Sonse - Kommentare

Alle Kommentare von Sonse

  • 7

    Morgen viel Spaß mit Folge 2 und den bisherigen Highlights, dem WG-Casting und dem Vorstellungsgespräch. Liebe Filmemacher, bitte bringt die Italiener zurück, die sind Comedy-Gold!

    2
    • 6 .5

      AGOONYYY! Ganz klar, das Highlight.
      Zu schade, dass es "Agony II" nicht in den Film geschafft hat:
      https://www.youtube.com/watch?v=UAPJTik5mSo

      7
      • 2

        So, lieber Mr. Malick, nachdem ich mit The Tree of Life einen zur Hälfte (dank herausragendem Mittelstück) gelungenen, mit "To the Wonder" einen durchweg guten und nun mit "Knight of Cups" einen Film erleben durfte, bei dem fast gar nichts funktioniert, wie wär's mal wieder mit einem neuen Ansatz? Einem echten Drehbuch zum Beispiel?

        Schöne, aber nahezu inhaltsleere Bilder reicher L.A.-Bewohner mit Luxusproblemen zum Glückskeks-Voiceover langweilen einfach nur. Die Mode- und Werbefilmästhetik stößt bei solchen Protagonisten sogar erst recht ab. Und wenn schon Improvisation (in Zukunft besser gar nicht!), dann bitte auch mit Schauspielern, denen das liegt, sonst kommt da eben nur so belangloses Zeug wie ein von Wes Bentley zigfach wiederholtes "I want to feel something, man!" bei rum und Christian Bale bleibt lieber stumm.

        War bisher immer Werner Herzog in Sachen Natur im Film Malicks Gegenstück, ist es in Sachen Hollywood ganz klar David Cronenberg. Dieser hat sich kürzlich dem nahezu gleichen Thema mit "Maps to the Stars" deutlich interessanter genähert und selbst ihm habe ich vorgeworfen, dass er nichts wirklich Neues zu sagen hatte.

        Schließlich bleibt noch die große philosophische Frage: Warum drei Bilder aus Berlin in der Las Vegas-Montage zu sehen waren? Für die Berlinale? Malicks Art von Humor? Wie die behauptete Drehbuchautorentätigkeit der Hauptfigur (das hinterher ja keiner behauptet hier gab's keinen Drehbuchautoren)? Fragen über Fragen. I just want to watch a good movie, man!

        Toll jedoch das Pärchen im Kino hinter mir: Bei den NASA-Aufnahmen zu Beginn erst das große "Ahhhh" und ebenso staunende "Waaahnsinn", dann ein Oh-wie-süß-Kichern bei jedem Hund, der zum Auftakt der Partyszene in den Pool springt und daran scheitert das Spielzeug mit den Zähnen zu greifen... und so 40 Minuten später nach dem Stripclub sind sie einfach aufgestanden und gegangen. Nach dieser Punchline habe ich sie für den Rest des Films sehr vermisst und der ständige Blick auf die Uhr wurde leider zu meiner einzigen Ablenkung.

        40
        • 7 .5

          Unterhaltsames aus dem Iran und natürlich im Auto: Ob sie nun gemeinsam "We are the World" trällern, über "Argo" lästern oder Irans Antwort auf George Clooney (Mohammad Reza Golzar) immer bedrohlicher wird... mir hat "Madare ghalb atomi" auf der diesjährigen Berlinale gut gefallen.

          2
          • 8 .5
            Sonse 12.02.2015, 11:17 Geändert 12.02.2015, 11:17

            I ♥︎ Hartley.
            Ned Rifle ist Hartley-Quintessenz. Es sind in dieser Fortsetzung von Henry Fool und Fay Grim, die jeder auch getrost ohne die Vorgänger zu kennen schauen kann, beinahe alle seine Stammschauspieler vertreten. Nur ist Martin Donovan nun der ältere Reverend und nicht wie vor 20 Jahren der junge Mann in seinen Filmen. Liam Aiken ist leider nicht ganz so fähig wie Donovan Hartleys gewollt künstliche Sprache mit Leichtigkeit natürlich wirken zu lassen. Die Dialoge, die Themen, das nicht vorhandene Budget, der Humor, die Musik und die ganzen Referenzen zu seinen anderen Filmen (u.a. auch The Book of Life, indem Donovan und Ryan als Jesus und Teufel das Ende der Welt ausdiskutieren) sind Hartley pur. Auch das Ende.

