Sonse - Kommentare

Alle Kommentare von Sonse

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    Ein Film, den man für seine Konsequenz bewundern kann, gängigen Handlungsmustern aus dem Weg zu gehen. Doch werd ich das Gefühl nicht los ihm damit schon fast zu viel Anerkennung zu zollen. Denn außer Tanzfilme finde ich kaum etwas langweiliger als Drogenfilme - und der Bad Lieutenant hier ist mit fast nichts anderem beschäftigt. Ich kann nicht nachvollziehen warum Ferraras Film damals ein solche Kontroverse ausgelöst hat.

    Keitels Performance ist in der Tat einer der Pluspunkte des Films, gleichzeitig jedoch in einigen Szenen so "over the top", dass es schon wieder unfreiwillig komisch ist. Nun begreife ich zumindest den Trailer für Herzogs "Bad Lieutenant: Port of Call New Orleans", denn für mich roch das hier auch manchmal nach surrealer, schwarzer Komödie. Als Erlöser-Drama funktioniert das Ganze für mich nicht, obwohl es als solches "verkauft" wird. Denn die Verbindung, die Ferrara hier zwischen Religionsausübung und Drogenkonsum zieht, in dem die Reaktion des Bad Cops auf das Verbrechen ähnlich, wenn nicht gar noch fehlgeleiteter und nutzloser ausfällt als die der Nonne, widerspricht dem doch deutlich - es sei denn der Regisseur wollte einen satirischen Kommentar abliefern?

    Der Film hat seine Anhänger und ich kann sehen warum, schließlich hat er mich auch beschäftigt und das macht ihn durchaus sehenswert. Als "gelungen" kann ich ihn dennoch nicht bezeichnen.

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    • Es fehlen mir noch zwei Abarten von Ulrich und Berti: Diejenigen, die bereits im Kinosaal anfangen zu vögeln (nur in unmittelbarer Nähe nervig). Und die, die zu doof sind den Film zu verstehen, sich daher langweilen und meinen dich unterhalten zu müssen, indem sie unaufgefordert mit dir reden wollen, Zeug nach dir werfen und bei Weigerung deinerseits sich dir in die Sicht stellen (ernsthaft).

      Alle diese Zuschauertypen sind natürlich auch gänzlich unfähig technische Mängel dem Personal zu melden. Letztens in "Terminator 4" gab es zu Beginn keinen Ton. Die Gruppe Patricks hat sich lautstark gegenseitig zum Melden aufgefordert, drum habe ich den Fehler gemacht und noch kurz gewartet. Natürlich hat keiner, auch keiner der anderen Zuschauer irgendwas unternommen. Also musste ich - wie immer - seufzend aus dem Saal rennen, aber nicht bevor ich sauer den Patricks ein "Ihr seid echt solche Penner!" zugeworfen hatte. So verpasste ich Bild und Ton des Helena Bonham Carter-Auftritts.

      Generell versuche ich die Fallzahl der Arschgeigen natürlich auch durch diverse Maßnahmen zu verringern:
      1. Spätvorstellung
      2. möglichst an Wochentagen (nicht Dienstag)
      3. Originalvorstellungen, wenn vorhanden
      4. Wenn Option vorhanden, dann entsprechende Kinowahl
      5. Hohe Zuschauerzahl meiden, d.h. für Vorstellungen im Multiplex, vorher online Reservierungen etc. überprüfen.
      6. Bereitschaft sich vom Lieblingsplatz zu trennen... Mitte-Mitte wäre das bei mir, doch das opfere ich für meine Ruhe mittlerweile traditionell. Je nach Größe des Saals, setzte ich mich soweit es möglich ist, vor jene, die von allen am weitesten vorn sitzen, abhängig vom jeweiligen Profiling meinerseits, mindestens jedoch zwei Reihen. Um den Überblick zu haben, hilft es da auch sehr, erst zu dem zweiten Schwung Werbung den Saal zu betreten.

      Damit bin ich in den letzten Jahren insgesamt ganz gut gefahren, erst sobald ich durch Begleitung wieder Kompromisse eingehe, muss ich mich mit den Nervensägen rumärgern.

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      • Weltenbummlerin... aber nur mit meinem Rucksack! Koffer, vor allem die mit Rollen, sind unsportlich. Was man einpackt, das muss man auch schleppen. Kann man das nicht, dann packt man weniger ein. So. ;)

        • 5 .5

          Der erste Nicht-Pixar-Animationsfilm der nächsten Zeit, für den mir der Trailer wirklich gut gefallen hat. Vorgemerkt!

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          • Der erste Nicht-Pixar-Animationsfilm der nächsten Zeit, für den mir der Trailer wirklich gut gefallen hat. Vorgemerkt!

