SoboTheBigLebowski - Kommentare

Alle Kommentare von SoboTheBigLebowski

  • 8 .5

    In „Bis das Blut gefriert“ kommt eine Gruppe von Leuten in einem alten, finsternden Haus zusammen, um herauszufinden was hinter dem, unheimlichen Vorkommnissen steckt. Es geht auch um eine Frau, die ein sehr schwieriges Verhältnis zu ihrer Mutter hatte. Sie macht bei diesem Experiment mit. Der Film ist deshalb so gut, weil man absolut nichts sieht. Man sieht die Geister nicht, aber man spürt und fühlt sie. Wir können unserer Fantasie bei Gang durchs Haus freien Lauf lassen. Der Film ist deshalb so furchterregend, weil Wise sich auf die Gesichter der Leute konzentriert, die sich fürchten. Ihre Reaktion macht einen Angst, nicht die Geister. Man sieht eigentlich, bis es an die Tür hämmert. Die Tür boilt sich aus. Dann geht die Frau, die schwankerte Treppe hoch und die Bodenlucke öffnet sich. Die Frau des Professors erscheint und sie schreit…..
    Geister haben in verschiedenen Kulturen und Religionen unterschiedliche Bedeutungen. Manche Geister sind gütig, andere bösartig. Aber eine Frage bleibt: Wenn jemand stirbt, wo geht er hin? Vielleicht sterben die Menschen nicht wirklich, vielleicht machen sie Urlaub. Vielleicht ist er in Rio am Strand. Erst ist er hier, dann ist er weg. Deswegen haben wir diese Rituale erfunden: Beerdigungen, Gedenkfeiern; um mit der Trauer fertig zu werden und mit der Frage: Wo zum Teufel sind sie hin. Filme helfen uns, indem sie diese Frage thematisieren.

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    • 7 .5

      28 Tage später wurden die Zombies für das schnelllebende 21 Jahrhundert geschaffen; im wahrsten Sinne des Wortes, denn hier bewegen sich die Zombies ultraschnell Das löste damals einen Streit aus, der bis heute andauert! Was seid ihr für Fans? Langsame oder schnelle Zombies? Angenommen, man wacht in einer Welt auf, in der ein Virus wütet, der normale Menschen in hirnlose Killermaschinen verwandelt – darum geht es in „28 Tage später“ Der wegweisenden Neuauflage des Zombiefilms vom Regisseur Danny Boyle. „28 Tage später“ ist der perfekte Horrorfilm, weil er auf einer Prämisse
      basiert, die absolut furchtbar ist. Ich kann nicht sagen, wie es ist, wenn man vom Vampir gebissen wird, oder von einem Werwolf bedroht zu werden, aber eine Seuche, die sich wie ein Lauffeuer verbreitet, kann ich mir vorstellen; denn die kommt im heutigen Fernsehen täglich vor unsere Augen. Der Film erschien ein Jahr nach 9/11 – das Menschenleere London weckt durchaus Erinnerungen:
      Suchanzeigen auf Plakatwänden, wie es sie nach 9/11 gab. Der Film hat auch andere Ängste und Bedrohungender damaligen Zeit aufgegriffen: SaRs, Anthrax, Rinderwahnsinn, Vogelgrippe – Boyle interpretierte auch Wut, die in der Gesellenschaft vorhanden war: Gewalt im Straßenverkehr, Streit an der Supermarktkasse. In seiner Zombiestory ist es ein psychologischer Virus, der Freigesetzt wird und einen zombieartigen Effekt auf die Leute ausübt. Es gab einen signifikanten Unterschied in
      George Romeros Zombies und denen in „28 Tagen später“: diese hier im Film waren schnell! Den nächsten Quantensprung eines Zombiefilms attestiert aus dem Film „28 Tage später“, weil die Zombies rannten! Obwohl es schon 1980 im „Großangriff der Zombies“ welche gab! Ich mag die langsamen, hab aber nichts gegen schnelle Zombies.…Wenn ich was an Rennenden Zombies zu kritisieren habe, dann dass sie immer topfit sind! Die Zombies in „28 Tagen später“ wirken so, als wenn sie alle in einer Turnschuhe-Werbung mitspielen!

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      • "So, nun hol'n raus, den Zahn mein' ich. Wer weiss, was du sonst noch rausholst, ist schon so schlechte Luft hier"
        Alles gute zum 85, Terence Hill!

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        • 10

          Das Schweigen der Lämmer ist ein perfekter Film. Er meidet die gelegentlich auftretenden plumpen Geschmacklosigkeiten des Horrorgenres, stattdessen nutzt er die leiseren Töne und erzählt eine Geschichte, in der es darum geht, was uns zum Menschen macht. Nicht um die Schrecken der Welt. Horror führt in der Welt ein Nischen-Dasein, aber bei „Das Schweigen der Lämmer“ was das völlig anders. Er war nicht nur kommerziell erfolgreich und furchterregend, sondern auch angesehen. Sir Anthony Hopkins spielte mit. Jonathan Demme war ein gefeierter Regisseur. Beide wagten sich an einen wirklich unappetitlichen Stoff, aber in einer derart geschliffenen Hollywood-Manier, das niemand die Kraft und die Klugheit des Films leugnen konnte. In „Das Schweigen der Lämmer“ verkörpert Jodie Foster die faszinierende Hauptfigur so perfekt, dass selbst Leute, die das Horrorgenre ablehnten, ihre Leistung anerkannten. Ihretwegen war es Horrorgegner möglich, den Film zu genießen. Die Figur der Clarice Starling, die Jodie Foster darstellt, sein von zentraler Bedeutung für das Wesen des Films, deshalb sollte die Musik ihren Charakter und ihre Perspektive widerspiegeln. Normalerweise würde sich der Fokus in dieser Art von Film mehr auf das Monster konzentrieren, die Figur des Hannibal Lecter. Durch diese Perspektivverschiebung auf Darling, wurde die Geschichte sehr viel menschlicher und deshalb umso wirkungsvoller. Anthony Hopkins hat Hannibal Lector brillant verkörpert. Hannibal Lecter ist der furchteinflößendste Bösewicht, der es je auf die Leinwand geschafft hat, dabei taucht er im Film nur ganze 14 Minuten auf. Er kommt fast nicht vor. Wie sehen kaum mehr von ihm, wie vom Hai in „Der weiße Hai“ – beide Filme verdeutlichen: wirklich schlimm ist mehr, was wir nicht sehen; das verstärkt die Wirkung! Hannibal sowie der Hai in „Jaws“ sind verdammt cool. Hannibal Lecter isst dein Gesicht. Wenn ich mich mit jemandem identifiziere, dann ist es Hannibal Lector, und nicht der Arsch, dessen Gesicht gegessen wird! Er kam damals im Februar in die Kinos und lief das ganze Jahr über. Er wurde von Woche zu Woche erfolgreicher und gewann fünf Oscars. Als „Silent of the Lambs“ für den Oscar nominiert wurde, sprach niemand von dem Horror. In der Presse wurde kein Wort erwähnt, dass es ein Slasher-Film ist. Als Slasher-Film der beste Film? - Unmöglich!? Der Film hat gezeigt, was man mit dem Genre anstellen kann, wenn man es richtig macht.

