Stefan_R. - Kommentare
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Alle Kommentare von Stefan_R.
[M]an mag nicht glauben, was in einer knappen Viertelstunde alles passieren kann. Die von Heinz Dunkhase inszenierte, etwas andere Geburtstagsfeier schildert gekonnt das Ausmaß einer fixen Idee mit allen damit einhergehenden Pannen und Peinlichkeiten. Wenn Tigerfelle zu tückischen Stolperfallen mutieren, Blumenvasen kurzerhand als Glas zweckentfremdet werden – „Ooh, I'll kill that cat!“ – und das Einschenken zu einer koordinationstechnisch äußerst heiklen Angelegenheit verkommt, siegt wieder einmal die Schadenfreude vor einem zutiefst menschlichen Gefühl des Bedauerns. Das, was Butler James all die Jahre über sich ergehen lassen muss, spricht dabei in deutlich überzeichneter Form gewissermaßen jenen unter uns aus der Seele, denen der Trubel kurz vor dem Einläuten des neuen Jahres etwas zu viel geworden ist. Zumindest für 18 Minuten kann sich dank eines Sketches nun wirklich jeder entspannt zurücklehnen und herzhaft lachen. Auch wenn man das Drehbuch mittlerweile auswendig herunterbeten kann.
Chaos an Weihnachten kennt man nur zu gut. Kein Wunder also, dass "VERSPROCHEN IST VERSPROCHEN" keine wirkliche Begeisterung hervorruft. Denn wer braucht schon einen Film zur alljährlichen Hektik, wenn ein Gang ins überfüllte Einkaufszentrum zum selben Ergebnis führt?!
„DER KLEINE LORD“ von Jack Gold ist und bleibt einfach ein zeitlos schöner, anrührend und unterhaltsam erzählter Klassiker, der trotz (oder gerade wegen?) der Kinderbuchvorlage mehr Tiefe und vor allem Gefühl als manch anderer Weihnachtsfilm besitzt [...]. Hierfür sorgen vor allem Alec Guinness und Ricky Schroder mit ihrer gelungenen und im Gedächtnis haften bleibenden Performance. Diese Schlussfolgerung stammt nun zwar von jemandem, der schon etwas älter ist, nichtsdestotrotz waren ja aber schließlich wir alle mal Kinder, und nicht selten haben wir uns auch etwas von der damals vorhandenen naiven Gutherzigkeit [...] bewahrt.
War John Grishams Bestseller „Das Fest“ noch eine amüsante Satire mit leisen, hintersinnigen Untertönen, hat Drehbuchautor Columbus hingegen sichtlich Freude daran, den Film zum Buch – sehr zum Leidwesen der Dramaturgie – zu einem slapstickgeladenen Geschenk zu verschnüren, an dem man spätestens kurz vor Schluss keinen richtigen Gefallen mehr zu finden vermag.
Actionheldin Geena Davis [...] beweist, dass nicht erst Lara Croft ihre Hot-Pants auspacken musste, um in der als Männerdomäne verschrienen Actionhelden-Rolle ordentlich aufzutrumpfen.
[A]bgesehen vom wahrhaft kühlen Hauptcharakter bietet der Film wenig Neues oder sonderlich Mitreißendes, klappert er doch brav altbekannte, altgediente Schemen ab. So ist „JACK FROST - DER COOLSTE DAD DER WELT“ zwar durchaus nette und teilweise auch anrührende Familienunterhaltung. Zum Schmelzen bringt er den Zuschauer aber leider nicht. [...] Schneemänner – vor allem animierte – haben es heutzutage wirklich nicht leicht.
Und die Moral von der Geschicht'? Mit dem finalen Kapitel „FÜR IMMER SHREK“ nähert sich der Oger nach dem eher enttäuschenden Vorgänger wieder den Qualitäten der ersten beiden Teile an, wenngleich der alte Biss diesmal einem fast schon wehmütigen Grundton weichen musste. Ein ausnahmsweise verzeihbarer Zug, da es niemals einfach ist, das einstige Zugpferd in den wohlverdienten Ruhestand zu schicken. Doch letztendlich steht über allem die mehr als einleuchtende Erkenntnis, dass irgendwann einmal auch die anderen an der Reihe sind. Oder: Besser ein (versöhnliches) Ende mit Shrek, als ein Shrek ohne Ende.
„INFESTATION“ ist vielleicht kein Meisterwerk intelligenter Unterhaltung geworden, aber welche Käferplage ist das in natura schon?! Kyle Rankin zelebriert mit seiner kleinen, aber feinen Horrorkomödie schlicht und ergreifend die pure Lust an krabbelnden Invasoren. Mal trashig, mal etwas überzogen, aber immer mit einem gesunden Maß an augenzwinkerndem Humor ausgestattet, bereitet die kurzweilige Produktion ordentlich Spaß. Vorausgesetzt, man ist kein Käfer.
