smartbo - Kommentare

Alle Kommentare von smartbo

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    smartbo 15.06.2018, 18:15 Geändert 16.05.2021, 19:24
    über Gleason

    Im Film geht es um den 34jährigen Footballspieler Steve Gleason, bei dem die Krankheit ALS diagnostiziert wurde. Eine Krankheit an der auch der Physiker Stephen Hawking litt, der vor kurzem verstarb. Bei der ALS (Amyotrophe Lateralsklerose) handelt es sich um eine Erkrankung des zentralen Nervensystems, die sich vor allem negativ auf die Festigkeit der Muskulatur auswirkt und die in fast allen Fällen zu einer Fesselung an den Rollstuhl führt. Der bewegende Film zeigt in teils erschreckenden Bildern Gleasons ungebrochenen Kampf gegen den fortschreitenden Zerfall seines Körpers.

    Ich habe die Sichtung des Filmes vor dem Ende vorzeitig abgebrochen. Aber nicht deshalb, weil er mir missfiel, sondern weil er mich emotional so richtig runtergezogen hat und an die Nieren ging. Anfangs hatte ich angenommen, dass der Film nicht ausreichend Authentizität und Emotionalität vermitteln könnte, weil er vom Steve Gleason, der Film-Amateur war und sich das Filmen selbst beigebracht hat, in Doku-Form gedreht wurde. Aber eben diese Doku-Form ist es, die eine enorme Echtheit und vor allem Emotionalität ausstrahlt. Nichts ist hier gespielt! Alles, auch die erschreckend traurigen Szenen, sind echt!

    Je länger man zuschaut, desto größer wird der Respekt vor Steve Gleason und vor seinem Kampfgeist. Was mir imponiert hat, ist sein Optimismus und vor allem sein Humor. Aber fast noch mehr Respekt zolle ich seiner Frau, die unerschütterlich zu ihm hält und ihn bis zur Selbstaufgabe unterstützt. Dabei ist sie auch noch zusätzlich mit dem kleinen Sohn mehr als genug beschäftigt. Chapeau.

    Fazit: Schaut man sich den Film an, dann krachen die eigenen Tagesproblemchen, die man so zu haben glaubt, regelrecht zu einem lächerlichen Nichts zusammen. Eine unfassbar traurige und auch schöne Geschichte, die absolut sehenswert ist.

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      smartbo 14.06.2018, 12:50 Geändert 15.06.2018, 16:43

      Der Zeichentrickfilm, der aus dem Jahr 1954 stammt, basiert auf dem Roman von Georg Orwell, den er 1945 schrieb. Oberflächlich betrachtet könnte man –ausgehend von dem Filmtitel- meinen, das Statement des Filmes ist dem Tierschutz gewidmet. Aber nein, es ist eine hochgradig politische Metapher und eine Persiflage auf diktatorische Systeme und insbesondere auf das kommunistische System in der Sowjetunion, Persiflage also, welche die Unterdrückungsmechanismen und die Methoden von Diktatoren zur Demagogisierung und populistischer Manipulierung des Volkes aufzeigt.

      Worum geht es in dem Zeichentrickfilm konkret? Auf einem Bauernhof revoltieren die Tiere gewaltsam gegen den bösen Bauern, der sie schlecht behandelt und ausbeutet, jagen ihn vom Hof fort und führen den Hof in eigener Regie weiter, in dem die Arbeiten, die auf dem Hof zu verrichten sind, demokratisch auf die einzelnen Tiere aufgeteilt werden. Anfangs funktioniert das Zusammenleben wunderbar, es werden Erfolge erzielt, und alle Tiere sind zufrieden. Doch mit der Zeit errichten die elitären Schweine, die auf dem Hof als die intelligentesten Tiere gelten, subtil und sukzessive unter der Führung des Ebers Napoleon und seines Adjutanten Schneeball eine diktatorische Herrschaft, die noch schlimmer geworden ist, als die unter dem alten Bauer. Nicht zufällig wählt der Film hier von den zahlreichen Tierarten, die auf dem Hof leben, die Schweine aus, was im metaphorischen Sinne als eine unzweideutige negative Wertung interpretiert werden kann. Der Film zeigt gekonnt, wie sich ein Mensch (hier verkörpert von dem Eber Napoleon), der charakterlich Anfangs integer ist, zweifelsohne lautere Absichten hegt und hohes Ansehen genießt, zu einem bösen egoistischen Monster verwandelt, wenn ihm zu viel unkontrollierte Macht verliehen wird.
      Die Inszenierung ist tadellos und zeichentricktechnisch kann er sich trotz seines hohen Alters ohne Einschränkungen wirklich sehen lassen.

      Der Film kritisiert explizit das kommunistische System in der Sowjetunion. Er hat jedoch heute sicherlich an Aktualität und Brisanz keinen Deut verloren. Ähnlichkeiten und Parallelen zu -nicht nur diktatorischen Systemen- sind unverkennbar. Ist es in Wahrheit nicht so, dass die hier im Film aufgezeigten Mechanismen mehr oder weniger in allen politischen Systemen existent sind, unabhängig davon, ob sie diktatorisch oder demokratisch geprägt sind?

      Fazit: weil der Film von der CIA finanziert wurde und als Propagandafilm des "kalten Krieges" geschmäht wird, schmälert dies meiner Meinung nach nicht im Geringsten seine Qualität und die Relevanz der politischen Botschaft des Filmes.
      Daumen hoch: ein Film, der zum kritischen Nachdenken anregt und den ich ohne Vorbehalt als sehenswert empfehlen kann.

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        smartbo 13.06.2018, 14:08 Geändert 13.06.2018, 16:41

        Die Story ist ja hinlänglich bekannt: der Chirurg Dr. Richard Kimble wird zu Unrecht des Mordes an seiner Frau beschuldigt und ist auf der Flucht vor dem toughen und überehrgeizigen Polizisten Samuel Gerard, der ihn gnadenlos und fanatisch verfolgt. Während der Flucht unternimmt Dr.Kimble verzweifelt alles, um seine Unschuld zu beweisen.

