smartbo - Kommentare

Alle Kommentare von smartbo

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    smartbo 29.07.2018, 15:55 Geändert 29.07.2018, 16:14
    über Wolfman

    Die Handlung ist im viktorianischen Zeitalter in England angesiedelt. Nachdem sein Bruder ermordet wurde kehrt Lawrence Talbot nach Blackmore auf das Landgut seines Vaters zurück. Als er im Leichenschauhaus die Leiche seines Bruders sieht, ist diese grausam entstellt und verstümmelt. Als er dann noch von einer blutrünstigen Bestie angegriffen wird, beschließt er, dem Geheimnis, über das in Blackmore getuschelt wird, auf die Spur zu kommen ........

    Der Film hat mich neugierig gemacht, weil die Meinungen über ihn sehr konträr sind. Die Benotungen hier auf mp bewegen sich in einer Bandbreite von der Höchstbewertung 10 (= Lieblingsfilm) bis hin zu einer 1 (=ärgerlich). Dabei sind die Höchstbewertungen und die schlechten Bewertungen durchaus breit gestreut und keine Ausreißer. Deshalb wollte ich mir meine eigene Meinung bilden. Nun, nach der Sichtung kann ich eins sagen: über die schlechten Bewertungen und die negativen Kommentierungen kann ich mich nur noch wundern.

    Was macht den Film meiner Meinung nach so gut?
    Das Schwergewicht im Film ist die düstere und gruselige Atmosphäre, die ihm eine morbide Stimmung verleiht. Der gute Plot, die authentischen viktorianischen Kulissen, die gelungene Inszenierung und eben diese makabre Atmosphäre machen ihn durchgehend spannend und fesselnd. Gut gefallen hat mir die filmtechnische Umsetzung der Wandlung vom Mensch zum Wolf. Eine wahrlich großartige Animationsfilmtechnik, die hier zum Tragen kommt. Das ist super gemacht. Zu guter Letzt bietet er auch noch eine exzellente schauspielerische Leistung der Protagonisten. Und hier brillieren vor allem Benicio del Toro, Emilly Blunt und Anthony Hopkins.

    Fazit: Ich habe im Film von der vielfach beschriebenen Langeweile nichts verspürt. Was ich gesehen habe ich eine tolle und kurzweilige Unterhaltung. Deshalb kann ich bei dieser hohen Filmqualität nur noch eine glasklare Empfehlung abgeben: „sehenwert“. Top Film.

    5
    • 7 .5
      smartbo 28.07.2018, 19:02 Geändert 30.07.2018, 10:26
      über Calibre

      Calibre erzählt die Geschichte von zwei Freunden, die sich in ein abgelegenes schottisches Hochland-Dorf begeben, um das Wochenende mit dem Jagen zu verbringen. Doch dann kommt es zu einem schrecklichen Unfall, der für die beiden verheerende Folgen nach sich ziehen sollte ....

      Es ist ein durchgehend mitreißender Thriller, der eine verblüffend authentische Atmosphäre bietet. Das macht ihn unglaublich real, so dass man bald den Eindruck gewinnt, es handelt sich hier um eine Dokumentation. Dazu tragen sicherlich in erster Linie die super Schauspieler bei, aber auch die gekonnte Inszenierung des schottischen Regisseurs Matt Palmer. Wenn man bedenkt, dass dies sein Erstlingswerk ist, dann kann man nur sagen: Hut ab.

      Fazit: Daumen hoch, ich halte den Film für absolut sehenswert. TOP.

      P.S: Wer ist denn auf die unheivolle Idee gekommen, dem Film den deutschen Untertitel Waidmannsunheil zu verpassen? (Auf Netflix)
      Ein Witz.

      8
      • 5 .5
        smartbo 28.07.2018, 18:39 Geändert 28.07.2018, 19:43

        Der Ex-Knacki Johnny Clay plant, mit einem zusammengestellten Team die Wettkasse einer Pferderennbahn auszurauben und 2 Millionen Dollar zu erbeuten. Dabei soll aber niemand verletzt werden. Zum Team gehört unter anderen auch der Kassierer der Pferderennbahn. Trotz aller sorgfältiger Planung haben Clay und seine Männer eins übersehen: als Sherry Peatty, die geldgierige Ehefrau des Kassierers, von ihrem Mann von dem Plan erfährt, macht sie zusammen mit ihrem Freund ihre eigenen Spielchen, um an das Geld heranzukommen. Und am Ende wird es blutig ...

        Auch wenn der schwarz/weißer Heist-Film von der Legende Stanley Kubrick inszeniert wurde, hat er mich nicht überzeugt. Der Film stammt aus dem Jahr 1956 und so ist die Inszenierung entsprechend holprig und unausgereift. Die Action-Szenen kommen kantig, holprig und overacted rüber. Für die damalige Zeit war das okay, aber aus der heutigen Perspektive betrachtet sieht das partiell ungewollt komödiantisch aus. Das nagt schon an der Authentizität.
        Der Film punktet aber mit seiner eigenwilligen Erzähltechnik, die primär auf Dialogen basiert, d.h. der Handlungsablauf ist in den einzelnen Dialogen angesiedelt. Das ist zweifellos im Film gut gemacht und verdient einen dicken Plus-Punkt.

        Fazit: Ich denke, dass es -gemessen an den heutigen Ansprüchen- für eine gute Unterhaltung nicht ausreicht und der Film eher etwas für professionelle Cineasten ist. So komme ich eben zu einer Bewertung, die im Bereich „geht so“ angesiedelt ist. Dabei sind schon mindestens 2 Punkte in der Bewertung alleine aus Respekt vor dem großen Meister Stanley Kubrick enthalten.

        4
        • 7 .5

          Der Schriftsteller Ellison Oswalt zieht mit seiner Familie in ein neues Haus ein. Ihm fehlen für ein neues Buch die Ideen und so möchte er sich dort Inspiration holen. Mit seinen Recherchen auf dem Dachboden des Hauses erfährt er nach und nach, welche schrecklichen Ereignisse sich in diesem Haus in der Vergangenheit zugetragen haben. Dieses Geheimnis behält er aber für sich ....

          Der Film baut die Spannung gekonnt auf und steigert diese kontinuierlich bis zum Schluss. Ein super Spannungsbogen. Dass er über weite Strecken so gut funktioniert, liegt zum einen an der überragenden schauspielerischen Performance von Ethan Hawke, der den Film praktisch fast alleine trägt. Zudem sorgen die vortrefflichen Gruseleffekte und der guter Soundtrack dafür, dass einem trotz der relativ langsamen Erzählweise nicht langweilig wird. Die düstere und morbide Atmosphäre rundet den guten Eindruck ab. Lediglich das Ende ist meiner Auffassung nach für ein Horrorthriller etwas flach ausgefallen. Da hätte man besser machen können.

          Fazit: nicht der Hammer, der einen vom Hocker reißt. Dennoch, Daumen hoch, ein absolut sehenswerter Thriller.

