Sonse - Kommentare
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Alle Kommentare von Sonse
Liebe Pohl-Teamkollegen... I made a thingy:
http://cl.ly/image/0D2H2K1E2b2C
T-Shirts? Ist im Original groß genug.
Bekam eben noch die Idee da handschriftlich ein "Viel Glück wünscht" über das "POHL" zu schreiben.
Die E-Mails an alle Gewinner sind eben rausgegangen. Bitte schaut zur Sicherheit auch mal in euren Spam-Ordner. Viel Spaß am Freitag!
Haha! Oh je, ich fühle mich alt.
Ich hab meinen damals samt Spiele verkauft...
The Fog of War und The Times of Harvey Milk sind super, Religulous leider ziemlicher Mist.
Titicut Follies und Outfoxed würde ich in dem Kontext noch empfehlen. Und für Deutschland natürlich Dresens Filme mit Herrn Wichmann. :)
Ab August 2015 ist der Theaterregisseur Matthew Warchus übrigens der neue Artistic Director des Old Vic in London. Ein Glück nicht Kenneth Branagh!
http://cl.ly/image/2a3J3Q050S20
Oooooch: Putin sagt FU.
Die HoC-Produzenten möchten Staffel 3 im UN-Sicherheitsrat drehen...
"President Frank Underwood, the ruthless, scheming protagonist of the Netflix series House of Cards, murdered his way to the Oval Office. What will he have to do to get a seat at the U.N. Security Council?
Netflix producers recently approached the United Nations to see if they can film two episodes of the program, starring Kevin Spacey as the president and Robin Wright as the first lady, in August, according to U.N. officials and diplomats. Shooting would take place in the North Delegates' Lounge and in the U.N. Security Council room itself. Like anything serious happening at the United Nations, that means getting the approval of all 15 members of the Security Council, in particular big powers like Britain, Russia, and China. And it's not at all clear that they'll all be willing to say yes without some Hollywood-style diplomacy.
The request has been passed along to Britain, which will preside over the council's presidency in August. British diplomats have detailed the request to the rest of council's 15 member states. The issue might be the subject of debate by Security Council diplomats as early as Tuesday."
http://thecable.foreignpolicy.com/posts/2014/06/27/exclusive_president_frank_underwood_wants_a_seat_at_the_security_council_is_anyone
Alle haben es erlaubt. Nur Russland hat sein Veto eingelegt. :(
"Vladimir Putin's government has vetoed House of Cards.
Russia's United Nations delegation on Tuesday blocked a request by the producers of the popular Netflix political drama to film two episodes in the U.N. Security Council, citing the need to keep the world's leading security chamber available for unanticipated crises, according to a series of confidential email exchanges between a Russian diplomat and his Security Council counterparts. The emails were obtained by Foreign Policy.
The Russian action came less than a week after U.N. Secretary-General Ban Ki-moon's office recommended that the 15-nation Security Council allow the cable television series to film in its chamber during off-hours to raise public awareness about the organization."
http://thecable.foreignpolicy.com/posts/2014/07/01/russia_vetoes_house_of_cards
Wie Domhnall Gleeson als Yoko Ono es nur gut meint, aber die exzentrische Band "Soronprfbs" mit dem maskierten Frontmann Frank, die gerade wegen ihrer zahlreichen Probleme und nur in ihrem eigenwilligen Rahmen überhaupt funktioniert, in diverse Krisen treibt - mit zu viel Ehrgeiz und Social Media - das war mir in der ersten Hälfte zu klischee-quirky und vor allem Gyllenhaals Theremin-Hundepfeifen-Klänge sorgten für akute Kopfschmerzen. Zum Ende hin wird "Frank" dann doch noch stärker, sobald *manch einer sieht das vielleicht als Spoiler, ich sehe es überhaupt erst als Grund für eine verhaltene Empfehlung des Films* Fassbender endlich diesen Pappballon abnimmt und ...