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          • 8

            Ein Monster, getrieben von Liebe und vom Verlangen, um zu töten.
            Kurz gesagt: Candyman ist eine düstere Liebesgeschichte! Virginia Madson und der Candyman waren in einem anderen Leben ein Liebespaar. Er war Künstler und ihr Vater unglücklicherweise ein Rassist. Der Vater ließ ihn lynchen, schnitt ihm ein Arm ab und ersetzte ihn durch einen Haken. In der Gegenwart versucht der Candyman seine verlorene Liebe zurückzugewinnen. Candyman nutzt die Geschichte der Sklaverei und deren Grausamkeit, um das Auftauchen dieses Monsters zu erklären. Er kommt, wenn man seinen Namen fünfmal in einen Spiegel sagt. Die meisten Slasherfilme beginnen mit einem traumatischen Erlebnis, in dem angedeutet wird, was später passiert – dieses Trauma veranlasst den Killer in der Gegenwart zu morden. Meist geht es dabei um Verlust und Trauer. Schwarze Zuschauer fühlten sich besonders angesprochen. Er war zwar der böse, aber endlich gab es einen Schwarzen im Horrorfilm. Der Film basiert auf dem Buch "The Forbidden“ von Clive Barker. Bernard Rose kam auf die brillante Idee, die Geschichte in Cabrini-Green anzusiedeln, das damals als eines der gefährlichsten Wohnbauprojekt der USA galt. Candyman war ungewöhnlich. Kein gewöhnliches Spukhaus. Die Gegend war total heruntergekommen. Candyman zielte mehr auf das weiße Publikum ab, er bediente die Angst vor der gefährlichen Großstadt, der zunehmenden Armut in Chicago und vor dem, was daraus entstehen könnte. Genialerweise taucht der Candyman erst nach 45 Minuten auf. Vorher wird nur über ihn gesprochen. Er ist ein Mythos. Manche Zuschauer hatten ein Problem damit, dass er viele Schwarze tötete. Bei einer rein Rachestory, hätte er nur weiße umgebracht, aber die Bewohner des Wohnprojekts gehörten auch zu seinen Opfern. Wäre es bloß um einen schwarzen Typen gegangen, der getötet wurde, weil er Sex mit einer Weißen hatte, dann zurückkommt und die Frau und eine Menge anderer Leute umbringt, hätte sich niemand für diesen Film interessiert. Aber dank seines betörenden Charmes, hat Tony Todd jemanden zum Candyman gemacht, den man vielleicht nicht gerade liebt, aber liebend gern fürchtet. Er will nur eins: seine unerfüllte Liebe zurück. Die Frau, die er nicht haben konnte und die er so sehr verehrt hat. Er würde alles für sie tun, notfalls auch sie töten und gemeinsam mit ihr zu sterben. Diese Mischung aus Schrecken und Mitgefühl ist extrem wirkungsvoll. Empathie spielt bei jedem erfolgreichen Horrorfilm eine wichtige Rolle. Man muss sich in die Figuren verlieben und mit ihnen gemeinsam das Schlimmste durchleiden. Er war echt Kult. Aus seinem Mund kamen Bienen, sie krochen über sein Gesicht. 100000 Bienen gab es am Set, und zwar echte. Tony Todd wurde 26 mal gestochen. Aber sie waren wichtig, um den Schrecken der Situation zu transportieren. Was passiert mit einem Geist, wenn er noch aus Fleisch und Blut ist. Wird er von Maden befallen. Der Filmemacher entschied sich für Bienen, denn vor Bienenstichen hat jeder Angst. Horror ist niemals zweideutig. Er ist wie eine Maschine, wie der weiße Hai! Er hat eine Absicht und verfolgt sein Ziel! Er will uns Angst machen. Für einen Filmemacher ist das sehr befreiend. Man weiß, was man zu tun hat. Damit lässt sich wunderbar spielen, vor allem wenn es funktioniert.
            Candyman war Kult und ein beeindruckendes und übernatürliches Monster.

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            • 10

              Auch wieder ein Film, der zu meinen absoluten Lieblingsfilmen gehört!
              Nach dem Riesenerfolg von Halloween 1978, beherrschten Slasherfilme die Leinwand. Doch ab 1984 ließ die Begeisterung des Publikums nach. Kritische Stimmen wurden lauter und die Zeit der Slasherfilme schien vorbei. Aber sie sollten wieder auftauchen! Heather Langenkamp war nicht das erste Mädchen, das im Kampf gegen ein Monster um ihr Leben ringt. Es wird immer Darstellerin geben, die sich in dieser Rolle wiederfinden. Nightmare on Elm Street handelt von vier Teenagern, die feststellen, dass sie alle den gleichen Alptraum haben. Sie denken sich nichts dabei, bis einer nach dem anderen im Traum stirbt. Nancy möchte herausfinden, was vor sich geht und wer sie alle tötet. Der Film dreht sich also um Nancys Suche nach Freddy Krueger und die Frage, warum er es tut. Er tut es aus Rache an einer Bürgerwehr, die ihn in einem Heizungskeller getötet hat. Dass Freddy Krueger ein Kindsmörder war, wurde später irgendwie unter den Teppich gekehrt. Freddy Krueger hat Messerhände und er erscheint Kindern im Traum und tötet sie – was für eine grauenerregende Idee. Nightmare on Elm Street war der nächste Quantensprung im Horrorgenre – Der Killer, der dich in deinen Träumen tötet. Das geht ins Übernatürliche! Hier treffen Übernatürliches und Slasher zusammen! Sämtliche Regeln sind außer Kraft gesetzt, deswegen macht das Freddy so einzigartig! Er entführt uns auf eine andere Ebene! Wes Craven war ein Visionär, was Ängste betrifft. Er verstand, was sie mit uns machen können und trieb das in „A Nightmare on Elm Street“ auf die Spitze.
              „Welche Waffe hat Menschen schon in Urzeiten Angst eingejagt? Ein Höhlenbär, der um die Ecke kommt, mit riesigen Pranken und dolchähnlichen Krallen; das ist eine Urangst!“
              Selbst die Farben Rot-Grün, waren diese beiden Farben, die für das menschliche Auge, am schwierigsten nebeneinander zu sehen sind. Dann ging es nur darum, den besten Schauspieler dafür zu finden. Für Wes Craven war Freddy der böse Stiefvater – Der Killer, der dich in deinen Träumen tötet. Robert Englund wusste anfangs nicht, wie er diese Rolle angehen sollte. Die Stunden in der Maske waren sehr prägend. Er wurde mit einem verkrusteten Pinsel betupft und mit Vaseline bestrichen, um das Licht besser einzufangen. Danach kamen Johnny Depp und Heather Langenkamp hinein, damals ohne Frage die attraktivsten Jungstars der Welt. Englund war verärgert und neidisch auf ihre Jugend und Schönheit, und darauf, dass ihre ganze Karriere noch vor ihnen lag. Dann dachte er: Moment mal, das kann ich nutzen! Die Kämpfe zwischen Nancy und Freddy waren großartig. Beide haben lange daran gearbeitet. Sobald die Kamera lief, wurden beide zu ihren Figuren. Einmal hat Heather Langenkamp Englund eine Kaffekanne über den Schädel gezogen. Dass die Filme so erfolgreich waren und immer noch sind, liegt daran, dass die Figurenzeichnung rund um das Final-Girl, stark gekennzeichnet waren. Interessant an Nancy Thompson ist, dass sie aus der Vorstadt-Idylle ausbricht. Ihre Familie ist zerrüttet. Ihr Vater liebt sie zwar sehr, glaubt ihr aber nicht. Ihre Mutter ist Alkoholikerin. Nancy befreit sich, indem sie ihr zu Hause zerstört und auch Freddy Krueger, der aufgetaucht ist, weil ihre Eltern ihn getötet haben.
              Langenkamps erste Fans waren schwule Männer. Sie erzählten, dass Nancy ihnen geholfen hatte, sich vor ihren Freunden und ihrer Familie zu outen. Sie erklärten ihr, dass sei ihr Freddy gewesen. Die Angst vor Ablehnung, der sie sich stellen, und wie sie die überwinden mussten – alle möglichen Leute haben Langenkamp vor ihrem Freddy erzählt. Es war wirklich alles dabei. Kinder, die gemobbt wurden, erzählten ihr, dass sie, dank „Nightmare on Elm Street", sich gewagt hatten, sich ihren Peinigern zur Wehr zu setzen. Wes Craven war sich wohl nicht bewusst, wie Vielen er mit dieser Nancy/Freddy-Geschichte geholfen hat. Es gab mehrere Alptraum-Höhepunkte.
              Im ersten Teil ist Freddy Krueger echt angsteinflößend, aber alles danach wurde zur Ironie und Komik verdonnert. Es gab alberne Wortspiele und Zweideutigkeiten. Ein Witz hier, ein Wortspiel da. Trotzdem haben mir die Fortsetzungen gefallen, vor allem Nightmare 3!

