Stefan_Sweekhorst - Kommentare
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Alle Kommentare von Stefan_Sweekhorst
Der einsame Streiter, der seine Familie an Echsenbestien verloren hat, erhält in einem Moment der Schwäche die Gelegenheit zur Rache, die er freilich nutzt. Ob dadurch die Welt ungefährlicher geworden ist, läßt sich bezweifeln, auch wenn der forschende Unheilstifter der Expedition und andere rachelüsterne Gesell(_innen) bereits auf Nebenschauplätzen dar nieder gegangen scheinen. Ein respektierliches kleines Inselleben als unsinniges und instinkthaftes Racheepos.
Die Serie spielt immer neue Fassetten an der Hexenschule durch und bezieht auch die Welt der Menschen mit ein. Das Gewicht liegt auf den sozialen Aspekten und den immer wiederkehrenden Aufgaben, die sich stellen oder gestellt werden. Es sind durchaus feine Nuancen die zum weitergucken anregen. Wenn an dieser Stelle also Grobschlächiges wie in anderen Produktionen erwartet wird (dass Bespielsweise gegen Monster oder andere "böse" Mächte gekämpft werden muss) der/die wird hier enttäuscht werden. Als Beispiel ist zu erwähnen, dass der verwandelte Frosch seine Vergangenheit nicht vergessen oder damit abgeschlossen hätte. Insofern durchaus sehr sehenswert.
Ist es eine coming of age Story oder eine rührende Familiengeschichte? Hier kommt die Protagonistin, die ihre Freiheit erschließen will (schließlich ist sie schon volljährig und kein Kind mehr), dazu weitere Schritte zu gehen (nach Thailand), als es ihrer Mutter möglich ist. Sie erfährt von ihrer Geburt und dass sie (glücklicher Weise) nicht die Behinderung ihrer Schwester verursacht hat. Das söhnt sie mit ihrem Schicksal aus und ermöglicht es ihr sich auf die wichtigen Dinge im Leben zu konzentrieren, die nicht unbedingt den Grad ihrer Behinderung sondern eher den Grad ihrer Emanzipation von den Dingen, die sie behindern, widerspiegeln. Offenbar gehört die Versessenheit auf Sex und Alkohol zu diesen Dingen, auch wenn sie ihr zuerst den Weg geleitet haben, um in ihrem Bewußtsein eine Leerstelle zu erzeugen, die ihr aufgezeigt hatte, dass dort etwas fehlt. So ist der Dank an ihre "Sextherapeutin" aus dem "Manga-Studio" durchaus nachvollziehber, aber die eigendliche Träne, die glaubhaft vergossen wird, liegt beim Thema der Aussöhnung in Familienangelegenheiten (und wenn es auch nur die Aussöhnung mit der Mutter ist.)
Die düstere Stimme, die den Film begleitet und mit der er endet, führt in eine nicht besonders mitreißende, aber anschauliche Fantasywelt in der ein Portal für Unfrieden sorgt. Noch sind nicht alle Irrtümer und unliebige Weggefährt_innen beseitigt, da sind die zwei Stunden auch schon zu Ende. Das Enlanggleiten an offenen Fragestellungen scheint hier den Reiz auszumachen, als denn zwar Liebe und Gemeinsinn aufschimmern, aber nicht sonderlich in die Tiefe gehen. Das schillernde Machwerk scheint sich, in der epischen Breite, anzufühlen, wie das Szenario von Herr der Ringe, jedoch bleibt es bei diesem Szenario und den angerissenen ehrenwerten genannten Themen.
Nachdem die Propagandalehrerin, die ein Herz für Kinder zu haben scheint, Charlie Chaplins "Der große Diktator" in ungekürzter Fassung (nicht nur 10 min) im Original gesehen hatte, änderte sich ihre Einstellung zum NS-Regime (und entbrannte ihre Liebe trotz "Rassentrennung"). Wenn es so leicht sein könnte, mit einem Film von 125 min, Einstellungen zu ändern, dann ist dies hier zumindest ein großes Plädolyer gegen Hass und für die pädagogischen Möglichkeiten des modernen Kinos.
