smartbo - Kommentare

Alle Kommentare von smartbo

  • 7 .5

    Das Drama punktet vor allem mit der überwältigenden schauspielerischen Leistung der Darsteller, die mit ihrer Schauspielkunst zu einer enorm authentischen Atmosphäre beitragen. Zurecht wurde die Leistung des Hauptdarstellers Casey Affleck mit einem Oscar honoriert. Mir haben aber auch Michelle Williams in der Rolle der Randi und Lucas Hedges als Patrick ausgezeichnet gefallen.

    Die Story selbst ist nicht gerade der Knüller. So wird zwar ein schreckliches familiäres Unglück geschildert, die weitere Handlung ist jedoch nicht gerade der Hit. Im Film werden im Grunde genommen Alltagsprobleme im Arbeitermilieu in einer US-Kleinstadt an der Ostküste geschildert. Also nichts Aufregendes, und von Action oder Spannung kann ohnehin keine Rede sein. Dafür sammelt der Film seine Punkte an anderen Stellen. So sind insbesondere die Charaktere brillant ausgearbeitet und strahlen von Anfang an Sympathie aus. Das Erzähltempo ist perfekt und die Inszenierung unaufgeregt und ruhig. Dennoch entfaltet die authentische Atmosphäre und die perfekt inszenierte Dramaturgie eine fesselnde Stimmung, die absolut keinen Raum für Langeweile lässt.

    Fazit: kein auf Hochspannung, auf Action oder auf raffinierten Plot getrimmter Thriller. Nein. Der Film überzeugt atmosphärisch, punktet mit seiner Charakterzeichnung und weiß, mit seinen exzellenten Darstellern zu gefallen. Alles Pluspunkte, die für eine Empfehlung als sehenswert in jedem Fall mehr als ausreichen.

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    • 6 .5
      smartbo 19.10.2018, 13:02 Geändert 19.10.2018, 13:30

      Der Film spielt im 19ten Jahrhundert in Britisch Columbia, Kanada, und handelt von einem kleinen Braunbär, der seine Mutter verloren hat, und der sich deshalb einem großen männlichen Kodiakbär anschließt. Tödliche Gefahr droht jedoch den beiden von zwei Bärenjägern, die auf der Jagd nach ihnen sind. Der große Kodiakbär wird im Film von Bart the Bear gespielt, der in den USA überaus populär ist und den man aus vielen Filmen gut kennt. Bart starb an Krebs im Jahr 2000.

      Atemberaubende Landschaften, brillante Optik, schöne Aufnahmen mit den beiden Bären sind die Stärken des Filmes. Okay, die Handlung ist nicht gerade anspruchsvoll. Dennoch trägt sie zu den Pluspunkten des Filmes bei, ist sie doch unterhaltsam und kurzweilig. SPOILER! [Anfang] Was an der Handlung besonders gut gefällt, ist das Filmende und die Wandlung der beiden Bärenjäger, die schlussendlich Herz zeigen und die Bären am Leben lassen. SPOILER! [Ende]

      Weniger gut gefallen hat mir allerdings, dass der Film partiell zu übertrieben rührselig und zu schnulzig ist. Die inszenierte Vermenschlichung der Bären in diesem Film, die die Dramaturgie bereichern soll, kann ich ja noch akzeptieren. Partiell ist dies jedoch so stark überzeichnet, dass es überladen kitschig und mühsam konstruiert wirkt. Das gilt für die Filmsequenzen mit dem kleinen Bären und hier insbesondere die Filmpassagen, die schildern, wie der kleine Bär seine schlechten Erfahrungen im Traum verarbeitet. Das ist eigentlich etwas für Kinder. Auf der anderen Seite ist der Film jedoch für Kinder zu blutig und zu gewalttätig. Beides passt hinsichtlich der Bestrebung des Regisseurs, Breitenwirkung zu erzielen und vor allem auch Kinder mit diesem Film zu erreichen, nicht zusammen. Letztendlich nagt das nach meinem Empfinden schon etwas an einer überzeugenden Atmosphäre.

      Fazit: die durchaus gute Unterhaltung und das schöne Filmende stimmen mich dann -trotz der vorgebrachten Kritik- doch noch versöhnlich, so dass ich den Film als sehenswert empfehlen kann

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      • 5 .5
        smartbo 17.10.2018, 19:51 Geändert 17.10.2018, 20:49

        Auf den war ich gespannt, hat er doch Kultcharakter und ist unter den Horrorfilmen der Klassiker. Umso größer war meine Enttäuschung nach der Sichtung. Grund ist die Inszenierung, die auf mich zu altbacken wirkt. Okay, dass er fast 40 Jahre alt ist und optisch nicht mehr so taufrisch, kann ich ja noch hinnehmen. Aber die meiner Meinung nach etwas einfache und unausgegorene Horror-Inszenierung mag zwar für die damalige Zeit der Hit gewesen sein, für die heutige Zeit reicht mir das aber nicht mehr aus.

        Es gab jedoch viele Filme aus dieser Zeit, die bis heute ihre Attraktivität nicht verloren haben. Das beweisen Filme wie z.B. „Apokalypse now“ oder „Alien“ usw. Schaue ich mir aber diesen Film an, dann vergleiche ich ihn im Hinterkopf automatisch mit den heutigen Horrorfilmen, die oft eine raffiniertere Handlung, viele Spezialeffekte und ein bereicherndes CGI zu bieten haben. Auch schauspielerisch sind sie meiner Auffassung nach im Vergleich zu diesem 70er-Jahre-Film besser. Die heutigen Horrorfilme sind halt viel zu gut als dass ich diesen hier gut finden könnte.

        Fazit: Sorry, Horrorfilm-Freunde, ich weiß dass der Film Kult ist. Mich hat er aber nicht erreichen können. Von daher kommt er nach meinem Empfinden über ein „geht so“ leider nicht hinaus.

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        • 9
          smartbo 16.10.2018, 10:40 Geändert 16.10.2018, 12:08

          Meine Vorschusslorbeeren und die Bewertung, die ich hier auf mp nach der Sichtung der 3. Folge abgegeben habe, kann ich mehr als bestätigen und die Bewertung sogar auf 9 Punkte erhöhen.

          Was ist denn das Besondere an dieser Serie?
          Das Schwergewicht der Serie ist meiner Auffassung nach die brillante Inszenierung. Mike Fanagen hat hier Historisches kreiert. So besteht die Handlung aus gelungenen Zeitsprüngen. Das bereichert die Serie qualitativ und führt nicht im geringsten zu einem verworrenen oder unverständlichen Handlungsablauf, was man manchmal bei Filmen, deren Handlung ebenfalls aus Zeitsprüngen besteht, beobachten kann. Das ist wirklich herausragend gemacht. Der rote Faden wird stets beibehalten und die Handlung ist durchgehen verständlich und nachvollziehbar. Die Story ist ein Mix aus Drama und Grusel. Und eben diese enorme Gruseleffizienz ist das, was so beeindruckt, d.h. mit relativ einfachen Horrortricks wird eine maximale gruselige Stimmung erzeugt. Das ist ebenfalls nach meiner Auffassung exzellent inszeniert und gilt insbesondere für den schwebenden Mann.