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              • 8

                The Texas Chainsaw Massacre, Halloween und Psycho waren die wegbereiter, aber seine eigentliche Geburtsstunde erlebte der Slasherfilm, mit dem Start der erfolgreichsten Horrorfilmreihe aller Zeiten „Freitag der 13“ Bei Freitag er 13 denkt jeder an tote Teenager und an Jason Voorhees, den niamnd aufhalten kann. Wir haben damals alle Freitag der 13 geschaut! 1,2,3,4,5,6,7,8,9…Teil zehn war schrecklich! Allein der Name der Figur: Jason Voorhess – Das böse schlecht hin! Ich schätze, dass Jason mehr Menschen ermordet hat, als alle anderen Psychopathen! Kane Hodder hat Jason in vier Teilen verkörpert. Es gehört viel mehr dazu, so eine Figur zu spielen, als sich eine Maske aufzusetzen und bedrohlich durch die Gegend zu stampfen, denn Mimik und Stimme sind die beiden wichtigsten Werkzeuge eines Schauspielers – und beides wurde Kane Hodder genommen, denn Jason war stumm und trug diese Maske. Hodder hat immer darauf geachtet, Jason nicht unbeholfen, verwirrt oder schwach wirken zu lassen. Er hat beim laufen nie nach unten gesehen, um die Figur nicht angreifbar zu machen. Mein absoluter Lieblingsmord von Jason, ist die Schlafsack-Szene aus Teil 7. Jason ist gleichbedeutend mit Freitag der 13. Im ersten Teil ist er jedoch kaum zu sehen, ansonsten stimmt das Handlungsschema. Freitag der 13 handelt von einer Gruppe junger Betreuer, die Jugendlager aufbauen. Dort werden sie von einem mysteriosen Killer gejagt. Einer nach dem anderen wird erledigt, und dabei könnten sie eigentlich jederzeit weg.
                Nach zwei, drei Filmen fragte man sich: wer sind diese schrecklichen Kids? Wir haßten sie und wollten, dass Jason sie umbringt!

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                • 8

                  Chucky habe ich das erste Mal mit vier oder fünf gesehen. Da war diese niedliche Puppe, die plötzlich lebendig wurde, dazu diese Kamerafahrten; meist aus der Sicht der Puppe. Eine Mutter versucht ihre Familie zu schützen, eine Mutter verteidigt ihren Sohn, gegen den Vorwurf ein Mörder zu sein – Das ist furchtbar. Ein siebenjähriger Junge. Der junge ist vielleicht verrückt, denn er behauptet, dass seine Puppe mit ihm sprechen würde. Für mich geht es im Horror immer darum etwas Heiliges anzutasten.
                  Man nimmt ein Kind - etwas Süßes, das jeder knuddeln, beschützen und lieb haben will - und macht daraus etwas abgrundtief böses. Das geht auch für ein Kinderspielzeug. Mit diesen Dingen sind wir aufgewachsen. Horror wirft einen finsternden Schatten über diese eigentlich unantastbaren Dinge. 1980 hatte die Werbung begonnen die Kinder direkt anzusprechen. Aus Kindern wurden kleine Konsummonster, die ihre Eltern nötigten, ihnen immer mehr Dinge zu kaufen, die sie nicht brauchten. Man sieht die direkte Verbindung zwischen der Ansprache von Kindern als Konsumenten und den
                  Auswirkungen, die das auf den Familien haben kann.
                  Man wollte eine Puppe kreieren, die es vorher noch nie gab und Dinge tut, die im Film vorher noch nie gezeigt wurden. Damals gab es noch keinevComputeranimation, alles passierte direkt vor der Kamera. Die Macher des Films bauten das Set 1,20 Hoch über den Boden und bohrten Löcher hinein, damit man die Drehte hinter der Puppe nicht
                  sehen könnte. Der Filmemacher hat jeden Trick angewandt, um die Illusion Auffrecht zu erhalten, dass die Puppe lebt und sich bewegt. Jemand so etwas kleines, verfolgt dich mit einem Messer! Aber wow, es hat geklappt. Chucky ist ein Stück Horrorgeschichte! Er sitzt in der Hall of Fame des Horrors diekt neben dem Typen mit der Eishockeymaske, neben Michael Myers seiner Maske und neben Freddys Handschuh – Chucky gehört dazu!

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                    SoboTheBigLebowski 27.03.2024, 11:49 Geändert 27.03.2024, 12:12
                    über Psycho

                    Einer meiner all time favorites!
                    Alfred Hitchcocks Psycho von 1960, zeigte erstmals eine neue Art von Horror! Das Grauen war kein Ergebnis einer bizarren durch radioaktiven Strahlungen ausgelösten Anomalie; es lauerte nebenan! Ein netter junger Mann wie Norman Bates könnte der neue Frankenstein oder der neue Dracula sein. Hitchcock hat immer behauptet, Psycho sei eine Komödie; eine sehr perverse und sehr kranke Komödie!
                    Psycho schockiert auch deshalb bis heute, weil die Hauptdarstellerin schon nach 40 Minuten getötet wird. Selbst wenn man die Duschszene kennt, denkt man: Das kann doch nicht sein! Der Film geht ja noch weiter! Psycho hob den Schrecken auf ein noch "nie-gesehenes Level", denn er war ja beinahe realistisch. Bevor Psycho war diese Art Grauen nicht vorstellbar; Psycho und Hitchcock brachten es in deine Dusche!
                    Bei diesem Film wurde mir erstmals der Schnitt bewusst. Auf welche Weise man getäuscht wird, durch das was man nicht sieht auf der Kamera. „Dieser Prozess der Angsterzeugung wird mithilfe eines bestimmten Mediums vollzogen; das medium Kino. Durch die gezielte Anordnung von Filmstücken, wird Angst erzeugt“
                    Die Duschszene, ist eine der kultigsten Szenen der Filmgeschichte. Sogar Leuten, die den Film gar nicht gesehen haben, hat sie sich ins Gedächnis gebrannt! Jeder kennt auch die Musik. Kinder machen diese Bewegung samt Geräusch nach, ohne zu wissen woher es stammt – Das nenne ich mal kulturellen Einfluss! Die Musik ist sehr dramatisch und treibend!
                    1960 fanden die Leute sicherlich, dass die Duschszene zu extrem sei! Diesmal ist Alfred Hitchcock zu weit gegangen, aber es sind unauslöschliche Bilder, die Einem ewig im Gedächtnis bleiben! Manche Leute haben schon Alpträume, wenn sie allein schon an den Film denken! John Carpenter war sehr stark von Psycho beeinflusst; er gab sogar Janet Leighs Tochter, Jamie Lee Curtis die Hauptrolle. Schon merkwürdig, dasselbe Genre, dieselbe Familie! Für Janet Leigh war es die größte Rolle ihres Lebens, so wie Halloween für Jamie Lee Curtis! Wegen Hitchcock gehen die Leute im Kino am meisten ab, mehr als man es je bei einer Liebesgeschichte, Historischen Film oder fast jedem anderen Genre tun würden; denn Hitchcock hat den Leuten gelehrt, Kino darf das, es ist ganz selbstverständlich für uns, dass die Kamera losfährt und eigenständig agiert. Psycho stellte sicher einen Wendepunkt dar; auf jeden Fall für das amerikanische Kino und für Hollywood, denn niemand verkörperte das Establishment mehr als Hitchcock! Und von da an, gab es kein Zurück mehr!
                    Psycho hat alle Horrorfilme, die danach kamen beeinflusst und den Weg für eine neue Art Film initiiert.