Ein stiller Film über die Nächstenliebe der allen Ansprüchen an eine gute Hexe gerecht wird. Besonders sehenswert, auch für die ganze Familie des Menschengeschlechtes.
Ich bin mir nicht ganz sicher, was ich von dem Film halten soll. Die Tricktechnik scheint überzeugend, die Story überrascht mit Wendungen, die nicht ganz nachvollziebar bzw. eher willkürlich erscheinen. Wie hätte Percy die Aufgabe bestanden, wenn nicht der Zufall vs. die Heimtücke es wollte, dass der "Herrscherblitz" doch bei Hades ankommt? Dass es stimmig scheint, dass Persephone Hades einen Strich durch die Rechnung macht, rettet aber nicht davor, dass der irrationale Rufmord an Percy ebenso wenig rational "unzweifelhaft" auf seinen Schultern lastet. Wozu den Herrscherblitz nach Hades transportieren, wenn die "Götter" sich auch ohne diese Tat "die Köpfe hätten einschlagen lassen". Wenn wirklich "Krieg" angestanden hätte, wenn auch der Blitz nicht gefunden worden wäre, was sollte dann noch die ganze Aktion? Nur wenn wirklich von Logik völlig abgesehen werden will, kann dieser Film wirklich unterhalten. Schlimm sind dann die dran, die sich zum Ansehen nicht auf solche Kompromisse einlassen wollen und auch nicht erwarten, dass ein angedeutetes Tät a Tät nicht nur Ausdruck der "besseren" "Kampfkunst" ist, mit der der Film dann schließt. Ob es im nächsten Teil der "Serie" dann stimmiger wird, kann ich nicht mit Gewissheit sagen. Zumindest die Tricktechnik hat mir durchaus gefallen.
Der Kampf um die Liebe, die nicht von Despoten unterdrückt werden soll, ist hier auch ein Kampf gegen das Eingebunden sein in Bedürfnisse, wie "mindestens einmal am Tag essen" oder "in Familären Verhältnissen aufwachsen und wohnen". Wie hat der Despot seine Armee die ganze Zeit versorgen können? Haben die "Sklaven" wirklich ihr Leben lang im Stehen geschlafen oder die Eunuchen immerzu auf dem Boden? Im ganzen Film ist am eindrücklichsten bei diesem Thema, wenn der "Held" für sich Essen stiehlt. Seine "Geisterarmee" "aus dem Nichts erschaffen" brauchte wenigstens weder Bildung, Erziehung oder Nahrung um auf seiner Seite zu kämpfen. Das, was im ersten Teil des Films erkämpft wird, nicht auf die "bösen" Gelüste und "Machthunger", sondern auf die "innere Stimme" und die Liebe zu hören, wird durch eine Armee, die allein auf seine_n Erschaffer_in "blind" hört, wieder - wie - weggeblasen. Was sind das für Eroberer_innen, die die Prinzessin befreien? Eine aus Staub geborene Wüstenarmee. Kann man/frau ihr trauen? Nur weil der Despot zuvor wohl gemordet hat? Ist es da logisch mit dem fliegenden Teppich im "Nirgendwo" zu entschwinden? Und sind diese Träume nach "Reichtum" und "Macht" etwas von Bestand? Und obsiegt - letzten Endes - doch, durch die Flucht aus diesen Verhältnissen und die Möglichkeit einer - den Verhältnissen nicht möglich scheinenden Liebe, die Liebe (aber im Nirgendwo - auf dem fliegenden Teppich - im Traum?)? Dennoch sehr sehenswert.
