spanky - Kommentare

Alle Kommentare von spanky

  • 4 .5

    Tommy Lee Jones, Robert DeNiro und Michelle Pfeiffer in einem Mafiafilm von Luc Besson! Man stelle sich vor, was daraus hätte werden können! Ein zweites "Casino" schwebte mir vor, aber schon das Poster deutete auf Komödie hin. Zum Lachen gibt es hier weniger Anreize, maximal ein kleines Schmunzeln. DeNiro ist ja trotz allem Geplänkel ein charmanter und witziger Typ. Die Story ist aber viel zu eindimensional und vorhersehbar von Anfang an, so dass Langeweile aufkommen muss. Schade, welche eine Vergeudung.

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    • 6

      Stylebetonter Thriller um einen halbseidenen Juristen, dem seine Habgier zum Verhängnis wird. Scott spielt mit dem Begriff "Selffulfilling Prophecy" und verursacht eine gewisse Reibungswärme, die sich ein wenig nach Spannung anfühlt, indem er viele Details im Dunkeln belässt. Das funktioniert vor allem auf Dialogebene. Leider kann er nicht auf die üblichen Klischees verzichten, vor allem nicht im Zusammenhang mit dem mexikanischen Drogenkartell. Schließlich bedient er diese nämlich doch recht naiv, unglaubhaft und nur um des Effektes Willen. Dafür ist Wolskis Kameraarbeit wie immer ein perfektionistischer Traum. Und es gibt ein Wiedersehen mit Rosie Perez.

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      • 7

        Klar gefällt das der Academy. Hier werden die Urängste der Reichen und Schönen bedient, und das wiederum gewohnt virtuos, mit etwas zu wenig Humoranteil vielleicht. Und damit meine ich Allen. Was die Blanchett da abliefert ist stellenweise überirdisch. Sie lässt einen quasi ihre Blicke lesen und man versteht sie auf Anhieb. Außerdem ein entzückendes Wiedersehen mit Andrew Dice Clay.

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        • Hervorragende Type von Schauspieler, der meist im Hintergrund auf Nebenrollen gebucht ist, aber sich immer wahnsinnig auffällig in den Vordergund spielt. Immer eine Freude, den zu sehen!

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          • 5

            Fühlt sich an wie eine TV-Serie oder ein Fernsehfilm und kommt etwas unbeholfen daher. Morrissey und Oh sind ein ganz handfestes Ermittlerteam, das trotz relativ eindimensionaler Story nicht ganz kantenlos daher kommt. Die Abgründe, die sich hier auftun sollen, sind jedoch sehr ungelenk in Szene gesetzt und vorhersehbar. Dafür ist Eddie Marsan dabei und legt schauspielerisch ein paar Scheite zusätzlich ins Feuer.

            • 7

              Beinharte Milieustudie am Beispiel einer russisch-jüdischen Einwandererfamilie, für die der American Dream nur negative Realität angenommen hat. Gray erschafft dafür wunderbar winterliche Tristesse-Landschaften im urbanen Großraum New York. Maximilian Schell ist hier so erschütternd gut, dass er die anderen großen Leistungen von Furlong, Redgrave und Roth schlichtweg in einen dunklen Schatten hinabspielt. Leider wirkt die Story vor allem im Abgang etwas unfertig und überhastet, ohne das die aufgebaute Spannung sauber aufgelöst wird.

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              • 2 .5

                Zwei halbstarke Halb-Bonds turteln um die selbe Frau herum. Dafür wurden die überraschungs- und unterhaltungsarmsten Drehbücher aus dem Genre Romcom und Spythriller direkt vom Fließband geholt und miteinander verwurschtelt. Halbwitzig, halbgar, aber irgendwie doppelt dumm. Der Schweiger als Bösewicht schießt dann noch den Vogel ab. Man konnte es ahnen: ein typischer McG.

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                • 7 .5

                  Noch viel schöner und charmanter als die junge Bardot und der fesche Frey ist die Reminiszenz an ein vergangenes Beat-Paris, dass nur so brodelt in Jazz und studentischer Anarchie. Ein großartiges Coming of Age-Bildnis der 50er Jahre, mit der typischen Aufbegehr gegen die Elterngeneration. Ein Film, der trotz aller Tragik auch Humor und starke Bilder zu bieten hat.

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                  • 3 .5

                    Testosteronvernebelte feuchte Träume Halbwüchsiger von stumpfsinniger Finesse: Karten, Knete, Koks, Karibik. Klischeekacke².

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                    • 8

                      Douglas und Damon sind wie Ludwig II. und Dorian Gray, beide in ihren Rollen (teils unerwartet) brillant, ja fast rührend authentisch. Und sie erinnern beide gleichsam an den jungen Helmut Berger. Das ist eine sehr detailliert beobachtete Rocknroll-Lovestroy, wie sie nur ein total überdrehtes Showbiz-Dasein zwischen Vegas und L.A. hervorbringen kann. Damit wächst auch Soderbergh über sein Gewohntes hinaus und liefert ein in Erinnerung bleibendes Manifest zum Abschied.