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                      SoboTheBigLebowski 26.03.2024, 16:37 Geändert 26.03.2024, 16:43

                      In Slasher-Filmen wird der Killer zum Star –Man weiß nicht, warum gerade Michael Myers es auf Laurie Strode abgesehen hat. Bei manchen Horror-Filmen, kann man seinen psychopathischen Phantasien freien Lauf lassen!
                      Halloween ist nicht nur ein Slasherfilm, Halloween ist der Porsche unter den Slasher-Filmen! Mit Halloween wurden Horrorfilme Mainstream. Selbst Leute, die nicht auf Horror stehen, schauen sich ihn an.
                      Halloween arbeitet mit beeindruckenden Effekten, schon bei der Anfangssequenz, wo der Junge durch die Maske sieht. Ein kleiner Junge ermordet seine Schwester und wird in die Psychiatrie gesteckt, 16 Jahre später flüchtet er, und kehrt in das Haus des Verbrechens zurück. Im Verlauf des Halloween-Tages, lässt Michael Myers Laurie Strode wissen, dass er da ist. Die wenigsten Horrorfilme haben eine sympathische Hauptfigur. Bei Freitag der 13 wünscht man den beiden Hauptdarstellern den Tod, aber bei Jamie Lee Curtis will man, dass sie überlebt. Es ging vor allem um die Emotionen. John Carpenter wusste sehr genau, was er wollte. Er wollte Verletzlichkeit, darum hat er Jamie Lee Curtis besetzt. Mit 19 Jahren hat Jamie Lee Curtis das noch nicht verstanden. Erst als sie den Film im Kino geguckt hat, hat sie es begriffen. Deutlich begriffen hat sie es in der Sequenz, in der Laurie Strode das Haus verlässt, in dem sie Baby-Sittet. Der Nach-Hause-Weg ist lang und das ganze Publikum fing im Kino an zu schreien „dont go in there“; erst da hat Jamie Lee Curtis verstanden, worauf Carpenter es abzielte. Sie sollte Einem so wichtig sein, dass man ihr zuruft und sagt: Tue es nicht! Bei Horrorfilmen geht es vor allem um die Atmosphäre und um die filmischen Mittel! Bei Halloween setzte Carpenter erstmals Breitbild und Steady-Cam ein; beides verstärkt die Wirkung des Horrorfilms enorm! Was so faszinierend bei John Carpenter ist, ist, dass er die Kamera nutze, um eine Geschichte zu erzählen und nicht nur als Funktion des Aufzeichnungsgeräts. Für Carpenter war die Steadi-Cam die Schlüsseltechnologie für flüssige Kamerafarben. Man wusste nie wo Michael Myers ist. Man sah ihn draußen, dann sah man die Teenies drinnen, wo sie auf dem Sofa herummachten und man dachte: Ok, er ist irgendwo da draußen! Als Horrorfilm-Gucker hat man irgendwann keine Angst mehr, aber Michael Myers versetzt viele Andere in Panik, vor allem durch die Vorstellung, dass irgendein Typ plötzlich auftaucht und jemanden schnell tötet. Michael Myers ist ein Monster, das eine menschliche Maske trägt. Ein Mensch, der nichts-menschliches mehr hat. In den Fortsetzungen wurden andere Charaktere und Mythen dazu-gedichtet, um sie interessanter zu machen. In Halloween 2 wird behauptet, dass Laurie und Michael Myers Geschwister seien. Sie sind keine Geschwister! Das ist Blödsinn! Im ersten Teil war davon nie die rede, und der erste Teil ist gerade deshalb so gut, weil du nicht weiß, warum Michael Myers es gerade auf Laurie Strode abgesehen hat.
                      Halloween war der erste Film, der das Final-Girl als Stilmittel eingesetzt hat; eine weibliche Hauptfigur, die zunächst das Opfer ist, plötzlich aber zu Überlebenden wird, die zurückschlägt. Das Schema ging bestens auf. Mittlerweile ist es so verbreitet, dass keiner mehr darüber nachdenkt!
                      Es ist unverfälscht, es hat etwas Echtes, was Reines! Unschuld und Gefahr, dazu die Musik, die Kameraarbeit und die Darstellung! Ich glaube, dass wir deshalb auch heute noch darüber reden, warum der erste Halloween, der Beste ist.
                      John Carpenters „Halloween“ löste den Slasher-Boom der 80er aus. Seinen Einfluss spürt man noch heute!

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                      • 9

                        Dass der Mensch die Grausamkeit der Natur fürchtet, ist angeboren, aber im tiefsten Inneren wissen wir: viel bedrohlicher ist die grausame Bestie, die in uns selbst lauert. Monster sind Metaphern. Joe Dante wollte daraus mal eine Gameshow kreieren. In Dr. Jekyll und Mr. Hide geht es um Psychopharmaka. Frankenstein sagt uns: spiel nicht Gott! Werwölfe sind eine ganz andere Nummer! Werwölfe sind äußerst interessante Wesen! Sie waren schon immer böse – in Märchen konnte man sie immer mit dem bösen assoziieren. Die Idee, dass der Werwolf nicht der böse, aggressive Verbreiter von Tod und Schrecken ist, sondern das Opfer eines Fluch, stammt aus Hollywood und von Curt Siodmak, der das Drehbuch zu „Der Wolfmensch“ 1941 schrieb! Dass Werwölfe durch Silberkugeln getötet werden, hat er von „Lone Ranger“ – Er dachte sich: Gute Idee! Wir schmelzen Kreuze ein! Viele seine Ideen sind heute ein Teil des Werwolfs-Mythos. Curt Siodmak war vor den Nazis aus Europa geflohen. In den Wolfsmensch-Filmen finden sich viele Anspielungen darauf. Es ist kein Zufall, dass die Todgeweihten durch einen Stern in ihrer Handfläche gekennzeichnet sind. Das war bekanntermaßen die Methode, die die Nazis anwendenden. Die Wolfsmensch-Filme der 40er-Jahre hatten großen Einfluss auf zwei weitere Horrorklassiker, die beide 1981 herauskamen! „Das Tier“ und „American Werewolf“ ….

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                        • 8 .5

                          Im Horrorfilm kann man seine Ängste mal so richtig auswalzen.
                          Gary Oldman als Dracula im gleichnamigen Meisterstück von Francis Ford Coppola ist weltmännisch, kultiviert und sexy, und im nächsten Moment wird er zum Wolf! Er verstümmelt Menschen, ist grausam und schrecklich, aber es funktioniert. Ich liebe Coppolas Dracula; allein die Ausstattung! Wie kreativ der Film war! Und welche Stimmung er erzeugte. Auf welche Weise er die Szenen in Draculas Perspektive gefilmt hat, das war aufregend neu! Das alles lenkt ein bisschen von der Brutalität ab. Wir sehen einen gefühlvollen Dracula, der seine Frau vermisst, weil sie gestorben ist, und dann meint er sie in diesem Mädchen wiederzuerkennen! Das hat die Darstellung von Dracula revolutioniert und den Dracula-Mythos im Film verändert. Die Auswirkungen dieses Films sehen wir im Grunde heute noch.
                          Coppola zeigt uns eine sehr tragische Figur. Der Mann will einfach nur geliebt werden. Das eint alle Universal-Horrorfilme! Es geht um einen Mann, der sich die Liebe einer Frau wünscht! Da er aber ein Monster ist, stößt er auf Ablehnung!