Dass das Dienstmädchen dem Mädchen nicht glaubt und sie dann die doppelte Menge Gift schluckt sind doch eher hausgemachte Probleme. Sicher, das Leben ist kostbar, wie sehr es aber auch durch Geldsorgen und nicht durch künstlich herbeigeredete Unfälle belastet ist, kommt hier nicht sehr zum tragen. Wenn denn die Wall Street zusammenbricht, hatte dies sicher auch mit realen Problemen von Existenzen zu tun und nicht nur mit schönem Schein. Hier könnte sich ablesen lassen, wie sehr die realen Probleme, der Oberschicht, auch im Zeichen des Verfalls, nicht mehr zugänglich scheinen. Der Niedergang wird über eine Story eines Haushaltsunfalles kaschiert und versucht noch einen Bezug zum Realen herzustellen. Wo der Niedergang an die Tür klopft ist hier die Rettung, sich auf existenzielle Werte, wie den Familienzusammenhalt, zu besinnen. Ob dies bei wirklicher Geldnot, von der hier nichts zu spüren ist, verfängt, kann ich persönlich nur spekulieren, denn diese scheint hier, trotz großer Ankündigung, kein Thema zu sein. Dennoch sehenswert, wie hier durch den Wald des Deliriums gehüpft wird.
Der Vamp hat gerade einen Liebhaber ins Grab gebracht, da knüpft sie auch schon Kontakte zu einem Familienvater, der sich neben sie auf den Liegestuhl legt. In der "Fremde" (in Italien) ist sie dann sein "Sozilakontakt", aber scheinbar gibt es doch eine "tiefere" Bindung an sie. Es gibt ein Wechselspiel aus Zorn über ihre "Avoncen" und ihrer darauf folgenden "Ergebenheit", die ihre "Opfer" zurück in ihr "Netz" führt. Am Ende steht der Alkohol und das "leichte" Leben gegen die Bindung zu Tochter und Ehefrau zur Wahl, doch der Ehemann scheint das "süße" Leben und den Alkohol zu bevorzugen. Richtige Kämpfe der Protagonist_innen werden nicht abgebildet, aber die Story scheint "schlecht" zu enden, so dass Frau und Kind wohl am Ende allein da stehen und der Vamp sich ein neues "Opfer" (so werden die Männer im Film auch bezeichnet) suchen muss. Wie sich der zerrüttete Mensch tatsächlich finanziert, bleibt im Verborgenen (ich kann etwas, das nach Arbeit aussieht nur bei Hausdienerschaft und Hotelangestellten oder Fahrer_innen ausmachen) aber es scheint so zu sein, dass Geld vorhanden ist und irgendwie wird auch suggeriert, dass es dem Vamp weniger um den Menschen, als um ein zweckegeleitetes Interesse geht. Der Mensch als Selbstzweck scheint hier keine Rolle zu spielen und wird auch nicht wirklich so thematisiert. Es geht mehr um die Abscheckung von "verlottertem" Verhalten, wie Partys feiern oder Drogen konsumieren. Der Vamp scheint auch weniger als Mensch, denn als Droge thematisiert, die wohl auch ihre Schattenseite hat, wie so andere Drogen eben auch. Also ganz gut zu ertragen, aber ohne wirkliche "schmerzhafte" Tiefe, vom Tiefgang der gezeigten Hochseedampfer mal abgesehen.
