Sigrun - Kommentare
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Alle Kommentare von Sigrun
MOEBIUS ist ein kollektiv finanzierter Film, den 45 Absolventen der "Universidad del Cine" in Buenos Aires im Jahr 1996 mit zwei alten, leicht modifizierten 35mm-Kameras drehten. Inhaltlich eine Mischung aus Aronofskys PI (1998) und dem ungarischen U-Bahn-Film KONTROLL (2006). MOEBIUS lief im Erscheinungsjahr erfolgreich bei einigen bekannten Festivals, fand aber keinen Verleih. Die Grundidee um eine verschwundene U-Bahn, die angeblich auf der "anderen Seite" des Schienensystems fährt, das wie ein Möbiusband geformt ist, driftet für meinen Geschmack etwas zu schnell ins belanglos Phantastische ab. Für einen Studentenfilm ist der Film aber dennoch richtig gut und ich erinnere mich, dass die durchaus greifbaren politischen Implikationen (MOEBIUS erinnert auch daran, dass Leute während der Militärdiktaturen in Argentinien und Chile einfach verschwanden) und die originelle Idee, den Film in seiner Plotstruktur selbst wie ein Möbiusband zu formen, bei mir echten Eindruck hinterließen.
Bei "Cowboys & Aliens" ist das letzte Wort auch noch nicht gesprochen. War den schon zwei Mal im Kino ansehen und könnte sofort wieder hin. Ich hoffe, der Film erhält in späteren Zeiten noch seine verdiente Würdigung - sowas soll ja schon vorgekommen sein.
Und generell als Tendenz: Wenn noch nicht mal Geld für Kredite da ist, kann man halt wirklich keins mehr ausgeben. Die Vorräte an schon fertigen High-End-Mega-Blockbustern, die demnächst in die Kinos kommen, sollten aber doch ein paar Monate ausreichen, bis neues Geld gedruckt ist und dann sehen wir mal weiter ...
Libido und Todestrieb sind nicht gleichzusetzen mit Sex und Gewalt - dennoch dreht sich A DANGEROUS METHOD um exakt diese vier Themen. Die Art, wie der Film sich seiner Sujets annimmt, ist dabei auch schon die erste Hürde beim Genuß. Denn - und hier kommt eine ausdrückliche Warnung - es wird vor allem geredet! Wer sich für solche Filme nicht interessiert, braucht nicht weiterzulesen. Alle anderen, die sich grundsätzlich auf dieses "Talking Cure"-Abenteuer einlassen wollen, entdecken bei genauem Betrachten, dass die Protagonisten Freud, Jung und Sabina Spielrein sich hier auf einen neuen und ja, auch (für das Ego) gefährlichen Weg begeben: Die Entdeckung des Unbewußten am Beginn der Zeitenwende zum 20. Jahrhundert.
Sigmund Freuds Fixpunkt ist die menschliche Sexualität, anhand derer er unverständliches Verhalten, Neurosen, Träume und Traumata erklärt. Im Film bringt Sabina Spielrein (die sich von der Patientin zur Psychoanalytikerin entwickelt) die Idee des Todestriebes ins "Spiel" ein: In ihrer Dissertation beschreibt sie, wie wichtig es für jedes Ego ist, seine Grenzen sprengen zu können, ja dass es sie im Geschlechtsakt gleichsam sprengen muss. Carl Jung hingegen setzt vor allem auf empirische Forschung, entwickelt aber auch die Redekur seines Wiener Vorbilds weiter und fördert eine Entgrenzung ganz anderer Art, nämlich den (in diesem Fall fehlgeleiteten) Trip ins Mystische und Übernatürliche. Zum Glück deutet der Film die letztgenannte Entwicklung nur an und erklärt stattdessen ein wenig, wie es dazu kommen konnte.
Wenn ich hier schreibe "der Film erklärt", so meine ich dies ganz im psychoanalytischen, ja freudianischen Sinn. A DANGEROUS METHOD vertraut darauf, dass die interessierten Betrachter selbst Schlüsse ziehen, Details Aufmerksamkeit schenken, hinter die Kulissen blicken und sich einen Reim darauf machen. Übertragung und sogar Gegenübertragung nicht ausgeschlossen! Der Film ist dabei kein Heilmittel, keine Kur und erst recht keine Arznei. Er ist einfach ein Film, der vollgestopft ist mit Anspielungen und Accessoires, die zu entschlüsseln Vergnügen und Unbehagen gleichermaßen verursacht.