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                          • 6 .5
                            SoboTheBigLebowski 25.03.2024, 14:05 Geändert 25.03.2024, 14:11

                            Filme zeigen uns, dass Menschen genauso abscheulich sein können, wie die Kreaturen, die sie bekämpfen. Was macht ein Monster aus? Diese Frage versuchen Filmemacher zu ergründen seit es Kino gibt. King Kong war eine wilde Bestie mit weichem Herzen, besiegt durch eine Blondine und Doppeldeckern. Frankensteins Monster war ein Kleinkind im Körper eines Riesen, dem sein Schöpfer zurückließ, und der statt Liebe, nur Gewalt und den Tod fand. In jüngerer Zeit hat Del Toro das Wesen des Monsters zu ergründen, so auch in seinem Oscar-prämierten Werk „The Shape of Water“ Der Film lässt ein äußerlich abstoßendes Monster gegen einen Menschen mit abstoßenden Charakter antreten. Der Film fragt: Wer wärst du lieber? Der Kiemenmann von Del Toro wirkt so wunderbar real. Das liegt vor allem, an der großartigen Leistung von Doug Jones und seinen pantomimischen Fähigkeiten. Der Kiemenmann ist der romantische Held dieses Films. „The Shape of Water“ ist die romantische Seite vom „Schrecken vom Amazonas“ In Del Toros Filmen steckt immer viel Herzblut. Horrorfilme sind gut darin den sprachlosen eine Stimme zu geben, und den Schwachen Kraft. Wir werden alle von Dämonen geplagt, dann stellen wir fest: mit dem richtigen Dolch, kann ich den Dämon töten. Monster verkörpern unsere tiefsten Ängste, die die wir uns nicht stellen können oder wollen und die Urängste, die wir verdrängen müssen, um zu überleben. Die Angst vor Schwäche und Verletzlichkeit, die Angst von der Gesellschaft verstoßen zu werden. Die Angst unseren schlimmsten Trieben nachzugeben. Wenn das Monster besiegt ist, haben wir einen kleinen Sieg errungen, über den Schrecken Menschlich zu sein.

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                            • 10

                              "Wir werden ein größeres Boot brauchen."
                              Einer meiner Lieblingsfilme, den ich auch noch mit 80 feiern werde! Aber immer nur in der Original-Synchro, oder auf Englisch!
                              Die ultimative Tierattacke geht von einer Kreatur aus, die jeder fürchtet; dank diesen filmischen Meilensteins! 1975 drehte ein junger Regisseur namens Steven Spielberg einen Film über einen menschenfressenden Hai, der die Küste von New England unsicher macht. „Der Weiße Hai“ war der erste Sommer-Blockbuster und der beste Tierhorrorfilm aller Zeiten! „Jaws“ ist Kino in Reinkultur! Die Anfangsszene unter Wasser, dann die Musik; ich kenne keinen besseren Filmauftakt wie diesen Vorspann. Ich habe den damals in den 90er mit meinen Eltern rauf und runter geschaut - damals noch auf ARD aufgenommen, in den Original-Synchro. Der weiße Hai ist einfach großartig. Ich bin völlig ausgeflippt, wenn er jedes Mal über unsere TV-Bildschirme lief! Auch heute noch, genieße ich dieses filmische Highlight. Schon allein, wenn der Hai auf jemanden zukommt, auch wenn es kein echter Hai ist, du weißt: Der Mensch im Wasser ist erledigt! Es geht um die menschliche Urangst.
                              Man begreift: Für die Haie sind wir bloß Futter – eine verstörende Erkenntnis!
                              Es kann einen förmlich umhauen, die Angst im Wasser vor dem Unbekannten. Die Vorstellung, dass unter der Wasseroberfläche derart gewaltiges, unberechenbares und gefährliches auf dich Lauern kann. Spielberg musste wirklich erfinderisch werden, um Spannung zu erzeugen, denn sein wichtigster Special Effekt funktionierte nicht. Hätte der mechanische Hai besser funktioniert, und wäre öfter im Bild gewesen, wäre der Film nicht halb so gut. Die Szene am Strand ist Hitchcock pur – Spielberg hat keinen Trick ausgelassen, um sicher zu gehen, dass man genau sieht, was passiert, aber nichts dagegen tun kann. Wenn der Junge Stöckchen nach dem Hund ruft, denkt man bloß: Nein!
                              Ich habe den Film in jungen Jahren gesehen und daraus gefolgert: Haie fressen Kinder! Die Szene mit dem Jungen auf der Luftmatratze war verstörend! Keiner hatte es sich bis dahin gewagt, ein Kind in einem Film sterben zu lassen. Spielberg tat es! Keiner hat das Publikum derart lange warten lassen, um das Monster aus dem Wasser zu zeigen, Spielberg tat es – einfach großartig, die Menschen in Ungeduld zu üben, bis es dann endlich zum Showdown kommt.
                              Ich dachte: Haie sind erbarmungslos, denen ist es egal, wen sie fressen. Im Kern geht es darum, was die Menschen zusammenhält; über die Gemeinde, die Familie, bis zu den drei Männern, die beschließen in ein Boot zu steigen, aufs Meer rauszufahren und den großen weißen Hai zu jagen. Den Hai so selten zu sehen, war gut. Viele sagen, dass der Hai unecht aussehen würde; ich kann das nicht nachvollziehen! Ich fand immer, dass er total echt aussieht! Deshalb gibt es bis heute kein Remake davon, denn die Leute wollen keinen Computer-Animierten Hai sehen – mehr Hai will man nicht! Klar gibt es Filme mit animierten Haien, aber jeder sagt: Danke, nein! Ich habe schon den weißen Hai gesehen!
                              "Der kann unmöglich mit drei Fässern unten bleiben"

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                                über Cujo

                                In Cujo bestraft ein Hund eine Frau für ihre Sünden. Die weibliche Hauptfigur muss mit einigen Problemen fertig werden - Mit ihrem Ehemann, mit ihrem Liebhaber, und mit der Sünde, die sie begeht - also untreue. Dafür zahlt sie einen sehr hohen Preis.
                                Der Horror ist immer situationsbedingt: Ich stecke eine Frau und einen Jungen in ein Auto uns sage mir: mal sehen was passiert. Da ist nicht nur dieser tollwütige Hund, ihr Sohn hat zudem auch Anfälle, außerdem ist es im Auto drückend heiß und sie sind da drinnen gefangen. Man spürt die Angst und die Klaustrophobie. Der Film ist auch wegen der schauspielerischen Leistung von Dee Walace so großartig. Man spürt ihren Schmerz und die Verzweiflung und wie sie ihren Überlebenswillen einsetzt, wenn die Probleme losgehen. Um in einen Horrorfilm erfolgreich zu sein, muss man emotional alles geben. Der eigenen Körper weiß nicht, dass man die Situation nur spielt, das Gehirn weiß es auch nicht. Er schüttelt die Selben chemischen Stoffe aus, wie in einer realen Gefahrensituation. Bei einem Film wie Cujo ist man während des Drehs sechs bis Achtwochen in einem Gefahrenmodus. Es gab unzählige Hundedarsteller für Cujo. Für die Hunde war das alles ein lustiges Spiel. Die Schwänze mussten runter gebunden werden, weil sie total fröhlich wirken, als sie sich auf ihr Spielzeug stürzten. Um die Hunde hat man sich besser gekümmert, als um Dee Walace. Nach dem Dreh wurde sie für drei Wochen wegen Erschöpfung behandelt. Dee Walce ist auf diese Leistung in diesem Film besonders Stolz.
                                Vielleicht sollte es in Betracht gezogen werden, wenn das Buch zuerst verschlungen wird, weil dann nämlich ein anderer Blickwinkel auf den Film gerichtet wird.

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                                  SoboTheBigLebowski 23.03.2024, 12:51 Geändert 23.03.2024, 13:23

                                  Das Monster aus „Das Ding aus einer anderen Welt“ ist sehr düster.
                                  Die Gestaltwandler in diesem Film verkörpern unsere schlimmsten Ängste, das die Menschen, die wir kennen und vertrauen, in Wahrheit unmenschliche Monster sind. In diesem Film finden die Menschen auf einem entlegenen Außenposten in der Antarktis ein Alien im Eis – und dieses Alien kopiert alles was es sieht. Es schaltet ein Crewmitglied nach dem anderen aus. Ab der Mitte des Films weiß man nicht mehr wer wer ist. Sie müssen rausfinden, wer „Das Ding“ ist, um zu überleben! Für Horrorfilme galt immer folgende Prämisse: Es ist gruselig bis man das Monster sieht, aber was ist, wenn ihr das Monster permanent zeigt? Aber das Monster ist immer ein Anderes, damit haben sie das Problem wirklich brillant gelöst. Der Film ist blutrünstig und grotesk – Der Horrorfilm schlecht hin! Die Special Effekts sind einzigartig. Die Kreaturen haben keine konkrete Form oder Struktur, entspringen aber unseren schlimmsten Alpträumen. Das Ding zeigt uns Monster, die aus unserer Phantasie entspringen. Sie werden uns niemals begegnen.