            Was habe ich mich gefreut Ned Rifle (übrigens ist das Hartleys Pseudonym unter dem er seine Film Scores in der Vergangenheit veröffentlich hat) in seiner Anwesenheit zu schauen. Eine Schande, dass er am Ende kein Wort mehr über den Film sagen durfte, sondern mit uns regelrecht aus dem Saal gescheucht wurde, der ganz dringend die nachfolgende 50 Shades-Premiere erwartete...

            Hartley ähnelt dem anderen US-Indie-Liebling der Neunziger Whit Stillman, nur ohne dessen Upper Class-Fixierung und natürlich mit seiner eigenen eigentümlichen Erzählerstimme. Als Hartley-Einstieg empfehle ich jedoch weiterhin sein Meisterwerk "Trust".

            12
            • H♥︎rtley durfte sich übrigens am Ende nur mit einem Satz bedanken, dass er den Film mit uns schauen konnte und wurde vor meiner Nase mit uns regelrecht zum Ärger der Zuschauer aus dem Saal gescheucht, damit sie genug Zeit zur 50 Shades-Vorbereitung haben. Seufz.

              2
              • 4

                Hier steckt irgendwo ein guter Film drin, Herzog hat ihn nur leider nicht gemacht. Nicht nur fehlbesetzt, sondern totbesetzt ist Queen of the Desert, vor allem durchweg in jenen Momenten zu Beginn, wenn ich Kidman und Franco die große epische Leidenschaft füreinander abkaufen soll und ich nur die Stepford Wive und Beavis and Butt-head in Personalunion auf der Leinwand sehe. Auch nicht ideal, aber die Erstbesetzung für die Rollen, Naomi Watts und Jude Law, kann ich mir da direkt besser vorstellen. Über die Fallhöhe von Peter O'Toole zu Pattinson brauchen wir gar nicht reden. Einzig Damian Lewis schlägt sich wacker. Ich liebe ja Wüsten, aber auch das hat hier nicht viel geholfen. Nee, aus Queen of the Desert wird erst wieder ein guter Film, wenn man in den Titel noch ein "Priscilla" an den Anfang packt. Oder einfach gleich "Lawrence of Arabia" kucken.

                12
                • 4 .5
                  Sonse 21.01.2015, 11:01 Geändert 21.01.2015, 11:05

                  Zu Beginn vermag die Fasanenschändung beim geneigten Kinogänger, der auch bereit ist so manches Krimiklischee zu vergeben, noch Interesse zu wecken. Im weiteren Verlauf bemerkt er jedoch, dass er wie die Figuren bereits den Plot kennt, alles aufgeklärt hat, und es nur um Beweise geht. Deren Suche sich bei diesen Tätern als nicht allzu fordernd darstellen dürfte. Überrascht ob dieser Überraschungsarmut verfällt er in einen leichten Dämmerzustand, aus dem er gegen Ende nur noch für gelegentliches Augenrollen und Seufzen erwacht. Eingedenk seltsamer Schnitte, zwar ordentlich gespielter, aber schlecht geschriebener Charaktere und hanebüchener Handlungssprünge, sondert sein Hirn nur noch hamletsche Kurzschlüsse wie "Was!? Dänemark, WTF!?" ab und er weiß zunehmend zu schätzen, was Fincher mit Stieg Larsson angestellt hat.

                  7
                  • 9
                    Sonse 18.01.2015, 22:55 Geändert 18.01.2015, 23:02

                    Tipp! Diese wunderbare Doku habe ich jüngst in Amsterdam im Kino entdeckt. Einen Tag nach einem Besuch in eben jenem Kunstmuseum, das sich gerne in einer Liga mit dem Louvre und der Eremitage sieht. Großartig wie hier die Schwierigkeit von großen Prestige-Bauprojekten greifbar wird. „Het Nieuwe Rijksmuseum - De Film“ zeichnet die Beteiligten und kleinen sowie großen Dramen eines solchen Unterfangens mitreißend und humorvoll nach.

                    Das wichtigste Museum der Niederlanden wurde ab 2003 komplett renoviert und umgebaut. Diese Arbeiten sollten 2008 beendet sein, letztlich wurde es jedoch erst 2013 wiedereröffnet.