Eigenwillig und faszinierend: "Under the Skin" ist pures Sci-Fi-Arthouse und Jonathan "immer irgendwie interessant-anders" Glazers bisher bester Film. Mit einer mehrfach unbekleideten ScarJo als Alien beim Vervollständigen ihres Schottenrock-Panini-Albums hätte sich der Film doch sicher trotz massenuntauglicher Langsam- und Rätselhaftigkeit zumindest für eine begrenzte Kinoauswertung geeignet? Ein Glück lief er jüngst noch in London in den Kinos. Nach seinem anfänglichen mir etwas zu trägen Repetitionsmodus erfolgt ein Bruch und "Under the Skin" wird richtig spannend. Die tollen poetischen Bilder und der Gag mit der verstecken Kamera zu Beginn ist dann nur noch Bonus.
Singer gelingt der Spagat zwischen den Zeiten sowie der Umgang mit seinem großen Cast. Der Auftakt und Quicksilver sind die Highlights. Er baut dabei erneut auf Wolverine als Zugpferd der Handlung. Dies füllt sicherlich Kinositze, für mich war die Figur trotz Jackman schon immer einer der eintönigeren Mutanten, der seinen für mich besten Auftritt in "First Class" hatte. Nicht hoch genug kann ich es Singer jedoch anrechnen, dass er hier einen Superhelden-Blockbuster abliefert, der es nicht hinnimmt, in einer heute fälschlicherweise empfundenen "Epicness & Darkness"-Doktrin dieser Filme, quasi nebenher als Kollateralschaden des Dramas "Keine Sorge, niemand, den wir kennen"-Millionen zu töten. Nicht mal Magneto tötet, sondern setzt Sicherheitsleute nur außer Gefecht. Das Stadion fällt nicht auf das Auto, sondern daneben und man sieht sogar, wie der Fahrer das Fahrzeug noch verlässt. Details wie diese durchziehen "X-Men: Days of Future Past". Zentrale Triebfeder des Plots ist es nicht den Antagonisten zu töten, sondern den Mord an ihm zu verhindern. Das ist nicht selbstverständlich und funktioniert hier auch noch.
Besser als vermutet. Der austauschbare Lavalampen-Look und die 08/15-Viecher umgeben eine Version von "Dornröschen", die überraschenderweise vielschichtiger und finsterer daherkommt als das alte Kindermärchen (Disney-Style). Der Film erzählt nicht nur die Vorgeschichte mit dem Fokus auf Malefiz und warum sie Dornröschen verfluchte, sondern schreibt im folgenden auch "Sleeping Beauty" neu. Viel geschlafen wird hier nicht, Prince Useless ist eine Randfigur und auch die Besetzung Sharlto Copleys macht nach anfänglicher Irritation Sinn. Trotzdem musste ich laut lachen, als er erstmal als Erwachsener Malefiz begegnet und beendete ihren Satz, der mit einem lang gezogenen "So..." beginnt, gedanklich mit einem: "... when did you suddenly become South African?" Seinen starken Akzent wird er wohl nicht mehr loswerden. Jolie ist hier jedenfalls so toll wie ihre Hörner und ich werde sie vermissen, sollte sie die Filmschauspielerei gänzlich an den Nagel hängen.
Bill Nighy und Carey Mulligan spielen in einer Inszenierung von Stephen Daldry gerade gemeinsam "Skylight" am Wyndham's in London:
http://www.delfontmackintosh.co.uk/Tickets/Skylight/Skylight.asp
Am Samstag war ich in einer Preview, d.h. das Stück hat erst begonnen und läuft noch bis Ende August. David Hare, der mit Nighy befreundete Autor des Stücks, versetzt mich mitunter schon in tiefen Schlaf, "Skylight" jedoch ist wirklich zu empfehlen.
Nighy und Mulligan verkörpern darin Ex-Lover, die sich nach drei Jahren in ihrer Wohnung wieder sehen und feststellen müssen, dass sie trotz gegenseitig empfundener Liebe wirklich die gerne zitierten "unüberbrückbaren Differenzen" trennen - sozial, politisch, persönlich und überhaupt. In der ersten Hälfte kocht Mulligan live auf der Bühne Spaghetti Bolognese mit einem übertriebenen Berg Zwiebeln und Knoblauch, den man selbst im zweiten Rang noch lange hungrig riechen konnte.