Dieser Gegenentwurf zum Faschismus von Erich Kästner setzt alles auf die Karte des menschlichen Miteinanders. Fehlendes Geld mündet nicht in einem Werteverfall. Dass zwischenzeitlich kritische Punkte in Beziehungen auftauchen läßt der Rohheit keinen Platz. Im Buch heißt es:" Worauf wartete er seit Jahren? Vielleicht auf die Erkenntnis, dass er zum Zuschauer bestimmt und geboren war, nicht, wie er heute noch glaubte, zum Akteur im Welttheater?" Doch wirft der Schatten der Zeit sein fehlendes Licht auf den Leidtragenden. Warum mußte Stefan sterben? Wegen eines hartherzigen Scherzes, der leider keiner war. Stefan glaubte all die Schmach, die die Zeit wiederspiegelte und verzweifelte. Wäre er nicht gleich gegangen, dann eher später? Das Haus in dem er lebte und in dem die Kunst und das Leben lebte, zierten wohl eine Reihe von Stolpersteinen. Es bleibt aber die These, dass die Geldnot, die auch aus der Arbeitslosigkeit erwächst, die bis zum Ende hin ein Thema bleibt, die Luft zum Atmen nimmt, woran wohl auch die Liebe krankt, wenn ihr - aus Geldsorgen - nicht mehr Gewicht für ihre Existenz gegeben werden kann, als die Existenz selbst. Sie, die Liebe und ihre Bindungen, ist hier aber Dreh- und Angelpunkt. Denke ich.
wenig
Am Ende hat er sich wohl den Traum vom Glück bewahren wollen, ohne dass es ihm wieder abhanden zu kommen vermag. Hier werden andere Akzente gesetzt, als im Film von 1998. Dort geht es wohl mehr um die Promiskuität der Gesellschaft und weniger um den Protagonisten. Außerdem ist dort mehr von der Technik der Manipulation der Herstellung von Wahrheiten zu sehen, ohne dass sie tatsächlich als Wahrheiten zu verstehen sind (Die Wahrheit wird quantifiziert, ähnlich wie in Statistiken der Sozialwissenschaft, die selbst im Positivismusstreit nur durch ihre Methode glänzen, aber, neben einem Meinungsbild, kaum Wahrheiten abbilden.). Hier bleibt der Gegensatz zwischen körperlichem Verlangen und innerer Liebe erhalten, die sich im Kino offenbart, wo er auf der Leinwand nicht als lächerlich erscheint, obwohl alle, aus Unverstand beraus, über ihn lachen. Zu diesen allen gehört dann nicht diese eine, die ihm dann nachfolgt und deren Schicksal am Ende in der Gesellschaft, ähnlich dem Schicksal seiner Mutter, die er ja auch geliebt zu haben scheint, im Soma erstickt wird, so zeichnet es sich zumindest ab. Warum er nicht zu den "Wilden" zurück kann - oder will - kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Die Gewöhnung an die Gesamtkulisse des Szenarios läßt sich bis zum Ende hin ertragen. Gut dass auch einige Szenen im Freien spielen, dann ist das ganze nicht so erdrückend.
So weit ich das überblicken kann ist dies eine einigermaßen werkgetreue Wiedergabe der Literaturvorlage. Nur dass der Angriff auf das Soma nicht zur Verärgerung der "Delthas" oder "Gammas" geführt hatte (sie sammelten den Stoff eifrig auf) hat mich etwas irritiert. Dann wußte ich nicht mehr, wie der Stoff genau endet. Zumindest auf Wikipedia scheint es inhaltlich kein Unfall gewesen zu sein, dass der Protagonist stirbt. Einen Vergleich zu einer anderen Verfilmung dieses Stoffes habe ich leider nicht (der Film aus dem Jahr 1980 kommt mir aber zu steif und von kostümhaften Vorstellungen geprägt vor. Das könnte Einbußen bei der Glaubwürdigkeit verursachen, aber ich habe in diese zeitlich sehr viel mehr ausgearbeitete Produktion nur kurz hineingeshen, vielleich verschwinden ja dessen Nachteile, wenn man/frau sich an die Bildersprache gewöhnt hat - wieviel tausend Wiederholungen bilden eine Wahrheit?) und - meines Wissens - gibt es bis jetzt auch keine Kinofassung, die je produziert wurde. Insofern ist es erst einmal gut, dass dieser Film existiert. Für eine Fernsehproduktion sehr ansehnlich.