        Der Thriller, der eine Neuverfilmung des authentischen Falles rund um Dr.Kimble darstellt, stammt aus dem Jahr 1993. Dennoch hat er nicht einen einzigen Deut an Attraktivität verloren, und bietet eine exzellente temporeiche Inszenierung und super Unterhaltung. Ein Film der Kategorie: „spannungsgeladener Thriller“. Gefallen haben mir die überwältigenden Actionszenen, (auch wenn einige zu überzogen waren), und vor allem die exzellente Tricktechnik, mit der u.a. die Karambolage des Zuges mit dem Bus inszeniert wurde. Wenn man bedenkt, wie alt der Film ist, dann ist dies wirklich verdammt gut gemacht. Schauspielerisch ist Dr.Kimble mit Harrison Ford -mit seiner „stets sorgenvoller“ Gesichtsmimik- ideal besetzt, was ebenfalls für Tommy Lee Jones gilt, der den fanatischen Jäger Samuel Gerard spielt.

        Fazit: meines Erachtens die beste Dr.Kimble-Verfilmung, die in die Kategorie Filmklassiker gehört. Ich weiß nicht mehr, wie oft ich ihn gesehen habe, dennoch hinterlässt er bei mir immer wieder einen guten Eindruck. Der Film ist von meiner Seite aus ohne Wenn und Aber absolut sehenswert.

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          smartbo 12.06.2018, 19:42 Geändert 16.06.2018, 14:19

          Worum geht’s in dem Film? Die Handlung des Filmes ist in Korea und fiktiv in der Gegenwart angesiedelt. Seok-Woo, ein erfolgreicher Fonds-Manager ist mit seiner kleinen Tochter, Su-an, für die er als Vater nie genügend Zeit hatte, in einem Zug in die koreanische Stadt Busan unterwegs. Währenddessen breitet sich im Zug –zunächst unbemerkt- immer schneller eine Infektion aus, und die Menschen verwandeln sich nach einem Biss zu blutrünstigen Zombies. Die Seuche weitet sich rasant aus, und der Kampf des Vaters um das Leben seiner Tochter gegen die Zombie-Horden beginnt. Jetzt kann er beweisen, dass er ein guter Vater ist.

          Bisher war ich der Meinung, dass in den unzähligen Zombiefilme a la „The Walking Dead“, die in den letzten Jahren den Filmmarkt überschwemmten, der allerletzte Knochen schon längst abgenagt wurde. Und so hat es mich wirklich überrascht, mit welcher Wucht es die Koreaner geschafft haben, aus der Zombie-Story Spannung pur und großartige Dramaturgie zu kreieren. Anfangs hatte ich während der Sichtung die Befürchtung, dass der Spannungsbogen, der schon nach ca. einer halben Stunde steil nach oben geht, zu früh gespannt wurde und dass mich danach die fulminante Action, die Zombie Verfolgungsjagden, die Kämpfe gegen die Zombies und die permanente Flucht langweilen würden. Welch Irrtum! Der Film schafft es, in jeder Actionszene etwas Besonderes anzubieten und diese mit eigener Akzentuierung und Note zu würzen, so dass es nie langweilig wird. Zu dem herausragenden Eindruck trägt –ganz klar- das ausgezeichnete apokalyptische Setting bei, das den Film qualitativ weiter nach oben pusht und –ebenfalls absolut klar – der großartige Cast, der eine tadellose Performance hinlegt.

          Aber das ganz Besondere an diesem Film ist, dass er ein Zombiefilm ist und gleichzeitig emotional so berührend. Diesen Spagat hinzukriegen ist wahrlich nicht so einfach. Ich hätte vor der Sichtung nicht gedacht, dass ausgerechnet dieser koreanische Zombiefilm -und insbesondere das berührende Filmende- mich emotional so packen und bei mir feuchte Augen hinterlassen würde.

          Fazit: der Film ist absolut sehens- und empfehlenswert.

          --> Danke Jolly (Jolly1980) für den Tipp. (Siehe sein Kommi weiter unten.)

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            smartbo 10.06.2018, 12:20 Geändert 10.06.2018, 17:05

            In der Story geht es um die legendäre Figur King Kong, die schon mehrfach verfilmt wurde, und Kult ist. Die Handlung in dieser Neuverfilmung von Peter Jackson aus dem Jahr 2005, der schon die Reihe „Herr der Ringe“ inszeniert hat, ist kurz erzählt: eine Filmcrew, zu der die Schauspielerin Ann gehört, ist mit dem Schiff zur Dreharbeiten unterwegs und strandet nach einem Sturm auf der abgelegenen Insel Skull Island. Auf der Insel leben Einheimische, riesengroße Dinos und eben King Kong. Um King Kong zu besänftigen, nehmen die Einheimischen Ann gefangen und übergeben sie King Kong als Opfergabe, der sich jedoch – wie hinlänglich bekannt – in die blonde Schauspielerin verliebt. Währenddessen kämpft die Filmcrew für ihre Befreiung gegen die übermächtigen Dinos, ekligen Kreaturen, überdimensionalen Insekten und King Kong. Schließlich gelingt es der Crew, King Kong zu überwältigen und ihn nach New York zu verfrachten, um ihn als Sensation zu präsentieren. Dort kommt es während der Vorführung zu einer Katastrophe und zum finalen Showdown. ....

            Der Film bietet eine grandiose Unterhaltung und fulminante Action vom Feinsten. Wer „Herr der Ringe“ mag, wird diesen hier ebenfalls gut finden. Der Film brilliert vor allem mit atemberaubender Optik und beeindruckenden computerunterstützten Spezialeffekten (CGI), die so gut gemacht sind, dass sie eine fast schon authentische Atmosphäre vermitteln. Nehmen wir als Beispiel den Kampf King Kong gegen die Dinosaurier: mir fehlen einfach die Worte, wie real die Inszenierung gelungen ist. Als Zuschauer hat man beinahe die Befürchtung, dass die riesengroßen Viecher aus dem Bildschirm herausstürmen und selbst einen überrennen. Hier ist -die vollen 3 Stunden- von Anfang bis zum Ende Spannung pur angesagt. Ja und nicht zu vergessen: hinzu kommt noch die fantastische Tonqualität und der exzellente Score, der dem Film die perfekte Würze verleiht.

            Fazit: atemberaubendes 'Großes Kino', das eine zauberhafte Welt zeigt und super Unterhaltung und Spaß bietet. Meiner Meinung nach die beste King-Kong-Verfilmung und ein Muss für alle Filmfreunde.

            P.S.:
            Um die exzellente Optik und Tonqualität im vollen Umfang zu genießen, ist eine Sichtung in Blu-Ray-Qualität empfehlenswert.