          3
          • 8

            Ellen Ripley befindet sich in einem Kälteschlaf. Als sie ins Leben erweckt wird, erfährt sie, dass auf dem Planeten, auf dem sie vor 57 Jahren gegen die Aliens gekämpft hat, inzwischen eine Menschenkolonie aufgebaut wurde. Als der Kontakt zu der Kolonie abreißt, wird ein Rettungstrupp organisiert, der den Menschen in der Kolonie zur Hilfe kommen und die Aliens vernichten soll. Als er in der Kolonie ankommt, beginnt der Kampf gegen die gefährlichen Horror-Bestien ....

            Ja ich weiß, ich bin mit dem Film spät dran, aber nicht zu spät. Für den ist es eben nie zu spät, weil er zeitlos ist und trotz seiner mehr als 30 Jahre, die er auf dem Buckel hat, immer noch brillante Qualität bietet. Das Besondere an dem Film ist, dass er fast gänzlich ohne einer ausdifferenzierten Handlung auskommt und eine solche fesselnde und alles dominierende bombastische Action bietet, dass man diese gar nicht so richtig vermisst. Für das Jahr 1986 zeigt er ein exzellentes Sci-Fi-Setting und eine wahrlich brillante Horror-Tricktechnik, die verblüffend real rüberkommt. Was mir besonders gut gefallen hat, sind die vielen verschiedenen tollen Charaktere, die im Film spielen und ihn noch zusätzlich würzen. Und Sigourney Weaver rockt in der Rolle der Ellen super: knallhart, wenn es sein muss und mit viel Gefühl, wo es angebracht ist. Dass der Film unter diesen Voraussetzungen von Anfang bis zum Ende ohne Längen Hochspannung bietet, dürfte dann wohl ganz klar sein.

            Fazit: Der Gesamteindruck ist grandios. Der Film, der völlig zurecht Klassiker und Kult ist, bietet eine tolle Unterhaltung. Daumen hoch. Klasse.

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            • 3 .5
              smartbo 25.07.2018, 18:33 Geändert 25.07.2018, 19:24

              Der junge Jimmy ist seit einem Unfall in seiner Kindheit geistig behindert und lebt von seiner Familie wohlbehütet und geliebt in einer Kleinstadt in Georgia. Trotz seines Handicaps hat er jedoch ein sehr gutes Gedächtnis, und er kann nicht lügen, wie es schon der Filmtitel verrät.

              Es lohnt sich nicht den Film großartig zu kommentieren, weil er nach meiner Einschätzung nicht gut ist. Hauptkritikpunkt ist aus meiner Perspektive das miserable Drehbuch und die unausgereifte Inszenierung, die einen bunten Mix aus den verschiedensten Genres anbietet, so dass man sich bald fragt, was will der Film eigentlich? Will er ein Familiendrama sein, ein Justiz-Thriller, ein religiöser Film mit kirchlicher Botschaft oder dann doch ein Krimi? Von allem ist in der genannten Reihenfolge etwas dabei, und so verzettelt er sich hinsichtlich der Handlung und seinem Schwerpunkt mit der Auswirkung, dass er uninspiriert, unsicher und nicht überzeugend rüberkommt. Warum er dann partiell auch noch unter dem Genre Fantasy geführt wird, bleibt ein Rätsel.
              Auch der Wechsel zwischen den einzelnen Schwerpunkten kam bei mir hölzern und holprig rüber, so dass die Gesamtkomposition der Inszenierung aus meiner Sicht kein stimmiges und kein harmonisches Bild ergibt. Hinzu kommt noch der Plot, den man nicht gerade als fesselnd oder besonders interessant einstufen kann.

              Allerdings hat der Film auch ein paar positive Seiten zu bieten. Dazu gehört ohne jeglichen Zweifel die brillante schauspielerische Leistung von Ian Coletti, der den behindertet Jimmy spielt. Ebenfalls großartig ist meiner Meinung nach Ted Levine, der den Großvater von Jimmy darstellt. Zu den Plus-Punkten gehört darüberhinaus sicherlich auch die gelungene authentischen Atmosphäre, die gekonnt das Leben in einer Kleinstadt in den USA wiederspiegelt und durchaus überzeugt.

              Fazit: Die von mir erwähnten positiven Punkte reichen aber bei weiten für eine gute Bewertung nicht aus. Wie bereits erwähnt, liegt dies an der verkorksten Inszenierung und der miserablen Story. Von daher kann ich ihn als sehenswert beim besten Willen nicht empfehlen.

              4
              • 8 .5
                smartbo 24.07.2018, 19:18 Geändert 24.07.2018, 19:35

                --- Der Kommentar enthält leichte Spoiler ---

                Im Film geht es um den Kampf der US-Regierung gegen die mexikanischen Drogen-Kartelle, die an der Grenze zwischen USA und Mexiko Gewalt und Terror verbreiten. Mit einer aus den USA gesteuerten blutigen Aktion, bei der die Tochter eines mexikanischen Kartell-Bosses entführt wird, soll der Kampf zwischen den Kartellen untereinander provoziert werden. Durchgeführt wird die Aktion von einem bis an die Zähne bewaffneten Profitrupp, der von dem FBI- Agenten Matt Graver und seinem Partner Alejandro, einem Auftragskiller, gesteuert wird. Doch dann geht alles schief und die Aktion gerät aus dem Ruder.....

                Du sitzt noch nicht richtig, und schon zieht dich der Film mit seiner düsteren und fesselnden Stimmung in seinen Bann. Die Handlung ist klasse und nicht danach ausgerichtet, was moralisch oder unmoralisch ist. Sie bietet vielmehr knallharte Spannung pur, jenseits des politisch korrekten Maistreams. Und das muss man dem Film hoch anrechnen: die Handlung ist authentisch und glaubwürdig. Schon alleine deswegen verdient der Film einen dicken Pluspunkt. Der Handlungsablauf ist klar und plausibel. Unnötige Monologe oder sonstigen störenden und überflüssigen Tüdelkram kann man im Film erfreulicherweise lange suchen.

                Eine Wucht stellt im Film schauspielerisch Benicio del Toro als Auftragskiller dar, der seine Rolle ruhig, kühl und enorm authentisch spielt. Einfach nur brillant. Und Josh Brolin in der Rolle des FBI-Agenten steht ihm im nichts nach. TOP. "Sicario 2“ ist ein dreckiger, actiongeladener und brutaler Film. Dennoch zeigt er am Filmende viel Herz und Mitgefühlt, wenn es um das Leben des mexikanischen Teenagermädchens geht. Zweifelsfrei ein gelungenes und versöhnliches Ende, das mir gut gefallen hat.

                Fazit: Ein mitreißender Thriller, den ich als absolut sehenswert empfehlen kann. TOP.

                5
                • 9 .5
                  smartbo 23.07.2018, 18:19 Geändert 23.07.2018, 21:32

                  Den koreanischen Film habe ich bereits vor einem Jahr bewertet und kommentiert. Hier mein neuer Beitrag.