                    Filmemacher Oeke Hoogendijk durfte bei allen möglichen Meetings und Entwicklungen dabei sein, auch den unangenehmen, und hat so viele wunderbar ehrliche, wahrhaftige Momente eingefangen. Wenn schreckliche Kompromißlösungen entstehen, so manche resignieren wie z.B. die spanischen Architekten Antonio Cruz und Antonio Ortiz deren Pläne von der starken Amsterdamer Fahrrad-Lobby zunichte gemacht werden. Das Endergebnis hatte ich ja am Tag zuvor gesehen und nun weiß ich auch warum der Eingang zum Museum so merkwürdig ist… Oder wie der spätere Generaldirektor Wim Pijbes am Ende lakonisch feststellt: „Ich habe mich in all den Jahren mehr mit Fahrrädern als mit Rembrandt beschäftigt.“

                    Alles fühlt sich so echt an und ich liebe diese Alltagskomik. Wenn sich Budgetlücken auftun, Architekten in Meetings einschlafen oder an der Stadtverwaltung verzweifeln. Da ist der Hausmeister der Baustelle, der das Haus patroulliert, in den Türmen Tauben schießt und am Ende heult als seine Bürobaracke nach Fertigstellung des Baus abgerissen wird. Der Chefkurator, der mehrfach übergangen wird und mit seinem Vorgesetzten hadert. Der erste Generaldirektor, der einfach irgendwann die Nase voll hat, kündigt und mit seinem Freund nach Wien zieht - tschüssi! Und die ganz besonders berührend-amüsante Tragik des Kurators der japanischen Sammlung, der unbedingt zwei ausdrucksstarke alte Wächterfiguren ausstellen möchte, sie tatsächlich auch bekommt und sie mit glasigen Augen anstrahlt, schwärmend wie ein verliebter Junge und beinahe zusammenbricht als die Sockel für die Statuen zu groß sind und damit möglicherweise abgelehnt werden - weil er sich vermessen hat.

                    Ich wünschte mir, in einigen Jahren würde es so einen Film über den BER geben. Oder die Elbphilharmonie. Und dass dieser Film seinen Weg nach Deutschland findet. Angeblich gibt es auch eine Serie und einen älteren Film hierzu von Hoogendijk, also bitte nicht verwechseln. Dies ist die vermutlich finale Fassung wie sie im Dezember 2014 in die niederländischen Kinos kam.

                    16
                    • 6 .5

                      "Return of the King" war mehr Lametta. Für Lee Paces Elch gibt's dennoch einen kleinen Bonus. Ansonsten muss ich doch mal augenzwinkernd festhalten, wie rassistisch diese ganzen Tolkien-Streifen doch sind. So als Halb-Ork. Seit einem halben Jahr spiele ich nämlich gelegentlich Pathfinder und damit das erste Pen & Paper-RPG meines Lebens. So als Voll-Nerd. Such fun.

                      17
                      • 7 .5
                        Sonse 17.12.2014, 19:12 Geändert 17.12.2014, 20:30

                        Erstaunlich, dass diese Story scheinbar noch nicht fiktional bearbeitet wurde. Wer sitzt da auf den Filmrechten? Biete schon mal 50 Bananen und ein Buschmesser.

                        Vielleicht ein wenig zu langsam erzählt ist die weitgehend unbekannte Geschichte von drei Gruppen deutscher Auswanderer, die um 1930 ihrer Heimat entfliehen, nur um auf einer übersichtlichen Galapagos-Insel einen Kleinkrieg unter Nachbarn zu entfachen. Die aufgebaute Spannung der damaligen Geschichte wird durch einige Interviews mit Verwandten und anderen Archipel-Bewohnern der Gegenwart - obgleich nicht uninteressant - leider konstant unterbrochen.

                        Sehr gerne hätte ich auch etwas über die ganzen Quellen des genutzten Materials innerhalb der Doku erfahren. Woher stammen die Aufzeichnungen, die Bilder und z.B. das ganze Videomaterial wie der Stummfilm der "Baronin" oder die Aufnahmen der verwesenden Körper? Das wird genutzt und gezeigt, aber ich fragte mich doch manchmal ob das nun echtes Material ist? Vermutlich. Beim Schauen lenkt es jedoch vom Inhalt ab, sich diese Fragen zu stellen. Trotzdem erzählt "The Galapagos Affair" eine faszinierende kleine Geschichte, genau wie Anna es weiter unten beschrieb: "Agatha Christie meets Robinson Crusoe" - und ist daher allemal sehenswert.

                        7
                        • 9 .5

                          Dunkel. Finster. Black Mirror. Charlie Brooker wirft in seiner modernen Twilight Zone einen technophob-bissigen Blick in die Zukunft, in welcher die schwarzen Bildschirme, in die wir täglich starren, ein deprimierendes Spiegelbild in unsere Gegenwart zurückwerfen. Damit ist Black Mirror Sci-Fi-Dystopie-Stoff vom feinsten und rundheraus zu empfehlen, auch weil jede Episode eine in sich geschlossene Geschichte erzählt und bisher jede auf ihre Art gelungen ist. Charmant auch wie sich die beiden bisherigen Staffeln thematisch spiegeln: Politik (Anthem) - Gesellschaft (Merits) - Privatleben (History) - Privatleben (Back) - Gesellschaft (Bear) - Politik (Waldo). Ich freue mich schon auf das Christmas Special mit Jon Hamm und Rafe Spall.

