spanky - Kommentare
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Alle Kommentare von spanky
Körperbetonte, handgemachte Action, mit viel Herzblut und Liebe zum Detail zusammengeschweißte Rat-Bikes und -Cars, die jedes Schrauberherz höherschlagen lassen müssen und nicht zuletzt der Typ mit der Gitarre als kurioser Running Gag! Dazu die weitestgehende Abwesenheit von CGI, die diesen Film so frisch und turbulent macht. Auffällig ist dieser junge Hoult, der sich als Kämpfer mit Kamikaze-Ambitionen aus der wirren Maskerade im Cast in den Vordergrund spielt.
Wahlbergs stärkste Rolle seit langem - allerdings fühlt er sich hier trotzdem fehlbesetzt an. Die Story vermeidet es leider tiefer zu gehen, als sie könnte und wirkt mitunter etwas an Wahlbergs gefärbtem Haupthaar herbeigezogen. Die große Lange als seine Mutter holt dafür aus der kurzen Screentime alles raus, was nur geht. Und Goodmans Lebensweisheiten aus dem Hamam sind letztlich doch sehr sehens- und vor allem hörenswert.
Eastwood goes Hitchcock: Clint gibt alles, um den Suspense-Meister in seinen heimischen Gefilden von Carmel den geührenden Tribut zu zollen. Und irgendwie fühlt es sich auch an wie Hitchcock-Light. Ein bisschen mehr Hippie mit Sex im Grünen, wilden Frisuren, Schlaghosen und riesigen Hemdkragen. Für ein Debüt ist seine Experimentierfreudigkeit angemessen, aber man fühlt schon, dass er sich mehr im Mainstream zuhause fühlt. Er kriegt sogar einen ganz netten Twist auf die Reihe, dessen Durchlagsvermögen nur vom Gebrauch extrem unecht wirkenden Neon-Filmbluts etwas getrübt wird.
Der Film schafft zwar mit recht unaufdringlichen Effekten, ansprechendem Productiondesign und einem soliden Cast eine gewisse atmosphärische Grundspannung über lange Zeit hochzuhalten. Die eigentliche Bedrohung, mit der die Crew hier konfrontiert ist, wirkt allerdings weder originell, noch ist sie irgendwie spannend oder mitreißend umgesetzt. Letztlich fühlt sich das an, wie eine auf ein Möchtegern-Hollywood-Niveau aufgeblasene Kurzgeschichte. Nix neues vom Mars.
Phew! Malkovich, Goodman und eine Rimbaud-Referenz? Das kann ja nur abgehen. Weit gefehlt. Trotz leichter melancholischer Ansätze und poetischer Versuche stochert Meyer in einem Nebel aus Diletantismus und unverständlicher Unterhaltungsverweigerung herum. Obwohl sich Klasseleute wie die oben genannten geradzu anbieten, aus der dünnen Geschichte so etwas wie eine Essenz zu filtrieren, misslingt quasi jede Einstellung und mündet in unendlicher Langeweile und verwirrt durch vertane Chancen. Was zusätzlich stört ist die Tatsache, dass für die Hollywood-Titanen nur die 2. Garde der Synchronsprecher verfügbar war. Klarer Fall von alles schief gelaufen...
Originelles Western-Psychodrama im Roadmovie-Style um Mut, Zähigkeit und letzlich ein poetischer Versuch über die Einsamkeit. Tommy Lee Jones definiert sein Leib- und Magengenre auf ein Weiteres neu und gebiert sich als Meister des Unkonventionellen. Dabei ist er ein hervorragender Beobachter, sowohl von Äußerlichkeiten wie der Prärie, als auch dem Innenleben der darin wohnenden (besser: vegetierenden) Protagonisten. Ihm gelingt ein feiner Spagat zwischen sehr schwarzem Humor und mitreißender Rührung. Mit der Swank hätte er keine bessere Besetzung für die Rolle der mannweibischen Cuddy finden können. Oder Spader als unsympathischer Hotelbetreiber im Nirgendwo und Lithgow als schroffer Prediger, einfach ein Traum! Und mit sich selbst als kautziger Hinterwäldler setzt er dem Cast noch ein Sahnehäubchen oben drauf. Spitze!