                  Ein arbeitsloser junger Mann versucht nach einer gescheiterten Beziehung Selbstmord zu begehen und stürzt sich von einer Brücke in Seoul in den Fluss Han. Als Nichtschwimmer gelingt es ihm, mit viel Glück dann doch noch zu überleben und auf einer unbewohnten Insel zu landen. Leider ist der Akku seines Handys leer, so dass er keine Hilfe holen kann. Langsam beginnt er, sich mit der Situation abzufinden und auf der Insel einzurichten. Umgeben von Wolkenkratzern und unbemerkt von der Umgebung, beginnt er ein Leben als Robinson Crusoe. Doch eines Tages wird er von Kim, einem jungen Mädchen, bemerkt. Kim kapselt sich von ihren Mitmenschen ab, verlässt ihr Zimmer in der elterlichen Wohnung nicht und beobachtet nächtelang mit dem Fernglas die Gegend. Und so entdeckt sie ihn und nimmt Kontakt mit ihm auf indem sie ihm eine Flaschenpost schickt. ............

                  Ich finde die Komödie einfach nur köstlich, um das schon mal vorwegzunehmen. Der Film bietet einen abgedrehten Plot und pechschwarzen Humor vom Feinsten:
                  ein junger Mann ist zu blöd, Selbstmord zu begehen und strandet mitten in Seoul auf einer Flussinsel, wo er alleine sein Dasein fristen muss, ohne dass ihm die gewohnten Utensilien zur Verfügung stehen, die selbstverständlich sind und unseren Alltag erleichtern. Eine absurde Situation. Gewürzt wird die Geschichte mit einer ebenfalls „eigenwilligen“ Romanze mit einem skurrilen Mädchen, das sich seit Jahren in ihrem abgedunkelten Zimmer einschließt und von ihrer Mutter mit allem nötigen versorgt wird. Alleine die Story finde ich bemerkenswert kreativ und den Humor nicht zu übertrieben und zu aufdringlich, sondern nach meinem Geschmack perfekt dosiert.

                  Die Hauptrolle wird gespielt von Jeong Jae-yeong, der eine überragende schauspielerische Leistung hinlegt. Mit seiner Mimik versteht er es, vor allem die emotionalen Momente rüberzubringen. Atmosphärisch ist der Film trotz der außergewöhnlichen Handlung überzeugend. Besonders gut hat mir die Auflösung gefallen: so endet der Film schön, aber eben keineswegs kitschig, wie in vielen anderen koreanischen Filmen.

                  Fazit: Beide Daumen hoch. Der Film ist große Klasse und absolut sehenswert.

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                  • 7 .5

                    Worum geht es im Film?
                    Die Leiche der wohlhabenden Geschäftsfrau ist aus dem Leichenschauhaus verschwunden. Inspektor Pena ermittelt zusammen mit seinem Team in dieser Sache, und bald wird der Ehemann verdächtigt, in den unerklärlichen Fall verwickelt zu sein. Daraus entwickelt sich eine mysteriöse und verzwickte Story ...........

                    Es ist ein spannender Thriller mit teuflisch raffinierter und verwirrender Story, in der Schlag auf Schlag ein Twist dem anderen folgt. Selten hat mich ein Film so gekonnt an der Nase herumgeführt wie dieser hier. In puncto Vorhersehbarkeit der Handlung ist der Film Top und lässt dem Zuschauer kaum Chancen. Hat Ähnlichkeiten mit dem Film „Der unsichtbare Gast“, und ist meiner Meinung nach sogar noch eine Spur spannender und fesselnder. Trotz paar weniger Holprigkeiten im Handlungsablauf, über die man im Film gerne hinwegsieht, und der nicht gerade allerbesten Schauspieler, ist der Film in Sachen Unterhaltung einfach prima.

                    Fazit: Daumen hoch, ein kurzweiliger Film, der ohne Vorbehalt sehenswert ist.

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                    • 8 .5
                      smartbo 20.07.2018, 14:13 Geändert 20.07.2018, 18:31

                      Auf der Suche nach einer guten Doku bin ich auf diese hier gestoßen, weil mich der hohe IMDB-Wert ,8 bis 8,8, neugierig gemacht hat. Sie schildert die Schlacht um den Changijn-Stausee in Nordkorea im Korea-Krieg in den Jahren 1950/1951, und wird bei den verschiedensten Anbietern auch unter den Titeln „Schlacht um den Changjin-Stausee“ oder "The American Experience/The Batle of Chosin" und in den USA unter „Chosin Reservoir“ geführt. Anfangs hatte ich angenommen, dass es sich hierbei um einen der vielen US-Filme geht, in denen die Soldaten heroisch glorifiziert werden. Aber nein, die Doku befasst sich mit einer der schlimmsten militärischen Niederlagen in der Geschichte der US-Armee.

                      Worum geht es? Im Koreakrieg hat der überhebliche und siegessichere US-General MacArthur seinen Truppen den Befehl gegeben, nach Nordkorea bis an die chinesische Grenze vorzudringen. Zunächst gelang auch der Angriff ohne nennenswerten Widerstand. Doch die zahlenmäßig weit überlegenen chinesischen Truppen unter dem Oberkommando von Mao Tse-tung schlugen zurück und die US-Soldaten wurden in der Nähe des Stausees Changijn umzingelt, in eine brutale Schlacht verwickelt und im bitterkalten Winter zum Rückzug, der in einer verzweifelte Flucht mündete, gezwungen.

                      Die Temperaturen sanken unter minus 40 Grad Celsius. Die Maschinengewehre der Soldaten froren fest, die Essensrationen waren steinhart und ungenießbar. Hinzu kam, dass die Soldaten keine Kleidung trugen, die für diese Temperaturen geeignet war. Es ging ums nackte Überleben, und so kam es zu einer Tragödie. Zwar gelang es den Soldaten, verängstigt, erschöpft, hungrig und halb erfroren zu entkommen, aber die Verluste waren erheblich. Die Doku schildert aus der Sicht der Befehlshaber und der kämpfenden Soldaten, teils mit Originalaufnahmen, teils mit nachgestellten Szenen und teils mit aktuellen Aussagen der beteiligten Soldaten, verblüffend real und fesselnd die damaligen schrecklichen Ereignisse.

                      Fazit: eine ohne Wenn und Aber sehenswerte Doku, die ich als Mahnmal für den Frieden betrachte und in die Kategorie Antikriegsfilm einordne.

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                      • 8 .5
                        smartbo 18.07.2018, 11:52 Geändert 18.07.2018, 13:50

                        Als der Bestattungsunternehmer Tommy Tilden und sein Sohn Austin Tilden von der Polizei eine nicht identifizierte nackte Leiche einer jungen Frau erhalten nehmen sie ihre Obduktion zunächst wie gewohnt routinemäßig auf. Da in den USA der Name Joe Doe unserem Max Mustermann entspricht, erhält die Leiche den Namen Jane Doe, da ihre Identität unbekannt ist. Doch Jane Doe birgt ein Geheimnis, und was nach Routine aussieht, entwickelt sich für die beiden nach und nach zu einem wahren Horror.....