Was man dabei im Auge behalten sollte: Die (vielerorts kritisierten) Sexszenen sind natürlich keine solchen, hier geht der Film ganz klug mit seinen Mitteln um und enttäuscht einfach mal eben ganz nebenbei den Voyeurismus seiner Zuschauer und Zuschauerinnen. Man muss schon genauer hinschauen, um zu entdecken, wo Gewalt, Sexualität, Libido und Todestrieb (gemeint als Hang zur Entgrenzung) versteckt sind. Ganz schön schlau.
Es ist sicher nicht zu überlesen, dass ich den Film für ein kleines, stilles Meisterwerk halte. Mir ist auch klar, dass diese Meinung nur von einer Minderheit geteilt wird, aber das ist mir jetzt egal. Um mehr darüber zu schreiben, muss ich ihn sowieso auch noch mal sehen, außerdem möchte ich bei MP ohnehin nicht zuviel verraten, um keinem den Spaß (oder auch Frust, je nachdem) zu verderben.
Ausdrücklich loben möchte ich abschließend die Schauspieler. Mortensen ist sehr gut, Fassbender steht ihm in nichts nach, sogar Knightley macht in der zweiten Filmhälfte einen ziemlich guten Job, allerdings liegt ihr die Rolle der Hysterikerin gar nicht. Vincent Cassel schließlich hat einen kurzen, brillanten Auftritt als Otto Gross (ein Psychoanalytiker, von dem man viel zu wenig weiß), der eine Art Wendepunkt in Jungs Leben einleitet. Meine ungeteilte Bewunderung geht last but not least an Cronenberg, der sich mit diesem Film mehr noch als jemals zuvor etwas getraut hat, nämlich alle vor den Kopf zu stoßen. Meinen Beifall hat er.
Bond #02 - From Russia with Love (1963)
Kontinuität: Der zweite Bondfilm mit Sean Connery (hier in seinem 33. Lebensjahr)
Klassiker: JAMES BOND 007 - LIEBESGRÜßE AUS MOSKAU ist der erste Teil der Reihe, in dem fast komplett alles vorkommt, was die Marke "Bond" im Idealfall ausmacht: Q, Moneypenny, Gadgets, die Walther PPK und natürlich M. - Allerdings kein Martini und keine auf die Figur zugeschnittenen Wagen.
Katze: Das Urgestein des irren Bond-Schurken mit einem flauschigen Stubentiger auf dem Schoß: Ernst Stavro Blofeld von S.P.E.C.T.R.E (= Special Executive for Counter Intelligence, Terrorism, Revenge, Extortion). Zum Glück noch ohne Orgel^^
Koffer: Der Beginn einer langen Reihe von Gadgets in Form einer schwarzen Lederaktentasche, die mit allem ausgestattet ist, was ein Agent im Dienst Ihrer Majestät so braucht. Wie sagte Bond so schön: Das ideale Weihnachtsgeschenk!
Kulissen und Schauplätze waren: Großbritannien (inkls. Pinewood Studios), Türkei (inkls. Istanbul), Belgrad, Venedig.
Kalauer: Sie sagt: "Meine Freunde nennen mich Tanja." Bond: "Und meine nennen mich James Bond."
Klasse: 8 Punkte. DR. NO fand ich persönlich besser, weil er stringenter und reduzierter war. Dieser hier bringt Bond sehr gekonnt auf den Punkt, aber so pointiert muss es für meinem Geschmack gar nicht sein.
Nach Sichtung des Trailers muss ich sagen: Sentimentales B-Picture in sehr schönen Farben. Naheliegende Frage: Warum werden die 7 Zwerge nicht gezeigt? Weil es thematisch zu nah am KLEINEN HOBBIT liegt?
Vorgemerkt als Ausleih-DVD und das auch nur wegen Hemsworth (der zugegeben etwas seltsam zurechtgemacht ist hier). Böse Königinnen mochte ich übrigens noch nie.
