SoboTheBigLebowski - Kommentare

Alle Kommentare von SoboTheBigLebowski

  • 8 .5
    SoboTheBigLebowski 09.07.2024, 17:01 Geändert 09.07.2024, 17:13

    The Leftovers ist eine polarisierende Serie mit vielen Seltsamkeiten und verrückten Charakteren. Wie schon bei Lost, ist Damon Lindelof daran nicht Interessiert, ob ein Plot aufgelöst wird. Ferner noch lässt er einigen Mysterien viel Raum zur Interpretation. Hier geht es auch viel um Symbolik, vor allem christliche Symbolik.
    Parallelen zum "Garten Eden" konnte ich feststellen....ebenso, dass metaphysische Ereignisse aufgegriffen werden. Die Geographie könnte schuld an den Ereignissen sein. Auch wie bei Lost wird hier vieles mit Australien in Verbindung gebracht. Ferner noch, brachte uns die Serie in eine übernatürliche Richtung; es gab keinen Abschluss und keine Erkenntnis in manchen Situationen und Zusammenhängen. Das Zusammenspiel der Charaktere war aber perfekt abgestimmt und sie harmonierten wunderbar miteinander; vor allem bei Kevin und Nora.
    Überdies hinaus, um die christliche Thematik aufzugreifen, verbinde ich an manchen Stellen die Thematik "Adam und Eva", die Vögel assoziiere ich mit Unsterblichkeit. Auch wieder kommen Assoziationen zu "Lost" - da war die Insel eine Art Korken bzw. der Korken musste gelöst werden, Jarden ist hier eine Art Korken. Die Serie hat eine surreale Erzählweise mit unmoralischen, unzufriedenen, zerrissenen und zwiespältigen Charakteren.
    Das Ende ist mitreißend, unerwartet und schockierend. Kevin verfällt immer mehr dem Wahnsinn...es ist eine ambivalente Serie mit verstörenden und tieftraurigen Elementen, aber gleichzeitig kann die Serie mit fesselnden und dramatischen Elementen dich wunderbar in eine Welt befördern, wo du nicht mehr weiß, was richtig und was falsch ist, was Fiktion und was Realität ist. Die Komponente Wissenschaft und Glaube verschmelzen hier. Ich nehme stark an, dass Damon Lindelof sehr auf Nummern abfährt.
    Subtil, verrückt, emotional, mystisch, religiös - all das ist "The Leftovers"

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    • SoboTheBigLebowski 02.07.2024, 20:23 Geändert 02.07.2024, 21:33

      1. Fay Wray (King Kong und die weiße Frau) ich stehe auf diesen Look aus Urgroßmutters Zeiten!
      2. Estelle Getty (Golden Girls)
      3. Beatrice Arthur (Golden Girls)
      4. Betty White (Golden Girls)
      5. Marilyn Monroe (Manche mögen’s heiß)
      6. Sigourney Weaver (Alien)
      7. Jennifer Love Hewitt (Ich weiß noch immer, was du letzten Sommer getan hast)
      8. Neve Campbell (Scream)
      9. Margot Robbie (Suicide Squad)
      10. Gal Gadot (Wonder Woman)

      Special Edition: Vanessa Kirby (Hobbs and Shaw)
      Bonus-Runde: Pamela Anderson (Baywatch) “Pubertät lässt grüßen"
      Directors Cut: Jordana Brewster (The Faculty)

      Habe sicherlich jemanden talentiertes vergessen, der mir im Nachhinein einfällt…

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      • SoboTheBigLebowski 02.07.2024, 11:03 Geändert 02.07.2024, 11:05

        Reihenfolge ist willkürlich aufgeschrieben

        Stanley Kubrick (Shining)
        Alfred Hitchcock (Psycho)
        John Carpenter (Halloween)
        James Cameron (Titanic)
        David Lynch (Twin Peaks Serie Season 1 und 2)
        Steven Spielberg (Der weiße Hai)
        James Whale (Der Unsichtbare 1933)
        Quentin Tarantino (Pulp Fiction)
        Robert Rodriguez (From Dusk Till Dawn)
        Wes Craven (Scream)

        John Landis (American Werewolf)
        Ridley Scott (Alien)
        Martin Scorsese (The Wolf of Wall Street)
        J.J. Abrams (Lost)
        David Fincher (Fight Club)
        Stephen Sommers (Die Mumie)
        Kenneth Branagh (Mary Shelleys Frankenstein)
        Peter Jackson (Braindead)

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        • SoboTheBigLebowski 01.07.2024, 20:19 Geändert 01.07.2024, 21:24

          Gott…was für eine schwierige und komplexe Entscheidung die Top Ten herauszufiltern…ich versuche es mal..
          1. Stan Laurel
          2. Oliver Hardy
          3. Louis de Funes
          4. Bud Spencer
          5. Terence Hill
          6. Leonardo DiCaprio
          7. Vincent Price
          8. Peter Cushing
          9. Christopher Lee
          10. Peter Falk

          Gott…Hier kommen noch ein paar lebende…George Clooney, Tom Cruise, Brad Pitt, Johnny Depp, Edward Norton, Arnold Schwarzenegger, Sylvester Stallone, Ed O’Neill…
          Scheiße…fast Jack Nicholson vergessen!
          Bonus-Runde: David Hasselhoff ;D
          Special-Edition: Steve McQueen!
          Director’s Cut: Chuck Norris!

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          • 4 .5
            SoboTheBigLebowski 30.06.2024, 08:56 Geändert 30.06.2024, 11:17

            Gott...was war das denn für eine mental-strapaziöse Irrfahrt...Jane Fonda ist ein Blickfang, keine Frage. Das wars aber auch schon. Hübsch sein ist nicht alles, schauspielerisches Talent ist auch wichtig. Jane Fonda hat es in diesem Film jedenfalls nur spärlich gezeigt.
            Der Film ist ja quasi für SchleFaZ prädestiniert. Ein dümmlich primitiver Plot verbunden mit schlechten Charakteren, schwachsinnigen Dialogen, beschissen Schauspielern und grausamen Sound-Effekten. Ein weiterer Aspekt ist die miese Garderobe, die Ausstattung – dieser ganze Homoerotische Subtext mit dummen sexuellen Zweideutigkeiten. Halbnackte Männer, wo die Frauen hinterher sabbern. Halbnackte Frauen, die sich durch die Gegend räkeln und sich theatralisch aufs Bett fallen. Plexigläser, Betten, Gummiwände, und nochmals Plexigläser, Betten, Gummiwände – ein typisch 60er-Jahre „Softporno-Abenteuer-Sci-Fi-Trashfilm“, der versucht komplexe Zusammenhänge zu erklären, dabei aber kläglich scheitert.
            Ein super-affektiver Weltraum-Schrott-Epos mit mannigfaltigen sexuellen Zweideutigkeiten, grenzdebilen Dialogen und einer Hippie-Flower-Power-Bewegung 10.000 Jahre später oder so ähnlich in einer weit entfernten Zukunft – also als SchleFaZ würde ich den feiern.