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                                    SoboTheBigLebowski 23.03.2024, 09:03 Geändert 23.03.2024, 09:04

                                    Dieser Horrorfilm zeigt, dass aus normalen Tieren, plötzlich Killerbestien werden. Der Mensch betrachtet seine Vorherrschaft über die Natur als Selbstverständlich, aber was, wenn andere Spezies sich gegen uns erheben. Tiere, die wir für freundlich halten, oder harmlos. Die Angst davor plötzlich am Ende der Nahrungskette zu stehen, ist die Prämisse für den ersten Horrorfilm der Gattung „Mensch gegen Tier“
                                    "Die Vögel“ von Alfred Hitchcock. Eine bizarre Vorstellung, dass Vögel uns angreifen würden. Dass sie sich plötzlich zusammentun und man jedes Mal, wenn man aus dem Haus kommt oder aus dem Auto steigt, aufpassen muss – ziemlich beängstigend.
                                    Im Film geht es zunächst um eine Frau die einen Mann kennenlernt und ihn erobern will. Der Mann ist auch interessiert, bleibt aber skeptisch, weil sie nicht unbedingt seinem Idealbild einer Frau entspricht. Sie ist selbstsicher, dabei aber nicht eingebildet. Sie ist eine Frau, die weiß was sie will und wie sie es bekommt. Der Film gibt keine Antworten – Dass man nie erfährt, warum es passiert, wieso die Vögel die Menschen angreifen, macht ihn besonders gruselig. Wenn Horror erklärbar wird, verliert es sein Geheimnis, und damit auch seine Wirkung. Ein eigentliches harmloses Tier zu nehmen, vor dem man keine Angst haben muss und daraus etwas Bedrohliches zu machen, funktioniert großartig. Die Szene, in der sie sich umdreht und all die Krähen da sitzen, ist furchterregend. Es wäre grauenhaft derartiges tatsächlich zu erleben.
                                    Hitchcock war einer der ersten Realfilm-Macher, der mit Storyboards gearbeitet hat, auch deshalb entfalten seine Filme diese Wirkung. Er hat sich bei diesen Szenen nicht auf Zufälle verlassen. Er wusste genau wie sie inszeniert und geschnitten werden sollen. In Hitchcocks Filmen hat immer kaum etwas gefehlt. Sie waren für sein Publikum gemacht und das kannte er gut. Zu Beginn des Films tritt Tippi Hedren Figur bestimmend, sexy und selbstbewusst auf und am Ende des Films haben konservative Kräfte von Außen sie zu einer sprachlosen, hilflosen Frau gemacht, die förmlich aus dem Haus getragen werden musst und sich vor Allen fürchtet. In Hitchcocks Prämisse und zu damaliger Zeit würde man sagen, dass sie die perfekte Hausfrau ist. Hitchcock war offenbar geboren, um die Menschen zu erschrecken, sie zu verunsichern und das Fürchten zu lehren und zum Nachdenken zu bewegen – diese Eigenschaften hat er genossen. In seinem Privatleben hat er es vermutlich etwas zu weit getrieben. In seinem Inneren lief sein ganz eigener Film ab. „Die Vögel“ ist ein meisterhafter Suspense-Film und ein verstörendes Abbild von Alfred Hitchcocks zwiespältigem Verhältnis zur weiblichen Sexualität!

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                                      Warum sind Fantasie-Monster derart beliebt? Vielleicht weil sie tun und lassen können was sie wollen?! Monster müssen sich nicht an Regeln halten, deshalb lieben Kinder sie so! Besonders Monster denen es Spaß macht böse zu sein – wie „Die Gremlins“ Als Kind habe ich die Gremlins geliebt, und auch noch heute verspüre ich eine Affinität zu Gizmo, der übrigens in meinem Auto als Maskottchen dient. Ich denke, dass viele, die damals in die Kinos gegangen sind, um diesen Film zu sehen, so etwas wie E.T. erwartet hatten. Es ging ja auch in Spielberg-Manier los, entwickelte sich dann aber in ein waschechten Horrorstreifen. Ich fand es toll wie die niedlichen kleinen Dinger in „Dr. Jekyll und Hide-Manier“ in verrückte kleine Monster verwandelten. Es war alles anders, als man in den 80ern-Jahren bisher gesehen hatte – eine Mischung aus Lachen und Schreien. Joe Dante ist oft kritisiert worden – ist das ein Horrorfilm oder eine Komödie!? Für Dante liegen die beiden Genres dicht beieinander. Dante ist mit den Filmen von James Whale groß geworden – Die waren ach beides; gruselig und komisch! Der Unsichtbare von 1933 macht ziemlich lustige Sachen und mittendrin tötet er jemanden! Dante blieb das Lachen im Halse stecken. Ihm hat der Zwiespalt immer fasziniert.
                                      Die Gremlins, das sind wir: Die schlimmsten Eigenschaften des Menschen verkörpert von kleinen durch reptilienartigen, knurrenden Monstern – Das macht sie so besonders. Vor allem die Barszene: Jeder dieser Gremlins sieht aus, wie einer den man in einer schäbigen Kneipe treffen könnte. Da Studio hat den Film nicht verstanden, weder bei der Abgabe noch als er rauskam; aber er spielte Geld ein. Er wurde hemmungslos ausgeschlachtet: Ghoulies, die Critters. Es gab eine mannigfaltige Auswahl an Filmen mit kleinen Viechern, auch weil Puppenfilme billig sind. Es sei denn, man macht sie gut. Der erste Gremlin-Film hat 10 Millionen Dollar gekostet, der zweite schon 60 Millionen. Gremlins eignet sich gut als Einstieg ins Horrorgenre. Er ist zwar gruselig, aber auch Familientauglich. Gelegentlich ist es gut, wenn Kinder sich Gruselfilme anschauen, auf diese Weise können sie ihre Ängste verarbeiten! Wer als Kind nie etwas gruseliges sieht, der ist nie auf die Realität vorbereitet; und die ist wirklich gruselig!

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                                      • 7 .5
                                        über Es