            • Den habe ich schon länger vorgemerkt, der Trailer sieht auch gut aus. Hat den hier jemand auf der Berlinale zufällig gesehen?

              Kleine Bitte: Lasst wenigstens bei Filmen, welche offenkundig nicht diese Zielgruppe ansprechen, die reißerischen Überschriften weg. Hätte ich den Filmtitel nicht bereits gekannt, hätte ich die Meldung wohl ignoriert.

              • Das Brüno-Bild ist übrigens das reine Photoshop-Disaster (Reuters?). Männer ohne Brustwarzen gehen ja mal gar nicht. Das Semi-Original habt ihr auf eurer Brüno-Seite übrigens auch als Bild verlinkt..., leider ist das auch ein PD: da haben sie ihm auf einer Seite die Achselhaare entfernt, aber nicht auf der anderen... Diese fiese Grafik-Designer-Haar&Nippel-Mafia. :)

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                • 8

                  "Angels in America" ist eine mit Preisen förmlich überhäufte HBO-Miniserie von Mike Nichols, die auf Tony Kushners gleichnamigem großartigen Theaterstück basiert. In mehreren Kapiteln bzw. Akten und mit untereinander verbundenen Episoden von Schicksalen thematisiert Kushner vor allem AIDS und die USA Reagans. In der Filmfassung werden die Figuren von einem beeindruckenden Cast dargestellt: Al Pacino, Meryl Streep, Patrick Wilson, Mary-Louise Parker, Emma Thompson, Justin Kirk, Jeffrey Wright, Ben Shenkman, James Cromwell und Michael Gambon. Ist schon wieder eine ganze Weile her, dass ich mir die Geschichte angesehen habe... Thompsons Engel ist toll, doch von allen hat Justin Kirk bei mir den bleibendsten Eindruck hinterlassen. Schade, dass ihm seine Rolle hier nicht zu Größerem verholfen hat. Ich würde ihn sofort besetzen.
                  Es lohnt sich sechs Stunden mit "Angels in America" zu verbringen, los auf, die DVD hat sogar meine eher mies ausgestattete Videothek um die Ecke. ;)

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                  • 0

                    Jenseits von Gut und Böse... Da tun mir sogar meine anderen Hassfilme beinahe leid, dass sie sich mit diesem erbrochenen Dreck die null Punkte teilen müssen, da die Skala kein "-∞" zulässt. Noch schlimmer und stumpfsinniger als ich "Epic Movie" in Erinnerung hatte. In einem Anflug von Masochismus habe ich mir jeweils diese Filme angesehen, um "zu wissen was ich verdamme". Opfer für Prinzipien bringen ist hart. Erinnert mich beim nächsten Anzeichen dessen, daran, dass mein Leben dafür doch zu kurz ist - oder noch nicht kurz genug. (...) Nach Sekunden war ich bereit aufzugeben, habe aber tapfer durchgehalten, nur eben nebenher noch etwas gearbeitet, damit mir die Gehirnzellen nicht wie die Lemminge in Scharen über die Klippe springen. Friedberg und Seltzer produzieren Hollywoods verseuchtesten Sondermüll, an dem auch noch verdient wird, was gleichzeitig bedeutet, dass das Elend weitergeht. Oh, Weltekel...

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                    • 8

                      Der bisher deutlich beste aller Body Snatchers-Filme und damit gelungenes Remake, oder besser "Upgrade" von Siegels Klassiker (von dem Regisseur und Hauptdarsteller hier Cameos haben). Kaufman löst sich vom McCarthy-Thema des Originals und verlegt die Handlung von der Klein- in die Großstadt. Nicht irgendeine Großstadt, sondern San Francisco: "Where have all the flowers gone?" Tja, die Gemüsealiens bemächtigen sich auch hier beeindruckend der Menschheit. Unsere "Helden" die so langsam dahinter kommen, werden von einem durchweg guten Ensemble überzeugend gespielt: Jeff Goldblum, Veronica Cartwright, Leonard Nimoy, Brooke Adams und Donald Sutherland, der uns eines der denkwürdigsten und besten Filmenden aller Zeiten beschert.
                      Wenn ihr euch nur einen dieser Filme ansehen möchtet, dann diesen hier!

