Snookiesmoosh - Kommentare

Alle Kommentare von Snookiesmoosh

  • 8

    Einer meiner absoluten Lieblingskrimiserien. Wundervolle Landschaften. Sympathische und nicht überdrehte Charaktere. Dieses ganze Action-Gedöns lässt man hier komplett weg. Und ich liebe es, wenn Kriminalfälle nicht innerhalb von 45min gelöst werden. Eine echte skandinavische Perle.

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    • 6 .5

      Dadurch das Kevin Spacey mitspielt, ist mein Blick auf den Film sehr verklärt. Ich mag diesen Typen einfach. Das Prädikat "NETT" beschreibt das ganz wohl am besten. In wenigen Wochen werde ich den Film bereits vergessen haben.

      • Ich finde Carrie Mathison und Nick Brody aus Homeland ist ein unglaublich verrücktes Paar. Ist halt ne Serie, na und.

        • Es ist manchmal schwer Sheldon Cooper und Jim Parsons als Schauspieler von einander zu trennen.

          • 7
            über Betas

            Sehr unterhaltsame Serie mit schrulligen, verrückten Charakteren, die mir schnell gefallen haben und zu denen ich spätestens nach der zweiten Folge eine Verbindung aufbauen konnte. Die skurrilen Dialoge bzw. Situationen entwickeln einen ganz eigenen Drive. Man muss es gesehen haben. Und die Geschichte um Weiterentwicklung flechtet sich sehr angenehm in die Gesamthandlung ein.

            Die Serie kann ich sehr empfehlen.

            Leider wird es ja keine zweite Staffel geben. An dieser Stelle kann ich Amazon nicht empfehlen.

            • 8

              Der notgedrungene Fels in der Brandung

              Der Film bietet mit den beiden charismatischen Stars Dwayne Johnson(Fast and Furious-Reihe) und Kevin Hart(Trauzeugen AG), zwei tolle Sympathieträger. Auch wenn Kevin Hart in seinen Interviews manchmal übertreibt und den "Showman" gibt, so muss ich gestehen, ich sehe den kleinen Typen, der selbst immer wieder mit seiner Größe kokettiert, wahnsinnig gerne. So auch in seiner neuesten Action-Spion-Komödie, in der er regelrecht von einer gefährlichen Situation in die nächste schlittert, ohne zu begreifen was hier eigentlich abgeht. Und sein Partner in der Not, der sich als Agent der CIA entpuppt, Dwayne Johnson, trägt im gleichen Maße zur großartigen Unterhaltung bei. Beide im Zusammenspiel, haben eine tolle filmische Chemie, die sich auf die große Leinwand perfekt transportierte.

              Der Humor an sich entsteht durch skurrile Momente und den Dialoggefechten der Schauspieler. Es werden viele Filmzitate genommen, was das Herz einiger Filmkenner höher schlagen lassen könnte, sofern man sie erkennt. Ich kannte sie nicht. Auf Witze unterhalb der Gürtellinie verzichtete man komplett, so wie ich das noch in Erinnerung habe. Auch diesmal, wie bei The Nice Guys, waren neben mir nur sehr wenige Menschen (4) im Kinosaal. In der Masse würde man bestimmt noch besser und enthusiastischer lachen. Es schaukelt sich eben hoch. Ich selbst bekomme allgemein sehr selten Lachflashs, deshalb ist es bei mir immer ein lachen nach innen, manche würden sagen, ein stilles Lachen. Um es klar zu machen, ich fand den Film in seiner Gesamtheit sehr unterhaltsam und witzig. Das Entertainment steht bei mir, bei derartigen Filmen im Vordergrund. Konnte ich meine Problemchen, die jeder hat, für den Zeitraum des Filmes vergessen. Definitiv ja. Von der ersten bis zur letzten Minute, hatte ich tierisch viel Spaß. In seinem Genre kann man es fast nicht besser machen. Natürlich gegenüber allen Werken dieser Welt, ist es nichts was einem länger im Kopf bleiben wird. Aber mal ehrlich, das ist weder mein Anspruch wenn ich den Film sehen will, noch die Absicht der Filmcrew.

              Was noch zu hervorheben ist, ist das sich der Streifen ca. 4-5 ernsthafte, traurige und nachdenkliche Sequenzen gönnt, die nicht deplaziert wirken und sich toll einfügen. Schön das man sich das getraut hat. Und was die Action angeht, lässt das handwerklich und inszenatorisch nichts zu wünschen übrig. Kleine dezente Adrenalinschübe sind garantiert. Wer sich mal zurücklehnen will, was auch ich manchmal einfach tun will, findet hier eine positive, actiongeladene und mit vielen Gags bestückte Spionkomödie mit leichtem Ernst. Eine bedenkenlose Empfehlung von mir.

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              • Quoten sind meiner Meinung nach sowas Schnee von Gestern. Netflix und Amazon gehen den richtigen Weg.

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                • 9 .5
                  Snookiesmoosh 25.06.2016, 02:19 Geändert 25.06.2016, 02:19

                  Ein großartiger Film, der sich selbst gar nicht so darstellen will. Die großen Momente kommen durch die kleinen Dinge, Gesten, Worte, Menschen im Leben. Es tolle, ehrliche und tiefgreifende Liebesgeschichte, die eine zentrale Rolle einnimmt. Es schwingt zwischen traurigen, ehrlichen, stillen, bis hin zu lustigen oder lauten Emotionen. Und das alles ohne den üblichen Kitsch. Nichts ist over the top gespielt. Und Charaktere sind normale Typen, mit nachvollziehbaren Motivationen und Problemen. Auch ich könnte in diesem Film stattfinden. Es könnte Jedermann sein. Besonders gefallen mir die ehrlichen, sich selbst den Raum gebenden Gespräche. Man lauscht den Wort, verbindet sich mit den Charakteren und kann etwas für sich selbst mitnehmen. Die Stimmung des Film, ist so toll gestaltet, so dass ich nicht dieses klassische Gefühl hatte, wo ich genau wusste, jetzt schaue ich doch nur einen Film. Nein, ich war Teil des ganzen und war außerhalb von Zeit und Raum. Herrlich. Und nicht zu vergessen, die Songs in dem Film sind wundervoll und immer passend. Da schaue ich gleich auf Spotify. Und was mir speziell ins Auge gestochen ist, ist die Performance von Natalie Portman. Sie ist so bezaubernd mit ihrem Lächeln. Darin kann man sich verlieren. Ein Highlight des Films.

                  • 5 .5

                    Kann man sich zwischendurch anschauen. Dieser Film ist wirklich nichts besonderes, aber er bietet ein gewissen Unterhaltungswert. Nach wenigen Tagen wird man das gesehene vergessen haben.