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              smartbo 09.06.2018, 12:37 Geändert 26.06.2018, 13:35

              Die Story der Krimi-Serie ist in einem kleinen Ardennendorf Heiderfeld in der Gegenwart angesiedelt. Die Einwohner kennen sich untereinander, jeder hat irgendeine Macke oder Dreck am Stecken. Im Mittelpunkt der Handlung steht die Aufklärung des Mordes an dem afrikanischen Flüchtling Driss. Geleitet wird die Aufklärungsarbeit von Yoann Peeters, der erst vor kurzem nach längerem Aufenthalt in Brüssel, mit seiner 17jährigen Tochter Camille, in das Dorf zurückgekehrt ist.

              Die gesamte Handlung ist untergliedert in einzelne Handlungsstränge, die parallel verlaufen. Gemeinsam ist den Handlungssträngen, dass jede Teilhandlung zu der Mordaufklärung führen kann. Jeder kommt im Dorf als Täter in Frage. Und so wechselt die Story geschickt von Handlungsstrang zum Handlungsstrang, wirft beim Zuschauer immer neue Fragen auf, erzeugt Neugier und nährt bei ihm immer neuen Verdacht. Das ist schon gut gemacht. Deshalb war ich von der Serie bis zur 6-7 Folge durchaus überzeugt. So hat mir vor allem auch die ruhige und langsame Erzählweise gefallen. Die Charaktere sind prima ausgearbeitet. Als Zuschauer lernt man nach und nach alle beteiligten Protagonisten kennen. Soweit so gut.

              Ab (ca.) der achten Folge wird die Serie allerdings derart mit Twists und unecht wirkenden, konstruierten Überraschungen regelrecht überflutet, dass der angestrebte spannungserzeugende Effekt aufgrund der Vielzahl der Wendung verpufft. Das verläuft immer nach gleichem Muster: ständig wird ein neuer Verdächtiger präsentiert, der Verdacht wieder schnell zerstreut, um danach zum nächsten Verdächtigen zu wechseln. Ab der x-ten Wendung nimmt man dann als Zuschauer diese Twists nicht mehr ernst und die Authentizität verfliegt. Für mich ein wichtiges Kriterium bei der Filmbewertung. Ein typischer Fall von „hier wäre weniger wirklich mehr gewesen“.
              Auch das Filmende mit der Auflösung hat mich nicht überzeugt. So ist für mich die Figur, die in der Serie als Täter aufgetischt wird, unglaubwürdig. Die Auflösung und die Motivation für den Mord wirken auf mich ziemlich konstruiert. Die von den Serienmachern angestrebte Überraschung misslingt in meinen Augen auf ganzer Linie und die Wirkung verpufft, weil sie zu überzeichnet ist. Zu einer gelungenen Auflösung gehört auch die Klärung von Fragen, die im Verlaufe der Story gestreut wurden. Auch in dieser Hinsicht ist das Filmende unausgereift, weil einige Fragen unbeantwortet blieben, z.B. was es mit den seltsamen Runen-Zeichnungen auf sich hat.

              Wie ich gelesen habe, soll es eine zweite Staffel geben. Was soll es denn in der 2. Staffel Neues geben? Eine weitere Wendung in der Täterfrage? Oh nein, bitte nicht.

              Fazit: für eine Empfehlung und Einordnung als „sehenswert“ reicht es bei mir leider nicht aus. Und so komme ich eben zu einem mageren „geht so“.

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                smartbo 08.06.2018, 22:03 Geändert 18.06.2018, 10:45

                Dem Wissenschaftler, Seth Brundle, der auf dem Gebiet der Teleportation experimentiert, passiert bei einem Selbstversuch ein Missgeschick: in der Apparatur, die ihn automatisch in eine andere Apparatur teleportieren soll, befindet sich -von ihm unbemerkt- eine Fliege. Die Folgen für ihn sind verheerend: sein menschlicher Körper zerfällt nach und nach und er verwandelt sich zunehmend in eine Fliege. Dabei kann ihm auch nicht seine neue Liebe, die Reporterin Veronica Quaife, helfen, die er erst vor kurzem kennengelernt hat.

                Der Film beeindruckt vor allem mit seiner beängstigend realen Atmosphäre und verstörenden Effekten. Das gilt insbesondere für die Szenen, die den körperlichen Verfall des Wissenschaftlers zeigen. Wahrlich nichts für schwache Nerven. Es ist alles tricktechnisch so brillant gemacht, dass es echt und authentisch rüberkommt. Dass der Film aus den 80er Jahren stammt, sieht man ihm schon an. Dennoch hat er an Attraktivität nichts verloren. Meiner Meinung nach einer der besten Horrorklassiker überhaupt, wenn nicht gar der beste. Er bietet Spannung pur und ist fesselnd von Anfang bis zum Ende.

                Fazit: der Film ist Kult und absolut sehens- und empfehlenswert. Ein Muss für alle Filmfreunde, aber nichts für Zartbesaitete.

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                  smartbo 04.06.2018, 17:03 Geändert 04.06.2018, 18:10

                  Der Film, der auf wahren Begebenheiten beruht, schildert den Überlebenskampf von vier Männern, deren Boot im Pazifik gekentert ist und manövrierunfähig wurde.

                  Gekonnt zeigt der Film das problematische Nebeneinander dieser charakterlich unterschiedlichen Männer auf hoher See, das vom Streit und Schuldzuweisungen geprägt ist: jeder gegen jeden. Evident wird im Film, dass das wahre Gesicht eines Menschen erst in solcher lebensbedrohlichen Notsituation erkennbar wird und nicht im normalen Leben, wenn „die Sonne scheint“. So stellt er auch eine durchaus gelungene kleine psychologische Studie dar, die zum Nachdenken anregt, auch wenn ich mir eine noch tiefere und detailliertere Ausarbeitung der Charaktere und deren Entwicklung gewünscht hätte. Potential dafür, den Fokus auf diesen Aspekt zu legen, bietet der Plot auf jeden Fall und stellt sogar eine perfekte Steilvorlage dar. Auch der Handlungsstrang, der am Ende des Filmes das Misstrauen der Medien und der Öffentlichkeit schildert, das den Männern nach der geglückten Rettung entgegenschlägt, ist nach meinem Empfinden zwar insgesamt okay, wird aber zu kurz und ziemlich oberflächlich präsentiert.