                          13
                          • Ich danke euch allen für eure lieben Worte.

                            http://cl.ly/image/0N27382s372w
                            ;)

                            10
                            • Short Term 12? Falls du den auch schon gesehen hast. Ich lege ihn ja praktisch allen ans Herz. :)

                              • 9 .5
                                Sonse 01.12.2014, 18:26 Geändert 01.12.2014, 18:42

                                Ich weiß, ich bin hier sträflicherweise bisher Erin Cressida Wilsons einziger Fan, aber "Secretary" und "Stoker" mögen sicher auch noch andere, darum…

                                Toller Gastbeitrag von Drehbuchautorin Erin Cressida Wilson über ihr Leben und "Secretary" im Guardian vor wenigen Tagen anlässlich Reitmans neuem "Men, Women & Children" über den (nicht ganz zu unrecht) nahezu kein Wort verloren wird:
                                http://www.theguardian.com/film/2014/nov/27/sex-cinema-secretary-men-women-and-children

                                "It felt natural that in my early adulthood I would start writing plays about sex. Though in the 1980s New York theatre scene, a woman liking men was practically against the natural order. There appeared to be a rulebook thrown at every emerging playwright. If you were gay, an obligatory coming-out play was what was called for. If you were a person of colour, you were told to cash that card in and write with that in mind. If you were a woman? It was advisable to write about how abusive men were. […]

                                When the film screened at the Sundance film festival, middle-aged feminists stomped out during the spanking scene. I’d sit on the bus that shuttled us through the snow between screenings and eavesdrop on conversations. When the subject of Secretary came up, film-goers would look sideways. No comment. After all, in 2002, educated film-makers were not supposed to like this sort of thing. They were not supposed to like BDSM. And so we came away from Sundance with an honourable mention and exhaustion. We had not sold the film to a distributor. I had observed other films like Tadpole getting sold to Miramax for $5m. It was not a sexy situation. Perhaps we were the ultimate masochists, attempting to make this film in such a climate."

                                In dem Zusammenhang auch entdeckt und für alle Secretary-Fans sicher auch lesenswert, ein Essay von Mary Gaitskill, der Autorin der Originalgeschichte, und warum sie mit dem Film bzw. insbesondere seinem Ende nicht gerade glücklich ist: "On the Film Secretary. Victims and Losers: A Romantic Comedy"
                                http://www.all-story.com/issues.cgi?action=show_story&story_id=210

                                14
                                • 9

                                  Season 3 landet am 27.02.2015
                                  http://blogs.indiewire.com/theplaylist/watch-first-teaser-for-netflixs-house-of-cards-season-3-gets-presidential-20141201

                                  4
                                  • Oh ja, "Secretary" ist klasse! Habe ich nach einigen Jahren kürzlich auch mal wieder gesehen. MG ist so zuckersüß und toll in diesem Film. Probiere mal "Fur" von Shainberg/Wilson, obwohl der leider nicht annähernd so gut ist. Wilson hat jüngst noch beim sehr starken "Stoker" mitgeschrieben, der dir evtl. auch gefallen könnte.

                                    2
                                    • Da wichtele ich doch gerne wieder mit. Bin zeitlich aber gerade stark eingebunden, drum suche ich einen Wichtelpartner erst zum 2. Advent, damit das auch klappt.

                                      1
                                      • 9
                                        Sonse 24.11.2014, 15:34 Geändert 01.12.2014, 22:54

                                        Vorsicht, der Film hat Beine und verfolgt einen. All jenen, denen "Gone Girl" in Sachen Ehehölle dieses Jahr noch nicht böse genug war, die mögen ihre Hintern zügig in einen Kinosessel ihrer Wahl fallen lassen, je nach persönlichem Befinden allein oder mit Partner. Denn "Höhere Gewalt" (im schwedischen Original: Turist) oder "Force Majeure", wie er international vermarktet wird, dürfte die Scheidungsraten in die Höhe schnellen lassen oder zumindest für einiges Diskussionspotenzial sorgen.

                                        Der neue Film von Ruben Östlund erinnerte mich inhaltlich an „The Loneliest Planet“, ist jedoch deutlich komplexer und sehr viel unterhaltsamer und so so so unfassbar gnadenlos im Umgang mit all seinen Figuren, nicht nur dem armen Tropf im Mittelpunkt des Dramas. Eigentlich ist das alles eine Versuchsanordnung, aber ich musste dennoch reichlich mitfühlen und noch mehr lachen.