          Neben der Inszenierung trägt aber auch vor allem der exzellente Cast zu dem sehr guten Gesamtbild bei, der bis auf die Nebenrollen grandios besetzt ist. Eben diese Schauspieler und die gute Inszenierung erzeugen eine verblüffend authentischen Atmosphäre, die durchgehend eine fesselnde Wirkung ausstrahlt.

          Fazit: wie ich bereits in meinem ersten kurzen Vorab-Kommi zu der Serie geschrieben habe, spielt die Serie qualitativ einsam in einer eigenen Liga und setzt neue Maßstäbe und Ansprüche an das Horrorfilm-Genre. Eine Serie der Extraklasse und absolut sehenswert. Beide Daumen hoch. TOP.  

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          • 4
            smartbo 14.10.2018, 10:24 Geändert 14.10.2018, 11:54

            Handwerklich ist der Film recht ordentlich gemacht. Da gibt es nichts zu meckern. Nach meiner Einschätzung sind die Handlung und die Inszenierung jedoch zu sehr auf übertriebene Gewaltdarstellung fokussiert. Ich bin kein Moralapostel, absolut nicht, und bei aller Toleranz und Verständnis für künstlerische Freiheit enthält dieser Film partiell Sequenzen, die nach meinem Empfinden die Grenzen der Geschmacklosigkeit überschreiten und nach meiner Einschätzung für die Handlung überflüssig sind. Ich habe grundsätzlich nichts gegen Gewalt in Filmen, nein, da diese ja kein filmisches Fantasieprodukt ist, sondern Teil der Realität, die in Filmen nicht einfach ausgeblendet werden kann. So habe ich schon zahlreiche Filme positiv bewertet in deren Mittelpunkt Gewalt steht, z.B. Fight Club (sieh mein Kommi dort). Für mich geht aber dieser Film nach meinem Geschmack zu weit. Und es ist von den zahlreichen Filmen, die ich bisher gesehen habe, der einzige, den ich im Kontext mit dem Thema „Gewaltdarstellung in Filmen“ so kritisch einstufe.

            Fazit: Ist jedoch -ganz klar- Ansichtssache und es wird hier sicherlich individuell unterschiedlich gewertet. Mir hat der Film nicht gefallen; ist nicht meine Kragenweite. @BenAffenleck hat den Film hier auf mp zutreffend als „harten Scheiß“ charakterisiert. Ich schließe mich dieser Einschätzung an.

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            • 9
              smartbo 12.10.2018, 21:54 Geändert 12.10.2018, 23:02

              Habe erst die ersten Folgen geschaut und bin angenehm überrascht. Die Serie scheint ja in einer eigenen Horror-Film-Liga zu spielen: einfach herausragend. Mein erster Eindruck ist sehr gut. Da passt ja alles perfekt zusammen: die fesselnde Story, die guten Schauspieler, die düstere Atmosphäre, die gelungenen Horroreffekte. Bisher -wie gesagt- absolut top. Kommi und Schlussbewertung folgen.

              7
              • 7 .5
                smartbo 12.10.2018, 16:33 Geändert 02.11.2018, 16:29

                Die erste Staffel war schon herausragend. Und so fängt die erste Episode der 2. Staffel an, wie die erste Staffel geendet hat: sauspannend und vielversprechend. Und in der ersten Folge passiert schon Einiges, so dass nach meinem bisherigen Eindruck von einem langsamen und gemächlichen Handlungsaufbau keine Rede sein kann. Es geht gleich ordentlich zur Sache.

                Schade nur, dass sky die Folgen nur häppchenweise serviert und nicht die komplette 2. Staffel. Die letzte 7. Folge steht erst Ende November für die Sichtung zur Verfügung. Damit entfällt leider ein Bingen, was sich bei dieser Serie geradezu perfekt anbietet.

                Ich werde die Kommentierung parallel mit dem Staffelfortschritt nach und nach aktualisieren, ergänzen und die Wasserstandsmeldung hinsichtlich meiner Bewertung abgeben. Bisher ist die erste Folge der 2. Staffel top, und klar empfehlenswert.  

                *** Bin jetzt bei der 4. Folge und kann den sehr guten Eindruck nur bestätigen.

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                • 7 .5
                  smartbo 11.10.2018, 11:02 Geändert 11.10.2018, 18:49

                  Die Dokumentation schildert die Hintergründe des mysteriösen Mordes an der 48-jährigen Dee Dee Blanchard, in den ihre 24-jährige Tochter Gypsy Rose verwickelt war und die zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Doch was nach einem klaren Verbrechen aussieht, stellt sich als eine bizarre Geschichte dar, in der es um Kindesmisshandlung, Lüge, Täuschung, Gewalt und die psychische Erkrankung „Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom“ geht. Der Fall hat sich im Jahr 2015 in dem kleinem Ort Springfield in den USA abgespielt und hat großes Aufsehen erregt. Aber eins nach dem anderen ....

                  Die 24-jährige Gypsy Rose Blanchard musste ihr ganzes Leben im Rollstuhl verbringen. Sie war jahrelang in ihrem Haus eingesperrt, weil ihre Mutter ihr unzählige Krankheiten einredete. Von Leukämie bis hin zu einer Muskelerkrankung hatte Gypsy angeblich alles. Für die Außenwelt kümmerte sich die besorgte Mutter um ihre angeblich behinderte Tochter, aber was hinter den Hauswänden geschah, war für ihre Tochter der reinste Psycho-Terror. Dennoch gelang es der Mutter, jahrelang die Umgebung und vor allem die Ärzte geschickt zu täuschen. Sie selbst litt an einer schweren Form der Geisteskrankheit, dem Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom, einer Krankheit, bei der die Eltern absichtlich ihre Kinder krank machen oder Krankheiten vortäuschen. Klaglos nahm Gypsy diese Erniedrigungen hin, bis sie mit 24 im Internet heimlich ihren Freund kennenlernte und ihn anstachelte, ihre Mutter brutal zu ermorden. Beide flüchten danach bis sie kurze Zeit später aufgegriffen wurden. Zur Verblüffung der Polizei war Gypsy jedoch nicht an den Rollstuhl gefesselt, sondern kerngesund. Und so kam nach und nach die bizarre Wahrheit ans Tageslicht.

                  Die fesselnde HBO-Dokumentation beleuchtet die Hintergründe der Tag und geht feinfühlig der Frage nach, warum Gypsy zu dieser schrecklichen Tag fähig war. In der Doku werden in der Retrospektive aus dem Gefängnis heraus Interviews mit Gypsy geführt, Verhöre bei der Polizei gezeigt, medizinische Unterlagen untersucht und Gespräche mit weiteren Beteiligten geführt.