                  Den Film kann man sicherlich nicht als nervenaufreibenden Thriller einstufen. Ausreichend Spannung ist jedoch in jedem Fall vorhanden, von Langeweile keine Spur. Neben den akzeptablen Schauspielern und einer durchaus authentischen Atmosphäre bietet er vor allem eine gute Unterhaltung. Und darauf kommt es am Ende an.

                  Fazit: der Film ist nicht der Knüller, sehenswert ist es aber allemal.

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                  • 7 .5

                    Das beste Programm bei den öffentlich-rechtlichen Sendern läuft immer mitten in der Nacht; da werden richtig gute Filme gezeigt. Dies ist nicht nur Fakt, sondern auch durchaus ironisch gemeint. So habe ich diesen hier Samstagsnacht bei der ARD aufgenommen.

                    Im Film geht es um den Anwalt Paul Chaney, der sich nach Mexiko begibt, um dort illegal eine Lunge für seine todkranke Tochter zu bekommen. Im Mittelpunkt der packenden Handlung steht also das brisante Thema Organhandel. Ein von Anfang bis zum Ende spannender und fesselnder Thriller. Die Inszenierung ist gut und darauf ausgerichtet, Emotionen beim Zuschauer zu erzeugen und Sympathie für die Protagonisten zu entwickeln, was ihr auch vollumfänglich gelingt. Überzeugt haben mich insbesondere die guten Schauspieler, was auch -für mich überraschend- für Diane Krüger gilt, die eine recht ordentliche Performance abliefert.

                    Von zentraler Bedeutung für den Film ist die letztendlich vom Protagonisten Paul Chaney gefällte Entscheidung hinsichtlich der lebensnotwendigen Transplantation der Lunge bei seiner Tochter. Eine enorm schwierige Moralfrage ! Wie hätte ich an seiner Stelle entschieden? Ich weiß es nicht. Aber vermutlich anders. Oder doch nicht... Puuuh ......

                    Fazit: absolut empfehlenswerter und sehenswerte Thriller

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                      smartbo 02.06.2018, 11:33 Geändert 03.06.2018, 17:56
                      über Kind 44

                      Selten einen solchen Absturz in der Qualität gesehen, wie bei diesem Film. Fängt richtig gut und fesselnd an, knickt dann jedoch so richtig ein, und die Spannung verpufft, weil er sich in zu viele Themenschwerpunkte verzettelt, anstatt sich auf das eigentliche Thema "die Jagd nach dem Serienkiller" zu konzentrieren und daraus Spannung zu erzeugen.

                      Auffällig ist, dass der Film mit zahlreichen Klischees überfrachtet ist, und so überrascht es nicht, dass schon am Anfang der Kasatschok und ein russische Männergesang serviert werden. Ja, okay, der Film bietet eigentlich genügend Action, dennoch stolpert die Handlung in meinen Augen flach von einer Szene in die andere vor sich hin bis zum ersehnten Filmende, das arg konstruiert und unecht wirkt. Zu guter Letzt wird noch eine Szene präsentiert, die an Kitsch nicht mehr zu übertreffen ist und mir den allerletzten Funken Hoffnung auf eine milde Bewertung genommen hat: aus meiner Sicht hart an der Grenze zur Persiflage auf schnulzige Hollywoodfilme.

                      Fazit: trotz eines guten Tom Hardy und ebenfalls guten Gary Oldman hat der Film mich nicht überzeugt und war letztendlich eine Enttäuschung.

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                        smartbo 01.06.2018, 17:58 Geändert 01.06.2018, 19:37

                        Worum geht es in dem Film?
                        Der junge Kale erhält von einem Gericht als Strafe einen dreimonatigen Hausarrest mit Alarmband, weil er in der Schule während des Unterrichts seinem Spanischlehrer wutentbrannt einen Kinnhaken verpasste. Der Grund für den Ausraster war eine Bemerkung des Lehrers über seinem Vater, der vor kurzem tödlich verunglückte. Den Arrest muss Kale zu Hause in seinem Zimmer absitzen. Aus Langeweile beobachtet er seine Nachbarschaft. Bald ist er davon überzeugt, dass sein obskurer Nachbar, Dreck am Stecken hat. Daraus entwickelt sich die Filmgeschichte.

                        Erwartet habe ich eine Art andere, interessante Interpretation der Story, die schon im Film „Das Fenster zum Hof“ von Alfred Hitchcock zu sehen war. Was ich gesehen habe, hat mich dann allerdings nicht gänzlich überzeugt. Der Hauptgrund liegt in der meiner Meinung nach wackeligen Inszenierung, die sich nicht entscheiden kann, wo im Hinblick auf die Genre-Ausrichtung die Akzente des Filmes gesetzt werden sollen. Hier im Schnelldurchlauf die Akzentuierung in chronologischer Reihenfolge: Familienfilm, Teeny-Komödie, Teeny-Romanze, Thriller, Action, Teeny-Romanze. Der Film hätte besser sein können, wenn man nicht zu viele Themen in die Handlung hineingepackt und sich mehr auf einen Handlungsstrang konzentriert hätte. Auch der Wechsel zwischen den einzelnen Schwerpunkten kam bei mir hölzern, unausgereift und holprig rüber, so dass die Gesamtkomposition der Inszenierung aus meier Sicht kein stimmiges und kein harmonisches Bild ergibt. Deshalb ist mein Eindruck von der Inszenierung nicht gerade der beste.

                        Wie bereits mehrfach hier auf mp in zahlreichen Kommentaren konstatiert, kommt er an das Original von Hitchcock „Das Fenster zum Hof“ aus dem Jahr 1954 qualitativ nicht heran. Wenn er sich schon storytechnisch bei diesem Film so reichlich bedient, dann muss er sich auch mit ihm messen lassen. Und da zieht er den Kürzeren, und kommt mit dem alten Hitchcock nicht mit.

                        Das war jetzt schon eine Menge Kritik von meiner Seite aus. Es wäre jedoch meiner Meinung nach unfair, ihn als schlecht einzustufen. Er hat nämlich selbstverständlich auch positive Seiten zu bieten. Dazu zählt die bärenstarke Performance von Shia LaBeouf und Davic Morse. Auch die durchaus authentische Atmosphäre weiß zu überzeugen. Hinzu kommt ebenfalls der tolle Score, der mir richtig gut gefallen hat.