Schade, dass offen bleibt, wie er sich entscheidet. Nennt man/frau das Kliffhänger. Muss das sein? Gerecht wäre es nicht für eine Sekte, die in ihrem eigenen Labyrinth fest steckt die Welt außer acht zu lassen, egal ob man/frau sie noch retten kann oder nicht. Wenn selbst der Versuch in Zweifel gezogen wird, wo kommt da noch die Motivation her, es trotz aller Anstrengung doch zu tun, statt den Weg des geringsten Widerstands zu gehen, der uns die Entropie vorschreibt, so wäre auch kein Leben möglich gewesen? oder?
Nachdem er einige Sätze a la Größenwahn geredet und dafür a la Rhetorikidiotie hoch gelobt wurde, endet dieser Streifen, der sich mit einer Planfindung aus der Misere retten will, damit, dass er schon und das auch über bewußten Mord, so viele Leben unnötig verloren hat. Von Demokratiefindung auch an dieser Stelle nicht den Hauch einer Problemlösung für das ganze unethische Handeln der Ärzt_innen und Protagonist_innen. Warum also sind die Oberbösewicht_innen Wickeds (Hexen?)? Also keine Ahnung.
Sie hat nicht mit so vielen Überlebenden gerechnet, aber das widerspricht dem moralischen Grundsatz, dass Moral nur dann gegeben ist, wenn sie sich im Grundsatz auf alle verallgemeinern läßt (und niemanden zurück läßt) auch die "anderen" nicht.
Dass die Frau nicht nur verführt, sondern selbst Hand anlegt, bleibt dem Protagonisten, im Kleid eines Priesters, anfangs verborgen. Ob es jedoch konsequent ist eine Heilung durch mehr Klarheit als durch die Dämmerung der Nacht anzusteben, bleibt bis zum Ende hin unschlüssig. Dennoch ein ausgezeichneter, bis ins Detail durchkomponierter Film der Extraklasse.
Ein phantastisches Weltraumabenteuer, zur kurzweiligen Unterhaltung mit relativ verzweifeltem Happy End, das sich gänzlich von der guten alten Erde zu verabschieden vermag.
Die pompösen Bilder eines Interiors sind meist begleitet von meist willigen Naturgeistern, die gut durch weitgehend fehlende Kleidung auf sich aufmerksam machen können. Je mehr Kleidung, je höher der Rang und meist auch je mehr Einbindung in Diagoge. Ausnahmen sind die direkten 'diensthabenden' Naturgeister, die jedoch auch nicht wirklich in der Spache ausufern. Wenn also die These ist "über Sprache aus Büchern die Geister in den Dienst stellen und Macht ausüben zu können" so ist dies Einbinden der Natur in die Machtverhältnisse der "Insel" sehr überzeugend gestaltet. Was es dann bedeutet, dass Heerscharen von Geistern zur "Hochzeit" Geschenke vorweisen, wie dies ggf. bei Kolonialherr_innen üblich wäre, kann ich letzten Endes nicht mehr mit Gewissheit sagen (sicher um der "Macht" zu huldigen?) da ja die weitgehende Ausstattung von Büchern zurückkehrt in die Fluten (des Schwimmbeckens?). Dieser Kulturpessimismus schient in Bezug auf das Überholt-Sein des Adelsstandes (aber auch auf das der Machtansprüche des "heutigen Adels"?) angemessen, ob er sich generell auch auf die Hybris heutiger Naturwissenschaft beziehen läßt bleibt fraglich, wird aber sicher durch das in-Dienst-Stellen des Mensch-Seins in Form des Dienstes der Summe aller "nicht überhöhten" Naturgeister untermauert. Wenn dies also das Motto ausgeben will: "Zurück zur Natur?", dann ist dies hier sehr sympathisch umgesetzt, da die Ausstattung von übertriebener Kleidung einerseits, gegen das Korsett des nach Choreography sich bewegenden Ensembles durchaus überzeugt.