Für meinen hemdsärmeligen Geschmack steckt da ein bisschen zu viel betonte "Adeligkeit" in den Zeilen, aber ein Text, in dem Burt Lancaster gewürdigt wird, ist immer gut. Va bene!
Runde 1: Streicher vs. Stelios 1:0
Begründung: Streicher ist der bei weitem epischere Charakter.
Runde 2: Nikolai vs. Archie Hicox 0:1
Begründung: Nikolai ist cool, aber Kinoexperte Hicox ist cooler. Auch wenn er keine Ahnung hat, wie man unter gewissen Umständen korrekt Whiskey bestellt.
Runde 3: Mortensen im Multitasking-Modus vs. den jungen Magneto 0:1
Begründung: Komische Konfrontation. Da wäre Freud vs. Jung doch die bessere Wahl gewesen.
Deshalb noch'ne Runde: Freud vs. Jung 1:0
Begründung: C.G. Jung war ein mystischer Spinner, aber mein Bewußtsein und mein Unbewusstes mögen Freud gleichermaßen.
Ergebnis: Unentschieden nach den hier genannten Filmen. Aber weil Fassbender in "Hunger" so gut war, geht der Sieger-Schampus am Ende an ihn.
Ein Film aus dem Frühwerk Brian de Palmas. Schwarz-weiße Splatter-Groteske, sagte nasenschleuder. Wahre Worte, schön kurz gefasst. Passend zum Film, der nur 80 Minuten dauert.
Ich zitiere zur Ergänzung mal zwei Sätze aus dem Text, der auf der DVD-Hülle steht: "MURDER A LA MOD is a witty, bloody, funny, cynical and downright nasty little gem that, until now, has remained maddeningly impossible to see since its theatrical realease in 1968 (where it played a single New York theatre). [...] MURDER A LA MOD is De Palma at his most De Mented."
Den Film haben wir in den USA bestellt, weil ich ein Detail hinsichtlich JACKIE BROWN checken wollte und wir waren beide überrascht, wie gut der Film ist. Sehr verspielt, ziemlich direkt, die bitterböse Parodie eines Snuff-Movies und sehr postmodern bebildert. Kathryn Bigelow hat 1995 in STRANGE DAYS das letztgenannte Thema gekonnt kritisch in Szene gesetzt, Tarantino hat sich 1997 von der außergewöhnlichen Struktur des Films inspirieren lassen. Alles in allem sehr schade, dass es fast unmöglich ist, den Film zu sehen, man versteht de Palma danach auf jeden Fall viel besser.
"Übermotiviert" ist in diesem Zusammenhang wirklich eine treffende Vokabel :D
Und der Snow White-Stoff wird nicht wirklich modernisiert, oder? Das bisschen, das man anhand der Filmschnipsel(chen) sieht, ist ja schon fast präraffaelitisch :)
P.S. Die Farben sind top.
SONS OF ANARCHY ist Hamlet.
Aah, dann spielt also Chris Hemsworth jetzt die Rolle für die zuerst Fassbender im Gespräch war. Nice! Schneewittchen ist jetzt nicht grade mein Lieblingsstoff, aber man kann sich vorstellen, dass das was werden könnte - grade weil da viel Luft nach oben ist.
Die Bilder gefallen mir nicht, aber ein Cronenberg wird immer geguckt. Dass eine Vorlage von Don DeLillo verfilmt wurde, kommt erschwerend hinzu. Da kann mich dann auch Pattinson nicht mehr aufhalten.
Brad Pitt gewinnt dieses Jahr einen Oscar mit MONEYBALL. Er hätte für seine Darstellung von Lt. Aldo Raine schon 2010 einen kriegen müssen, aber mit einem Baseball-Film klappt das jetzt ganz sicher!!
P.S. Biopics sind öde. Da blättere ich wirklich lieber ein Buch zum Thema durch - oder zwei, wenn die Meinungen arg auseinander gehen.
