichen Menschen, während Mitglieder aus der eigenen Familie einem immer fremder erscheinen. Blut ist doch nicht immer dicker als Wasser.

                                        Trotz aller Klischees, der ständigen Macho-Attitüde und der wenig überraschenden Handlung – 4 Blocks ist so wuchtig, brutal und spannend inszeniert, dass die Serie für jeden Genre-Fan ein Muss ist. Damit sind authentische Gangsterfilm- und serienproduktionen wohl endgültig in Deutschland angekommen. [...]"

                                        5
                                        • 7 .5
                                          über Chiko

                                          "[...] Im Endeffekt ist Chiko ein gelungener deutscher Gangsterfilm, der die etwas abgegriffene Story vom Aufstieg und Fall im Drogenmilieu geradlinig, kompromisslos und vor allem hart durchspielt. Dass dabei stark auf die großen amerikanischen Vorbilder geschielt wird, schmerzt dank des authentischen Einblicks in die Migrantenszene in Hamburg nur wenig. [...]"

                                          5
                                          • 6 .5
                                            über Calibre

                                            "[...] Mit Calibre – Weidmannsunheil gelingt Debütant Matt Palmer ein respektabler und empfehlenswerter Erstling, der mit seiner Prämisse leicht in cheesige Horrorgefilde hätte abrutschen können, aber stattdessen konsequent auf geerdeten Realismus und Authentizität in Form eines Thriller-Dramas setzt. Je weniger man vorab über diesen britischen Streifen weiß, desto nachhaltiger wirkt er letzten Endes. [...]"

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                                            • 6
                                              über Climax

                                              "[...] Climax von Gaspar Noé ist wieder mal eine Grenzerfahrung, die kunstvolle Kameraarbeit und einen tollen Score mit menschlichen Abgründen verbindet. Neben einigem Leerlauf in der ersten Hälfte brennen sich die eindrucksvollen Bilder sowohl der Tanzchoreographien als auch Drogentrips ins Hirn des Zuschauers. Leider verpasst es der skandalträchtige Filmemacher letztlich, seinem Film noch eine interessante, tiefere Aussage zu verpassen. So erscheint gerade im Finale einiges als Provokation um der Provokation Willen, ohne dass der Regisseur seinem jetzt schon beeindruckenden Gesamtwerk wirklich etwas Neues hinzufügt. Fans bekommen also genau das, was sie erwarten – nicht mehr und nicht weniger. [...]"

                                              7
                                              • 3 .5
                                                über The Nun

                                                "[...] The Nun ist das bisher größte Ärgernis aus dem “Conjuring”-Horroruniversum. Denn statt einfach nur schlecht zu sein wie beispielsweise der einfallslose erste “Annabelle”-Film, haben Regisseur Corin Hardy und Co-Autor James Wan hier ein riesiges Potenzial fahrlässig verschenkt. Das an sich schon unheimliche Nonnenkloster im rumänischen Nirgendwo verkommt zum banalen Rummelplatz für Jumpscares, die in eine völlig austauschbare Handlung gesteckt werden. Die gute Einzelleistung von Taissa Farmiga, der beängstigende Antagonist sowie zwei bis drei memorable Gruselszenen retten The Nun vor einem Totalausfall. Bei einem stattlichen Budget von 22 Millionen ist dieser Film allerdings auch schlichtweg “too big to fail”. [...]"

                                                9
                                                • 5 .5
                                                  über Tsotsi

                                                  "[...] Tsotsi funktioniert auf oberflächlicher Ebene durchaus gut als Betroffenheits- und Aufklärungskino, als Momentaufnahme über das Leben in den südafrikanischen Townships, was die Prämierung mit dem Fremdsprachen-Oscar durchaus verständlich macht. Leider verpasst es Autor und Regisseur Gavin Hood, dem Zuschauer das zerrüttete Seelenleben seiner Hauptfigur greifbar und verständlich zu machen. So bleibt die charakterliche Entwicklung letztlich sprunghaft und erzwungen. Dem emotionalen und lehrreichen Finale tut dies glücklicherweise nur wenig Abbruch. [...]"

                                                  4
                                                  • 6

                                                    "[...] Bumblebee ist ein Schritt in die richtige Richtung. Statt nicht enden wollender Roboterschlachten besinnt sich die Transformers-Reihe auf seine bodenständigeren Anfänge und zeigt wie im ersten Teil von 2007 eine ungewöhnliche Freundschaft zwischen dem gelben Autobot Bumblebee und einem Menschen. Angereichert mit berechnender, aber durchaus charmanter 80er-Nostalgie entsteht eine nicht immer passende Mischung aus Teenager-Drama, Abenteuerfilm und lautem Actionfeuerwerk. Alles in allem ist Bumblebee emotional, lustig und unterhaltsam genug, um Neulinge wie auch Fans des Franchises solide zu bedienen. [...]"

                                                    7