Tom, ein reicher Restaurant-Unternehmer, macht sich konstant über Kyras Arbeit und Lebensumstände als Lehrerin lustig. Nighy fuchtelt dabei wie man ihn kennt mit offenen Händen und seinem gespreizt wirkenden Mittelfingern (aufgrund seines Leidens an Morbus Dupuytren) wild umher. Tom, seine Lieblingsrolle, ist keiner seiner verschüchtert-verstockten Briten, sondern selbstsicher, unsensibel, lustig und rechthaberisch. Es dauerte bei mir schon ein bisschen, bis ich ihm und Mulligans mutiger wie sturer Kyra die Liebe abkaufte. Als sie beide später links auf der Bühne am Sessel sitzen, funktionierte es endlich für mich und dann wurde es richtig gut. Zumindest bis zum Ende des Stücks, dessen Auflösung mir letztlich zu simpel war.
Wenn beide sich jedoch streiten und aus ihren Figuren und ihrer Situation ein Kommentar aufs englische Klassensystem nach Thatcher mutiert, hat einen "Skylight" - wie dieser Monolog Kyras in Antwort Toms erneutem Spott, für den Mulligan in ihrem West-End-Debut Szenenapplaus erhielt:
"'Female'? That's a very odd choice of word. You see I'm afraid I think this is typical. It's something that happened ... it's only happened of late. That people should need to ask why I'm helping these children. I'm helping them because they need to be helped. Everyone makes merry, discussing motive. Of course she does this. She works in the East End. She only does it because she's unhappy. She does it because of a lack in herself. She doesn't have a man. If she had a man, she wouldn't need to do it. Do you think she's a dyke? She must be fucked up, she must be an Amazon, she must be a weirdo to choose to work where she does ... Well I say, what the hell does it matter why I'm doing it? Why anyone goes out and helps? The reason is hardly of primary importance. If I didn't do it, it wouldn't get done. I'm tired of these sophistries. I'm tired of these right-wing fuckers. They wouldn't lift a finger themselves. They work contentedly in offices and banks. Yet now they sit pontificating in parliament, in papers, impugning our motives, questioning our judgements. And why? Because they themselves need to feel better by putting down everyone whose work is so much harder than theirs. [She stands, nodding] You only have to say the words 'social worker' ... probation officer' ... 'counsellor' ...for everyone in this country to sneer. Do you know what social workers do? Every day? They try and clear out society's drains. They clear out the rubbish. They do what no one else is doing, what no one else is willing to do. And for that, oh Christ, do we thank them? No, we take our own rotten consciences, wipe them all over the social worker's face, and say 'if ...' FUCK! 'if I did the job, then of course if I did it ... oh no, excuse me, I wouldn't do it like that ...' [She turns, suddenly aggressive] Well I say: 'OK, then, fucking do it, journalist. Politician, talk to the addicts. Hold families together. Stop the kids from stealing the streets. Deal with couples who beat each other up. You fucking try it, why not? Since you're so full of advice. Sure, come and join us. This work is one casino. By all means. Anyone can play. But there's only one rule. You can't play for nothing. You have to buy some chips to sit at the table. And if you won't play with your own time ... with your own effort ... then I'm sorry. Fuck off!'"
Irgendjemandem schulde ich doch noch einen Theater-Report, richtig? Clarence Darrow vergangene Woche mit Kevin war natürlich wieder ein Riesenspaß: http://www.oldvictheatre.com/whats-on/2014/clarence-darrow/
Spacey verkörperte, nach "Darrow" (seiner ersten Hauptrolle in einem Film vor rund 25 Jahren) und "Inherit the Wind" am Old Vic vor 4-5 Jahren, erneut den, vor allem in den USA berühmten Anwalt "Clarence Darrow", Sohn eines Abolitionisten und einer Frauenrechtlerin, einer Art echtem Atticus Finch. Oft als "The greatest trial lawyer in American history" bezeichnet, setzte er sich u.a. für Bürgerrechte, Gewerkschaften und gegen die Todesstrafe ein.
Im Stück von David W. Rintels, das Henry Fonda Anfang der Siebziger erstmals auf die Bühne brachte, erinnert sich Darrow an seine wichtigsten Fälle, so u.a. den Scopes Monkey Trial, die Verteidigung eines Biolehrers, der es wagte Evolution zu lehren, sowie die Verteidigung von Leopold und Loeb, die Filmfans beide über die Verfilmungen der Stoffe als "Inherit the Wind" bzw. Hitchcocks "Rope" vertraut sein dürften.