                        Kurz und bündig: es ist ein klasse Horrorthriller. Das Besondere an dem Film ist, dass er nicht nur mit exzellenten subtilen Horroreffekten aufwartet, sondern eine gut durchdachte, intelligente und nachvollziehbare Story bietet. Auch das gelungene Filmende weiß sogar zu punkten, was bei dieser Geschichte wahrlich schwierig genug sein dürfte. Der Film fängt gemächlich an und entwickelt sukzessive eine durchgehend fesselnde Handlung und Spannung. Gut gefallen haben mir das Setting und die düstere und morbide Atmosphäre in den Kellerräumen des Bestattungsunternehmens. Die Gruseleffekte und die Jumpscares sind im Film wohl platziert und perfekt dosiert, so dass –wie bei einigen Horrorfilmen leider zu beobachten - kein Abnutzungseffekt eintritt. Hinzu kommen noch die klasse Schauspieler, die das sehr gute Bild abrunden. Zu guter Letzt: Kompliment auch an Olwen Catherine Kelly, die die tote Jane Doe spielt. Mit ihrer melancholischen und rätselhaften Aura genau die richtige Besetzung für den Film. Was für eine abgedrehte Filmrolle, auf dem Tisch zu liegen und eine Leiche darstellen.

                        Fazit: André Øvredal, dem Regisseur, gelingt es, mit minimalistischen Filmmitteln einen Gruselschocker zu kreieren, der in die Kategorie Extraklasse gehört, und der zu den wenigen Filmen gehört, die man sich wegen der hohen Qualität nochmals anschauen möchte. Daumen hoch, TOP.

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                          smartbo 17.07.2018, 18:05 Geändert 17.07.2018, 21:21

                          Also, eine ausführliche Beschreibung ist überflüssig. Es lohnt sich nicht über einen schlechten Film großartig etwas Interessantes zu schreiben, weil es nichts Interessantes gibt. Es herrscht gähnende Langweile, von Anfang bis zum Ende. Um den Film vollständig zu erfassen und als gesehen abzuhaken, empfehle ich, die erste und die letzte Viertelstunde zu sichten und ab und an zusätzlich noch die Vorspultaste zu betätigen, um so schnell wie möglich das rettende Ende zu erreichen. Das reicht. Mehr bietet der Film nicht. Für mich eine Enttäuschung, weil ich gut gemachte apokalyptische Filme mag. Der hier ist aber nichts.

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                            smartbo 16.07.2018, 22:08 Geändert 16.07.2018, 22:12

                            --- Der Kommentar enthält leichte Spoiler ---

                            Eine Gruppe von Medizinstudenten unternimmt in einem abgelegenen Kellerraum des Krankenhauses, in dem sie ihre medizinische Ausbildung absolvieren, experimentelle Versuche mit dem Nahtod. Der Reihe nach versetzen sie sich gegenseitig kurzzeitig in den Tod, um danach sofort wiederbelebt zu werden. Zunächst scheint das Experiment gut zu verlaufen. Doch schon nach einer kurzen Zeit werden sie in ihrem Alltagsleben von schrecklichen Visionen verfolgt, in denen sie mit Geschehnissen aus ihrer Vergangenheit konfrontiert werden. .......

                            Ich finde den Film prima, um das schon mal vorwegzunehmen. Das Original, welches sehr gut sein soll, habe ich nicht gesehen, und so brauche ich auch keinen Vergleich zu ziehen zwischen dem Remake und der Neuverfilmung. Das versetzt mich in die“ glückliche Lage“, die Neuverfilmung unverzerrt und unvorbelastet von einer an das Original geknüpften Erwartung zu bewerten. Die Story ist wirklich originell, und die Umsetzung der Geschichte gut. Von Langeweile kann keine Rede sein, der Plot ist spannend und fesselnd inszeniert. Für überflüssigen Tüdelkram, der die Abfolge im Film hemmen könnte, ist im Film kein Platz. Der Handlungsverlauf ist nach meinem Ermessen gradlinig, klar und „frei von unnützem Geschwätz“, wie bereits mein Vorredner RoboMaus explizit herausstellt. Die Gruselszenen sind gut inszeniert, was bedeutet, dass der Film nicht mit übertriebenen Horroreffekten überfrachtet ist und diese eben perfekt dosiert sind. Das gleiche gilt auch für die Jupscares.

                            Was mich allerdings nicht 100%-ig überzeugt hat, ist die Auflösung. So werden im Film die Medizinstudenten mit Horror-Visionen wegen ziemlich harmloser Verfehlungen, die sie in der Vergangenheit begangen haben, „schwer bestraft“. Eine der Verfehlungen ist ein gefakter Arztbericht und die andere Sünde Nacktfotos der Schulkollegin, die in ihrer Schulzeit ins Netz gestellt wurden. Das nagt schon in meinen Augen etwas an einer 100%igen Glaubwürdigkeit. Wären die Vergehen schwerwiegender, okay, aber bei diesen relativen Lappalien? Bei dem partiell in höchsten Tönen gelobten Cast möchte ich ebenfalls etwas differenzieren. So haben mir insbesondere Ellen Page in der Rolle der Courtney und Diego Lung als Ray ausgezeichnet gefallen. Klar, dass auch Kiefer Sutherland in seinem Kurzauftritt im Film überzeugt. Die übrigen Schauspieler machen ihre Sache recht ordentlich, aber mehr als zu Mittelmaß reicht es nach meinem Empfinden nicht.

                            Fazit: Daumen hoch. Trotz meiner kritischen Anmerkungen, die allerdings insgesamt nicht so schwer ins Gewicht fallen, hat der Film aus meiner Sicht einen guten Unterhaltungswert. Von daher kann ich ihn vorbehaltslos als sehenswert empfehlen.

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                              smartbo 15.07.2018, 11:10 Geändert 20.09.2022, 21:40

                              Diesen Film habe ich schon vor ca. 12 Monaten bewertet und kommentiert. Hier mein neuer Beitrag nach der Zweitsichtung. An der sehr guten Bewertung hat sich nichts geändert.

                              Die Story spielt in der Schweiz in den 1950er Jahren und handelt von dem jugendlichen Waisenkind Max, der –wie es damals üblich war- als sogenannter Verdingbub auf dem Bauernhof der Bauernfamilie Bösiger arbeitet. Die herzlosen Pflegeeltern behandeln ihn jedoch schlecht und schlagen ihn. Das Zusammenleben auf dem Bauernhof ist von Gewalt und Bosheit durchdrungen. Häusliche Wärme erfährt er nicht. Klaglos erträgt er sein Schicksal. Als das Verdingmädchen Berteli auf den Hof hinzu kommt, freunden sich die beiden an, und bald planen sie, nach Argentinien auszuwandern, wo „Milch und Honig fließen“. Den Lebensunterhalt wollen sie mit Max‘ großer Leidenschaft dem Ziehharmonikaspielen bestreiten. Doch dann kommt es zu einer erschütternden Katastrophe....