Yeeeha! Law steigt endlich mal wieder aus seinem üblichen Rollenmuster aus und gibt den testosterongetriebenen Kleingangster mit Riesenklappe und -herz. Er wirkt wie eine schrille Pimp-Kreuzung aus Lemmy Kilmister und Jack Nicholson auf Speed und Cider. Und die 13 Kilo mehr stehen ihm wirklich gut zu Gesicht in Kombination mit dieser aparten Bartfrisur und dem schütteren Pomadenhaar. Das Zusammenspiel mit Grant als Laws Buddy birgt zudem ein paar unterhaltsame Momente. Nach einem Vollgasauftakt verliert die Geschichte allerdings bis zum Ende hin ein wenig an Fahrt und enttäuscht durch ein paar Ungereimtheiten und bleibt letztlich doch nicht so politically uncorrect wie erhofft. Für Law-Fans und Freunde der etwas derberen Unterhaltung ein Muss.
2 Punkte. Einen für Cusack und einen für seine Synchronstimme Andreas Fröhlich. Der Rest ist eine hanebüchene Story, beschissenes Makeup, dilettantische Effekte und unterirdische Schauspieler. Meine Fresse.
Levring ist ein aufmerksamer Beobachter und Kenner des klassischen Western, sei es amerikanischen oder italienischen Ursprungs. Mit teils auffälligen Zitaten und Figurenkonstellationen erschafft er aus Staub, Blut und Öl eine recht originelle dänische Version des Genres. Beim Aufbau der Vergeltungsdramaturgie ist er etwas zu hastig und schlampig in der Figurenentwicklung und lässt damit dem Zuschauer zu wenig Raum, eine etwaige Rache genießen zu können.
Wie kann man diese Lebensgeschichte nur derart in eine Telenovela-Schmonzette entstellen? Ich kenne die Buchvorlage nicht, aber dieser andauernde bittersüße Glibber, der irgendwann aus jeder Ecke zu triefen scheint, kann nur von den Giftköchen aus Hollywood beigemengt worden sein. Angefangen beim belanglosen Klimperscore, über die flachen Dialoge aus Seifenopern bis hin zur Dramaturgie aus dem Handbuch für Märchenerzähler - schlichtweg schauderhaft. Zugegeben: Redmayne ist schon eine Klasse für sich, nur das war vor diesem Film schon klar. Und Thewlis... Aber die trösten letztlich auch nicht über die Pickel hinweg, die man von diesem Machwerk kriegt.
Ambitioniertes Whitetrash-Drama mit einem leichten Hang zum Absurden. Klar vergeudet Cage sein Talent im Blockbuster. Aber die Lobeshymnen auf ihn anlässlich dieses Films bleiben unverständlich. Seine Figur birgt zwar genügend Potential, doch Cages Leistung bleibt an seiner Klasse gemessen eher durchschnittlich. Dafür sticht Ty Sheridan ein weiteres Mal besonders hervor und hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Nur muss er sich vorsehen, in Zukunft nicht nur für Redneck-Dramen gebucht zu werden. Es bleibt ein Film aus lauter Ungereimtheiten: Was soll diese Baumvergiftungsmetapher? Wieso färbt sich Cage so stümperhaft den Bart? Worauf will Green eigentlich hinaus? Kein Plan...
Der Auftakt dieses Amnesie-Psychothrillers ist mit Hochspannung nur so geladen und vielversprechend in der Einführung seiner Protagonisten. Obwohl die Geschichte vom Grundsatz her nicht das Rad neu erfindet, glaubt man doch zunächst an das Besondere, an den Kick. Vor lauter Euphorie auf seinen nicht ganz unvorhersehbaren Twist verheddert sich Joffe jedoch in Logik-Stolperfallen und bleibt letztlich einige Erklärungen schuldig. Vor allem eine: wie kann man so eine Geschichte mit derart hochklassigem Cast gegen eine Wand aus flachem Soap-Opera-Gedudel und belangloser Auflösung fahren?
Gyllenhaals Meisterstück und offenbar eine Herzensangelegenheit für ihn. Er geht nicht nur mit eigenem Geld, sondern auch mit vollem Körpereinsatz in dieses Projekt. Die fehlenden 10 Kilo in seinem kantigen Gesicht unterstreichen den schwelenden Hunger seines Protagonisten. Und dieser ist bis in die zynische Überzeichnung detailverliebt angelegt. Gyllenhaal gelingt mit dieser Figur aus geistesgestörtem Aasgeier mit atropingeweiteten Riesenaugen und seinem irren Personalbürosprech ein so furchteinflößendes Zerrbild eines Besessenen, dass es schwer ist, einen Vergleich zu einem ähnlich gut gespielten Soziopathen zu finden. Für ein Regiedebüt enorm, für eine Medienklatsche richtungsweisend und schauspielerisch ein Meilenstein.