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                      • 5 .5

                        Beware of the pod people.
                        Ich mag alle Body Snatchers-Filme. Dieser hier hat durchaus seine Momente (z.B. die Kindergarten-Szene) und ganz schicke Effekte (der "Transformationsprozess"), aber insgesamt ist er für mich dennoch der schwächste, im Effekt sogar noch etwas schwächer als die verkorkste Hirschbiegel-Version. Hauptproblem ist wohl das Setting auf einer US-Militärbasis, wo uniformes Verhalten von allen ja gerade erwartet wird (!). Das ist
                        einfach zu fremd und wirkungslos. Kleinstädte (Original) oder Großstädte (erstes Remake) sind da deutlich besser, um Paranoia zu entfachen. Ferrara übernimmt zwar den tollen, anklagenden "Daahhh, ein Mensch!"-Schrei von Kaufman, doch verfehlt er hier seine Wirkung. Er kommt zu oft zum Einsatz und die Menschen, die ihn überraschend ausstoßen sind dem Zuschauer einfach nicht nahe genug gebracht worden als dass man da selbst mitfühlt oder erschreckt. Denn gerade das mag ich an dieser alle 15 Jahre neuaufgelegten Geschichte: die Paranoia, die Angst das eine Person, der man eben noch vertraut hat, plötzlich ein ganz anderer ist.

                        Hier mein persönliches Body Snatchers-Ranking:
                        1. Invasion of the Body Snatchers (Kaufman, 1978)
                        2. Invasion of the Body Snatchers (Siegel, 1956)
                        3. Invasion (Hirschbiegel, 2007)
                        4. Body Snatchers (Ferrara, 1993)

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                        • Potter-Profi 8/10 und das teils geraten. Die waren ganz schön hart.
                          Bei "J.R. Rowling" musste ich sehr lachen. ;)

                          • Sehr schön. :) Wenn das hierarchisch ist, hätte ich "Top Gun" jedoch auf Platz 1 gesetzt.
                            Der typische Keanu-Blick auf dem Bild aus "Point Break" oben ist aber auch zu toll...

                            • "Not my first choice... No offense." Hehe.

                              • Mein persönliches Ranking:

                                1. Prisoner of Azkaban (III)
                                [großer Abstand]
                                2. Philosopher's Stone (I)
                                [mittlerer Abstand]
                                3. Goblet of Fire (IV) - allerdings wohl nur weil ich das Buch sehr mochte
                                4. Order of the Phoenix (V)
                                5. Chamber of Secrets (II)

                                Lieblingsbücher: IV, I,
                                am wenigsten gemocht: II, V
                                Der Rest ist Mittelfeld.

                                • Ich schau ihn mir zwar an, aber wundern tut mich das nicht. Ich mochte schon nicht sonderlich was Yates mit dem Fünfer gemacht hat und hab mich sehr geärgert, als er für die Regie der restlichen Filme engagiert wurde.

                                  • Schöne Idee, Ines.
                                    Hab damals auch festgestellt, dass viele Tesla gar nicht kennen und ihnen dieser Subplot ganz entging. Aber noch viel schlimmer^^: Hab den Film während meines Auslandssemesters drei Jungs in meinem Alter gezeigt und ihnen vorher gesagt: Achtet mal darauf wer Tesla spielt... Am Ende konnte mir das keiner beantworten und als ich sagte "David Bowie", blickte ich in ahnungslose Gesichter (...). Da bin ich in Sekunden wohl 20 Jahre gealtert. Und den Film mochten (kapierten) sie auch nicht. Okay, einer meinte er wäre gut, das hat er aber evtl. nur gesagt, um nett zu mir zu sein. *schluchz*

                                    • Zwiespältige Sache...
                                      Pro: scheinbar keine Stars, Südafrika als Location, Sci-Fi (daran besteht bei mir immer ein gewisses Basisinteresse)
                                      Contra: Aliens verdächtig metallisch (Transformers, anyone?), Plot riecht ein wenig vorhersehbar

                                      • 7 .5
                                        über Redbelt

                                        Mamet geht es immer um seine Charaktere, die wahren Kämpfe finden auch in seinem Martial Arts-Film verbal statt. Er ist ein großer Stückeschreiber, jedoch kein großer Regisseur. "Redbelt" ist bis auf sein Ende dennoch gelungen. Das verdankt der Film Mamets gewohnt trickreichem Plot, Elswitts Kamerakunst und ganz besonders seinen Schauspielern, allen voran dem großartigen und viel zu unterschätzten Chiwetel Ejiofor, der hier endlich mal in einer Hauptrolle zu sehen ist. Er ist der Anker der Geschichte. Sein Mike Terry könnte eine extrem klischeehafte und langweilige Figur sein... Er ist von Grund auf gut, integer, aufrecht und bescheiden, Mamet baut einen Helden der absolut "rein" ist und dem übel mitgespielt wird. Mamet gibt ihm seine teils gewohnten Chauvi-Texte, die einfach so nur enorm "cheesy" klingen: "A man distracted is a man defeated. (...) There's always an escape. (...) No, I train people to prevail." Aber Ejiofor ist viel zu gut, um darauf hereinzufallen. Er gibt den Kämpfer wider Willen mit solcher Gelassenheit und stiller Größe, dass jedes seiner Worte überzeugt. Man hinterfragt ihn nicht. Neben Ejiofor verdienen in kleinen Rollen noch Alice Braga und Emily Mortimer eine lobende Erwähnung.