                    • Die Zukunft startet im Kopf - Utopien die zur Realität werden

                      Mit Tomorrow erwartet uns seit dem 02. Juni, eine sehr sehenswerte Dokumentation in den heimischen Sälen. Gerade frisch aus dem Kino gekommen, bin ich hellauf begeistert, der erfrischenden, inspirierenden und professionell aufbereiteten Informationen.

                      Es geht um das radikale hinterfragen der Wurzel, vieler vermeintlicher toller Mechanismen und Herangehensweisen, die zwar in der Vergangenheit geholfen haben und uns zu dem gemacht haben was wir heute als Menschheit lobenswertes erreicht haben. Doch könnte es sein, das es an der Zeit ist, sich auf neue, vielleicht unbetretene Pfade begeben,die natürlich durch ihre geringen Erfahrungswerte für jeden einzelnen Risiken in sich bergen könnten, aber schlummert in diesen zu erdenkenden oder bereits umsetzten Ideen, die Chance unsere Gesellschaft nach unseren Wünschen und den Herausforderungen der Zukunft zu gestalten.

                      Hierbei wird angestoßen, eine neue Form des Miteinanders, mit unseren Mitmenschen, den Tieren und der Umwelt zu erarbeiten. Hierbei ist uns diese empfehlenswerte Dokumentarfilm der Schauspielerin Mélanie Laurent und Cyril Dion eine große Hilfe, denn dieser zeigt bereits umgesetzte Alternativen von Menschen, die nicht darauf warteten, bis irgendeine Regierung eine entsprechende(s) Idee oder Gesetz auf den Plan gerufen hatten, nein sie machten es einfach und schauten und beobachten immer noch, was daraus in organischer und flexibler Weise erwachsen ist und gedeihen wird.

                      Es wird ein großer, in 120 min eingefangener rundum Blick um die Welt und auf die 5 Themengebiete Essen, Energieversorgung, Wirtschaft, Demokratie und Bildung vollzogen. Das ganze wirkt in keinem Moment mit zu viel Moral und subjektiver Meinung überladen. Es ist den Machern gelungen, im Gegensatz zu vielen Anderen Filmen in dieser Richtung, eine ziemlich positives, lösungsorientiertes Porträt zu schaffen. Das gesehene Ruft dazu auf, zumindest bei mir persönlich, sich über die Welt und die vielen Möglichkeiten Gedanken zu machen. Und wenn ein Kinobesuch dieses Feuer, das in jedem von uns lodert, zum kraftvollen brennen bringt, kann es doch etwas besseres kaum geben.
                      Legen wir morgen los.

                      Auf der offiziellen Webseite findest du viele weitere Information zu denen im Film vorgestellten Projekten:
                      http://bit.ly/1IE4l5j

                      • 8

                        The Nice Guys - Russell Crowe und Ryan Gosling auf Verbrecherjagd

                        Ich hab nun über den heute gesehen Film etwas nachgedacht und kann nun folgendes sagen:

                        Als ich heute den Kinosaal betrat, war er menschenleer, niemand verirrte sich dorthin. Doch dann kamen doch noch 3 jüngere Menschen hinzu. Mit einer Atmosphäre bei der der gesamte Saal gefüllt ist, ist das bestimmt nicht zu vergleichen. Vielleicht fehlt da etwas, was meine Meinung dementsprechend beeinflusst haben könnte.

                        Meiner Ansicht ist The Nice Guys eindeutig zu lange, er hätte gut und gerne 25 Minuten kürzer sein können. Zum Ende hin sagte ich mir innerlich bereits, wann ist der Film nun endlich vorbei.

                        Des weiteren und das könnte der Synchronisation geschuldet sein, wollten viele der Gags wirklich nicht so sonderlich gut bei mir zünden. Ich werde ihn mir auf jeden Fall noch einmal im Original anschauen. Vielleicht gefällt er mir dann ja besser. Aber es ist ja auch immer interessant zu erkennen, wie die Herangehensweise des Regisseurs ist und ob er ihn eventuell gar nicht so humorvoll gestaltet hat. Aber das kann ich mir nicht so wirklich vorstellen, denn die Trailer sind auf Komödie geschnitten, daher darf man wohl verlangen oder erwarten, das man hier zum lachen gebracht wird. Der Humor in diesem Film ist nicht dieses Hau-Drauf-Ding. Vieles entsteht aus der Situation heraus oder es ergibt sich aus den schnellen und abgedreht Dialogen. Diesen Ansatz finde ich lobenswert, wo doch viele moderne, lustige Filme, nicht gerade subtil daherkommen.

                        Die beiden Rollen der Hauptdarsteller Russell Crowe und Ryan Gosling mochte ich sehr und fand sie auf eine gewisse Weise liebenswert. Sie waren glaubhaft in ihrem Kontext. Die fiktionale Tochter im Film, von Ryan Gosling, trieb in vielen Momenten die Handlung voran und stahl somit dem Rest des Castes regelrecht die Show, mir gefiel das. Die Rolle war zwar äußerst vorlaut, derbe und smart für ein ca. 14 jähriges Mädchen, doch diesen Umstanden konnte ich leicht akzeptieren.

                        Was mir noch länger im Gedächtnis bleiben wird, ist die Aussattung, Kostüme und die allgemeine Optik, die das Los Angeles der 1977er Jahre repräsentieren sollte. Das ist nämlich sehr sehr gut gelungen. Viele kleine Dinge lassen sich zu jedem Zeitpunkt im Hintergrund entdecken, was auch gleichzeitig ein Hinweis auf die Weiterführung der Handlung verrät. Toll gemacht.

                        Ansonsten ist die Geschichte ziemlich komplex, für in
                        Anführungsstrichen nur "Eine Krimi-Buddy-Cop-Komödie". Man musste schon mitdenken, um die feinsinnigen Andeutungen und
                        Zusammenhänge zu erkennen. Die perfekte Gelegenheit, sich
                        den Film im Laufe der Zeit mehrmals anzuschauen.

                        Schlussendlich spreche ich definitiv eine Empfehlung für alle
                        Liebhaber des Genres aus. Mit tollen Schauspielern, einer
                        einfallsreichen Story und einer Opitk die zum entdecken
                        einlädt, bereue ich es nicht, den Streifen
                        gesehen zu haben.

                        Von mir gibt´s 7 von 10 Punkten.

                        Viel Spaß, ob im Kinosaal oder später zu Hause.

                        • Snookiesmoosh 08.06.2016, 02:13 Geändert 08.06.2016, 02:14

                          Warum genau heißt der Film "Findet Dorie", wo doch Dorie diejenige ist, die ihre Eltern sucht? Der bessere Titel wäre wohl, "Findet Dorie´s Eltern".