Der Mann liegt Spacey sichtlich am Herzen und das Stück eignete sich hervorragend für diesen relativ spontanen 14-tägigen Run zu seinem 10. Geburtstag an seinem Theater, der eingelegt wurde, nachdem der Drehbeginn für die dritte Staffel von House of Cards in den Sommer (also jetzt) verschoben werden musste.
Das Old Vic ist für die gesamte Season zu einer intimeren Rundbühne umgebaut worden (wie schon 2008: https://www.youtube.com/watch?v=OPUuNdgJjXc), eine kleine runde Bühne in der Mitte des Theaters, auf 360° umgeben von Zuschauern, auf der nun noch "The Crucible" mit Richard Armitage und danach "Elektra" mit Kristin Scott Thomas aufgeführt werden.
"Clarence Darrow" war sehr schnell bis auf ein paar Day Tickets, für die sich manche bereits nachts um 2 Uhr täglich vors Theater stellten, komplett ausverkauft. Mit Vorbereitung und dem Wissen, dass ich mich letztlich ärgern würde, wenn ich herumknickere, hatte ich ein Plätzchen in der zweiten Reihe ergattert. Die kurze Laufzeit führte auch zu einer Verdichtung bekannter Gesichter im Publikum. Mir lief Rob Brydon direkt über den Weg, einigen sicher aus "The Trip" oder QI bekannt. Ich hatte allerdings auch gesehen, dass u.a. Jeremy Irons, Graham Norton, Stephen Fry, Steven Tyler, Andrew Scott sowie Mark Ruffalo gemeinsam mit Robert Downey Jr. "Kevin kucken" kamen.
Vordere Plätze waren von Vorteil, da Thea Sharrocks Inszenierung Spacey die nahen Reihen ins Stück einbinden ließ. Wir wurden als Jury angesprochen, als Methodisten beschimpft, so manche Hand wurde geschüttelt und in der ersten Reihe kuschelte er sich in jeder Vorstellung einmal neben 1-2 Zuschauerinnen. Enthusiastisch meldete sich inmitten des Publikums eine ältere Dame während unserer Vorstellung und bot sich als Juror an, was Kevin jedoch nur für den Bruchteil einer Sekunde aus dem Konzept brachte, bevor er mit einem "I'll get to you in a minute" weitermachte, um sie kurz darauf kurz einzubauen.
Wie Sam Mendes in NOW sagt: "The thrill of theatre is the fact that it's alive, and it's happening once, only in front of your eyes […] You could miss this."
Rintels' Stück tut das was es möchte, die Attraktion ist jedoch eindeutig Spacey, der noch nie zuvor ein Ein-Mann-Stück gespielt hat. Er ist auf der Bühne einfach ein unvergleichliches Energiebündel und zugleich eine Charismaschleuder erster Güte, ansteckend und mitreißend. Zu Beginn repariert er unter einem der beiden Schreibtische auf der Bühne liegend wortlos eine Schublade. Irgendwann saust er davon und kommt mit einer Kiste weiterem Krempel wieder. Er räumt auf, durchwühlt sein Büro und sitzend auf einem Stuhl dreht er sich langsam in alle Richtungen und schaut gefühlt jeden Zuschauer einmal kurz in die Augen. Sobald er das zu seiner Zufriedenheit getan hat, beginnt er mit einer rund 90-minütigen Bewegung, die nur von einer Pause kurz unterbrochen wird. Er fegt um die Bühne, rennt in den Zuschauerraum, stets in Bewegung und sichtlich bemüht alle Seiten halbwegs gleichmäßig zu bedienen, auf dass man ihn nie zu lange nur von hinten sieht. Ich wünschte mir oft, der Brummkreisel würde etwas länger innehalten, bevor er sich wieder wegdrehen musste. Theoretisch wäre ich ja einfach zufrieden zustellen, er hätte auch einfach nur 2h auf oder unter dem Schreibtisch liegen können und ich hätte daran Spaß gehabt. Ein Schreibtisch übrigens, auf dem eine "Underwood"-Schreibmaschine stand, ein kleiner Scherz für House of Cards-Fans. So verging die Zeit einfach viel zu schnell, an sich immer ein gutes Zeichen, aber ich hätte da natürlich noch Tage sitzen können. Live ist Spacey einfach unschlagbar.