                  Die Doku ist neutral, bewertet nicht normativ, verurteilt nicht, sondern schildert aus einer neutralen Perspektive sachlich die Geschehnisse. Dennoch bleibt es bei diesem Plot nicht aus, dass sie Emotionen weckt. Die emotionale Wirkung, die Gypsy Rose Blanchard allerdings ausstrahlt, ist zwiespältig. Auf der einen Seite hat man natürlich Mitleid mit ihr. Auf der anderen Seite macht die Eiseskälte stutzig, die sie nach dem Mord in ihren Postings auf Facebook zeigte. Dort schrieb sie über ihre Mutter: „Die Schlampe ist tot“ und verriet weitere schreckliche Details zum Mord an ihrer Mutter. So ist es naheliegend, dass sie meiner Meinung nach die raffinierten Techniken der Täuschung von ihrer Mutter übernommen hat, die in dieser Hinsicht wahrlich meisterlich war. Die Frage der Schuld/Unschuld im ethisch-moralischen Sinne und wer objektiv das Opfer und wer der Täter war/ist, wird wahrscheinlich nie geklärt werden und ein permanentes Gesprächsthema bleiben.

                  Fazit: die Doku bietet eine gewohnt erstklassige HBO-Qualität, die ich ohne Wenn und Aber wärmstens empfehlen kann. TOP.

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                  • 7 .5
                    smartbo 09.10.2018, 11:22 Geändert 09.10.2018, 11:36

                    Den habe ich mal vor Jahren auf DVD gekauft, achtlos weggelegt, vergessen und jetzt erst in der verstaubten Kiste wiedergefunden. Die Sichtung hat sich in jedem Fall gelohnt. Kevin Bacon rockt hier in diesem fesselnden Film so richtig ab. Super Leistung. Von Horror oder Grusel kann jedoch kaum die Rede sein. Den Film ordne ich eher in das Genre Mysterythriller ein, was seiner guten Qualität keinen Abbruch tut. Spannung und eine überzeugende Atmosphäre sind jedenfalls mehr als ausreichend vorhanden. Eben alles das, was man für eine gute und fesselnde Unterhaltung braucht.

                    Fazit: Also, Spaten zum Graben bereitlegen und Startknopf drücken. Los geht’s. Von meiner Seite aus eine klare Empfehlung.

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                    • 6 .5
                      smartbo 08.10.2018, 16:17 Geändert 08.10.2018, 16:18

                      Der zweite Teil hat mich nicht so begeistert, wie der überragende erste Teil. Er stellt eine Fortsetzung dar, die bei mir allerdings wie eine Wiederholung rüberkommt. Viele Szenen, Gruseleffekte, Sequenzen, Ideen sind ja zu genüge aus dem ersten Teil bekannt. Und so ist eben der Wow-Effekt, den die Story im ersten Teil ausstrahlt, natürlich nicht mehr so stark ausgeprägt. Auch die Inszenierung ist atmosphärisch meiner Meinung nach nicht so überzeugend. Von Langeweile kann zwar keine Rede sein, aber eben auch nicht von Hochspannung wie im ersten Teil. Gut hat mir – wie auch im ersten Teil - Naomi Watts gefallen, die Sympathie ausstrahlt, so dass man sich schnell als Zuschauer mit ihr solidarisiert und mit ihr zittert.

                      Fazit: wenn man den ersten Teil gesehen hat, kommt man nicht umhin, beide Teile zu vergleichen. Und da kommt der 2. Teil leider nicht ganz mit. Warum? Der Reiz der Story wurde bereits im ersten Teil so gut wie aufgebraucht. Der Drops ist deshalb schon weitestgehend gelutscht. Von einem schlechten Film kann jedoch absolut keine Rede sein. Von meiner Seite aus kann ich ihn durchaus als sehenswert empfehlen und in den Bewertungsbereich „ganz gut“ einstufen.

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                      • smartbo 06.10.2018, 17:47 Geändert 06.10.2018, 18:00

                        Von mir ebenfalls -klar- die "Bestnote" und ein dickes Lob für Dein Kommi. TOP und beide Daumen hoch, Robo.
                        Nach den zahlreichen mittelmäßigen Filmen, die Du zuletzt kommentiert hast, war dieser Kommi zu dem herausragenden Film
                        wahrscheinlich eine höchst willkommene Abwechslung und ein regelrechter Gourmetgenuss :)

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                          smartbo 06.10.2018, 10:56 Geändert 06.10.2018, 12:24

                          Die Geschichte ist im Prinzip und von der Grundidee her die gleiche wie im ersten Teil. Unterschiede gibt es allerdings, was das Setting und die Schauspieler angeht. Die Handlung spielt nicht mehr im Dschungel, sondern in der Stadt, was im Vergleich zum ersten Teil gewöhnungsbedürftig ist. Auch die Tatsache, dass die Schauspieler ausgewechselt wurden, zählt aus meiner Sicht nicht gerade zu den Pluspunkten des zweiten Teils. So hat mich die schauspielerische Leistung der Darsteller weniger überzeugt. Und dass Arnie nicht mehr dabei ist, darüber war ich überhaupt nicht erfreut. Allerdings muss man fairerweise sagen, dass Dany Glover seine Sache ganz ordentliche abliefert. Zum großartigen Meckern besteht aus meiner Sicht kein Anlass.

                          Aber das, was im Film zweifelsfrei überragend ist, ist die fulminante Action, die die soeben erwähnten Schwächen fast völlig ausbügelt. Das gilt vor allem für den finalen Fight zwischen dem Predator und Lieutenant Mike Harrigan. Als Harrigan Predator mit dem Satz „Du bist ein dreckiger Wichser“ beleidigt, beginnt der Kampf David gegen Goliath. Ja und dann geht es Schlag auf Schlag los. Überragend inszeniertes Actionkino, so wie man es liebt.

                          Fazit: Kommt leider an den ersten Teil nicht ganz heran. Punkteabzug gibt es dafür, weil Arnie nicht mitspielt. Strafe muss sein! Für eine gute Unterhaltung und ein fettes „ganz gut“ reicht es aus meiner Sicht aber in jedem Fall aus.

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                            smartbo 03.10.2018, 10:59 Geändert 03.10.2018, 17:12

                            Die Handlung kurz und kompakt: im Film geht es um eine Familie, die von einem unheimlichen und beängstigenden Geist terrorisiert wird, sobald das Licht erlischt und es dunkel wird.

                            Der Film hat nach meiner Auffassung Stärken, aber auch Schwächen. Fangen wir mal mit den Stärken an. Die Horrormomente sind gut inszeniert und werden mit einfachen Stilmitteln erzeugt. Die Geräusche, Licht- und Schattenspiele und die Jumpscares sind alle aus dem altbekannten Baukasten der Gruseltricks. Dennoch entfalten sie eine düstere und gruselige Wirkung. Das ist sicherlich positiv zu bewerten. Die schauspielerische Performance der Darsteller ist zwar nicht berauschend, aber auch durchaus in Ordnung.