Die leichte Sommerbrise, die um die ältere Freundin weht, erstaunt durch ihre Unschuld ohne dadurch gebrochen werden zu können, dass ihnen, der Freundin und dem Mädchen, verbrecherische Märchen angelastet werden, die von Anfang an unglaubwürdig klingen. So kann auch das "leichte Mädchen" ihre Würde behalten, auch wenn es augenscheinlich von der Männerwelt nur ausgenutzt scheint, dies sie aber offenbar nicht bricht, sondern nur ihre Erfahrung mit "Männern" wohl "immerzu?" wiederspiegelt, wobei sie, so meine Vermutung, immer wieder die gleiche Romanze mit neuen Männern, die wieder nicht wissen, was sie eigendlich wollen, reproduziert. Am Rande nur zu ihrer These zum Anarchismus des Kapitals: Wirkliche Freiheit ist es sicher nicht, wenn gesagt wird: "Der Anrschist/die Anarchistin schätzt das Geld wenig - Dies zu tun (das Geld wenig zu schätzen) falle aber leichter, wenn man/frau es habe (das Geld eben). Dies, sehr trocken vorgebracht, ist sicher ein Witz und zeugt von einigem Humor, wenn man/frau bedenkt: "Humor ist wenn man/frau 'trotzdem lacht'." So traurig die ganze Geschichte auch anmuten mag, die Dialoge, wie: "Ist es nicht" - "Ist es doch" - "Ist es nicht" - "Ist es doch" (etc.) bringen es am Ende doch auf den Punkt, was für ein guter Film es doch ist.
Was will eine große Schauspielerin von einem Laufburschen? Ihn als Mensch wahrnehmen, um, durch ihn, selbst als Mensch - und nicht nur als Schauspielerin - wahrgenommen zu werden? Und - im Licht dieser Wahrnehmung - dann selbst auf der Leinwand den Menschen zu spielen, den sie durch ihn erfahren hat, spielen zu können? Offenbar geht es hier um die Bänder, die das Set verknüpfen soll, den Menschen in seinen Liebesbeziehungen spielen zu können. Wenn Emma Watson, dann sagt, dass gebrochene Herzen dazu gehören, scheint dies die Tragik zu sein, an denen dann auch große Schauspielkunst zerbricht, wenn sie nicht mehr den Unterschied zum Realen feststellen kann und voll in ihrer Welt von Spiel und Wirklichkeit auf geht.
Und warum war er nun in dem Krieg? Um zu verstehen warum es schlecht ist? Hab ich nicht verstanden. An dem Pferd kann es ja wohl nicht gelegen haben. Das ist doch nur ein "dummes" Tier? Oder sollen wir jetzt in Tieren unsere "Verbündeten" suchen? Dann wäre ja wohl die Liebe auf den Kopf gefallen.
Das Drama lebt von den Verwicklungen, die sich scheibchenweise abspielen. Die Regie gibt den glaubhaft gespielten Protagonist_innen häppchenweise die Vorlagen für eine an sich grauenhafte Geschichte, die sich für die darin beschriebenen Verbrecher_innen kaum lohnt bzw. lohnen kann. Am Ende liegen die materiellen Werte in Trümmern, aber dennoch scheint der Familienfriede gerettet.
Der Protagonist liefert ein glaubwürdiges Geständnis in der Besserungsanstalt ab, um nicht noch schlimmere Konsequenzen erdulden zu müssen. Doch kurz darauf ist seine Mutter gar nicht auf seine Ehrlichkeit in Bezug auf seine Sicht der Dinge ansprechbar und offenbart ihm, dass er nun gänzlich auf sich gestellt ist - in einem Umfeld, das auf Härte und Militanz hin orientiert ist. In dieser Ausweglosigkeit der Optionen, die sich offenbar kaum erschließen, wählt der Junge die Flucht, die das Ende des Films aufzeigt, wobei aber klar ist, dass auch diese Option nicht als tragfähig angesehen werden kann.