Am Ende sprang jeder im Saal auf die Füße und applaudierte, eine spontane Begeisterung, die sich von der ersten Preview bis zur letzten Vorstellung scheinbar regelmäßig zu wiederholen schien, und Kevin malte mit den Fingern Kästchen in den ihn umringenden Zuschauerkuchen, vor denen er sich einzeln verneigte. Oder wie ein Kritiker schrieb "Kevin Spacey could scarcely have made a more crowdpleasing comeback if he'd bought everyone in the audience a 'House of Cards' box set and a BMW." Schade, dass es schon wieder vorbei ist, aber nun muss ich wenigstens nicht wieder drei Jahre warten, sondern nur bis zum nächsten Jahr und seiner Abschiedsperformance nach elf Jahren Artistic Director des Old Vic.
"Catfish" ist beinahe eine Art modernes Märchen für Groß und Klein, mit der simplen wie sinnvollen Moral stets eine gesunde Skepsis insbesondere im Hinblick auf Netzidentitäten walten zu lassen. Als reine Dokumentation ist Catfish fragwürdig, weil stark auf künstliche Dramatik gesetzt wird (lasst euch nicht spoilen!). Akzeptiert man jedoch, dass hier ein vermutlich wahrer Kern zu einer Erzählung gesponnen wurde, hat man es mit einem durchaus spannenden Film zu tun, der mich allerdings erst in seiner zweiten Hälfte gewann, indem er mich mit seiner - gerade bei dieser Thematik - plötzlichen, bittersüßen und menschlichen, gar philanthropischen Auflösung wirklich positiv überrascht hat.
Amüsante Randnotiz: Die Geschichte, die im Film über die titelgebenden Welse (catfish) erzählt wird, wurde mir, nachdem ich den Filmtitel Freunden gegenüber erwähnte, bereits mehrfach und beinahe O-Ton mit einem "Wusstest du eigentlich, das..." ebenfalls berichtet. :)
It's the internet, shit like that can happen. Es wird genauso viel gelogen wie naiv alles sofort geglaubt und Unsinn geschrieben wird. Klar, was hier scheinbar vorgefallen ist, ist tragisch. Die Einseitigkeit der Darstellung der Ereignisse und Protagonisten in dieser Doku ist jedoch so manipulativ wie fahrlässig sowie gefährlich - und darum in toto ärgerlich. Dann lieber Catfish.
Hat leider keine 100 Bewertungen, aber ist für mich trotzdem der beste Baseballfilm: "Eight Men Out" von John Sayles
http://www.moviepilot.de/movies/acht-mann-und-ein-skandal
Die Teilnehmerliste ist übrigens mittlerweile voll. Allerdings haben wir 'ne Warteliste gemacht, falls noch jemand absagen sollte. Wenn ihr also unbedingt dabei sein möchtet, schreibt ruhig noch 'ne Mail, vielleicht klappt es ja trotzdem noch.
Gareth Edwards nimmt seine Viecher ernst und hat nun auch das Budget sie zu zeigen, was im IMAX auf alle Fälle ganz schmuck aussieht. Alles was Monster ist in "Godzilla" passt und funktioniert. Außerdem verfügt der Film über ein (film-)historisches Bewusstsein und ist allein dadurch kein reines Monster Movie. Da vergebe ich auch gerne, dass der weitgehend tolle Cast in so einem Film naturgemäß auch hier meist mit nichts als staunendem Starren beschäftigt ist.
Und es machte sich trotzdem kurz Verzückung bei mir breit, als Strathairn sprach, selbst wenn's nur irgendein Militärbliblablubb war. Eigentlich sagt es auch schon sehr viel über "Godzilla", dass Edwards ihn als Admiral castet und keine (in solchen Filmen oft) Generalcartoons à la Rod Steiger, Joss Ackland, Powers Boothe...