                          • 8

                            Es handelt sich wirklich um einen von der ersten bis zur letzten Minute unterhaltsamen Film. Durch die Kompaktheit konnte ich voll und ganz in die Geschichte eintauchen. Zur Handlung an sich, möchte ich nicht zu viel verraten, ich kann folgendes skizzieren, George Clooney spielt den Moderator Lee Gates, der in seiner sehr erfolgreichen Finanz-Entertainment-Show über den Börsen und Aktienmarkt spricht und ab und zu Investitionstipps zum besten gibt. Der normale Typ namens Kyle hörte auf den Rat des Entertainers und verlor, voller Hoffnung für seine schwangere Freundin, all sein Geld. Diese Ungerechtigkeit treibt ihn dazu, sein Schicksal und das Schicksal aller anderer Anleger, die ebenfalls viel Kohle verloren haben, selbst in die Hand zu nehmen.

                            Ich würde auch anraten, sich die Trailer nicht anzuschauen, da die einen großen Teil des Plots bereits verrät, was mich im Nachhinein ziemlich ärgerte. Dadurch wurde dem Thriller-Element die Würze geraubt. Wenn man den Film im gesamten rückblickend betrachtet, ist es zusammengefasst eine toll erzähltes Finanzdrama, das denjenigen besonders Spaß bereiten dürfte, die ohnehin eine große Wut auf dieses fehlerhafte Finanzsystem haben. Den Mann der im Film auf eine gewisse Art Selbstjustiz betreibt, feuerte ich innerlich immer wieder an und konnte mir gut vorstellen, wie ich selbst bestimmt Freude daran hätte, der Branche ihr wahres Gesicht zu zeigen.

                            Ich empfinde es als absolut legitim, wie die Regisseurin Jodie Foster mit dem moralischen Finger, auf die ökonomischen Nutznießer dieser fatalen Mechanismen, zeigt. Auf der ersten Ebene ist es vermeintlich nur eine spannungsgeladene Geschichte über das Finanzwesen, jedoch auf der zweiten und für mich bedeutenderen Ebene, entpuppt sich eine Metapher des Entlarvens, des "Schaut da mal genauer hin", des "begebt euch auf die Suche nach der Gerechtigkeit des Gemeinwohls".

                            Julia Roberts, George Clooney und der eher weniger bekannte Jack O'Connell (Unbroken) machen ihre Sache wirklich außerordentlich gut und sehenswert.

                            Von mir gibt es eine volle Empfehlung und somit 8 von 10 Punkten.

                            • Ich würde bei der Bewertung gerne zwischen der Bewertung innerhalb seines Genres und gegenüber allen Filmen dieser Welt unterscheiden können.

                              • 8
                                über Mustang

                                Nichts hält mich auf

                                Heute habe ich einer der letzten Chancen genutzt, mir den Film Mustang auf der großen Leinwand anzusehen. Bekanntheit erlangt der Streifen ja vor allem durch seine Nominierung bei den diesjährigen Oscars.

                                Was ist nun meine Meinung zum Gesehenen? Ich muss wirklich vorne weg sagen, ich habe das Erstlingswerk von der Regisseurin Deniz Gamze Ergüven im türkischen Original mit Untertitel gesehen. Was der gesamten Geschichte, die besonders kulturell geprägt, zusätzlich an Authentizität verleiht. Es geht um die Geschichte von 5 Schwestern, die aufgrund eines Ereignisses zur ihrem Onkel am Land ziehen sollen. Dieser und seine Mutter sehen es gar nicht gerne, das die Mädchen sich so freizügig kleiden und mit den Jungs flirten bzw. herumalbern. Immer mehr beginnt sich die das Haus der jungen Frauen und Mädchen zu einem nichts entkommen lassenden Gefängnis, im wahrsten Sinne des Wortes zu entwickeln. Sie soll zu anständigen Frauen und sozialkonformen Ehe- und Hausfrauen erzogen oder ausgebildet werden. Nichts was sie verderben könnte, darf mehr Platz in ihren Leben spielen. Dieses durchgetaktete Leben, mit all ihren Pflichten aber wenigen Rechten, scheint jegliche Form Freude in den Mädchen im Keim zu ersticken. Doch es regt sich Widerstand an, sie suchen mit inbrünstiger Stimme nach der Freiheit, die ihnen so sehr genommen wurde, daher auch der wunderbar passende Name des Film Mustang.

                                Es handelt sich hierbei um eine starkes, ehrliches und mahnendes Plädoyer für Selbstbestimmung und den Willen sich von niemandem etwas vorschreiben zu lassen. Alte Rollenmuster, die über Jahrhunderte Bestand hielten, sind für junge, moderne Frauen nicht länger von Bedeutung. Sie streben nach Freiheit und wenn man nun die Ent-Säkularisierungsbestrebungen von Präsident Erdogan betrachtet, scheint dieses Thema bzw. das damit einhergehende Problem, aktueller denn je zu sein. Dieser Streifen verdeutlicht für mich folgendes, es lässt sich die Zeit nicht zurückdrehen, die Lokomotive der Zeit, fährt mit stetiger Geschwindigkeit in Richtung Zukunft und dem hoffentlichen positiven Fortschritt. Wir sollten nicht versuchen, unsere Lebensmodelle, die wir für legitim und richtig erachten, anderen überstülpen und meinen, damit geht es allen besser. Jeder sollte seinen eigenen Weg finden dürfen, frei von Zwängen und gesellschaftlichen Normen.

                                Ich kann diesen Film wirklich nur jedem ans Herz legen. Wenn man sich die nötige Zeit nimmt, sich auf das geschaffene Werk einzulassen, abseits der gewöhnlichen Hollywood-Formeln, dann wird man einen großen Erkenntnisgewinn erlangen.

                                • 10

                                  Zoomania - Meine Wahrnehmung
                                  Nach den Hits Big Hero 6 und Alles steht Kopf erwartet uns seit dem 3. März Zoomania, der übrigens im Original Zootopolis heißt, keine Ahnung warum hier der Name geändert wurde, in den Kinos. Viel wurde vorab über den Film gesprochen, Kritiken veröffentlicht und nun habe ich ihn endlich selbst heute sichtigen dürfen. Ich war tierisch gespannt, ob sich der Hype, den ich innerhalb meiner Filterblase wahrgenommen hatte, auch in dieser Weise bei mir selbst bestätigen würde.