                                        Monster haben einen besonderen Platz in der Geschichte des Horrors! Mörderische Raubtiere der Natur, Alptraumhafte Phantasiewesen und die Monster in uns selbst, die darauf warten zu entkommen. Sie können furchterregend sein, lustig oder beides. In welcher Form sie auftauchen, egal ob sie menschlich sind, oder Aliens – Monster sind ein Spiegelbild unseres Selbst. Sie sind das von uns-geschaffene Ebenbild unserer finsternden und hässlichen Seite! Der neuste Zuwachs unserer "Hall of Fame" der Monstern ist: Pennywise der Clown – Die mörderische Kreatur aus dem Blockbuster von 2017 „ES“ Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Stephen King, dem König des Horrors. Er erzählt die Geschichte von sieben jungen Außenseitern aus Derry in Maine. Ihr Gegner: eine böse Macht, die sich alle 27 Jahre blicken lässt, um die Kinder zu töten. Eine der besten Horrorfilme aller Zeiten, basieren auf Werke von Stephen King. Er hat eine ungeheuer lebhafte Phantasie und entführt dich an die seltsamsten Orte. Aber im Kern geht es immer um menschliche Gefühle. Als das Buch herauskam, hat es jeder verschlungen. Jeder trug diese dicke Schwarte. Es ist perfekt: Mainstream-Kino mit Altersbegrenzung. Das war ja quasi wie ein Familienfilm, jeder hat den gesehen. Er hat 700 Millionen Dollar Weltweit eingespielt. Der 2017 Pennywise unterscheidet sich in einigen wenigen Aspekten: Andy Muschietti wollte eine Balance zwischen Monster und Kind schaffen. Pennywise hat kindliche Züge; ein rundes Gesicht, vorstehende Zähne. Er schielt auch mit einem Auge. Es ist ein verdammt geiler Film! Wenn Georgie hinter seinem Boot herläuft, sieht es wie ein echtes Unwetter aus und nicht wie ein sonniger Tag, wo jemand die Regenmaschine laufen lässt. Die Anfangsszene ist ein Meisterwerk, wo Pennywise seine gruseligen Hände über die ganze Straße rausstreckt – bestes Alptraum-Material! Dem Regisseur ist es gelungen diese Stimmung den ganzen Film aufrechtzuhalten. Die Projektorszene ist eine der wirkungsvollsten: Sie bereitet etwas vor und überrascht uns dann. Es geht um die Gräuel der Gesellschaft, denn die sind schlimmer als alles Übernatürliche. Wirklich schlimm sind der Rassismus, die Frauenzeitlichkeit und der Kindesmissbrauch. Der sexuelle Missbrauch an Beverly durch ihren Vater ist eng verknüpft mit der dunklen Bedrohung die ES verkörpert. Auf diese Weise werden wir erinnert, dass die unvorstellbarsten und grauenhaftesten Dinge wirklich passieren.
                                        Ängste sind niemals nur Einbildung. Hasst nicht den Überbringer der Botschaft: Kinder fürchten sich vor Clowns zu Tode. Monster verkleiden sich oft als Clowns. Man weiß nie was sich unter der Schminke verbirgt. Es zeigt uns das Monster unserer Kindheitsängste.

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                                          über Get Out

                                          Bei Filmen um Besessenheit geht es um die Angst sich selbst zu verlieren! In "Get Out" wurde er der amerikanischen Gesellschaft den Spiegel vorhalten. Ein junger Schwarzer trifft einen anderen Schwarzen, aber irgendwas stimmt nicht. Get Out ist sozial-Satire und Besessenheit-Geschichte zugleich. Hier stammen die Dämonen aber nicht aus der Hölle. Der Teufel ist weiß. Es gibt nicht viele Filme in diesem Genre die sich mit Rassismus beschaffen. Mit einem weißen hätte der Film nicht funktioniert. Kurz gesagt: Es geht um einen schwarzen Typen, der die Eltern seiner weißen Freundin kennenlernt. Bei Get out geht etwas Merkwürdiges vor sich. Das Publikum weiß: Mit dieser Familie stimmt etwas nicht und mit den schwarzen Bediensteten schon mal gar nicht. Der ganze Ort ist mehr als seltsam, aber was genau es ist, weiß man nicht. Man möchte dran bleiben und das Geheimnis lüften.
                                          Als Schwarzer in den USA achtest du darauf, nicht in eine missliche Situation zu gelangen. Chris denkt, er hat die Kontrolle. Es sind ja nur ein paar Weiße. Was sollen sie schon tun. Man verzeiht ihnen. Chris ist nicht dumm und wird glauben, dass die Familie böse ist und ihm was tun. In den Moment, wo Chris in den versunkenen Bereich geschickt wird, wurde mir klar: Dieser Film ist nicht nur gruselig oder spannen, er ist auch wichtig. Der Regisseur hat damit eine Metapher geschaffen, die stellvertretend für uns alle zum Ausdruck bringt, wie Unterdrückung aussieht und wie sie sich anfühlt. Vom versunkenen Platz aus sieht man noch was passiert. Es ist nicht so, dass man nichts mitkriegt, aber man tut nichts dagegen. Irgendwer oder irgendwas hat die Kontrolle übernommen und er ist völlig machtlos und es spielt keine Rolle, welche Hautfarbe man hat. Jeder kann dort landen, einfach, weil er keine Stimme hat.
                                          Leichter Spoiler.........................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................In einer Schlüsselszene von „Get Out“ erfahren wir, dass alle Schwarzen, die Chris auf dem Anwesen getroffen hat, auf Auktionen verkauft wurden. Weiße haben ihre Körper übernommen, um wieder jung und gesund zu sein. Die Schwarzen sind im versunkenen Bereich gefangen und sehnen sich nach Freiheit. Der Film ist ein trojanisches Pferd für eine viel wichtigere Geschichte – Die Zustände in den Staaten, haben sicher an Erfolg von Get Out“ beigetragen, und ihm für einen wirklich wichtigen Film seiner Zeit gemacht. Letztendlich geht es in dem Film darum, wie schrecklich Rassismus ist. Es ist eins der größten Probleme unserer Zeit momentan. Dass Menschen andere Menschen hassen, aus welchem Grund auch immer. Gibt es ein besseres Statement für die heutigen Rassenkonflikte? Ich glaube nicht. Der Film hat die Latte für Satire und Horror sehr viel höher gelegt. Horrorfilme geben Einem, dass unsagbare auszusprechen. Sie schaffen einen Kontext, um über all die Dinge, die schmerzhaft und unangenehm sind.

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                                            SoboTheBigLebowski 14.03.2024, 07:54 Geändert 14.03.2024, 08:32

                                            Eltern, die mit Gedeih und Verderb, ihrem gewalttätigen Kind ausgeliefert sind – Der tatsächlichen Satansbrut. In Richards Donner „Das Omen“ von 1997 geht es um die Angst aller Eltern: Ihr süßes Kind konnte ein Dämon in Menschengestalt sein. Das Omen erzählt die Story eines amerikanischen Diplomaten, gespielt von Gregory Peck, der aus dem Krankenhaus ein Kind mitnimmt, das nicht seins ist. Er zieht nach England und scheint ein wunderbares Leben zu führen. Dann gerät alles aus den Fugen und wir erfahren, dass sein Kind, der Sohn des Teufels ist. Das Omen ist intelligenter als sonst was man aus der Videothek so kennt…großes Budget, Richard Donner. Gregory Peck ist toll. Die Qualität ist durchgehend klasse, in allen Bereichen. Gregory Peck für einen Horrorfilm zu kriegen, war eine riesen Sache! Eine Hollywood-Legende der 50er-Jahre tritt in einen Horrorfilm auf. Peck durchlebte damals eine grauenvolle Zeit, denn sein Sohn wurde Tot aufgefunden. Er war am Boden zerstört und sein Agent meinte: Richard Donner muss ihn wieder auf die Beine bringen. Er muss arbeiten. Donner gab Peck das Drehbuch und sagte: Er ist gruselig, super-spannend und auch noch ein Thriller. Damien, der adoptiere Sohn, scheint nicht zu wissen, dass er der Teufel ist, aber als er älter wird, fangen Satanshelfer an, sein Leben zu unterwandern. Sie schicken einen Rottweiler, der seine böse Seele beschützen soll –„ look at me, Damien, thats all for you“ Die Nanny begeht Selbstmord auf einem Kindergeburtstag!
                                            Wir wissen nicht, dass Damien der Antichrist ist. Auch Gregory Peck weiß es nicht. Erst zu Beginn der zweiten Hälfte wird klar: Sie ziehen den Antichristen groß! So bald das klar ist, fragt man sich natürlich: Was machen sie jetzt? Der Film ist toll besetzt, vor allem der Sohn des Teufels! Ein Kind, das so gut spielt, ist für einen Horrorfilm Goldwert. Nachdem Damien beinahe seine Mutter umbringt, forscht Gregorys Pack Charakter nach den leiblichen Eltern des Jungen und löst damit eine wahre Lawine von Gewalt und Tod aus. Auch aufgrund der spektakulären Inszenierungen dieser Sequenzen, gilt „Das Omen“ als Horrorklassiker. Vergesst Blut und Eingeweide – man rechnet nicht damit! Der Rottweiler, die Musik. Die Szene am Friedhof, wo die Hunde die beiden umkreisen, und erst die Enthauptung; die war prima Inszeniert und kam überraschend! Am Ende des Films schwankt die Kamera nach unten und zeigt Damien wie er lacht: Ist er wirklich der Teufel, ist das alles wirklich passiert – eine tolle Szene!