                              Der Film punktet vor allem mit seiner düsteren und authentischen Atmosphäre, die schlicht und einfach brillant inszeniert ist. Die Geschichte wird real, emotional berührend und so fesselnd erzählt, dass man die schöne Panorama der Schweizer Berge als Zuschauer völlig außer Acht lässt, weil man zu sehr in den dramaturgischen Handlungsablauf eingebunden ist. Dank der großartigen einfühlsamen Inszenierung empfindet man schnell Mitleid mit dem Mädchen Berteli, dessen Schicksal so richtig unter die Haut geht. Ich bin kein großer Fan von Katja Riemann, aber in diesem Film bietet sie in der Rolle der bösen und kaltherzigen Bäuerin Bösiger eine glaubwürdige Psychostudie und eine wahrlich exzellente schauspielerische Performance. Hut ab und Riesenkompliment.

                              Ganz besonders gut hat mir im Film der Dialogteil gefallen, der oberflächlich betrachtet etwas hölzern wirkt. Schaut man jedoch genauer hin, sind alle Dialoge gut durchdacht und von tiefsinniger Aussagekraft. Beispiel? Unterhaltung zwischen Max und Berteli. (Dialoganfang, sinngemäße Wiedergabe). Max: In Argentinien gibt es keine Schweine, nur Rinder. Berteli: Waaas? Das gibt es doch gar nicht, keine Schweine? Max: Ja wirklich. Da gibt es keine Schweine. (Dialogende). Das kann dann wohl ohne weiteres im metaphorischen Sinne verstanden werden.

                              Fazit: Ich bin kein Freund von deutschsprachigen Filmproduktionen. Den hier kann man jedoch als sehr gut bezeichnen.
                              Daumen hoch. Ein wunderbares und absolut sehenswertes Drama .

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                                smartbo 13.07.2018, 22:01 Geändert 13.07.2018, 23:25

                                Ein berührender und beeindruckender Film über Hilfsbereitschaft und Menschenwürde. David Lynch zeigt in seinem Film auf bedrückende Art und Weise die abstoßende Sensationsgier der Menschen. Früher war es der Elefantenmensch und heute sind es die Toten auf der Autobahn, die skrupellos und rücksichtslos begafft werden. Der Mensch hat sich nicht zum Besseren geändert. Der Film ist für mich ein Statement und ein wunderbarer Appel an die Menschlichkeit und Toleranz.
                                Daumen hoch. Ein absolut sehenswertes Stück Filmgeschichte.

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                                  smartbo 13.07.2018, 19:32 Geändert 13.07.2018, 19:50

                                  Trotz Starbesetzung hat mich der Film nicht erreicht. Anthony Hopkins wirkt im Film merkwürdig blass und Colin Farrel völlig overacted. Die Story ist ja nicht schlecht, aber die Umsetzung miserabel. So verwundert es nicht, dass der Film keine Spannung bietet und das Ergebnis mager ausfällt.

                                  Fazit: ich habe mich auf den Film wegen der Top-Schauspieler gefreut. Auch hier zeigt sich wieder mal, dass die Formel "große Namen=großes Kino" nicht immer aufgeht. Am Ende bleibt festzustellen, dass man den Film nicht unbedingt gesehen haben muss.

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                                    smartbo 13.07.2018, 17:15 Geändert 13.07.2018, 17:57

                                    Die befreundeten Amerikaner Lewis, Tony und Sheriff machen Urlaub in Malaysia und verbringen ihre Tage in Saus und Braus mit Jointrauchen, Alkohol und Sex mit einheimischen Frauen. Während Lewis plant, nach den Urlaubstagen nach Borneo zu fahren, um sich dort für die Rettung von Orang-Utans zu engagieren, kehren Tony und Sheriff in die USA zurück. Die drei verlieren sich aus den Augen. Zwei Jahre später kontaktiert in New York die junge Anwältin Beth Eastern Tony und Sheriff und berichtet, dass Lewis in Malaysia mit 104 Gramm Haschisch erwischt wurde und dass ihm die Todessstrafe droht. Es gibt nur eine Chance, ihn vor der Todesstrafe zu bewahren: die beiden Freunde müssen nach Malaysia zurück und sich schuldig bekennen. In diesem Fall bekommt jeder drei Jahre Gefängnis und Lewis‘ Leben wird gerettet. Daraus entwickelt sich im weiteren Handlungsverlauf eine spannende und emotionale Story. Wie entscheiden sich die Freunde? .....

                                    Es ist ein anspruchsvoller, ergreifender und mitreißender Film, der eine großartige Unterhaltung bietet. Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet, so dass man jeden einzelnen Protagonisten schon recht früh gut kennenlernt. Diese Detailtreue in der Figurenprofilierung ist auch notwendig, denn schnell konfrontiert der Film den Zuschauer direkt mit der Gewissensfrage, wie würdest du dich entscheiden. Deinen Freund retten, den Gefängnisaufenthalt in Malaysia in Kauf nehmen, und dich für das Leben deines Freundes entscheiden? Oder einfach zu Hause bleiben und damit einen Entschluss für den Tod deines Freundes treffen ? Dieses hochgradig moralische Dilemma berührt ethische Werte wie Verantwortung, Freundschaft, Menschlichkeit, Egoismus, Schuld. Dieser Konflikt, mit dem Tony und Sherifr zurechtkommen müssen und der mit Unsicherheit, Verzweiflung und Angst der beiden verbunden ist, wird im Film exzellent geschildert: subtil und vor allem sensibel, ohne die moralische Keule zu schwingen.

                                    Gewürzt wird die Handlung mit der schönen Liebesbeziehung, die sich allmählich zwischen Sheriff und Beth entwickelt. Schauspielerisch ist der Film auf höchstem Niveau angesiedelt, da gibt es nichts zu mosern. Regelrecht umgehauen hat mich die Performance von Joaquin Phoenix, der den Lewis spielt und der in der letzten halben Stunde des Filmes eine Leistung zeigt, die über den Begriff der Genialität hinausragt. Dazu fehlen mir einfach die Worte. Eben diese letzte halbe Stunde ist so real inszeniert, fesselnd und berührend, dass ich mehrfach zu Taschentüchern greifen musste. Und das soll bei mir schon was heißen. Positiv zu bewerten ist ebenfalls, dass der Film dabei ohne Kitsch auskommt. Das ist Filmkunst auf höchstem Level.

                                    Fazit: beide Daumen hoch. Ein anspruchsvolles und schönes Drama, das ich vorbehaltlos als sehenswert empfehlen kann. Für mich ist es unverständlich, dass der Film so unbekannt ist. Insofern eine Perle unter den Geheimtipps.