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            • SoboTheBigLebowski 24.05.2024, 14:57 Geändert 24.05.2024, 15:15

              Verdammt…wie alle, die vor mir hier einen Beitrag verfasst haben, ist ein 70-Jahre Ranking extrem schwer. Ich schwankte bei Platz 1 zwischen “Der Exorzist" und “Der weiße Hai"….Top 15 wäre mir lieber!
              1. Der Exorzist
              2. Der weiße Hai
              3. Einer flog über das Kuckucksnest
              4. Halloween
              5. Alien
              6. Der weiße Hai 2
              7. Frenzy
              8. Papillon
              9. Flucht von Alcatraz
              10. Uhrwerk Orange

              11. Eine Leiche zum Dessert
              12. Asterix erobert Rom
              13. Alle Bud Spencer und Terence Hill Filme
              14. Die Abenteuer des Rabbi Jacob
              15. King Kong

              @kidhan, Was ist mit 80er-Jahren…da wird’s noch schwieriger…

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              • SoboTheBigLebowski 23.05.2024, 11:11 Geändert 23.05.2024, 11:25

                Was ein Jahrzehnt!
                Schließe mich hier auch mit meiner Top Ten an
                1. Psycho
                2. Planet der Affen
                3. Die Vögel
                4. Rosemaries Baby
                5. 2001: Odyssee im Weltraum
                6. Gesprengte Ketten
                7. Bullitt
                8. Die Zeitmaschine
                9. James Bond: Goldfinger
                10. Bis das Blut gefriert

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                • 4 .5
                  SoboTheBigLebowski 21.05.2024, 07:49 Geändert 21.05.2024, 08:20

                  Hier ist ganz klar die Luft raus. Eine Mischung aus Black Panther und Black Wonder Woman ungefähr, wenn es ein Black Wonder Woman gegeben hätte. Eine Zamunda-Mischung, die 1988 funktioniert hat, wo jetzt versucht wird, den Film ins 21 Jahrhundert zu manövrieren, um die Tik-Tok und Snapchat - Generation für sich zu gewinnen. Eddie Murphys beste Jahre sind vorbei.
                  Der Film ähnelt mehr einem Musical-Tik-Tok-Kurz-Video. Jede zweite Sequenz wird mit Musik assoziiert, die Regeln im Zamunda sind lockerer geworden, alles wird nicht mehr königlich behandelt und das ist auch das Problem im Film. Der Pomp, der Glamour fehlt! Der Film kommt eindeutig 20 Jahre zu spät. Ähnlich geht es mir auch mit den neuen Ghostbusters-Filmen, auch hier ist die Luft raus. Die kommen alle 20-25 Jahre zu spät.
                  In Zamunda kommt es jetzt auch noch zu rebellischen Aufständen und Möchtegern Diktatoren - Wesley Snipes als Diktator. Seine Tochter als Möchtegern-Tanz-Diva, aufgetakelt bis zum geht-nicht-mehr, möchte Eddie Murphys Bastard-Sohn heiraten, damit Frieden in Zamunda herrscht.
                  Der Sohn entspricht jedem Klischee: Gossensprache, Gangsta-Look....und diese nervige Mutter von Ihm - wie kann ein Mensch nur derart anstrengend sein in ihrem Wesen!
                  Ach verdammt, der erste Teil hat derart Spaß gemacht, dieser hier ist....nee!

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                  • 4 .5
                    SoboTheBigLebowski 19.05.2024, 12:36 Geändert 19.05.2024, 20:48

                    Plasma-Eruption von einer enormen Intensität und Geschwindigkeit, die sich auf die Erde bewegt. Die Sonne wird erlöschen und das Sonnensystem wird vernichtet - Das Ende ist nah. Ein nukleares elektromagnetisches Phänomen bahnt sich an. Theorien über Theorien, dazu ein Nebenplot mit der traumatisierten Ehefrau von Luke Perry; worum es hier geht, weiß auch kein Mensch, aber am Ende transformiert sich der Nebenplot in ein Hauptplot und die angebliche Supernova, die eine Eiszeit hervorrufen würde, wodurch ein Massensterben in Gang gesetzt werden würde, ist ganz plötzlich Nebenschauplatz.
                    Der Clou der Story: Aufgrund einer falschen Berechnung/Gleichung, kommt es nicht zur Supernova. Luke Perry hat Minus und Plus in der Gleichung verwechselt, dadurch nimmt die Katastrophe weniger Ausmaße.
                    Was zu Beginn ein Endzeit-Szenario Film ist, endet mit Plünderei, Aufständen und die Sicherung von Ressourcen - Was ja auch in diesem Szenario ja vollkommen logisch ist, aber wie gesagt: Der Nebenplot mit den Traumata scheint der eigentliche Hauptplot zu sein, weil es gegen Mitte des Films immer mehr Formen annimmt. Ein Gefängnisausbruch, Anarchie, Rache, Sühne - naja, der Film weiß nicht, was er will, deswegen nur absolutes Mittelmaß!
                    Am Ende haben Regenmassen die Erde bereinigt. Die Erde heilt sich selbst, Hektar um Hektar, Land um Land und Kontinent um Kontinent. Mutter Erde hat für die Menschheit getan, zu dem der Mensch selbst nicht in der Lage war-
                    Mit Luke Perry, Lance Henriksen und Tia Carrere gut besetzt, aber am Plot hapert es.

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                    • 2
                      SoboTheBigLebowski 17.05.2024, 20:44 Geändert 17.05.2024, 21:57

                      Gucke gerade diese Asylum-Gurke; was für ein Scheißfilm. Alles was hier passiert, ist grottenschlecht: Die Dialoge, die Synchro, die Effekte, unlogische Vermutungen und Annahmen, die gar nichts mit Seismologie zu tun haben. Diese ganzen Fressen hat jeder schon irgendwo in Sharknados, Ghost Sharks oder so ähnlich gesehen, dazu ein Avril Lavigne -Double (Tochter von Casper van Dien) . Der macht ja auch nur noch Scheißfilme! Nahaufnahmen von Malibu, die schlechter nicht sein könnten.
                      Gefühlt sitzt die Spargeltarzan-Seismologin-Tante mit dem Macker ihrer Stieftochter 40-Minuten im Auto und labern die ganze Zeit nur Scheiße! Der Moderator ist auch gefühlt 40 Minuten im Bild. Ein Herzinfarkt eines alten Opas, amerikanisches Scheiß-Militär und dann ist der Film auch schon zu Ende. Gott sei Dank! Falls der jemals bei SchleFaZ laufen wird, dann schlage ich folgendes Trinkspiel vor: Jedesmal wenn der Moderator im Bild ist, wird getankt…
                      Fazit: fühlt sich alles an, als wenn die Seismologin-Spargeltarzan-Tante und der Macker der Stieftochter am Ende eine Beziehung eingehen werden - eine schreckliche Vorstellung! Verschwendete Zeit!

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                      • 9

                        Die Geschichte von Dracula, halt bis heute nach! Die da drinnen verborgene Angst der weiblichen Sexualität geht auf das England er 19 Jahrhunderts zurück. Ende des 20 Jahrhunderts, erschuf die Schriftstellerin Anne Rice eine ganz neue Art von Vampiren, die besser in die moderne Welt passen. Vampire als gequälte Helden, unmoralische Schurken und als Verkörperungen abweichender Sexualitäten. Anne Rice ist die Königin des modernen Vampirromans. Ihre Bücher haben das Genre verändert. Ihre Vampire sind wunderschöne Monster mit gequälten Seelen. Ihr erster Roman „Interview mit einem Vampir“ von 1994 erzählt von einer jahrhunderteralten Beziehung zwischen dem Vampir Lestat und Louis, einen bekümmerten Aristokraten aus New Orleans. Louis will kein Vampir sein und hasst das brutale Töten, während Lestat das alles genießt. Es gab endliche Kontroversen über Tom Cruise, aber mit ihm und Brad Pitt und Kisten Dunst, haben sie wirklich die Idealbesetzung gefunden. Kirsten Dunst war großartig. Es kommt selten vor, dass ein Kind fast alle an die Wand spielt. Claudia ist vielleicht die beste Figur im Film. Ein Vampir, der gezwungen ist, in einem 10-Jährigen Mädchen zu altern. Ihre wurde Unsterblichkeit gewährt, dafür wird sie aber nice erwachsen und zur Frau werden – Das bricht einem das Herz. Anne Rice hat eine Tochter verloren, die noch sehr jung war und die Figur der Claudia ist eine Hommage an sie. Die Vampire Lestat, Louis und Claudia, bilden eine Familie von Außenseitern, mit zwei Vätern. Diese Konstellation deutet die gleichgeschlechtliche Ehe an, lange bevor die Gesellschaftlich anerkannt war. Der Roman war gewollt Homo-Erotisch! Sie haben das Film zwar etwas abgemildert, aber es war immer noch da. Der Vampir-Mythos war kulturell schon immer mit Homosexualität verknüpft. Homosexualität durfte nicht thematisiert werden, aber in Vampirfilmen, war das bis zu einem gewissen Grad möglich, sogar schon in den 30er-Jahren. Zum Beispiel in „Draculas Tochter“ – Dort gab es nämlich vermutlich die beste lesbische Szene der 30er-Jahre. Dass in der einen Szene um die Verführung einer Frau geht, ist mehr als offensichtlich – es bleibt wahrlich nicht subtil!