                        Fazit: wenn ich die einzelnen Bewertungskriterien gegenüberstelle, diese aus dem Bauch heraus entsprechend gewichte, um zu einer Gesamtbewertung zu gelangen, dann komme ich eben auf die 5,5 Punkte. Bei einer reiferen Inszenierung wären sicherlich aus meiner Sicht noch weitere Pluspunkte drin.

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                          smartbo 30.05.2018, 18:23 Geändert 31.05.2018, 13:04

                          Während der Sichtung fragt man sich schon, wer hier eigentlich die Bösen sind: die straffälligen Jugendlichen oder doch das Aufsichtspersonal. Was desweiteren aus soziologischer Perspektive auffällig ist: Ähnlichkeiten des Systems, das in dieser Verbesserungsanstalt vorherrscht, mit unserem Gesellschaftssystem und mit unserem Berufsleben sind ja unverkennbar. Hier nur ein paar gemeinsamen Merkmale: streng vertikale Hierarchie, Anpassung, Gehorsam, Belohnung, das Streben nach Aufstieg, Angst vor Abstieg, Korruption, Denunziantentum usw. usw. Aufgabe solcher Erziehungscamps ist es eben, -nüchtern betrachtet-, im Rahmen der sogenannten Resozialisierung, egal wie, teils mit brutalen Methoden die Funktionsfähigkeit des Gesellschaftssystems zu sichern und Störpotential auszusondern. Humane Aspekte stehen dabei –trotz gegenteiliger Bekundungen von Politikern aller Couleur – nicht im Vordergrund, was insbesondere für die USA gilt. .....

                          Der Film benötigt etwas Zeit, bevor er so richtig in Fahrt kommt. So hat er in der Anfangsphase schon meine Geduld herausgefordert. Es lohnt sich aber in jedem Fall bis zum Ende dabeizubleiben. Mir hat er jedenfalls letztendlich gefallen, und –was bei Filmen dieses Genres wichtig ist- emotional erreicht.

                          Daumen hoch: ein sehenswerter und empfehlenswerter Film

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                            smartbo 29.05.2018, 16:33 Geändert 18.09.2018, 17:10

                            Endlich wieder mal seit langer Zeit ein Film, der mich begeistern konnte, und qualitativ weit vom alltäglichen mittelmäßigen Einheitsbrei entfernt ist. Tolle Kulisse, aufwendige Requisiten, detailgetreue Kostümierung, viktorianisches London, 19tes Jahreshundert, finstere Atmosphäre: alles das, was ich an Filmen so liebe. Schauspielerisch hat mir Olivia Cooke ausgezeichnet gefallen, die die Hauptrolle spielt. Bekannt ist sie mir aus der Serie Bates Motel, in der sie lediglich in einer Nebenrolle auftrat. Hier zeigt sie auf ganzer Linie, was sie kann. Klasse Leistung. Mindestens ebenbürtig ist Bill Nighty, der den Inspektor John Kildare verkörpert und ebenfalls großartig abliefert. Aber auch der übrige Cast kann mit Fug und Recht als sehr gut eingestuft werden. Der Film bietet einen anspruchsvollen und intelligenten Plot und ein Ende, das wahrlich heftig ist und es in sich hat. Die Inszenierung ist gut, frei von Holprigkeiten oder Längen. Intelligente Dialoge, gute Kamera sowie ein fein dosierter Score runden den guten Eindruck ab.

                            Ich finde es nur schade und irreführend, dass dieser Film -vermutlich aus marketingtechnischen Erwägungen- vollmundig als Horror und Thriller angepriesen wird, was bei den Filmfreunden zu falschen Erwartungen, Enttäuschungen und Verärgerung führen muss, da er nun wirklich weit davon entfernt ist. Das zutreffende Genre wäre meiner Meinung nach Krimi/Drama. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Es wäre ehrlicher.

                            Schlussendlich kann ich nur eine ganz klare Empfehlung aussprechen: zurücklehnen, anschauen und großes Kino genießen.

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                              smartbo 29.05.2018, 13:53 Geändert 29.05.2018, 19:33

                              Der Film hat mich leider nicht überzeugt. Dies liegt primär an dem Plot, der aus bisschen Drama, bisschen Thriller, bisschen gefühlvollem Familienfilm und bisschen Horror bunt zusammengemischt wurde. Insbesondere der Mix aus Horror und Familienfilm, der zum Ende hin sehr emotional wurde, war für mich schwer vereinbar. Hinzu kommen dann noch Schauspieler, die meiner Einschätzung nach nicht gerade die beste Performance lieferten. Bei allem Respekt vor Kindern, die eine gute schauspielerische Leistung zeigen, diesmal konnte mich jedoch Jacob Tremblay, - im Gegensatz zu seiner grandiosen Performance in dem Film „Raum“-, nicht erfreuen. Die Handlung selbst empfand ich als nicht gerade fesselnd. Und so zog der Film träge und langwierig an mir vorbei, ohne mich erreicht zu haben.

                              Daher kommt er aus meiner Sicht über eine Bewertung in der Kategorie „uninteressant“ leider nicht hinaus.

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                                smartbo 27.05.2018, 16:04 Geändert 28.05.2018, 13:30

                                Selten einen Film mit solch intensiver und dichter Atmosphäre gesehen, die als enorm düster, real und fesselnd charakterisiert werden kann. Klasse Setting und grandiose Schauspieler runden den guten Eindruck des Filmes ab. Sicherlich nicht der typischer Horrorfilm als welcher er angepriesen wird. Daher werden Freunde von Freddy Krueger mitunter enttäuscht sein. Leider führt das dann bisweilen dazu, dass – wie bei diesem Film – aus Enttäuschung darüber, dass "nicht genügend Blut fließt", negative Kommentierungen erfolgen und der Film mit einer schlechten Benotung bestraft wird, was wiederum in das Gesamtergebnis einließt und meiner Meinung nach letztendlich dieses verfälscht.

                                Mich hat er auf ganzer Linie überzeugt. Daumen hoch, absolut sehenswert.