                            Was mich allerdings 100%ig nicht überzeugt hat ist die Atmosphäre, die gerade bei Horrorfilmen gut sein muss. Das durchgehend Beängstigende, Morbide und Gruselige -wie sie in erstklassigen Horrorfilmen vorhanden ist- hat mir dann doch gefehlt. Und die Handlung? Die Grundidee zu der Story ist nicht schlecht. Der Plot ist aber nach meinem Empfinden weniger gut ausgearbeitet. Das gilt vor allem für die Geschichte, die sich im Hintergrund vor Jahren in der psychiatrischen Anstalt abgespielt hat und die relevant für das aktuelle Geschehen im Film ist. Das hätte man etwas besser ausarbeiten können.

                            Fazit: der Film ist nicht schlecht, keineswegs, aber auch nicht der großer Schocker. Und mit Horrorfilmen wie z.B. The House of the Devil, Ghostland, Ring, Grudge kommt dieser hier leider nicht ganz mit. Deshalb reicht es für ein sehr gut aus meiner Perspektive nicht aus. Aber für ein ordentliches „ganz gut“ allerdings allemal.

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                              smartbo 01.10.2018, 12:23 Geändert 01.10.2018, 15:02

                              Derzeit wird die Serie in der ARD gesendet, weshalb für sie kräftig die Werbetrommel gerührt wird. Ich habe sie vor einem Jahr bei der Erstausstrahlung auf sky gesehen. Schon damals hat sie mich nicht überzeugt. Und auch diesmal schafft sie es nicht, mich in ihren Bann zu ziehen. An meiner kärglichen Bewertung und kritischen Sicht auf die Serie hat sich nichts geändert.

                              Evident erscheint, dass auch diese deutsche Serie die gleiche Gangart einlegt, wie viele andere deutschen Serien auch, indem sie versucht, mangelnde Qualität mit einem bildgewaltigen und aufwendigen Setting zu kompensieren. Das muss aber von vornherein zum Scheitern verurteilt sein, weil das Herzstück und die Seele von Filmproduktionen primär immer noch die Inszenierung, die Story, die Atmosphäre und die Qualität der Schauspieler sind. Und da hapert es, insbesondere was die letzten beiden Aspekte angeht. Warum? Die Inszenierung ist zu überzeichnet, so dass die Atmosphäre unecht und unglaubwürdig rüberkommt. Und dementsprechend spielen auch die Darsteller. Jeder Satz wird so theatralisch betont, dass der Eindruck vermittelt wird, man ist im Theater. Für ein Shakespeare-Drama ist dies sicherlich vortrefflich, aber nicht für eine Serie, die insbesondere eine historisch authentische Atmosphäre vermittelt sollte.

                              Desweiteren möchte ich einen Aspekt explizit erwähnen, den schon damals bei der Erstausstrahlung die Süddeutsche Zeitung zu Recht herausgestellt hat, nämlich dass die Serie keine Identifikationsfiguren bietet, zu denen man Empathie entwickeln könnte. Und der Plot? Hat mich ebenfalls nicht überzeugt. Die Handlung verläuft merkwürdig flach und emotionslos. Sogar Filmsequenzen, in denen es emotionsgeladen hoch hergeht, wirken gekünstelt und gespielt. Der Handlungsverlauf ist nebulös. Ein stringenter roter Faden ist durchgehend nicht erkennbar. Und das ist eben das auffällig Ambivalente an der Serie. Auf der einen Seite ist da die wuchtige, laute und schrille Optik. Schaut man jedoch genauer hin, dann stellt man jedoch schnell fest, dass sich aber inhaltlich und hinsichtlich der Handlung essentiell eigentlich wenig, zu wenig tut.

                              Fazit: Tom Tykwer hat mich mit dem Film „Das Parfüm“ wirklich mehr als überzeugt. Diese Serie gefällt mir aber nicht. Offenbar wird mit viel Geld geklotzt, es kommt aber kaum etwas raus. So bleibt es aus meiner Perspektive dabei, dass die bisher beste deutschsprachige Serie „4-Blocks“ ist, und wahrscheinlich auch auf lange Sicht bleibt. Das aufwendige Setting und der gelungene Titel-Song sind mir dann noch die 4 Punkte wert, ansonsten hätte es viel übler ausgesehen. Dem Hype, der um die Serie gemacht wird, wird sie jedenfalls nicht gerecht.

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                                smartbo 22.09.2018, 15:09 Geändert 22.09.2018, 18:43

                                Brimstone erzählt die Geschichte von Liz Brundy (gespielt von Dakota Fanning), einer jungen Frau, die gut hören, aber nicht sprechen kann und darum kämpft, in der Pionierzeit Amerikas im 19ten Jahrhundert zu überleben. Sie lebt mit ihrer Familie in einer calvinistischen Gemeinde in den USA. Das Leben der Familie ist friedlich und harmonisch. Bis ein mysteriöser Pastor (Guy Pearce) die Gemeinde besucht, der sich als religiöser Fanatiker entpuppt und der es offenbar auf Liz abgesehen hat ..........

                                Brimstone ist kein typischer Western, wie es vielleicht die Genrezuordnung suggeriert, sondern vielmehr ein Mix aus Drama und Thriller. In vier Kapiteln enthüllt der Film das Leben der Protagonistin Liz, in dem Unterdrückung der Frauen und Gewalt im Mittelpunkt stehen. Die „nicht chronologische“ Reihenfolge dieser Kapitel ist etwas verwirrend, jedoch geschickt konzipiert und schafft eine geheimnisvolle Atmosphäre. Deshalb wird man als Zuschauer von Anfang an mit vielen Fragen konfrontiert. Warum verfolgt der Pastor Liz? Und wieso kann sie nicht sprechen? . . .

                                Langsam, sehr langsam fügen sich die Puzzleteile im weiteren Filmverlauf zusammen. Meines Erachtens aber zu langsam. Und das ist mein Hauptkritikpunkt, nämlich das zu langsame Erzähltempo. Ein etwas flotterer Handlungsverlauf würde dem Film gut tun und zu einer Kürzung der Filmdauer verhelfen, womit wir bei dem weiteren Kritikpunkt wären, nämlich dass der Film zu lang ist. Was allerdings in diesem Kontext positiv zu bewerten ist, ist dass der langsame Erzählstil keineswegs die auffallend intensive Atmosphäre schmälert, die durchgehend eine enorm starke düstere und fesselnde Wirkung ausstrahlt. Neben dieser beeindruckenden Atmosphäre weiß auch das Setting zu gefallen. So spielt die Handlung meist an abgelegenen Orten und die schönen Naturaufnahmen, die dem Film den Hauch eines Western-Filmes verleihen, bereichern die wuchtige Atmosphäre zusätzlich.