                                  Kommen wir zu allererst zur Geschichte, da ich die Überraschungen nicht vorab nehmen möchte, werde ich über die wichtigsten Plots kein Wort verlieren. Judy Hopps eine junge Häsin vom Land, träumte schon in frühester Kindheit davon, später, als Erwachsene, Polizistin zu sein. Der Schwierigkeiten zum Trotz, bewältigt sie die kaum zu überwindenden Hürden und schafft als erster Hase in der Geschichte der Polizei die harte Ausbildung. Als jahrgangsbeste macht sie sich auf den Weg nach Zoomania, der Stadt, in der ehemalige, tierische Rivalen in der Nahrungskette, wie etwa Fuchs und Hase oder Löwe und Gazelle, von nun an friedlich Seite an Seite sich ihres Lebens freuen. Jeder kann das werden oder tun, was er oder sie möchte, alles ist möglich in Zoomania. Als Judy an ihrem ersten Tag zur Arbeit erscheint und voller Tatendrang beginnen will, wird sie sehr schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, sie wird keine Morde aufklären oder böse Verbrecher jagen, nein, sie soll die Arbeit einer Politesse übernehmen, also Knöllchen verteilen. Damit ist die junge Häsin natürlich nicht zufrieden. In einem besonderen Moment ergibt sich für Judy die Chance, ihr wahres Talent unter Beweis zu stellen. Wird sie sie nutzen und welche Folgen wird dieses Verhalten haben und was wenn sie die falschen Entscheidungen trifft?

                                  Heute waren nur wenige Menschen im gleichen Kinosaal wie ich, deshalb ist es nicht so einfach die Stimmung repräsentativ wiederzugeben, aber ich kann euch sagen, die Kinder, die sich den Film angeschaut haben, waren für einen Animationsfilm, verhältnismäßig wenig wahrzunehmen. Das liegt hauptsächlich an der andersartig, strukturierten Erzählform des meiner Ansicht nach erneuten Animationshits. Klassische Schenkelklopfer sind in Zoomania nahzu nicht vorhanden, eher ergibt sich der Witz, was ich beachtlich finde, aus der Handlung oder aus der Situation heraus, deshalb ist eine gute Portion Aufmerksamkeit geboten. Den schaut man nicht einfach mal so eben weg, schon gar nicht, wenn man abgelenkt ist, denn dann würde ein großes Stück des Filmgenusses verloren gehen. Die in sich verwobenen Handlungsstränge und Figurenweiterentwicklungen sind nach meiner Einschätzung so komplex, dass sie für Kinder unter 12 Jahren gar nicht so unbedingt geeignet sind, da sie einiges nicht begreifen würden. Der Streifen richtet sich zwar von seiner Marketingstrategie vermeintlich an das jüngere Publikum, aber inhaltlich ist es ein animierter Film für Erwachsene. Eine wirklich interessante Feststellung, die ich im vornherein keinesfalls so vermuten konnte.

                                  Ich habe fast das Gefühl und die selben Empfindungen hatte ansatzweise auch bereits bei Big Hero 6 und zuletzt auch bei Alles steht Kopf, wobei letzter von der Machart sowohl an jung und alt gerichtet war, das sich mit Disney/Pixar, der Animationsfilm, spätestens mit Zoomania, von seinem reinen Darsein als Animationsfilm und wie man animierte Filme wahrnimmt, emanzipiert hat. Dieses filmische Kunstwerk ist mehr als Kinder- und Familienunterhaltung und braucht den Vergleich mit großen Meisterwerken unserer Zeit nicht zu scheuen, es steht mit ihnen auf einer Stufe. Wer diese Art von Film immer noch belächelt, würdigt nicht die Großartigkeit und emotionale Tiefe, solcher magischer Reisen, die einen in eine völlig frei erfundene Welten, welche natürlich Bezug auf die reale Welt nehmen oder Element von eben dieser einbauen, eintauchen lässt. Der Grad der optischen Qualität, ist mittlerweile an einem Punkt angelangt, an dem an vielen Stellen, nicht mehr zu unterscheiden ist, ob man eine reale abgefilmte Umgebung vor sich sieht oder alle das animiert wurde. Nicht mehr lange und wir können den Unterschied nicht mehr erkennen.

                                  Es ist der Wahnsinn, ich bin immer noch überwältigt von der Wucht, mit der mich Zoomania mitten in mein Herz getroffen hat. Nicht zuletzt, weil die Mixtur aus ernstzunehmendem Kriminalfilm, Dramaelementen, einer gut dosierten Portion Witz und der Thematisierung des Themas Rassismus sowie Terrorismus und der intelligenten Anspielung auf verschiedenste popkulturelle Dinge, einen über alle Maßen sehenwerten Film ergibt.
                                  Geht hinein, ihr werdet staunen! P. S.: Das 3D lohnt sich.

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                                  • 5 .5

                                    Das Duell der Peinlichkeiten (Spoileralarm)
                                    Nun habe ich ihn gesehen, den angeblichen Kracher. Nichts ist es gewesen, Pustekuchen, eine maßlose Enttäuschung. Doch warum? Nun zu allererst konnte ich mich mit keiner der Figuren identifizieren, eine filmische Nähe aufbauen. Das ist schon mal eine schlechte Grundvoraussetzung, damit wird es schwierig sich auf die Geschichte einzulassen. Der (fast)-Tod von Superman war mir komplett egal.
                                    Weiters war der Film gefühlte 30 min zu lange, deshalb bin ich beinahe eingeschlafen. Obendrauf wurde ich im Vorfeld fast 25 min lang mit nerviger Werbung zugeballter. Meinen Jahresvorrat an Werbejingles habe ich nun wieder aufgefüllt. Ich könnte kotzen. Ich bitte meine Ausdrucksweise zu entschuldigen.

                                    An manchen Stellen ist der Film nur so vor sich hingedümpelt, absolute erzählerische Leere. Und in anderen Momenten übertreibt es der Regisseur Mr. Snyder wieder einmal. Wie schon in Man of Steel, befinden wir uns in einem regelrechten Actionfeuerwerk. Diese Anmerkung ist nicht positiv gemeint, den der Film verliert sich für mich in seinem CGI-Overkill. Es war ab einem bestimmten Zeitpunkt, gegen 3/4 des Films, langweilig, weil man nicht mehr wusste wo man zuerst hinschauen soll. Das war zu viel für meinen Geschmack. Marvel, wie zuletzt in Deadpool oder Avengers inszenieren die Actionsequenzen viel strukturierter und für das Auge nachverfolgbarer.