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                                      smartbo 12.07.2018, 13:50 Geändert 12.07.2018, 18:20

                                      Der Film schildert die Flucht des deutschen Kriegsgefangenen Clemens Forell aus einem sibirischen Kriegsgefangenenlager Anfang der 1950er Jahre. Es lohnt sich aus meiner Sicht nicht, hier eine ausführliche Kommentierung zu schreiben, da er schlicht und einfach schlecht ist. Das einzige was mir gefallen hat, sind die schönen Landschaftsaufnahmen. Das ist aber auch alles. Ansonsten herrscht pure Langweile, und das trotz des riesigen Potentials, das die Story eigentlich bietet. Es wirkt alles so unecht, z.B. wird die Flucht des Kriegsgefangenen in der weitläufigen und gefährlichen Sibirienlandschaft wie eine Wanderung im Teutoburger Wald geschildert. Da fehlen mir die spannungserzeugenden dramaturgischen Momente, die sich eigentlich zuhauf anbieten. Und die Liebesgeschichte mit der hübschen Tochter des Oberhauptes der einheimischen Jakuten kommt flach, unauthentisch und mühsam konstruiert rüber. Das waren nur Beispiele, die ich noch weiter fortführen könnte.
                                      Fazit: Für mich ist der Film nichts, hat mir nicht gefallen.

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                                        smartbo 11.07.2018, 18:46 Geändert 11.07.2018, 21:00

                                        Die Handlung des Filmes ist in Italien im Jahr 1973 angesiedelt. Er schildert den realen Entführungsfall des 16jährigen Milliardärsenkels John Paul Getty III. und die verzweifelten Bemühungen seiner Mutter Gail, den reichen Großvater, Jean Paul Getty, einem Öl-Magnaten, dazu zu bringen, das Lösegeld zu zahlen. Dieser weigert sich jedoch zuerst beharrlich und so wird es für die aufopfernde Mutter schwierig, ihren Sohn aus den Fängen der Kidnapper zu retten.

                                        Ich fange mal gleich mit den Lobeshymnen an: ein toller und von Anfang bis zum Ende spannender Thriller. Es ist jedoch nicht nur ein Thriller, nein, Ridley Scott, der Regisseur, macht aus dem Film auch eine gekonnte Charakterstudie, indem er die Verkommenheit des geizigen und unbarmherzigen Großvaters zeigt, der sich beharrlich weigert, das Lösegeld für seinen Enkel zu zahlen, obwohl er ihn –und das ist das verstörende- abgöttisch liebt, wie er stets bekundet. Christopher Plummer, der den Großvater verkörpert, zeigt hier eine wahrlich brillante Performance. Hut ab. Die Rolle des Großvaters hat im Übrigen eigentlich Kevin Spacey gespielt, der jedoch wegen Missbrauchsvorwürfen aus dem bereits fertigen Film geschnitten worden war.
                                        Schauspielerisch hat mir ebenfalls großartig Michelle Williams gefallen, die die Mutter des entführen Paul Getty III spielt. Meine Sympathie hatte sie von Anfang an. Dass Mark Wahlberg, der in diesem Film einen unterwürfigen Angestellten des geizigen Milliardärs spielt, ein guter Schauspieler ist, muss ja nicht explizit erwähnt werden. Aber hier hat er mich vollends nicht überzeugen können. Wahlberg kommt mir im Film merkwürdig unbeteiligt und unmotiviert vor. Natürlich kann es daran liegen, dass er dementsprechend inszenatorisch instruiert wurde, auf diese Art und Weise seine Rolle zu spielen. Kam bei mir allerdings nicht so gut an.

                                        Gelungen ist Ridley Scott ebenfalls, gesellschaftskritisch die unsägliche Rolle der Medien zu offenbaren, die im Film –fast schon satirisch- wie die Aasgeier auftreten und moralisch auf die Stufe des Großvaters gestellt werden: egoistisch, frei von jeglichem Mitgefühl und ohne Empathie. Zu erwähnen wäre noch das schöne und emotional berührende Filmende, das einen positiven und bleibenden Eindruck hinterlässt.

                                        Ein kleines Aber, das jedoch insgesamt keinen gravierenden Einfluss auf die Gesamtbewertung hat, habe ich noch:
                                        Aufgefallen ist mir im Film, wie überzogen negativ und pauschalisierend Ridley Scott die Italiener darstellt. Das gilt für die Kidnapper, was man -ganz klar- verstehen kann, weil sie eben, dramaturgisch relevant, die Bösen darstellen sollen. Okay. Es sind aber auch die ganz normalen italienischen Bürger, die als finstere, unheimliche Gestalten, kalt und gleichgültig gezeigt werden. Auch die italienische Polizei wird vertrottelt und unsympathisch dargestellt. Eine derart überspitzte und unechte Inszenierung geht nach meinem Empfinden immer zu Lasten der Authentizität eines Filmes, ein Kriterium, das für mich immer relevant ist, was gerade hier besonders wichtig ist, da es sich um einen authentischen Fall handelt. Darauf hätte Ridley Scott verzichten können, ohne dass es der Filmqualität geschadet hätte.

                                        Fazit: ein zweifelsohne gutes Drama , das ich ohne Wenn und Aber als sehenswert empfehlen kann.

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                                          smartbo 10.07.2018, 14:45 Geändert 13.04.2025, 08:32

                                          Die Serie orientiert sich an Hitchcocks Horrorfilm „Psycho“. In der Handlung geht es um den psychisch gestörten Killer Norman Bates, der mit seiner Mutter Norma Bates in einem abgelegenen Motel in der fiktiven Stadt White Pine Bay in den USA in Oregon wohnt. Schon an den Vornamen der Mutter und des Sohnes wird ersichtlich, dass die enge Beziehung zu seiner Mutter als krankhaft bezeichnet werden kann. Subtil wird in der Serie gezeigt, wie sich Normas Bates, der in der Leidenschaft zu seiner Mutter gefangen ist, langsam zu einem Serienkiller entwickelt. Man darf in der Serie allerdings kein strenges Prequel zu dem Film erwarten. Vielmehr basiert sie lose auf dem Film und lehnt sich lediglich an die Filmhandlung an.

                                          Nach der großartigen 4. Staffel, die ich sehr gut bewertet habe, hatte ich angenommen, dass die Luft raus ist. So war ich skeptisch, als ich erfuhr, dass es noch die 5. Staffel gibt. Umso mehr war ich von ihrer guten Qualität überrascht. Meine Zweifel hatte ich insbesondere hinsichtlich der Story. Was sollte es in der 5. Staffel noch Neues und Überraschendes geben? Aber welch ein Irrtum, denn die Autoren haben glänzende Arbeit geleistet. Die neue Staffel bietet mit den bekannten Gesichtern aus den Staffeln 1-4 einen neuen Plot, der spannend und fesselnd inszeniert ist. Herausragend sind vor allem die Schauspieler. Und Freddie Highmore in der Rolle des Norman Bates wächst schauspielerisch regelrecht über sich hinaus. Das ist schlicht und einfach genial. Aber auch Vera Farmiga spielt ihre Rolle der Mutter von Norman Bates absolut brillant.