Leider jedoch hat "Godzilla" einige Längen, die hauptsächlich im Familienaspik zu finden sind. Der übliche lahme Family-Kleister eben, mit dem man diese Filme vollkleistert, in der irrigen Annahme, der Zuschauer würde sich dann aufgrund des emotionalen Einsatzes in den dramatischen Momenten verstärkt um die Protagonisten scheren. Nicht selten ist das Gegenteil der Fall und in "Godzilla" bekommt man es auch noch mit mehreren Generationen zu tun. Da werden Familien zerrissen, da wird viel telefoniert und geschluchzt, da wird wieder vereint. Mir hätte Aaron Taylor-Johnson und all jene Nebenfiguren, deren Familienstand uns unbekannt ist, wohl ausgereicht.
Not enough spaaaaaace in this trailer for a movie called Interstellar...
Hoffe mal, dass die Farm nicht mehr als 5-10 Minuten des tatsächlichen Films ausmacht.
Für eine BBC-Serie sehr amerikanisch, kommt Hotel Babylon vor allem aufgrund seines hohen Seifengehalts oft in Schleudern. Die guten Darsteller fangen die Serie jedoch in der ersten Staffel noch weitgehend, wenn sie droht zu fallen. Dennoch wünscht man beim Zuschauen Dexter Fletcher, Max Beesley & Co. eine bessere Show und das taten sie teilweise wohl ebenfalls verließen die Serie auf halber Strecke.
NOW ist natürlich ein großer Spaß für Spacey-Fans. Verdammt, er kullert eine Sanddüne herunter! (Da es noch nicht zum GIF verarbeitet wurde muss das hier reichen: http://cl.ly/image/2f372F3k1j3q) Gleichzeitig war er mir jedoch zu kurz, da er auf so unendlich viel, dass er noch erzählen könnte, nur kurz oder gar nicht eingeht. Sei es das Erdbeben während einer Vorstellung in SF, die letzte Szene des Stücks, in der Spacey kopfüber aufgehängt minutenlang von der Decke baumelt etc. Weil ich genau solche Sachen wie z.B. die tatsächlich erwähnte "Angel Card"-Tradition des Old Vics, Karten, von denen jeder Schauspieler jeden Abend eine zieht und die ihm sagt welchen Touch er seiner Performance heute verleihen soll, am interessantesten finde. Letztlich verfehlt diese Kritik jedoch die Intention des Films.
Denn NOW geht es primär um Theaterschauspielerei und was ihren Reiz ausmacht. Die Richard III-Tour ist dafür nur der Case, ein Beispiel eines Idealfalls: Tolles Stück, Klassiker, Truppe die sich gut versteht und warum das wichtig ist, der Luxussonderfall des Bridge Projects bzw. einer Welttournee usw. Um Richard III. geht es dabei nur peripher. Sie hätten auch jedes andere Stück aufführen können. Wer also tief schürfende Erkenntnisse über Richard III. erwartet, der wird enttäuscht sein. Gleichzeitig erwarte ich auch, dass viele hiernach dasitzen und denken: Mensch, die Aufführung selbst hätte ich nach den Ausschnitten jetzt eigentlich viel lieber gesehen.
In einem solchen Fall bietet sich vermutlich wirklich ein Triple Feature mit Pacinos "Looking for Richard" und Oliviers klassischer oder McKellens moderner Richard-Verfilmung - je nach Gusto - an. Dann sieht man den Stoff selbst, einen Film über eine Richard III.-Inszenierung, die es nie gegeben hat, in der Pacino versucht sich der Figur, dem Stück und Shakespeare zu nähern und eine Doku über eine tatsächliche Inszenierung des Stücks, in der es jedoch um das Backstage Theaterleben, also das Drumherum einer solchen Inszenierung auf der Bühne geht.
Boyhood könnte eigentlich auch "Für Mum" heißen. Pat Arquette ist einfach klasse als Masons und Samanthas Mutter ("I just thought there would be more") und überhaupt: der Reiz von Boyhood ist vor allem, dass absolut jeder aus der eigenen Kindheit zu irgendwas in Linklaters Film einen persönlichen Bezug herstellen kann - über die Eltern, die Schule, Freunde, die Popkultur, Umziehen, Technik etc.