Hui, ganz schön komplex! Regisseure, die viel Shakespeare verfilmt haben, hab ich in der Form nicht auf dem Schirm, da im Grunde fast jedes Drama bzw. jede Komödie, egal in welcher Zeit sie spielen, irgendwie "shakespearianisch" ist. Da ich moderne dramatische Adaptionen am meisten mag, hier aber mal zwei meiner absoluten Genre-Lieblinge:
Richard Loncraine: RICHARD III - mit einem großartigen Ian McKellen
Derek Jarman: EDWARD II - mit Tilda Swinton und einem Gastauftritt von Annie Lennox
Der zweitgenannte Film basiert übrigens auf einem Stück von Christopher Marlowe, über den man natürlich ebensowenig wirklich weiß wie über Shakespeare. Hoffentlich verfilmt Emmerich das nicht auch noch ;-)
1. Staffel: Innovative Idee, spannend in Szene gesetzt. Eine sehr gute 9.
2. Staffel: Die erste Staffel noch mal, nur mit mehr Gewalt und plumper. Eine 7.
3. Staffel: Die nächste Variation des Themas, langsam wird's ein bisschen irre. Eine 5.
4. Staffel: Kompletter Schwachsinn. Hab damals mitten in einer Folge aufgehört und kann daher keine Punkte geben. Mich hat übrigens bis heute nicht mehr interessiert, ob das Tunnelgrab-Kommando es nun geschafft hat, dieses komische Loch in die Kanalwand zu bohren oder eben nicht ...
Wer jetzt noch wissen will, worum's geht: "Prison Break" ist eine Ausbrecherserie, die von Staffel zu Staffel unglaubwürdiger wird und dann plötzlich zu einer Art Einbrecherserie mutiert, weil die Macher wohl dachten, Einbrechen/Ausbrechen wäre im Grunde dasselbe. Big Fail! Man möchte ihnen zurufen: The things you own end up owning you.
Nö. Nicht gut.
P.S. Der erste Absatz des Artikels geht gar nicht, sorry.
Cronenberg ist ein Schatz! Gut, dass er NAKED LUNCH nicht in 3D wiederauflegen will. Die mit Abstand beste Nachricht des Tages.
Einspruch bei Tim Burtons PLANET OF THE APES!!! Das sehe ich nicht so und wo ich mich grad so schön echauffiere: Der zitierte Spiegelonlinetext^^ ist unter aller Kanone, wo bitte ist die Begründung dafür, dass der Film die Politik George W. Bushs unterstütze??? Umgekehrt wird da schon eher ein Schuh draus ...
Burtons Affenfilm steht in einer Reihe mit seinen anderen Produktionen, da Kostüm, Maske und die übrige Ausstattung des Films die Produktion auf das Level eines gelungenen - und tatsächlich düsteren - Fantasy-Films hieven, der nur oberflächlich als Science-Fiction-Film getarnt ist.
And now to something completely different: Alfred Hitchcocks THE TROUBLE WITH HARRY von 1955 ist ein Beispiel für eine schubladensprengende Produktion und der beste Beweis für die Tatsache, dass Hitchcock einen tiefschwarzen Humor hatte.
Bana war richtig klasse im ersten Star Trek. Schöne Idee, del Toro für den nächsten Film zu engagieren. Bei den Details lasse ich mich da gerne überraschen - das gilt übrigens für den ganzen geplanten zweiten Teil :)
Die Rächer-Initiative.
Kleines Nickerchen gemacht.
Einer der Gründe, warum ich kein TV mehr gucke.
P.S. Bei der Überschrift dachte ich zuerst an eine Scheibe Brot!
Spider aus JOHNNY MNEMONIC und ein absolut verachtenswertes "White-Power"-Scumbag in SONS OF ANARCHY (als Gegner der Sons - of course).
Henry Rollins, Sänger der Hardcore/Punkband Blag Flag, Autor, Schauspieler und sich nicht zu schade, ein Stück Dreck zu spielen. Not to provoke, just to educate.
Liebe mich, wenn du dich traust - Mit diesem Film ist zum Thema kinematografisch eigentlich alles gesagt :)
P.S. Bin ja eine Befürworterin des Lebenslange-Liebe-Konzepts. Erstaunlicherweise ist es die erste Liste hier, bei der ich nur 2(!) Filme gesehen habe. Komisch ;-)
Wie sagten die Punks früher immer so schön: Never trust a Hippie! :o)