                                Wenn ich den Film mit einem einzigen Adjektiv umschreiben müsste, würde ich „explizit“ sagen. Das bezieht sich auf die Handlung, die keine Implikationen, keine Suggestionen und keine Andeutungen enthält, bei denen der Zuschauer den Verlauf erst erahnen muss, sondern direkt zur Sache kommt. Das gilt vor allem für die Gewalt, die offen und explizit präsentiert wird, so dass der Film zurecht als brutal und partiell grausam bezeichnet werden kann. So ging er mir schon in einigen Filmpassagen ordentlich ans Gemüt. Auf einige Szenen könnte der Film meiner Meinung nach ohne Qualitätsverlust verzichten. Zum Beispiel als ..... mit dem eigenen Darm an einen Zaun angebunden wird. Dennoch bewerte ich diese manchmal zu übertriebene Gewaltdarstellung nicht negativ. Warum? Weil die Gewalt im Film nicht im Mittelpunkt steht, sondern vielmehr in die Handlung eingebettet und ein notwendiger Bestandteil der Story ist. Im Wilden Westen ging es so brutal zu, deshalb ist die ungeschönte Gewaltdarstellung ein Muss und unterstreicht nur die Glaubwürdigkeit des Filmes.

                                Auch der religiöse Ansatz der Handlung ist meinem Empfinden nach ein Pluspunkt des Filmes. So lauten die Titel der vier Kapitel: Offenbarung, Exodus, Genesis und Vergeltung. Die von der Religion akzentuierte Story zeigt auf, wie auffallend ambivalent der Priester in seinem Charakter und Verhalten ist. So beruft er sich ständig auf die Bibel und Gott, ist aber selbst weit davon entfernt, gottesfürchtiges Leben zu führen. Deshalb funktioniert der religiöse Ansatz im Film gut und bereichert ihn, weil die Motive des Priesters unklar blieben, was dem Film eine weitere mysteriöse Note verleiht.

                                Dakota Fanning spielt die Hauptrolle, die sich im Wesentlichen auf Gesten und Mimik beschränkt. Authentisch stellt sie exzellent eine starke Frau dar, die sich im Wilden Westen in einer von Männern dominierten Umwelt behaupten muss. Aber auch Guy Pearce, der den teuflischen Priester spielt, liefert im Film eine ebenfalls brillante Leistung. Das gleiche gilt für den übrigen Cast: Top besetzt. Da gibt es nichts zu meckern.

                                Fazit: Brimstone ist ein düsterer Thriller mit nachhaltiger Wirkung, der unter die Haut geht. Ein echter Geheimtipp, der viel zu unbekannt ist. Von meiner Seite aus eine glasklare Empfehlung. TOP.

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                                  smartbo 20.09.2018, 17:36 Geändert 21.09.2018, 11:37

                                  Die Handlung ist schnell erzählt: Major Alan "Dutch" Schaeffer und sein Trupp kämpfen im tiefsten südamerikanischen Dschungel mit einer Horrorkreatur, dem Predator, ums nackte Überleben ......

                                  „Wenn es blutet, können wir es töten“. Ja und wenn das Arnie sagt, dann gibt es kein Widerspruch und alle folgen. Arnold Schwarzenegger ist schon ein Phänomen und meiner Meinung nach sicherlich nicht der beste Schauspieler. Doch mit seiner alles überragenden Präsenz füllt er jeden Film aus, was er mit seiner individuellen und intensiven Art und Weise zu spielen mit beeindruckend starker Wirkung erreicht.

                                  Der Film aus dem Jahr 1987 bietet trotz seiner mehr als 30 Jahre, die er auf dem Buckel hat, auch heute noch eine herausragende Qualität und ist somit zeitlos. Damit reiht er sich in die 80er-Action-Filme ein, die Kult sind und unvergesslich bleiben: Terminator, Aliens, Total Recall, RoboCop sind nur paar Beispiele. Für das Jahr 1987 zeigt er ein exzellentes Setting und eine höchst beachtliche Horror-Tricktechnik. Das beängstigende, eklige Predator-Monster ist meisterhaft kreiert und gekonnt inszeniert. Das Auffallende an diesem atmosphärisch bemerkenswert intensiven Film ist, dass er ohne einer komplexen Story auskommt und eine solche spannende und alles überragende fulminante Action bietet, dass man diese überhaupt nicht vermisst. Damit erklärt es sich von selbst, dass der Film von Anfang bis zum Ende Hochspannung pur bietet. Von Langeweile keine Spur.

                                  Fazit: Der hier geht immer und macht dich sogar um 5 Uhr morgens hellwach. Der bedrohlichen und beängstigenden Atmosphäre kann sich keiner entziehen. Eine großartige Unterhaltung mit Arnie, die absolut empfehlenswert ist. TOP.

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                                    smartbo 19.09.2018, 10:52 Geändert 19.09.2018, 10:58
                                    über El Clan

                                    Der Film spielt in Buenos Aires in den 1980er Jahren. In der Handlung, die auf wahren Begebenheiten beruht, geht es um die Familie Puccio, die nach außen hin ein gutbürgerliches Leben führt und ein Segelsportgeschäft betreibt. Dies ist aber nur eine Tarnung, denn in Wahrheit entführt die Familie unter der Führung des Vaters Menschen, erpresst hohe Geldsummen und bringt die Opfer nach der Zahlung des Lösegeldes um. Im Mittelpunkt des Filmes steht Alejandro, der Sohn des Oberhauptes der Familie, der zunehmend Gewissenskonflikte bekommt .......

                                    Ich habe nicht viel vor der Sichtung erwartet. Bei den Filmen aus Argentinien kenne ich mich kaum aus. Um so überraschter war ich, wie gut und wie fesselnd er ist. Die intelligente Story ist überzeugend. Die Zeitsprünge haben mir allerdings anfangs etwas Kopfzerbrechen bereitet, sind diese doch nur schwer erkennbar. Letztendlich gelingt es jedoch dem Film, den Kreis zu schließen und eine schlüssige, gut verständliche und nachvollziehbare Story zu präsentieren. Der Film punktet vor allem mit den herausragenden Schauspielern, die ihre Rollen bravourös und authentisch spielen. Auffallend gut ist vor allem Guillermo Francella mit seinen eiskalten Augen, der das Familienoberhaupt Puccio spielt.

                                    Vordergründig betrachtet ist es ein Krimi. Im Mittelpunkt der Handlung steht jedoch meines Erachtens der sehr gut ausgearbeitete Vater/Sohn-Konflikt, der die verzweifelten Versuche des Sohnes Alejandro aufzeigt, sich vom strengen und harten Vater zu lösen, und aus der verlogenen Fassade der bürgerlichen und anständigen Familie, die in Wahrheit höchst skrupellos und kriminell ist, auszubrechen. Für den Vater steht die Familie im Vordergrund. Für sie tut er alles. Das gibt er jedenfalls immer wieder vor. In Wahrheit jedoch erpresst er mit dieser moralischen Keule seine Familie und setzt sie unter Druck. Darunter leidet insbesondere der Sohn Alejandro, ein angesehener Rugby-Spieler, der sich aus Dankbarkeit verpflichtet fühlt, seinem Vater zu folgen und bei den Verbrechen mitzumachen. Diese Sequenz sowie die Charakterzeichnung der Protagonisten sind im Film erstklassig ausgearbeitet. Und so ist es eben mehr ein fesselndes Drama, was insbesondere in der tragischen Schlussszene ganz besonders deutlich wird.