Zu Beginn musste ich mich an die für einen Film ungewöhnlich unaufgeregte Filmsprache gewöhnen. So machte ich mir immer gleich Sorgen, sobald längere Gespräche im fahrenden Auto stattfinden und die Figuren nicht angeschnallt sind. Bei manchen Einstellungen erwarte ich, vom Kino entsprechend konditioniert, schon automatisch einen Autounfall. Doch "Boyhood" möchte genau jede Form von künstlicher Dramatik vermeiden, um so normal und damit zugänglich wie möglich zu sein.
Dabei umgeht er diverse Klischeemomente, in dem er sie in seiner Vignettenhaftigkeit schlicht auslässt und einfach weiterspringt und man als Zuschauer die Lücken gedanklich füllt. Das funktioniert die ersten beiden Drittel des Films auch unglaublich gut. Boyhood berührte mich in dieser Phase sehr, auch schien die Zeit schnell zu vergehen. Stark ist dabei insbesondere, dass nicht nur Ellar Coltrane vor unseren Augen aufwächst, sondern eben auch Linklaters Tochter als seine große Schwester und Pat Arquette sowie Ethan Hawke sichtlich älter werden. Es ist also ein Bezug zu allen Figuren da.
Das letzte Drittel habe ich in Folge als etwas schwächer empfunden. Nicht nur weil der Fokus dann immer stärker auf Mason rückt und ich mir bei so manchen pseudoprofunden Teenager-Gesprächen lieber die Kugel geben möchte, sondern weil das Teenagerleben dann eben doch schon sehr oft und vielfältig filmisch verarbeitet wurde - und "Boyhood" hier gelegentlich in genau die Klischees tappt, die er zuvor so wunderbar umschifft hatte. Und ich infolgedessen die lange Laufzeit von über 160 Minuten doch zu spüren begann. Aber was war ich froh, als ich nachdem Film sah, dass Masons erste Freundin doch nicht von einer Arquette gespielt wurde, sie sieht nämlich wie eine aus, was mich für ein Weilchen ein wenig ödipal verstörte.
Trotzdem ist Boyhood absolut fantastisch, einzigartig, Linklaters bester Film und absolut jeder sollte ihn mal gesehen haben!
An Angel at My Table (Janet Frame)
Carrington (Strachey/Carrington)
My Brilliant Career (Miles Franklin)
American Splendor (Harvey Pekar)
Heavenly Creatures (Anne Perry)
Die Manns (Thomas Mann etc.)
und irgendwie auch Lawrence of Arabia (T.E. Lawrence)
"Enemy" kann man sich schön interpretieren. Soll heißen, der Film bietet so viel freie Fläche, dass praktisch jede oder keine Deutung ihre Gültigkeit hat. Dieses Desinteresse an Antworten seitens der Erzählung kann beim puzzlefreudigen Zuschauer zunehmend zum resignativen Schulterzucken und Vermieten jener freien Fläche als Parkplatz führen. Parkplätze um die Hochhäuser Torontos, die Villeneuve so bedeutungsschwanger filmt und Zimmerisch bescored wie die an Sinnlosigkeit nicht zu überbietenden Baumaufnahmen in seinem zeitgleich entstandenen "Prisoners". Am meisten "Fun" macht mir das doppelte Jakechen zumindest, wenn ich diese versponnene Twilight Zone-Episode, die überraschenderweise nicht von Jon Peters produziert wurde, nicht tiefenpsychologisch, sondern als schlichte Body Snatchers-Geschichte auslege.
Wah, ich freu mich so auf den! Eine Genre-Parodie auf 70er-Space-Sci-Fi mit Patrick Wilson und Liv Tyler. Bitte sei gut!
Love Steaks ist toll inszeniert + gespielt und verfügt über einen entwaffnend-sympathischen Humor. Leider gelangt er jedoch nach tollem Auftakt an einen Punkt, an dem man ahnt, dass das alles ist, was er zu sagen bzw. zu erzählen hat und nun nur noch das einprogrammierte Love Story-Programm abgespult wird. Schließlich waren mir die vom Drehbuch vorgesehenen "Schüchternheit-Quirks" für Joaquin Phoenix in der Hauptrolle ein wenig "too much". Er ist nicht nur introvertiert und schüchtern, er muss auch noch dauernd hinfallen, lispeln, "tanzt das Wurzelchakra" und braucht nachts 'ne Zahnspange... The list goes on. Warum?