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                        • 9 .5
                          SoboTheBigLebowski 11.04.2024, 19:46 Geändert 11.04.2024, 19:50

                          Einst der berühmtesten Monster der Geschichte ist nicht böse; er ist schlicht Kong! Von seinem Kometenhaften ersten Erscheinen 1933, bis zu seinem letzten Auftritt als riesiger beharrter Superstar, hat King Kong die Fantasie, aller Monsterliebhaber beschäftigt – Was erklärt diese bleibende Anziehungskraft und warum gilt der Ur-King Kong, trotz seiner veralteten Tricktechnik, noch immer als einer der bedeutsamsten Monsterfilme aller Zeiten.
                          Der Ur-King Kong von 1933, das sind die Beatles, das ist Elvis Presley, das ist, was es ist - Es ist die beste Version dieser Sache! Die Geschichte ist simpel: Ein Filmproduzent bringt ein Filmteam auf eine unerforschte, tropische Insel und entdeckt dort den ultimativen Spezial-Effekt – ein riesiges, affenartiges Monster, das die Eingeborenen Kong nennen. Er fängt Kong und bringt ihn nach New York, um ihn gewinnbringend zu vermarketen. Kong bricht aus, aber seine Zuneigung zu einem schillernden Filmsternchen ist übermächtig. In den frühen 1930ern hatte man so etwas noch nicht gesehen. King Kong war ein Renner! Obwohl der Film von 1933 ist, sind die Effekte durch die Willis O-Brien King Kong zum leben erweckt, unglaublich Unterhaltsam – er kämpt gegen eine Riesen-Schlange, gegen einen Allosaurus, gegen einen Pterodactylus. Viele tolle Einstellungen zeigen wie er Menschen zertritt, Menschen frisst und Sachen zerstört – Der Film hat also wirklich was zu bieten! Er hat was düsteres ansich, das schwarz-weißes macht jenseitig, dazu diese schräge sexuelle Spannung zwischen Kong und Ann Darrow. – So viele Meilensteine, die gesetzt wurden! Wenn man sich die in Gefahr schwäbende weiße Frau ansieht…eine große Sache zu der Zeit, als King Kong entstand und wie die Kraft schwarzer Männer, als etwas bedrohliches Dargestellt wird, etwas für "die weiße Frau" bedrohlich ist, dann ist es wohl offensichtlich, dass es in King Kong rassistische Untertöne gibt. Es ist eine vollendete Metapher für die Dranglasierung männlicher Schwarzer im weißen Amerika (reminder hier: Inglourious Basterds) Nachdem man sich „Inglourious Basterds“ erneut angesehen hat, kann man neue Seiten am „King Kong und die weiße Frau“ erkennen. Tarantino hat den Untertext als erstes in der filmischen Pop-Kultur benutzt.
                          In King Kong von 1933 wurde Zeitraffer-Technik verwendet. Der damalige Filmpionier Willis O’Brien, stellte dafür kleine beweglichge Figuren her und fotografierte dann Bild in Bild ihre vermeintlichen Bewegungen. Der Vater von King Kong ist Willis O’Brien, auf den Original-Filmplakat ist Kong nämlich viel mehr ein Monster und er hat Zähne die fast aussehen, wie die eines Säbelzahntigers. Willis ließ alles Monsterhafte weg. Der Grundgedanke war, ihn so menschlich zu machen, wie nur irgend möglich, deshalb nehmen wir Kong nicht nur als Monster war, sondrn als echte Person und deshalb ist der Film nicht nur ein Film über einen Riesigen-Affen. Diese Figur hat seit den 30er-Jahren überlebt und sie ist eine Ikone der Popkultur.

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                          • 7 .5

                            Was macht der Mensch, wenn eine ganze Horde Aliens die Welt überrennt? Monster aus dem All überfallen die Erde - Es gab seit den 50er einen ganzen Stapel-Monster-Horrorfilme. Und gerade wenn man denkt, es habe sich erledigt, kommt jemand, und haucht dem Genre neues Leben ein. Jemand wie John Krasinski, mit seinem äußerst erfolgreichen Film „A Quiet Place“
                            In „A Quiet Place“ hat eine neue, besonders aggressive Art von Fleischfressern die Menschheit angegriffen. Diese neuen Kreaturen jagen die Menschen und haben die meisten von denen vernichtet, wobei sie sehr gründlich vorgegangen sind. Die Menschen können nur überleben, wenn sie sich ruhig verhalten. Wir folgen also einer Familie, die versucht, in einer Randzone des Planeten zu überleben - sich in einer Welt, in der wir nicht mehr an der Spitze der Nahrungskette stehen, in einem Farmhaus eine Existenz aufzubauen. Man wird unmittelbar in diese Welt hineingeworfen, in der John Krasinski und Emily Blunt mit ihrer Familie leben. Sie haben jetzt für tägliches Leben ein Ritual, und ich finde der Film erzählt das glänzend durch dieses „nur auf bestimmte Stellen dürfen, auf andere dagegen nicht“ – es ist so ein eindringlicher Film. Man ist als Zuschauer so gebannt, dass man kein Mucks von sich geben kann. Selbst wenn neben dir einer Popcorn isst, erschreckt man. Ich bewundere an Quiet Place sehr, dass alles was im Film passiert, also sein gesamter Aufbau, organisch ist. Die Idee, dass man den Feind an Geräuschen erkennt. Eine Person im Film taub sein zu lassen ist genial. Damit ist der Konflikt umgehen etabliert. In diesem Film sieht man die Monster meistens aus der Ferne. Sie sind geheimnisvoll und nicht aufzuhalten. Wenn du sie nicht richtig sehen kannst, setzt deine Fantasie ein – wie mögen sie sein, wie verabscheuenswürdig sind sie? Die Kreaturen sind ziemlich schnell. Man sieht nur schattenhafte Glieder vorbeihuschen. Man hat bei vielen Lebewesen, nach dem richtigen Körperbau und nach den richtigen Proportionen gesucht. Die Elemente die dann zusagten, waren lange dünne Vorderbeine und so etwas wie die kurzen Hinterbeine der Hyäne. Um zu Überleben, müssen die Filmhelden die unsichtbare Schwachstelle der Monster finden. Es müsste eine Achillesferse haben. Wenn du das Monster nicht töten kannst, hast du keine echte Geschichte und die Achillesferse dieser Kreatur war ein riesiges Ohr. Die Achillesferse bot uns zu erzählen, dass sie entdeckt wird und dass es eine Waffe gibt, mit der die Monster hoffentlich beseitigt werden können. Es geht einem so an die Nieren, wenn Emily Blunt und ihre Tochter entdecken, wie sie die Dinger auslöschen können. A quiet Place vermittelt eine Botschaft über Menschlichkeit, die heute wichtiger ist, als denn je. Was uns vor der Selbstzerstörung bewahren wird, ist unsere Anpassungsfähigkeit. Anders als die meisten Spezies, können wir uns an neues Muster anpassen, besonders dann, wenn es ums Überleben geht. Die Aliens in „A quiet Place“ sind Kräfte des unaufhaltsamen Bösen...