                                    Das 3D hat überhaupt keinen Sinn, bis auf 2 bis 3 Szenen, aber bei so wenig gezieltem Einsatz, bei einem 150 min Film, hätte man sich den 3D Zwang sparen können. Außerdem finde ich, das der Kampf Batman gegen Superman einfach unrealistisch ist. Die funktionieren vielleicht in ihren jeweiligen Solofilmen, aber zusammen wirkt Batman lächerlich und Superman wirkt overpowert. Boa, ich war noch nie so schlecht gelaunt nach einem Kinobesuch. Das war rausgeschmissenes Geld. Der einzige Lichtblick war Jesse Eisenberg, mit seiner Darstellung des Lex Luther und das Kostüm von Batman. Der bisherige Flop des Kinojahres. Von mir gibt's 5,5 Punkte von 10

                                    • 8 .5

                                      The Hateful Eight

                                      Die Bilder sind wirklich sehenswert, da lohnt es sich meiner Meinung nach den im Kino zu sehen. Das er sich in vielen Szenen sehr lange und ausführlich Zeit nimmt und somit keinerlei Hektik wie in den meisten aktuellen Filmen aufkommt, ist er mir äußerst positiv in Erinnerung geblieben. Natürlich ist das für den Otto-Normal-Kinobesucher eine besondere Herausforderung, anstrengend oder gewöhnungsbedürftig. Aber man kann sein Publikum durchaus auch mal etwas abverlangen und sie fordern, anstatt ihnen alles auf dem Silbertablett zu servieren. Bei diesem Streifen ist in erster Linie Geduld und ein aktives Gehirn von großem Vorteil. Der Film besteht zu 85% aus einem reinen Dialogfeuerwerk, wo es unabdingbar ist mitzudenken, zu kombinieren und Zusammenhänge zu erkennen, um alle Facetten der Geschichte voll umfassend zu begreifen.

                                      The Hateful Eight könnte, da es nur 2 starre Schauplätze gibt, die Kutsche und die Hütte, in die sie flüchten um sich vor dem Schneesturm zu retten, auch auf einer Theaterbühne spielen. In manchen Momenten konnte ich nicht so recht in die Handlung eintauchen, doch mit dem Fortlaufen der kaltblütigen Geschichte, wurde Tarantinos´s 8ter Streich immer besser und besser, was ein sehr gutes Zeichen ist, da der letzte Eindruck, zum Ende dieses Films, ein positiver ist.

                                      Die Figuren sind sehr interessant und detailliert gezeichnet und jede auf ihre Art einzigartig und keines Falls beliebig oder austauschbar. Das Drehbuch an sich, war für mich in seiner Erzählweise nicht vorhersehbar, aber dennoch nichts wirklich neues. Es kam mir als eine etwas komplexere Art des Brettspiels Cluedo vor, wo es gilt, den Mörder oder den Schuldigen zu finden.

                                      Insgesamt würde ich den Streifen definitiv jedem Western Film-Fan empfehlen, da so etwas nicht alle Tage im Kino zu bestaunen ist. Allen anderen kann ich sagen, wenn ihr euch für die Thematik interessiert, euch Zeit nehmen könnt, schelle Schnitte kein absolutes Muss für euch sind, geht ins Lichtspielhaus.

                                      Ich gebe dem Film 8,5 von 10 möglichen Punkten. Toll den im Kino gesehen zu haben.

                                      • 9

                                        Schon vor einigen Monaten haben mich die Trailer total in den Bahn gezogen, für mich war sofort klar, denn wirst du dir im Kino ansehen.

                                        (Vielleicht Spoiler) Der Film erzählt die Geschichte von Maud Watts, sie arbeitet in einer großen Wäscherei und das bereits seit sie 7 Jahre alt ist. Tag ein Tag aus, schuftet sie, nahe am Ende ihrer Kräfte, um genug Geld nach Hause holen, um sich ihre bescheidene Existenz mit ihrem Sohn und ihrem Mann leisten zu können. Sie kennt kein anderes Leben, es sah auch so aus, also würde sich nichts verändern, doch dann, als sie zum aufgeben eines Briefes, von ihrem Chef geschickt wird, gerät sie in sie in den Tumult eines politischen Protest der sogenannten Suffragetten. Nach und nach wird sie Teil dieser radikalen Gruppierung, die die Erkenntnis gewonnen haben, das höfliches Bitten um die gleichen Rechte wie Männer, nichts bringt, sondern das sie erst ernst genommen werden, wenn sie radikale und im Notfall gewaltbereite Protestaktionen anwenden. Die Hauptprotagonistin wandelt sie im Verlauf des Geschehens von der passiven, alles mit sich machen lassenden Duckmäuserin, zur selbstbewussten, vom Protest überzeugten, Frauenrechtsaktivistin. Sie lernt für sich selbst zu sprechen, für ihre Ideale einzutreten und sich von niemandem aufhalten zu lassen.

                                        Eine berührende und sehenswerte Geschichte, welche das ganze, besonders durch ihre toll spielenden Hauptakteurinnen, die aufwendig gestalteten Kulissen und Requisiten, die einen in die Zeit rund um 1912 eintauchen lassen, zu einem empfehlenswerten, zeitgeschichtlichen Historienstreifen macht. Von mir gibt es 9/10 möglichen Punkten. Für Diskussionen, im Anschluss an die Sichtung, ist gesorgt.

                                        Das ganze beruht auf wahren Begebenheit, denn die Suffragetten (suffrage = Wahrecht) gab es tatsächlich. 1903 gründete die Britin Emmeline Pankhurst die Women's Social and Political Union. Um ihr Ziel, das Frauenwahlrecht zu erreichen, führten sie Hungerstreiks durch, rauchten demonstrativ in der Öffentlichkeit, was damals ausschließlich den Männern vorbehalten war. Und als sie 1910 mit der Gesetzesinitiative scheiterten, gingen sie wie im Film, zu einer Form des Terrorismus über, die die Gesellschaft als ganzes in ihren Grundfesten erschüttern sollte, es wurden Schaufenster eingeschlagen, Landsitze angezündet und Bombenattentate verübt, etwa auf Westminster Abbey. Durch den 1. Weltkrieg entstand ein Arbeitskräftemangel, dies verankerte die Frauen in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens, was letztendlich zur stärkeren Akzeptanz des Frauenwahlrechts führte.
                                        1918, erhielten Frauen ab 30 Jahren, die im Besitz von Grundeigentum waren, das Wahlrecht.
                                        1928 hatten sie ihr Ziel endgültig erreicht, es wurde das Wahlrecht für jede Frau in Großbritannien eingeführt.

                                        Es ist bemerkenswert zu sehen, das es vor gut 100 Jahren nicht möglich war, in Österreich als Frau wählen zu gehen. Diese Tatsache sollte wir uns ins Gedächtnis rufen, wenn wir mit dem Finger auf andere, unserer Meinung nach, rückständige Staaten zeigen, die diese Hürde noch zu meistern haben. Jede Gesellschaft erlebt seine eigene Entwicklung, in seiner eigenen Geschwindigkeit, man kann von außen dafür mahnen, das es besser wäre etwas, zu verändern, doch machen müssen es letztendlich die Menschen innerhalb dieser Nationen selber.