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                                  smartbo 25.05.2018, 17:36 Geändert 26.05.2018, 19:47
                                  über Cargo

                                  Dystopischer Plot, Martin Freemann... Wow, was war ich neugierig und gespannt. Am Ende hat mich der Film jedoch enttäuscht. Fangen wir mal mit der Idee und der Story an. Also, nun wirklich nichts Neues oder Innovatives: die Untoten jagen die überlebenden gesunden Menschen und die Gesunden wiederum haben Angst davor, von den Zombies gebissen zu werden und flüchten. Ähhh..... Hatten wir das nicht schon in unzähligen Variationen? Sorry, die Knochen sind dann doch irgendwann ausgelutscht. Nichts gegen Zombiefilme. Im Gegenteil. Gute Zombiefilme sehe ich mir gerne an. Aber wenn in der Story dramaturgisch immer wieder nur das gleiche oben kurz skizzierte Grundschema im Mittelpunkt steht, dann ist mir das zu wenig.

                                  Zu der nicht gerade hinreißenden Filmgeschichte kommt noch hinzu, dass sich die Handlung träge vor sich hin zieht. Von fesselnder Inszenierung oder Spannung habe ich kaum etwas gesehen. Das Setting und die Kulissen sind schon prima. Das gleiche gilt für Martin Freemann, der schauspielerisch –wie gewohnt- eine überzeugende Performance liefert.

                                  Das reicht aber in meinen Augen für eine gute Bewertung leider nicht aus. Und so kommen bei mir gerade mal die 5 mageren Pünktchen zusammen.

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                                    smartbo 23.05.2018, 14:51 Geändert 24.05.2018, 12:35
                                    über Peacock

                                    Der Film hat mir – um das mal vorwegzunehmen – gefallen. Der positive Eindruck hat mich schon etwas überrascht, ist der Film doch ziemlich unbekannt. Hervorzuheben ist die wirklich ungewöhnliche Story: ein junger schizophrener Mann, der in den USA der 1950er Jahre alleine in einer kleinen Stadt lebt, schlüpft –von seiner Umgebung unbemerkt- abwechselnd in die Rolle des Johns und in die Rolle seiner Freundin Emma. Von einer „harmonischen Beziehung“ zwischen „den Beiden“ kann jedoch keine Rede sein. John und Emma handeln konträr, und John wird auf Emma zunehmend wütender. Mehr soll aber nicht verraten werden.

                                    Schauspielerische brilliert im Film Cillian Murphy. Seine Performance hat mir außerordentlich gut gefallen. Auch wenn die Gesichtszüge Emmas auf mich etwas zu männlich wirkten, bietet der Thriller eine überzeugende und durchaus glaubwürdige Atmosphäre. Was ich etwas vermisst habe, ist ein durchgängiger Spannungsaufbau. So verläuft die Handlung für meine Begriffe etwas zu flach, ohne großer dramaturgischer Höhen und Tiefen. Und was den Score anbetrifft, hätten den Film etwas mehr Songs aus den 50er Jahren qualitativ noch besser gemacht.

                                    Fazit: Trotz meinen kritischen Ausführungen ist es meiner Meinung nach schlussendlich ein insgesamt guter Film, dessen Stärken in seiner Originalität und grandioser Performance des Protagonisten liegen. Dass er so unbekannt ist, hat er nicht verdient. Ich kann ihn jedenfalls als ein Geheimtipp weiterempfehlen.

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                                      smartbo 22.05.2018, 18:51 Geändert 30.05.2018, 22:40

                                      Bin kein großer Freund deutscher Filmproduktionen. Den hier habe ich mir angeschaut wegen dem österreichischen Filmregisseur Andreas Prochaska, der den Film "Das finstere Tal" inszenierte und den ich damals schon so gut fand. (siehe dazu meinen Kommentar zum „Das finstere Tal“ vor etwa 2 Jahren).

                                      Prochaska’s Filme bestechen durch ihre unaufgeregte, düstere und ruhige Inszenierung sowie einen ziemlich behäbigen Handlungsverlauf. Aber Vorsicht: dies impliziert bei ihm keineswegs Langeweile. Er schafft vielmehr das Paradoxon und bietet in seinen Filmen aus der leisen Inszenierung heraus Spannung pur und eine enorm intensive Atmosphäre, die von Anfang bis zum Ende zu fesseln weiß. Ein wirklich guter Film, den ich als sehenswert empfehlen kann.

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                                        smartbo 22.05.2018, 14:18 Geändert 02.08.2018, 16:33

                                        Selten eine solche Schreibblockade gehabt, wie bei diesem Film. Aufgrund seiner Vielschichtigkeit hatte ich anfangs Schwierigkeiten, einen Kommentar zu verfassen. Er weist ja so viele Merkmale auf. Was soll man denn über ihn schreiben? Welche Schwerpunkte soll man setzen? Was ist er primär? Pure Action? Gesellschaftskritisch? Eher eine Komödie? Eine psychologische Studie? Familiendrama? Ich beschränke mich einfachheitshalber auf die aus meiner Perspektive auffälligsten Aspekte, ohne alle oben genannten Punkte anzusprechen.

                                        Der Film ist nach meinem Empfinden hinsichtlich der Charaktere und phasenweise handlungstechnisch mit Klischees überzogen, und die Inszenierung unverkennbar stark Applaus erheischend. Der Protagonist William wird als ein Otto-Normal-Verbraucher wie „du und ich“ präsentiert und die Szenen emotional so akzentuiert, dass man sich als Zuschauer mit dem Protagonisten identifiziert und ihn permanent bestärkt: „ja, bravo, richtig so, dem hätte ich aber auch eins gegeben“. Die Szenen und die Protagonisten sind nach meinem Empfinden teilweise stark überzeichnet. Der Film kam daher partiell bei mir rüber, wie eine Groteske oder eine schwarzhumorige Satire. Überflüssig und übertrieben fand ich jedenfalls, dass der Protagonist William im Verlauf der Handlung ein immer größeres Waffenarsenal einsammelt. Das geht so weit, dass er sogar über eine Bazooka verfügt und diese auch einsetzt. Grotesk. Darauf hätte der Film meiner Meinung nach verzichten können.