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                                        • Vergesst Will Smith.
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                                          • 6

                                            Ghost Town ist ein Amalgam aus Swayzes "Ghost" und dem Klassiker "Groundhog Day". Letzterer wäre gesundheitlich unbedenklich, doch die Mischung der Elemente ergibt eine toxikologisch nicht einwandfreie "Füllung": "egozentrischer Stoffel muss Frau für sich gewinnen und dabei ein Mensch werden" gepaart mit der triefenden Rührseligkeit von Ghost.

                                            Den Anfang habe ich genossen. Ricky Gervais (Typecasting-Alarm) als griesgrämiger Zahnarzt, der allen das Leben noch ein wenig schwerer macht als nötig. Er ist kurze Zeit klinisch tot und sieht danach Geister, die wollen ganz klassisch, dass er ihnen hilft ihre unerledigten Dinge zu beenden, um friedlich entweichen zu können, was er natürlich verweigert. Soweit so lustig. Leider soll aus der fiesen kleinen Komödie alsbald eine Romantic Comedy werden und die Liebesgeschichte nimmt Gervais den Biss und erstickt größtenteils den Spaß. Ab da habe ich zunehmend das Interesse verloren. Schade, aber wenigstens wird nicht getöpfert. ;)

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                                            • 5

                                              Carpenter fährt in seinem Remake des 60er-Klassikers ganz groß auf: Luke Skywalker, Superman und äh... Kirstie Alley bekämpfen die Teufelsbrut aus dem All. Alles ist blutiger und Autos, die von der Fahrbahn abkommen, explodieren sofort und gehen in Flammen auf. Das Ganze spielt in den USA der Gegenwart, die Kinderchen mit den Glüh-Glubschern scheinen jedoch in Sachen Frisuren und grauer (!) Kleidung dem England der 60er entsprungen - also direkt aus der alten UK-Fassung geklont. Insgesamt ein erträgliches Remake eines bereits nie wirklich beeindruckenden Originals.

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                                                Dieses Semi-Sequel zum Überraschungshit "Village of the Damned" ist noch weit langatmiger als das Original, das zwar nicht gänzlich ohne Reize ist, mich aber dennoch enttäuscht hatte. Die Horror-Bälger sind hier alle bereits "geschlüpft" und verschanzen sich in einer Londoner Kirche. Das Alien-Invasion-Thema wird hier zugunsten einer "Sind wir nicht alle ein bisschen Bluna?"-Moral abgeschwächt. Im Kalten Krieg wollen die internationalen Pimpfe (UK, Russland, China, Indien etc. sind alle mit dabei) mal zeigen wer hier die Bösen sind. Die sich bis zum Schluss an den Händen haltende Kids-Band will doch nur ihren Frieden, aber nein die fiesen Politiker, die Polizei und die beiden kuriosen Wissenschaftler wollen sie einfach nicht in Ruhe lassen...

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                                                  Ein Dorf fällt für mehrere Stunden in Tiefschlaf und kurz darauf sind alle Frauen schwanger und gebären alsbald weißhaarige kleine Monster mit Killer-Dioptrien sowie Kollektivhirn, die zwar so freundlich sind den Damen nicht aus der Brust zu springen, aber dennoch unerfreuliche außerirdische Invasionstendenzen aufweisen... Diese Prämisse klingt doch ganz gut, oder?

                                                  Schade eigentlich, dass keine Verfilmung dieses Stoffs von Wyndham rundherum gelungen ist. Das Original hier ist noch die beste darunter. Bis auf ein paar gute Szenen und einer seltsamen Atmosphäre sowie gut spielenden bzw. starrenden Kindern will hier leider nie die Spannung aufkommen, die man in dem Plot vermuten mag. Und dass Kinder gruselig sein können, wissen wir doch alle... ;)

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                                                  • Nee, angefangen hat das schon vorher. Zumindest meine Lieblingsgurke der letzten Woche lief glaub auch unter der ironischen Betitelung "Sommernachtsfantasien":
                                                    http://www.moviepilot.de/movies/gestrandet-im-paradies
                                                    Würde auch passen. Die Reihe beginnt mit Müll und endet mit Müll (Showgirls). "Where the Truth Lies" ist da schon der *räusper* vorzeitige Höhepunkt.