                                        • Snookiesmoosh 25.01.2016, 12:55 Geändert 25.01.2016, 12:55

                                          Das erste Kino in meiner Nähe ist das Programmkino Moviemento (http://bit.ly/1TjMOlZ), das 3 Gehminuten von mir entfernt liegt. Eine sehr gute Auswahl aktueller Film, welche glücklicher Weise im Originalton gezeigt werden, sind hier zu sehen. Gerade jetzt, in der Oscarzeit, bin ich hier manchmal mehrmals die Woche zu Gast.

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                                            Wie ein Wischmop Amerika eroberte

                                            "Ein Biopic über die Erfinderin des in Amerika bekannten "Miracle Mop", den Wischmop mit den Fäden, kann doch nicht erzählenswert sein.", werden sich viele denken. Und hier muss ich vielen Skeptikern einfach sagen, die Geschichte die David O. Russell hier geschrieben und als Regisseur auf die Leinwand gebannt hat, ist unglaublich interessant und sehenswert geworden.

                                            Was mich vorallem dazu bewogen hat, das Kinoticket zu lösen, war schlicht und ergreifend Jennifer Lawrence, deren Talent gut zu spielen einfach nicht zu übersehen ist und ich es jedesmal genieße, auch wenn es noch nicht so viele Filme mit ihr gibt, wenn ich sie bei ihrer Arbeit beobachten darf. So auch in diesem Fall. Sie trägt die gesamte Rolle der Mangano Joy, deren Geschichte übrigens auf Tatsachen beruht, bravourös auf ihren Schultern. In jeder Szene erlebt man ihre schauspielerische Wandlungsfähigkeit. Auch der Cast rund um die Hauptprotagonistin, ist nur so gespickt von bekannten Gesichtern wie Robert De Niro, Bradley Cooper, Édgar Ramírez(Zero Dark Thirty) und Dascha Polanco(Orange is The New Black), die zusammen ein tolles Ensemble ergeben, wo die Interaktionen einfach stimmig sind.

                                            Die authentischen Kulissen und die Musik, welche die Atmosphäre der 1970er und 1990er Jahre in Long Beach und Kalifornien wiedergeben sollen, haben mich perfekt in diese Zeit, für 2 Stunden eintauchen lassen.

                                            Durch das Drehbuchs entstehen sehr schnelle und rasante Dialoge, wo man sich ganz schön konzentrieren muss, um nicht den Faden zu verlieren. Einfach mitdenken und schon hat man einen Heidenspaß dabei. In den ersten 20- 25 Minuten hätten dem Film ein wenig mehr Schwung sicherlich gut getan. Dies ist für mich aber auch ehrlich gesagt der einzig große Kritikpunkt, den ich an dieser Stelle anzumerken hätte.

                                            Die 124 min Laufzeit vergingen wie im Flug. Nahezu jede einzelne Szene erschien mir wichtig, war nicht überflüssig oder geschweigeden störend. Alles in allem ergibt dies einen ausgezeichnetes Biografisches Drama mit minimalen komödiantischen Nuancen.

                                            Ich mag einfach Filme mit Frauen in Hauptrollen, wo es doch in Hollywood, aber auch in Europa so wenige davon gibt. Außerdem mag ich Geschichten von starken Frauen, wie es hier der Fall, wo sich Joy Mangano gegen die gesellschaftlichen Konventionen, die es nicht vorsahen, das Frauen Geschäfte machen oder Firmen eröffnen, sondern besser zu Hause vor dem Herd bleiben sollen, zur Wehr setzt.

                                            Von mir gibt es eine bedenkenlose Empfehlung für Joy.

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                                              Nun war es endlich soweit, ich kam in den Genuss, den wohl am meist erwartetsten Film des noch jungen Jahres 2016, "The Revenant", am Dienstagabend zu sehen. Bei mir persönlich steht Leonardo DiCaprio, auf der Liste meiner Lieblingsschauspieler, seit einiger Zeit auf Platz Nummero 1. Für mich sind seine Filme absolute Pflicht, weil sich nahezu ausnahmslos jedes Werk, in dem er mitspielt, zwischen Herausragend und Ausgezeichnet bewegt. Hohe Qualität ist somit garantiert.

                                              Laut Medienberichten kostete das biografische Drama, die Erlebnisse in The Revanant beruhen auf Tatsachen, von im 19 Jhdt. gelebten Personen, 165 Millionen Dollar. Die Alterfreigabe liegt bei 16 Jahren und die Laufzeit liegt bei unglaublichen 151 Minuten.

                                              Erstmal zur Geschichte, worum dreht sich der neueste Film vom Regisseur von Birdmann, Alejandro González Iñárritu?
                                              Der Trapper, was ein Pelztierjäger ist, gespielt von Leonardo DiCaprio, wird von seinen Kollegen zurückgelassen, weil die Überlebenschancen, nach einem brutalen und Fleisch zerfetzenden Bärenangriff, als zu aussichtslos angesehen wird. Doch der für tot erklärte Hugh Glass ist am Leben und kehrt zurück. Auf sich allein gestellt, kämpft der Hauptprotagonist ums nackte Überleben. Ich denke das ist genug zur Story, alles weitere würde einem den Spaß am selber entdecken nehmen.

                                              Gefühlt passen die von DiCaprio gesagt Worte auf 2 DIN A4 Blätter, denn gesagt wird von ihm fast nichts. Warum das so ist, ist leicht erklärt. Wenn ich alleine in der Wildnis bin und ich keinen anderen Menschen neben mir habe, mit dem ich normalerweise kommunizieren könnte, dann sage ich meist auch nichts, besonders, wenn mein Körper insgesamt sehr geschwächt ist, dann will ich nämlich keine unnötige Energie verschwenden. Und somit übermittelt uns der Schauspieler, all das, was wir als passiv zuschauendes Kinopublikum an Informationen benötigen, um uns die Möglichkeit zu geben, uns in die Figur und ihre unterschiedlichen charakterlichen Facetten und Handlungsmotivationen hineinzuversetzen oder zu identifizieren, rein über die Gestik, Mimik und die verschiedenen Varianten des Stöhnens, Schnaufens, der Atmung etc.

                                              Und sich auf dieses Wagnis einzulassen, das selbst für professionelle Akteure eine fast nicht machbare Aufgabe darstellt und dann auf so eine bravouröse Weise zu agieren, zu spielen, sodass ich geschlagene 151 Minuten gebannt auf die Leinwand starre und aus dem stauen, weil ich nicht begreife, was ich da gerade beobachten darf, bis zum letzen Atemzugs von Leonardo DiCaprio, nicht mehr herauskomme. Besser kann man eine derartige Rolle meiner Meinung nach nicht spielen, chapeau!