                                          Auch wenn die Requisiten, die in der Serie zu sehen sind, aus den unterschiedlichen Zeiten stammen, was anfangs zu Irritationen führt, schadet dies der guten und überzeugenden Atmosphäre nicht. So sehen wir Autos aus den 60er Jahren, aus den 80er, 90er und aus der Gegenwart. Man sieht alte mechanische Schreibmaschinen, aber auch Smartphones aus der Gegenwart. Das gleiche gilt für die Songs. So ist z.B. der Hit „Crimson & Clover“ aus dem Jahr 1968 zu hören oder auch „Que Sera Sera“ von Doris Day aus dem Jahr 1958. Zu hören sind ebenfalls Mozart und RadioHead aus dem Jahr 1997. Ich habe mal gegoogelt und im Netz diese Seite hier gefunden. Hier sind alle Songs gelistet. Für Filmfreunde, die Interesse haben. https://www.tunefind.com/show/bates-motel/season-5 Der Soundtrack ist sehr originell und bekommt von mir ein dickes Lob.

                                          Wenn man die einzelnen Folgen generell beschrieben soll, dann ergibt sich das nachfolgende Bild. Die Folgen 1-3 sind so etwas wie die Einführung in die Geschichte, die vor allem dem kontinuierlichen Spannungsaufbau dient. Aber ab der 4. Staffel geht es mit Vollgas los, was vor allem für das fulminante emotionale Finale in der 5.Staffel gilt, das einem so richtig die Sprache verschlägt. Das ist wahrlich gut gemacht.

                                          Fazit: eine großartige fünfte Staffel, die absolut sehenswert und bestens fürs Bingen am verregneten Wochenende prädestiniert ist.
                                          Von offizieller Seite ist zu hören, dass die 5. Staffel die letzte sein soll. Sollte es jedoch den Autoren irgendwie gelingen doch noch die 6. Staffel auf die Beine zu stellen, dann kann ich nur sagen: ja bitte, ich bin dabei.

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                                            smartbo 09.07.2018, 20:29 Geändert 09.07.2018, 21:30

                                            Im Jahr 2047 wird ein Elite-Team damit beauftragt, den zuvor verschollenen Mega-Raumkreuzer „Event Horizon“ im Weltall zu finden und zu bergen. Die Suche ist erfolgreich. Doch was sich danach auf dem Mega-Raumkreuzer abspielt ist der reinster Horror. Es geht um das nackte Überleben. ...

                                            Ein toller Sci-Fiction-Horror, der Hochspannung pur bietet. Beeindruckend sind die gelungen CGI-Effekte, die für das Jahr 1997 richtig gut gemacht sind. Der Film punktet mir seiner düstere Atmosphäre und dem atemberaubende Setting. Dies ist wirklich großartig inszeniert. Der Cast ist ohne Ausnahme überzeugend. Besonders gut hat mir Sam Neill in der Rolle des kühlen Konstrukteurs des Raumkreuzers „Even Horizon“ gefallen.

                                            Die Story ist etwas mager und die Handlung partiell etwas eindimensional. Dem Film gelingt es jedoch vortrefflich diese Plotlücken mit einer fulminanten Action sowie dem einen oder anderen gekonnt platzierten Überraschungseffekt mehr als zu kompensieren, so dass dieses Manko beim Zuschauen direkt nicht auffällt. Letztendlich schmälert dieser kleine Wermutstropfen jedoch nicht die gute Gesamtqualität des Filmes.

                                            Fazit: ein absolut empfehlenswerter und sehenswerter SCI-Fiction-Klassiker mit Kultstatus. Ein klasse Film, der Unterhaltung vom Feinsten bietet.

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                                              Der Musikfilm schildert das kurze Leben des US-Rock'n'Roll-Stars Richie Valens, der Ende der 1950er Jahre Riesenerfolg mit Hits wie Donna und La Bamba hatte, und 1959 mit dem damaligen Star Buddy Holly bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam.

                                              Auch wenn der Film in einer Zeit spielt, die nicht meine war, hat er mir gut gefallen. Dramaturgisch wird hier wirklich gekonnt die familiäre Verbundenheit von Richie Valens, der eigentlich Richard Steven Valenzuela hieß, präsentiert und auch insbesondere das schwierige Verhältnis zu seinem Bruder, der schon einiges auf dem Kerbholz hat und aus Neid auf seinen Erfolg trunksüchtig wird. Auch die Liebe zu seiner Klassenkameradin Donna ist problematisch, da er mexikanische Wurzeln hat und ihr Vater offensichtlich Vorurteile gegen ihn hegt. Das ist ohne Wenn und Aber unterhaltsam gemacht. Der Soundtrack rundet den guten Eindruck ab.

                                              Fazit: Kein Blockbuster, nein, aber zweifellos ein schöner Film, den ich in den Bereich „ganz gut“ einstufen möchte.

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                                                smartbo 07.07.2018, 13:21 Geändert 08.07.2018, 14:00

                                                Der Wissenschafter Norman Spencer und seine Frau Claire wohnen in einem schönen, idyllisch gelegenen Haus. Die gemeinsame Tochter ist schon groß und ausgezogen. Alles ist gut, die Ehe scheint glücklich und vorbildlich zu sein. Doch plötzlich bekommt Claire beängstigende Visionen, und im Nachbarhaus scheint ebenfalls etwas nicht in Ordnung zu sein. Während ihr Mann seiner Arbeit nachgeht, beginnt sie mißtrauisch die Nachbarn zu beobachten und den Nachbarn zu verdächtigen, seine Frau umgebracht zu haben. Bildet sie sich alles nur ein oder ist alles doch real? ..... Rätselhaft ist auch ein Zeitungsausschnitt über eine vermisste Studentin, den sie in einem Bilderrahmen findet, als dieser herunterfällt und das Glas zerbricht. . Was hat es mit dem Zeitungsausschnitt auf sich? ......

                                                Als ich die guten Bewertungen gesehen habe, musste ich mir die Augen reiben und nochmals prüfen, ob ich bei dem richtigen Film bin, gibt es doch einen anderen Film mit ähnlichem Filmtitel. Aber nein, ich bin schon hier richtig. Der Hauptkritikpunkt ist der Plot, der überhaupt nicht stimmig, unstrukturiert und inkonsistent ist. Warum? Dafür gibt es mehrere Gründe. Die gesamte Handlung setzt sich eigentlich aus drei Teilen zusammen, die unterschiedliche Schwerpunkte setzen und die wirken, als ob sie mühsam zusammengeflickt wurden. Daraus ergeben sich auffällig unschöne Brüche im Handlungsverlauf. Der erste Teil kommt rüber wie eine Hitchcock- Adaption aus dem Film „Das Fenster zum Hof“. Hier geht es um die mysteriösen Nachbarn, die mißtrausich von Claire beobachtet werden. Dieser Handlungsstrang wird jedoch abrupt beendet, fallen gelassen und der mittlere Teil beginnt, in dem Claire im Haus einen Geist vermutet und der also so etwas wie eine Spukgeschichte sein soll. Den letzten Teil bilden dann schwerpunktmäßig Krimi- und Thriller-Elemente.
                                                Für meine Begriffe ist das gesamte Drehbuch wenig durchdacht und vermittelt den Eindruck, als ob mehrere Autoren an dem Plot gearbeitet und es im Endeffekt verwurstelt haben. So sind die Inszenierung und ihr Bestreben, verschiedene Genres in einem Handlungsstrang miteinander zu vereinbaren, von vornherein zum Scheitern verurteilt. Hinzu kommt, dass die Story so richtig hanebüchen und unglaubwürdig ist. Das gilt insbesondere für das völlig überdrehte und fast schon lächerlich wirkende Finale, das man auch schon x-mal woanders gesehen hat. Und so passt zu dem Film auch der aberwitzigeTrailer, der spoilerwirksam die Auflösung der Geschichte verrät und den Rest einer noch vorhandenen Neugier schon von Anfang an zerstört.