                                        Der Film hat auch –ganz klar- Vorzüge aufzuweisen. So sind einige Szenen so exzellent, dass sie meines Erachtens in die Filmgeschichte eingeordnet werden können, z.B. die Anfangsszene im Stau oder der Aufenthalt beim McDonalds. Das ist wirklich gut gemacht und insbesondere schauspielerisch brillant umgesetzt. Wenn wir schon mal beim Waffenarsenal sind: das Großkaliber des Filmes ist –ganz klar- Michael Douglas, den ich zu einem der besten Schauspielern zähle. Dazu gehört meiner Meinung nach aber auch Robert Duval, der den alten Polizisten spielt und den Streifen qualitativ ebenfalls nach oben pusht. Die Inszenierung ist glatt, der Handlungsverlauf frei von Längen. Spannung ist ausreichend vorhanden. Mich hat er jedenfalls trotz meiner oben aufgeführten kritischen Anmerkungen gut unterhalten.

                                        Fazit: aus meiner Sicht nicht der Knüller. Empfehlenswert ist er jedoch in jedem Fall. Schon alleine deswegen, weil er Kult ist und zur Filmgeschichte gehört.

                                        P.S. Eine gute professionelle, kritische Analyse zu dem Film findet Ihr im Netz unter:
                                        http://www.film-kultur.de/filme/filmhefte/falling_down.pdf

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                                          smartbo 19.05.2018, 18:59 Geändert 19.05.2018, 22:48

                                          Leutnant Frederick Manion wird wegen Mordes an dem Barbesitzer Barney Quill angeklagt , der seine Frau vergewaltigt haben soll. Manion’s Verteidigung hat der Anwalt Dr. Paul Biegler übernommen, der bisher Bezirksstaatsanwalt war. Diesen Posten hat er an seinen Widersacher Mitch Lodwick verloren, der in dem Prozess wiederum als Staatsanwalt und sein Gegner fungiert. Während sich der Staatsanwalt den erfahrenen Ankläger Claude Dancer zur Hilfe geholt hat, wird Dr. Biegler, der eine kleine Kanzlei betreibt, lediglich von seiner Sekretärin, die er kaum bezahlen kann, und einem befreundeten versoffenen Anwalt unterstützt. Der Kampf David gegen Goliath beginnt. Das Justizdrama, das auf tatsächlichen Begebenheiten basiert, schildert den Gerichtsprozess bis zur Urteilsverkündung.

                                          Der Film ist sicherlich nicht unbedingt für jeden Geschmack geeignet und dürfte schwere Kosten für Fans von Actionfilmen und von Thrillern sein, die auf Hochspannung getrimmt sind. Ich schaue mir aber auch solche Filme gerne an, um möglichst breites Filmspektrum abzudecken und mich nicht einseitig auf ein bestimmtes Genre festzulegen. Auch wenn dieser hier schwarz/weiß ist, über zwei Stunden lang dauert und aus der verstaubten Mottenkisten stammt (Jahr 1959) hat er mir trotzdem gut gefallen. Exzellent sind vor allem die intelligenten und witzigen Dialoge, die mir ausgezeichnet gefallen haben. Die Inszenierung (Regie führte Otto Preminger) ist sicherlich nicht auf Nervenkitzel ausgerichtet, dennoch bietet das Justizdrama eine dichte und fesselnde Atmosphäre, die von der permanente Neugier auf den Ausgang des Verfahrens genährt wird. Schauspielerisch überzeugt hat mich insbesondere James Steward, der –wie man es von ihm gewohnt ist – seine Rolle des Anwaltes Dr.Biegler etwas tollpatschig, aber liebenswürdig und schlitzohrig spielt. Gefallen hat mir ebenfalls Joseph Nye Welch, der den gutmütigen Richter Weaver darstellt und der im richtigen Leben kein Schauspieler war, sondern Anwalt und Rechtsberater der US-Army.

                                          Was ich bei diesem Film ausdrücklich loben möchte, ist die deutsche Synchro. Diese findet hier auf mp in den Kommentare leider kaum Beachtung. Wenn man bedenkt, dass der Film aus dem Jahr 1959 ist, dann kann ich nur sagen: alle Achtung. Super gemacht.

                                          Wer sich eine Genre-Abwechslung gönnen möchte und keine Berührungsängste mit alten schwarz/weiß-Filmen hat, dem kann ich den Film ohne Vorbehalt als sehenswert empfehlen.

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                                            smartbo 17.05.2018, 22:04 Geändert 18.05.2018, 13:01

                                            Trotz holpriger Inszenierung und mittelmäßigen Schauspielern schaltet man nicht aus, bleibt am Ball und schaut bis zum Ende. Der Grund ist, dass man sich innerlich mit den schutzlosen Kindern solidarisiert und hofft, dass ihnen nichts passiert. Zumindest mir ging es so. Positiv bewerte ich auch die düstere Atmosphäre, die der Film ausstrahlt. Letztendlich kann man jedoch von einem guten Film nicht sprechen. Als sehenswert kann ich den beim besten Willen nicht empfehlen. Da fehlt schon einiges. Auch für wenigstens paar weitere Gnadenpunkte mehr reicht es nicht.

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                                              smartbo 16.05.2018, 14:56 Geändert 12.06.2018, 14:30

                                              - Der Kommentar enthält Spoiler -

                                              Der Film handelt von der gutsituierten Familie Murphy, die zu der amerikanischen Oberschicht gehört und in einem Vorort in einem großen Haus lebt. Der Vater Steven ist Arzt an einem Krankenhaus, die Mutter Anna ist Hausfrau. Die zwei Kinder, Tochter Kim und Sohn Bob, gehen zur Schule. Der Familie geht es gut. Der Vater fährt einen dicken Benz, das Familienleben ist harmonisch, offene Probleme gibt es nicht. Bis, ja bis ein mysteriöser 16jähirge Junge namens Martin auftaucht und sich zuerst mit dem Vater und dann mit der gesamten Familie anfreundet. Ab da beginnt die albtraumhafte Geschichte des Filmes, und es geht so richtig los.

                                              Der Film wird unter dem Genre Drama/Horror geführt. Okay, Drama ist es schon. Aber schaut man genauer hin, kann vom Horror keine Rede sein. Vielmehr ist es meiner Meinung nach ein Familienfilm der anderen Art. Warum? Er schildert beängstigend und grausam wie sich das Familienleben, das bisher so gut funktionierte, von einer harmonischen Idylle zu einem egoistischen Kampf auf Leben und Tod untereinander entwickeln kann. Der Film entlarvt, wie heuchlerisch und verlogen das Familienleben sein kann, das oft nur darauf ausgerichtet ist, nach außen hin eine heile Welt vorzugaukeln. Die gelegentlich vorgebrachte Auffassung, es sei primär ein Rachethriller, teile ich nicht. Martin steht zwar mit seiner Vergeltung im Vordergrund der Geschichte. Sein Handeln ist jedoch nur der Anstoß für die eigentliche Filmhandlung, die im Mittelpunkt steht, nämlich der schmerzliche Zerfall einer Familie.