Manchmal kann man auch mit kleinen Drachen dem Zuschauer eine Freude machen. Kurzweil und eine gesunde Portion Ernst gehen Hand in Hand in dieser 165 Millionen Dollar teuren Produktion, die gegen Ende vielleicht etwas zu dick aufträgt, insgesamt aber ein optisch eindrucksvolles und inhaltlich präzise ausgearbeitetes Filmerlebnis bietet, das auch ohne das dauernde Abfeuern von Gagsalven zu gefallen weiß. Denn mit dem stummen Nachtschatten, der zunächst wie eine Kreuzung aus gigantischer Kaulquappe und einem schnurrenden Kätzchen erscheint, hat DreamWorks wohl den niedlichsten Charakter seit Pixars Wall-E kreiert. Da dürfte der nächste Abflug so gut wie sicher sein.
„DON’T LOOK BACK“ ist, um es auf den Punkt zu bringen, ein durch und durch vielseitiger Film. Er bietet neben eindrucksvollen Bildern und durchweg soliden Schauspielleistungen von zwei der schönsten Frauen Europas, die erstmals gemeinsam vor der Kamera standen, zudem (und vor allem) verworrene Erkenntnisse am Ende einer ereignisreichen Suche. Einer Suche, die als geheimnisvolles Rätsel begann und im Grunde auch als ein solches endet. Denn Lösungsansätze hin, verworrene Hinweise her: das größte Rätsel von allen ist eben immer noch das Leben selbst. Und manchmal bleibt es uns einfach die erhofften Antworten schuldig.
„CITY OF EMBER“ stellt zugunsten einer atmosphärischen Inszenierung das vordergründige Spektakel in den dunklen Hintergrund und präsentiert sich als gradlinig erzählter, unter der Oberfläche aber durchaus tiefsinniger Lichtblick im Fantasy-Genre, der allein schon aufgrund des großartigen Setdesigns einen genaueren Blick wert ist - auch wenn einige Schatten den ansonsten uneingeschränkt empfehlenswerten Filmgenuss etwas trüben.
„TEARS FOR SALE“ handelt im Grunde einzig und allein von der Suche nach einem besseren Leben in wortwörtlich ungeliebten Zeiten. Kann die Liebe helfen, den grauen Schleier des Krieges fortzuwischen und die Grenze zwischen Verankerung in alten Mythen und den Neuerungen der Zeit zumindest einen Spalt breit zu öffnen? Eine definitive Antwort präsentiert uns der Film nicht, liefert uns aber zum Schluss immerhin Bilder opulenter Schönheit, die uns (fast schon reizüberflutend) in Erinnerung rufen, wie wichtig es manchmal ist, seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen.
Gelungene Effekte, eine passende Musikuntermalung von Craig Armstrong, ein, zwei kurze Anzeichen von Selbstironie und der interessante Gastauftritt eines alten Bekannten am Ende retten den Film, der sich bis hierhin leider viel zu ernst genommen hat, [...] noch gerade so ins Mittelfeld. Schade, denn angesichts des bisherigen Einspiels [...] wird dies der wohl letzte und wenig würdige Auftritt des Wüterichs auf der großen Leinwand bleiben. Im Nachhinein betrachtet erscheint eine Szene im ersten Drittel des Films nun beinahe wie ein subtiles, stilles Eingeständnis Nortons, sich mit der Rolle trotz CGI-Muckis etwas verhoben zu haben. „Sie sind der Beste“, sagt der Mime dort zu einem hünenhaften Wachmann, der ausgerechnet von jenem Lou Ferrigno verkörpert wird, welcher in den 70er Jahren mangels zur Verfügung stehender Digitaltechnik den Hulk in der gleichnamigen Serie verkörperte. Ob dies beabsichtigt war, kann dahingestellt bleiben. Sicher ist traurigerweise einzig, dass dieser Neustart des wütenden Hulk so unglaublich nicht daherkommt.
Man könnte sich echt grün ärgern...
„DIE RACHE DES WÜRGERS“ ist [...] kein guter Horrorfilm geworden, zweifellos. Er strotzt vor Logiklöchern, den bereits bekannten Tag- und Nachtwechseln, und auch sonst macht er so ziemlich alles falsch, was man nur falsch machen kann. Aber er unterhält bei aller Kritik, auch wenn uns das atomare Ende genauso ratlos zurücklässt wie Tor Johnson in einer Szene gleich zu Beginn des Films, als der Schauspieler sichtlich überfordert und für den Zuschauer sichtbar auf eine Regieanweisung aus dem Off wartet.
[D]erart schlecht, wie er immer gemacht wird, ist der Film letztlich dann beiweitem nicht, entschuldigen doch die [...] starke erste Hälfte mit ihrer beeindruckenden Atmosphäre und durchweg exzellente Schauspieler so manche Drehbuchschwäche. Die Meinungen zum Film werden jedoch wohl trotzdem weiterhin auseinandergehen, obwohl es eigentlich so einfach ist, für einen zumindest soliden Eindruck zu sorgen. Erste Hälfte sehen – gut finden. Zweite Hälfte sehen – wundern, Kopf schütteln ... und einfach vergessen.