                                    Fazit: sicherlich kein auf Höchstspannung getrimmter Thriller. Dennoch kann ich den argentinischen Film als sehenswerte empfehlen, bietet er doch eine insgesamt gute Unterhaltung. Und warum auch nicht mal zur Abwechslung ein Film aus Argentinien.

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                                      smartbo 17.09.2018, 16:52 Geändert 17.09.2018, 16:52
                                      über The Fan

                                      Der Messer-Verkäufer Gil Renard ist ein großer Fan des Baseballstars Bobby Rayburn. Privat hat er große Probleme, verliert seinen Job und seine Ex-Frau verbietet ihm den Kontakt mit dem gemeinsamen Sohn. Als sein Idol anfängt sportlich zu schwächeln, nicht mehr die Top-Form zeigt und der Konkurrent immer besser wird, glaubt er etwas unternehmen zu müssen, um Bobby wieder zum Erfolg und zum Ruhm zu verhelfen.....

                                      Der Baseballsport nimmt zwar im Film einen großen Raum ein. Von einem reinen Sportfilm kann jedoch keine Rede sein. Primär ist es ein Drama und ein Psychothriller. In der ersten halben Stunde des Filmes verläuft die Handlung recht gemächlich und erst ab diesem Zeitpunkt gewinnt sie an Fahrt, wird zunehmend spannender und mündet schlussendlich in einer fulminanten Action. Das bedeutet aber nicht, dass der Anfang langweilig ist. Die Inszenierung in diesem Filmpassus ist primär dem sukzessiven Spannungsaufbau und insbesondere der exzellenten Ausarbeitung der Charaktere gewidmet. Diese psychologisch schwierige Figurenzeichnung ist dem Film ganz besonders gut gelungen. SPOILER! [Anfang] Robert de Niro spielt hier einen spießigen Biedermann, der aus Verehrung für sein Idol allmählich seine Kontrolle verliert und sich zu einem psychopathischen Killer entwickelt. Und da ähnelt der Film schon eine bisschen “Falling Dawn“ mit Michael Douglas. SPOILER! [Ende] Das ist meiner Meinung nach einer der besten schauspielerischen Leistungen von Robert de Niro. Aber auch Wesley Snipes macht seine Sache in dieser für ihn ungewohnten Rolle zweifelsfrei gut.

                                      Fazit: ein guter Film, der schon alleine wegen Robert der Niro als sehenswert eingestuft werden kann.

                                      Danke an @hardcoremodus für den Tipp.

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                                        smartbo 14.09.2018, 12:09 Geändert 15.09.2018, 12:16

                                        Die Handlung des Filmes ist im Jahr 1914 in Afrika angesiedelt. African Queen ist ein altes, schrottreifes Dampfboot, das dem verwahrlosten Kanadier Charlie Allnut gehört. Mit diesem Boot versorgt er die umliegenden Dörfer mit Post und Waren. Als bei Kriegsausbruch eines der Dörfer von den Deutschen zerstört wird, nimmt er die Britin Rose Sayer auf sein Boot, die in dem Dorf als Missionarin tätig war. Bald schon hecken die beiden einen abenteuerlichen Plan aus: sie wollen mit der African Queen auf dem Fluss zu dem Schiff der Deutschen gelangen, um es mit selbstgebastelten Torpedos zu zerstören .........

                                        Ein herrlicher und amüsanter Film, der vor allem eine brillante schauspielerische Performance der beiden Protagonisten, Katharine Hepburn und Humphrey Bogart, bietet und herausragend vom John Huston inszeniert ist. Die Charaktere der beiden Protagonisten sind in diesem Film brillant ausgearbeitet. Auf der einen Seite die sittenstrenge, saubere und strenggläubige Missionarin Rose Sayer. Und auf der anderen der versoffene, grobe, ungepflegte Mr. Allnut. Nach außen hin wirken die beiden sehr gegensätzlich und unverträglich. Langsam aber stetig bis zum Schluss des Filmes gelingt es jedoch dem Regisseur Huston exzellent inszenatorisch aufzuzeigen, dass sie eigentlich viele Gemeinsamkeiten haben, wozu vor allem Zivilcourage und ein großes Herz gehören. Diese überragende Charakterentwicklung ist eben das Schwergewicht des Filmes. Die Handlung besteht überwiegend aus witzigen Dialogen mit denen ausgefochten wird, wer auf dem Boot die Hosen an hat, Miss Sayer oder Mr. Allnut. Und wie das auch so im richtigen Leben ist: es gewinnt bei diesen amüsanten Streitereien immer die Frau. Trotz seines Alters hat der Film an seiner Attraktivität keinen Deut verloren.

                                        Fazit: ein Klassiker mit hohem Unterhaltungswert . Ein Film zum Schmunzeln: schön und absolut sehenswert.

                                        ---> Für alle, die Interesse haben:
                                        der Film wird auf ARTE am Mittwoch, 19.9.2018, um 14:05 Uhr, wiederholt.
                                        Also Mister Aaallnut ?!!! Anschauen und genießen. Viel Spaß :-)

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                                          smartbo 13.09.2018, 11:30 Geändert 14.09.2018, 09:15

                                          Der Film spielt in Rom im Jahr 2009 und schildert die wahre Geschichte über den umstrittenen Fall Stafano Cucchi, der wegen eines harmlosen Drogendeliktes in Untersuchungshaft kommt, dort von zwei Carabinieri verprügelt und nur eine Woche später in seiner Zelle tot aufgefunden wird ....
                                          Als Todesursache wurde seitens der Behörden die Drogenabhängigkeit Cucchis angegeben. Nach seinem Tod beschuldigte seine Schwester die italienische Justiz, die wahre Todesursache zu verschweigen und seinen Tod verursacht zu haben. Diese Ereignisse und der Kampf der Familie Cucchi gegen den Staat werden jedoch nur kurz im Abspann am Filmende skizziert und sind nicht Gegenstand des Filmes.

                                          Der Film zeigt mit enorm authentischer Ausstrahlung, wie Stefano in die Mühlen der Justiz gerät, die wie eine kafkaeske Maschinerie funktioniert. Von Empathie ist in dieser Justiz-Tortur, die er durchmacht, von Seiten der Polizei, der Richter, der Gefängniswärter, der Ärzte, der Krankenschwestern kaum etwas zu sehen. Die Häftlinge werden wie am Fließband abgearbeitet und abfertigt. Dabei kann jeder Stefanos von den Polizisten zerschundenes und mit blauen Flecken bedecktes Gesicht sehen. Nur, keiner unternimmt etwas. Aber die wenigen, die helfen wollen, weist Stefano aus Angst ab, weshalb sie schnell wieder in ihre Alltagsroutine und Gleichgültigkeit verfallen. Und so ist der nachfolgende Dialog aus dem Film für das gesamte Justizsystem bezeichnend, als ein besorgter Polizist bei der Einlieferung Stefanos in das Gefängniskrankenhaus sein Gesicht sieht:

                                          Polizist: Was ist denn mit Ihnen?