                                                Wenn man vor der Sichtung die kurze Beschreibung zu dem Film so liest, erwartet man Spannung pur. Davon kann jedoch keine Rede sein. Wenn die Spannung bloß dadurch erzeugt werden soll, dass man Claire mit konfusen und irrsinnigen Gesichtsausdruck zeigt und paar Jump-Scares platziert, dann reicht das eben nicht aus. Hinzu kommt, dass die Handlung schon recht früh vorhersehbar wird, was zu Lasten einer fesselnden Handlung geht. Und dazu bedarf es noch nicht einmal des oben erwähnten verräterischen Trailers.

                                                Da helfen in der Gesamtbewertung auch nicht die Top-Stars Harrison Ford und Michelle Pfeiffer, die den Film nicht bereichern, sondern eher den negativen Effekt haben, dass sie aufgrund ihrer großen Namen die Defizite vernebeln. Dass die schauspielerische Leistung der beiden Protagonisten partiell so überschwenglich gefeiert wird, kann ich jedenfalls nicht nachvollziehen. Die Performance ist schon okay, klar, aber sonst? Und was Harrison Ford anbetrifft, so bin ich der Meinung, dass er eine Fehlbesetzung ist. Das soll nicht heißen, dass er eine schlechte Leistung liefert. Nein. Vielmehr kommt er mir im Film unauthentisch und wie ein Fremdkörper vor. Vor allem die überzeichnete und die unecht wirkende Schlussszene habe ich ihm nicht abgenommen.

                                                Fazit: Schade, schade. Große Namen bedeuten nicht immer große Qualität. Mich hat der Streifen überhaupt nicht überzeugt

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                                                  Die Story des Filmes spielt sich in der Zukunft irgendwo in einer apokalyptischen Stadt ab, die permanent in Dunkelheit gehüllt ist. Im Mittelpunkt der Handlung steht John Murdoch, der in einem fremden Hotelzimmer aufwacht und feststellen muss, dass er verdächtigt wird, eine Reihe von Frauen umgebracht zu haben. Er kann sich aber an nichts mehr erinnern. Auf der Flucht vor der Polizei und vor den obskuren Fremden, die die mysteriöse Kraft haben, auf die Sekunde genau um Mitternacht die Stadt zu verändern, kehrt jedoch sein Gedächtnis allmählich zurück. Gelingt es ihm, die Rätsel um seine Identität, um die bedrohlichen Fremden und um die unheimliche Dunkelheit in der Stadt zu lösen?

                                                  Hier meine Einschätzung zu den wichtigsten Bewertungskriterien:

                                                  P o s i t i v:

                                                  - Der Science-Fiction-Thriller präsentiert einen surrealistischen und kafkaesken Sci-Fiction Plot, der anfangs etwas schwer verdaulich wirkt, letztendlich jedoch als klar und verständlich strukturiert bezeichnet werden kann.

                                                  - Die Handlung ist logisch aufgebaut und nachvollziehbar, die Inszenierung gelungen, frei von Holprigkeiten oder Logiklöchern.

                                                  - Das fantastische Setting und die fast ständige düstere Atmosphäre verleihen dem Film eine beängstigende und morbide Stimmung. Das ist exzellent gemacht.

                                                  - Besonders gut hat mir die brillante Tricktechnik gefallen, die auch noch in bestechender Optik und Akustik präsentiert wird.

                                                  - Von den Darstellern habe ich ebenfalls ein positives Bild. Da gibt es nichts zu meckern.

                                                  N e g a t i v:

                                                  - Langweilig ist er keineswegs. Nein. Allerdings habe ich schon eine mitreißende Spannung vermisst. Potential dafür bietet der Plot auf jeden Fall.

                                                  - Der Film könnte etwas mehr Emotionalität vertragen. So verlaufen die emotionalen und dramaturgischen Ausschläge nach oben oder nach unten meiner Einschätzung nach nicht so stark, wie es eigentlich von dem Potential der Story her möglich gewesen wäre.

                                                  N e u t r a l :

                                                  - Ein Paar Anleihen an andere Filme, die sich allerdings in Grenzen halten, sind unverkennbar. Beispiele? "Nosferatu-Symphonie des Grauens" oder "Sin City". Von Kopien kann allerdings nicht die Rede sein. Deshalb spielt dieser Punkt bei der Gesamtbewertung nur eine unbedeutende Rolle.

                                                  Fazit:
                                                  ein Film, den ich nicht zu meinen Lieblingsfilmen zählen würde, dennoch: bei so viel überwiegendem Lob möchte ich den Film ganz klar als sehenswert einstufen.
                                                  * Empfehlenswert ist wegen der brillanten Optik eine Sichtung in BluRay-Qualität.

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                                                    smartbo 03.07.2018, 15:59 Geändert 04.07.2018, 10:01

                                                    Im Film, dessen Plot auf einer Kurzgeschichte von Dennis Lehane beruht, beeindruckt insbesondere Tom Hardy, der den Barkeeper Bob Saginowski spielt und hinter dem Tresen der Gangster-Bar seines Cousins Marv steht. Wow. Welch grandiose schauspielerische Leistung. Seit seiner beeindruckenden Performance in „Warrior“ bin ich ein Fan vom ihm geworden. Für mich derzeit einer der besten Schauspieler überhaupt, der jeden Film qualitativ nach oben reißt. Warum er aber im Film die Rolle des Barkeepers Bob Saginowski so einfältig und betont phlegmatisch darstellt, bleibt für mich ein Rätsel. Passender wäre hier eine coolere Charakterdarstellung, was in meinen Augen den Film noch eine Spur besser gemacht hätte. Aber auch James Gandolfino in der Rolle seines Cousins ist hier absolut Top.

                                                    Der Film hat ein gemächliches Tempo, so dauert es etwas bis er in Fahrt kommt. Aber es ist eben die langsame Erzählweise, die nach meinen Geschmack den Film so kurzweilig macht und ihm eine fesselnde Atmosphäre verleiht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein rasantes Tempo, Action oder Schießereien dem Film gut getan hätten. Ebenfalls lobenswert finde ich, dass die Szenen mit dem kleinen knuddeligen Hund nicht zu gefühlsduselig und eben nicht kitschig gezeigt werden. Hier hat der Film die perfekte Dosis an Emotionalität gefunden. Das unterstreicht die Echtheit und Glaubwürdigkeit des Filmes und ist durch und durch überzeugend.

                                                    Fazit: der Film bietet eine absolut gute Unterhaltung. Sicherlich gehört er nicht zu den Blockbustern, sehenswert ist er jedoch in jedem Fall.

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