Intensives kleines Kammerspiel mit steil aufwärts steigender Spannungsspirale und handverlesenem Cast bis in die Nebenrollen. Roskam verwebt geschickt eine zerbrechliche Liebesgeschichte mit den Psychogrammen verschiedener gebrochener Randexistenzen zu einer mehrdimensionalen Gangsterstory. Er schafft daraus einen würdigen Abgang für Gandolfini, wenn auch sehr leise und ohne Pauken und Trompeten.
Schauspielerisch bietet dieser Plot keine besondere Herausforderung für Washington. Neben der Wiederbefüllung des alten Standardklischees vom bösen Russen wird hier das prinzipiell gefällige Thema "Rache" mit recht originellen Ideen angereichert. So sind Schauplätze wie ein Baumarkt zum Austragungsort eines Duells einer gegen alle oder Waffen wie Akkuschrauber bislang eher exotisch im Actiongenre. Der großartig böse Csokas macht letztlich aus dem Film doch ein wenig mehr als nur ein Guilty Pleasure.
Recht aufwändig in Kostümbild und Production Design inszeniertes Historiendrama nach wahren Begebenheiten, das mit vielen bekannten Gesichtern aufwartet. Broderick mit seinem angeklebten Bart wirkt für die Rolle viel zu jung und spitzbübisch-eindimensional, um sie in ihrer kompletten Bandbreite ausfüllen zu können. Washington spielt sich daneben so überauffällig in den Vordergrund, dass er quasi schon aus der Leinwand heraustritt und um den Oscar bettelt. Verdient jedoch, denn sein Spiel ist glaubwürdig. Dass der Film dann doch trotz Rezessionskriegsszenario weitestgehend ohne viel Pathos auskommt, ist eine zusätzliche Freude.
Die zwei Knautschgesichter Ventura und Belmondo treffen hier erstmals aufeinander: der eine eher introvertiert und ernst, der andere ritterlich, aber forsch und triebgesteuert. In dieser handfesten Milieustudie abseits der Vague geht es um Verrat, Rache, Loyalität und Vergebung. Sautet erschafft mit minimalem Einsatz aber immer auf die Bildkomposition und die effektive Inszenierung seiner Stars bedacht ein intensives Gangsterdrama und ist dabei nicht zimperlich mit dem Zuschauer. Dabei fallen auch die stillen Stars im Production-Design ins Auge, wie Vespas, Handtaschenkofferradios und jede Menge Fiats und Alpha Romeos. Ein Traum in Schwarz-Weiß aus der guten alten Zeit.
Der Cast mit Spacek, Kristofferson und Bana macht eigentlich Hoffnung auf auserlesene Unterhaltung. Der Versuch, mit Schnee Atmosphäre zu schaffen ist andernorts schon mehrfach geglückt. Ruzowitzkys Versuch scheitert aber an schlechten Spezialeffekten und unglaubwürdigem Set. Zu allem Überfluss taucht die inzwischen sehr inflationär eingesetzte Mara auf und versucht sich in den Mittelpunkt zu spielen, während z.B. Spacek nur gefühlte drei Auftritte bekommt. Trotz recht stringenter Figurenentwicklung eiert die Story von einer vorhersehbaren Episode zur nächsten mit dem schon in der ersten halben Stunde klaren Schluss. Enttäuschend.
Refns Versuch, eine Geschichte nur über die Atmosphäre zu erzählen ist großteils gelungen. Er kommt dabei aber nicht ganz ohne Erklärungen aus, was m.E. die einzige Schwäche ist, die er sich hier gönnt. Er setzt mit Turturro auf einen Premium-Schauspieler, der ja schon nur mit Blicken und Mimik eine von Schwermut und Besessenheit getragene Grundstimmung zu entfachen im Stande ist. Dabei kommt nicht selten ein gewisser Schauder auf, der sich vom minimalistischen Score untermalt voll entfalten kann. Mit recht einfachen Mitteln, aber mit höchster Disziplin und Konsequenz erreicht Refn hier ein Maximum an Effekt.