„EINE LEICHE ZUM DESSERT“ macht Spaß, nicht im Mindesten Sinn, frecherweise gar keinen Hehl daraus – und damit alles richtig. Amüsant wird ein komplettes Genre auseinandergenommen, bis am Ende niemand mehr weiß, was vormals wo hingehörte.
„TODESZUG NACH YUMA“ ist schlicht und ergreifend ein beachtlich inszenierter Spät-Western, dem nur zu wünschen ist, dass man seine Spuren noch etwas länger wahrnehmen kann. Denn wenn sie auch nicht zur erhofften Renaissance eines fast schon totgeglaubten Genres führen, so doch zumindest zu einem Genrebeitrag, der als intensives, charakterorientiertes und spannendes Filmerlebnis - abgesehen von einigen verzeihbaren Längen - ganz wunderbar funktioniert.
Die Geschichte einer Seelenwanderung mag schon oft erzählt worden sein - derart einfühlsam und ernst hat sie sich bisher jedoch noch nicht präsentiert
Es ist fast schon als Ironie des Schicksals zu bezeichnen, dass „THE TV SET“ (natürlich völlig ungerechtfertigt) an den Kinokassen eine Bauchlandung hinlegte. Doch Schlechtem wohnt auch immer etwas Gutes inne. Wenn man dem Film nämlich etwas nicht vorwerfen kann, dann ist es mangelnder Mut: einerseits prangert er originell die fehlende Experimentierfreudigkeit TV-Schaffender an und stilisiert deren Vorstellungen zu Karikaturen ihrer selbst, um andererseits mit sowohl leisem Witz als auch gehörig Chuzpe zu überzeugen. Mit dem ausgebliebenen Erfolg an den Kinokassen hält schließlich auch noch ein gesundes Stück Realität Einzug in den tragikomischen TV-Zirkus, denn Qualität setzt sich bekanntermaßen nicht immer durch. So müssen wir am Ende nickend dem Fazit zustimmen, dass ein entlarvender Film, wenn man so sagen will, eigentlich gar nicht konsequenter sein könnte.
"AKTE X: JENSEITS DER WAHRHEIT" ist nicht der im Vorfeld vollmundig versprochene Mystery-Thriller, sondern vielmehr eine überraschend tiefgründige Abhandlung über die Kraft des Glaubens und eine Charaktervertiefung, der sich einige düstere Einstellungen anheften. Vielleicht nicht das, was erwartet wurde, doch AKTE X war schon immer für eine Überraschung gut...
Manchmal lohnt es sich durchaus, einen Blick über den Tellerrand zu riskieren und auch kleineren Filmen im Fantasygenre eine Chance zu geben. Zu diesen zählt insbesondere der spannende und schnörkellos inszenierte „DIE GEHEIMNISSE DER SPIDERWICKS“.
Zwar fehlt die Tiefgründigkeit etwa eines „Wall-E“ [2008] oder die Sentimentalität eines „Oben“ [2009], aber sind wir doch mal ehrlich: wer einen Hamburger bestellt, erwartet recht selten, eine mitreißende Lebensgeschichte auf dem Salatblatt niedergeschrieben vorzufinden. Das im Hinterkopf, kann „WOLKIG MIT AUSSICHT AUF FLEISCHBÄLLCHEN“ als durchaus wörtlich zu nehmender Fast-Food-Film nur gefallen und über knappe 90 Minuten gut unterhalten. Selten war es appetitanregender, sich einen Animationsfilm anzusehen. Und dieses Fazit kann und soll mit Blick auf die unsägliche Waage durchaus als vorsichtige Warnung verstanden werden…
Leider bleibt „BRUCHREIF“ trotz aller Pluspunkte der ganz große Wurf verwehrt, da er ironischerweise gerade zum Ende hin einbricht. Da wird ein Problem allen Logikregeln zum Trotz auf schier unglaubwürdige Art und Weise aus der Welt geschafft, dass plötzlich die vorher aufgetretenen Probleme mit einem Paukenschlag relativiert scheinen. Vielleicht ist dies eine Marginalie in einem ansonst handwerklich soliden Film über die Schönheit von Kunst. Vielleicht. Möglicherweise liegt das Gelingen des Films [...] aber auch schlicht und ergreifend im Auge des Betrachters, das vereinzelt Kenner schafft - und zuweilen die breite Masse straft.
Das Grauen ist hier ausnahmsweise nicht das, was wir mit unseren Augen auf dem Bildschirm sehen, sondern das, was wir beim Abblenden verpasst zu haben glauben. Einzig die Soundeffekte hallen über die Lautsprecher und erzeugen in unseren Köpfen die passenden Bilder. Self-made-Horror, gewissermaßen.
Es ist schon bezeichnend, wenn ein absichtlicher Schreibfehler im Filmtitel mit das Lustigste darstellt, was der Zuschauer zu Gesicht bekommt. Der Rest bleibt aufgewärmte Resteverwertung. Da können auch die teils sehr ordentlichen Effekte nichts dran ändern. Treffer und versenkt...