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                      • 5 .5
                        über Gold

                        Durch seine Überraschungsfeindlichkeit etwas dröge geratenes Western-Roadmovie ohne Schnörkel und mit Hang zum Klischee, das zumindest landschaftlich äußerst appart in Szene gesetzt wurde. Auch schauspielerisch sind hier keine Meilensteine der Kinogeschichte in Sicht, aber solides Handwerk. Kann man mal dazwischen schieben.

                        • 8

                          Kaltblaue Neonmesser zerteilen die Melville'schen Dämmerungsgemälde aus Regen, Nebel und Morgengrau. Der DeLoner streift dort umher und hinterlässt in diesem Dreiecksdrama Schwaden aus Zigarettenrauch und Jazz. Nur Blicke kann man hier sprechen hören, Unheil verheißend. Ein schwarzer Mercedes weist mit gelben Scheinwerfern wie ein Leichenwagen den Weg zum einsamen Abgrund. Welch filmische Hinterlassenschaft!

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                          • 7 .5

                            Man muss sich vorher schon auf eine Action-Diät mit gleichzeitig deftiger Dialog-Mast einstellen, bevor man sich nach einem langen Arbeitstag dieser nicht allzu leichten Kost hingibt. Da kann schnell der Hörspieleffekt mit einem leichten Wegschlummern eintreten. Es kann aber auch der genau gegenteilige Fall eintreten, dass einen diese exzellenten Dialoge gefangen nehmen und bis zum Schluss nicht mehr aus ihren spannenden Fesseln aus Intrigieren, Politskandalen und persönlichen Abgründen entlassen. Recht meisterhaft für einen Fernsehfilm.

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                            • 6 .5

                              Pallières mag wohl ein Meister im Einfangen der Naturgewalten in den Cevennen sein, denen er hier in Bild und vor allem im Ton ein monumentales Denkmal errichtet. Die Kleist'sche Wut trottet dabei auf leisen Pfoten hinterher, wie ein verkrüppelter Hund, der kurz vor dem Einschläfern steht. Entschädigend dafür versammelt er ein hochrangiges gesamteuropäisches Ensemble von Weltruhm: allein, dass man Lavant oder vor allem Bennent mal wieder vor der Kamera sehen darf, ist diesem Mann hoch anzurechnen.

                              6
                              • 5

                                Entäuschender Parforceritt durch die jüngere Amerikanische Geschichte und ein überhasteter Rundumschlag zum Thema Bürgerrechtsbewegung, der in seiner Unvollständigkeit nur klischeehaft sein kann. Klar, ein Whitaker und ein Gooding Jr. allein könnten das Thema stemmen. Aber Leute: OPRAH? Seriously? Und äh, Mariah Carey? OK, die darf dankenswerter Weise nicht einmal sprechen. Das Thema fühlt sich zu wichtig an, als dass man es so oberflächlich in 2 Stunden durchstreifen dürfte, wie ein Staubwedel durch das Geschichtsbuch. Dafür freut man sich irgendwie auf die Präsidenten-Cameos, glänzend besetzt mit Williams oder Cusack. Der Gipfel ist dann Rickman als Ronald Reagen. Applaus allein dafür, ein Gähnen für den Rest...

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                                • 8

                                  Der an sich schon großartige McAvoy setzt hier als hinterfotzige Schotten-Version des Bad Lieutenant humortechnisch neue Maßstäbe, wenn man nicht allzu politisch korrekt ist und zu zart besaitet daherkommt. Denn das hier ist nicht einfach stumpfsinnige Menschenverachtung, sondern in seiner dramatischen Abgründigkeit ein geradezu poetisches Neckspiel. Letztlich hilft noch die schlichte Anwesenheit des unfassbar brillanten Eddie Marsan und ein erhabener Soundtrack von Clint Mansell zu einem recht runden Glanzstück derber Unterhaltung.

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                                  • 7

                                    Allein die geniale Lauda-Transformation des jungen Brühl macht diesen Film einfach sehensnötig. Mit ausgefeilter Gestik und markantem Überbiss, der Mann ist ein Spiegel seines Vorbilds und macht mit seinem Schmäh auch die deutsche Synchronfassung zu einem Genuss. Dazu trägt auch Kommentatoren-Legende Heinz Prüller entscheidend bei und gibt dem Film eine gewisse Authenzität, die im Weiteren abhanden gekommen scheint. Ansonsten wird die mit Abstand langweiligste "Sportart" der Welt auch dadurch nicht spannender, dass man sie auf ein Zweimann-Duell reduziert und versucht, sie spannungstechnisch zu überspitzen.