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                            • 7 .5
                              SoboTheBigLebowski 09.04.2024, 17:06 Geändert 09.04.2024, 17:24

                              „To avoid fainting, keep repeating, ist only a Movie, only a Movie, only a Movie“
                              Zwei Teenies, die sich vor einem Konzert Drogen beschaffen wollen, werden von entflohenen Verbrechern vergewaltigt und ermordet. Aber die Vergeltung folgt in einem Schlachthof-Gewordenen Haus in der Vorstadt. Der Film ist eine Art „beschissenster Nachmittags-Sonderangebot der Welt“ Das ist so ungefähr „Oh mein Gott! Wenn ich die Stadt gehe und Gras rauche, werde ich im Wald ganz furchtbar sexuell belästigt und in den Kopf geschossen“ – Das ist ein sehr harter Film! 1972 war ein hartes Jahr für die Vereinigten Staaten. Die Städte zerfielen, der Vietnamkrieg war ein hoffnungsloser Fall und der Hippieblumen-Traum war wie „in der Düsternis der Drogenkultur“ zerbrochen! Regie- und Drehbuch-Neuling Wes Craven und Produzent Sean Cunningham beschlossen einen Film zu machen, der die Hässlichkeit um sie herum reflektiert. Wes dachte, wir können wir den Film formen, indem wir eine Art „personalisierte Gewalt“ zeigen, auf die das Publikum reagieren kann! Dass es mehr eine instinktive Erfahrung werden würde, wie Jungfrauen-Quelle!
                              Ingmar Bergmanns „Die Jungfrauen Quelle“ ist eine schonungslose Studie über Vergewaltigung, Mord und Rache; „Das letzte Haus links“ übernimmt den Plot von „Die Jungfrauen Quelle“ tauscht aber Bergmanns Arthouse-Perfektion gegen eine harte Machart ein, die von Dokumentarfilmen und den unaufhörlichen Bombardement, mit brutalen Kriegsbildern im Fernsehen inspiriert ist. Der Anstoß zum Film war, dass Craven die diversen Szenen inszenieren wollte. Er ging dabei vor, als wenn es tatsächlich passiert; also im Grunde dokumentarisch! Schon nachdem ein paar Szenen gedreht wurden, merkte Craven, dass sie stark waren. Er konnte es fühlen! Ich denke ein Grund dafür, warum der Film einen fesselt ist, dass es nicht inszeniert wirkt; es wirkt krank! Der Überfall selbst ist schon deshalb so viel grauenerregender, weil er auch amateurhaft wirkt, da haben anscheinend Menschen keine Ahnung was sie tun. Ein Haufen ekelhaft-böser Hinterwäldler, sind einfach so brutal wie sie nur sein können. Der letzte Akt des Films, spielt im letzten Haus links. Sich als Handelsreisender ausgebend, werden die Killer in einen hübschen Vorstadt-Haus von einem Arzt und seiner Frau Willkommen geheißen, die ihnen anbieten über Nacht zu bleiben. Sie merken bald, dass sie daheim bei ihren letzten Opfern sind. Als die Eltern die Wahrheit entdecken, nehmen sie brutal Rache! Die Maske der Zivilisation fällt. Das hübsche Haus in der Vorstadt, wird zur Folterkammer. Ich denke der Film entwickelt eine moralisch-fragewürdige Dynamik, weil ich finde, dass Rache eine ausgesprochen amerikanische Störung ist. Es gibt überall auf der Welt Rachefilme und es hat sie immer gegeben, aber im amerikanischen Kino, ist Rache ein Hauptfaktor, und ins Horrorgenre übertragen, wird es wirklich drastisch und extrem. Ich glaube man bohrt da die amerikanische Identität auf eine Weise an, die aufschlussreich aber nicht gesund ist. Der Film ist schwer zu ertragen. Als ich ihn mir letztens wieder anschaute, dachte ich mir nur „Um Gottes Willen“
                              Wie es bei Horror oft passiert, versucht eine Flut von Nachahmern, den Film „Last House on the Left“ zu imitieren (Last House on the dead end, last house on Cemetery lane oder the last house on the beach)
                              Häuser der Hölle sind manchmal realistisch, manchmal übernatürlich, aber sie zielen alle auf unsere Illusion von Behaglichkeit und Sicherheit. Sie erinnern uns daran, dass unser Leben kurz ist, wo auch immer wir leben und wer auch immer wir sind! Menschliche Beziehungen sind fragil und man sollte niemals in ein Mordhaus ziehen.

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                                SoboTheBigLebowski 08.04.2024, 19:49 Geändert 08.04.2024, 20:57

                                Der Anfang von Cabin in the woods ist nichts Neues! Fünf Studenten machen einen Wochenend-Ausflug – kaum einer wird überleben. Aber obwohl Einem diese Blockhütte bekannt vorkommt, ist es nicht die übliche Mord-Geister-Blockhütte. Keine Original-Aufnahme der Blockhütte zu verwenden, erweist sich später umso wertvoller, als der ganze Showplatz ins Spiel kommt. Wenn man schließlich sieht, worum es in dem Film geht, ist diese Art Blockhütte, die buchstäblich aus einem Klassiker der 80er gepflückt ist, perfekt! The Cabin in the woods sagt zum Zuschauer: Wir verstehen uns, wir wissen, was Horror ist. Und der Film erfüllt das perfekt, wenn er am Anfang all die Bilder zeigt, die man erwartet. Aber: dann fangen die Wendungen an! Wie man vielleicht erwartet, entfesseln die Studenten in dem Keller, schreckliche, übernatürliche Kräfte. Aber man vermutet etwa nicht, dass die Blockhütte nur eine Fassade für eine übernatürliche Show in Big Brother-Manier ist, die ein tief im Untergrund-arbeitendes Team von Wissenschaftlern, für ein Publikum aus antiken-Göttern des Bösen veranstatet. Mir gefällt diese Unverschämtheit, die Behauptung, dass es überall auf der Welt, diese Wissenschaftler gibt, die dafür Verantwortlich sind, dass Opfer gebracht werden, um diese unsichtbaren Götter im Schacht zu halten – diese Prämisse ist brilliant! Die Stundenten gehen dort in die Blockhütte und werden dort von diesen irgendwie irrwitzigen, militärisch-industriellen Komplex überwacht. Diese Leute beobachten sie und filmen sie, wie sie von den Monstern umgebracht werden. Sie sehen sich einen Horrorfilm an. Un dadurch, wie sie das alle als Unterhaltung konsumieren, beinahe auf geradezu religiöse Art, kommentiert es sich auf gewisserweise Selbst. Ich denke womöglich als fatalen Schwenk den wir mit den jüngsten Horrorfilmen alle gemacht haben. Um die Götter des Bösen zu beschwichtigen, befolgt diese Hightech-Falle strickte Regeln, die festlegen, wann wer stirbt. Aber die Pläne der Kontrolleure werden gestört, als zwei der Stundenten in das Unterirdische Umfeld entkommen – Sie klettern in den Fahrstuhl und man sieht kleine Quadrate mit verschiedenen Monstern. Man sieht alles aus dem innersten Kreis der Macht. Das alles ist wie von der Regierung gelenkter Einsatz, bei dem diese Monster auftauchen und dann geht alles drunter und drüber, wenn sie aus ihren Verschlägen kommen. Ich glaube das drückt aus, was die meisten Menschen heute über Staatsorgane denken. Wir denken so in etwa: Oh, sie denken, sie halten alles zusammen, aber eigentlich halten sie nur Recht und schlechtes Chaos zusammen, dass unsere gemeinsame Gesellschaft zerstören könnte. Sie haben entschieden, um zu wissen, wie man es kontrolliert und zusammenhält und wir wissen nicht mal, dass es da ist. Wir sind also Opfer von Etwas, dass uns nicht mal bewusst ist.
                                Als Chaos ausbricht, entdecken die Studenten unter diesem Haus der Hölle, ein noch-tiefer-liegendes Stockwerk, das buchstäblich an die Unterwelt grenzt. Im Endeffekt steuern das Ganze ein paar unheimlich primitive, enorm grausame riesige Götter des Bösen oder so….Ich finde unsere gern-gelebte Vorstellung, dass wir diese nette zivilisierte Gesellschaft erschaffen haben, hat etwas komisches. Vielleicht ist letzten Endes die Wahrheit alles nur kosmische Indifferenz. Am Ende ist man an einem ganz anderen Ort und man hat es nicht kommen sehen und hat sich bis dahin blendend amüsiert. The Cabin in the Woods war ein fantastischer Kommentar mit schwarzem Humor zu Horror und Horrorfans….