                                        Es geht um allerlei Falschheiten von der ersten Minute an. Um gesellschaftskonforme Vorstellungen der perfekten, fotogenen Bilderbuchfamilie und wie man sich innerhalb dieser künstlichen Masken versucht angepasst zu verhalten, die jedoch in der Realität oft ganz und gar nicht ihrem vermeintlichen idealen Image entsprechen. Das Pärchen macht sich selbst, ihren Kindern und ihrer Umwelt durchweg nur was vor und kann dies nur mit größter Mühe verbergen. Wie eine Familie wirken sie nur friedlich schlafend zu Beginn. Sobald sie wach sind, geht das Spiel und die Lügerei direkt wieder los. Das Drama um die Lawine entlarvt im Folgenden die ganze Heuchelei.

                                        In Rezensionen werden Vergleiche von Bergman über Haneke bis von Trier bemüht. Ich würde ja sagen: Unsinn, dafür hat Östlund viel zu viel Humor. Die Inspiration für seinen Film ergoogelte er sich von der Filmmusik bis zu einzelnen Szenen über YouTube-Videos. In diesem tollen Interview mit ihm, sind einige davon eingebunden:
                                        http://www.hitfix.com/in-contention/force-majeure-director-on-captain-coward-worst-man-cry-and-more-youtube-influences/single-page

                                        Von der Struktur, über die Darsteller, Bilder und trockenhumorige Kameraarbeit passt hier alles. "Höhere Gewalt" ist einer der besten Filme des Jahres und sei hiermit jedem emphatisch empfohlen!

                                        21
                                        • 7

                                          Schwierige Kiste. Sicherlich ein richtig gutes Regiedebüt Dan Gilroys, sein Kameramann Robert Elswit ist ohnehin über jeden Zweifel erhaben und ein hagerer Jake Gyllenhaal ist durch seine nahezu konsequente Verweigerung zu Blinzeln und des dauerhaften Rezitierens schaurig-inhumaner Selbstoptimierungsliteratur beinahe so creepy und abschreckend wie Jim Carrey. Und das von der ersten Minute an. Und doch tue ich mich mit seinem Soziopathen-Waschbär schwer. Denn in Lou Bloom wittere ich eine jener letztlich nicht wirklich interessanten Figuren, mit der sich so manche wider jede Vernunft doch identifizieren und ihr kultische Verehrung zu teil werden lassen. Persönlich bin ich sie einfach ein wenig satt, die Bickles, Batemans, Belforts. Ich seh schon die Profilbilder vor mir… Und was hat es eigentlich mit Film-Soziopathen und Nachnamen, die mit einem "B" beginnen auf sich? ;)

                                          25
                                          • 6

                                            Gestern erstmals bemerkt: Die deutsche Filmtitel-Mafia hat bei "Men, Women & Children" aber mal wieder ganz hart durchgegriffen. Seufz. #unpoetischerBloedsinn

                                            12
                                            • 9

                                              Bin absolut an Bord. Das Stück "The Audience" mit Mirren war schon super und viel zu kurz. Und Peter Morgan liegen die Prime Minister ohnehin.

                                              • Oh bitte nicht wieder eine angeklebte Nase! Nein! Nein! Nein!

                                                3
                                                • 8

                                                  Vielen, vielen lieben Dank nochmals an Taika Waititi und ganz besonders an meine lieben kreativen MP-Video-Kollegen für dieses tolle Geschenk, nachdem ich neidisch und im Scherz darum bat mir beim Filmcheck-Dreh oder der What We Do in the Shadows-Premiere im Dungeon doch bitte den Taika einzupacken und ihr mir diese Woche ernsthaft das hier brachtet:
                                                  https://vimeo.com/109584228
                                                  Dankeschön! ♥︎

                                                  20
                                                  • 8

                                                    Still Life, vergesst den unmöglich kitschigen deutschen Titel, lebt von seinem Hauptdarsteller Eddie Marsan, den man den gesamten Film über einfach nur umarmen möchte. Hatte eine Filmfigur jemals so verzweifelt eine Umarmung nötig wie John May? Der Zuschauer folgt ihm in diesem ruhigen, tragikomischen Film beim Aufspüren von Freunden und Verwandten einsam Verstorbener und ahnt bereits das unausweichliche Ende. Uberto Pasolinis Still Life mit seinem Protagonisten ist wie ein modernes Gedicht, irgendwo zwischen J. Alfred Prufrock und Joyces The Dead, die mich nie über die volle Distanz haben, jedoch mit ihren poetischen Schlusszeilen gewinnen.

                                                    10