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                                            • SoboTheBigLebowski 12.03.2024, 22:15 Geändert 12.03.2024, 22:19

                                              News zu Scream 7: Sidney Prescott is back! Neve Campbell kehrt in ihrer Paraderolle zurück!

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                                                SoboTheBigLebowski 12.03.2024, 20:32 Geändert 12.03.2024, 21:47

                                                Wie stehen die Chancen, wenn man gegen Satan persönlich antritt? Das Christentum lehrt: Jesus war der Sohn Gottes, geboren von einer Sterblichen. Was, wenn Satan auch beschließen würde, Vater zu werden. 1968 verknüpfte Roman Polanskis Film „Rosemaries Baby“ die Themen Schwangerschaft, Familie und dämonische Besessenheit. Künstlerisch ist Rosemaries Baby einer der besten Filme in dieser Ära, wenn nicht aller Zeiten. Der Film hat 30 Millionen Dollar eingespielt, in einer Zeit, wo kein Film derartige Summen erspielte. Wenn ein Film 12 Millionen einspielte, war das schon der Hammer. Das Thema Satan war nie vorher derart realistisch behandelt worden. Der Film ist extrem wichtig. Zu einem porträtiert er eine Frau, während der zweiten Welle des Feminismus. Zur selben Zeit wuchs auch das Interesse an alternativen Religionen und Okkultismus. Viele stellten damals die Existenz von Gott in Frage. Selbst das Time Magazine titelte: Is Good dead?
                                                In Rosemaries Baby wird die Heldin von Satanisten betäubt und dann vom Teufel vergewaltigt. Rosemarie wird Schwanger, mit Satans Kind. Bei Rosemaries Baby geht es um Besessenheit. Jemand trägt den Samen des Satans in sich und bringt sein Kind auf die Welt. Der Film zeigt: Der Teufel kann jeden befallen und das Böse in uns zum Vorschein bringen. Man kann es auch eher als eine Metapher von häuslicher Gewalt und den emotionalen Missbrauch, den Männer an Frauen begehen, interpretieren. Die Beziehung zwischen Rosemarie und ihren Mann ist toll eingefangen. John Cassavettes, als verzweifelter Schauspieler, der für den Durchbruch alles tun würde. Rosemarie ist die reizende, unterwürfige Frau, die alles tut, um ihren Mann zu helfen! Und als Dank dafür, wird sie vom Satan geschwängert. Ihr Man verkauft sie für die Karriere an den Teufel. Was man besonders an Horrorfilmen gefällt, ist der Ort, der eigentlich Sicherheit bietet, sich als Alptraum entpuppt, oder wenn ein Mensch als Freundlich erscheint, der wahre Feind ist – so wie die Nachbarn in Rosemaries Baby! Die zentrale Figur in diesem patriarchalen Gefüge, ist Ruth Gordon. Sie kommt daher mit ihren bunten Tüchern und ihrem Akzent, und versetzt für alles was Rosemarie steht, den Todesstoß. Sie sind die Sorte Nachbarn, die man meidet. Sie sind harmlos, aber in Wahrheit Diener des Satans. Was viele junge Frauen sicher nachempfinden können, ist: niemand glaub ihr! Das ist für mich die schlimmste Szene im Film! Als ihr Arzt sie im Stich lässt. Dem Mann der ihr vertraut hat, ihr Geburtshelfer, der Mann, der sich um ihren Körper kümmert, liefert sie an den Satanismus aus. Im gesamten Film passiert nichts Übernatürliches. Sie könnte einfach nur Paranoid sein, vielleicht leidet sie an Schwangerschafts-Wahnvorstellungen. Erst als sie fragt: Was habt ihr mit seinen Augen gemacht, gibt es einen greifbaren Beweis, worüber sie die ganze Zeit gesprochen hat. Also: niemals den Film seiner Frau zeigen, nachdem man sie geschwängert hat :D - ganz schlechte Idee!
                                                Rosemaries Baby wirft einen Schatten auf das Thema Schwangerschaft!

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                                                  SoboTheBigLebowski 12.03.2024, 19:25 Geändert 12.03.2024, 21:39

                                                  Paranormal Activity war Bahnbrechend! Ein neuer Ansatz. Ein Regieneuling dreht in seinem eigenen Haus ein Film, wo er allen bewies, dass man weder Geld noch Special Effekts braucht, um eine Dämon zum Leben zu erwecken! 2007 beschloss der Spieleprogrammierer Oren Peli, einen Low-Budget-Film über Dämonenbefall zu drehen – Herauskam: Paranormal Activity. Der rentabelste Film aller Zeiten! Oran hatte 15000 Dollar Budget und drehte bei sich daheim mit einem dreiköpfigen Team. Das Team hatte überhaupt keine Ahnung vom Filmedrehen. Der Film wurde komplett im Found-Footage-Stil gedreht und erzählt die Geschichte von Micah und Katie. Das Paar ist gerade in ein Haus gezogen, wo es offenbar spukt. Tatsächlich wird Katie von einem Dämon gepeinigt, der sich von negativer Energie ernährt. Geister und Dämonen unterscheiden sich wesentlich. Ein Geist ist bloß die Seele eines verstorbenen; er kann nicht loslassen und hängt in seiner eigenen Dimension fest. Dämonen sind von Natur aus böse und wollen von Menschen besitzt ergreifen. Außerdem sind sie an den jeweiligen Menschen gebunden. Das Haus zu verlassen, nützt also nichts. Er folgt dir überall hin. Micah stellt Kameras auf, um die übernatürlichen Vorkommnisse zu filmen, was es nur noch schlimmer macht. Es fühlte sich echt an, diese Aufnahmen, dieses Hexenbrett. Je verzweifelter das Paar wird, umso stärker wird der Dämon, der von Katie besitzt ergriffen hat. Paranormal Activity war in irgendeiner Art ein Meilenstein, weil er den Leuten gezeigt hat, dass man mit minimalen Aufwand, Menschen zu Tode erschrecken kann; nur durch die Dynamik und allein die Art wie man die Geschichte erzählt. Was passiert denn sonst groß? Ein paar Laken rutschen vom Bett, eine Frau wird über den Boden geschleift, und trotzdem: es war Tag 28 oder so und ich wusste: gleich passiert wieder was! Wenn wir schlafen sind wir verletzlich. Das ist tief in uns verankert. Seit der Zeit, als wir noch Höhlenmenschen waren und der Säbelzahntiger uns umzingelte – mit dieser Angst spielt der Film. Paranormal Activity hatte nur ein Ziel: dem Publikum Angst einzujagen!

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                                                    Del Toros bester Geisterfilm ist „Crimson Peak“ von 2015 – hier kombiniert er Special Effekts und beeindruckende Computeranimationen, zu einem wahren Meisterwerk des Gothic-Horror. Crimson Peak handelt von einer jungen Frau, deren Vater zu Beginn der Geschichte stirbt. Edith trifft einen Adligen in England, der ihr ein besseres Leben verspricht, und sie folgt ihm, mit dem gesamten Erbe. Doch das Haus, wo er sie unterbringt, ist von Geisterfrauen bevölkert, die wohl eine ähnliche Vergangenheit hatten. Das schöne an Crimson Peak ist, man muss die Geister nicht fürchten. Sie sehen vielleicht etwas abstoßend aus, aber sie sind da, um die Frau, die noch am Leben ist, davon zu bewahren, eine von ihnen zu werden. Bei dieser Art von Film werfen die Geister der Vergangenheit einen langen Schatten in die Gegenwart.
                                                    Wie schon Faulkner sagte: Das Vergangene ist nicht tot, es ist nicht mal Vergangen. Der große Blutfleck der Vergangenheit reicht bis in die Gegenwart. Die Geister bei Crimson Peak sind Opfer kaltblütiger Morde.

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