                                              Neben DiCaprio spielte Tom Hardy, der vielen aus dem letzten Jahr, ganz bestimmt durch seine Darstellung des Max in Mad Max: Fury Road in guter Erinnerung geblieben ist, die große Nebenrolle, dessen Handlungen eine Reihe von fatalen Kettenreaktionen auslöst. Eine sehr sehenswerte und erwähnenswerte Performance des Aufsteigers 2015. Die zwei weiteren nennenswerten Schauspieler sind Will Poulter (We are the Millers und Maze Runner) und Domhnnall Gleeson (About Time, Ex Machina, Frank).

                                              Für die Optik zeichnete sich der Kameramann von Birdmann, Emmanuel Lubezki, aus. Im Film sind sehr viele lange, langsame Panoramaaufnahmen, die einem die Möglichkeit verschaffen, ein Gefühl für die dort sich befindliche Landschaft und Gegebenheit zu bekommen. Insgesamt und insbesondere die aufwendigen und komplexen Actionszenen, die ich so zuvor noch nirgends zu sehen bekam, sind so unglaublich lebendig, lebhaft und eine wahre Augenweide. Ich hatte noch nie so stark das Gefühl, der inszenierten Realität so nahe zu kommen. Bei The Revenant ist es ein absolutes Muss, dafür ins Kino zu gehen, den diese Bilder bekommst du zu Hause keines Falls in dieser hohen Qualität zu Gesicht. Ein Film der für das Kino gemacht wurde.

                                              Die Musik ist hierbei nur eine Randnotiz wert, denn entweder gibt es überhaupt keine Musik zu hören oder sie wird ganz nuanciert eingesetzt. Was sich perfekt ins Gesamtbild einfügte.

                                              Was ich euch, da ich gleich am Ende meiner Kritik angelangt sein werde, empfehle, ist, schaut euch The Revenant unbedingt im Originalton an. Ich kann mir vorstellen, das sie die Atem- und Schnaufgeräusche und den sehr gut, von den Schauspielern gesprochenen Akzent, wegsynchronieren und letztendlich der komplette Charme verloren gegangen sein wird. Tut euch den gefallen.

                                              Akutell, ich habe leider noch nicht The Danish Girl, The Big Short, Trumbo, Hail, Caeser! und Spotlight gesehen, weil die ja erst im Laufe der nächsten zwei Monate bei uns anlaufen werden, ist Leonardo DiCaprio für mich ganz klar auf Oscarkurs. Michael Fassbender´s Darbietung in Steve Jobs, ist auch herausragend gespielt, reicht aber meiner Meinung nach nicht an die gestrig von mir gesehene heran.

                                              Hier wartet ein echtes filmisches Meisterwerk auf euch, genießt es.
                                              Ach ist das schön, das sind genau die Momente, warum ich ein Filmliebhaber bin.

                                              Glasklare 10/10 möglichen Punkten. Besser geht es einfach nicht. Hier wurde Filmgeschichte geschrieben.

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                                                Als vor einigen Monaten der Trailer im Netz herum kursierte und ich ihn zum ersten mal sah, war ich einfach überwältigt von der Präsenz und der darstellerischen Qualität von Eddie Redmayne. Ich war emotional tief berührt gewesen und seit diesem Zeitpunkt, verspürte ich eine große Vorfreude für The Danish Girl.

                                                Nun war es endlich soweit, seit Mittwoch den 5. Januar läuft der Film bereits im ansässigen Programmkino meiner liebsten Stadt. Und so gönnte ich mir, nach einem Lebenskraft verleihenden Spaziergang durch die Nacht, das neueste Werk von Tom Hooper, der unter anderem bei Les Misérable und The King's Speech Regie führte.

                                                (Vielleicht ein Spoiler) Es wird die Geschichte erzählt von der Malerin Gerda (Alicia Vikander) und ihrem Mann Einar Wegener (Eddie Redmayne), ebenfalls Maler. Als eines Tages das Modell, das Greta gerade malt, nicht erscheinen kann, bittet sie ihren Mann, sich als Frau zu verkleiden und als Ersatz einzuspringen. In dieser Situation, spürt Einar ein nicht erklärbares Verlangen, nach diesen Kleidern, welches normalerweise nur Frau vorbehalten ist, sie zu tragen. Zunehmend verwandelt sich der glückliche Ehemann in eine Frau, bis der letzte, der ihn zur vollständigen Frau machen wird, unausweichlich scheint. Da es noch nie gemacht wurde, scheint die Entfesselung der inneren Freiheit, mit einem immensen Risiko verbunden zu sein.

                                                Das Thema Transgender wird auf eine sehr besondere und sensible Art in Szene gesetzt. Denn wenn wir mal ehrlich sind, ist es für unsere angeblich so fortschrittlichen Gesellschaften immer noch sehr schwierig oder es wird tabuisiert, wenn das Äußere und Innere nicht zusammen zu passen scheinen. Deshalb find ich es toll, das diese Thematik durch die wahrscheinliche Oscarnominierung in den Fokus der Öffentlichkeit gerät und der Mainstream sich damit befasst. Das ist es eben das großartige am Medium Film, manchmal ist er in der Lage aus seinem Schatten der reinen Unterhaltung hervorzutreten und mehr zu sein, uns Lebensrealitäten nahe zu bringen, mit denen wir im echten Leben nie und das nicht absichtlich, in Berührung kämen. Wenn die Menschen, durch den Gang ins Kino zum Nachdenken gebracht werden, hat der Streifen sein Ziel schon erreicht.

                                                Doch so schön das Ganze sein mag, blieb The Danish Girl hinter meinen hohen Erwartungen zurück, denn für mich war er gefühlt 20 min zu lange. Bei einer Lauflänge von 120 min ist es schon eine Meisterleistung, den Zuschauer über eine so lange Distanz bei der Stange zu halten. Hier klappte dies meiner Meinung nach nicht.

                                                Was wurde nicht im Vorfeld schon von der nächsten Oscarnominierung, des jungen Talents, Eddie Redmayne, gesprochen. Nun man muss sagen, die Performance des britischen Schauspielers ist wahrlich sehenswert. Er spielt die unterschiedlichen Phasen der geistigen und körperlichen Verwandlung so, das man zu jeder Zeit mitgeht und versteht, weshalb sich Einar Wegener gerade in diesem Moment so verhält, wie er es tut. Eine so großartige Darbietung, wie letztes Jahr bei The Theory of Everything ist es nach meinem Empfinden, nicht geworden. Dieser besondere Funke ist schlicht und einfach nicht übergesprungen. Dies trennt bei mir die Spreu vom Weizen. Ob es für eine Nominierung reicht, da bin ich skeptisch, verdient hätte es Hr. Redmayne auf alle Fälle. Die noch nicht gesehe Konkurrenz ist jedoch hart und könnte besser sein. Für einen erneuten Gewinn ist es zu wenig, da ist DiCaprio und Fassbender aktuell um eine Klasse besser.