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                                    • 7

                                      Wer wenn nicht Gondry wäre besser geeignet gewesen, diese französische Beat-Lovestory endlich mal auf Film zu bannen? Er ist ein würdiger Entfacher und Schürer eines Vian'schen Bildfeuers, das dem Surrealismus des zugrundeliegenden Werkes in nichts nachsteht. In der Rückschau war dieses jedoch weit schwermütiger, wo vielleicht ein wenig die Schwäche bei Gondry liegt: er kann sich seinen eigentümlichen Humor nicht verkneifen und er ist immer irgendwie das Gegenteil von Tristesse. Der geneigte Zuschauer wähnt sich so vielleicht wie in einer Art Neuverfilmung von "Naked Lunch", nur das dieses Mal Disney produziert hat.

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                                      • 5

                                        Etwas laues und wenig überraschendes Actiondrama mit hektischer bis unfertiger Figurentwicklung und Schwächen im Erzählrhythmus, die am Ende die Ursache für das Klaffen einiger Logiklöcher sind. Am Cast ist gar nichts auszusetzen, wenngleich dieser im Testosterontaumel manchmal zum Overacting neigt. Ich mag Ribisi trotzdem, auch wenn er ein Scientology-Verblendeter ist.

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                                        • 7 .5

                                          Die einzige Schwäche dieses Films ist vielleicht seine mangelnde Detailtreue was die 80er Jahre und deren Besonderheiten anbelangt. Bei Kostümen und Frisuren passt das noch einigermaßen, aber das Set ist meistens viel zu modern. Dafür sind McConaughey und Leto ein fabelhaftes Traumpaar mit derben Abrgründen und dieser Prise tragischem Humor. Für eine solche Performance sahnen die beiden völlig zu Recht den Goldjungen ab.

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                                          • 4 .5

                                            Ein omnipotenter Cast, der aber nicht annährend warmläuft. Eine vom Grund her spannende Story, die unnötig auf funny getrimmt (verschnitten) wurde, obwohl sie das thematisch gar nicht hergeben kann und ohne dass auch nur ein Gag zündet. Eine konfuse oder besser nicht vorhandene Dramaturgie, die streckenweise geradezu zum Einschlafen nötigt. Ein an allen Ecken und Enden der Filmgeschichte zusammengeklauter Score, der einen an Filme wie "Gesprengte Ketten" nur wehmütig erinnert und mahnt wohin die Reise hätte gehen können. Klarer Fall von vergeudetem Potenzial.

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                                            • 6

                                              Nicht ganz ausgegorener Thriller mit guten Charkteren, viel Auge für eyecatchende Settings und einem trefflichen Cast. Letzterem fehlte vielleicht ein wenig die einigende Führung, den irgendwie plätschern die Figuren aneinander vorbei. Dadurch muffelt es an manchen Stellen aus diesem Sumpf nach Klischee.

                                              • 7 .5

                                                Obszön, menschenverachtend und dekadent, dazu noch herrlich überzeichnet mit comichafter Bildsprache. Am Set muss es ähnlich zugegangen sein, wie in der zugrundeliegenden Geschichte. Hill und DiCaprio ballern hier ein rotziges Spaßfeuerwerk an die Leinwand, dass es einem zum Teil im Halse stecken bleibt. So muss Satire sein: man muss die Charaktere nicht mögen, aber wenn man anfängt, sich mit ihnen zu identifizieren, fühlt man sich irgendwie ertappt. Prädikat: Funny!

                                                • 7 .5

                                                  Atmosphärisch düsterer Rainfall-Thriller, der irgendwie nicht wirkt, wie aus der standardmäßigen Psycho-Schublade. Jackman als cholerischer Opfervater und Gyllenhaal als gebrochener Ermittler sind beide sehr stark in ihren führenden Rollen für die Hauptpole des Dramas. Letzterer verhaspelt sich ein wenig mit seinem nervösen Augenzucken-Overacting. Dano und Dastmalchian füllen demgegenüber ihre typsichen Weirdo-Trademarkrollen genauso fabelhaft mit allem trüben Glanz des Abgrundes, sind aber mit Screentime unterrepräsentiert. Das hakt dann auch an manchen Stellen (Maske der Leo) und gibt vielleicht moralisch zu zweideutige Antworten zurück. Eine unheimliche Sogwirkung von kurzweiligem Unterhaltungswert ist dem jedoch allemal zu attestieren.

                                                  • 7 .5

                                                    Großes Ensemble-Kino zu den Themen Frisur, Blessur und Betrugskultur. Reich an spritzigen Dialogen einerseits, ist das zwar nicht ganz so temporeich wie "Goodfellas", aber kostümbildnerisch mindestens so wertvoll, wie "Casino". Irgendwie "Scorsese light", also (fast) ohne Blut. Bale geht vielleicht langsam etwas zu weit mit seiner voyeuristischen Gewichtsspanne von 30 Kilo runter (The Maschinist) und 30 Kilo rauf (hier), wo er das doch auch locker mit schauspielerischer Finesse in einem Fatsuit cachieren hätte können. Dafür gefällt vor allem der hochpräsente Renner, der wirkt, wie ein Rex Gildo-Imitator, der sich im Politbiz verirrt hat.

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