                                          Stafano: Ich bin die Treppe runtergefallen.

                                          Polizist: Wann hört der Scheiß mit der Treppe auf?

                                          Stefano: Wenn die Treppe uns nicht mehr verprügelt.

                                          Der Film ergreift durchgehend Partei für Stefano Cucchi und stellt eine bittere Anklage gegen die italienische Justiz dar. Deshalb verwundert es auch nicht, wenn einige Filmpassagen partiell zu überzeichnet sind. Aber das schmälert die Authentizität und die Qualität des Filmes nicht im Geringsten. Denn auch losgelöst von seinem offensichtlichen politischen Statement, zieht der Film den Zuschauer in seinen Bann, bietet eine fesselnde Handlung und strahlt eine berührende Atmosphäre aus. Den Film als langweiligen und knochentrockenen Polit-Film zu bezeichnen, wäre daher absolut nicht korrekt.

                                          Im Film glänzen vor allem die grandiosen Schauspieler, die exzellent und glaubwürdig ihre Rollen spielen und die wuchtige authentische Atmosphäre so bereichern, dass der Film fast schon wie reale Dokumentation daherkommt. Dazu zählt vor allem Allessandro Borhi in der Rolle des Stefano Cucchi, der eine großartige schauspielerische Performance abliefert.

                                          Fazit: der anspruchsvolle Film ist sicherlich keine leichte Kost. Dennoch sehenswert ist er in jedem Fall, und von meiner Seite aus eine klare Empfehlung.

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                                            smartbo 12.09.2018, 11:35 Geändert 12.09.2018, 11:36

                                            Die Studentin Samantha braucht dringend Geld. Deshalb nimmt sie einen Babysitterjob an, der ihr unerwartet telefonisch von einem mysteriösen Mann angeboten wird und der in einer viktorianischen Villa zu verrichten ist. Die anfänglichen Bedenken schiebt sie beiseite und begibt sich ahnungslos in die Villa. Was sie allerdings dort erwartet, ist der reinste teuflische Horror, bei dem es um Leben oder Tod geht ......

                                            Vom Film habe ich nicht viel erwartet. Neben der unattraktiven Aufmachung, dem einfach klingenden Plot, der relativ unbekannten Schauspieler fand ich vor der Sichtung vor allem den Titel wenig originell. Umso überraschter war ich von der guten Qualität des Filmes. Vom trashigen B-Movie-Horror kann nun wirklich keine Rede sein. Herausragend inszeniert sind insbesondere die ausbalancierten und perfekt platzierten Horroreffekte. So geht der Film anfangs sparsam mit den Gruselszenen um und steigert kontinuierlich den Einsatz der Schockeffekte. Die Licht-Schattenspiele, die Geräusche, und vor allem die Jumpscares erzeugen eine enorm düstere und beängstigende Wirkung. Dabei verzichtet der Film auf Spezialeffekte, und etwas Neues oder Innovatives ist ebenfalls nicht zu sehen. So bedient sich der Film aus der Palette der bereits bekannten Gruseltricks. Das ist jedoch nicht negativ gemeint. Die Horrorszenen sind mit einfachen Mitteln inszeniert und erzeugen eine bemerkenswert starke Wirkung.

                                            Die einfache Story haut einen nicht gerade vom Hocker. Dennoch wird die Spannungsspirale bis zum Ende gekonnt hochgedreht, so dass der Film mit zunehmender Spieldauer immer fesselnder wird. Okay, das erste Drittel ist im Vergleich zu dem weiteren Handlungsablauf des Filmes etwas unspektakulär und dient primär dem kontinuierlichen Spannungsaufbau der Story. Doch Geduld ist gefragt, und die zahlt sich auf jeden Fall aus. Was besonders herauszustellen ist, ist die düstere und verstörende Atmosphäre, die nach der Machart eines Thrillers, schlicht und einfach mörderisch ist. Was die Story anbetrifft so habe ich allerdings doch noch ein kleines Aber hinzuzufügen: das Filmende ist nicht gänzlich nach meinen Geschmack und ging mir so ziemlich an die Nieren. Einen entscheidenden Einfluss auf die Bewertung hat dieser Wermutstropfen jedoch nicht.

                                            Schauspielerisch brilliert hier –ganz klar- Jocelin Donahue in der Rolle der Samantha, die sowohl die ruhigen Szenen als auch die blutigen Horrorszenen grandios spielt. Die auffallend guten und originellen Kameraeinstellungen und die dezente Musikuntermalung runden den sehr guten Eindruck ab.

                                            Fazit: ein mitreißender Schocker, den ich ohne Einschränkungen als sehenswert empfehlen kann.

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                                              smartbo 10.09.2018, 17:04 Geändert 10.09.2018, 21:09

                                              Den Musikfilm als bloße Dokumentation zu bezeichnen, wäre aus meiner Sicht zu unfair und unzutreffend, ist er doch viel mehr als eine bloße Dokumentation. Der Film schildert die fesselnde und ergreifende Geschichte über den Aufstieg und Fall der legendären US-Band „The Doors“. Im Mittelpunkt des Filmes steht Jim Morrison, der Sänger der Band, der mit seinem Ruhm nicht fertig wurde und den selbstzerstörerischen Kampf gegen den Alkohol und die Drogen am Ende verlor. Am 3.7.1971 starb er mit 27 Jahren in Paris an Herzversagen und gehört somit zu den Musikern, die zum sog. Klub-27 gehören. Das Herzversagen war zumindest die offizielle Todesursache, die im gerichtsärztlichen Attest enthalten war. Um seinen Tod ranken sich jedoch bis heute zahlreiche Legenden, und das Grab des Sängers in Paris ist bis heute zum Wallfahrtsort für die Fans aus aller Welt geworden.

                                              Jim Morrison schrieb die Songtexte und war der Star der Band. Lobenswert authentisch und schonungslos offen schildert der Film, wie extrem schwierig –meistens unter Alkohol- oder Drogeneinfluss - Morrisons Verhalten und egozentrischer Charakter war, was sich auch zunehmend zu einem großen Problem für die Band entfaltete. Seine ewigen Eskapaden und Exzesse setzten den Bandmitgliedern enorm zu.
                                              Er aber erntete den Ruhm, obwohl die eigentlichen musikalischen Köpfe der Band der Keyborder Ray Manzarek und der Gitarrist Robby Krieger waren. Manzarek, der eigentlich Raymond Manczarek hieß und im Jahr 2013 in Rosenheim verstarb, hat zahlreiche musikalische Preise erhalten, und ohne ihn wären die Doors vermutlich nicht zu dem geworden, was sie waren. So zumindest die Meinung von vielen Musikexperten. Robby Krieger, der heute in Los Angeles lebt und nur sporadisch musikalisch tätig ist, hat die meisten Hits der Doors komponiert u.a. auch Light my Fire. Aber auch der Schlagzeuger John Densmore hat mit seinem Jazz-Stil den Doors ihre eigene musikalische Note verliehen, was man insbesondere im Song „Riders on the storm“ hören kann.
                                              Diese Details des Innenlebens der Band schildert der Film vortrefflich und verherrlicht Jim Morrison nicht im Geringsten, was die Authentizität der Doku hervorhebt und ihre besondere Qualität unterstreicht. Mit Jim Morrisons Tod blieb der Erfolg der Band aus, und so löste sie sich auf.