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                                  Kann ein Haus Geisteskrank sein? Kann ein Haus nach deinem Blut dürsten? In Horrorfilmen sind Häuser verzerrte Abbilder ihrer Besitzer. Alle Ängste, Sorgen und Charakterschwächen, werden durch den Schnellkochtopf „Einfamilienhaus“ an die Oberfläche gebracht und diese Probleme werden Hundertmal schlimmer, wenn du den Fehler machst in ein Geisterhaus zu ziehen. Das ist die Prämisse für den Film „Amityville Horror“ von 1979, der auf der wahren Geschichte einer Familie beruht, die von einem dämonischen Haus bedrängt wird. „Amityville Horror“ fängt eigentlich an, bevor die Familie ins Haus einzieht. 1974 erschoss ein verwirrter junger Mann seine Familie mit einem Gewehr. Er kam ins Gefängnis. Eine andere Familie, die Familie Lutz, zog in das Haus, in Amityville in Long Island und erlebte innerhalb von 28 Tagen, eine Fülle übernatürlicher Phänomene wie Fliegenschwärme, rätselhaften Schmodder und Schleim, laute Geräusche – Das ganze Spektrum! Brolins Verwandlung hat mir am meisten Spaß gemacht, die zerzausten Haare, die furchteinflößenden Augen, dann dieser Smoking und mit allen Feiern, und dann wieder im Badezimmer zu einem irren Monster werden. Es ist ihr erstes Haus und es ist renovierungsbedürftig. Durch die Kosten dafür, geht ihnen ziemlich schnell das Geld aus und das Haus fängt an Einfluss auf den Ehemann und Vater auszuüben. Die meister Horror- und Geisterhaus-Geschichten sind im Grunde genommen bessere Familiendramen. Es geht um eine Art, um eine Form von Alkoholmissbrauch, eine Form von Kindesmisshandlung, oder wie in „Amityville“ um eine wirtschaftliche Notlage! Der zentrale Horrormoment ist das Verschwinden vom Geld und es wird angedeutet, dass das Geisterhaus das Geld gestohlen hat, um sie auf die Art dranzukriegen. Der Moment des größten Leids in diesem Film ist der, in dem James Brolin die leere Geldklammer findet. Der ganze Film kreist um den Moment, in dem ein Mann von Kräften außerhalb seiner Kontrolle Finanziell hintergangen wird. Die seltsamsten Momente des Films, alle dem verrufenen Ruf des Buchs von Amityville entnommen, kommen am Ende. Das Schwein am Fenster, das Blut, dass aus den Wänden läuft, oder dass Brolin von einem Ding aus Keramik ins Bein gebissen wird. Die Handlung des Films, verläuft von einer schönen Hochzeit zweier Verliebter zu dem Punkt, an dem sie mit voller Angst, mit einem Auto fliehen müssen – von gut und angenehm zu böse und schrecklich.
                                  In Amityville Horror beschert uns übernatürliches Chaos in gehobenen Long Island!

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                                    Was für eine Art Mensch lebt in einem Haus der Hölle? Ein Haus der Hölle ist für eine Familie aus der Hölle ein trautes Heim – So wie in „The Texas Chainsaw Massare“ Das Erscheinungsbild dieses Hauses und dieser Familie, hat sich in das Geirne vieler späterer Filmemacher eingebrannt – dieser Einfluss tritt in Rob Zombies verdrehten, brutal-irre-komische Debutfilm „Haus der 1000 Leichen“ reichlich in Erscheinung. Haus der 1000 Leichen kommt mir so vor, als wenn man „Texas Chainsaw Massacre" und „Rocky Horror Picture Show" in einen Mixer getan hat, der dann einen neuen Film ausspuckt. Zombie wollte diesen knallharten Seitenstraßen Film machen, mit der überdrehten Rocky Horror Stimmung. Vier Mitte Zwanziger besichtigen auf einer Fahrt quer durch Amerika, all an den Straßen gelegenen seltsamen Attraktionen, die man sich ansehen konnte, vor der Zeit des Internets…wir befinden uns in den 70ern und dann gerät die Scheiße außer Kontrolle...möglicherweise weil die Figuren über Captains Spauldings Hühnerbudde und Mördermuseum stolpert. Um den Film geht es größtenteils um Klaustrophobie. Von dem Moment an, in dem sie die Geisterbahn verlassen, erfährt man, dass alles geplant war, dass alles eine Falle war. Die Falle wird immer enger, uind enger und enger, bis sie schließlich zuschnappt. Die Jugendlichen werden zu Gefangenen in schauerlichen Haus der Firefly Clans – Sadistische Serienmörder mit überlebensgroßer Persönlichkeit. Ich mag die wahnsinnigen Psychos; ich mochte sie schon immer, selbst wenn es abscheuliche „Mordernde Irre" sind, ich mag diese Personen. Als die Szene „Lauf Häschen, lauf“ gedreht wurde, haben sich die Charakere und Schauspieler auf die Stimmung eingelassen – von da an lief es richtig gut!
                                    Die beste Art einen Irren zu spielen, ist, fest daran zu glauben, dass du der einzige normale im Raum bist. Wenn du das machst, dann spielst du nicht verrückt…es ist kaum zu beschreiben, wie stark dieser Film von „Texas Chainsaw Massacre“ beeinflusst worden ist – Die Wand mit den Schädeln, die Hühnerknochen auf den Fußboden, die Federn. Das ganze drumherum - das Gelände, der Firedhof mit hunderten von Kreuzen, das unterirdische Versteck – das waren alles verrückte Ideen, die nicht im Drehbuch standen, die kamen nachträglich. Die Geiseln finden auf der harten Tour hinaus, dass das Haus der Fireflies nur die Spitze eines Irrenhauses ist. Unter dem Haus, führt der unheimliche Dr. Satan, in seinem verwinkelten Labor, makabere Experimente durch.
                                    Es ist ein Kellertor zur Hölle, das Zombies künstlerischer Begabung freien Lauf lässt. Anfangs scheint es einer dieser schlichten Handwerkerfilme zu sein, und dann tauchen diese Schädel an der Wand auf, und dieses Labor und Dr. Satan. An einem bestimmten Punkt dachte, jetzt wird es eine Art von Alice in Wunderland. Sie geht darunter und es wird einfach irre und man fragt sich: Sind die tot oder einfach nur übergeschnappt. Als der Film rauskam, schien er den Leuten nicht zu gefallen, aber als es ihn dann als Video gab, wurde er innerhalb von ein paar Jahren zu einem Kultklassiker!!
                                    Viele verrückte Grüße gehen "vor allem" an @Maniac!