                                                Wer eher ruhige Filme mag, die ohne spektakuläre Momente auskommt und sich für die tabubrechende Transgender Thematik interessiert, wird eine Menge Freude beim schauen haben.

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                                                  Als damals, 2013, Conjuring im Kino lief und ich den hochgelobten Horrorschocker dann sah, war ich alles andere als begeistert.
                                                  Der triftigste Grund war wohl der folgendene, ein junger Mann, vielleicht 16 oder 17, saß im Kinosaal fast direkt hinter mir und an seiner Seite hatte er 2 bis 3 junge Mädels. Weil er sie für sich gewinnen wollte und den starken Typen geben wollte, redete ,kommentierte und lachte er lautstark. Der Film war an keiner Stelle irgendwie lustig. Die blöden Gören, machten dasselbe und so war an gruselige Atmosphäre nicht zu denken. ,, Verdammt, jetzt habe mir diese den ganzen Film versaut!" dachte ich mir. Meine Wertung fiel dementsprechend aus, doch das ich den Film nochmal schauen musste, um wirklich sagen zu können, was der Streifen kann, war mir klar.

                                                  Am Wochenende war es endlich soweit, ich war in Stimmung mich zu gruseln und durch Zufall stieß ich auf Netflix, auf The Conjuring.

                                                  Kurz zur Geschichte: Eine Familie aus zwei Eltern und 5 Kindern (nur Mädchen) kaufen sich ein Haus am Land. Sie ziehen ein und glauben den Glücksgriff ihres Lebens gemacht zu haben. Es dauert aber nicht lange und seltsame, für die jungen Kinder, gar erschreckende Vorkommnisse ereignen sich, bei den ungewöhnliche Geräusche zu vernehmen oder furchterregende Wesen ihr Unwesen zu treiben scheinen. Was steckt dahinter und kann die Familie ihrem Schicksal entrinnen.

                                                  Ich habe den Film zu Hause, alleine, mit 360 Grad Kopfhörer, im Originalton mit Untertitel und was auch noch dazu kommt, bei Nacht gesehen. Bessere Bedingungen können fast nicht herrschen, um einen Horrorfilm zu sehen. Die Geschichte beginnt sehr harmlos, man glaubt nicht sofort, das man sich gleich erschrecken wird, doch falsch gedacht, denn stetig reißt einen Sog des Schreckens mit in den Abgrund. Ich verspürte den Drang gleichzeitig den Film zu beenden und wissen zu wollen wie die Geschichte weiter geht, so paralysiert und starr kauerte ich auf meinem Bett, was auch mein Fernsehsofa darstellt. Jump Scare der feinsten Sorte, gepaart mit einer permanten, unbehaglichen und einer am ganzen Körper, Gänsehaut erzeugenden Atmosphäre, wird einem hier, nahe zu über die gesamte Lauflänge geboten. Einzig einige wenige Momente lassen es zu, kurz durch zu atmen, bis es im nächsten Augenblick, wie bei einer Achterbahn wieder in Tiefe geht und das Adrenalin wieder in alle Adern des Körpers gepumpt wird. In besondern, nicht vorherzusehenden Szenen, packten sich meine nervös zuckenden Fingerspitzen, den auf volle Lautstärke aufgedrehten und mit Bass ausgestatteten Surround-Kopfhörer und rießen in mir fast vom Kopf, so erschrocken und fassungslos machte mich James Wan's The Conjuring.

                                                  Für mich ist die Hauptaufgabe eines Horror- oder Gruselfilms, mich in eine Situation zu verfrachten, aus der ich am liebsten gleich wieder abhauen will. Und wenn ein Film das über 112 Minuten schafft, kann ich nur sagen, Gratulation.
                                                  Horror auf dem allerhöchsten Niveau.

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                                                    Der jung Regisseur Andrew Morgan wirft einige Fragen auf. In wie weit, die Kleidung und Klamotten, die wir alle an unseren Körpern tragen, dafür verantwortlich sind, das es vielen Millionen Menschen auf der Erde schlecht geht. Sie wie Sklaven gehalten werden, nur damit wir billige T-Shirts jederzeit und überall kaufen können. Wie passt es zusammen, das wir penibel darauf achten, die teuersten und kostbarsten Bio-Lebensmittel zu uns nehmen, wo gleichzeitig unser größtes Organ, nämlich die Haut, durch Kleidung bedeckt wird, die alles andere als schadstofffrei ist. Ist unsere Gesellschaft blind vor Konsumzwang und Kaufrausch und nicht in der Lage oder verdrängt sie aktiv, die Folgen, die unser verantwortungsloses konsumieren und erwerben von Gütern, die die meisten Menschen überhaupt nicht benötigen, die für andere Menschen auf diesem Planeten unsägliches und nicht hinnehmbares Leid verursacht. Zum Ende der Dokumentation, wird die meiner Meinung nach, wenn man sich jegliche Probleme auf dieser Welt genauer anschaut, alles entscheidende Frage gestellt: Hat all das mit einem fehlerhaften System zu tun, das nicht aus sich heraus zu reformieren ist, sondern von Grund auf neu gedacht und erschaffen werden muss.

                                                    Die Doku ist in meinen Augen, absolut sehenswert und für jeden zu empfehlen, der seine Kleidung aus einer etwas anderen Perspektive sehen möchte. Ich muss ehrlich zugeben, ich wusste zu diesem Thema ja schon einiges, aber die unterschiedlichen Themen, die sehr oft ins philosophische abgleiten, was genau nach meinem Geschmack ist und Perspektiven in den Fokus setzt, die ich nun mit ganz anderen Augen sehe, haben meiner Weltsicht, einige, weitere, interessante Mosaiksteine hinzugefügt.

                                                    Für mich persönlich stellt sich immer mehr die Frage, ist eine radikale und System umstürzende Revolution, ein unausweichlicher Prozess, auf den wir mit Lichtgeschwindigkeit zurasen werden müssen, da, es wie bei einem Krebsgeschwür, entweder geschafft wird, den Krebs zu eliminieren und pulverisieren oder der Wirt wird getötet?

                                                    Hier ist der Trailer zu The True Cost:
                                                    https://www.youtube.com/watch?v=OaGp5_Sfbss