                                              Exzellent gelingt es dem Film, den historischen Kontext in den USA Ende der 60er Jahre herauszustellen und im Hintergrund der Story um die Doors zu präsentieren. So wird chronologisch und parallel zum Aufstieg der Band die damalige politische Protest- und die Hippiebewegung in den USA geschildert. Das ist nach meinem Eindruck sehr gut gemacht. Morrison war neben Bob Dylan mit seinen poetischen und von Protest und Provokation gekennzeichneten Songtexten das Sprachrohr und die Ikone dieser Bewegung. Beides, nämlich The Doors und die Protestbewegung, gehörten damals und gehören heute, historisch gesehen, untrennbar zusammen.

                                              Fazit: Ich selbst bin ein ausgesprochener Musikfan, aber kein Fan der Doors. Man muss jedoch kein Fan der Doors sein, um diesen Film gut zu finden. Eine brillant inszenierte Perle unter den Musikfilmen und eine spannende Zeitreise. Deshalb von meiner Seite aus eine klare Empfehlung.

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                                                smartbo 09.09.2018, 12:04 Geändert 11.09.2018, 21:30

                                                Die Handlung in einer kurzen Übersicht:
                                                Um die Schulden zu begleichen und an das große Geld heranzukommen, brüten zwei in Alaska lebende Brüder, Miles und Liam, einen absurden Plan aus, der so aussieht: Miles wird in die Wildnis Alaskas geschickt und danach als vermisst gemeldet, um die Geschichte anschließend für viel Geld an die sensationslüsternen Medien zu verkaufen. Beteiligt an dem Plan ist ebenfalls die Freundin des älteren Bruders Miles ...

                                                Na ja, kurz und bündig: das Beste an dem Film sind noch die schönen, malerischen und schneebedeckten Landschaften Alaskas. Ansonsten ist der Film partiell genauso wie der Plan der Brüder, nämlich unausgereift. Das fängt schon mit den Darstellern an, die eine höchstens mittelmäßige Bewertung ihrer schauspielerischen Performance verdienen. Und da hilft auch kein Jason Momoa, um diesen mauen Eindruck zu verbessern. Hinzu kommt, dass man zu keiner Zeit Sympathie für die Protagonisten verspürt. Und wenn wir schon mal bei den auffälligen Schwächen des Filmes sind: nervig und unpassend ist das permanente und penetrante Geigengedudel, das hier als Filmmusik präsentiert wird.

                                                Was ist zu der Handlung zu sagen? Der Film gibt sich als Thriller aus. Die Inszenierung selbst erzeugt jedoch nicht die Spannung, so wie man sie in einem guten Thriller erwartet. Ohnehin würde ich die Handlung des Filmes eher in das Genre Drama einstufen, in deren Mittelpunkt die Beziehungen und die menschlichen Konflikte zwischen den Brüdern, der Freundin und dem Vater der Freundin stehen. Von einer fesselnden Story, die den Zuschauer durchgehend mitnimmt, ist im Film ziemlich wenig zu sehen. Dennoch presst die Inszenierung aus dem Plot eine noch einigermaßen akzeptable und durchaus brauchbare Unterhaltung heraus. Der Grund dafür ist die unentwegt vom Film erzeugte Grundneugier, wie es weitergeht, weshalb man trotz der beschriebenen Schwächen weiterschaut. Vieleicht könnte der Film sogar noch einen Tick besser abschneiden, wenn man ihn um ca. eine halbe Stunde gekürzt hätte. Hier wäre weniger mehr.

                                                Fazit: Zu einem Gut ist es für den Film leider weit. Allenfalls reicht es aus meiner Perspektive gerade noch für ein „geht so.“ Gehört zu den Montagsfilmen, die man nach der Sichtung wieder schnell vergisst.

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                                                • smartbo 08.09.2018, 13:29 Geändert 08.09.2018, 13:31

                                                  Dein Kommi passt perfekt zum Film: beides einfach nur spitze :-)

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                                                    smartbo 05.09.2018, 19:28 Geändert 06.09.2018, 10:51

                                                    Ein Jahr nach dem Selbstmord des Malers Vincent van Gogh bekommt der junge Armand Roulin den Auftrag, einen Brief van Goghs an dessen Bruder Theo an die Hinterbliebenen des Malers zu überreichen. Widerwillig macht er sich auf die Reise. Als er den Brief überreichen will, muss er erfahren, dass Theo ebenfalls tot ist. Das macht ihn neugierig, und er beschließt, Näheres über van Gogh zu erfahren. Vor allem machen ihn die Umstände, die den Selbstmord des Malers betreffen, misstrauisch. Und so beginnt er, bei den Bekannten van Goghs zu recherchieren ....

                                                    Der originelle Animationsfilm ist mit einer speziellen aufwendigen Technik hergestellt worden. Zunächst wurde der Film wie gewohnt mit Schauspielern ganz normal gedreht. Für die einzelnen Szenen wurden danach mit enormen Aufwand animierte Ölbilder erstellt, die stark an den Malstil von van Gogh angelehnt sind, so dass der gesamte Film wie ein Ölgemälde von van Gogh wirkt. An der Herstellung sollen mehr als 100 Zeichner beteiligt gewesen sein.

                                                    Um das schon mal vorwegzunehmen: ich finde den Film großartig. Die bildgewaltige und farbenprächtige Optik fasziniert von Anfang an. Die Mimik und die Emotionen der Figuren sind zeichentricktechnisch sehr detailliert und sehr fein dargestellt, so dass die Szenen real und fließend rüberkommen. Das ist brillant gemacht und hat mir ausgezeichnet gefallen. Die Handlung erhebt keinen Anspruch darauf, vielschichtig, raffiniert und spannend zu sein. Dennoch ist der Film bis zur letzten Minute fesselnd, so dass nie Langeweile aufkommt. In Anbetracht der grandiosen, alles überragenden Optik tritt die Handlung sowie die Auflösung der Story im Verlaufe des Filmes zunehmend in den Hintergrund, so dass diese schlussendlich ohne Qualitätsverlust für den Zuschauer belanglos werden. Untermalt wird der Film mit sanftem und gut eingesetztem Score, der die positive Wirkung der beeindruckenden Optik akustisch intensiviert.

                                                    Fazit: ein schöner Film und eine willkommene Abwechslung zu den zahlreichen Standardfilmen. Dem Zauber des Filmes kann man sich kaum entziehen. Und man muss auch kein Kenner von van Gogh sein, um den Film gut zu finden. Ich kann ihn wärmstens empfehlen. Eine großartige Unterhaltung.

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