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                                      SoboTheBigLebowski 06.04.2024, 18:36 Geändert 06.04.2024, 21:06
                                      über Misery

                                      Im Erschaffen von Häuser der Hölle, hat Steven King einige Rivalen. Eine Adaption, die Steven King im Sinn hatte, entspricht auch genau seinen Vorstellungen: Der erbarmungslose Meilenstein „Misery“!
                                      Der Bestseller Romanautor Paul Sheldon hat einen Autounfall. Die scheinbar gütige und freundliche Krankenschwester, Annie Wilkes rettet ihn. Jeder der im Kunstbereich arbeitet, ist schon Menschen begegnet, die sich für seinen größten Fan halten. Das fühlt sich ganz real an und Rob Reiner war das klar. Er hat das wirklich verstanden. Annie ist besessen von Misery Chastain, der Heldin der Bücher. Als sie herausfindet, dass er die Figur sterben lässt, nimmt sie das nicht gut auf. Annie macht Paul zum gefangenen. Ihr einsam-gelegenes Haus, wird zu einem Käfig, aus dem er nicht entkommen kann. Wenn jemand in einem Haus eingesperrt ist, gehört es im Film zur psychologischen Folter, dass er die Freiheit sehen kann oder wie Menschen draußen vorbeigehen, während er drinnen in der Falle ist. In Misery gibt es noch andere klaustrophobische Elemente: es gibt einen Schneesturm mitten im Nirgendwo. Invalid und in seinem Zimmer eingesperrt, ist Paul gezwungen, Misery in einem neuen Buch wieder zum Leben zu erwecken. Einer der Gründe, die diesen Film funktionieren lassen und Rob Reiner zu dessen idealen Realisator machten ist, dass Humor und Horror zwei Seiten einer Medallie sind. Es hört auf lustig zu sein, wenn es anfängt dich anzugehen. In einem Horrorfilm passiert oft etwas Entsetzliches und das Publukum macht „Ahhh“ - dann lacht das Publikum und es versucht die Sache etwas runterzuspielen. Misery enthält viel Lustiges. Als Paul sich erholt hat, schleicht er sich aus seinem Zimmer und findet ein paar verstörende Dinge über Annie heraus und plant seine Flucht. Aber Annie ist ihm immer einen Schritt voraus. All das führt zu der Szene mit dem Pinguin: Als er den Pinguin falsch herum hinstellte, konnte man sich schon vorstellen, dass Annie das merken wird. Im Buch trennt Annie ihm den Fuß mit einer Axt ab. Rob Reiner hatte einfach das Gefühl, dass sei für die Figur und das Publikum nicht angemessen. Also sagte er: Wir machen das was man "Humpel machen" nennt und das machen wir so: Wir legen ein Holzblock hin und dann nehmen wir ein Vorschlaghammer. Für diese Szene, wurden künstliche Beine aus Gelantine hergestellt, die mit innenliegenden Röhren aus PVC, Schanieren mit Fußgelenk und Seilen, an denen man ziehen konnten, wenn sie den Vorschlaghammer schwingte. In der fertiggeschnittenen Szene sieht man dann, wie sie den Hammer hebt und wissen somit, dass es ein echter Vorschlaghammer ist. Nie wurde ein Gummihammer benutzt, sondern immer nur der Echten, was einigen Aufwand erforderte. Danach kommt eine Totale, es gibt keine Nahaufnahme von brechen des Gelenks. Man sieht nicht mal das zweite Gelenk brechen. Man sieht buchstäblich nur diese Einstellung. Kathy Bates hatte noch nie in einem Film mitgespielt, sie war nur am Broadway aufgetreten. Vielen an den Stoffen von King und die Sicht auf die Welt und die Philosophie, war immer so eine Art „Neues Testament“ – Das böse ist in der Welt und die Finsternis kann aufgehalten werden, aber das kostet für gewöhnlich Menschenopfer.

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                                        SoboTheBigLebowski 06.04.2024, 10:30 Geändert 06.04.2024, 10:36

                                        Manchmal sieht ein Haus der Hölle gar nicht angsteinflößend aus, wie das einstöckige Vorstadt-Haus in Scott Derricksons furchteinflößenden Film „Sinister“
                                        Ich denke wir Würdigen Sinister nicht genug, wie absolut gruselig dieser Streifen ist. Er ist abscheulich und so viel brutaler, als man „das in den Studio produziertes Filmen“ erwarten würde. Die besten Horrorfilme fühlen sich gefährlich an, so wie Sinister!
                                        Man sieht Ethan Hawke in dieser Rolle, der ein unglaublich guter Schauspieler ist, der hier eine tolle Vorstellung von sich gibt. Sinister handelt von einem Schriftsteller, der durch das Schreiben eines Bestsellers mit dem Titel „Kentucky Blood“ eines echten Krimis seine Berufung gefunden hat. Er hat ein Vermögen gemacht und ist ne Berühmtheit geworden....aber eine Traurige, seit er weitere Bücher geschrieben hat, die nicht so erfolgreich geworden sind. Er will wieder Erfolg haben und meint, dass es wirken würde, wenn er in ein Haus zieht, das ein Mörderhaus ist. Er kommuniziert seiner Familie aber nicht: Hey Leute, wir ziehen in ein Mörderhaus! Das war die großmöglichste Sünde! Das äußere Erscheinungsbild des Hause, sollte auf keinem Fall Angst einflößen; bei ihrem Einzug sollte nicht das Gefühl aufkommen „Uhh, es ist ein Geisterhaus“ , aber nur, wenn alle Lichter aus sind. Der Weg vom Arbeits- zum Schlafzimmer ist weit. Als er untersucht, was in dem Haus vorgeht, findet er ein Karton, mit Filmen, und all diese kleinen Amateurfilme sind in diesen kleinen Büchsen, mit völlig unklaren Aufschriften wie „Rasenmäher“ und „Fahrgemeinschaft“. Er greift sich ein Glas Whiskey, schließt den Projektor an und sieht sich, nachdem seine Familie schlafen gegangen ist, eine Nacht lang diese Amateurfilme an. Es sind im Grunde Snuff-Movies. Sobald er sich den ersten Film ansieht, denkt man, verlass dieses Haus! In Sinister macht das Publikum von Anfang an selbst die gleichen Erfahrungen wie Figur. Es wird nie auf sie zurückgeschnitten, bevor man alles gesehen hat. Als guter Kriminalist, folgt er einfach den Brotkrümeln und spürt somit dieses Wesen mit den Namen „Bughuul“ auf, dass Kinder dazu benutzt, Erwachsene zu töten. Er zahlt irgendwie den höchsten Preis dafür, dass er diese Büchse der Pandora geöffnet - diesen überirdischen Horror - dieses furchtbare Wesen ans Licht ans Licht gebracht hat, weil es den Untergang seiner Familie herbeiführt.
                                        Es ist ein Horrorfilm über einen, der sich Horrorfilme ansieht. Sich Horror ansehen, kann gefährlich sein. Jeder der wahre Kriminalfälle beobachtet und jeder der Horror im Kino beobachtet, kennt jeder Moment in seinem Leben, in dem er sich übernommen hat. Man wird für den betreffenden Film richtig-gehend bestraft!

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                                          SoboTheBigLebowski 05.04.2024, 20:15 Geändert 05.04.2024, 20:17
                                          über Maniac

                                          Bei Maniac geht es um einen jungen Mann namens Frank Zito, ein Psychopath, der junge Frauen stalkt. Er skalpiert sie, nimmt ihre Skalps mit nach Hause und setzt sie dort Schaufensterpuppen auf. Das alles geht zurück darauf, dass er Probleme mit seiner Mutter hatte. Ein recht beschränkter Einblick in die Psyche eines Serientäters. Das Original von 1980 ist echt böse, aber ziemlich beeindruckend! Und zum Teil auch sehr emotional! Der Film ging wirklich zu weit. Die Tötungsszenen waren quälend lang, äußerst brutal und grauenhaft – Als er herauskam, war er sehr umstritten und viele Frauen protestieren dagegen, weil sie ihn als Frauenfeindlich empfanden. All diese Filme galten als Frauenfeindlich, weil die Opfer in erster Linie Frauen waren. Ich finde den Film nicht Frauenfeindlich. Tatsächlich bildet er mehr die Realität an. So gesehen hat er fast was Kathartisches. Frauen leben tatsächlich in so einer Welt und sie müssen achtgeben, wer sich in ihrer Nähe aufhält. Am Ende von Maniac nimmt eine Gruppe Frauen brutale Rache an den Frauenkiller. Heute bezeichnen Fans und Filmwissenschaftler den Film als Klassiker, doch in den 80ern setzte Maniac moralisches Entsetzen aus. Horror wurde Ende der 70, Anfang der 80er zum Unwort. Ich denke wegen der Flut an Slasher-Filmen. Die Slasher-Filme wurden billig Produziert und wurden in der Presse verrissen – wegen der Brutalität gegen Frauen, der ausuferten Gewalt und des vielen Bluts. Die Macher seriöser Horrorfilme hatten Angst, dass ihre Arbeit in den Dreck gezogen werden könnte. Mit den meisten Rezensionen wollen Kritiker den Leuten sagen: Ich mag derartige Filme nicht, ich bin ein guter Mensch, dabei lieben wir derartige Filme! Wir stehen auf Gruselgeschichten, so wie früher Grimms Märchen! Die meisten Feministinnen die gegen Horrorfilme sind, haben sie nie richtig analysiert! Sie sagen einfach: Pornografie ist schlimm, Horror ist schlimm, ohne sich wirklich mit dem Genre zu beschäftigen. Die Leute die am wenigsten davon verstehen, beschweren sich am meisten und am lautesten!
                                          In den 80er-Jahren machte die New York-Times eine Umfrage unter den Kinobesuchern, um herauszufinden, wer sich Slasherfilme ansieht. Das Ergebnis: 45 % der Zuschauer waren jugendliche, 55 % Frauen. Maniac, ähnliche Slasherfilme und das Attentat auf Reagan, sorgten für strengere Regeln für realistische und blutige Gewaltdarstellungen. 1984 war die große Zeit der Slasherfilme vorbei, aber damit sich die Fans weiter Fürchten konnten, schufen die Filmemachereine neue Art Monster....