                                              Der etwas merkwürdige Filmtitel „The Killing of a sacred deer“, (ins deutsche w o r t w ö r t l i c h übersetzt -Die Tötung eines heiligen Hirsches-), bezieht sich auf die griechische Mythologie in der es um Agamemnon geht, der zu Beginn des Trojanischen Krieges in einem Wald einen heiligen Hirsch tötete und daraufhin zur Strafe Artemis, der Göttin des Waldes, seine Tochter Iphigenia als Opfer anbieten musste. Darum geht es auch im weitesten Sinne in der Filmstory und desweiteren: im Film hat Kim Murphy, die Tochter des Arztes, eine Klassenarbeit über Iphigenie geschrieben. Wunderbar ist es auf Wikipedia erläutert: https://de.wikipedia.org/wiki/The_Killing_of_a_Sacred_Deer#Bedeutung_des_Filmtitels

                                              Gut finde ich an dem Film den originellen Plot, dessen Grundidee unverkennbar auf der oben skizzierten Episode aus der griechischen Mythologie basiert. Auch wenn die Story außergewöhlich ist, kommt der Film dank der ausgezeichneten Inszenierung atmosphärisch glaubwürdig rüber. Schauspielerisch überzeugt vor allem Barry Keoghan, der brillant den Martin spielt. Allerdings hat mir seine monotone deutsche Synchro nicht gefallen, was schon Chionati in seinem Kommentar weiter unten explizit herausgestellt hat. Dass mit der emotionslosen Monotonie in der Stimme dramaturgische Effekte erreicht werden sollen, ist mir schon klar. Es ist jedoch nach meinem Empfinden zu überspitzt. Das schmälert aber die insgesamt gute Bewertung des Filmes nicht. Schauspielerisch vorzüglich sind darüberhinaus –ganz klar- Collin Farrel in der Rolle des Vaters Steve Murphy und Nicole Kidman als Mutter Anna Murphy. Bemerkenswert ist, wie gut Nicole Kidman mit ihren 50 Jahren noch aussieht. Wow.

                                              Fazit: Daumen hoch, ich kann den Film ohne Vorbehalt als sehenswert empfehlen

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                                                smartbo 15.05.2018, 14:14 Geändert 17.05.2018, 15:05
                                                über Safe

                                                Im Mittelpunkt der Handlung steht der Arzt Tom, der nach dem tragischen Ableben seiner Ehefrau alleine mit seinen zwei Töchtern in einer ruhigen Vorstadt in England lebt und dessen Tochter Jenny eines Tages plötzlich vermisst wird. Geschildert werden in der Serie die verzweifelte Suche Toms nach seiner Tochter sowie die Ereignisse, die im Zusammenhang mit dem Verschwinden seiner Tochter und dem Mord an einem Nachbarsjungen stehen.

                                                Das Highlight der Serie ist –um das mal vorwegzunehmen- die wirklich beachtenswerte und überraschende Auflösung. Deshalb ist es schon von Bedeutung, dass man die Serie gänzlich bis zum Ende schaut, um sie fair bewerten zu können. Aber eins nach dem anderen.
                                                Vom Anfang bis zum Ende wird man im Handlungsverlauf vom Cliffhanger zum Cliffhanger und von einem Twist zum anderen getrieben. Das verleiht der Serie ein flottes Tempo und macht permanent neugierig auf Mehr. Die Inszenierung ist wirklich gut, was sich auch in der authentischen Atmosphäre wiederspiegelt. Zu der guten und überzeugenden Atmo tragen ebenfalls die vorzüglichen Protagonisten bei. Schauspielerisch hat mich vor allem –ganz klar- Michael Hall überzeugt, der den Arzt Tom spielt und der schon in meiner Lieblingsserie „Dexter“ exzellent die Hauptrolle gespielt hat. Auch die übrigen Schauspieler haben mir gefallen. So sind sogar die Nebenrollen gut besetzt.

                                                Der einzige kleine Kritikpunkt von meiner Seite aus ist allerdings, dass die Serie etwas zu lang ist. So ist die Story auf acht Folgen gestreckt worden, was meiner Meinung nach zu viel ist. Deshalb weist sie auch partiell ein paar Längen auf. Ein Film in zwei Teilen oder vier bis sechs Serien-Episoden wären meines Erachtens die optimale Dosierung. Das hätte der Serie bei mir sicherlich noch mindestens einen weiteren Punkt bei der Bewertung eingebracht.

                                                Fazit: eine gute und sehenswerte Serie, prima zum Bingen geeignet.

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                                                  smartbo 12.05.2018, 13:11 Geändert 12.05.2018, 14:09

                                                  Der Kommentar enthält Spuren von Spoilern.

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                                                  Der Film hat mich nicht überzeugt. Ein typischer Bruce Wilis – Action- Schinken, den man schon unzählige Male in gleicher oder ähnlicher Version gesehen hat. Unübersehbar ist, dass er auf dem Film „Ein Mann sieht rot“ basiert, der 1974 sehr populär war. Viel zu kritisieren gibt es von meiner Seite aus nicht, aber auch besonders zu loben ebenfalls nicht. Ich ordne den Rache-Thriller lediglich in die Kategorie ein: „handwerklich ordentlich gemacht, einmal anschauen ist okay, mehr aber nicht.“

                                                  Fazit: der Film hat qualitativ nach meiner Einschätzung gerade mal ein durchschnittliches Niveau erreicht. Zu einem „Gut bis sehr gut“ reicht es nach meinem Empfinden nicht.

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                                                    smartbo 12.05.2018, 12:57 Geändert 12.05.2018, 13:22

                                                    Ein Kult-Horror-Film, der mich nicht gerade vom Hocker gerissen hat. Dennoch, wenn man bedenkt wie alt er ist, hat er mich verdammpt gut unterhalten. Langeweile? Null. Und darauf kommt es doch an. Gut fand ich vor allem Jamie Lee Curtis. Daumen hoch. Diesen Horror-Klassiker sollte man sich als Film-Fan in jedem Fall anschauen.

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