Spooky Psychodrama mit satirischem Ansatz, das auf einen Film im Film im Film hinausläuft. First-World-Problems, Besessenheit und Selbstreferenzialität galore. Dass Cusack und Moore zu diesem vortrefflichen Cast hinzugestoßen sind, kann nur als Glücksfall gewertet werden. Besonders die Moore in ihrer weinerlich-grantigen Art erfrischt jede Einstellung. Wenn sie nicht schon den Oscar hätte, dann hat sie sich zumindest mit der Klo-Szene dafür ins Gespräch gebracht. Endlich mal wieder ein handfester Cronenberg!
Zunächst sehr unauffälliger kleiner Thriller im Polizisten-Milieu Nordenglands. Doch dann offenbart sich aus dem rauhen Nebel der Liverpooler Gegend Szene für Szene ein erstklassiger Cast mit einem aufs Neue furchteinflößenden Bettany im Vorstand. Graham als sein duckmäuserischer Bruder und dem großen Cox als deren dementer Vater ist das bombenfeste Fundament für einen Krimi gelegt, der vortrefflich ohne ausladende Action auskommen kann. Nicht übermäßig aufregend, aber im Schauspiel hervorragend anzusehen.
"Die Unbestechlichen" auf Telenovela-Niveau. Was Avnet da abliefert, ist schlicht eine Schnulze vor dem Herrn, flach, total durchkonstruiert und fachlich dilletantisch. Schlechtes Timing, schlechte Effekte, grottenschlechte Dialoge. Dass Pfeiffer und Redford sich für sowas hergeben, ist erstaunlich, denn die mangelnde Qualität des Films müsste schon im Drehbuch lesbar gewesen sein. Letztlich sind aber diese beiden Schauspieler der einzige Grund, warum man sich diesen Film überhaupt anschauen kann, ohne einen Weinkrampf zu bekommen.
Der große Verdienst Macdonalds ist, die schon fast vergessene jüngere Geschichte von Uganda wieder in den Fokus zu rücken, natürlich ganz ohne Anspruch auf historische Korrektheit. Nur lässt der Film zu viele Fragen offen - der Massenmord ist dabei nur eine marginale Randerscheinung. Kamera und Schnitt verbreiten große Hektik und Unruhe und wirken eher wie MTV auf Speed. Formal entbehrt das jeder Angemessenheit für das Thema an sich. Dafür ist Whitaker als Idi Amin schon eine Klasse für sich. Allein die Ausarbeitung des fiesen Lachens des Diktators ist oscarwürdig. Und McAvoy ist wie fast immer sehens- und liebenswert.
Es ist dieser ständige Blick hinter die Kulissen eines kleinen Broadway-Schuppens, diese von Lubezki wie in einer einzigen ausladenden Kamerafahrt ohne fühlbaren Schnitt und hervorragendem Timing eingefange Sequenz, die diesen Film ausmacht. Was Watts, Norton und Keaton da zeigen, ist von schauspielerischer Finesse und macht zudem großen Spaß, zuzusehen und zuzuhören. Insgesamt eine ganz großartige Ensemble-Leistung, die hier nicht ganz zu unrecht für diverse Oscars nominiert ist. Aber so visuell beeindruckend er ist, so enttäuschend ist diese Schlussszene, die wie ein künstliches Aufblähen, ein unnötiges Verlängern einer bis dahin runden Geschichte wirkt.
Hier bekommt das Wort "Kammerspiel" eine ganz neue Bedeutungsebene! Cusack ist zweifelsohne ein Schauspieler, der sich auch in derart klaustrophobischer Atmosphäre zurechtfinden kann und so eine Geschichte ganz alleine rockt. Nur kommt seine Läuterung vom ungläubigen Agnostiker zum jenseitshörigen Angsthasen viel zu reibungslos und unvermittelt, was aber eher als Schwäche des Skripts als eine des Schauspieler zu werten ist. Die Spezialeffekte wirken zuweilen etwas unbeholfen, was aber einen gewissen Trash-Faktor nach sich zieht, der irgendwie reizvoll ist. Letzlich kann man aber sagen, dass Cusack vielleicht doch eher fehlbesetzt ist, denn er hilft vielen Szenen noch mehr ins unfreiwillig Komische abzudriften.