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                                            SoboTheBigLebowski 05.04.2024, 15:05 Geändert 05.04.2024, 17:23
                                            über Hostel

                                            Bei Hostel fragt man sich wirklich, wie viel man ertragen kann! Torture-Porn wurde groß, als die Angst vorm großen schwarzen Mann aufgebraucht war! Michael, Jason, Freddy waren nicht mehr zeitgemäß! Was den Leuten, vor allem nach dem 11. September wirklich Angst machte, sind andere Menschen. Die Hostel-Reihe regiert gegen die Mächtigen auf und zeigt Amerika, wie der Rest der Welt sie aufnimmt. Der erste Part des Films “Hostel” gleicht der einer Teenager-Sexkomödie. Bevor die Horrorszenen beginnen, sehen wir drei Jugendliche in Amsterdam. Sie sind dort, um Party zu machen, um Gras zu rauchen, und vor allem um Sex mit Prostituierten zu haben. Hier schwebt bereits das Thema mit: Man bezahlt, um jemand anderen etwas antun zu können. Jeder ist auf sich allein gestellt, man trifft keine Freunde, sondern völlig Fremde! Die Chance, vergewaltigt zu werden, oder dass was Schlimmes passiert, ist signifikant größer. Es vergehen 45 Minuten, bis der erste Mord passiert, genügend Zeit, um sich mit den Opfern identifizieren zu können, oder sie einfach zu Hassen! Sie sind unhöflich und sehr amerikanisch! Wenn es mit dem Töten losgeht, identifiziert man sich halt mit dem Killer - Man muss eben seine eigene dunkle Seite annehmen, welche ab und zu mal töten möchte. Wichtig ist, dass Hostel dem Zuschauer nicht erlaubt zu glauben, Amerikaner würden von den Folgen des Kriegs, dem Terror und Folter verschont bleiben - ihr glaubt die Welt gehört euch, das tut sie nicht. Die erste längere Folterszene zeigt einen jungen, privilegierten weißen Amerikaner. Wir sehen, wie er in ein Folterzentrum gebracht und dort auf eine Art gequält wird, die uns an die Behandlung von Terrorverdächtigen erinnert! Der Zuschauer, der sich mit Josh identifiziert, ist gezwungen sich vorzustellen, wie es wäre, selbst ein Folteropfer zu sein. Die Realität ist viel furchterregender, als sich zum Beispiel Stephen King ausdenken könnte. Unsere Welt ist verstörend, krank und brutal. Horrorfilme spiegeln das wider. Sie geben den Menschen die Möglichkeit, sich mit der Brutalität der Gesellschaft auseinanderzusetzen und ihr vielleicht auch zu entfliehen…

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                                              SoboTheBigLebowski 04.04.2024, 07:32 Geändert 04.04.2024, 07:36

                                              Vampirgeschichten haben auch schon immer perfekt Freud und Leid des Teenager-Leben beschrieben. Teenager sind Opfer großer Gefühle und brodelnder Hormone – alles erscheint ihnen so, als ginge es ums Leben oder Tod. Als Joel Schumacher 1987 in „The Lost Boys“ Vampire und Teenager zusammenbrachte, war eine neue Art Horrorfilm geboren! Lost Boys ist einfach klasse! Wer kommt schon auf die Idee aus Peter Pan, dem jungen, der nie erwachsen wird, einen rüpelhaften Rock ’n’ Roll-Vampir zu machen. Der ganze Film ist 80er-Jahre! Fönfrisuren, Saxophon-Spieler mit nacktem Oberkörper – Das war „The lost Boys“

                                              Eine Familie kommt neu in eine Stadt (Santa Clara). Der ältere Sohn verliebt sich in ein Mädchen und entdeckt, dass in der Stadt merkwürdige, finstere Dinge vorgehen. Kiefer Sutherland war düster, glamourös und sexy! Es ging um Kids, die die Welt retten. Nicht wenige haben sich mit den drei Jungs identifiziert. Sie standen auf Comics, und wussten alles darüber, wie man Monster tötet. Die Kids wurden wie kleine Rambos angelegt. The Lost Boys war ein Vampir-Horrorfilm für die MTV Generation! Das sieht man am Schnitt, der Ausstattung und am Look der Vampire. Beim Vorsprechen hieß es: Ihr werdet Motorräder fahren und Lederjacken tragen. Manche Schauspieler dachten, dass sie sterben würden, als sie die Anziehsachen gesehen haben! Joel Schumacher sagte: wir werden uns bei Warner Brothers nicht entschuldigen; es ist ein Vampirfilm für Teens. Wir machen den besten Vampirfilm aller Zeiten oder wir scheitern. Der Film hat auch ein bisschen was von „Denn sie wissen nicht, was sie tun“ Beide sind ein „Coming Out Age-Film“ - es geht um aufkeimende Sexualität, um den Tod und die Angst vor der eigenen Sterblichkeit! Ich will nicht zu Ernst klingen, aber es kann dem Regisseur nicht entgangen sein, dass dieser Film in der Hoch-Zeit von Aids entstanden ist. Homosexuelle Männer wurden stigmatisiert. Wenn du diese Art Sex hast, wirst du sterben. In den 80ern waren die Medien voll davon. Mit dem Aufkommen von Aids, erlebte der Vampirfilm eine Renaissance. Vampire stehen eindeutig für Sex und Tod. Das ist ein gutes Beispiel dafür, wie eine Bedrohung im wahren Leben, vor allem eine, die sich nicht kontrollieren lässt, vom Horrorgenre verarbeitet wird. Wenn die Leute es als Unterhaltung sehen wollen, ist das in Ordnung, wenn sie was anderes sehen wollen, auch gut. Man kann auch damit leben, wenn es ihnen nicht gefällt. Vampire erinnern uns daran, dass der Schein trügen kann. Man weiß nie, was sich hinter einem Fremden wirklich verbirgt.
                                              Vampirismus ist facettenreich: Er hat eine Gefährliche, eine Romantische, eine Bedrohliche und Vergnügliche Seite! - The Lost Boys hat einfach alles, sogar der Soundtrack ist top!

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                                                über Saw

                                                Wie macht man einen Horrorfilm gruselig: Ich sage: Der Regisseur muss selber Angst vor dem Thema haben! Man merkt, ob jemand Zutaten von dem Genre aneinanderreiht, oder ob er wirklich begeistert ist. Leigh Whannell lernte James Wan im Filmstudium kennen. Sie waren beide Horrorfans und besessen von Tanz der Teufel und Shining. Sie beschlossen also beide ein Film zu machen und zwar günstig finanziert.  Am günstigsten erschien ihnen „Zwei Schauspieler in einem Raum“ – auf diese Weise entstand die Idee für
                                                Saw.
                                                Saw handelt von zwei Männern, die angekettet in einem Waschraum
                                                aufwachen. Sie wissen nicht, wie sie dort hingekommen sind, aber zwischen ihnen liegt ein Toter. Sie finden raus, dass sie von einem sadistischen Mörder dort hingebracht worden, der Menschen zwingt, um ihr Leben zu spielen. John Kramer ist Ingenieur, Architekt und in seiner eigenen Weise Philosoph. Bei John darf man seinen Augen nicht trauen. Für mich Jig-Saw der Zenmeister des Sadismus. Seine
                                                Mission ist es den Leuten den Wert des Lebens beizubringen. Ob seine Methoden angemessen sind, ist eine andere Frage. Man beobachtet wie sich Menschen unter extremen Umständen verhalten. Man hat sich gefragt: könnte ich mir ein Bein absägen, wenn ich müsste? Wie stellt man das an? Könnte ich das überhaupt? Wenn man keine großen Stars und kein Geld für Special Effects hat, muss man auf die Spannung setzen. Was passiert als Nächstes? Die Filmemacher hier stehen beide auf überraschende Enden! So eins, wo man gedanklich nochmal den ganzen Film durchgeht. John Kramer hat 12 oder 13 Tage in der Blutlache im Waschraum gelegen. Man ist so überzeugt davon, dass er ist, wo er ist, dass man fast vergisst...und dann steht er auf...was ein großartiger Moment! Zu erleben wie die Leute völlig ausrasteten und die Leinwand anschrien: Das kann doch nicht wahr sein!
                                                Das letzte was er sagt, bevor er die Tür schließt und verschwindet: Die meisten Menschen sind so undankbar, das sie leben... Für mich ist Saw das Original. Die Fortsetzungen sind was anderes. Das Original steht für was anderes. Für die Fortsetzungen steht die Folterung im Vordergrund! Im sechsten Teil werden Versicherungsgesellschaften bestraft, die ihren Kunden die Leistungen verweigern.
                                                Es geht nicht primär um die Fallen und um den Tod, sondern um die Ideen, die der Film transportiert. Man kann sehen, wie man will, aber mit Saw hat man einen völlig neuen Begriff erfunden – Torture-Porn! Und die Filmemacher taten das in der Zeit, wo Amerika Folter unter Anklage stellte. Die Torture-Porn-Welle ist zeitlich eng verknüpft mit dem Höhepunkt von George W. Bush-Krieg mit dem Terror. Torture-Porn ist extrem, schaffst du es nicht, wegzusehen! Das eigentliche
                                                Paradebeispiel war Hostel. Viele sagen, es begann mit Saw, aber für mich ist Saw 1 eher ein Horrorthriller als Torture-Porn.

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                                                  Das Tier ist berüchtigt für seine furchteinflößende Werwölfe und ein post-modernes Selbstverständnis wie man es auch in späteren Filmen wie „Scream“ sieht. Das Tier war der erste Film, bei dem die Charaktere nicht erst einen Arzt fragen mussten, was ein Werwolf ist und genauso viel wussten wie das Publikum. Das Tier ist eine großartige Satire über die Zeit der kalifornischen Selbsthilfe-Bewegung. Der Zeitpunkt war perfekt gewählt. Es handelt von einer Sekte, der die Leute glauben lässt, ihr Anführer könne ihr Leben verändern und sie verwandeln. Sie alle sind Werwölfe, er versucht sie an das moderne Leben zu gewöhnen, damit sie nicht den Postbooten fressen. Der Film ist perfekt Besetzt! Dee Walace spielte danach in E.T. – Das Tier kann auch als ein „Nicht-Werwolf-Film“ interpretiert werden. Es ist vielmehr als das. Es ist ein Kampf zwischen Gut und Böse! Der Kampf in uns, das Problem mit der Dualität, und das Problem darum, wer den Sieg davon trägt. Die Vorstellung, dass jemand den man zu kennen glaubt, ein Gestaltwandler ist und sich verändert, ist natürlich eine Metapher. Es geht um Menschen die sehr charmant, elegant und kultiviert erscheinen und sich im Hotelzimmer plötzlich in ein Monster verwandeln! Die Werwolf-Metapher steht für die Angst vor dem animalischen in uns, das nur durch gesellschaftliche Regeln in Schacht gehalten wird.

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                                                    Nach Ausbruch einer Zombieapokalypse, sucht eine Gruppe Überlebender, nach einem sicheren Ort. Die größte Bedrohung, die sie ausgesetzt sind, sind nicht die Zombies, sondern andere Menschen. Das ist die Prämisse von „The Walking Dead“- Die Serie, die realistischen Horror auf den Bildschirm brachte. „The Walking Dead“ ist nach „Dawn of the Dead“ und „Die Nacht der lebenden Toten“ der nächste Meilenstein. „The Walking Dead“ ist gewissermaßen ein Western vor dem Hintergrund einer Zombieapokalypse. In Zwei und ein halb Stunden könnte man so eine Geschichte niemals erzählen. Man würde mit den Charakteren nicht so mitgehen, weil man nicht wüsste, wer Daryl oder Rick wirklich sind – hier würde die emotionale Tiefe fehlen! Die Misere der Überlebenden spielgelt die Misere des heutigen Amerika wider. Während der Immobilienkrise 2008, verloren mehr als drei Millionen Menschen ihr Obdach. Seit diesem Szenario, haben die Preise für Wohnstätten noch mehr Leute Obdachlos gemacht. Man spürt, dass die Zivilisation gefährdet ist. Jeden Tag könnte es uns so ergehen wie Rick, Daryl und Carol. Immer in Bewegung von allen Seiten bedroht. Wenn die Zombieapokalypse wahr wäre, kommt diese Serie, dem, wie es sein könnte, am nächsten. Es gibt ein Grund dafür, warum eine Zombieserie nicht vorher im Fernsehen gab: Die Effekte müssen wirklich gut sein, damit die Leute in die Welt eintauchen, die man ihr davorsetzt. Die Zombies in „The Walking Dead“ sind die besten die es heute gibt. Natürlich ist vieles Computeranimiert, denn die Zombies existieren schon länger und verwesen allmählich. Der berühmte Brunnenzombie. Der ist vom Wasser derart aufgeschwemmt, dass er einfach zerreißt. Das tolle an den Zombies ist, dass man den Menschen im Monster sieht; das macht es deshalb so gruselig. Wer sind eigentlich diese wandelnden Leichen, sind es die Menschen oder die Zombies…wann verliert man die Menschlichkeit? Es überrascht einen, wie lange die Serie schon läuft; es müssten schon alle tot sein. Hat die Zombieapokalypse nicht schon begonnen...die Verdummung der Menschheit…sind nicht Wenige auf diesem Planeten schon eine Art Zombie…Zombies können für Alzheimer stehen; eine wirklich furchtbare Krankheit! Zombies können auch für Krebs stehen?! Für mich stehen sie eher für Anarchie und den Zusammenbruch der Regierung und der Gesellschaft. Zombies sind eine wunderbare Metapher, denn sie können für so ziemlich alles stehen.

                                                    Der Zombie ist das amerikanische Sinnbild für Horror! Sie sind die Monster des 21 Jahrhunderts! Die Zombieapokalypse hat schon begonnen! An ihnen können wir unsere niedrigsten Gefühle ausüben! Dieser Impuls, der sagt: lasst sie uns alle töten: Gott erledigt den Rest! Am Ende gewinnen sie. Sie sind unersättlich! Zombies sind die schnellere Version davon! Niemand will, dass Zombies seine Freunde und seine Familie töten und alles zerstören! Aber vielleicht wollen wir es insgeheim doch, so können wir einfach alles niederreißen und neu Anfangen! Was tun wir, wenn das Ende der Menschheit bevorsteht? Wenn wir nur wenige Wahlmöglichkeiten haben, um zu überleben?
                                                    Was macht es mit dem Menschen oder mit mir, wenn die Regeln plötzlich anders sind? Welcher Charakter wärt ihr? Ich wäre vermutlich Negan, oder Daryl...

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